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Vollständige Version anzeigen : Abitur in Hamburg nachholen



Dextrous
17-09-2014, 14:51
Hi Leute,

ich habe den Entschluss gefasst meine Hochschulreife nachzuholen.
Hier anbei kurz meine Daten.

Alter: 21
Letzer Schulabschluss: Mittlere Reife mit Versetzung in die Studienstufe der gymnasialen Oberstufe (2009)
3 jährige Ausbildung abgeschlossen und seitdem 8 Monate gearbeitet.

Außer frage steht für mich, dass ich Vollzeit zur Schule gehe, da ich gewisse Ausgaben habe.
Daher bleibt für mich nur die Abend- oder die Fernschule.

Hier in Hamburg gibt es 3 "bekannte" Abendschule:

Die Dauer des Abiturs lasse ich mal bei den Schulen außen vor, die ist da fast ich immer gleich, zwischen 2-3 Jahren, je nachdem, ob man die Vorstufe macht.
1. Die Staatliche Abendschule Vor dem Holstentor
Vorteile: Kostenfrei, Austausch mit Schülern und Lehrern
Nachteil: Mo-Do 17:30-21:30 und Fr.17:30-20:45, sprich mit der Arbeit knapp und innerhalb der Woche kaum Freizeit.

2. Staatliches Abendgymnasium St. Georg
Vorteile und Nachteile sind dieselben wie bei der Abendschule Hostentor, da sie dieselben Unterrichtszeiten haben.

3. Private Abendschule Brecht (Staatlich anerkannt)
Vorteile: Mo., Di. und Do. 18-22:10 Unterricht, besser Umsetzbar mit den Arbeitszeiten
Nachteile: Möglicherweise mehr Hausaufgaben oder Lernmaterialien, da nur 3 mal wöchentlich Schule, 70 Euro im Monat.

Fernschule:
Vorteile: Komplett "frei" einteilbar, was das Lernen angeht.
Nachteil: Kosten von ca. 130-160 Euro im Monat je nach Anbieter, sehr viel Eigeninitiative von Nöten.

Momentan tendiere ich zu der Brecht Schule. Hat jemand Erfahrungen mit der? Ich nehme auch gerne Ratschläge zu den anderen Einrichtungen an.

Eine Kuriosität habe ich aber und zwar:
In diesem Foreneintrag steht folgendes (Jahr 2009):
http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/248049,0.html
Zitat: Externenprüfung (hier sehe ich das größte Problem!): Da die Schule nur staatlich anerkannt, aber nicht zugelassen ist, musst du dich im Abitur in 8 Fächern prüfen lassen. Daher hat diese Schule auch immense Durchfallquoten.
Das verstehe ich nicht und kann ich nicht nachvollziehen. Staatlich anerkannt heißt doch, dass die Schule prüfen darf und KEINE externe Prüfung notwendig ist oder sehe ich das falsch?

Habt Ihr Tipps für mich?

Sportliche Grüße,

Dextrous

Nohands
17-09-2014, 16:43
Hi Dextrous,
nach dem Abitur willst du dann was machen?

Gruß
Nohands
.

Hafis
17-09-2014, 17:59
Ganz klare Empfehlung:

bleib bei den staatlichen Angeboten,
die ziehen Dir wenigstens kein Geld aus der Tasche,
da wird bloß erwartet, dass Du Dich anstrengst und möglicherweise vorübergehend auf ein bisschen Spaß verzichtest.

Externes Abi kann richtig böse werden,
und die geben Dir auch Dein Geld nicht zurück,
wenn Du durchfällst ...

gruß hafis

Bero
17-09-2014, 18:12
Hi Dextrous,
nach dem Abitur willst du dann was machen?

Gruß
Nohands
.

Das wäre tatsächlich eine wichtige Frage.

Wenn es um ein Studium geht reicht je nach angestrebten Studiengang oft auch das Fachabitur, das wäre Zeitlich schon mal interessanter.

Bei einem abgeschlossenen Bachelor-Studium ist die allgemeine Hochschulreife dann eh inklusive, wenn es an der Uni weiter gehen soll.

Hafis
17-09-2014, 18:25
Das wäre tatsächlich eine wichtige Frage.

Wenn es um ein Studium geht reicht oft auch das Fachabitur, das wäre Zeitlich schon mal interessanter.
...

... es reicht aber auch oft, wenn man in seinem bisherigen Beruf gute Leistungen erbracht hat,
guckst Du mal hier (http://www.uni-wuerzburg.de/fuer/studierende/studienangelegenheiten/studienberechtigung0/beruflich_qualifizierte_meister_etc/)

gruß hafis

Dextrous
17-09-2014, 18:26
Klingt zwar doof, aber da mir viele Studiengänge gefallen und ich mir da nicht im klaren bin, welchen ich wählen würde, hätte ich gerne die Freiheit mich frei entscheiden zu dürfen.
Ist es aber nicht automatisch so, dass wenn ich quasi das erste Jahr des "Abi-Lehrganges" bewältigt habe automatisch meinen schriftlichen teil der Fachhochschulreife besitze, was dann mit meiner Ausbildung zusammen zur Fachochschulreife wird?
Auf jedenfall bietet die Privatschule genau dieses Prinzip an. Die staatliche weiß ich leider nicht...

Little Green Dragon
17-09-2014, 18:42
Entscheiden kannst Du Dich doch jetzt schon - und schaust dann eben was Du ggf. schulisch noch drauf satteln musst um das Wunschstudium beginnen zu können.

Einfach erst mal so "Abi aufs blaue hinaus" ist da m.E. die denkbar schlechteste Lösung.

Hafis
17-09-2014, 18:52
...
Ist es aber nicht automatisch so, dass wenn ich quasi das erste Jahr des "Abi-Lehrganges" bewältigt habe automatisch meinen schriftlichen teil der Fachhochschulreife besitze, was dann mit meiner Ausbildung zusammen zur Fachochschulreife wird?
Auf jedenfall bietet die Privatschule genau dieses Prinzip an. Die staatliche weiß ich leider nicht...

Also ich weiß ja nicht, wie das in Hamburg ist,
aber in Hessen muss man drei Jahre die gymnasiale 'Oberstufe' besucht haben,
um die 'allgemeine Hochschulreife' zu erlangen und zwei Jahre braucht's für den theoretischen Teil der 'Fachhochschulreife' ...

dass ein einfaches Zeugnis einer Privatschule, welche man ein Jahr lang besucht hat, für die Erlangung der Fachhochschulreife hinreichend sein sollte, kann ich mir zwar schwer vorstellen, aber frag doch mal bei der zuständigen Schulbehörde in Hamburg nach, wie sich das verhält.

gruß hafis

nachtrag: ansonsten hat der kleine grüne Drache natürlich Recht ...

panzerknacker
17-09-2014, 19:02
3 Jahre Abendschule, egal was, ist ganz gut heftig, da frage doch einfach ´mal ein paar Leute aus Deinem Bekanntenkreis, Handwerker, Kaufleute usw.
Da sind die Anfangszeiten von 17:30 Uhr noch Dein kleinstes Problem, ich hab immer zwischen 18:00 und 18:45 (da gab´s die 20 min Pause :) ) gepennt, einfach weil mir die Augen zugefallen sind.
Die Frage, wozu Abi?, ist schon berechtigt, die Fachhochschule kriegst Du normalerweise heute nicht dabei "auf zu", da ist glaube ich eine Prüfung abzulegen, muß Du klären.
Wenn Du nur Fachhochschule willst, hast Du diverse Möglichkeiten, einjährige Fachoberschule z.B., Vollzeit und anspruchsvoll.
Wenn schon Abendschule, dann vielleicht eher was in Deinem Beruf, im gewerblichen Bereich kannst Du z.B. in 4 Semestern einen staatlich geprüften Techniker machen, da ist dann normal die Fachhochschulreife dabei, gilt in einigen Berufen auch beim Meister, vergleichbares gibt´s auch für Kaufleute.
Da heute die Studiengänge auf Bachelor ausgerichtet sind und Du für den Master eh entsprechende Leistung bringen mußt, fragt sich der Sinn nach dem Abitur.
Es sei denn Medizin, Jura, o.ä. wird von Dir angestrebt.
Ich hab diverses in Abendschule gemacht in den 90ern, ging nacher nicht mehr, da bei den meisten Jobs im gewerblichen Bereich es nicht möglich ist rechtzeitig im Unterricht zu sitzen.
Die Wochenenden sind übrigens mit Lernen ausgebucht bei Abendschule.
Über´n Daumen kannst Du kalkulieren, daß Du je nach Fach und Deinen Fähigkeiten zu Deinen Unterrichtsstunden jeweils eine Stund vor- und nachbereiten mußt, zumindest, wenn Du das professionell angehst.
Bei Abi kommt ja dann auch noch auf den geforderten NC an.
Hauptsache Du machst was, viel Erfolg.

Macabre
17-09-2014, 19:35
Ist es nicht so, daß das Abi an einer Abendschule zum Studium an einer Uni berechtigt?

Hafis
17-09-2014, 19:42
Ist es nicht so, daß das Abi an einer Abendschule zum Studium an einer Uni berechtigt?
... klar tut es das,
aber es gibt auch Möglichkeiten, ohne Abi an einer Uni zu studieren,
ein Beispiel findest Du hier (http://www.uni-wuerzburg.de/fuer/studierende/studienangelegenheiten/studienberechtigung0/beruflich_qualifizierte_meister_etc/).

gruß hafis

Macabre
17-09-2014, 20:21
Ich wollte nur nach dem Unterschied von Fachabi/->Fachhochschule und Abendgym/->Universität fragen?

Dextrous
17-09-2014, 20:32
Oha, danke für die schon jetzt vielen Antworten.
Es stimmt natürlich, dass man auch ohne Abitur studieren kann, aber das Problem dabei ist, dass (kann man auch bei der Uni Hamburg z.B. nachlesen) vorrangig die Abiturienten, dann die Fachhochschüler und dann erst die mit dem dritten Bildungsweg (Meister, Fachwirte etc.) berücksichtigt werden. Sprich, wenn die Plätze mit den Abiturienten voll belegt sind war es das, da ich nicht mal mehr in die engere Auswahl genommen werde. Und genau das möchte ich vermeiden. Würdet Ihr sagen es lohnt sich "nur" die Fachhochschulreife zu machen, wenn man nicht unbedingt Medizin, Jura studieren will?

parietalis
17-09-2014, 20:36
TE, bist du nicht der FiSi aus dem anderen Thread?

Informatik kannst du auch an der Fernuni Hagen studieren, ohne Abi oder Fachhochschulreife.

Mic2908
17-09-2014, 20:37
Guten Tag,

als Lehrer(aber anderes Bundesland) gebe ich hier mal meine Meinung kund :-)

Ich würde dringend von staatlich anerkannten Schulen abraten, solange die Prüfungen extern erfolgen müssen. In manchen (nicht allen) dieser Schulen wird man nicht mit der gleichen Effizienz auf die Prüfungen vorbereitet wie an staatlichen Schulen, insbesondere vom Stoffumfang. Ich erlebe es leider immer wieder das externe Schülerinnen und Schüler zu mir kommen und vom Umfang der Prüfungen völlig überfordert sind.

Natürlich gibt es auch gute externe Abschlüsse und es ist nicht unmöglich, aber meiner Meinung nach schlichtweg unwahrscheinlicher.

Je nach Abschluss steht einen im Anschluss die Fachoberschule bzw. die Uni weiterführend zu Verfügung.

Eine Alternativ wäre eine Meisterprüfung im eigenen Bereich, dies qualifiziert zumindest bei uns zum Fachspezifischen Studium.

MFG

Hafis
17-09-2014, 20:52
... Würdet Ihr sagen es lohnt sich "nur" die Fachhochschulreife zu machen, wenn man nicht unbedingt Medizin, Jura studieren will?

... also wenn Du nur studieren möchtest, um hinterher 'Akademiker' zu sein,
dann mach es Dir so einfach wie möglich,
wenn nicht, solltest Du Dir schon mal etwas genauer überlegen, wozu Du das machen willst, zumal Du ja auf Grund Deiner Lebenserfahrung schon etwas reifer sein solltest als die 'normalen' Schüler ...

gruß hafis

Dextrous
17-09-2014, 20:53
Guten Tag,

als Lehrer(aber anderes Bundesland) gebe ich hier mal meine Meinung kund :-)

Ich würde dringend von staatlich anerkannten Schulen abraten, solange die Prüfungen extern erfolgen müssen. In manchen (nicht allen) dieser Schulen wird man nicht mit der gleichen Effizienz auf die Prüfungen vorbereitet wie an staatlichen Schulen, insbesondere vom Stoffumfang. Ich erlebe es leider immer wieder das externe Schülerinnen und Schüler zu mir kommen und vom Umfang der Prüfungen völlig überfordert sind.

Natürlich gibt es auch gute externe Abschlüsse und es ist nicht unmöglich, aber meiner Meinung nach schlichtweg unwahrscheinlicher.

Je nach Abschluss steht einen im Anschluss die Fachoberschule bzw. die Uni weiterführend zu Verfügung.

Eine Alternativ wäre eine Meisterprüfung im eigenen Bereich, dies qualifiziert zumindest bei uns zum Fachspezifischen Studium.

MFG

Danke für deinen Kommentar aus Sicht eines Lehrers.

Zum Meister muss ich sagen, dass ich ja aus der IT komme, aber mich z.B. der Bachelor Ökotrophologie bzw. Ernährungswissenschaften reizt, was ich dann ja wieder vergessen könnte, oder sehe ich das falsch?

Dextrous
17-09-2014, 20:55
... also wenn Du nur studieren möchtest, um hinterher 'Akademiker' zu sein,


Das auf keinen Fall, nur mich faszinieren ein paar mehr Studiengänge. Mir ist es quasi egal, ob ich Akademiker bin oder nicht. Mir geht es darum, dass ich den Titel habe um in diesem Beruf arbeiten zu dürfen. Bräuchte ich den titel nicht, würde ich ihn nicht machen wollen.

Hafis
17-09-2014, 21:13
... Mir ist es quasi egal, ob ich Akademiker bin oder nicht. Mir geht es darum, dass ich den Titel habe um in diesem Beruf arbeiten zu dürfen. Bräuchte ich den titel nicht, würde ich ihn nicht machen wollen.

hm, da fällt mir gerade der Heilpraktiker mit dem Doktortitel, den er in der Germanistik erworben hat, ein ...
meinst Du so was?

gruß hafis

Dextrous
17-09-2014, 21:29
hm, da fällt mir gerade der Heilpraktiker mit dem Doktortitel, den er in der Germanistik erworben hat, ein ...
meinst Du so was?

gruß hafis

Dem Vergleich kann ich grade nicht folgen, sorry. (Ist wohl schon spät...)

Bero
17-09-2014, 22:17
Zum Meister muss ich sagen, dass ich ja aus der IT komme, aber mich z.B. der Bachelor Ökotrophologie bzw. Ernährungswissenschaften reizt, was ich dann ja wieder vergessen könnte, oder sehe ich das falsch?

Gerade im IT-Bereich ist es in der Regel schnurz-piep egal ob Uni oder FH, da gibt es nur regionale Unterschiede.

Ich bin damals den Weg über die erwähnte einjährige Fachoberschule (Ganztags) gegangen und hab´s nicht bereut.

Dextrous
18-09-2014, 07:02
Gerade im IT-Bereich ist es in der Regel schnurz-piep egal ob Uni oder FH, da gibt es nur regionale Unterschiede.


Wenn man im IT Bereich studieren will meinst du? Was ich ja nicht will.


Ich bin damals den Weg über die erwähnte einjährige Fachoberschule (Ganztags) gegangen und hab´s nicht bereut.

Und hattest dann deine Fachochschulreife und hast studiert?

dermatze
18-09-2014, 07:43
Hi Leute,

ich habe den Entschluss gefasst meine Hochschulreife nachzuholen.
Hier anbei kurz meine Daten.

Alter: 21
Letzer Schulabschluss: Mittlere Reife mit Versetzung in die Studienstufe der gymnasialen Oberstufe (2009)
3 jährige Ausbildung abgeschlossen und seitdem 8 Monate gearbeitet.

Außer frage steht für mich, dass ich Vollzeit zur Schule gehe, da ich gewisse Ausgaben habe.
Daher bleibt für mich nur die Abend- oder die Fernschule.

Hier in Hamburg gibt es 3 "bekannte" Abendschule:

Die Dauer des Abiturs lasse ich mal bei den Schulen außen vor, die ist da fast ich immer gleich, zwischen 2-3 Jahren, je nachdem, ob man die Vorstufe macht.
1. Die Staatliche Abendschule Vor dem Holstentor
Vorteile: Kostenfrei, Austausch mit Schülern und Lehrern
Nachteil: Mo-Do 17:30-21:30 und Fr.17:30-20:45, sprich mit der Arbeit knapp und innerhalb der Woche kaum Freizeit.

2. Staatliches Abendgymnasium St. Georg
Vorteile und Nachteile sind dieselben wie bei der Abendschule Hostentor, da sie dieselben Unterrichtszeiten haben.

3. Private Abendschule Brecht (Staatlich anerkannt)
Vorteile: Mo., Di. und Do. 18-22:10 Unterricht, besser Umsetzbar mit den Arbeitszeiten
Nachteile: Möglicherweise mehr Hausaufgaben oder Lernmaterialien, da nur 3 mal wöchentlich Schule, 70 Euro im Monat.

Fernschule:
Vorteile: Komplett "frei" einteilbar, was das Lernen angeht.
Nachteil: Kosten von ca. 130-160 Euro im Monat je nach Anbieter, sehr viel Eigeninitiative von Nöten.

Momentan tendiere ich zu der Brecht Schule. Hat jemand Erfahrungen mit der? Ich nehme auch gerne Ratschläge zu den anderen Einrichtungen an.

Eine Kuriosität habe ich aber und zwar:
In diesem Foreneintrag steht folgendes (Jahr 2009):
http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/248049,0.html
Zitat: Externenprüfung (hier sehe ich das größte Problem!): Da die Schule nur staatlich anerkannt, aber nicht zugelassen ist, musst du dich im Abitur in 8 Fächern prüfen lassen. Daher hat diese Schule auch immense Durchfallquoten.
Das verstehe ich nicht und kann ich nicht nachvollziehen. Staatlich anerkannt heißt doch, dass die Schule prüfen darf und KEINE externe Prüfung notwendig ist oder sehe ich das falsch?

Habt Ihr Tipps für mich?

Sportliche Grüße,

Dextrous

Mein Tip: Mach. Egal wie, aber mach. Es ist nie zu spät etwas Neues anzufangen. Ich bin auch über Umwege ins Studium. Habe es trotz vieler Arbeit nie bereut. Einfach immer weitermachen.

Ich würde zu 1 oder 2 tendieren. Ehr keine Fernschule. Man muss sich bei sowas im Klaren sein, dass es Freizeit kostet. Aber meistens ist es das wert.:)

Motionera
18-09-2014, 07:53
Danke für deinen Kommentar aus Sicht eines Lehrers.

Zum Meister muss ich sagen, dass ich ja aus der IT komme, aber mich z.B. der Bachelor Ökotrophologie bzw. Ernährungswissenschaften reizt, was ich dann ja wieder vergessen könnte, oder sehe ich das falsch?

Als ich habe sowohl den Industriemeisterbrief als auch das Fachabitur und kann daher vllt. auch ein wenig beisteuern. Im IT-Bereich entspricht wahrscheinlich der Fachwirt dem Meister?

Ich bin auch über meinen Industriemeisterbrief in einem gesundheitswissenschaftlichen Studiengang gelandet. Kann also schon klappen ;)
Das hängt allerdings immer ein wenig vom Bundesland und der jeweiligen Uni/HS ab. Da ist es am schlausten, wenn du dich mal umschaust, wie das in den jeweiligen Studiengängen, die dich interessieren, gehandhabt wird.

Wenn dich Ökotrophologie interessiert, kann ich dazu nur sagen, dass ich damals in Fulda eine Zusage für diesen Studiengang bekommen habe. Dafür wurde mein Schnitt aus dem Meisterzeugnis wie eine Abiturnote gewertet.

Ich sehe den Vorteil des Meisterbriefs darin, dass die Chancen einen guten Schnitt zu erreichen etwas besser sind, da i. d. R. Mathe & Physik etwas anwendungsbezogener ist und sprachlich auch nicht so viel gefordert wird. Hab natürlich keine Ahnung wie's im IT-Bereich ausschaut. - kostet halt auch ca. 5.000€, aber gibt ja Meister-BaföG.
Wenn das mit dem Studieren nicht klappen sollte hättest du dann wenigstens den Meister/Fachwirt in der Tasche und das Fachabi könntest du ja trotzdem noch machen ;)

PS: Fernschule zu machen halte ich generell für den schwierigeren Weg. Wenns irgendwie finanzierbar ist, würde ich jede Schule in Vollzeit machen. Du solltest in beiden Fällen Anspruch auf BaföG haben. Zur Not könntest du ja auch noch 1-2 Jahre weiterarbeiten und sparen.

Dextrous
18-09-2014, 08:18
PS: Fernschule zu machen halte ich generell für den schwierigeren Weg. Wenns irgendwie finanzierbar ist, würde ich jede Schule in Vollzeit machen. Du solltest in beiden Fällen Anspruch auf BaföG haben. Zur Not könntest du ja auch noch 1-2 Jahre weiterarbeiten und sparen.

Danke für die ausführliche Antwort. Mein Chef würde mich sogar für 20 Stunden in der Woche anstellen, falls ich Vollzeit (30 Stunden) in der Woche Schule habe.
Jedenfalls habe ich Mittwoch erstmal eine Studienberatung...

Motionera
18-09-2014, 08:23
Oha, danke für die schon jetzt vielen Antworten.
Es stimmt natürlich, dass man auch ohne Abitur studieren kann, aber das Problem dabei ist, dass (kann man auch bei der Uni Hamburg z.B. nachlesen) vorrangig die Abiturienten, dann die Fachhochschüler und dann erst die mit dem dritten Bildungsweg (Meister, Fachwirte etc.) berücksichtigt werden. Sprich, wenn die Plätze mit den Abiturienten voll belegt sind war es das, da ich nicht mal mehr in die engere Auswahl genommen werde. Und genau das möchte ich vermeiden. Würdet Ihr sagen es lohnt sich "nur" die Fachhochschulreife zu machen, wenn man nicht unbedingt Medizin, Jura studieren will?

Jap, sehe ich auch so (gilt vmtl. auch für Germanistik u. ä., Archäologie...). So lange dein Wunschstudiengang auch an einer HS/FH/PH usw. angeboten wird, sehe ich keinen Grund das allgemeine Abi zu machen.
Soo super praxisbezogen sind die Hochschulen nach meiner Erfahrung auch nicht, wie es immer dargestellt wird. Außerdem ist es dort vmtl. etwas studierendenfreundlicher als an einer Uni.
Die Entscheidung, ob du das allgemeine Abi noch machen willst könntest du auch kurzfristig treffen.
Das Problem mit dem Meister ist, das der gerne mal als Abitur mit der Durchschnittsnote 4,0 bewertet wird und somit bei NC-Beschränkten Studiengängen im Endeffekt nichts bringt. Aber wie vorhin bereits erwähnt, gibt es durchaus Hochschulen und Unis, die den Meister dem Fachabi oder sogar dem allgemeinen Abi gleichstellen.

Motionera
18-09-2014, 08:26
Danke für die ausführliche Antwort. Mein Chef würde mich sogar für 20 Stunden in der Woche anstellen, falls ich Vollzeit (30 Stunden) in der Woche Schule habe.
Jedenfalls habe ich Mittwoch erstmal eine Studienberatung...

Dann hast du schon mal eine 50-Stunden-Woche ohne etwas gelernt zu haben...:ups:

Aber das mit der Studienberatung ist vmtl. die beste Idee :) Die sollten sich doch auskennen.

Dextrous
18-09-2014, 09:26
Aber das mit der Studienberatung ist vmtl. die beste Idee :) Die sollten sich doch auskennen.

So, wie sich die Agentur für Arbeit auch auskennt....

Bero
18-09-2014, 12:07
Wenn man im IT Bereich studieren will meinst du? Was ich ja nicht will.

Und hattest dann deine Fachochschulreife und hast studiert?

Ich habe durch die einjährige Fachoberschule, in Verbindung mit meiner Ausbildung/Berufserfahrung, die allgemeine Fachhochschulreife erlangt.
(Da können sich die Voraussetzungen allerdings von Bundesland zu Bundesland unterscheiden)

Den Weg bin ich gegangen da ich wusste in welche Richtung ich studieren wollte (Wirtschaftsinformatik), so das ich keine Abi brauchte.

Nach 4 Jahren (ein Jahr Fachoberschule/3 Jahre Studium) hatte ich dann nicht nur die allgemeine Hochschulzulassung, sondern auch noch einen akademischen Abschluss. (Im Vergleich: nach 2-3 Jahren hätte Schulisch gerade mal das Abitur zu Buche gestanden)
Inzwischen studiere ich an einer Uni berufsbegleitend auf Master.

Lange Rede kurzer Sinn, ich will damit eigentlich nur ausdrücken das es meiner Meinung nach keinen Sinn macht, einfach ins Blaue zu schießen.
Mach dir klar was dein Ziel ist und was du tun musst, um es zu erreichen.

Sonst verschwendest du nur Zeit/Geld und brichst am Ende wegen zu hoher Belastung vielleicht sogar ab.

Motionera
18-09-2014, 15:38
So, wie sich die Agentur für Arbeit auch auskennt....

Ach bei denen... Naja, vielleicht hast ja Glück.:D

panzerknacker
18-09-2014, 17:37
Fernschule/-studium erfordert ein sehr hohes Eigenengagement speziell bei Dingen, die einen nicht so reizen.
Abgesehen davon kostet das (auch) Geld...
Ich habe mit 45 noch ´mal einen Techniker in Vollzeit gemacht, das ist natürlich deutlich zu spät, habe das eher als zweijährige Auszeit betrachtet.
In dem Alter kriegst Du garantiert kein Traineejob mehr :).
Hatte den Vorteil, daß ich mich nicht mit ner GSXR totgefahren habe oder mir
eine zu junge Freundin suchen mußte :D.
Würde ich jedem empfehlen den Meister oder Techniker in Vollzeit zu machen,
deutlich entspannter als Abendschule.
Wie bereits erwähnt habe ich in den 90ern relativ viel Abendschule gemacht, auch
recht umfangreiche Dinge wie Teil1 Kälteanlagenbau, Elektronikpaß usw. ,
das kostet auch alles Geld und frißt Freizeit, wenn man Familie hat, ist da Streß programmiert.
Eigentlich ist nur Englisch, Deutsch und Mathe von Interesse bei Studiengängen, wer sich also eine wie auch immer geartete Hochschulzugangsberechtigung erschleicht, darf sich nicht wundern, wenn in den Mathekursen heftig ausgesiebt wird.
Wird bei Ökötrophologie wohl nicht ganz so der Fall sein, da wäre wohl ein Hauswirtschaftsleitertitel ganz hilfreich :D.
Ernsthaft betrachtet habe ich eine FHR von´82 ein Abi von ´83 und dann noch ´ne FHR von ´09, hat auch nix genützt, habe bereits ´90 festgestellt, daß ich gar keinen Bock auf Studium und Bürojob habe, abgesehen davon, daß ich auch deutlich zu blöde für Maschinenbau an der TUHH war .
:)
Wie auch immer, Hauptsache Du machst was, 3 Jahre Abendgymnasium allerdings nur, wenn Du wirklich ein Ziel vor Augen hast.
Viel Erfolg

Dextrous
18-09-2014, 17:47
Danke für alle die Ratschläge, ich melde mich Montag Abend, nachdem ich bei der Studienberatung war! Bis dahin viel Spaß beim Training :cool:

_sinny
19-09-2014, 11:23
Hier mal meine 50 Cents:

Dextrous, du schreibst im Anfangspost: "Letzer Schulabschluss: Mittlere Reife mit Versetzung in die Studienstufe der gymnasialen Oberstufe (2009)"

Heißt also, du hast die Vorstufe der gymnasialen Oberstufe schon geschafft, ja?

Zum Brecht Abendgymnasium ( http://brecht-schulen.de/brecht-schule/index.php?id=abendgymnasium ) habe ich jetzt direkt keine Erfahrungen, finde es aber im Gegensatz zu manch anderen nicht so verkehrt. Zumal mit 78 € pro Monat relativ bezahlbar und es scheint wirklich ein staatlich anerkanntes privates AG zu sein, das heißt dass am Ende nicht ein Externenabitur steht, sondern ein "normales" wie an staatlichen AGs (sodass auch die Noten aus der Studienphase für die Gesamtqualifikation zählen).

Richtig ist auch, dass man nach einem abgeschlossenen Bachelor-FH eine der allgemeinen Hochschulreife gleichwertige Qualifikation besitzt, man zählt dann aber wohl im nächsten Bachelor-Studium als Zweitstudienbewerber (für die es eine Quote, sprich nur wenig Plätze, gibt): http://www.abi-nachholen.de/hochschulabschluss.html

Wenn du aber die völlige Freiheit bei der Studienplatzwahl haben möchtest, würde ich an deiner Stelle auf Abi gehen oder deine berufliche Qualifikation so erweitern, dass du dadurch eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung bekommst, sprich Meister, Techniker beziehungsweise eine gleichwertige Qualifkation machen (diese Note zählt dann i.d.R. wie die Abinote)... Im übrigen gibts noch viele andere Studiengänge außer Medizin, Jura, die man in Deutschland nur an Unis studieren kann. In einigen Ländern kann man aber auch mit der FHR eingeschränkt an Unis studieren (Hessen, Niedersachsen, sehr stark eingeschränkt auch in NRW).

Die Fachhochschulreife gibts am Abendgymnasium (egal ob staatlich oder staatlich anerkannt) nach dem ersten Jahr der Studienstufe bei ausreichenden Leistungen ohne Prüfung. Korrekt genommen nur den schulischen Teil. Der praktische dann über eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Beispiel.

Was Förderung / Bafög angeht, da wirst du sowohl bei Abendgymnasium als auch Fernschule maximal nur eine Förderung in der Abschlussphase bekommen, da vorher eine Berufstätigkeit zur Sicherung des Lebensunterhalts vorgesehen ist...

Dextrous
19-09-2014, 11:32
Dextrous, du schreibst im Anfangspost: "Letzer Schulabschluss: Mittlere Reife mit Versetzung in die Studienstufe der gymnasialen Oberstufe (2009)"

Heißt also, du hast die Vorstufe der gymnasialen Oberstufe schon geschafft, ja?


Danke für deinen Kommentar.
Ich war an einer Schule, wo das Abitur nur aus 12 Jahre bestand. Ich kann somit nur wiedergeben, was auf meinem Zeugnis steht. Und da die Vorstufe nun mal vor der Oberstufe kommt, denke ich, dass ich das damit erreicht habe.
Die Abendschule geben ja auch explizit an, wer die Versetzung in die Oberstufe hat, braucht nur ein Jahr.

_sinny
19-09-2014, 11:45
Na ja, die gymnasiale Oberstufe in Hamburg besteht aus drei Jahren, wie woanders auch, das erste Jahr wird dort wohl "Vorstufe" und die beiden letzten Jahre wohl "Studienstufe" genannt. Wenn du die Versetzung in die Studienstufe hast, dann heißt das theoretisch, dass dir nur noch die zwei Jahre fehlen, sodass du beim Besuch des Abendgymnasiums jetzt vielleicht auch direkt in die Studienstufe einsteigen kannst und somit ein Jahr sparst (mit Blick aufs Abitur).

"Die Abendschule geben ja auch explizit an, wer die Versetzung in die Oberstufe hat, braucht nur ein Jahr."

Hast du dafür mal bitte einen Link, wo das steht? Beim Abendgymnasium braucht man eigentlich immer zwei Jahre (fürs Abi, mindestens eins für die Fachhochschulreife), auch wenn man bereits in die Studienstufe versetzt wurde. :rolleyes:

Dextrous
19-09-2014, 12:06
"Die Abendschule geben ja auch explizit an, wer die Versetzung in die Oberstufe hat, braucht nur ein Jahr."

Hast du dafür mal bitte einen Link, wo das steht? Beim Abendgymnasium braucht man eigentlich immer zwei Jahre (fürs Abi, mindestens eins für die Fachhochschulreife), auch wenn man bereits in die Studienstufe versetzt wurde. :rolleyes:

Hier steht:
Aufbau (http://brecht-schulen.de/brecht-schule/index.php?id=91)

Als Hürden auf dem Weg zum Abitur müssen Sie die Versetzung von der Vorstufe in die Studienstufe sowie die Zulassung zur Abiturprüfung aufgrund ihrer Semesternoten in allen vier Semestern der Studienstufe nehmen.

Dort oben steht außerdem, dass das die Vorstufe Klasse 11 ist.
Bei mir bin ich aber nach der 10ten Klasse in die Oberstufe eingegangen, da ich nur ein 12 Jähriges Abitur hatte und die Vorstufe anscheinend bei mir in der 10ten war. Sonst würde das so nicht auf meinem Zeugnis stehen.

_sinny
19-09-2014, 12:16
Na ja, in dem Sinne hat das Abendgymnasium 13 Jahre. Am besten man rechnet nur mit der Zeit der gymnasialen Oberstufe, die überall gleich ist: drei Jahre. Dabei in HH 1. Jahr Vorstufe, 2. und 3. Jahr Studienstufe. An 12 jährigen Gymnasien hat die 10. Klassenstufe eine Doppelfunktion als letztes Schuljahr der Sekundarstufe I und als erstes der Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe).

Genau in deinem Fall (12 jähriges Abi) war entsprechend die 10. Klasse die Vorstufe. Dementsprechend kannst du am Abendgymnasium vllt. direkt in die Studienstufe einsteigen, brauchst dann aber trotzdem zwei Jahre (12. und 13. Klassenstufe des AG). Wenn das nicht klappt, brauchst du halt drei Jahre. Alles gerechnet bis zum Abi. Bis zur Fachhochschulreife bestenfalls ein Jahr weniger.

Dextrous
19-09-2014, 12:26
Na ja, in dem Sinne hat das Abendgymnasium 13 Jahre. Am besten man rechnet nur mit der Zeit der gymnasialen Oberstufe, die überall gleich ist: drei Jahre. Dabei in HH 1. Jahr Vorstufe, 2. und 3. Jahr Studienstufe. An 12 jährigen Gymnasien hat die 10. Klassenstufe eine Doppelfunktion als letztes Schuljahr der Sekundarstufe I und als erstes der Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe).

Genau in deinem Fall (12 jähriges Abi) war entsprechend die 10. Klasse die Vorstufe. Dementsprechend kannst du am Abendgymnasium vllt. direkt in die Studienstufe einsteigen, brauchst dann aber trotzdem zwei Jahre (12. und 13. Klassenstufe des AG). Wenn das nicht klappt, brauchst du halt drei Jahre. Alles gerechnet bis zum Abi. Bis zur Fachhochschulreife bestenfalls ein Jahr weniger.

Alles klar, jetzt habe ich Klarheit, danke :)

panzerknacker
19-09-2014, 15:01
Da mach Dich aber schlau, wie Dein Matheniveau und ggf.Fremdsprachenniveau ist, nicht daß Du Dich überschlägts, weil Dir die Grundlagen Infinitesimalrechnung oder Wortschatz/Grammatik der Zweitsprache fehlen.

Hafis
19-09-2014, 18:37
Da mach Dich aber schlau, wie Dein Matheniveau und ggf.Fremdsprachenniveau ist, nicht daß Du Dich überschlägts, weil Dir die Grundlagen Infinitesimalrechnung oder Wortschatz/Grammatik der Zweitsprache fehlen.
Wer in einem G-8-Gymnasium nach der Klasse 10 die Zugangserlaubnis zur Studienphase erhalten hat, der sollte auch die nötigen Grundlagen haben, wenn die Schule nicht ganz schlecht war ...

gruß hafis

Krümel2
22-09-2014, 09:18
Das Bildungs-/Schulsystem in Deutschland ist ein ziemlich schwer zu druchblickender Dschungel. Jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen und auch die Schulen selbst können nochmal unterschiedliche Schwerpunkte haben. Es ist wirklich nicht leicht, das Beste für sich herauszufinden, da viele Wege nach Rom führen. Umso wichtiger ist es, dass du weißt, was du willst/brauchst. Wenn du dich jetzt schon auf einen Studiengang festlegen kannst, grenzt du die Auswahl der allgemeinbildenden Schulen schonmal deutlich ein. Je nach dem was in deinem Bundesland angeboten wird, empfiehlt es sich vielleicht auch erst die Fachhochschulreife zu machen und wenn du dann wirklich noch willst/musst, das Abi dranzuhängen. Das war nach einer gravierenden Fehlentscheidung dann mein Weg-Erst einjährig Fachhochschulreife, danach einjährig Abi nachgeholt.
Es ist verdammt wichtig, dass du dich vorher gut informierst, also alle Möglichkeiten kennst, die für dich in Frage kommen. Ebenso, dass du genau weißt, was du leisten kannst, damit du das auch wirklich schaffst. Fehlentscheidungen können dich wertvolle Zeit kosten!
Ich würde auch nochmal zu Bedenken geben, ob es wirklich Abendschule sein muss. Denn das ist echt hardcore! Für die Vollzeitvariante gibt es Bafög, du bekommst noch Kindergeld und darfst 400 Euro dazuverdienen. Macht übern Daumen gepeilt ungefähr 1220 Euro auf die Kralle im Monat, wenn du Bafög Höchstsatz bekommst. Davon kann man leben und sich hundertprozent aufs Lernen konzentrieren.

Wie auch immer du dich entscheidest, viel Erfolg! :)

Dextrous
22-09-2014, 12:01
Das Bildungs-/Schulsystem in Deutschland ist ein ziemlich schwer zu druchblickender Dschungel. Jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen und auch die Schulen selbst können nochmal unterschiedliche Schwerpunkte haben. Es ist wirklich nicht leicht, das Beste für sich herauszufinden, da viele Wege nach Rom führen. Umso wichtiger ist es, dass du weißt, was du willst/brauchst. Wenn du dich jetzt schon auf einen Studiengang festlegen kannst, grenzt du die Auswahl der allgemeinbildenden Schulen schonmal deutlich ein. Je nach dem was in deinem Bundesland angeboten wird, empfiehlt es sich vielleicht auch erst die Fachhochschulreife zu machen und wenn du dann wirklich noch willst/musst, das Abi dranzuhängen. Das war nach einer gravierenden Fehlentscheidung dann mein Weg-Erst einjährig Fachhochschulreife, danach einjährig Abi nachgeholt.
Es ist verdammt wichtig, dass du dich vorher gut informierst, also alle Möglichkeiten kennst, die für dich in Frage kommen. Ebenso, dass du genau weißt, was du leisten kannst, damit du das auch wirklich schaffst. Fehlentscheidungen können dich wertvolle Zeit kosten!
Ich würde auch nochmal zu Bedenken geben, ob es wirklich Abendschule sein muss. Denn das ist echt hardcore! Für die Vollzeitvariante gibt es Bafög, du bekommst noch Kindergeld und darfst 400 Euro dazuverdienen. Macht übern Daumen gepeilt ungefähr 1220 Euro auf die Kralle im Monat, wenn du Bafög Höchstsatz bekommst. Davon kann man leben und sich hundertprozent aufs Lernen konzentrieren.

Wie auch immer du dich entscheidest, viel Erfolg! :)

Danke für all Eure Ratschläge.
Ich war nun heute morgen bei einer Studienberatung und die haben mich dazu ermutigt erstmal "nur" das Fachabi zu machen. Damit kann ich schon viel bewerkstelligen. Auch die Studiengänge dort, die mich interessieren stehen mir damit quasi (je nach Schnitt) offen.
Damit könnte ich (was damals mein Traum war) in den gehobenen Dienst der Polizei, mal sehen.
Beim Bafög weiß ich aber nicht genau, wie das ist, wenn man noch bei seinen Eltern wohnt. Dann wird das doch abgelehnt oder?

Vegeto
22-09-2014, 12:17
Ich war nun heute morgen bei einer Studienberatung und die haben mich dazu ermutigt erstmal "nur" das Fachabi zu machen. Damit kann ich schon viel bewerkstelligen. Auch die Studiengänge dort, die mich interessieren stehen mir damit quasi (je nach Schnitt) offen.
Das macht heutzutage auf "perverse" Art schon mehr Sinn als volles Abitur und Uni-Studium. Denn: Fachabitur hat keine Abschlussprüfung, ist also eine Hürde weniger, und berechtigt dann zum Studium an der FH. Den Bachelor an der FH zu machen ist sinnvoller als an der Uni. Denn (ohne das abwerten zu wollen), ein FH Studium ist häufig leichter und damit werden auch die Bachelor Noten besser. Und nur mit guten Bachelor Noten bekommt man die begrenzten und beliebten Master Studienplätze an der der Uni...

Krümel2
22-09-2014, 13:25
Hört sich doch ganz vernünftig an! :)

Meines Wissens bekommst du auch Bafög, wenn du noch bei den Eltern wohnst-nur halt ohne Mietzuschlag.
Die Antragstellerei ist zwar recht aufwändig, aber lohnt sich. Ist schon eine Entlastung, wenn man seine Lebensunterhaltungskosten nicht hundertprozent selbst eintreiben muss neben der ganzen Lernerei. Schau dir mal die Seite vom Bafög-Amt an!

_sinny
22-09-2014, 13:52
Wegen Bafög. Es kommt ganz konkret auf den Bildungsgang und die Einrichtung an. Am Abendgymnasium schaut es in Sachen Fachhochschulreife und Bafög generell eher schlecht aus. Bei Vollzeitschulen kommt es halt drauf an, aber bei Bildungsgängen, die eine Berufsausbildung voraussetzen (z.B. die Berufsoberschule), sieht es mit Bafög generell (auch ohne eigene Wohnung) gut aus: https://www.bafög.de/de/welche-bedarfssaetze-sieht-das-bafoeg-vor--375.php

Beim Fachabitur gibts schon eine Abschlussprüfung, zum Beispiel an der Fachoberschule (für Hamburg siehe hier: http://www.hibb.hamburg.de/index.php/article/detail/797 ). Den deutschlandweit nicht anerkannten! schulischen Teil der FHR in der gymnasialen Oberstufe bekommt man aber in der Tat auch ohne Prüfung...

Bero
22-09-2014, 22:33
Den Bachelor an der FH zu machen ist sinnvoller als an der Uni. Denn (ohne das abwerten zu wollen), ein FH Studium ist häufig leichter und damit werden auch die Bachelor Noten besser. Und nur mit guten Bachelor Noten bekommt man die begrenzten und beliebten Master Studienplätze an der der Uni...

Sorry aber meiner Erfahrung nach (und ich kenne beides) ist das Quatsch bzw. ziehst du die falschen Schlüsse.

Ob ein Studium schwer oder leicht ist hängt von dem Studienfach, der jeweiligen FH/HS/Uni (deren Profs/Dozenten/Studienplänen) und nicht zu Letzt, von den persönlichen Präferenzen ab.

Allgemein Uni oder FH/HS sagt gar nix aus, wenn man mal davon absieht das einige "schwerere" Studiengänge (Medizin, Jura, Mathe, etc.) halt nur an Unis angeboten werden.

Vergleicht man aber Studiengänge die übergreifend angeboten werden, kommen nur noch individuelle Unterschiede zu tragen.

Vegeto
22-09-2014, 22:42
Kenne da so einige die in Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik an den deutschen Excellence Uni's kurz vor dem gnadenlosen Absturz standen, dann an einer FH oder BA mit super Noten abschlossen. Dazu eine Reihe Biologie-Studenteninnen die die Flucht von der TU ergriffen haben um lieber 250km entfernt an einer FH bessere Noten zu bekommen um ihre Master Chancen zu erhöhen. Ich sauge mir ja sowas nicht aus den Fingern, sondern erzähle nur aus meinen Erfahrungen.

Bero
22-09-2014, 22:51
Und das habe ich ja auch nie bestritten aber das sind individuelle Unterschiede. Natürlich gibt es Unis (von denen kenne ich auch ein paar) die wirklich extrem hohe Ansprüche stellen aber daraus kann man nicht automatisch folgern "Uni schwerer als FH/HS".
Es gibt eben auch genug Unis wo diese Gleichung nicht aufgeht.

Abgesehen davon bedeutet "schwer" auch nicht automatisch gut, da sollte man sich nicht täuschen lassen.
Nicht jeder Schein für den man extrem Buckeln muss, ist diese Mühe auch wert.
Gerade an Unis wird meiner Erfahrung nach leider noch sehr stark auf´s Bulemielernen wert gelegt und das ist nun wirklich kein Zeichen von Qualität.

Vegeto
22-09-2014, 22:56
Sollte ja auch keine Abwertung der FH-Studierten sein - sondern nur der Hinweis das es eben sehr viel Sinn machen kann sich eine praxisbezogene und leichtere FH auszusuchen (genau aus den Gründen die du anführst), statt an einer harten Uni nur Theorie zu lernen und vielleicht abzukacken.

Bero
22-09-2014, 23:05
War auch kein Angriff meinerseits und vielleicht hab ich mich auch nur blöd ausgedrückt.
Mir ging es vor allem darum das "schwer" nicht = besser bedeutet.

Ich fand mein HS Bachelor-Studium z.B. relativ leicht, kleine Kohorte, gute Profs, viel praktische Arbeit, wenig Frontalunterricht, das hat Spaß gemacht.

Jetzt studiere ich an der Uni auf Master mit Kommilitonen von Uni´s und habe ja einen direkten vergleich.
Mir kommt da gerne mal das Wort "Fachidiot" in den Sinn, völlig an den Anforderungen unseres Berufes vorbeistudiert.

Doch um mich noch mal abzusichern, auch das gilt nicht überall und so tue ich mich mit so pauschalen Aussagen immer schwer.

Motionera
23-09-2014, 13:14
Das macht heutzutage auf "perverse" Art schon mehr Sinn als volles Abitur und Uni-Studium. Denn: Fachabitur hat keine Abschlussprüfung, ist also eine Hürde weniger, und berechtigt dann zum Studium an der FH. Den Bachelor an der FH zu machen ist sinnvoller als an der Uni. Denn (ohne das abwerten zu wollen), ein FH Studium ist häufig leichter und damit werden auch die Bachelor Noten besser. Und nur mit guten Bachelor Noten bekommt man die begrenzten und beliebten Master Studienplätze an der der Uni...

Hab das bislang nur von NRW gehört, dass man fürs Fachabi keine Abschlussprüfung benötigt. In Bayern z. B. ist die Prüfung obligatorisch. HH?

Motionera
23-09-2014, 13:18
Danke für all Eure Ratschläge.
Ich war nun heute morgen bei einer Studienberatung und die haben mich dazu ermutigt erstmal "nur" das Fachabi zu machen. Damit kann ich schon viel bewerkstelligen. Auch die Studiengänge dort, die mich interessieren stehen mir damit quasi (je nach Schnitt) offen.
Damit könnte ich (was damals mein Traum war) in den gehobenen Dienst der Polizei, mal sehen.
Beim Bafög weiß ich aber nicht genau, wie das ist, wenn man noch bei seinen Eltern wohnt. Dann wird das doch abgelehnt oder?

Meines Wissens ist das allein noch kein Grund, dass das BaföG automatisch abgelehnt wird. Ich meine mich sogar zu erinnern, dass dieses "Schüler-BaföG" für den 2. Bildungsweg immer in irgendeiner Art und Weise gewährt wird.

Wenn du Geld benötigst würde ich den Antrag einfach mal ausfüllen - im schlimmsten Fall bekommst du einen Nullbescheid.

Krümel2
23-09-2014, 13:48
Wenn du wissen willst, wie es an deiner Schule zugeht, stell mal Facebook nach einer entsprechenden Gruppe auf den Kopf. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit haben Schüler eine gegründet für Übungsgruppen, Fragen zu Klausuren und sonstigem Austausch. Dort mal hören, wie der Hase an der Schule so läuft bzgl. Lehrer, Ansprüche, Angebote, Durchfallquote... Sind natürlich immer subjektive Einschätzungen, dennoch geben sie dir eine gewisse Idee zu den Zuständen an der Schule.

Selbes auch später für die FH/Uni...ruhig mal nach Facebook-Gruppen schauen und schonmal hören, was die Studenten im Wunschstudiengang so darüber zu erzählen haben und wieviele nach dem ersten Semester noch da sind. Fragen und erste Kontakte knüpfen ist sowieso nie verkehrt.

Bero
23-09-2014, 13:58
Hab das bislang nur von NRW gehört, dass man fürs Fachabi keine Abschlussprüfung benötigt. In Bayern z. B. ist die Prüfung obligatorisch. HH?

Ich musste damals in Niedersachen an der Fachoberschule auch ne Abschlussprüfungen (für jedes Fach) ablegen, dauerte glaube ich 1-2 Wochen dann war man durch.

Kultusministerium ist halt Kuddel-Muddel.;)

Dextrous
23-09-2014, 14:05
Wenn du wissen willst, wie es an deiner Schule zugeht, stell mal Facebook nach einer entsprechenden Gruppe auf den Kopf. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit haben Schüler eine gegründet für Übungsgruppen, Fragen zu Klausuren und sonstigem Austausch. Dort mal hören, wie der Hase an der Schule so läuft bzgl. Lehrer, Ansprüche, Angebote, Durchfallquote... Sind natürlich immer subjektive Einschätzungen, dennoch geben sie dir eine gewisse Idee zu den Zuständen an der Schule.

Selbes auch später für die FH/Uni...ruhig mal nach Facebook-Gruppen schauen und schonmal hören, was die Studenten im Wunschstudiengang so darüber zu erzählen haben und wieviele nach dem ersten Semester noch da sind. Fragen und erste Kontakte knüpfen ist sowieso nie verkehrt.

Die Abendschule haben 1-2 Gruppen die seit über 2 Jahren nicht mehr besucht worden sind. Denke da finde ich wenig heraus. Ist ja leider in Foren immer sone Sache nach Erfahrungen zu suchen, da die zufriedenen Gesellen meistens nicht die sind die sich an Foren wenden, sondern die die eben nicht zufrieden sind, was wiederum dann abschreckend wirkt.
Bin mir wie gesagt auch nicht sicher ob Abendschule oder Fachoberschule in einem Jahr Vollzeit durchziehen...

_sinny
23-09-2014, 14:12
Hab das bislang nur von NRW gehört, dass man fürs Fachabi keine Abschlussprüfung benötigt. In Bayern z. B. ist die Prüfung obligatorisch. HH?

Wie ich bereits weiter vorn geschrieben habe, kommt es ganz darauf an, in welchem Bildungsgang man die Fachhochschulreife erwirbt. Lediglich wenn man den schulischen Teil der Fachhochschulreife in der gymnasialen Oberstufe (Gymnasium, Gesamtschule, aber auch Berufliches Gymnasium, Abendgymnasium, Kolleg) erwirbt, gibt es keine Prüfung. Diese Möglichkeit existiert in allen Bundesländern bis auf Bayern und Sachsen - dort kann man den schulischen Teil der FHR generell nicht in der GOST erwerben (daher wird auch eine auf diesem Weg erlangte FHR aus anderen Bundesländern in den beiden genannten nicht anerkannt!). Die "regulären" Bildungsgänge, die zur FHR führen, also zum Beispiel an der Fachoberschule, enden mit einer Abschlussprüfung. Dort erwirbt man dann auch gleich die volle Fachhochschulreife und nicht nur den schulischen Teil.