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Vollständige Version anzeigen : Kernansätze der Arbeit der AG



algorismi
18-09-2014, 20:40
Hallo Leute,

hoffe das es sich bei dem folgendem Video nicht um ein Repost handelt.
Habe das Video auf der Facebook-Seite der "Ju-Jutsu / Jiu- Jitsu Selbstverteidigung im DJJV" gefunden.

https://www.facebook.com/video.php?v=565449690244516

Aussage des Videos soll sein:



Dieses Video stellt sehr perfekt (und lustig) einen der Kernansätze der Arbeit der AG Ju-Jutsu / Jiu- Jitsu Selbstverteidigung im DJJV dar. Insbesondere in der SV ist es problematisch und gefährlich sein Training falsch zu verkaufen. Man sollte einfach nicht das Training in einer grossartigen Wettkampfdisziplin mit der Anwendung in der SV verwechseln. Heisst auf keinen Fall, dass dieses BJJ Training schlecht ist.
Wie heisst es so schön in The Untouchables: "...kommt mit nem Messer zu ner Schiesserei..."


Dementsprechend sollte das Ju-Jutsu-Fighting auch nicht "falsch" als SV-verkauft werden.
Oder was sind eure Meinungen dazu ?

Bero
18-09-2014, 20:58
JJ-Fighting hat laut offizieller Aussage auch überhaupt nicht den Anspruch, große SV-Relevanz zu haben.

Ununoctium
18-09-2014, 20:59
Dementsprechend sollte das Ju-Jutsu-Fighting auch nicht "falsch" als SV-verkauft werden.
Oder was sind eure Meinungen dazu ?

Nicht nur Fighting - sondern auch Duo und auch Ju-Jutsu Breitensport....
Was bleibt da noch vom Ju-Jutsu übrig?

Die wenigen Vereine die wirklich Selbstverteidigung als Schwerpunkt haben - die es sicher gibt aber eher die Minderheit darstellen.


JJ-Fighting hat laut offizieller Aussage auch überhaupt nicht den Anspruch, große SV-Relevanz zu haben.
Was hat den im Ju-Jutsu den Anspruch SV Relavant zu sein?

Kennst Du viele Vereine die den Schwerpunkt voll auf Selbstverteidigung haben?

Also ganz ehrlich - das Video ist meiner Meinung nach ein typisches Eigentor!

algorismi
18-09-2014, 21:08
JJ-Fighting hat laut offizieller Aussage auch überhaupt nicht den Anspruch, große SV-Relevanz zu haben.

Aber habe schon einige gesehen, die das Ju-Jutsu-Fighting so verkaufen wollen bzw. so argumentieren, dass wenn man Ju-Jutsu-Fighting kämpfen kann, dann kann man sich schon relativ gut auf der Straße verteidigen bzw. muss man sich nicht all zu sehr umstellen.

Bero
18-09-2014, 21:12
Aber habe schon einige gesehen, die das Ju-Jutsu-Fighting so verkaufen wollen bzw. so argumentieren, dass wenn man Ju-Jutsu-Fighting kämpfen kann, dann kann man sich schon relativ gut auf der Straße verteidigen bzw. muss man sich nicht all zu sehr umstellen.

Ja gibt es, ist schade und dafür gibt es die Arge. Bei deren Lehrgänge merken diese Leute dann nämlich was funktioniert und was nicht.

algorismi
18-09-2014, 21:15
Ja gibt es, ist schade und dafür gibt es die Arge. Bei deren Lehrgänge merken diese Leute dann nämlich was funktioniert und was nicht.

Hast vollkommen recht, nur wurde meiner Meinung nach die Arge relativ spät ins Leben gerufen.
Hätte schon viel früher passieren sollen.

Bero
18-09-2014, 21:17
Hast vollkommen recht, nur wurde meiner Meinung nach die Arge relativ spät ins Leben gerufen.
Hätte schon viel früher passieren sollen.

Bin ich ganz bei dir.

algorismi
18-09-2014, 21:18
Nicht nur Fighting - sondern auch Duo und auch Ju-Jutsu Breitensport....
Was bleibt da noch vom Ju-Jutsu übrig?


Meiner Ansicht nach sollte man gerade im Breitensport die Leute für die SV Fit machen.

Inderst
18-09-2014, 21:41
Liegt natürlich auch an den Praktizierenden selbst, das bei Trainer und Verein einzufordern. Und: Das Schöne an den JJ-Prüfungen (schon wieder einen Schritt weitergedacht) ist: Einen Großteil kann man sich, wenn man es denn möchte, in seinem Prüfungsprogramm auf SV auslegen und zeigen.So ist der Abschluss der Technik zwischen Selbstfallwurf und einfacher Hammerfaust zum Hinterkopf in seiner Varianz möglich und zu bestaunen.

algorismi
18-09-2014, 21:48
Liegt natürlich auch an den Praktizierenden selbst, das bei Trainer und Verein einzufordern...

Ja, aber das Einfordern kommt erst später.
Als Anfänger wird man eher "an der Hand geführt", und man macht einfach das was der Trainer einen vor gibt und man ist auch noch nicht in der Lage das gelernte so wirklich zu beurteilen.

Ununoctium
19-09-2014, 06:51
Meiner Ansicht nach sollte man gerade im Breitensport die Leute für die SV Fit machen.
Das ist genau meine Meinung, leider sieht die Realität anders aus.

Klar kann man das Prüfungsprogramm so auslegen, aber das müsste schon der Trainer machen, vom Schüler kann man das überhaupt nicht verlangen. Und hier ist eben auch schon das Problem, von wem sollen es die Trainer auf einmal lernen?
Die SV AG ist hier aber schon mal ein guter Anfang, es wird aber Jahrzehnte dauern bis das eine echte Durchdringung im DJJV auslöst.

Und das sehr technische und umfangreiche Programm verhindert gerade beim Breitensport das Selbstverteidigung Training. Wenn jemand nur 1-2 Mal die Woche trainiert und das dann dazu auch nur außerhalb der Schulferien (wie wohl bei den meisten Vereinen) - bleibt kaum noch Zeit für Selbstverteidigung wenn man 1-2 Mal pro Jahr ne Prüfung machen will.

Jetzt kann man natürlich sagen das man nicht ständig nach Programm trainieren muss und auch nicht jedes Jahr Prüfungen machen muss, sicher richtig nur was sagt das über das Programm?

Wenn Ju-Jutsu echte Selbstverteidigung sein will und das eben auch in 1. Linie für den Breitensport müßte sich das Programm vollständig ändern. Nur wer macht das Programm? Leute die sich so viel mit Kampfsport beschäftigen das sie den Blick und das Verständnis für den normalen Breitensport einfach nicht haben.

PS: Meiner Meinung nach bittet der DJJV schon ein Programm was für Breitensport und Selbstverteidigung effektiv ist, nur ist das nicht das Ju-Jutsu Programm, sondern das Jiu-Jitsu Programm. Aber auch hier braucht es Trainer die Selbstverteidigung unterrichten wollen und können.

Inderst
19-09-2014, 09:17
Ja, aber das Einfordern kommt erst später.
Als Anfänger wird man eher "an der Hand geführt", und man macht einfach das was der Trainer einen vor gibt und man ist auch noch nicht in der Lage das gelernte so wirklich zu beurteilen.

Äh, nein. Ich kann von einem Erwachsenen erwarten, dass er sich vor dem Training informiert, was er bekommt (und vor allem, WAS ER vom Training erwartet). Wenn nicht, okay, dann weiß er es vielleicht nach ein paar Probeeinheiten (wohlgemerkt: Plural).

Wenn ich allerdings auf Lehrgängen immer noch sehe, dass einfache 1-2-Boxkombinationen bei Blaugurten nicht sitzen, dann ja, dann...hm.

Schnueffler
19-09-2014, 09:20
Ahm doch!
Ich sehe das auch so, das man als Anfänger das macht, was der Trainer vorgibt. Und die Einschätzung wie realistisch das ganze ist, wird wahrscheinlich erst später kommen.

Schnueffler
19-09-2014, 09:22
...
Was bleibt da noch vom Ju-Jutsu übrig?
...

Die Arbeit der Arge.

Inderst
19-09-2014, 09:32
Ahm doch!
Ich sehe das auch so, das man als Anfänger das macht, was der Trainer vorgibt. Und die Einschätzung wie realistisch das ganze ist, wird wahrscheinlich erst später kommen.

Okay, wenn man sich vollkommen blind in etwas hineinstürzt, dann gebe ich Euch recht. Solche Persönlichkeiten kenne ich allerdings nicht.

Wenn die Einsicht nach drei Monaten kommt, ist der Zug auch noch nicht abgefahren.

Schnueffler
19-09-2014, 09:35
Geh mal davon aus, das du eine vollkommen friedliche Jugend ohne Klopfereien hattest, noch nie Ärger oder Stress.
Jetzt willst du dir ein "SV-System" anschauen und findest Paartanz in weißen Schlafanzügen.
Woher willst du dann wissen, ob es wirklich funktioniert?

Inderst
19-09-2014, 10:03
Du meinst in dieser Welt ohne Büchereien und Internet? Ja, DAS ist hart.

Schnueffler
19-09-2014, 10:05
Du meinst in dieser Welt ohne Büchereien und Internet? Ja, DAS ist hart.

Ist hier jeder Anfänger vertreten oder meinst du jeder spielt erstmal Sherlock?

P.S. Und selbst wenn ich mir die HP anschaue, wer weiß wie die gestaltet ist.

Inderst
19-09-2014, 10:08
Ist hier jeder Anfänger vertreten oder meinst du jeder spielt erstmal Sherlock?

Wenn die Suchzeile des Browsers nur eine Hand entfernt ist, dann glaube ich, dass Sherlock ETWAS groß formuliert ist. Ja.

Schnueffler
19-09-2014, 10:12
Sehe ich anders, denn im www kann sich jeder und auch seinen Verein/Gruppe/etc. vollkommen anders darstellen, bzw. "Legenden" aufbauen.

Inderst
19-09-2014, 10:13
Sehe ich anders, denn im www kann sich jeder und auch seinen Verein/Gruppe/etc. vollkommen anders darstellen, bzw. "Legenden" aufbauen.

Yeah, well...agree to disagree then.

Schnueffler
19-09-2014, 10:15
Yeah, well...agree to disagree then.

Und wenn ich dann halt keine realen Erfahrungen oder Kenntnisse habe, dann "zieht" es einen gerne in den Bann und man hat Partnertanz.

Pyriander
19-09-2014, 10:44
Wenn die Suchzeile des Browsers nur eine Hand entfernt ist, dann glaube ich, dass Sherlock ETWAS groß formuliert ist. Ja.

Hm, OK, Du meinst also, jeder Mensch hier ist ein mündiger Konsument, der unbeeinflusst von Werbung sich nicht verarschen lässt?

Mal in die Realität geblickt? Mineralwasser in Flaschen, Diätpillen, Lebensversicherungen, Actimal, Vibro Plate, Wing Tsun...

Schnueffler
19-09-2014, 13:08
Hm, OK, Du meinst also, jeder Mensch hier ist ein mündiger Konsument, der unbeeinflusst von Werbung sich nicht verarschen lässt?

Mal in die Realität geblickt? Mineralwasser in Flaschen, Diätpillen, Lebensversicherungen, Actimal, Vibro Plate, Wing Tsun...

Davon hatte ich nach dem Test mal einen mörder Muskelkater.

Bero
19-09-2014, 13:42
Da stellt sich aber doch schon wieder die alte Gretchenfrage, was dieses ominöse „SV“ überhaupt seien soll?

Ju-Jutsu ist in erster Linie mal eine Kampfkunst oder je nach Trainingsintention, auch eine Kampfsportart.
Sie schult genau wie BJJ, Boxen, MMA, MT, Karate, Judo usw. Attribute und Fähigkeiten, die sich in einer Situation, in der ich mich verteidigen muss (Selbstverteidigung) als „nützlich“ erweisen können/nicht müssen.
Das kann je nach Training und Methodik mal mehr und mal weniger zielführend passieren aber in der Regel gehen alle Systeme über den reinen Selbstverteidigungsgedanken hinaus.

Wenn es nur darum ginge in einer körperlichen Auseinandersetzung zu bestehen, würden Three-Point-Cover, Hammerfaust + Weglaufen für geschätzte 98% aller Ernstfälle völlig ausreichen.
Wenn man das jede Woche 4-6 Stunden zusätzlich zu nem schönen Kraft-/Konditionspart trainieren würde, wäre man wohl bestens gerüstet und wirklich fix Verteidigungsfähig.
Es wäre aber halt auch schnell Schweinelangweilig und ob man es in diesem Forum glaubt oder nicht, viele Leute gehen tatsächlich aus Spaß zum Training.

Für mich hat „SV-Training“ kaum etwas mit Technik sondern viel eher mit Methodik zu tun und genau so wird es auch von der Arge vermittelt.

Keiner lernt da eine neue Technik, darum geht es gar nicht. Dort stehen Trainingsmethoden, Didaktik und Mindsetting im Vordergrund. Es ist gar nicht so essentiell was, sondern viel eher wie etwas trainiert wird und hier wären wir auch schon bei Drills, HIT, Rollenspielen und Szenarios.
Außerdem und das Rechne ich der Arge hoch an, beschäftigt sich ein Teil ihrer Lehrgänge auch damit, mit Fehleinschätzungen und Selbstbetrug aufzuräumen. Nicht wenige der Übungen sollen den Leuten aufzeigen: „Hey, was ich da macht ist im kooperativen Training toll, unter Stress, Druck und Erschöpfung sieht die Sache aber ganz anders aus.“
Das ist oft Heilsam, kommt aber auch nicht immer gut an, man muss sich halt drauf einlassen.

Ich persönlich versuche immer eine gesunde Mischung zu finden, ich mache Techniktraining, festige das gelernte durch Sparring/Randori und versuche es dann durch besagte SV-Trainingsmethoden zu adaptieren/evaluieren.
Dabei ordne ich immer ganz klar ein, wo wir uns gerade befinden, eben damit keine falschen Erwartungen aufkommen.

Ununoctium
19-09-2014, 14:25
Für mich hat „SV-Training“ kaum etwas mit Technik sondern viel eher mit Methodik zu tun und genau so wird es auch von der Arge vermittelt.

Genau und genau hier ist ja das Problem - wie viele Ju-Jutsu Vereine setzen das so kontinuierlich um? Also in jeder Trainingseinheit?



Ju-Jutsu ist in erster Linie mal eine Kampfkunst oder je nach Trainingsintention, auch eine Kampfsportart.
Sie schult genau wie BJJ, Boxen, MMA, MT, Karate, Judo usw. Attribute und Fähigkeiten, die sich in einer Situation, in der ich mich verteidigen muss (Selbstverteidigung) als „nützlich“ erweisen können/nicht müssen.
Das kann je nach Training und Methodik mal mehr und mal weniger zielführend passieren aber in der Regel gehen alle Systeme über den reinen Selbstverteidigungsgedanken hinaus.

Auch richtig - aber was ist hier das Thema - dass das Ju-Jutsu sich über das BJJ stellt!
Wobei, meiner Meinung nach, die wenigsten Ju-Jutsu Vereine bessere Selbstverteidigung anbieten als im BJJ gemacht wird.

Wenn irgendwann mal wirklich die SV Methoden Teil des normalen Ju-Jutsu Training / Programm sind - könnte man das schon machen - aber aktuell passt die Aussage überhaupt nicht!

Ju-Jutsu ist aktuell im Allgemeinen kein Selbstverteidigungssystem!

Schnueffler
19-09-2014, 14:30
Auch richtig - aber was ist hier das Thema - dass das Ju-Jutsu sich über das BJJ stellt!

Wo liest du das denn?

Inderst
19-09-2014, 14:32
Genau und genau hier ist ja das Problem - wie viele Ju-Jutsu Vereine setzen das so kontinuierlich um? Also in jeder Trainingseinheit?


Auch richtig - aber was ist hier das Thema - dass das Ju-Jutsu sich über das BJJ stellt!
Wobei, meiner Meinung nach, die wenigsten Ju-Jutsu Vereine bessere Selbstverteidigung anbieten als im BJJ gemacht wird.

Wenn irgendwann mal wirklich die SV Methoden Teil des normalen Ju-Jutsu Training / Programm sind - könnte man das schon machen - aber aktuell passt die Aussage überhaupt nicht!

Ich stelle mich über niemanden. Danke.

Inderst
19-09-2014, 14:33
Hm, OK, Du meinst also, jeder Mensch hier ist ein mündiger Konsument, der unbeeinflusst von Werbung sich nicht verarschen lässt?

Mal in die Realität geblickt? Mineralwasser in Flaschen, Diätpillen, Lebensversicherungen, Actimal, Vibro Plate, Wing Tsun...

Stimmt, das Konzept Lebensversicherung ist nun wirklich total überflüssig.
Danke, ich bin raus.

parietalis
19-09-2014, 14:46
Äh, nein. Ich kann von einem Erwachsenen erwarten, dass er sich vor dem Training informiert, was er bekommt (und vor allem, WAS ER vom Training erwartet).....

oftmals liest sich das dann so:


"..........Dadurch wird eine kaum zu "schlagende" Vielfältigkeit an Kombinationsmöglichkeiten erzielt und man kann sicherlich zurecht behaupten, dass das Ju-Jutsu eines der umfassendsten Kampfsport- und Selbstverteidigungsarten ist......"

Quelle: Ju-Jutsu - Polizeisportverein Karlsruhe e.V. (http://www.psv-karlsruhe.de/kampfsport-selbstbehauptung/ju-jutsu/)

Könnte sein dass der ein- oder andere nach dem ersten Training leicht enttäuscht nach Hause geht, nicht wahr?

Inderst
19-09-2014, 14:54
oftmals liest sich das dann so:



Quelle: Ju-Jutsu - Polizeisportverein Karlsruhe e.V. (http://www.psv-karlsruhe.de/kampfsport-selbstbehauptung/ju-jutsu/)

Könnte sein dass der ein- oder andere nach dem ersten Training leicht enttäuscht nach Hause geht, nicht wahr?

Und? Enttäuscht gehe ich auch nach Hause, wenn der Film im Kino mies war.

Bero
19-09-2014, 15:58
Auch richtig - aber was ist hier das Thema - dass das Ju-Jutsu sich über das BJJ stellt!
Wobei, meiner Meinung nach, die wenigsten Ju-Jutsu Vereine bessere Selbstverteidigung anbieten als im BJJ gemacht wird.

Wenn irgendwann mal wirklich die SV Methoden Teil des normalen Ju-Jutsu Training / Programm sind - könnte man das schon machen - aber aktuell passt die Aussage überhaupt nicht!

Ju-Jutsu ist aktuell im Allgemeinen kein Selbstverteidigungssystem!

Naja sorry, aber das muss man da schon raus lesen wollen, stehen tut das da meiner Meinung nach nicht.

Was angesprochen wird ist, dass man eine WK-Training und „SV“-Training nicht einfach gleichsetzen kann. Das wird hier an einem lustigen BJJ-Filmchen (das gab es auch schon bei den Simpsons) illustriert, gilt aber genauso fürs Fighting/Duo oder was auch immer, ich sehe da keine Wertung.

Bevor jetzt einer Schreit, das heißt natürlich auch nicht, dass man sich mit all dieses Kampfkünsten und Kampfsportarten nicht verteidigen kann. Es geht nur darum das es beim SV-Training nicht so sehr um das was, sondern eben eher um das wie geht, mehr nicht.

Abgesehen davon Ju-Jutsu ist in erster Linie eine Kampfkunst (oder halt eine Kampfsportart) und die Arbeit der Arge dient primär dazu, zusätzlich das Thema SV zu vertiefen.

Tja und in wie vielen JJ-Vereinen jetzt entsprechend trainiert wird, darüber möchte ich mir kein Urteil anmaßen.
Wahrscheinlich in zu wenigen aber die Resonanz auf die Arbeit der Arge und die Teilnehmerzahlen auf den Lehrgängen, lassen hoffen das es mehr werden.

Ununoctium
19-09-2014, 18:47
Wo liest du das denn?
Habe ich vielleicht etwas übertrieben aufgefasst - aber die Aussage das z.B. BJJ nicht mit Selbstverteidigung werben sollte - es aber für das Ju-Jutsu ok ist - naja....

Wobei das eigentlich so auch nicht gesagt wurde.... Sondern das jeder nur mit dem werben sollte was er wirklich auch macht.

Was ich soweit eigentlich ok finde. So gesehen dürfen viele Ju-Jutsu Vereine auch nicht mit Selbstverteidigung werben.



Abgesehen davon Ju-Jutsu ist in erster Linie eine Kampfkunst (oder halt eine Kampfsportart) und die Arbeit der Arge dient primär dazu, zusätzlich das Thema SV zu vertiefen.

Gut - finde ich auch wirklich gut - aber wie der Text sagt(Thema Anfang), dann dürfen Ju-Jutsu Vereine wo Selbstverteidigung nicht an 1. Stelle steht auch nicht damit werben.

Gerade beim Breitensport - also 1-3 Mal Training die Woche - meist mit vielen Ferien usw.. wird das einfach nix mit Selbstverteidigung wenn das nicht an 1. Stelle steht.

Und ja es gibt wirklich Ju-Jutsu Vereine wo Selbstverteidigung an Nummer 1 steht und auch wirklich gut gemacht wird.

Und es tut dem Ju-Jutsu auf jeden Fall auch gut mehr in der Richtung zu machen.

Bero
19-09-2014, 19:49
Habe ich vielleicht etwas übertrieben aufgefasst - aber die Aussage das z.B. BJJ nicht mit Selbstverteidigung werben sollte - es aber für das Ju-Jutsu ok ist - naja....

Wobei das eigentlich so auch nicht gesagt wurde.... Sondern das jeder nur mit dem werben sollte was er wirklich auch macht.

Was ich soweit eigentlich ok finde. So gesehen dürfen viele Ju-Jutsu Vereine auch nicht mit Selbstverteidigung werben.


Das Video kommt ja aus dem BJJ, die machen sich da selbst nen Spaß draus, die Fixierung auf den Bodenkampf ein bisschen zu persiflieren.

Wie schon geschrieben, in jeder KK/KS schult man Attribute die einem in der SV helfen können und das mal besser, mal schlechter.

Ich persönlich finde es ohnehin immer daneben mit: "Bei uns lernst du SV" zu werben.
Damit schafft man eine falsche Erwartungshaltung, die in den meisten Fällen zu Glück nie auf die Probe gestellt werden wird.

Viel ehrlicher finde ich: "Bei uns wirst du Fit, lernst zu kämpfen und vielleicht wird dir das mal den Hintern retten. Leg es aber nicht drauf an und hab einfach Spaß." ;)

Diese ganze Fixierung auf "SV" ist mir ohnehin, gerade hier im Forum, oft zu viel des guten.
In erster Linie sollte man den Sport doch machen weil er Spaß bringt und man Bock drauf hat, nicht weil man aus purer Paranoia ständig mit nem Angriff rechnet.
Jetzt stelle man sich doch mal vor man wird nie Attackiert, da hat man doch seine ganze Trainingszeit verschwendet. ;)


Gerade beim Breitensport - also 1-3 Mal Training die Woche - meist mit vielen Ferien usw.. wird das einfach nix mit Selbstverteidigung wenn das nicht an 1. Stelle steht.


Es ist ein Trugschluss, dass es für die Verteidigungsfähigkeit ein langes, intensives KK/KS-Training bedarf.
Wie machen es den die ganzen Typen da draußen die nie was in der Art gemacht haben und trotzdem jedes WE die Schlägerei als Sieger verlassen?

In einer körperlichen Auseinandersetzung kommt es grob auf 3 Punkte an:

-Mindsetting
-Physis

-Tools




-Techniken
und ja der Platz ist da mit Absicht.

Systeme (oder besser gesagt Methodensammlungen) setzten, genau wie die Arge auch, bei Punkt 1 und 3 an, bei der Physis muss man schon selbst ran.:)
Da braucht es gar nicht so ewig die Leute so weit in die Lage zu versetzten, dass sie sich ihrer Haut zu wehren wissen.

Ununoctium
19-09-2014, 22:44
Wie machen es den die ganzen Typen da draußen die nie was in der Art gemacht haben und trotzdem jedes WE die Schlägerei als Sieger verlassen?
Du hast Dir die Frage direkt in der Frage beantwortet ;)

Jedes Wochenende Training unter 100% realistischen Bedingungen.

Ich persönlich finde es fahrlässig zu behaupten dass ab und an ein Rollenspiel oder ein Szenario reicht – da gerade Deine Punkte ständig gedrillt werden müssen – nur so gehen die in „Fleisch und Blut“ über.
Es ist deutlich einfacher eine Technik sauber und effektiv zu machen als die psychischen Faktoren zu schulen.


bei der Physis muss man schon selbst ran.:)

??? - sollte Training nicht genau dafür da sein - ??? Um auch körperlich besser zu werden?
Genau dafür ist meiner Meinung nach Training da - egal ob Kampfkunst, Kampfsport oder SV



Da braucht es gar nicht so ewig die Leute so weit in die Lage zu versetzten, dass sie sich ihrer Haut zu wehren wissen.
Wenn dass das Ergebnis aus der Arge ist - gute Nacht! :narf:


Und Selbstverteidigungstraining sollte meiner Meinung nach auch Spaß machen und deutlich mehr als den SV Gedanken bringen - es macht meist auch Fit und man ist dadurch gesünder - so gesehen ist es egal ob man es je für die Selbstverteidigung braucht es bring schon sehr viel für das Leben.

Aber ganz ehrlich – das „neue“ Ju-Jutsu gibt es jetzt seit bereits ca. 15 Jahren und es ist immer noch eher der Normalfall das die meisten Ju-Jutsukas mit Grün oder Blau nicht einmal ne minimale Boxgrundschule können.

Wie soll sich dann ein deutlich Umfangreicheres Thema, wie die Selbstverteidigung, im Ju-Jutsu durchsetzen?

Wenn es der DJJV in 15 Jahren nicht hinbekommt das zumindest mal eine einfache Mehrheit eine ordentliche Schlagschule hinbekommt.

Bero - wie sieht das bei Euch im Landesverband oder im Verein aus - kann bei Euch die Mehrheit der Leute, die 1-2 Jahre dabei sind, eine ordentliche Boxgrundschule?

Piwo
20-09-2014, 00:34
Aber ganz ehrlich – das „neue“ Ju-Jutsu gibt es jetzt seit bereits ca. 15 Jahren und es ist immer noch eher der Normalfall das die meisten Ju-Jutsukas mit Grün oder Blau nicht einmal ne minimale Boxgrundschule können.

Wenn ich so etwas lese frage ich mich doch ein wenig in welchen Vereinen ihr JJ trainiert hab... oO
Bei uns im Verein ist das Boxen das erste was gelehrt und anschließend im Sparring ausgeübt wird, wieder und wieder bis du dir die seele rausschwitzt und die arme sich wie blei anfühlen.

Mag durchaus sein, dass ich das Glück hatte einen guten Verein gefunden zu haben, aber ist das heutzutage wirklich so eine Seltenheit? :ups:

Exodus73
20-09-2014, 02:20
@Piwo: ja ist es... habe vor dem JJ selbst KB und MT gemacht und da ist so das ein oder andere hängen geblieben... wenn man die Masse der Leute sieht wie die Atemis umsetzen - gute nacht! Dabei geht es nicht um einzelne Techniken, die werden je nach Verein zum Teil sehr gut vermittelt...zum Teil besser als beim Boxen/MT (echt jetzt) nur leider wird kaum vermittelt wie man damit kämpft... was zum Teil auch daran liegen mag das viele Coaches selbst nicht wissen wie man kämpft, geschweige Ahnung von echter Gewalt haben und sich aufs Hören-Sagen verlassen. (Wobei das ein Problem ist dass auch andere Stile haben und bei weitem kein JJ-Typisches Phänomen ist.) Was dann letztlich häufig rauskommt sind irgendwelche sinfremden Atemi-Kombinationen oder krampfhafte Atemi-Wurf/Hebel Kombis (mal mit Blick aufs Prüfungsprogramm) die eigentlich absolut keinen praktischen Nutzen für die SV haben - fürs Fighting mit seinen speziellen Regeln aber durchaus Sinn machen.

Zum Fighting/Duo: Klar hat das mit SV nix zu tun... zumindest nicht direkt.... aber indirekt. Warum? Weil die Wettkämpfer zu einem großen Teil einfach über eine bessere Physis verfügen als der Otto-Normal-Breitensportler. Das kann, muß aber nicht, für eine SV-Situation in gewissem Rahmen entscheidend sein.

Zur AG: Was da gemacht/versucht wird auf die Beine zu stellen erscheint mir nicht nur Sinnvoll sondern dringend Nötig. Bis jetzt hab ich auch nur gutes gesehen, und auch bis jetzt auch Sachen die mit einigen Combatives oder SV-Stilen alla KM+Co. durchaus parallelen aufweisen. Ich befürchte aber, dass die AG und ihre Mitstreiter nur eine Minderheit in der Masse der JJkas bleiben werden... zu groß ist die überwiegende Mehrheit die JJ als Wettkampfsport, als Bespaßung in der Gruppe im weißen Anzug nach Feierabend oder als Weg des Budo und seiner Philosophie betrachten.

Zur Physis: Da bin ich ganz bei Bero... klar sollte ein gutes Training auch die Physis stärken - aber letztlich wird jeder der nicht von Natur aus über ein gewisses Masse/Kraftpotential verfügt in Punkto SV selbst dafür sorgen müssen dass dieses Manko ausgeglichen wird. (leider hält sich die Mär von der Nichtrelevanz von Masse und Kraft in der SV SEHR hartnäckig - gekoppelt mit dem glauben SV durch Techniken und Technik lösen zu können ;) ) Das gleiche gilt für Ausdauer und Kraftausdauer. Man kann natürlich im Training ein entsprechendes Kraft/Konditraining mit einbauen... aber wie Umfangreich kann man das im Breitensport auf dauer wirklich gestalten bei ca. 90 Minuten Trainingsdauer? 20 min. + 10 min. Dehnen... vielleicht 10 min. ab und an mal mehr, dann kommen viele auch nur 1 oder 2 mal die Woche zum Training - nicht wie im Wettkampf 4 oder 5 mal die Woche... und häufig wird auch nicht noch nebenbei irgendwas gemacht, sondern allein das JJ-Training soll es dann bitte richten... da sind einfach natürliche Grenzen vorgegeben.

"...so gesehen ist es egal ob man es je für die Selbstverteidigung braucht es bring schon sehr viel für das Leben." Falsch... es ist eben NICHT egal... wenn es egal ist kann ich auch Billiard spielen oder Mountain-Climbing machen oder Segeln gehen... das bringt mir unter Umständen mehr fürs Leben, und macht vielleicht sogar mehr Spaß... hilft mir aber vermutlich noch weniger oder je nach Hobby/Sport bestenfalls genauso viel für die SV als ein (mit Blick auf real. SV orientiertes,) suboptimales JJ-Training.

Gelugpa
20-09-2014, 08:19
Wenn ich so etwas lese frage ich mich doch ein wenig in welchen Vereinen ihr JJ trainiert hab... oO
Bei uns im Verein ist das Boxen das erste was gelehrt und anschließend im Sparring ausgeübt wird, wieder und wieder bis du dir die seele rausschwitzt und die arme sich wie blei anfühlen.

Mag durchaus sein, dass ich das Glück hatte einen guten Verein gefunden zu haben, aber ist das heutzutage wirklich so eine Seltenheit? :ups:

Hi Piwo

z.b. gab es einen Blaugurt in mein Verein der sich beim Vorstand beschwerte, das was ich zeigte ist kein JJ. Und ich zeigte nur Box und Trittkombinationen, sowie Meidbewegungen. Meidbewegungen befinden sich auch im JJ Prüfungsprogramm. Das gute ist der Vorstand stand auf meiner Seite.

Oder es gibt ein Orangegurt, der sich Boxhandschuhe kauft, aber zu mir sagt ich werde kein Sparring machen. :rolleyes:

Na klar kann man auch gute Verein finden, das sollte man nicht vergessen. Aber ich habe hier so einen vor 16 Jahren gefunden. Danach stieg ich auf JKD um.

Bero
20-09-2014, 09:11
Du hast Dir die Frage direkt in der Frage beantwortet ;)

Jedes Wochenende Training unter 100% realistischen Bedingungen.

Die meisten bösen Typen da draußen haben nie gelernt wie man ne richtige Gerade schlägt, nen Wurf durchbringt oder jemandem am Boden verpackt.

Brauch es halt auch nicht, sie haben eben etwas das viel wichtiger ist und das nennt sich Mindsetting.


Ich persönlich finde es fahrlässig zu behaupten dass ab und an ein Rollenspiel oder ein Szenario reicht – da gerade Deine Punkte ständig gedrillt werden müssen – nur so gehen die in „Fleisch und Blut“ über.
Es ist deutlich einfacher eine Technik sauber und effektiv zu machen als die psychischen Faktoren zu schulen.

Wenn dass das Ergebnis aus der Arge ist - gute Nacht! :narf:


Ich glaube du hast ein völlig falsches Bild von der Arbeit der Arge und dem Inhalt von "SV-Training" allgemein.

Es geht nicht darum mal ein "paar Rollenspiele und Szenarios" zu machen, sondern diese Methoden in der normale Training zu integrieren.

Das kommunizieren die Referenten auch recht deutlich, die Arbeit der Arge soll als Ergänzung verstanden werden, sie soll das "normale" Training nicht ablösen.

Das was existiert ja in der Regel schon, es geht viel eher darum wie es für einen evtl. Ernstfall möglichst zielführend trainiert werden kann.

Ich habe auf solchen Lehrgängen immer wieder Leute gesehen die zwar technisch/kämpferisch Top waren (egal welche KK/KS) aber die bei den Methoden (HIT, Szenario, etc.) gnadenlos versagt haben.
Nicht weil sie ihren Kram nicht konnten, sondern weil sie ihn unter diesen Bedingungen nicht konnten.

Hier setzen solche Konzepte dann ergänzend zum normalen Trainingsalltag an aber ihnen muss dort auch der nötige Platz gewährt werden.


??? - sollte Training nicht genau dafür da sein - ??? Um auch körperlich besser zu werden?
Genau dafür ist meiner Meinung nach Training da - egal ob Kampfkunst, Kampfsport oder SV
Da gibt es verschiedene Ansichten, viele sagen das sie ihre Trainingszeit lieber mit entsprechendem Training füllen, als die Leute Fit zu machen.
Das liegt dann in der Verantwortung des einzelnen.

Klar wird durch das normale Training (je nach Intensität) die Physis auch besser aber wenn man wirkliche Fortschritte will, muss man eben auch noch nebenher was tun.


Wie soll sich dann ein deutlich Umfangreicheres Thema, wie die Selbstverteidigung, im Ju-Jutsu durchsetzen?

Wenn es der DJJV in 15 Jahren nicht hinbekommt das zumindest mal eine einfache Mehrheit eine ordentliche Schlagschule hinbekommt.



Wie schon geschrieben, es ist gar nicht so umfangreich oder kompliziert, man muss es nur tun wollen.
Einfach 30-15 Minuten am Ende des Trainings dafür Opfern und vielleicht sogar das Thema des Tages in den Übungen adaptieren, das bringt schon jede menge.

Auch das mit der "ordentlichen" Schlagschule gehört hier gar nicht hin. Wenn du mal an solchen Übungen teil nimmst, dann merkst du schnell wie wenig von den "sauberen" Techniken noch übrig bleibt.

Darum geht es ja gerade nicht um Techniken sondern um "Tools", klar das sind eigentlich auch Techniken aber eben solche, die sich auch noch im Hochstressbereich umsetzen lassen.
Das Repertoire das das nach einer Hit-Einlage noch übrig bleibt, ist mehr als überschaubar.

Natürlich haben die "normalen" Techniken auch ihren Platz, wir machen KK/KS und das gibt uns eine breitere Basis, macht uns flexibler.
Doch wir müssen auch lernen sie außerhalb der "Komfortzone" Training/Sparring/Wettkampf anwenden zu können.


Bero - wie sieht das bei Euch im Landesverband oder im Verein aus - kann bei Euch die Mehrheit der Leute, die 1-2 Jahre dabei sind, eine ordentliche Boxgrundschule?

Ist unterschiedlich wie im JuJu halt generell aber auf dieses Thema bezogen, ist es eigentlich auch unwichtig.
Ich habe ja oben beschrieben wie ich gesehen habe, das gestandene Kampfsportler in den Szenarios gnadenlos untergegangen sind.

Ich habe aber auch schon gesehen, wie blutige Anfänger und völlig unerfahrene Teilnehmer da mit Bravour durchmarschiert sind und das lag einfach daran, dass sie von Natur aus das entsprechende Mindsetting mitbrachten.

Schnueffler
20-09-2014, 10:17
Zur AG: Was da gemacht/versucht wird auf die Beine zu stellen erscheint mir nicht nur Sinnvoll sondern dringend Nötig. Bis jetzt hab ich auch nur gutes gesehen, und auch bis jetzt auch Sachen die mit einigen Combatives oder SV-Stilen alla KM+Co. durchaus parallelen aufweisen. Ich befürchte aber, dass die AG und ihre Mitstreiter nur eine Minderheit in der Masse der JJkas bleiben werden... zu groß ist die überwiegende Mehrheit die JJ als Wettkampfsport, als Bespaßung in der Gruppe im weißen Anzug nach Feierabend oder als Weg des Budo und seiner Philosophie betrachten.


Markierung von mir:
Wenn man aber mal sieht, wie sehr Mick Coup auf dem BuSe besucht war und das die "neue" Trainerriege bei den Lehrgängen der AG ist, kann es schon einen Wandel geben.

Exodus73
20-09-2014, 11:29
Markierung von mir:
Wenn man aber mal sieht, wie sehr Mick Coup auf dem BuSe besucht war und das die "neue" Trainerriege bei den Lehrgängen der AG ist, kann es schon einen Wandel geben.

Hmm ich bin da Skeptisch... klar werden die entsprechenden Leute grade auf den BuSe besucht, dann wird begeistert geklatscht, die Leute und das was gezeigt wurde in den wärmsten Tönen empfohlen... aber dann holt sie die Realität spätestens dann ein wenn sie das "gelernte" selbst unterrichten sollen bzw. in ihren Vereinen Implementieren wollen/sollen. Dazu müssen nämlich die anderen Vereinsmitglieder mitspielen und das ist bei weitem nicht in jedem JJ-Verein der Fall. Selbstreflektion und einsehen dass man unter Umständen viele Jahre nicht ganz optimal in Punkto SV trainiert hat, viel unnötiger Ballast mitgeschleppt wurde/wird oder aus anderen Stilen übernommene Prinzipien/Techniken häufig recht eigenwillig übernommen und vermittelt werden (man denke an die Hubub-Diskussion) fällt vielen Menschen sehr schwer... da stellen JJkas leider keine Ausnahme dar.
Es wird mit Sicherheit in einem gewissen Rahmen einen Wandel geben, aber ich glaube nicht daran dass das in der breiten masse passiert. Dafür ist die große Menge der JJkas zu inhomogen, zu viele gegensätzliche Interessen die im PP oder in den Trainings der einzelnen Vereine zu verzeichnen sind.

Generell:
Auch wenn ich mit Kritik nicht spare und es sich aus meiner Schreibweise immer recht negativ darstellt (weil man ja meist nur das Negative betont) - betreibe ich ja selbst weiter JJ... JJ-Training hat halt auch seine Stärken weshalb ich es auch empfehlen kann.

Blueliner
20-09-2014, 11:46
oftmals liest sich das dann so:



Quelle: Ju-Jutsu - Polizeisportverein Karlsruhe e.V. (http://www.psv-karlsruhe.de/kampfsport-selbstbehauptung/ju-jutsu/)

Könnte sein dass der ein- oder andere nach dem ersten Training leicht enttäuscht nach Hause geht, nicht wahr?
Ganz schlechtes Beispiel.
Schon mal bei Günni trainiert? Wenn ja: enttäuscht gewesen? ;)

Schnueffler
20-09-2014, 12:28
@ Exodus73:
Ich glaube auch nicht, das es von jetzt auf gleich passieren wird, sondern ein langer Prozess sein wird.

parietalis
20-09-2014, 16:07
Ganz schlechtes Beispiel.
Schon mal bei Günni trainiert? Wenn ja: enttäuscht gewesen? ;)

Enttäuscht nicht, da ich keine hohen Erwartungen hatte. War besser als das was ich in anderen JJ-Vereinen gesehen habe, aber schlechter als das was ich beim Krav Maga gesehen habe.

Als mir dann gesagt wurde ich müsse mir einen Schlafanzug kaufen, in den Verband eintreten und an Prüfungen teilnehmen bin ich nicht mehr hingegangen. :D

Wenn ich SV möchte würde ich Krav Maga bevorzugen.

Edit: Der Günter ist ein guter Trainer und auch menschlich ein feiner Kerl, aber für mich hat es halt einfach nicht gepasst.

Gordo
20-09-2014, 17:21
Dementsprechend sollte das Ju-Jutsu-Fighting auch nicht "falsch" als SV-verkauft werden.
Oder was sind eure Meinungen dazu ?

Einerseits völlig richtig, andererseits sind neunzig Prozent der Fighter besser auf SV vorbereitet als 90% der Ju-Jutsukas die im Breitensport vermeintlich SV trainieren.
Was man daraus für Schlüsse zieht überlass ich den Leuten die noch aktiv in dem Verein dabei sind weil es mir mittlerweile „wurscht“ ist.


Aber habe schon einige gesehen, die das Ju-Jutsu-Fighting so verkaufen wollen bzw. so argumentieren, dass wenn man Ju-Jutsu-Fighting kämpfen kann, dann kann man sich schon relativ gut auf der Straße verteidigen bzw. muss man sich nicht all zu sehr umstellen.

Was auch stimmt. Jemand der im Wettkampf gegen Wettkämpfer Judowürfe anbringen kann,
Submissions durchzieht und sich gleichzeitig die Physis eines Wettkämpfers antrainiert hat und der kann sich auch „relativ gut“ auf der Straße verteidigen.
Er kann das sogar ungleich besser als jemand der ein bis zweimal die Woche vermeintliches SV Training ohne Sparring oder ähnlichesmacht.
Trotzdem ist es natürlich weit vom realistischen Kämpfen entfernt.





Ahm doch!
Ich sehe das auch so, das man als Anfänger das macht, was der Trainer vorgibt. Und die Einschätzung wie realistisch das ganze ist, wird wahrscheinlich erst später kommen.
Absolut jemand der nichts von Kampfsport versteht und nicht weiß wie man kämpft,der nimmt nun mal das als Kampfsport auf was der Trainer vortanzt.
Der ist ja die Person die davon Ahnung haben soll nicht der Anfänger der neu mit dem Sport beginnt, dieser legt ja sein Vertrauen in den Trainer und erwartet dass dieser weiß und ihm zeigt wie man sich verteidigt.
Was immer der Trainer vorzeigt wird vom Großteil der blutigen Anfänger als richtig aufgenommen werden und wenn es das Ohrenlangziehen beim Gegner ist.




Könnte sein dass der ein- oder andere nach dem ersten Training leicht enttäuscht nach Hause geht, nicht wahr?

Das wäre doch positiv. Schlecht hingegen wäre wenn er von einem realitätsfremden Training begeistert ist weil er diese Welt die man da im Dojo um ihn aufbaut übernimmt, was ich für weitaus wahrscheinlicher halte.
Ich dachte auch 20 Jahre lang ich kann kämpfen, ich habe es ja sogar schon vermeintlich erfolgreich eingesetzt. Heute weiß ich dass ich mit meinem Ju-Jutsu Blödsinn nur Glück hatte nicht an jemand geraten zu sein der wirklich kämpfen kann und die bösen Schläger die man abgewehrt hat vermutlich nur erlebnissorientierte Spinner auf vier Promille waren.


Zu dem Thema was SV ist und wer damit Werben darf, ich finde es schon sehr vermessen zu sagen SV ist dieses und jenes und Kampfsportarten sollten nicht primär mit SV werben.
Ich kann doch nicht einfach hergehen und nach meinem Ermessen und Empfinden eine Kriterienliste zusammen stellen und sagen wer diese nicht erfüllt der darf sich nicht SV nennen.
Natürlich gibt es sowas wie eine Vorkampfphase, Deeskalationsstrategien, Achtsamkeit, Szenariotraining, Fluchtraining und so weiter und so fort aber wer sagt dass genau das SV ist oder man den Leuten etwas vorspielt wenn man mit SV wirbt und dies nicht anbietet?
Ich behaupte im Gegenteil die meisten Leute die das Wort Selbstverteidigung suchen die meinen damit dass sie sich verteidigen können wollen, die haben das Bild von sich im Kopf dass sie kämpfen lernen wollen und Leute umhauen und nicht besser in Konfliktenverhütung werden.
Dieser SV Begriff wie zB in modernen SV System ist ein mögliches Konzept das Ganze anzugehen mehr aber auch nicht.
Wenn ein Weltklasse Thaiboxtrainer sagt bei mir lernt man ordentlich zu prügeln,man lernt sich im Faustkampf zu verteidigen, für mich bedeutet Selbstverteidigung ich kann mir helfen wenn es knallt, dann ist das sein gutes Recht mit SV zu werben.

Anhanden der oben genannten Kriterien können wir auch ein MMA Profitrainingslager mit einem Anti-Aggressionskurs vergleichen und sagen „Also für micht hat der Anti-Aggresionskurs mehr mit SV zu tun als das MMA Trainingslager.“.
Klar denn da lernt man wie man sein Ego kontrolliert, wie man Ärger aus dem Weg geht, man spielt Anpöbeln und Deeskalieren durch.
Dennoch würden die meisten Menschen die sagen „ich will lernen mich zu verteidigen“ lieber die Fertigkeiten eines UFC Profis haben als die eines Diplom-Pyschologen.
Und auch völlig zurecht.
Mann kann nicht den Leuten erst vorschreiben was SV genau ist weil man das grade für richtig hält und dann andere angreifen wenn die etwas anderes unter SV verstehen.
Natürlich darf BJJ mit SV werben es gibt kaum ein Kampfsystem das nachweislich so erprobt im Kampf ist, natürlich darf Muay Thai mit SV werben, wer was anderes sagt soll mal in das nächste Gym laufen und den Leuten mitteilen dass sie aufhören sollen sich SV zu nennen weil man auf der Straße nur mit Krav Maga und Ju-Jutsu ARGE gut zurechtkommt und sehen was passiert.

Bero
21-09-2014, 10:01
Ich finde das artet hier mal wieder in einer "wir sind aber besser"-Diskussion aus, wofür es eigentlich gar keinen Grund gibt.

Die Arge richtet sich an JuJu/JiuJi-Vereine und einer ihrer "Kernsätze" ist es tatsächlich, mit falsche Vorstellungen über den "Ernstfall" in deren Traing aufzuräumen.

Genau deswegen werden sie wie, Exodus73 so richtig schrieb, oft sehr ambivalent aufgenommen.
Die einen finden es toll aber es gibt auch JuJutsuka die davon gar nicht begeistert sind, gerade weil sie sich dann eingestehen müssen, dass sie Inhalte falsch vermittelt haben.
Ich sage bewusst nicht: "falsche Techniken vermittelt", weil es nicht jedem um SV gehen muss. Ein Duo-Sportler interessiert sich wohl nur am Rande für die praxisnahe Anwendbarkeit.

Doch sie haben die Techniken "falsch" verkauft und/oder trainiert und sich das einzugestehen ist nicht jedermanns Sache.

Ein weiteres Missverständnis ist, das die Lehrgänge der Arge das normale Training ersetzen und nur ein besuch derer reicht.
Auch das ist falsch, die Lehrgänge sollen das reguläre Training ergänzen und so ist ein weiterer essentieller Kernsatz der Arge, Methoden zu vermitteln die dann in den Trainingsalltag Einzug finden sollen.
Mit einmal hingehen ist es nicht getan, man muss auch mitnehmen was einem dort angeboten wird.

Darüber hinaus nähren wir uns wie schon geschrieben so langsam diesem: "Kampfsport ist besser als Kampfkunst/SV-System und umgekehrt"-Gezänke und das bringt keinen weiter.

zocker
21-09-2014, 12:58
war jj nicht ursprünglich nur für sv gedacht und der wettkampfaspekt kam erst später dazu?

gruss

Exodus73
21-09-2014, 13:46
war jj nicht ursprünglich nur für sv gedacht und der wettkampfaspekt kam erst später dazu?

gruss

tja das war so gedacht - genau wie das tkd mal ursprünglich als sv gedacht war... und was ist daraus geworden? :D

Alle (oder die meisten) Stilrichtungen unterliegen früher oder später einer gewissen Dynamik und laufen Gefahr sich in die ein oder andere Richtung zu verselbstständigen. Das ist dem JJ auch passiert, gleich mehrfach... durch den Willen JJ als Wettkampfsport zu etablieren und dadurch für viele attraktiver zu gestalten hat es eine ganz eigene Dynamik bekommen, das gleiche gilt halt für den "Breitensport" mit seinen unterschiedlichen Zielrichtungen und Auffassungen was "Breitensport" denn eigentlich ist/oder zu sein hat.

zocker
21-09-2014, 13:57
tja das war so gedacht - genau wie das tkd mal ursprünglich als sv gedacht war... und was ist daraus geworden? :D

Alle (oder die meisten) Stilrichtungen unterliegen früher oder später einer gewissen Dynamik und laufen Gefahr sich in die ein oder andere Richtung zu verselbstständigen. Das ist dem JJ auch passiert, gleich mehrfach... durch den Willen JJ als Wettkampfsport zu etablieren und dadurch für viele attraktiver zu gestalten hat es eine ganz eigene Dynamik bekommen, das gleiche gilt halt für den "Breitensport" mit seinen unterschiedlichen Zielrichtungen und Auffassungen was "Breitensport" denn eigentlich ist/oder zu sein hat.


meine über dieses thema/lösungsmöglichkeiten hatten wir uns schon mal im karate-unterforum unterhalten.

gruss

parietalis
21-09-2014, 14:00
tja das war so gedacht - genau wie das tkd mal ursprünglich als sv gedacht war... und was ist daraus geworden? :D

Das ist sicherlich richtig, aber wenn einer jahrelang regelmäßig TKD trainiert, dann kann man wenigstens davon ausgehen dass er gut kicken kann.

Was kann/muss von einem langjährigen JJka erwartet werden? Prüfungsprogramm vorturnen?

zocker
21-09-2014, 14:09
... , aber wenn einer jahrelang regelmäßig TKD trainiert, dann kann man wenigstens davon ausgehen dass er gut kicken kann.


nicht unbedingt und nicht unbedingt nur - kommt drauf an, was und wie intensiv er trainiert hat.


Was kann/muss von einem langjährigen JJka erwartet werden? Prüfungsprogramm vorturnen?

kommt m.e. ebenfalls drauf an, was und wie intensiv er trainiert hat.


gruss

edit:

talent ist natürlich auch zu berücksichtigen, jedenfalls beim tkd.

Schnueffler
21-09-2014, 14:28
Das ist sicherlich richtig, aber wenn einer jahrelang regelmäßig TKD trainiert, dann kann man wenigstens davon ausgehen dass er gut kicken kann.

Was kann/muss von einem langjährigen JJka erwartet werden? Prüfungsprogramm vorturnen?

Komische Frage in meinen Augen.
Muss er gut kicken können oder muss es so aussehen als ob?

Bero
21-09-2014, 17:21
Das ist sicherlich richtig, aber wenn einer jahrelang regelmäßig TKD trainiert, dann kann man wenigstens davon ausgehen dass er gut kicken kann.

Was kann/muss von einem langjährigen JJka erwartet werden? Prüfungsprogramm vorturnen?

Sorry aber das ist ein populistischer Anti-Einwurf ohne jede Relevanz.

Ich kenne aus allen möglichen Systemen gute wie schlechte Leute, welche Aussagekraft soll das jetzt haben?




Ich dachte auch 20 Jahre lang ich kann kämpfen, ich habe es ja sogar schon vermeintlich erfolgreich eingesetzt. Heute weiß ich dass ich mit meinem Ju-Jutsu Blödsinn nur Glück hatte nicht an jemand geraten zu sein der wirklich kämpfen kann und die bösen Schläger die man abgewehrt hat vermutlich nur erlebnissorientierte Spinner auf vier Promille waren.

Das ist übrigens ein hervorragendes Beispiel dafür, warum die Arbeit der Arge im DJJV so wichtig ist. Da hätte dann ein Besuch genügt und du hättest keine 20 Jahre an deinen Anforderungen vorbeitrainieren müssen.

Wobei ich mich wirklich frage, 20 Jahre? Hast du dich da jemals außerhalb deines Vereines umgeschaut?
Das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint aber in so einer langen Zeit muss man doch irgendwann merken, dass das Training im Verein mit den eigenen Wünschen nicht korreliert.

Inderst
22-09-2014, 10:09
Das ist sicherlich richtig, aber wenn einer jahrelang regelmäßig TKD trainiert, dann kann man wenigstens davon ausgehen dass er gut kicken kann.

Was kann/muss von einem langjährigen JJka erwartet werden? Prüfungsprogramm vorturnen?

Schon mal die Kraft eines Turners gespürt? Eben.