Vollständige Version anzeigen : realistisches Training
Hi,
ich hab mal ne Frage zum Training. Kann man in einem SV-System wie zb KravMaga überhaupt realistisch trainieren? Ich meine abgesehen vom Stressfaktor/Überraschungseffekt auf der Strasse.
Aber entweder darf ich meinem Angreifer ja z.B. nicht wirklich eine zwischen die Beine hauen, oder aber er trägt einen Tiefschutz und somit wird seine Reaktion nicht mehr zwingend realistisch sein!
Was meint ihr dazu?
Greez,
Janosh
probier´s doch mal selber aus:
zieh dir einen tiefschutz an und lass dir dann volle pulle unten reintreten, zb von einem befreundeten fussballer.
dann prüfe deine reaktion auf realitätsnähe.
am besten noch auf video festhalten, dann kannst du danach gleich noch eine analyse durchführen, wenn das dann gesundheitlich noch geht.
gruss
Ein paar Gedanken dazu von mir findest du hier (http://tobiasbrodala.com/page/4).
@zocker, du willst damit also auch sagen, dass der Tiefschutz keine 100%ige Schmerzfreiheit garantiert? Damit hast du natürlich recht. Und trotzdem ist die Wirkung eines Tiefschlages doch stark reduziert, nicht? Ähnlich müsste es doch auch bei einem Handflächenschlag ins Gesicht sein (mit Helm).
@Brodala, danke für den Link zu deinem Artikel. Ich verstehe, dass die Öffnung des Trainings ein wichtiger Faktor ist, um dieses realitätsnah zu gestalten. Das leuchtet völlig ein.
Mir geht es aber um den Widerspruch, dass man Techniken trainiert, welche auf Reflexe aufbauen, gleichzeitig diese aber während dem Training mit Schutzkleidung abdämpft, um Verletzungen zu vermeiden.
Nach zocker's Meinung ist der Trainingseffekt aber dennoch genügend, da die Schutzkleidung die Schläge/Tritte nicht gänzlich absorbieren kann.
@zocker, du willst damit also auch sagen, dass der Tiefschutz keine 100%ige Schmerzfreiheit garantiert? Damit hast du natürlich recht. Und trotzdem ist die Wirkung eines Tiefschlages doch stark reduziert, nicht? Ähnlich müsste es doch auch bei einem Handflächenschlag ins Gesicht sein (mit Helm).
ich wollte damit sagen, dass du es einfach ausprobieren sollst, so wie beschrieben und zwar mit videobeweis.
danach kann ich dir dann ggf tips für den handflächenschlag geben.
wenn du allerdings in dieser antwortgeschwindigkeit weitermachst, ist aus altersgründen dann fraglich, ob sich die tips für dich überhaupt noch lohnen.
Nach zocker's Meinung ist der Trainingseffekt aber dennoch genügend, da die Schutzkleidung die Schläge/Tritte nicht gänzlich absorbieren kann.
du kennst meine meinung nicht.
gruss
Mir geht es aber um den Widerspruch, dass man Techniken trainiert, welche auf Reflexe aufbauen, gleichzeitig diese aber während dem Training mit Schutzkleidung abdämpft, um Verletzungen zu vermeiden.
Gutes Rollenspiel (sozusagen das Gegenteil von Sparring) kann dabei helfen, diese Lücke zu schließen.
Verabschiede dich von dem Gedanken, dass du mit einer Übungsform alle Lernziele erreichen kannst. Das geht nicht.
Und welche Techniken meinst du, die auf Reflexen aufbauen sollen? Ich würde sagen, dass das schon irgendwie sehr meine Expertise (bzw die von Blauer Tactical) berührt. Leider hab ich schon tolle, tolle Worte vor tollem, tollem Publikum gehört - dann aber feststellen müssen, dass es bei Worten geblieben ist, was diese speziellen Instinkte und so angeht.
@zocker, deine aufheiternde Art ist bestimmt nur gut gemeint :-) Videobeweis wird aber höchstwahrscheinlich nicht geliefert.
@Brodala, wie meinst du das genau? (Widerspruch = Lücke? Inwiefern hilft da Rollenspiel? Und wieso ist das Rollenspiel das Gegenteil von Sparring?)
Mit auf Reflexen basierend meine ich, dass man zum Beispiel dem Angreifer einen Tritt zwischen die Beine verpasst und sich dieser dann "reflexartig" nach vorne beugt, was es vereinfacht, einen Handflächenschlag ins Gesicht auszuführen, was wiederum "reflexartig" eine kurze Orientierungslosigkeit auslösen könnte, in welcher man sich dann aus den Fängen des Angreifers befreien kann. Wenn nun der Angreifer aber geschützt ist mit Schutzkleidung, so funktionieren solche Techniken nur bedingt, nicht? Falls ja, wie trainiert man sie denn am besten?
@zocker, deine aufheiternde Art ist bestimmt nur gut gemeint :-)
endlich mal einer, der den sinn kapiert!
Videobeweis wird aber höchstwahrscheinlich nicht geliefert.
würde es an deiner stelle wenigstens für mich selbst aufzeichnen (s. bitte meinen ersten post) - schon zur erinnerung.
gruss
StaySafe
30-09-2014, 14:19
Sparring:
Aufbau und Test diverser kampfbezogener Attribute im sportlichen Kontext sowie Gewöhnung an dynamisches Verhalten und Trefferwirkung.
Rollenspiel:
Festgelegte, "vorgeskriptete" Situationen mit festem Lernziel und (im besten Fall) offenem Ausgang für alle Teilnehmer. In der Regel weiß der Proband nicht was und wie festgelegt wurde, während die Störer genauer gebrieft werden.
Kampf ist nur eine von vielen Möglichkeiten der Situationsbewältigung.
Zum Thema Schutzausrüstung:
Wir trainieren im Krav Maga durchgehend mit Schutzausrüstung und animieren die Leute dazu auch wirklich (kontrolliert) Trefferwirkung zu erzielen.
Wenn die Intensität hochgesetzt werden soll, kommen weitere safetys dazu. Die sorgen natürlich für mehr Schutz, verhindern aber nicht ein ausreichendes Maß an Wirkung und Reaktion.
Ein durchgezogener Schlag, Ellbogen oder ein Knie zum Kopf sorgt bspw. auch trotz Helm für ausreichend "wumms". Daher übt man diese Dinge auch nur phasenweise und mit bedacht, damit die Leute sich nicht ständig kleinere Traumata zuziehen.
Brodala, wie meinst du das genau? (Widerspruch = Lücke? Inwiefern hilft da Rollenspiel? Und wieso ist das Rollenspiel das Gegenteil von Sparring?)
Rollenspiel bedeutet, dass jemand die Rolle des Angreifers übernimmt, typische Schmerzreflexe simuliert und so ein realistisches Feedback gibt. Im Sparring ist das alles nicht der Fall. Da will jeder gewinnen bzw es geht einfach um etwas ganz anderes.
…einen Tritt zwischen die Beine verpasst und sich dieser dann "reflexartig" nach vorne beugt, was es vereinfacht, einen Handflächenschlag ins Gesicht auszuführen, was wiederum...
Eben durch dieses Rollenspiel, d.h. das Spielen einer Rolle, zu der auch gehört, sich realistisch gegenüber Trefferwirkung zu verhalten.
Wenn nun der Angreifer aber geschützt ist mit Schutzkleidung, so funktionieren solche Techniken nur bedingt, nicht? Falls ja, wie trainiert man sie denn am besten?
Es gibt Schutzkleidung und Schutzkleidung. Ein Anzug wie HighGear hilft da natürlich ganz gut = lässt Schmerz zu (realistische Reaktionen), verhindert aber Verletzungen (wenn man sinnvoll damit trainiert). Mach das ganze mit einem Bulletman/Predator Armor, FIST usw. (ich weiß, das sind alles ganz verschiedene Dinger) und die Sache sieht anders aus in Bezug auf dieses Lernziel (realistisch dynamische Szenarioentwicklung). Für andere Lernziele - und da mag jeder selbst entscheiden, welches er für wünschenswert hält - sind sie natürlich geeignet.
probier´s doch mal selber aus:
zieh dir einen tiefschutz an und lass dir dann volle pulle unten reintreten, zb von einem befreundeten fussballer.
dann prüfe deine reaktion auf realitätsnähe.
am besten noch auf video festhalten, dann kannst du danach gleich noch eine analyse durchführen, wenn das dann gesundheitlich noch geht.
gruss
ich liebe dich dafür :D
ich liebe dich dafür :D
:blume:
gruss
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