Uchi/Soto - ein wichtiges japanisches Konzept [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Uchi/Soto - ein wichtiges japanisches Konzept



ryoma
25-09-2014, 13:09
Uchi-Soto and Japanese Culture (http://blog.gaijinpot.com/uchi-soto-japanese-culture/)

Ein kurzer, lesenswerter Artikel zu einem ganz speziellen Bereich japanischer Kultur.
Ob man das nun gut oder schlecht findet spielt keine Rolle. Es ist gelebte japanische Realität.

Natürlich kann man das besser verstehen, wenn man selbst längere Zeit in der jap. Gesellschaft gelebt hat. Und das Beherrschen der Sprache tut ihr übriges dazu (man sollte aber nicht dem Irrtum verfallen, das gute Sprachkenntnisse einen automatisch in den Augen der Japaner zu "uchi" werden lässt... ;) ).

carstenm
25-09-2014, 13:40
Ich denke, das Konzept von uchi/soto ist auf verschiedenen Ebenen ein Schlüssel zum Verständnis der Überlieferung japanischer budô. Sowohl was die Struktur der Weitergabe angeht, als auch was die Inhalte der jeweiligen Tradition betrifft.

Terao
25-09-2014, 13:58
Die Japaner sind halt auch ziemliche Wichtigtuer. :)

AlphaFight
25-09-2014, 14:31
Die Kunst ist zu entscheiden wer uchi und wer soto ist. Die Arbeitskollegen, OK. Aber welche? Alle die in der Firma arbeiten? Oder nur die eigene Abteilung? Das eigene Team?

Hier fangen dann die echten Schwierigkeiten an.

DerUnkurze
25-09-2014, 14:33
Interessanter Artikel, danke :)

Armin
25-09-2014, 14:33
Ehrlich verblüffte Frage: Was ist daran jetzt "einzigartig"?

Ein paar Beispiele:

- Viele Wikinger sind wahrscheinlich zum Christentum konvertiert, weil Christen bessere Konditionen bei christlichen Händlern bekamen als Nicht-Christen.

- Bei arabisch-stämmigen Völkern kommt man als Nicht-Familienmitglied nicht in die wirklichen Wohnbereiche eines Hauses rein, da Frauen dort z. B. ohne Schleier und die ganze Familie zum Teil in Unterwäsche rumläuft (bei uns, mittlerweile abgeschwächt, die "Unverletzlichkeit der Wohnung").

- Ganz wichtig: Die Theorie mit der inneren und äußeren Kampfkunst, bei der man annimmt, dass die inneren KK das sind, was "Insider", praktisch Familienmitglieder, gelehrt bekommen, während "Outsider" die äußere KK gelehrt bekommen.

So gesehen, finde ich da jetzt wirklich nichts Besonderes - und vor allem nichts was "most unique" ist.

carstenm
25-09-2014, 17:36
- Ganz wichtig: Die Theorie mit der inneren und äußeren Kampfkunst, bei der man annimmt, dass die inneren KK das sind, was "Insider", praktisch Familienmitglieder, gelehrt bekommen, während "Outsider" die äußere KK gelehrt bekommen.Darüberhinaus gibt es auch bei dem, was inhaltlich gelehrt wird, innere und äußere Aspekte.

Drunken Tiger
26-09-2014, 11:23
Die Kunst ist zu entscheiden wer uchi und wer soto ist. Die Arbeitskollegen, OK. Aber welche? Alle die in der Firma arbeiten? Oder nur die eigene Abteilung? Das eigene Team?

Uchi/soto stellt man sich am besten in Form konzentrischer Kreise vor. Wenn man mit jemanden von einer anderen Firma spricht, sind die eigenen Kollegen uchi und er soto. Wenn man mit Kollegen über die eigene Frau spricht ist sie uchi und er soto. Es ist also kein entweder oder, sondern es gibt Abstufungen, welche sich dann auch sprachlich niederschlagen in Abhängigkeit dazu mit wem man gerade interagiert.