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Vollständige Version anzeigen : Lohnt sich ein hochschulabschluss noch?



Black Adder
11-10-2014, 18:04
Also ich sag nicht das man nichts nützliches lernt. Aber ich hab neulich die untenstehende doku gesehen und gestern sprach ich mit nem Deutschen der erzählte mir das sein bruder nen doktor titel, Germanistik, hat und keinen job finden kann und taxi fahren muss. Einst war ein hochschulabschluss so gut wie eine garantie das man es später gut hat. Aber ist das immer noch so? Und lohnt es sich da noch zu studieren oder könnte man die zeit auch besser verwenden?
In Holland hat über 25% der bevölkerung einen hochschulabschluss. Aber das scheint eher inflationär zu wirken. Denn wenn jeder einen hat ist es ja nichts besonderes mehr. Was meint die userschaft?
lFq2aAcf-8s

Sven K.
11-10-2014, 18:16
Die heutigen Auszubildenden taugen nicht mehr viel. Natürlich nicht alle. :D
Ebenso dürfte es sich mit den Studierenden verhalten. Da wird halt nur die Elite genommen, weil man es eben kann.

Dazu kommt, das die Wirtschaft "billige" Fachleute haben will. Studiert, 20 Jahre, 30 Jahre Erfahrung im Fach und für 8,50€ arbeiten. :p

Sorbus Aucuparia
11-10-2014, 18:30
Rückblickend hätte ich besser ein solides Handwerk erlent als zu studieren. Es ist wirklich inflationär was so an Studenten abgeht im Moment.
Ich bin jetzt mitte 20. Bin am überlegen nicht vielleicht doch ne Handwerkerausbildung zu machen. Am ehesten etwas in Richtung Holz oder Metallverarbeitung, Werkzeugschlosser oder so etwas. Denn das kann ich jetzt schon recht ordentlich.
Und dann vielleicht ins Ausland gehen.

relaunch
11-10-2014, 18:33
naja,also die doku bringt es wohl auf den punkt.
gerade die sache mit der unterschiedlichen rechnerei und die interpretation von statistiken stoßen einem da unangenehm auf. die gründe aber nur im lohndumping zu sehen ist halt auch nicht ganz korrekt würd ich sagen ;)
da spielen bestimmt mehr faktoren eine rolle.
das ein akademischer grad früher immer gleichbedeutend mit gut bezahlter arbeit war halte ich allerdings für falsch.

Kugelblitz.
11-10-2014, 18:56
[...] das sein bruder nen doktor titel, Germanistik, hat und keinen job finden kann und taxi fahren muss. [...]

Germanistik ist halt auch ne brotlose Kunst, selber Schuld wer sowas studiert. Selbiges gilt für Phiosophie und viele andere "Geistes"(?)wissenschaften.
Wozu brauch man solche Leute? Gründet sich der deutsche Wohlstand und die deutsche Wirtschaft neuerdings auf philosophische Texte?



[...] Aber das scheint eher inflationär zu wirken. Denn wenn jeder einen hat ist es ja nichts besonderes mehr. [...]

Das sehe ich auch so.
Immer mehr Leute studieren. Gleichzeitig ist das kein Garant für eine gute Ausbildung. Denn viele studieren ja nur, weil sie "keinen Bock haben zu arbeiten" (sic). Und deshalb werden die Personaler sich auch überlegen, welchen der 20 Studenten sie jetzt einstellen und mit Sicherheit wird da auch die praktische Ausbildung eine Rolle spielen. Wer halt bis 27 nur studiert und nie gearbeitet hat, wirds vermutlich eher schwierig haben. Zurecht wie ich finde.

Edit:
Und im Film ist ja zunächst auch erstmal von einem Mangel im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik die Rede. Und nicht von fehlenden Geisteswissenschaftlern.

Black Adder
11-10-2014, 18:56
das ein akademischer grad früher immer gleichbedeutend mit gut bezahlter arbeit war halte ich allerdings für falsch.
Ich sagte ja auch "so gut wie". ;)
Das auch früher nicht jeder mit nem titel es auch gleich 'geschafft' hatte ist mir schon klar.

Black Adder
11-10-2014, 19:06
Germanistik ist halt auch ne brotlose Kunst, selber Schuld wer sowas studiert. Selbiges gilt für Phiosophie und viele andere "Geistes"(?)wissenschaften.
Wozu brauch man solche Leute?
Deutschland war ja einst bekannt als das land der dichter und denker. Was währe wohl wenn Goethe ingenieurswissenschaften studiert hätte?

Aber der herr doktor ist wohl auch ein etwas älterer Jahrgang da der mit dem ich mich unterhalten hatte auch über 50 ist.

Little Green Dragon
11-10-2014, 19:12
Was heißt für Dich lohnen?

Finanziell oder vom "Ansehen" her?
Der Bologna-Prozess hat uns in DE mit Sicherheit nicht gut getan, jetzt laufen haufenweise Leute mit nem Bachelor durch die Gegend die keinen Plan von gar nichts haben. Wenn das dann auch noch einen überlaufenen Bereich betrifft wie BWL wird es eben eng auf dem Arbeitsmarkt.

Kugelblitz.
11-10-2014, 19:15
Goethe selbst dachte doch von sich, er sei naturwissenschaftler. ;)
Und dass jeder schmuddelige Philosophie-Student ein Goethe wird, wage ich zu bezweifeln.

Nochmal was zum Video im Eingangspost:
Der gute Mann, der da sagt, dass es viel zu viele Studenten gäbe, sollte auch bedenken, wieviele von denen den Abschluss auch tatsächlich schaffen.

@Little Green Dragon: :halbyeaha

Black Adder
11-10-2014, 19:16
Was heißt für Dich lohnen?

Finanziell oder vom "Ansehen" her?
Beides. Sicherheit das man überhaupt nen job bekommt. Damit meine ich also das man was mit seinem studium anfangen kann.
Und nicht hinterher regale im supermarkt füllen muss.

wootie
11-10-2014, 19:28
Also ich kann mich in der Hinsicht nicht beschweren... hab mir mein Bsc. Zeugnis abgeholt und woche Später schon ne Stange Bewerbungsgespräche. Beim zweiten oder so dann gleich unterschrieben und fertig.

Bin mir allerdings nicht sicher ob bei uns in der Philosophie- oder Germanistikabeilung grad Leute gesucht werden. :D

gruß
Wootie

Little Green Dragon
11-10-2014, 19:29
Dann muss man halt den "richtigen" Studiengang wählen - und ja die gibt es heute auch noch. Da kloppen sich die Unternehmen schon um Studis die noch nicht mal fertig sind und zahlen dann auch gut.

Aber das sind dann eben nicht die typischen "Brotlos"-Studiengänge.

adiran
11-10-2014, 19:40
Ein Germanistikstudium dürfte sich monetär noch nie und zu keiner Zeit wirklich gelohnt haben, außer man machte es auf Lehramt in einer Zeit hoher Einstellungszahlen! Früher war die Situation vielleicht insofern etwas besser, als es Verlagen besser ging, die haben ziemlich mit der digitalen Revolution zu kämpfen und da haben es alle Berufsgruppen, die in diesen Branchen tätig sind noch schwerer, aber schwer, einen ordentlich bezahlten und sicheren Arbeitsplatz zu finden hatten es Germanisten eigentlich immer schon! Schwer hatten es auch immer schon Historiker, Ägyptologen, Archäologen und die vielen Orchideenfächer, wie Finno-Ugristen etc. die konnten, wenn sie Glück hatten, noch im Lehrbetrieb an den Hochschulen unterkommen aber sonst? Auch Übersetzer und Dolmetscher hatten immer schon zu kämpfen und das war der Grund, weshalb ich mich vor vielen Jahren entschieden habe, genau das nicht zu machen, weil die Berufsaussichten eben auch damals schon sehr unsicher waren. Bei den Juristen hat sich das berufliche Umfeld etwas geändert, die haben heute mehr Konkurrenz durch betriebswirtschaftlich orientierte Fächer, so daß denen oft nur noch der Staatsdienst oder die klassische Rechtsberatung bleibt, die zwischenzeitlich auch recht überlaufen ist. Ingenieure waren immer schon zyklisch mal gesucht und mal nicht, in den 90er-Jahren konnte man bspw. mit einem einem Diplom im Flugzeugbau seine Toilette verschönern, eingestellt hat einen damit niemand!
Im Handwerk schauts aber auch nicht immer rosig aus, ein Verwandter von mir ist Maurer, der möchte gerne zur Berufsfeuerwehr, weil er dort mal die Chance hat, über 1500 EUR netto zu verdienen (und ich komme aus Süddeutschland), ich kenne jemanden, der gelernter Uhrmacher war, der hat das 2 Jahre lang gemacht und ging mit 800 EUR netto heim, das ist zwar ein paar Jahre her, aber so sehr viel besser wirds den Uhrmachergesellen auch heute nicht gehen, wenn man natürlich einen Beruf hat, wo man in den IG-Metalladel aufsteigen kann, dann, ja dann, schaut die Sache natürlich anders aus....

Willi von der Heide
11-10-2014, 19:50
Dann melde ich mich mal als jemand, der über einen Realschulabschluß nicht hinausgekommen ist :o.

Ich sehe das im Freundes- und Bekanntenkreis, wie Leute die sog. " Laberfächer " ( der abwertende Begriff kommt nicht von mir ! ) studiert haben und gerade mal so auf einen grünen Zweig kommen.

Ich habe mich mal mit einem unterhalten, der hatte: Literaturwissenschaften, Theaterwissenschaften und Philosophie studiert. Das war der belesenste Mensch den ich je getroffen habe.
Der arbeitet heute in einer Versandabteilung eines großen Unternehmens und verdient weniger als ich. Ich finde das traurig.

Ferner kenne ich jemanden der Völkerkunde studiert hat und glücklicherweise über ein Praktikum in der IT eines Unternehmens dort eine Stelle bekommen hat. Er ist heute Systemadministrator und arbeitet in einem völlig fremden Fachbereich.

Ich wollte auch mal was ganz anderes machen und kann heute nur sagen, daß auch das Beamtenleben alles andere als einfach ist.

Nohands
11-10-2014, 20:01
Hi Black Adder,
ein Hochschulstudium lohnt sich eigentlich immer, wenn man nicht am Bedarf vorbei studiert.
Problem, wenn ich jetzt Bereich "X" studiere, weiß ich nicht, ob in 5 Jahren Bereich "X" noch gefragt ist.:mad:

Es kann auch folgendes passieren:
Jeder Student muss irgendwann in seinem Studium ein Praktikum in irgendeinem Unternehmen machen.
Wenn dieser Student sich nicht gerade blöd anstellt,
wird ihm das Unternehmen eventuell einen Arbeitsplatz anbieten + inklusive betriebsinternes Studium.
Sofort zuschlagen! :-§
Besser kann es nicht kommen.

Gruß
Nohands
.

Little Green Dragon
11-10-2014, 20:02
und kann heute nur sagen, daß auch das Beamtenleben alles andere als einfach ist.


Ich mach für Dich hiermit mal ne Dose Mitleid auf...

Und wenn es an dieser Stelle gestattet ist mein Lieblingswitz dazu:

"Jetzt nehmen Sie doch Vernunft an..."

"Tut mir leid ich bin Beamter - ich darf nichts annehmen!"

Bero
11-10-2014, 20:07
Die Antwort ist doch wie immer: "Es kommt drauf an."

Manche Fächer werden in der freien Wirtschaft nicht (mehr) angefragt und da lässt es sich, außerhalb des Wissenschafts- bzw. Lehrbetriebes, nur noch schwer einen Job finden.

Andere Bereiche sind überlaufen und die Firmen haben die freie Wahl, hier wäre besonders der Marketingsektor anzusprechen.
Die Leute schieben in der Regel jahrelange Praktika und Springerjob´s, bevor die mal durch Glück irgendwo fest unterkommen.

Tja und dann gibt es noch die "Brot und Butter"-Studiengänge, wenn da jemand keine Anstellung findet, liegt das meist an individuellen Problemen.

Ich hab z.B. Wirtschaftsinformatik studiert und bin den Gros der Leute aus meiner Kohorte bzw. direkt über/unter mir noch in Kontakt.
Die haben eigentlich alle ne gute bezahlte Stelle.

Handwerk ist eigentlich ne ziemlich sichere Bank, allerdings gibt es auch da tote oder im aussterben begriffene Bereiche.

Willi von der Heide
11-10-2014, 20:09
Ich mach für Dich hiermit mal ne Dose Mitleid auf...

Und wenn es an dieser Stelle gestattet ist mein Lieblingswitz dazu:

"Jetzt nehmen Sie doch Vernunft an..."

"Tut mir leid ich bin Beamter - ich darf nichts annehmen!"

:o:o:o

Ich bin ja schon ganz still ... extra klein geschrieben ...

gast
11-10-2014, 20:19
Deutschland war ja einst bekannt als das land der dichter und denker. Was währe wohl wenn Goethe ingenieurswissenschaften studiert hätte?


Goethe war promovierter Jurist.

Arbeiten musste er aber nie weil er steinreich war.

Also wahrscheinlich kein Unterschied. :D

Johann Wolfgang von Goethe ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe)

Wenn man studiert um nachher Geld zu verdienen, empfehle ich (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Medizin (!)
- Recht
- BWL
- Informatik
- Pharmazie
- Chemie
- Ingenieur / Maschinenbau etc.

Kein Geld gibts mit (ausser evtl. als Lehrer - und ja es mag Einzelfälle geben wos dann doch anders ist):
- Germanistik
- Philosophie
- Völkerkunde
- Geschichte
- Archäologie
- Theaterwissenschaften
- Alle möglichen obskuren Sprachen
- Afrikanistik
- etc. etc.

Little Green Dragon
11-10-2014, 20:22
Willi
Ist bestimmt nicht persönlich gemeint - ich habe allergrößten Respekt vor den Leuten die sich jeden Tag an die "Front" begeben (egal ob Polizei oder Strafvollzug) und den Kopf hinhalten.

Ich habe nur regelmäßig mit dem Typus "Beamter" zu tun bei denen nach 14 Uhr keiner mehr ans Telefon geht und die sich gern hinter ihren Schreibtischen und Vorschriften verschanzen - und da fragt man sich schon das ein oder andere Mal ob man da nicht bei der versteckten Kamera gelandet ist.

@Chris
Die Zeiten in denen man mit nem BWL Abschluss die große Kohle machen konnten sind lange vorbei.

gast
11-10-2014, 20:25
Ich wollte auch mal was ganz anderes machen ( Berufssoldat ) und kann heute nur sagen, daß auch das Beamtenleben alles andere als einfach ist.

Wieso stören die Computerbildschirme beim Schlafen? :biglaugh: :devil:

Ich darf das, bin selber im staatsnahen Bereich gelandet... ;)

Beim Studium kommts halt drauf an was man später will - ein Ticket zum reich werden ist es nicht mehr, schon garnicht zum Chef werden (Mein Großvater hat nach dem Handelswissenschaftenstudium direkt eine Teamleiterstelle bekommen - es war damals schon was wert studiert zu haben - heute undenkbar).

Aber für einen recht gut bezahlen Job und geringe Arbeitslosigkeit sollte es reichen, wenn man was studiert, das der Markt braucht.

Bero
11-10-2014, 20:26
Naja, bei Medizin muss man sich seinen Bereich auch gut ausgucken, wenn das "Preis-Leistungsverhältnis" stimmen soll.
Ich würde da zum Schönheitschirurgen raten, die führen die Gehaltsliste unangefochten an und haben auch noch humane Arbeitszeiten. ;)


@Chris
Die Zeiten in denen man mit nem BWL Abschluss die große Kohle machen konnten sind lange vorbei.

Große Kohle wohl nicht aber man hat doch recht gute Jobaussichten und ein erträgliches Einkommen.

kaffeegeniesser
11-10-2014, 20:26
Die heutigen Auszubildenden taugen nicht mehr viel. Natürlich nicht alle. :D
Ebenso dürfte es sich mit den Studierenden verhalten.

Unlängst bei der Kollegin erlebt: Die Tante ist Mitte 20 und hat einen Bacherlorabschlus in einer Ingenieurdisziplin. Eine einfachste Rechenaufgabe, die ein Sechstklässeer mittels Dreisatz lösen könne sollte. So Mittelalterliche in der midlife crisis wie mein Chef oder meine Wenigigkeit rechnen das binnen 2 Sekunden im Kopf aus. Nach ca. 5 Minuten Rechenarbeit kam Madamme zu dem Ergebnis: Unlösbar, da zu viele Unbekannte.

panzerknacker
11-10-2014, 20:26
Bevor sich hier Leute ins Unglück stürzen, die Nummer mit "Handwerk hat goldenen Boden" ist schon länger ausgelutscht.
Ihr/wir sind heutzutage Teil einer globalen Wirtschaft, da ist es relativ uninteressant, was Ihr so lernt, wird immer viele geben, die den Dreck billiger machen und Euch ausbooten.
Es ist also total Latte, was Ihr Euch ausbildungstechnisch vornehmt, interessant ist nur, was Ihr hinterher (eventuell sogar daraus) macht.
Somit könnt Ihr Euch zumindest in Eurer Erstausbildung etwas suchen, wozu Ihr wirklich Lust habt, egal, was irgendwelche Experten Euch da an Jobaussichten prognostieren, das ist deutlich sinnvoller, als irgendwelchen hippen Dreck zu studieren, um in 5 Jahren zu merken, daß es das gar nicht mehr gibt.
Andererseits ist ´ne Schlosserlehre ja ´ne schöne Grundlage (gewesen...), aber gute Arbeit und Lohn in dem Bereich ist eher Glücksfall.
Braucht ernsthaft betrachtet kaum noch jemand, da kannst Du besser ´nem Elektriker bißchen Metall beibringen.
Ich bin Maschinenschlosser, Kälteanlagenbauer, Elektrofachkraft, staatlich geprüfter Elektrotechniker, hab zwar immer Arbeit, ist aber auch Scheiße :megalach: .
Also macht wozu Ihr Lust habt, ist der deutlich bessere Ansatz als irgendwelche Vorschläge von Leuten, die in ihrem Leben nie richtig gearbeitet haben (á la Solitiker, Soziologen, Marktforscher, ...).

gast
11-10-2014, 20:30
@Chris
Die Zeiten in denen man mit nem BWL Abschluss die große Kohle machen konnten sind lange vorbei.

Große Kohle - klar. Je nachdem wie mans sieht.

Aber ein schönes Gehalt sollte schon drin sein - deutlich über einem Handwerker (zumindest ohne Schwarzarbeit ;)). 40-45 TEUR zum Einstieg und 70-80 TEUR später sollten schon möglich sein...

Little Green Dragon
11-10-2014, 20:32
Ich kenne einer 1er BWLer der für 28K € angefangen hat - insofern ist da auch nicht alles Gold was glänzt.

gast
11-10-2014, 20:33
Ich kenne einer 1er BWLer der für 28K € angefangen hat - insofern ist da auch nicht alles Gold was glänzt.

Ich kenne einen Typen mit 6 Fingern auf der linken Hand.

Bero
11-10-2014, 20:39
Ich kenne einer 1er BWLer der für 28K € angefangen hat - insofern ist da auch nicht alles Gold was glänzt.

Ja mein Gott, ich kenn auch nen studierten BWLer der seit Jahren als Aushilfe in nem Laden für Tiernahrung arbeitet.

Hat auch nen Grund, der Typ is ne Pfeife dem jegliche Sozialkompetenz fehlt.

Manchmal studieren Leute einfach etwas, für das sie persönlich nicht geeignet sind, auch das kommt vor.

Doch in der Regel findet man mit nem BWL-Studium nen ordentlich bezahlten Job und wenn nicht, sollte man sich einfach mal Fragen ob es nicht an einem selbst liegt.

wootie
11-10-2014, 20:39
Ich habe nur regelmäßig mit dem Typus "Beamter" zu tun bei denen nach 14 Uhr keiner mehr ans Telefon geht und die sich gern hinter ihren Schreibtischen und Vorschriften verschanzen - und da fragt man sich schon das ein oder andere Mal ob man da nicht bei der versteckten Kamera gelandet ist.


Beamtenmikado: Wer sich zuerst bewegt hat verloren. :D

Little Green Dragon
11-10-2014, 20:45
Ich kenne einen Typen mit 6 Fingern auf der linken Hand.


Schön für Dich - tut nur leider nichts zur Sache...

BWL ist ein typischer "Ich weiß auch nicht was ich studieren soll" Studiengang der mittlerweile dank Bologna einen Haufen Absolventen produziert die keiner braucht und für die keiner auch Geld ausgeben will. Das heißt nicht, dass man dort nicht auch einen gut bezahlten Job finden kann, in der Praxis werden hier aber die wenigsten Absolventen gleich von der Uni her "wegangestellt" sondern teilen das Schicksal der Generation Praktikum bevor irgendwann dann mal ein unbefristeter Job rausspringt. Muss Dir nicht gefallen ist aber nun man Realität.

F3NR1R
11-10-2014, 20:50
Studieren sollte man mMn nur wenn es der angepeilte Traumjob erfordert


Witzigerweise kann ich gerade im näheren Umfeld beobachten, das es eher einen Arbeitskräftemangel im Bereich "Drecksarbeit" gibt,
und der aller Wahrscheinlichkeit nach noch schlimmer wird


Würde mich echt nicht wundern, wenn un-/angelernte Tätigkeiten später mal richtig gut bezahlt werden, sodass man sich schon überlegt überhaupt zu studieren :D

gast
11-10-2014, 20:57
Schön für Dich - tut nur leider nichts zur Sache...

BWL ist ein typischer "Ich weiß auch nicht was ich studieren soll" Studiengang der mittlerweile dank Bologna einen Haufen Absolventen produziert die keiner braucht und für die keiner auch Geld ausgeben will. Das heißt nicht, dass man dort nicht auch einen gut bezahlten Job finden kann, in der Praxis werden hier aber die wenigsten Absolventen gleich von der Uni her "wegangestellt" sondern teilen das Schicksal der Generation Praktikum bevor irgendwann dann mal ein unbefristeter Job rausspringt. Muss Dir nicht gefallen ist aber nun man Realität.

Aha. Na in meinem Bekanntenkreis hats gut geklappt.

Studium allein hilft halt auch nichts wenn man sonst eine Pfeife ist.

Edit: Und man kann natürlich auch in BWL so Dinge wie Marketing & Personal machen. Das BWL-Äquivalent zu Germanistik und Theaterwissenschaften. Damit man später was "mit Menschen" machen kann.

gast
11-10-2014, 21:03
Würde mich echt nicht wundern, wenn un-/angelernte Tätigkeiten später mal richtig gut bezahlt werden, sodass man sich schon überlegt überhaupt zu studieren :D

Sehr wahrscheinlich. Und sie werden da auf die Deutschen warten für diese Jobs.

F3NR1R
11-10-2014, 21:05
Sehr wahrscheinlich. Und sie werden da auf die Deutschen warten für diese Jobs.

Die Drecksarbeit, die ich meine, muss hier gemacht werden, mit verlässlichen Personal

m.l.l.
11-10-2014, 21:06
Vom promovierten Taxi-Germanisten habe ich schon so oft gehört, dass sich mir der Verdacht aufdrängt, dass es sich dabei immer um die selbe Person handelt. :p

Sorbus Aucuparia
11-10-2014, 21:16
Die Drecksarbeit, die ich meine, muss hier gemacht werden, mit verlässlichen Personal

Ich arbeite zurzeit nebenbei in einem Industriebetrieb in der Reinigung. Fest angestellt sind in dem Bereich ausschließlich ausländische Frauen.
Als Erntehelfer habe ich auch mal gearbeitet dort gabs ebenfalls nur Ausländer.

Ich frag mich, macht die Dreckarbeit kein Deutscher weils günstiger ist für die Arbeitgeber oder weil kein Deutscher sie mehr machen will?

Bero
11-10-2014, 21:18
Was sagt ein Germanist mit Job zu einem ohne?


"Möchten sie das Maxi-Menü?":D

F3NR1R
11-10-2014, 21:21
Ich arbeite zurzeit nebenbei in einem Industriebetrieb in der Reinigung. Fest angestellt sind in dem Bereich ausschließlich ausländische Frauen.
Als Erntehelfer habe ich auch mal gearbeitet dort gabs ebenfalls nur Ausländer.

Ich frag mich, macht die Dreckarbeit kein Deutscher weils günstiger ist für die Arbeitgeber oder weil kein Deutscher sie mehr machen will?

Beides
Entweder es findet sich kein "Deutscher" oder es werden bevorzugt Menschen angestellt die sowieso nicht so große Ansprüche in Sachen Arbeitsbedingungen und Entlohnung stellen werden :o

m.l.l.
11-10-2014, 21:26
Was sagt ein Germanist mit Job zu einem ohne?


"Möchten sie das Maxi-Menü?":D

:mad:

Bero
11-10-2014, 21:37
:mad:

Warte, warte, ich hab noch einen:

Was ist der wichtigste Schein im Germanistikstudium?

Der Taxischein :hammer:

oder

"Was studierst Du?"
"Germanistik, Sprach- und Literaturwissenschaft."
"Und was macht man damit?"
"Taxi fahren!"
:rofl:

m.l.l.
11-10-2014, 21:41
:mad: Du hast Dich doch gleich zu Anfang verraten. Ein Germanist hätte selbstverständlich gesagt: Wollen Sie das Maxi-Menü?

Bero
11-10-2014, 21:43
:mad: Du hast Dich doch gleich zu Anfang verraten. Ein Germanist hätte selbstverständlich gesagt: Wollen Sie das Maxi-Menü?

Ach ich darf das, meine Frau ist Germanistin. :D

m.l.l.
11-10-2014, 21:48
Also Trauschein. :p

Bero
11-10-2014, 21:49
Also Trauschein. :p

Auch ne Methode wenn man keinen Job kriegt. ;)


Gott sei Dank wird sie das nie lesen.

m.l.l.
11-10-2014, 21:57
[...]
Gott sei Dank wird sie das nie lesen.

Hat sie nach dem Studium mit dem Lesen gebrochen? :D

on topic:

Man muss halt sein Ding machen - danach richtet sich, ob man studiert, oder nicht.

Monetär ist das langfristig zu sehen. Als Germanist kann ich im Rentenalter noch mit Freude arbeiten, wenn ich meine Berufung gefunden habe. Als Schlosser ist das schwierig.

amasbaal
11-10-2014, 22:09
Wozu braucht man solche Leute? Gründet sich der deutsche Wohlstand und die deutsche Wirtschaft neuerdings auf philosophische Texte?

1. um einigermaßen brauchbare texte hier im board zu produzieren und um ein "t" einzufügen.
2. indirekt schon. wer waren denn all die frühen mathematiker und ingeneure? wer hat denn logik und wissenschaftstheorie im programm?

wohin steuert denn der tolle wohlstand im zeichen der "technokratischen" bildung ohne textverständnis?

wer verteidigt denn den letzten rest der noch vorhandenen vernunft, bis diese in sinnentleertem design und sich selbst akkumulierendem event-marketing um sich selbst gebracht wird?

aber was solls. verblödet mal schön weiter...

gast
11-10-2014, 22:12
Auch ne Methode wenn man keinen Job kriegt. ;)


Gott sei Dank wird sie das nie lesen.

Folgendes hat der Uniprof in der ersten Ägyptologie-Vorlesung gesagt (eine Bekannte von mir hat das studiert - schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch): "Sie sind 40 Studenten. Einer wird wahrscheinlich Professor, einer Grabungsleiter in Ägypten. Die anderen heiraten hoffentlich reich."

Ist übrigens ein brutal schweres Studium und die Ägyptologie von Wien hat Weltruf.

Nohands
11-10-2014, 22:16
Hi amasbaal,
du hast schon Recht, aber Groß-und Kleinschreibung wäre auch nicht schlecht.;)

Gruß
Nohands
.

Nuada
11-10-2014, 23:19
1. um einigermaßen brauchbare texte hier im board zu produzieren und um ein "t" einzufügen.
2. indirekt schon. wer waren denn all die frühen mathematiker und ingeneure? wer hat denn logik und wissenschaftstheorie im programm?

wohin steuert denn der tolle wohlstand im zeichen der "technokratischen" bildung ohne textverständnis?

wer verteidigt denn den letzten rest der noch vorhandenen vernunft, bis diese in sinnentleertem design und sich selbst akkumulierendem event-marketing um sich selbst gebracht wird?

aber was solls. verblödet mal schön weiter...

:halbyeaha

Dem Rest viel Spaß bei der Stammtischdiskussion darüber, dass es so viele blöde Studenten gibt, die Fächer studieren, deren Sinnhaftigkeit sich kaum in € messen lässt und die dann noch nicht mal einen Job finden.

Karate Kid 2.0
11-10-2014, 23:24
Also ich sag nicht das man nichts nützliches lernt. Aber ich hab neulich die untenstehende doku gesehen und gestern sprach ich mit nem Deutschen der erzählte mir das sein bruder nen doktor titel, Germanistik, hat und keinen job finden kann und taxi fahren muss. Einst war ein hochschulabschluss so gut wie eine garantie das man es später gut hat. Aber ist das immer noch so? Und lohnt es sich da noch zu studieren oder könnte man die zeit auch besser verwenden?
In Holland hat über 25% der bevölkerung einen hochschulabschluss. Aber das scheint eher inflationär zu wirken. Denn wenn jeder einen hat ist es ja nichts besonderes mehr. Was meint die userschaft?
lFq2aAcf-8s

Noch inflationärer scheint es in den USA zu sein. Da hat fast jeder Depp einen Hochschulabschluss. Ich selber würde, mit meiner abgeschlossenen Ausbildung, eher Hartz IV empfangen, als dass ich für einen Mindestlohn arbeiten gehen würde. Wo liegt überhaupt der Sinn und Zweck eines so niedrigen Mindestlohn, wenn man trotz arbeit noch arm ist und aufstocken muss? Arbeit muss sich lohnen, auch für den Schulabbrecher! Aber natürlich wird ei Schulabbrecher i.d.R. und auf legaler Art und Weise meistens nie das verdienen, was ein Akademiker verdient.

Kugelblitz.
11-10-2014, 23:47
1. um einigermaßen brauchbare texte hier im board zu produzieren und um ein "t" einzufügen.

Da ich meinen Dialekt in meine Texte einfließen lasse, geht das "brauch" schon in Ordnung. ;)



2. indirekt schon. wer waren denn all die frühen mathematiker und ingeneure? wer hat denn logik und wissenschaftstheorie im programm?

Indirekt?
Na, dann erzähl mal den Personalern von Siemens, Bosch, Porsche, Audi, Daimler, BMW wieso Du als studierter Germanist (4 Jahre Studium oder so) gut in das Unternehmen passt. Vielleicht gibts dann ja auch eine indirekte Zusage.



wohin steuert denn der tolle wohlstand im zeichen der "technokratischen" bildung ohne textverständnis?

Zwischen "brotlose Kunst studieren" und "kein Textverständnis" sollte man doch unterscheiden. Nur weil jemand nicht Philosophie, Germanistik o.Ä. studiert, heißt das noch lange nicht, dass er keine Texte versteht. Ob man jetzt Kafka interpretieren können muss, wenn man als Elektrotechnik-Ingenieur arbeitet, weiß ich nicht. Selten, vermute ich mal.

@Nuada:
"Stammtischdiskussionen"... :rolleyes:
Mir ists egal, wenn Leute 5 Jahre studieren und dann Taxi fahren. Ich möchte dann aber auch kein "Mimimi" hören. Und die brauchen sich dann auch nicht wundern, wenn sie bis 40 immer noch keine Kohle verdienen und von der Hand im Mund leben (müssen). Wer's mag, bitteschön. Meins wärs nicht.

Nuada
12-10-2014, 00:40
Zwischen "brotlose Kunst studieren" und "kein Textverständnis" sollte man doch unterscheiden. Nur weil jemand nicht Philosophie, Germanistik o.Ä. studiert, heißt das noch lange nicht, dass er keine Texte versteht. Ob man jetzt Kafka interpretieren können muss, wenn man als Elektrotechnik-Ingenieur arbeitet, weiß ich nicht. Selten, vermute ich mal.

Was muss man denn können oder wissen? Was ne Oper ist? Was in unserem Land vor 100 Jahren passiert ist? Wie die verschiedenen Regierungssysteme funktionieren? Was ein Antonym ist? Und wenn du den Kafka nun doch endlich mal verstehen willst... oder das Neue Theater? Oder einfach nur die guten alten Goethe oder Kant - wer soll das Wissen zur Verfügung stellen (Elektrotechnik-Ingenieure schließe ich jetzt mal aus), das ja auch in unseren Schulen gelehrt wird? Und was soll er dafür bekommen?


@Nuada:
"Stammtischdiskussionen"... :rolleyes:
Und die brauchen sich dann auch nicht wundern, wenn sie bis 40 immer noch keine Kohle verdienen und von der Hand im Mund leben (müssen)...

Klar, man kann prinzipiell der Meinung sein, dass es nichts wert ist, die Welt, in der wir leben und unsere Vorfahren gelebt haben, zu verstehen.

gast
12-10-2014, 00:52
Was muss man denn können oder wissen? Was ne Oper ist? Was in unserem Land vor 100 Jahren passiert ist? Wie die verschiedenen Regierungssysteme funktionieren? Was ein Antonym ist? Und wenn du den Kafka nun doch endlich mal verstehen willst... oder das Neue Theater? Oder einfach nur die guten alten Goethe oder Kant - wer soll das Wissen zur Verfügung stellen (Elektrotechnik-Ingenieure schließe ich jetzt mal aus), das ja auch in unseren Schulen gelehrt wird? Und was soll er dafür bekommen?


Klar, man kann prinzipiell der Meinung sein, dass es nichts wert ist, die Welt, in der wir leben und unsere Vorfahren gelebt haben, zu verstehen.

Es ist nicht so, dass so jemand unnötig ist.

Das Problem ist in vielen Fällen ist mehr Angebot als Nachfrage da.

Zusätzlich fehlt manchmal auch der Wille das Wissen weiterzugeben - Lehrer werden ja gebraucht aber viele wollen das nicht machen.

kaffeegeniesser
12-10-2014, 02:18
Und was soll er dafür bekommen?

So viel, wie der Lernwillige bereit ist, dafür zu zahlen. Ist doch in den meisten anderen Berufen genau so. Ein Kunde wird nur so viel zahlen, wie ihm eine Leistung wert ist.

Nuada
12-10-2014, 07:29
Zusätzlich fehlt manchmal auch der Wille das Wissen weiterzugeben - Lehrer werden ja gebraucht aber viele wollen das nicht machen.

Das finde ich prinzipiell in Ordnung. Wie gesagt, das Wissen muss auch bereitgestellt werden. Nicht jeder muss Lehrer sein - es muss auch Menschen geben, die forschen.



So viel, wie der Lernwillige bereit ist, dafür zu zahlen. Ist doch in den meisten anderen Berufen genau so. Ein Kunde wird nur so viel zahlen, wie ihm eine Leistung wert ist.



Das Problem ist in vielen Fällen ist mehr Angebot als Nachfrage da.

Das Problem besteht wohl eher darin, dass der Wert dieses Wissens durch das Marktprinzip von Angebot und Nachfrage kaum erfasst wird.

Es gibt ja z.B. auch eine sehr hohe "Nachfrage" an sozialen Dienstleistungen. Trotzdem wird dafür verhältnismäßig wenig Geld bereitgestellt. Daher sollte man das Prinzip Angebot/ Nachfrage schon mal grundsätzlich hinterfragen, wenn es darum geht, den Wert eines Studiums zu betrachten.

Vermutlich führt das aber zu weit OT. "Lohnt" sich ein Hochschulabschluss? Kommt darauf an, wie man dieses "lohnen" definiert. Sicher findet nicht jeder Hochschulabsolvent einen Job in seinem Bereich. Soll Auszubildenden angeblich aber ähnlich gehen.

Ich persönlich habe mein Studium danach ausgewählt, weil ich an Wissen in diesem Bereich, an Wissenschaft, reflektiertem Denken etc. interessiert war. Insofern hat es sich für mich gelohnt, weil ich mein Wissen und meine Fähigkeiten in vielen Bereichen erweitern konnte.

dermatze
12-10-2014, 08:22
Goethe war promovierter Jurist.

Arbeiten musste er aber nie weil er steinreich war.

Also wahrscheinlich kein Unterschied. :D

Johann Wolfgang von Goethe ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe)

Wenn man studiert um nachher Geld zu verdienen, empfehle ich (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Medizin (!)
- Recht
- BWL
- Informatik
- Pharmazie
- Chemie
- Ingenieur / Maschinenbau etc.

Kein Geld gibts mit (ausser evtl. als Lehrer - und ja es mag Einzelfälle geben wos dann doch anders ist):
- Germanistik
- Philosophie
- Völkerkunde
- Geschichte
- Archäologie
- Theaterwissenschaften
- Alle möglichen obskuren Sprachen
- Afrikanistik
- etc. etc.

Wer Medizin vorwiegend wegen dem Geld studiert könnte nach dem Studium in der Klinik ein böses Erwachen erleben. Das, was für das Geld, gerade am Anfang geleistet werden muss ist nicht ohne und die Bandagen, mit denen untereinander gekämpft wird sind teils wirklich hart.

Der finanzielle Aspekt ist, gerade im Bereich Medizin eine gefährlich verkürzte Betrachtung, wenn man die Arbeitleistung, Bedingungen und Belastungen dem mal entgegenhält.

Meiner bescheidenen Meinung nach sollte, wem es wirklich ganz primär um Geld geht ehr einen anderen Studiengang wählen.


Zum Topic: Ich denke das Problem betrifft keineswegs nur die Geisteswissenschaften. Ein Freund von mir ist Dr. der Physik und hat es nicht unbedingt leicht auf dem Arbeitsmarkt. Mit Bio kann es auch schwer werden.

Ich glaube, wie hier auch schon jemand sagte, dass Handwerk eigentlich eine recht sichere Bank sein dürfte. Sicherlich sicherer, als manches Studium.

dermatze
12-10-2014, 08:27
1. um einigermaßen brauchbare texte hier im board zu produzieren und um ein "t" einzufügen.
2. indirekt schon. wer waren denn all die frühen mathematiker und ingeneure? wer hat denn logik und wissenschaftstheorie im programm?

wohin steuert denn der tolle wohlstand im zeichen der "technokratischen" bildung ohne textverständnis?

wer verteidigt denn den letzten rest der noch vorhandenen vernunft, bis diese in sinnentleertem design und sich selbst akkumulierendem event-marketing um sich selbst gebracht wird?

aber was solls. verblödet mal schön weiter...

Ich glaube, dass man Philosophen unbedingt braucht. Und ich glaube, dass eine viel größere Einmischung der Philosophie in öffentliche Debatten nötig wäre.
Wenn ich irgendwelche Polit-Talkshows sehe und zufällig sitzt der Precht da rum, dann ist es häufig eben jener, der die sinnvollsten Äußerungen von sich gibt.
Ich bin überzeugt, wir brauchen Philosophie.

Opie_SOA
12-10-2014, 08:42
Germanistik ist halt auch ne brotlose Kunst, selber Schuld wer sowas studiert. Selbiges gilt für Phiosophie und viele andere "Geistes"(?)wissenschaften.
Wozu brauch man solche Leute? Gründet sich der deutsche Wohlstand und die deutsche Wirtschaft neuerdings auf philosophische Texte?




...

dazu gibts ja auch den alten Witz:

Was studierst du? - Deutsch - Auf Lehramt? - Nein, auf gut Glück

Man kann mit diesen Geisteswissenschaften Glück haben und mit den richtigen Praktika Karriere machen und Geld verdienen. Ein guter Freund von mir ist mit Politik und Geschichte "in die Medien" gegangen. er hat sich da schon früh entsprechende Praktika und Nebenjobs gesucht und hat jetzt eine ziemlich gute Anstellung bei den Öffis

dermatze
12-10-2014, 09:15
Naja, bei Medizin muss man sich seinen Bereich auch gut ausgucken, wenn das "Preis-Leistungsverhältnis" stimmen soll.
Ich würde da zum Schönheitschirurgen raten, die führen die Gehaltsliste unangefochten an und haben auch noch humane Arbeitszeiten. ;)



Große Kohle wohl nicht aber man hat doch recht gute Jobaussichten und ein erträgliches Einkommen.

Auch hier wieder. Das ist einfach verkürzt. Zum einen muss man überhaupt erstmal Schönheitschirurg werden. Das bedeutet, nach dem Studium durch den kompletten chirurgischen common - trunk (eine Art chirurgische Kernkompetenzausbildung).
Und dann heißt Schönheitchirurgie sehr oft sehr sehr lange OPs. Langes Stehen auf einem Fleck... und die Operationen? Wiederherstellungseingriffe von Verbrennungsopfern zum Beispiel, bei denen sich mancher sicherlich hin und wieder banale Fettabsaugungen herbeiwünscht. Und das alles nach einem Studium, dass schon länger ist, als viele andere Studiengänge, wo man also noch kein Geld verdient. Und nach dem Studium hohe Belastung für teilweise nicht so viel mehr als ein Schwesterngehalt. Und dann steht man ja, was alle wollen, nicht nur im OP, sondern hat noch die Stationsarbeit im Rücken, was häufig ein sehr fragmentiertes Arbeiten ist. Dazu kommt ständiger Zeitdruck.

Ein gutes Gehaltsgefüge bietet die Zahnmedizin und auf die hier vertretene oberfläche Betrachtungsweise verkürzt scheint mir die Radiologie am attraktivsten.

Zeiteisen
12-10-2014, 09:19
Die Frage, ob sich ein Studium (noch) lohnt, stellt sich ja nicht erst seit gestern. Mittlerweile gibt es auch viele duale Studiengänge, damit hat man meistens einen Job einigermaßen sicher. Ansonsten würde ich ein Studium in erster Linie nach persönlicher Neigung und dann nach möglichen Arbeitsmarktchancen auswählen.

Orchideenfächer waren zu keiner Zeit, außer eben z.B. fürs Lehramt oder wenn man Journalist werden wollte, eine gute Basis, um einen vernünftigen, einigermaßen gut bezahlten Job zu bekommen. In angloamerikanischen Ländern ist das teilweise anders. Da können auch Quereinsteiger durch ein Traineeprogramm in ein Unternehmen kommen. Das ist hier doch eher die Ausnahme.

Dennoch bin ich froh, dass es Leute gibt, die Kunst, Philosophie, etc. studieren. Wenn nämlich alle nur noch Jura, BWL, Medizin und Ingenieurswissenschaften studieren, dann ist das sicher auch keine Lösung. Passt aber ganz gut in unsere Zeit (immer höher, schneller, weiter).

FireFlea
12-10-2014, 09:29
Ich habe Japanologie mit Magister Artium abgeschlossen, lange studiert, durchschnittlicher Abschluss... und habe trotzdem einen ganz akzeptabel bezahlten Job in der Wirtschaft bekommen, es hat allerdings ein Weilchen gedauert. Wir haben generell sehr viele Quereinsteiger, da in meiner Branche die berühmten soft-skills deutlich wichtiger sind als eine spezielle fachliche Qualifikation. Mein Job hat halt gar nix mehr mehr mit dem Studium zu tun. Wär ich nochmal 20 würde ich vermutlich was anderes studieren, wenn schon ein Bezug zur Japanologie, dann etwas in der Art:

http://www.oai.de/de/studium.html

Zum Thema an sich: :D


Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!

AlphaFight
12-10-2014, 10:13
Ich habe Japanologie mit Magister Artium abgeschlossen, lange studiert, durchschnittlicher Abschluss... und habe trotzdem einen ganz akzeptabel bezahlten Job in der Wirtschaft bekommen, es hat allerdings ein Weilchen gedauert.

Bei mir ähnlich. Nur, dass ich das Studium schnell durchgezogen habe und sofort einen guten Job hatte. Ich arbeite für eine japanische Firma. Mein Jahresgehalt ist mittlerweile 6-stellig. Japanologie eine brotlose Kunst? Ich denke nicht.

Ich bin der Meinung dass alle Aussagen wie "Geistes- und Kulturwissenschaften sind potentiell für den Arbeitsmarkt ungeeignet" einfach nur Blödsinn sind. Nicht der akademische Titel befähigt einem zum Job, sondern was man damit macht und wie man an Aufgaben heran geht. Mein größter Mehrwert für meinen Arbeitgeber z.B. ist, dass ich hervorragend Teams aus verschiedenen Kulturen führen kann. Das habe ich tatsächlich während meines Studiums gelernt (Auslandsaufenthalt, generelles Verständnis für fremde Kulturen, über den berühmten Tellerrand hinaus schauen)

Anderes Beispiel ein Studienkollege von mir: ist nach dem Studium in der Firma geblieben wo er seinen Studentenjob hatte (Testen der Japan-Versionen deren Software). Hat sich dann später von dort weiter entwickelt und ist heute Software Entwickler. Der liegt vom Gehalt hier in der Spanne die hier als "gutes Gehalt" für BWLer genannt wurde (>70k EUR).

Natürlich gab es bei uns auch die Leute, die heute keinen guten Job haben. Liegt das aber am Fach? Ich glaube nicht!

Ich habe umgekehrt in Einstellungsgesprächen mehr als einmal akademische Überflieger aus den technischen Bereichen vor mir sitzen gehabt, die den Mund nicht aufbekommen haben. Fachlich top, aber nicht in der Lage Probleme zu artikulieren und zu lösen (von solchen Charakteren kommt dann immer nur "Jemand müsste", "Jemand sollte", "Das Management muss", "Die Firma muss" - wobei ich jemanden suche der MACHT) Mit denen kann ich nichts anfangen. Aber die finden ihren Platz sicher woanders, jeder wie er kann. Quintessenz daraus ist aber: Das (wie auch immer geartete) Studium alleine reicht nicht.

Rückblickend bin ich der Meinung, dass man unbedingt das studieren sollte, was einem gefällt. Damit hat man die größten Chancen auf einen guten Job. Sonst besteht auch die Gefahr Opfer des Schweinezyklus zu werden: studieren heute alle Informatik, dann gibt es in 5 Jahren evtl. so viele Absolventen, dass die guten Jobs knapp werden.

Und abschließend: Vielfalt ist wichtig. Wären alle Akademiker nur Informatiker, BWLer, Chemiker, etc., dann würden alle in die gleiche Richtung denken, was letztendlich in eine Sackgasse führt. Alle Magazine würden von Chemikern geleitet. Mathematiker würden Sportangebote der Städte wegrationalisieren. BWLer sähen keinen Bedarf für Kulturförderung... Das ist natürlich überspitzt dargestellt, aber ich denke man versteht, was ich meine.

FireFlea
12-10-2014, 10:53
Ich bin der Meinung dass alle Aussagen wie "Geistes- und Kulturwissenschaften sind potentiell für den Arbeitsmarkt ungeeignet" einfach nur Blödsinn sind. Nicht der akademische Titel befähigt einem zum Job, sondern was man damit macht und wie man an Aufgaben heran geht.

:halbyeaha Im Endeffekt lernt man fachlich das Meiste, was man im Job braucht auch erst im Job, BWLer sind da keine Ausnahme. Bspw. nehmen die großen Unternehmensberatungen etc. auch Geisteswissenschaftler, Vertriebsunternehmen sowieso. Wichtig ist halt, dass man sein Studium vernünftig durchgezogen, idealerweise noch 2-3 Paraktika gemacht hat und vor allem persönlich gut rüberkommt. Wenn man lange studiert hat wird man leider oft direkt ausgesiebt. Nochmal zum Thema Dr. der Gemanistik - ich habe oft das Gefühl, dass manche Geisteswissenschaftler die nix finden ihren eigentlichen Berufseinstieg noch durch einen Dr. verschleppen. Das machts später aber nicht leichter, wenn man nicht an der Uni bleibt. Ein Dr. iur. ist da was anderes.

gast
12-10-2014, 11:20
Bei mir ähnlich. Nur, dass ich das Studium schnell durchgezogen habe und sofort einen guten Job hatte. Ich arbeite für eine japanische Firma. Mein Jahresgehalt ist mittlerweile 6-stellig. Japanologie eine brotlose Kunst? Ich denke nicht.


Immer dieselbe Leier - man zieht die 3 aus dem Hut, wo alles gut gegangen ist, reisst das evtl. noch aus dem Kontext indem man heute und vor ein paar Jahren vermischt und dann kommt wieder der Streichelkurs man soll doch machen was einen interessiert.

Aber es muss jeder selber wissen.

@ Medizin: Habe nie geldgierigere Menschen getroffen als Ärzte - was ich da alles mitbekommen hab könnte Bücher füllen (1 Jahr als Sani beim Roten Kreuz - bei allem direkt dabeigewesen) zB:
- Niedergelassener Arzt zu geizig Rollstuhl für gehbehinderte Menschen zu kaufen die bei ihm in der Ordi warten müssen (trotz mehrmaliger Bitte des Roten Kreuzes)
- Arzt, der alten Damen erklärt hat nach der Operation wäre die Nachversorgung nicht im KH möglich, sondern nur in der Privatordi - 90 Euro (ohne Rechnung) für 5 min Behandlung
- Arzt, der Krebspatient erklärt die Geräte im KH erlauben ihm leider nichts zu erkennen, er möge aber in die Privatordi kommen - das hat den Patienten dann 150 Euro gekostet

Also ja, man hat eine harte Ausbildung aber danach kann man mit entsprechendem Moralkompass die Leute ausquetschen das es kracht.

AlphaFight
12-10-2014, 11:58
Immer dieselbe Leier - man zieht die 3 aus dem Hut, wo alles gut gegangen ist, reisst das evtl. noch aus dem Kontext indem man heute und vor ein paar Jahren vermischt und dann kommt wieder der Streichelkurs man soll doch machen was einen interessiert.

Das hat nichts mit Streichelkurs zu tun. Abschließen muss man immernoch. Du hast mein Zitat auch aus dem Zusammenhang gerissen. Meine Aussage ist: wenn es um Berufschancen gehrt, dann kommt es darauf an was man daraus macht und nicht in erster Linie was man fachlich vermittelt bekommt. Siehe auch Post von FireFlea eins drüber: häufig lernt man einen Großteil der Dinge die man später im Job braucht tatsächlich erst dort.

Und in sofern halte ich es für sinnvoller, etwas zu studieren, das einem Spaß macht und darin dann gut zu sein und die Grundlagen mitzunehmen, die einem das Studium bietet. Ist die Leidenschaft Informatik, dann das. Ist es was anderes, dann was anderes.

Ich bleibe aber dabei: die Aussage Geistes- und Kulturwissenschaften wären brotlose Künste ist schlicht und einfach falsch. Richtig ist: die eigene Einstellung und Leistungsbereitschaft entscheiden über die Berufsaussichten. Und das lernst du an keiner Uni.

Opie_SOA
12-10-2014, 12:23
Immer dieselbe Leier - man zieht die 3 aus dem Hut, wo alles gut gegangen ist, reisst das evtl. noch aus dem Kontext indem man heute und vor ein paar Jahren vermischt und dann kommt wieder der Streichelkurs man soll doch machen was einen interessiert.

Aber es muss jeder selber wissen.

...

das siehst du zu einseitig. Man kann mit fast jedem Studium erfolgreich werden und mit fast jedem Studium zum Loser werden. Kommt drauf an, was man draus macht.

Was natürlich stimmt ist, dass du in den Ingenieursstudiengängen oder Rechtswissenschaften mehr ambitionierte Menschen, die Karriere machen wollen, finden wirst, als in Germanistik oder Romanistik.

Kugelblitz.
12-10-2014, 12:25
Was muss man denn können oder wissen? Was ne Oper ist? Was in unserem Land vor 100 Jahren passiert ist? Wie die verschiedenen Regierungssysteme funktionieren? Was ein Antonym ist? Und wenn du den Kafka nun doch endlich mal verstehen willst... oder das Neue Theater? Oder einfach nur die guten alten Goethe oder Kant

All diese Dinge, die Du hier beispielhaft aufgezählt hast, kann man auch wissen, wenn man nicht studiert hat. Da reicht ein durchschnittlich gutes Abitur und ein wenig Allgemeinbildung schon aus. Ihr (Du und amasbaal) tut ja grade so, als wären nicht-Geisteswissenschaftler nicht in der Lage, kulturelle oder geschichtliche Dinge zu wissen. Die sind das schon. Werden nur oft auch besser bezahlt.



- wer soll das Wissen zur Verfügung stellen (Elektrotechnik-Ingenieure schließe ich jetzt mal aus), das ja auch in unseren Schulen gelehrt wird? Und was soll er dafür bekommen?


Dafür brauchen wir natürlich Leute, keine Frage.
Aber es kann ja nicht jeder Lehrer für Deutsch, Geschichte und Philosophie werden. (wichtiger wäre tatsächlich, mehr Lehrer in den MINT-Fächern einzustellen - aber da gibts glaube ich ein Absolventenproblem ;) )



Klar, man kann prinzipiell der Meinung sein, dass es nichts wert ist, die Welt, in der wir leben und unsere Vorfahren gelebt haben, zu verstehen.

Es ist nicht die Frage, was ich meine, was eine Arbeit wert ist, sondern wie stark eine Qualifikation nachgefragt wird. Kant, Nietzsche und Kafka zu verstehen wird eben selten nachgefragt. Ergo: Scheiß Bezahlung und/oder Taxi fahren nach dem Studium.

gast
12-10-2014, 12:49
das siehst du zu einseitig. Man kann mit fast jedem Studium erfolgreich werden und mit fast jedem Studium zum Loser werden. Kommt drauf an, was man draus macht.

Was natürlich stimmt ist, dass du in den Ingenieursstudiengängen oder Rechtswissenschaften mehr ambitionierte Menschen, die Karriere machen wollen, finden wirst, als in Germanistik oder Romanistik.

Achso es ist völlig egal was man studiert es kommt nur drauf an, dass man ambitioniert und karriereorientiert ist?

Aber warum auch nicht - man kann es den Leuten ja weiter einreden: Bleib dir selber treu! Mach was dir gefällt! Wenn du wirklich dran glaubst wirst du Erfolg haben! Schau der XY hat es doch auch gemacht das hat auch keiner geglaubt!

Das ist dieser in den USA so irrsinnig populäre Ansatz. Das schöne ist dran der Umkehrschluß - Wenn man es nicht schafft ist man halt ein Versager, der nicht hart genug gearbeitet hat und selber schuld ist - kein Mitleid.

Ich kann halt nur sagen - fast alle unsere Sektretärinnen haben einen Masterabschluss - und nicht in BWL, Recht oder Technik.

dermatze
12-10-2014, 14:09
@ Medizin: Habe nie geldgierigere Menschen getroffen als Ärzte - was ich da alles mitbekommen hab könnte Bücher füllen (1 Jahr als Sani beim Roten Kreuz - bei allem direkt dabeigewesen) zB:
- Niedergelassener Arzt zu geizig Rollstuhl für gehbehinderte Menschen zu kaufen die bei ihm in der Ordi warten müssen (trotz mehrmaliger Bitte des Roten Kreuzes)
- Arzt, der alten Damen erklärt hat nach der Operation wäre die Nachversorgung nicht im KH möglich, sondern nur in der Privatordi - 90 Euro (ohne Rechnung) für 5 min Behandlung
- Arzt, der Krebspatient erklärt die Geräte im KH erlauben ihm leider nichts zu erkennen, er möge aber in die Privatordi kommen - das hat den Patienten dann 150 Euro gekostet


Ich gebe zugegebenermaßen nichts auf solche Geschichten, wo jemand über geringe Einblicke einen Schluss ableitet. Das ist wie aus dem Fenster zu sehen und zu meinen die Welt zu kennen.
Genauso ließen sich zig Beispiele für unentgeltliches Arbeiten anführen. Und daraus den Schluss zu ziehen, dass nirgends edlere Menschen gibt als in der Medizin wäre ein nicht minderer Fehlschluss.

FireFlea
12-10-2014, 14:55
Achso es ist völlig egal was man studiert es kommt nur drauf an, dass man ambitioniert und karriereorientiert ist?

Und was siehst Du als Alternative an? Was studieren, was gar nicht passt und dann abbrechen? Da sind die Jobaussichten dann natürlich gleich viel besser. :rolleyes: Jemand der gut und ambitioniert ist, kann auch einen guten Job bekommen, wenn die Studienzeit & Leistung passt. Das es gute BWLer & Juristen einfacher haben ist keine Frage aber auch da kriegen die Schlechten nicht so ohne weiteres was; kenne genug, die da auch irgendwie rumkrebsen. Im Gegenzug kenne ich aus meiner Zeit noch ehemalige Kommilitionen, die bspw. bei den Big Four, den großen Automobilherstellern, Elektronikkonzernen, Unternehmensberatungen etc. untergekommen sind und das nicht vor 20 Jahren.

Nuada
12-10-2014, 15:17
All diese Dinge, die Du hier beispielhaft aufgezählt hast, kann man auch wissen, wenn man nicht studiert hat. Da reicht ein durchschnittlich gutes Abitur und ein wenig Allgemeinbildung schon aus.

Ich frage noch mal: wer, glaubst du, stellt das Wissen für deine Allgemeinbildung bereit?

gast
12-10-2014, 16:57
Zum Glück wissen es eh alle selber am besten.

Und nachher gehen sie rumheulen, dass sie keinen Job finden. Jammern über Generation Praktikum etc. Aber ich glaube die Erfahrung macht jeder für sich selber.

Wahrscheinlich gibt es erst ein Umdenken, wenn die Kacke am dampfen ist so wie in Osteuropa.

gast
12-10-2014, 16:58
Ich gebe zugegebenermaßen nichts auf solche Geschichten, wo jemand über geringe Einblicke einen Schluss ableitet. Das ist wie aus dem Fenster zu sehen und zu meinen die Welt zu kennen.
Genauso ließen sich zig Beispiele für unentgeltliches Arbeiten anführen. Und daraus den Schluss zu ziehen, dass nirgends edlere Menschen gibt als in der Medizin wäre ein nicht minderer Fehlschluss.

Lieber mit der Masse schwimmen und die Sachen glauben die einem die Medien vorgaukeln...

Terao
12-10-2014, 17:33
Zum Glück wissen es eh alle selber am besten.Ja, zum Glück. :)

Black Adder
12-10-2014, 17:33
Und was siehst Du als Alternative an?
Das ist ne gute frage. Es gibt ja schliesslich mehr möglichkeiten zu geld zu kommen als nur das traditionelle arbeitgeber/arbeitnehmer verhältniss. Und da muss man auch nicht zwangsweise studiert haben.
Hat jemand damit erfahrung? Entweder als freiberufler oder als freelancer im internet?

relaunch
12-10-2014, 17:39
Lieber mit der Masse schwimmen und die Sachen glauben die einem die Medien vorgaukeln...
hä? dazu hat er doch gar keine aussage gemacht.

dermatze
12-10-2014, 17:41
Lieber mit der Masse schwimmen und die Sachen glauben die einem die Medien vorgaukeln...

Stimmt. Weil die Medien nur ein ganz tolles Bild der Mediziner zeichnen und ein Rettungsassistent investigativ aus 3 Einzelfällen die Wahrheit ableitet und verkündet.

FireFlea
12-10-2014, 17:42
Das ist ne gute frage. Es gibt ja schliesslich mehr möglichkeiten zu geld zu kommen als nur das traditionelle arbeitgeber/arbeitnehmer verhältniss. Und da muss man auch nicht zwangsweise studiert haben.
Hat jemand damit erfahrung? Entweder als freiberufler oder als freelancer im internet?

In der Tat - als (IT-) Freelancer braucht man nicht zwingend ein Studium oder eine IT-Ausbildung. Allerdings muss man ja schon irgendwo einen Einstieg finden und erste Projekterfahrungen vorweisen, damit man an weitere Projekte kommt.

Kugelblitz.
12-10-2014, 18:16
Ich frage noch mal: wer, glaubst du, stellt das Wissen für deine Allgemeinbildung bereit?

Meine Allgemeinbildung?
Was gibt es da "bereitzustellen"?

Goethe, Kafka und Kleist hab ich schon gelesen. Nen Duden hab ich im Regal stehen. N-tv sendet ständig irgendwelche Geschichts-Dokus. Sonstiges lernt man im Alltag.

All dieses literarische Zeug ist ja schon vorhanden, da braucht es ja kein Personal um das aufzubereiten. Wo es Personal braucht, ist in den Schulen, zur Ausbildung der Leute. Und da gibts im Bereich Geisteswissenschaften genug Leute. Soweit mir bekannt sogar mehr als genug. Fehlend sind Leute die in den naturwissenschaften was auf dem Kasten haben und unsere zukünftigen Ingenieure ausbilden.

Opie_SOA
12-10-2014, 18:29
Achso es ist völlig egal was man studiert es kommt nur drauf an, dass man ambitioniert und karriereorientiert ist?

Aber warum auch nicht - man kann es den Leuten ja weiter einreden: Bleib dir selber treu! Mach was dir gefällt! Wenn du wirklich dran glaubst wirst du Erfolg haben! Schau der XY hat es doch auch gemacht das hat auch keiner geglaubt!

Das ist dieser in den USA so irrsinnig populäre Ansatz. Das schöne ist dran der Umkehrschluß - Wenn man es nicht schafft ist man halt ein Versager, der nicht hart genug gearbeitet hat und selber schuld ist - kein Mitleid.

Ich kann halt nur sagen - fast alle unsere Sektretärinnen haben einen Masterabschluss - und nicht in BWL, Recht oder Technik.

ganz so einfach ist das denn doch nicht. ein germanist wird nur sehr schwer in einem ingenieursberuf arbeiten können, aber auch der germanist kann karriere machen - auch in einer anderen branche.

ich kenn zb einen Literaturwissenschaftler, der jetzt Projektingenieur in einer Medizintechnik-Firma ist (und das macht er besser als viele andere Projektingenieure, die ein "passenderes" Studium absolviert haben)

Natürlich sind das Ausnahmefälle und keinesfalls die Regel - aber das führe ich nunmal auch auf die individuellen Ambitionen zurück

adiran
12-10-2014, 18:30
Gut, nun bin ich mir gerade bei N-TV und ähnlichen Sendern nicht so sicher, ob die nicht ihre Historiendokus durch Maschinenbauingenieure konzipieren lassen, aber im Regelfall wird man auch dafür wohl einen (oder mehrere) Historiker brauchen, die allerdings wohl auch nicht unbedingt fest angestellt sein dürften.

Bei den Lehrern sieht es so aus, daß in Fächern, wie D/G etc. tatsächlich ein Überangebot da ist, allerdings sind die Zeiten des großen Mangels in den sogenannten MINT-Fächern auch langsam vorbei, Chemie, Biologie, da gibt es eigentlich keinen wirklichen Mangel mehr, etwas schlechter siehts bei Mathe und Physik aus, was z. T. auch darauf zurückzuführen ist, daß diese Fächer Frauen offenbar kaum ansprechen, was natürlich den potenziellen Bewerberkreis stark einschränkt!

m.l.l.
12-10-2014, 18:54
Ein bisschen seine Fühler an den Zeichen der Zeit, dann steht der Erfolg jedem offen. Ich denke, ich mache das erste McDonald's-Taxi in Mainz.

Terao
12-10-2014, 18:58
N-tv sendet ständig irgendwelche Geschichts-Dokus.Na, ich will doch hoffen, dass da auch Historiker dran mitarbeiten. :)

freakyboy
12-10-2014, 19:04
ganz so einfach ist das denn doch nicht. ein germanist wird nur sehr schwer in einem ingenieursberuf arbeiten können, aber auch der germanist kann karriere machen - auch in einer anderen branche.

ich kenn zb einen Literaturwissenschaftler, der jetzt Projektingenieur in einer Medizintechnik-Firma ist (und das macht er besser als viele andere Projektingenieure, die ein "passenderes" Studium absolviert haben)

Natürlich sind das Ausnahmefälle und keinesfalls die Regel - aber das führe ich nunmal auch auf die individuellen Ambitionen zurück

Sicher, dass der nicht einfach "nur" Projektleiter ist? Ich meine ich darf mich doch nicht Ingenieur schimpfen nur weil ich zufällig was mit Technik mache und irgendwelche Projekte leite?

Me1331
12-10-2014, 19:06
Sicher, dass der nicht einfach "nur" Projektleiter ist? Ich meine ich darf mich doch nicht Ingenieur schimpfen nur weil ich zufällig was mit Technik mache und irgendwelche Projekte leite?

Es gibt einen Unterschied zwischen Ingenieur und Projekt-Ingenieur

Nuada
12-10-2014, 19:18
Meine Allgemeinbildung?
Was gibt es da "bereitzustellen"?

Goethe, Kafka und Kleist hab ich schon gelesen. Nen Duden hab ich im Regal stehen. N-tv sendet ständig irgendwelche Geschichts-Dokus. Sonstiges lernt man im Alltag.

All dieses literarische Zeug ist ja schon vorhanden, da braucht es ja kein Personal um das aufzubereiten. Wo es Personal braucht, ist in den Schulen, zur Ausbildung der Leute. Und da gibts im Bereich Geisteswissenschaften genug Leute. Soweit mir bekannt sogar mehr als genug. Fehlend sind Leute die in den naturwissenschaften was auf dem Kasten haben und unsere zukünftigen Ingenieure ausbilden.

Okay, entweder du stellst dich absichtlich dumm, bist ziemlich ignorant oder einfach nur sehr naiv. In jedem Fall alles Gute. Einem klugen Geist wie deinem, der sich alles selbst erschließt und schon immer selbst erschlossen hat (von den Dokus mal abgesehen - das Wissen, das die verbreiten, wächst natürlich auf Bäumen) stehen ja schließlich alle Möglichkeiten offen.

relaunch
12-10-2014, 19:28
es gibt immer nischen die zu einem passen und die man dann ausschlachten kann solange es geht,sofern man den eben den finger am puls der zeit hat und sich auch rechtzeitig umschaut in welche richtung der "trend" eigentlich geht.
ich kenne soz päd die erfolgreich und gut gebucht kommunikationsseminare in firmen halten oder erlebnispädagogen die team teachings/building machen ebenfalls für firmen obwohl deren "spezialgebiet" eben die päd ist.
kommunikation und teambuilding sind eben deren täglich brot und dafür werden sie eben auch interdisziplinär gut angefragt.
es gibt immer auch angebote die man eben erstmal schaffen muss,bei denen die meisten leute wohl auch nicht wussten das sie das jetzt unbedingt brauchen :D
ich habe im übrigen,lieber willi, auch kein abitur und auch studium.
überlege aber ob ich in meinem beruf nochmal ein studium "drauf" setze.

Kugelblitz.
12-10-2014, 19:33
Okay, entweder du stellst dich absichtlich dumm, bist ziemlich ignorant oder einfach nur sehr naiv. In jedem Fall alles Gute. Einem klugen Geist wie deinem, der sich alles selbst erschließt und schon immer selbst erschlossen hat (von den Dokus mal abgesehen - das Wissen, das die verbreiten, wächst natürlich auf Bäumen) stehen ja schließlich alle Möglichkeiten offen.

Und du bist der aller Coolste mit Deiner sachlichen Argumentationsweise.
Gib doch mal ne Antwort auf meine Frage, was es "bereitzustellen" gibt.
Was muss bei Allgemeinbildung bereitgestellt werden?
Und, viel wichtiger: Wozu brauche ich zum Bereitstellen von Allgemeinbildung zigtausend studierte Geisteswissenschaftler?

gast
12-10-2014, 19:37
Stimmt. Weil die Medien nur ein ganz tolles Bild der Mediziner zeichnen und ein Rettungsassistent investigativ aus 3 Einzelfällen die Wahrheit ableitet und verkündet.

Also zumindest hier in AT wird ein Bild gezeichnet, dass sie alle nur den Menschen helfen wollen und so arm und unterbezahlt sind. Zitat war: Mediziner verdienen 3-4x soviel woanders und der Stundenlohn ist schlechter als eine Putzfrau als Oberarzt. - Was einfach schlicht nicht wahr ist.

Ich denke in einem Jahr sieht man schon ganz schön was - ich hab 3 Einzelfälle aufgezählt könnte aber auch 30 bringen. Glauben muss mir das keiner. Du kannst auch gern was anderes glauben - bin ja kein Prediger.

Aber ich lasse dieses Thema - ist so emotional aufgeladen.

Wenn du Arzt sein solltest - oder gern einer wärst - ich wollte dir sicher nicht persönlich auf die Pelle rücken. Klar nicht alle sind schlecht, aber es ist halt auch nicht alles weiß ausser die Kittel vielleicht.

Nuada
12-10-2014, 19:43
Gib doch mal ne Antwort auf meine Frage, was es "bereitzustellen" gibt.
Was muss bei Allgemeinbildung bereitgestellt werden?


Was glaubst du, wo das Wissen und die Fähigkeiten herkommen, die du in der Schule gelernt hast? Und glaubst du, das bleibt stehen? Lernen Schüler heute das Gleiche wie vor 20 Jahren?

Terao
12-10-2014, 19:43
Und du bist der aller Coolste mit Deiner sachlichen Argumentationsweise.
Gib doch mal ne Antwort auf meine Frage, was es "bereitzustellen" gibt.
Was muss bei Allgemeinbildung bereitgestellt werden?
Und, viel wichtiger: Wozu brauche ich zum Bereitstellen von Allgemeinbildung zigtausend studierte Geisteswissenschaftler?Mal ehrlich, was glaubst Du eigentlich, wer Geschichtsbücher schreibt? Wer bei Dokus mitarbeitet oder zumindest als Berater dient? Wer Materialien für die Schule auswählt und zusammenstellt? Wer entscheidet, ob`s ne Neuauflage vom ollen Kleist gibt, oder welchem Jungautoren man eine Chance gibt, oder welchen ausländischen Autoren es zu übersetzen lohnt? Wer über Bücher ebendieses Jungautoren in Feuilletons berichtet? Wer Museen leitet, Ankauf und Präparation der Stücke überwacht, Leihgaben und Spezialausstellungen initiiert? Wer an der Neuauflage des Duden mitarbeitet?
Das fällt alles ohne Geisteswissenschaftler ebensowenig vom Himmel, wie der Strom aus der Steckdose kommt.

Toggy
12-10-2014, 19:53
Ein bisschen seine Fühler an den Zeichen der Zeit, dann steht der Erfolg jedem offen. Ich denke, ich mache das erste McDonald's-Taxi in Mainz.

Meld dich wenns soweit ist! Und wehe meine Nuggets sind nicht frisch. :D

Wie die meisten die den thread gelesen haben langsam merken dürften: Die goldenen Zeiten, die Deutschland mal hatte, sind vorbei. Uns gehts zwar immernoch wesentlich besser als dem ein oder andren Nachbar aber das tröstet nun auch nicht gerade.

Zum Hochschulstudium: Laut Statistiken sind Akademiker die Gruppe mit der geringsten Arbeitslosigkeit. Seltsamerweise sind Schulabbrecher und ungelernte ganz hinten. Aber Job-Garaten gibt es (fast) nicht mehr. Ich bin froh, wenn ich als Master-Student mal an nen Job komme bei dem ich nicht wie ein Technischer Angestellter bezahlt werde. Wobei ein Kollege erst mit dem Bachelorabschluss in ne 40k€ Stelle entlassen wurde mit Dienstwagen usw.



Gruß Toggy

Kugelblitz.
12-10-2014, 20:29
Mal ehrlich, was glaubst Du eigentlich, wer Geschichtsbücher schreibt? Wer bei Dokus mitarbeitet oder zumindest als Berater dient? Wer Materialien für die Schule auswählt und zusammenstellt? Wer entscheidet, ob`s ne Neuauflage vom ollen Kleist gibt, oder welchem Jungautoren man eine Chance gibt, oder welchen ausländischen Autoren es zu übersetzen lohnt? Wer über Bücher ebendieses Jungautoren in Feuilletons berichtet? Wer Museen leitet, Ankauf und Präparation der Stücke überwacht, Leihgaben und Spezialausstellungen initiiert? Wer an der Neuauflage des Duden mitarbeitet?
Das fällt alles ohne Geisteswissenschaftler ebensowenig vom Himmel, wie der Strom aus der Steckdose kommt.

Mal ehrlich, liest Du eigentlich was ich schreibe?

[...]Wozu brauche ich zum Bereitstellen von Allgemeinbildung zigtausend studierte Geisteswissenschaftler?

Es geht nicht darum, dass man keinen Geisteswissenschaftler brauchen würde. Habe ich nie geschrieben.
Es gibt jedes Jahr TAUSENDE die von der Uni kommen - wo sollen die denn alle hin?

Soviele Museen, Schulen, Kleist-Werke, Sammlungen und Gekröse gibt es gar nicht, dass man die alle unterbringen könnte.

dermatze
12-10-2014, 20:31
Also zumindest hier in AT wird ein Bild gezeichnet, dass sie alle nur den Menschen helfen wollen und so arm und unterbezahlt sind. Zitat war: Mediziner verdienen 3-4x soviel woanders und der Stundenlohn ist schlechter als eine Putzfrau als Oberarzt. - Was einfach schlicht nicht wahr ist.

Ich denke in einem Jahr sieht man schon ganz schön was - ich hab 3 Einzelfälle aufgezählt könnte aber auch 30 bringen. Glauben muss mir das keiner. Du kannst auch gern was anderes glauben - bin ja kein Prediger.

Aber ich lasse dieses Thema - ist so emotional aufgeladen.

Wenn du Arzt sein solltest - oder gern einer wärst - ich wollte dir sicher nicht persönlich auf die Pelle rücken. Klar nicht alle sind schlecht, aber es ist halt auch nicht alles weiß ausser die Kittel vielleicht.

Wenn es in AT so ist wie in D, dann ist zumindest richtig, dass die Bezahlung ehr nicht angemessen ist. Dass jemand allen ernstes vertritt, dass ein OA weniger verdient, als eine Reinigungskraft.... naja. Dazu muss man sich sicherlich nicht äußern.

Dass alles weiß ist hat hier nie jemand behauptet. Du hast Medizin als einen Studiengang aufgezählt und sogar extra durch ein Ausrufezeichen hervorgehoben, der besonders geeignet wäre, wenn es einem primär ums Geld ginge. Und dem habe ich widersprochen und es auch begründet.

Mehr ist inhaltlich auch nicht Gegenstand dieses Themas.

Sorbus Aucuparia
12-10-2014, 20:35
Es geht nicht darum, dass man keinen Geisteswissenschaftler brauchen würde. Habe ich nie geschrieben.
Es gibt jedes Jahr TAUSENDE die von der Uni kommen - wo sollen die denn alle hin?


Das kann ich irgendwie nicht bestätigen. Wir waren in meinem Studiengang am Anfang 40 und die B.A. haben am Ende noch 6 oder 7 von meinem abgegeben.
Wirklich den Master weiter machen 3.
Bei den anderen "Orchideenfächern" ist es auch nicht anders
Entsrpechend groß sind die Masterkolloqien mit 5 bis 6 Leuten.

Es sind zwar vielleicht trotzdem in einigen Fächern noch zu viele, aber es sind bei weitem nicht die unzähligen Mengen von denen du sprichst.

Terao
12-10-2014, 20:38
Mal ehrlich, liest Du eigentlich was ich schreibe?


Es geht nicht darum, dass man keinen Geisteswissenschaftler brauchen würde. Habe ich nie geschrieben.
Es gibt jedes Jahr TAUSENDE die von der Uni kommen - wo sollen die denn alle hin?

Soviele Museen, Schulen, Kleist-Werke, Sammlungen und Gekröse gibt es gar nicht, dass man die alle unterbringen könnte.Tja, weißt Du, ich hab auch erst einmal in meinem Leben einen Anwalt gebraucht. Meine Arztbesuche kann man an einer Hand abzählen. Dafür war ich schon in dutzenden Museen und hatte tausende Bücher in der Hand. Mag aber bei anderen anders sein, und sich auch bei mir noch ändern. :o

Black Adder
12-10-2014, 20:39
In der Tat - als (IT-) Freelancer braucht man nicht zwingend ein Studium oder eine IT-Ausbildung. Allerdings muss man ja schon irgendwo einen Einstieg finden und erste Projekterfahrungen vorweisen, damit man an weitere Projekte kommt.

Das braucht auch kein beinbruch zu sein. Man kann ja zum beispiel in seiner umgebung einige kleine unternehmer suchen für die man ne webseite erstellt, oder was es auch ist was man in dem bereich macht, und bietet ihnen an es kostenlos zu machen wenn man sie als referenz nennen darf.

dermatze
12-10-2014, 20:42
Mal ehrlich, liest Du eigentlich was ich schreibe?


Es geht nicht darum, dass man keinen Geisteswissenschaftler brauchen würde. Habe ich nie geschrieben.
Es gibt jedes Jahr TAUSENDE die von der Uni kommen - wo sollen die denn alle hin?

Soviele Museen, Schulen, Kleist-Werke, Sammlungen und Gekröse gibt es gar nicht, dass man die alle unterbringen könnte.

Sind es denn wirklich so viele? Mehrere Tausend? Ich weiß es nicht.

Ich denke aber schon, dass Geisteswissenschaften dringend gebraucht werden.
Es gibt so viele Fachidioten verschiedenster Coleur. Alle mit ihren eigenen Zielsetzungen, Ansprüchen usw. Ich hielte es wirklich für sinnvoll, wenn man da Philosophen hat, die vielleicht auch nicht bis in jedes Detail der einzelnen Fächer vordringen aber einen Überblick haben UND vermitteln und ein Bindeglied darstellen. Auch hinsichtlich der Orientierung.

Ich glaube sogar, dass sich die Neurowissenschaften z.B. mittelfristig mit der Philosophie verbinden werden. Das zeichnet sich jetzt schon ab, weil die im Zuge ihrer Entwiclungen immer mehr in den geistigen Bereich vordringen, der früher der Philosophie vorbehalten war.
Was das angeht leben wir in einer spannenden Zeit. Und Philosophen beginnen ihrerseits auch die Neurowissenschaften zu beleuchten. Ich denke da z.B. an einen Thomas Metzinger.

Der hat mal in einem Interview von einigen seiner Studenten erzählt, die sofort vom Ausland abgeworben wurden. Das waren Philosophen.

Kugelblitz.
12-10-2014, 20:44
[...]
Es sind zwar vielleicht trotzdem in einigen Fächern noch zu viele, aber es sind bei weitem nicht die unzähligen Mengen von denen du sprichst.

Fahren die Absolventen dann aus Spaß Taxi? :gruebel:

gast
12-10-2014, 20:44
Wenn es in AT so ist wie in D, dann ist zumindest richtig, dass die Bezahlung ehr nicht angemessen ist.

Nach Meinung der Mediziner zumndest... :D

Aber was solls, ich verstehs eh jeder jammert für mehr Geld warum auch nicht. Auch wenn man im Durchschnitt bereits deutlich mehr verdient als andere Akademiker - aber man rettet ja Leben nicht wahr?

Ich werd das Thema aber jedenfalls nicht weiter kommentieren bringt genau garnix.

dermatze
12-10-2014, 20:54
Nach Meinung der Mediziner zumndest... :D

Aber was solls, ich verstehs eh jeder jammert für mehr Geld warum auch nicht. Auch wenn man im Durchschnitt bereits deutlich mehr verdient als andere Akademiker - aber man rettet ja Leben nicht wahr?

Ich werd das Thema aber jedenfalls nicht weiter kommentieren bringt genau garnix.

Nicht jeder Mediziner rettet Leben. Darum geht es auch nicht.

Es ist sicherlich richtig, dass "jeder" jammert. Aber eine Orientierung am Durchschnitt macht in meinen Augen in dem Bereich nur bedingt Sinn, weil einfach sehr sehr viele Leute keine angemessene Entlohnung erfahren. Aber das ist doch kein Grund still zu sein.

Ich glaube schon, dass einsehbar ist, dass ein etwas besseres Schwesterngehalt nicht unbedingt so angemessen ist. Und auch die Schwestern verdienen zu wenig.
Schaut man dann aber mal ins Ausland, dann wird verständlich, warum ein nicht geringer Teil Deutschland den Rücken kehrt. Ein Großteil der Medizinstudenten steht nach dem Studium Deutschland nicht als Mediziner zur Verfügung.
Es gibt keinen Studentenmangel in der Medizin. Aber es gibt einen Ärztemangel. Das hat Gründe.

Aber du hast Recht. Eine Fortsetzung des Themas macht an der Stelle keinen Sinn. Ich weiß ja auch nicht, wie es da in AT aussieht.
Ich habe halt Gegenposition zu deiner Meinung bezogen. Mehr nicht. Und die Begründung steht ja nachlesbar da.

adiran
12-10-2014, 21:01
Bei den Juristen ist übrigens auch nicht mehr alles so golden, was da so glänzt, glücklich sind die, die eine Stelle im höheren Dienst bei den Behörden ergattern, die anderen fahren auch nicht selten Taxi. Mittlerweile besetzen manche Behörden auch Stellen im gehobenen Dienst, für die sie keine Dipl-Verwaltungswirte oder AlIIer finden können mit Juristen, so Sachbearbeiterstellen im Jobcenter oder Sozialamt, da kommen (das weiß ich) auch im Regelfall immer Bewerbungen von Juristen rein, das sind allerdings dann Angestelltenstellen, E9 TVÖD, was nicht gerade die Lizenz zum Gelddrucken ist, viele Juristen sind aber schon froh, so unterzukommen, also, ob man das unbedingt unter den Studienrichtungen, die besonders geeignet sind, um Geld zu verdienen nennen sollte?

Willi von der Heide
12-10-2014, 21:02
Na, ich will doch hoffen, dass da auch Historiker dran mitarbeiten. :)

Habe da manchmal so meine Zweifel ;). Gerade im angelsächsischem Raum gibt es doch den Begriff des " Edutainment ". Also eine Mischung aus Information und Unterhaltung. Wenn ich manchmal sehe was da alles an Dokus läuft bei N24 und Konsorten ... Oh Oh


Tja, weißt Du, ich hab auch erst einmal in meinem Leben einen Anwalt gebraucht. Meine Arztbesuche kann man an einer Hand abzählen. Dafür war ich schon in dutzenden Museen und hatte tausende Bücher in der Hand. Mag aber bei anderen anders sein, und sich auch bei mir noch ändern. :o

Schau mal an ... Bei mir waren es schon mehrere Anwälte, meine Arztbesuche kann ich gar nicht mehr zählen - alleine 6 Operationen an den Füßen - und Bücher habe ich nur wenige Hundert gelesen. :)


Das ist ne gute frage. Es gibt ja schliesslich mehr möglichkeiten zu geld zu kommen als nur das traditionelle arbeitgeber/arbeitnehmer verhältniss. Und da muss man auch nicht zwangsweise studiert haben.
Hat jemand damit erfahrung? Entweder als freiberufler oder als freelancer im internet?

Es gibt da sehr interessante Sachen ... allerdings braucht man da Fachwissen und vor allem gute Kontakte. Ich habe vor allem ein Branche im Sinn.
Ich kann nur sagen, daß ich mir da durchaus Gedanken mache noch einmal etwas neues zu machen.

Black Adder
12-10-2014, 21:18
Es gibt da sehr interessante Sachen ... allerdings braucht man da Fachwissen und vor allem gute Kontakte. Ich habe vor allem ein Branche im Sinn.
Ich kann nur sagen, daß ich mir da durchaus Gedanken mache noch einmal etwas neues zu machen.

Und die währe?

Willi von der Heide
12-10-2014, 21:37
Und die währe?

Etwas " gescheites " im Sicherheitsbereich.

Nachfrage ist da.

Ein guter Freund arbeitet als Korruptionsermittler für Firmen. Spannend.

Black Adder
12-10-2014, 21:44
Etwas " gescheites " im Sicherheitsbereich.

Ah so.


Ein guter Freund arbeitet als Korruptionsermittler für Firmen. Spannend.

Ich saq wohl lieber nicht das ich alle hochrangingen firmenfunktionäre, profit und non-profit, für dermassen korrupt halte so das ich mich frage wer denn dann seine auftraggeber sind.... :D

Super Famicom
12-10-2014, 21:45
Egal was oder ob man studiert hat... Am Ende findet man die Wahrheit immer nur im KKB. :D

Willi von der Heide
12-10-2014, 21:46
Ich saq wohl lieber nicht das ich alle hochrangingen firmenfunktionäre, profit und non-profit, für dermassen korrupt halte so das ich mich frage wer denn dann seine auftraggeber sind.... :D

;)

Leute auf verschiedenen Ebenen.

Willi von der Heide
12-10-2014, 21:46
Egal was oder ob man studiert hat... Am Ende findet man die Wahrheit immer nur im KKB. :D

:cooolll: :cooolll: :cooolll: :cooolll: :cooolll: :cooolll: :cooolll: :cooolll: :cooolll: :cooolll:

Droom
12-10-2014, 21:47
Wer nach nem abgeschlossenen Studium (egal welchem) Taxi fährt ist selber schuld. Wenn man wirklich will, sich selbst vermarkten kann und auch schon während der Schul- und Studienzeit nebenbei gerarbeitet hat findet man definitiv was.
Hat vielleicht oft dann nix mehr direkt mit dem zu tun was man vorher gemacht hat, aber wenn man es eh nur lernen wollte weil es einen interessiert hat und man sich weiter entwickeln wollte dann hat man doch sein Ziel erreicht.

Ich selber hab auch nen Laberfach (SoWi) sutdiert und das sogar mit schlechten Noten abgebrochen und trotzdem jetzt nen Job in der Logistik der mich in als ungelernten so viel verdienen lässt wie jemand mit ner durchschnittlichen Ausbildung. Da ich aber über einen längeren Zeitraum deutlich mehr Einsatz und geistige Fähigkeiten als meine Kollegen gezeigt habe bekomme ich von meinem AG jetzt auch diverse Weiterbildungen bezahlt damit ich danach eine höhere Stelle besetzen kann.
Wenn das schon nen mittlemäßiger Studienabbrecher schafft, sollte es mit nem ordentlichem Abschluss noch mal nen gutes Stück besser klappen.



das siehst du zu einseitig. Man kann mit fast jedem Studium erfolgreich werden und mit fast jedem Studium zum Loser werden. Kommt drauf an, was man draus macht.

Was natürlich stimmt ist, dass du in den Ingenieursstudiengängen oder Rechtswissenschaften mehr ambitionierte Menschen, die Karriere machen wollen, finden wirst, als in Germanistik oder Romanistik.


Das ist imho der ganz Große Unterschied hier. Habe selber zu meiner Schulzeit im lokalen Bürgerhaus gearbeitet, dort waren auch viele andere Schüler die ihr Abitur gemacht haben. Die Leute die "Laberfächer" studiert haben waren auch zum Großteil genau die, die dort ne schlechtere Arbeitseinstellung hatten und sich jetzt schwer tun nen anständigen Job zu finden.
Die späteren Naturwissenschaftsstudierenden waren auch alle schon während der Arbeits- und Schulzeit in der Regel deutlichleistungswilliger.

Super Famicom
12-10-2014, 22:02
Ich finde es sehr spannend, wie hier die Wertigkeit eines Studiums in unmittelbaren Zusammenhang mit der daraus (vermeintlich) resultierenden wirtschaftlichen Nutzbarkeit gebracht wird und dies vor dem Hintergrund der eigenen, höchst subjektiven Erfahrungswelt sowie biographischer Präferenzen und tradierter, respektive erworbener, Animositäten geschieht.

ex hoc momento pendet aeternitas

Sorbus Aucuparia
12-10-2014, 22:06
ex hoc momento pendet aeternitas

Pass auf sonst wirst du hier noch als Taxifahrer enttarnt :D

Super Famicom
12-10-2014, 22:08
Pass auf sonst wirst du hier noch als Taxifahrer enttarnt
Es ist alles noch viel schlimmer. :rofl:

Black Adder
12-10-2014, 22:32
Egal was oder ob man studiert hat... Am Ende findet man die Wahrheit immer nur im KKB. :D

Liegt wohl daran das einige hier Kampfsport machen. Von wegen gesunder Geist, gesunder Körper usw. Und dann natürlich noch eine ordentliche Dosis fernöstliche Philosophie dazu.

gast
12-10-2014, 22:36
Ich finde es sehr spannend, wie hier die Wertigkeit eines Studiums in unmittelbaren Zusammenhang mit der daraus (vermeintlich) resultierenden wirtschaftlichen Nutzbarkeit gebracht wird und dies vor dem Hintergrund der eigenen, höchst subjektiven Erfahrungswelt sowie biographischer Präferenzen und tradierter, respektive erworbener, Animositäten geschieht.

ex hoc momento pendet aeternitas

Ja wirklich, wie kommen wir dazu in einem Thread, wo gefragt wird ob sich ein Studium noch finanziell lohnt über den schnöden Mammon zu diskutieren?

Super Famicom
13-10-2014, 01:31
@Chris1982: Ich sagte ich finde es spannend. Alleine den zugrunde liegenden gedanklichen Ansatz. Nicht: "Was soll der Quatsch." Aber Du kannst hier gerne weiter rumpöbeln, und wild interpretieren wenn Du das in Österreich an der Uni so gelernt hast. :baeehh::rolleyes:

FireFlea
13-10-2014, 05:39
Die Themen Einstiegs-Gehalt etc. sind einfach geklärt, ist ja nicht so, dass es nicht zig Studien dazu geben würde - ja sie verdienen im Schnitt weniger. Der höhere Karriere-drive von BWLer und Ingenieuren wurde angesprochen - auch hierzu gibt es Studien, die belegen, dass Geisteswissenschaftler ihr Studium eher aus Interesse beginnen während BWLer oft schon das Gehalt im Hinterkopf haben.

Was ich hier nicht verstehe ist das fachliche schwarz-weiß Denken. Ich bleibe dabei, ein GWler, der auf zack ist und im Studium den ***** hochkriegt, kann auch einen vernünftigen Einstieg mit gutem Gehalt schafffen, man gehe nur auf die Seite der großen Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfer, die stellen alle GWler ein, halt nicht die "chill out" Typen mit 20 Semestern.

| mckinsey.de (http://www.mckinsey.de/geisteswissenschaftler)


Welche Ihrer Fähigkeiten als Geisteswissenschaftler in der Beratung gefragt sind? Schon im Studium haben Sie sich mit den aktuellen wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Fragestellungen auseinandergesetzt, mit denen sich auch unsere Klienten beschäftigen. Die in den Geisteswissenschaften übliche interdisziplinäre Zusammenarbeit ist auch bei uns ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Geisteswissenschaften: Von wegen ?brotlose Kunst? - Studium ohne Perspektive - FOCUS Online - Nachrichten (http://www.focus.de/wissen/mensch/campus/uni-ranking/tid-7543/geisteswissenschaften_aid_134297.html)


So können Geisteswissenschaftler in der Königsdisziplin aller BWLer, der Unternehmensberatung, landen. Just Schürmann, der für das Recruiting verantwortliche Geschäftsführer der Boston Consulting Group, erklärt, warum: „In der Beratung wird vor allem ihr Systemdenken und die Analysefähigkeit geschätzt. Sie schaffen es, auch komplexe Sachverhalte schnell auf ihre Quintessenz herunterzukürzen.

Studium : Geisteswissenschaftler müssen sich durchbeißen - Nachrichten Wirtschaft - Karriere - DIE WELT (http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article2778939/Geisteswissenschaftler-muessen-sich-durchbeissen.html)


So hat die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG positive Erfahrungen mit Geisteswissenschaftlern gesammelt. "Sie können sich hervorragend ausdrücken, Sachverhalte analytisch durchdenken und verständlich darstellen. Deswegen eignen sie sich auch so gut für die Beratung", betont Beate Werhahn, Leiterin des Personalmarketings. "Sie bringen einen gesunden Ehrgeiz mit, sich schnell in fachfremde Bereiche einzuarbeiten."

Dito bspw. Deloitte, Ernst&Young, etc. muss man sich nur die Stellenangebote ansehen.

Bei Personaldienstleistungen / Vertrieb gibt es auch alles, wir haben bspw. auch eine Diplom Opernsängerin im Vertrieb. :D

Opie_SOA
13-10-2014, 07:44
Fahren die Absolventen dann aus Spaß Taxi? :gruebel:

ich fahr jetzt nich sooo oft Taxi, aber einen deutschsprachigen Taxifahrer, am Ende noch einen Germanisten, hatte ich da lange nicht

Opie_SOA
13-10-2014, 07:52
Sicher, dass der nicht einfach "nur" Projektleiter ist? Ich meine ich darf mich doch nicht Ingenieur schimpfen nur weil ich zufällig was mit Technik mache und irgendwelche Projekte leite?

Projektingenieur ist ne Fortbildung für Akademiker. Der Begriff Ingenieur ist natürlich geschützt, aber heutzutage gibts auch in technischen Berufen immer mehr Master und immer weniger Ingenieure

So wie ich das verstanden habe, kann man diese Fortbildung als Hochschulabsolvent und entsprechendem Beruf absolvieren, man muss also nicht zwangsweise Ingenieur sein oder einen vergleichbaren technischen Abschluss haben.

Vermutlich darf man sich dann auch nur intern Projektingenieur nennen

John Preston
13-10-2014, 08:38
Also ich sag nicht das man nichts nützliches lernt. Aber ich hab neulich die untenstehende doku gesehen und gestern sprach ich mit nem Deutschen der erzählte mir das sein bruder nen doktor titel, Germanistik, hat und keinen job finden kann und taxi fahren muss. Einst war ein hochschulabschluss so gut wie eine garantie das man es später gut hat. Aber ist das immer noch so? Und lohnt es sich da noch zu studieren oder könnte man die zeit auch besser verwenden?
In Holland hat über 25% der bevölkerung einen hochschulabschluss. Aber das scheint eher inflationär zu wirken. Denn wenn jeder einen hat ist es ja nichts besonderes mehr. Was meint die userschaft?
Also als Geisteswissenschaftler ist man auf dem Arbeitsmarkt ziemlich aufgeschmissen, wenn im Studium nicht so etwas wie Informatik oder etwas anderes "handfestes" studiert wurde.

Wenn einem dann die Dozenten auch noch sagen, dass man eigentlich keine Praktika machen braucht, weil man eh einen Job bekommt, dann steht man am Ende des Studiums ziemlich doof da, wenn man sich nicht bei irgendwem an der Uni eingeschleimt hat, um einen Job zu bekommen.

Jetzt könnte man natürlich sagen, dass man dann einfach einen anderen Job macht, hauptsache erstmal Arbeit.... wenn´s denn so leicht wäre^^
Denn für die einen ist man überqualifiziert, da man studiert hat und eigentlich nichts im "normalen Handwerk" zu suchen hat und für die akademischen Jobs, wie Dozent und Co. - die ja so oder so schon rar gesät sind - ist man hingegen nicht genug qualifiziert, weil zB die Promotion fehlt oder weil keine akademische Lehrerfahrung vorhanden ist.

Man befindet sich also quasi schnell mal in einem Graubereich und aus dem wieder raus zu kommen ist nicht sonderlich einfach.

Daher kann ich nicht sagen, dass es einen wirklichen Fachkräftemangel gibt, sondern, hier und da wird einigen Menschen einfach keine Chance gegeben sich zu beweisen und es wird dann gesagt "wir haben zu wenig Leute"...

freakyboy
13-10-2014, 09:15
Vermutlich darf man sich dann auch nur intern Projektingenieur nennen

Davon gehe ich aus. Das ist ja kein akademischer Grad sondern einfach nur eine Bezeichnung für das Tätigkeitsfeld das man ausübt. Genauso wie jemand der den ganzen Tag Berechnungen tätigt. Den nennt man dann halt einfach nur Berechnungsingenieur ;)


Zum Topic: Ich würde sagen, dass sich ein Studium auf alle Fälle lohnt. Ich habe viele Freunde die ne Ausbildung haben und bei denen liegt so das Gehalt so im Durchschnitt bei netto 1500€/Monat. Klar da sind auch Leute aus der IT drunter, die knapp über 2000 €/Monat haben aber das ist halt eher die Ausnahme. Die haben so im Schnitt alle 10 Jahre Berufserfahrung. Bei meinen ganzen Kommilitonen war keiner dabei der unter 1700/1800 €/Monat als Einstiegsgehalt hatte.

Im groben würde ich sagen, dass man auch mit einer Ausbildung Karriere machen kann. Aber die Regel ist das nicht. Ich kenne auch Leute die "nur" mit einem Hauptschulabschluss Geschäftsführer von mittelgroßen Unternehmen geworden sind oder weiß von Leute die mit "nur" einem Technikerabschluss sehr sehr hohe Positionen in Weltunternehmen bekommen haben. Aber wie oft kommt sowas schon vor? Sicherlich nicht oft. Diese Leute haben dafür auch richtig was getan. Auf der anderen Seite garantiert ein Studium nicht, dass man Karriere macht. Ich würde sagen, dass in der Regel ein absolviertes Studium die Karrierechancen steigert bzw. vereinfacht, weil man eher in "gehobenerer" Positionen kommt.

Black Adder
13-10-2014, 09:18
Also als Geisteswissenschaftler ist man auf dem Arbeitsmarkt ziemlich aufgeschmissen, wenn im Studium nicht so etwas wie Informatik oder etwas anderes "handfestes" studiert wurde.
Nun ja. Reine geisteswissenschaftler sind vielleicht besonders anfällig. Aber wie man in der doku sehen kann sind ja nicht nur geisteswissenschaftler davon betroffen. Auch solche die was "handfestes" gelernt haben aber eben keine 20 jahre mehr sind.

Klaus
13-10-2014, 10:36
Bei vielen Unternehmen ist ein abgeschlossenes Studium, oft auch aus bestimmten Fachrichtungen, die Voraussetzung für eine Bewerbung auf Führungspositionen. Anderenfalls braucht man gute Kontakte und muss irgendwie bekannt geworden sein, als "Macher". Manchmal geht es auch gar nicht. Ich kenne einige die Führungspositionen mit einer Ausbildung bekommen haben, einer wurde sogar IT-Europachef für Mitsubishi, aber die meisten hier sind interessanterweise Doktoren der Mathematik. Die BWLer kommen dann über die Marketingschiene oder Personal, und sind teils ganz üble Marktschreier ohne jede technische Substanz. Die definieren sich dann die Welt wie sie eigentlich sein müsste, egal ob hinten die Lemminge schon im Wasser liegen.

John Preston
13-10-2014, 11:13
Nun ja. Reine geisteswissenschaftler sind vielleicht besonders anfällig. Aber wie man in der doku sehen kann sind ja nicht nur geisteswissenschaftler davon betroffen. Auch solche die was "handfestes" gelernt haben aber eben keine 20 jahre mehr sind.

Ja das stimmt wohl :)

An sich ziemlich hirnrissig :rolleyes:

Kneipenprügler
13-10-2014, 12:19
Ich arbeite seit 20 Jahren ausschliesslich für Multis. Ohne Studium geht es da höchstens bis Teamleiter, danach ist Schluss.

Doppelstudium und/oder Prädikatsexamen ist noch besser, denn man steht in Konkurrenz mit Indern, Asiaten, Amerikanern, usw. und die sind auch nicht doof.

Nach meiner persönlichen Erfahrung würde ich sagen, mit

Mathematik - Informatik
Biologie - Informatik
Medizin - Informatik
BWL - Informatik
Pharmazie - Informatik

geht immer was. Für eine überdurchschnittliche Vergütung sollte man auch bereit sein, D zu verlassen.

Beste Grüsse,
kp

Teashi
13-10-2014, 12:24
Germanistik ist halt auch ne brotlose Kunst, selber Schuld wer sowas studiert. Selbiges gilt für Phiosophie und viele andere "Geistes"(?)wissenschaften.
Wozu brauch man solche Leute? Gründet sich der deutsche Wohlstand und die deutsche Wirtschaft neuerdings auf philosophische Texte?
Dir gehts nur um den Konsum?

tempestas
13-10-2014, 13:00
Edit: ach, den Unfug nicht wert

Dextrous
13-10-2014, 13:39
Lohnt ein Hochschulabschluss noch...
Eine sehr allgemeine Frage. Kommt drauf an, was du erreichen möchtest und in welcher Branche.

Ich kann sagen, dass man in der IT auch ohne Studium sehr gut zurecht kommt, WENN man sich engagiert. Ich kenne Geschäftsführer, die nur eine Ausbildung haben, sowie etliche Teamleiter, Berater oder Projektleiter.
Hier zählt die praktische Erfahrung denke ich mehr als die Theorie.
Habe in den letzten paar Jahren auch gemerkt, dass genau das auch den Firmen langsam klar wird.

Klaus
13-10-2014, 14:34
Ohne Studium kommt man nur in halbwegs gut bezahlte Positionen, wenn man durch aussergewöhnlich gute Leistungen oder aussergewöhnlich gutes Social Engineering den Entscheidungsträgern auffällt. Oder man hat einfach Glück. Mit Studium einer bestimmten Fachrichtung kommt man zumindest häufiger mal in Vorstellungsgespräche, da muss man dann aber auch überzeugen können. Mit einem Germanistikstudium wird man es aber eher nicht einfach in ein Vorstellungsgespräch als Motorenbauer bei Daimler oder Projektleiter bei einem IT-Dienstleister schaffen. Bei uns ist aber auch ein fähiger Projektleiter, der vorher Dozent an einer Sporthochschule war.

amasbaal
13-10-2014, 16:38
dann erzähl mal den Personalern von Siemens, Bosch, Porsche, Audi, Daimler, BMW wieso Du als studierter Germanist (4 Jahre Studium oder so) gut in das Unternehmen passt.

ich bin kein germanist. sonst würde ich mich ja auch nicht trauen (dürfen), alles klein zu schreiben... :p

Kneipenprügler
13-10-2014, 17:46
Na, dann erzähl mal den Personalern von Siemens, Bosch, Porsche, Audi, Daimler, BMW wieso Du als studierter Germanist (4 Jahre Studium oder so) gut in das Unternehmen passt

HR, PR, Corporate Communications, Records Management, Language Services....

Beste Grüsse,
kp

John Preston
13-10-2014, 17:55
Germanistik ist halt auch ne brotlose Kunst, selber Schuld wer sowas studiert. Selbiges gilt für Phiosophie und viele andere "Geistes"(?)wissenschaften.
Wozu brauch man solche Leute? Gründet sich der deutsche Wohlstand und die deutsche Wirtschaft neuerdings auf philosophische Texte?
Muss sagen, dass ich diesen Gedankengang ziemlich desaströs finde.

FireFlea
13-10-2014, 18:08
https://www.audi-mediaservices.com/publish/ms/content/de/public/pressemitteilungen/2010/10/22/audi_neckarsulm__stefanie.html

Lars´n Roll
13-10-2014, 19:04
Vor dem Hintergrund, dass die BWLer heutzutage ja nicht mal den Marx lesen müssen, finde ich, dass die an der Berufsschule sowieso besser aufgehoben wären, als an der Uni.





:D

gast
13-10-2014, 19:23
https://www.audi-mediaservices.com/publish/ms/content/de/public/pressemitteilungen/2010/10/22/audi_neckarsulm__stefanie.html

Als Quotenfrau gehts natürlich immer...

*duck und weg*

Tori
13-10-2014, 20:54
Vor dem Hintergrund, dass die BWLer heutzutage ja nicht mal den Marx lesen müssen, finde ich, dass die an der Berufsschule sowieso besser aufgehoben wären, als an der Uni.
:D

BWLer sind der Untergang Deutschlands :o

:p

Black Adder
14-10-2014, 02:51
Ohne Studium kommt man nur in halbwegs gut bezahlte Positionen
Wenn man sich das so ansieht, ist natürlich nicht schlecht, aber so doll is das dann eigentlich auch wieder nicht.
Wenn die Zahlen denn stimmen.
So verdienen zum Beispiel FH-Informatiker (77.300 Euro) laut dem HIS nach zehn Jahren im Schnitt deutlich mehr als ihre Uni-Kollegen (70.800 Euro).
Absolventengehälter im Vergleich - Ein FH-Abschluss bringt weniger ein - Karriere - Süddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/karriere/absolventengehaelter-im-vergleich-reiche-aerzte-arme-germanisten-1.67528-3)

Klaus
14-10-2014, 09:51
Ich habe jetzt nicht zwischen FH und Uni unterschieden, sondern zwischen einem Studium und einer kaufmännischen oder technischen betrieblichen Ausbildung. Ich verdiene auch nicht weniger als meine studierten Kollegen, aber meine Aufstiegschancen sind schlechter, ebenfalls meine Chancen bei einer Bewerbung eingeladen zu werden wo sich zahlreiche Diplomierte und Doktoren bewerben, und man mich nicht kennt. Ich bin immer auf Empfehlung gewechselt.

amasbaal
14-10-2014, 10:10
BWLer sind der Untergang Deutschlands :o

:p

ich hätte das eher global betrachtet und ohne smileys geschrieben. :D
marx ist einfach zu .... schwer für die bande. da müsste man enormes textverständnis & allgemeinbildung mitbringen und verdammt viel lesen. aus sicht der prämissen des wirtschaftsliberalismus noch viel empörender ist, dass die bwler, die ich kenne, nicht einmal DEN klassiker der ökonomie (adam smith) gelesen haben. in einigen fällen war sogar der name unbekannt. kann doch eigentlich gar nicht sein...:ups:

Kniehkigg
14-10-2014, 10:14
Alle Erhebungen die es zu dem Thema gibt sprechen eigentlich diesselbe Sprache. MINT Abgänger haben eine extrem niedrige Arbeitslosenquote, in den Geistes&Sozialwissenschaften ist die Arbeitslosenquote ebenfalls niedrig aber höher als bei den MINTs.
Selbst klassische GeWis wie Philosophen und Germanisten haben eine relativ niedrige Arbeitslosenquote...der Unterschied ist hier dass man mit dem BA wahrscheinlich nichts bekommt, mit dem Dr. aber sehr gute Chancen hat.

Droom
14-10-2014, 11:17
Ohne Studium kommt man nur in halbwegs gut bezahlte Positionen, wenn man durch aussergewöhnlich gute Leistungen oder aussergewöhnlich gutes Social Engineering den Entscheidungsträgern auffällt.

Denke es ist auch stark immer die eigene Definition was halbwegs gut bezahlt ist. Ne Freundin arbeitet in nem Handelsunternehmen und da gibts auch (wenn auch eher in der Unterzahl) Leute ohne Studium, die mit nem Handelsfachwirt oder Lagermeister Führungspositionen mit über 8.000€ monatlich + Firmenwagen bekommen.

In der Chemie- oder Automobilindustrie sind sicher auch sehr ordentliche Löhne ohne Studium möglich

Black Adder
14-10-2014, 15:07
Ich habe jetzt nicht zwischen FH und Uni unterschieden, sondern zwischen einem Studium und einer kaufmännischen oder technischen betrieblichen Ausbildung. Ich verdiene auch nicht weniger als meine studierten Kollegen, aber meine Aufstiegschancen sind schlechter, ebenfalls meine Chancen bei einer Bewerbung eingeladen zu werden wo sich zahlreiche Diplomierte und Doktoren bewerben, und man mich nicht kennt. Ich bin immer auf Empfehlung gewechselt.

Mir gings nur eben darum das auch die gehälter von studierten eigentlich nicht wirklich so doll sind wenn die zahlen in den links denn stimmen.

gast
14-10-2014, 19:30
Wenn man sich das so ansieht, ist natürlich nicht schlecht, aber so doll is das dann eigentlich auch wieder nicht.
Wenn die Zahlen denn stimmen.
So verdienen zum Beispiel FH-Informatiker (77.300 Euro) laut dem HIS nach zehn Jahren im Schnitt deutlich mehr als ihre Uni-Kollegen (70.800 Euro).
Absolventengehälter im Vergleich - Ein FH-Abschluss bringt weniger ein - Karriere - Süddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/karriere/absolventengehaelter-im-vergleich-reiche-aerzte-arme-germanisten-1.67528-3)

Also 70-80 TEUR im Jahr ist natürlich kein absolutes Spitzengehalt, aber schon nicht schlecht. V.a. im Durchschnitt.

Das ohne Hochschulabschluss sicher erhalten ist nicht sooo leicht (klar geht's, keine Frage - aber sicher nicht im Schnitt)

Black Adder
14-10-2014, 20:39
Also 70-80 TEUR im Jahr ist natürlich kein absolutes Spitzengehalt, aber schon nicht schlecht. V.a. im Durchschnitt.
Aber nach 10 jahren? Meeh...


Das ohne Hochschulabschluss sicher erhalten ist nicht sooo leicht (klar geht's, keine Frage - aber sicher nicht im Schnitt)
Klar. Aber es geht manchen ja auch nicht nur ums geld. Lebensqualität ist ja auch wichtig. Und wenn man den job den man macht hasst und man sich immer dorthin schleppen muss ist das geld auch nicht soo wichtig.

gast
14-10-2014, 21:06
Aber nach 10 jahren? Meeh...


Ja voll lächerlich - nur so das 2,5-fache Durchschnittsgehalt in Deutschland.

? Durchschnittlicher Jahresarbeitslohn je Arbeitnehmer in Deutschland bis 2013 | Statistik (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/164047/umfrage/jahresarbeitslohn-in-deutschland-seit-1960/)

Hast recht - völlig läppisch. Jeder Einzelhandelskaufmann verdient viel mehr.

Soju
15-10-2014, 01:51
Ja voll lächerlich - nur so das 2,5-fache Durchschnittsgehalt in Deutschland.

Durchschnitt alleine sagt nur nichts aus. Man sollte sich dazu noch Standardabweichungen und/oder Perzentile ansehen um ein besseres Bild zu kriegen.

adiran
15-10-2014, 05:51
Der Median waere interessant soweit die Daten valide erhoben wurden, was bei solchen Gehalts- (*******-)Vergleichen immer die Frage ist.

FireFlea
15-10-2014, 06:40
Es gibt mittlerweile auch Studiengänge, die mit einer Ausbildung verzahnt sind, bspw. sowas:

Dual : Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (http://www.hswt.de/studium/studiengaenge/lg/dual.html)


Verbundstudium

= Bachelor-Studium + Berufsausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik

Im Rahmen des Verbundstudiums können Sie in rund 4,5 Jahren den akademischen Abschluss Bachelor of Science sowie den Ausbildungsabschluss als Fachkraft für Lebensmitteltechnik erwerben.

gast
15-10-2014, 06:44
Durchschnitt alleine sagt nur nichts aus. Man sollte sich dazu noch Standardabweichungen und/oder Perzentile ansehen um ein besseres Bild zu kriegen.

Klar sagt es was aus - egal wie hoch die Standardabweichung ist die Akademiker haben im Durchschnitt mehr Kohle als der Durchschnitt. Wenn das stark durch Ausreisser bedingt ist sieht man eben, dass man mehr Potential für richtig hohes Gehalt hat.

Abr wenn du dazu bessere Statistiken hast nur her damit. Am besten nach Branche, Akademiker / Nichtakademiker, incl. Region, Standardabweichung, bereinigt um Teilzeit, aus diesem Jahr und in rosa.

Wobei mir das ganze hier langsam langweilig wird - wenn jemand meint Bildung lohnt sich nicht ist das halt so.

Soju
15-10-2014, 07:07
Klar sagt es was aus - egal wie hoch die Standardabweichung ist die Akademiker haben im Durchschnitt mehr Kohle als der Durchschnitt. Wenn das stark durch Ausreisser bedingt ist sieht man eben, dass man mehr Potential für richtig hohes Gehalt hat.

Dann sind wir eben nicht einer Meinung, ich denke dass Durchschnitt alleine nicht viel aussagt.



Abr wenn du dazu bessere Statistiken hast nur her damit. Am besten nach Branche, Akademiker / Nichtakademiker, incl. Region, Standardabweichung, bereinigt um Teilzeit, aus diesem Jahr und in rosa.

Nein, habe ich nicht.
Was reagierst du eigentlich so angepisst nur weil ich deiner Aussage nicht zustimme und den link von dir laut beklatsche? Hast du den Anspruch, dass jeder deiner Meinung sein muss?



Wobei mir das ganze hier langsam langweilig wird - wenn jemand meint Bildung lohnt sich nicht ist das halt so.

Hab ich nie behauptet, aber differenzieren liegt dir nicht so, oder?

Es geht hier uebrigens nicht darum ob Bildung sich lohnt, sondern ob ein Hochschulsabschluss sich lohnt. Das kann das gleiche sein, muss aber nicht.

Black Adder
15-10-2014, 07:29
Es geht hier uebrigens nicht darum ob Bildung sich lohnt, sondern ob ein Hochschulsabschluss sich lohnt. Das kann das gleiche sein, muss aber nicht.

Stimmt. Und um darauf nochmal zurückzukommen. Heutzutage gibt es ja dank sei internet sehr viel mehr möglichkeiten geld zu verdienen als bloss für ne firma zu arbeiten. Sieh Amazon, Ebay, Etsy, Clickbank etc...
Lohnt es sich da dann noch mehrere jahre zu studieren um dann eventuell einen befristeten vertrag zu bekommen und von job zu job zu hoppen? Denn ein fester job ist ja heutzutage auch alles andere als selbstverständlich. Jedenfalls in Holland.

Soju
15-10-2014, 07:57
Lohnt es sich da dann noch mehrere jahre zu studieren um dann eventuell einen befristeten vertrag zu bekommen und von job zu job zu hoppen? Denn ein fester job ist ja heutzutage auch alles andere als selbstverständlich. Jedenfalls in Holland.

Ja, ich finde es lohnt sich. Habe aber auch das Glueck in einem Bereich zu sein, in dem es noch relativ einfach ist etwas zu finden (Maschinenbauing.).

Ich finde auch, dass man das studieren sollte was einem Spass macht. Man kann dabei aber auch zumindest ein wenig darauf gucken was praktisch anwendbar ist und dann etwas "marktbezogenes" zumindest im Nebenfach belegen.

gast
15-10-2014, 12:49
Dann sind wir eben nicht einer Meinung, ich denke dass Durchschnitt alleine nicht viel aussagt.

Nein, habe ich nicht.
Was reagierst du eigentlich so angepisst nur weil ich deiner Aussage nicht zustimme und den link von dir laut beklatsche? Hast du den Anspruch, dass jeder deiner Meinung sein muss?

Hab ich nie behauptet, aber differenzieren liegt dir nicht so, oder?
.

Ablehnung ohne was zur Verbesserung beizutragen hilft niemandem was. Ohne Begruemdung schon garnicht. Aber das ist ja auch garnicht dein Ziel.

So gesehen was ist denn deine Meinung? So du eine hast ausser dass Zahlen ohne Varianz grunsaetzlich unbrauchbar sind? irgendwelche begruendungen, zahlen, sonstwas die meine Hypothese widerlegen? Oder nur weiter sinnloses Bashing?

Ich mache mir halt ein wenig Muehe rational zu argumentieren als Antwort gibt es nur Spitzfindigkeiten oder Stammtischparolen.

Black Adder
15-10-2014, 21:05
Sieh Amazon, Ebay, Etsy, Clickbank etc...
Arbeitet vielleicht jemand hier schon mit oben genannten oder anverwandten alternativen?

Yawara2
25-10-2014, 15:06
Ja, ich finde es lohnt sich. Habe aber auch das Glueck in einem Bereich zu sein, in dem es noch relativ einfach ist etwas zu finden (Maschinenbauing.).

Ich finde auch, dass man das studieren sollte was einem Spass macht. Man kann dabei aber auch zumindest ein wenig darauf gucken was praktisch anwendbar ist und dann etwas "marktbezogenes" zumindest im Nebenfach belegen.

"Sich lohnen" ist halt so eine Sache. Während ein Studium für die eigene Weiterentwicklung durchaus Sinn machen kann, sich daher lohnt, ist es doch so, dass viele Studiengänge über diese Funktion (zumindest für die meisten Studierenden) nicht hinausgehen, einem für den Arbeitsmarkt nicht viel bringen.

Ich habe das selbst erlebt, bin dann aber irgendwann zum Schluss gekommen, dass mir eine Ausbildung doch mehr bringt und komme jetzt als Heilmasseur (http://www.bergler.at/de/kurse-ausbildungen/massage/heilmasseur/) ganz gut über die Runden.

Mein Studium missen würde ich dennoch nicht wollen- aber ich würde mit anderen Hoffnungen herangehen.

Lowkick Loverboy
30-10-2014, 07:48
Tja, Leute, was man z.B. in einem Studium lernt - egal in welchem Fach - ist, anhand von Fakten zu argumentieren und nicht einfach sein Bauchgefühl als Wahrheit in die Welt rauszubrüllen.
Und da lesen wir in der letzten Zeit (bzw., lesen wir eben nicht - lesen, außer im KKB, finden einige hier vielleicht ziemlich stressig, und außerdem sind in der Zeit-Redaktion wahrscheinlich eh nur "schmuddelige Philosophiestudenten". Die dann allerdings wahrscheinlich gar nicht so schlecht verdienen, aber das nur am Rande):

"Es gibt ein Klischee, das gerne bemüht wird, wenn Nichtakademiker über Akademiker lästern: das des Taxi fahrenden Germanisten oder Soziologen. Das Klischee ist so abgenutzt wie falsch, wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft belegt. Demnach haben lediglich 0,12 Prozent aller Taxifahrer einen Hochschulabschluss, davon fast alle einen aus dem Ausland, der hier nicht anerkannt wird. Wer ein Studium erfolgreich abschließt, muss keine Sorgen haben, arbeitslos zu werden, noch nicht mal, wenn er Geisteswissenschaftler ist. Die Arbeitslosigkeit von Akademikern liegt bei 2,4 Prozent. Das kommt einer Vollbeschäftigung gleich.Viel spricht dafür , dass das so bleiben wird. Denn eine hochspezialisierte Volkswirtschaft braucht gebildete Arbeitskräfte.
Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verdient ein durchschnittlicher Universitätsabsolvent im Laufe seines Lebens mehr als 2,3 Millionen Euro - rund eine Millionenn mehr als jemand, der eine Berufausbildung hat.
Laut Berechnungen der OECD betragen die staatlichen Kosten für die Hochschulausbildung eines Mannes in Deutschland knapp 60 000 Euro, inklusive der dem Staat während des Studiums entgangenen Einkommenssteuer. Auf der Habenseite stehen allerdings mehr als 255 000 Euro, die der Staat später durch Steuern und Sozialbeiträge von einem Akademiker einnimmt. Am Ende verdient der Staat 196 987 Euro. Bei Frauen ist der Effekt bei längeren Kindererziehugnszeiten geringer, aber immer noch positiv."
(Die Zeit 44, 23.10.2014, S. 77-78)

Ui, jetzt sieht es aber übel aus mit den ganzen schönen Vorurteilen und dem dümmlichen Stammtischgewäsch, gell?


Germanistik ist halt auch ne brotlose Kunst, selber Schuld wer sowas studiert. Selbiges gilt für Phiosophie und viele andere "Geistes"(?)wissenschaften.
Immer mehr Leute studieren. Gleichzeitig ist das kein Garant für eine gute Ausbildung. Denn viele studieren ja nur, weil sie "keinen Bock haben zu arbeiten" (sic). Und deshalb werden die Personaler sich auch überlegen, welchen der 20 Studenten sie jetzt einstellen und mit Sicherheit wird da auch die praktische Ausbildung eine Rolle spielen. Wer halt bis 27 nur studiert und nie gearbeitet hat, wirds vermutlich eher schwierig haben. Zurecht wie ich finde.


Da kommt ne ganze Menge Frustration und Neid durch. Woher kommt eigentlich die Idee, dass man als Student nichts arbeiten würde? Schaut Euch mal bitte die neuen Studienordnungen an, die Leute reißen sich den ***** auf. Und wenn man nur das als Arbeit zählt, was direkt finanziell entlohnt wird: Arbeit nebenher, um sich das Studium zu finanzieren, ist eher die Regel als die Ausnahme!

Weshalb ich so angepisst bin? Weil mich diese platten Vorurteile nerven, weil ich glaube, dass sie dem sozialen Frieden in unserem Land nicht zuträglich sind. Ich habe während meiner Studienzeit u.a. als Dachdecker geschafft; bestimmt ist es gut, verschiedene Arbeitswelten kennen zu lernen. Dann tut man nicht einfach eine ab, ohne von ihr Ahnung zu haben. Der "schmuddelige Philosophiestudent" unterstellt genau so ein falsches Bild, wie der "versoffene Dachdecker" und der "dumme Bauer".

John Preston
30-10-2014, 09:09
"Es gibt ein Klischee, das gerne bemüht wird, wenn Nichtakademiker über Akademiker lästern: das des Taxi fahrenden Germanisten oder Soziologen. Das Klischee ist so abgenutzt wie falsch, wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft belegt. Demnach haben lediglich 0,12 Prozent aller Taxifahrer einen Hochschulabschluss, davon fast alle einen aus dem Ausland, der hier nicht anerkannt wird. Wer ein Studium erfolgreich abschließt, muss keine Sorgen haben, arbeitslos zu werden, noch nicht mal, wenn er Geisteswissenschaftler ist. Die Arbeitslosigkeit von Akademikern liegt bei 2,4 Prozent. Das kommt einer Vollbeschäftigung gleich.Viel spricht dafür , dass das so bleiben wird. Denn eine hochspezialisierte Volkswirtschaft braucht gebildete Arbeitskräfte.
Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verdient ein durchschnittlicher Universitätsabsolvent im Laufe seines Lebens mehr als 2,3 Millionen Euro - rund eine Millionenn mehr als jemand, der eine Berufausbildung hat.
Laut Berechnungen der OECD betragen die staatlichen Kosten für die Hochschulausbildung eines Mannes in Deutschland knapp 60 000 Euro, inklusive der dem Staat während des Studiums entgangenen Einkommenssteuer. Auf der Habenseite stehen allerdings mehr als 255 000 Euro, die der Staat später durch Steuern und Sozialbeiträge von einem Akademiker einnimmt. Am Ende verdient der Staat 196 987 Euro. Bei Frauen ist der Effekt bei längeren Kindererziehugnszeiten geringer, aber immer noch positiv."
(Die Zeit 44, 23.10.2014, S. 77-78)

Ui, jetzt sieht es aber übel aus mit den ganzen schönen Vorurteilen und dem dümmlichen Stammtischgewäsch, gell?

Nicht ganz, denn bei unserer Abschlussfeier damals wurde uns von der Rednerin ähnliches gesagt, jedoch hatten ca 90% der Abgänger im Saal auch Monate nach dem Abschluss keine Arbeit.

Ich zitiere mal die Eltern, des Mädchens, das vor mir saß, als die Rednerin meinte, dass innerhalb von 9 Monaten alle Abgänger eine Arbeit und festes Einkommen hätten: "Wird aber dann langsam mal Zeit, was?"

Wir Abgänger haben damals alle herzlich über die Rede gelacht und gejohlt - möglicherweise zurecht.

Der Artikel der Zeit beschönigt nur die Zahlen, so wie es die Agentur für Arbeit IMMER macht.

2,4% arbeitslose Akademiker hört sich ja an sich erstmal nett an, nur dann überlegt man sich, was da alles nicht so ganz mit reinspielt: zB Umschulungen.
Ein Dozent von mir, hatte das große Vergnügen sich letztens einer solchen unterziehen zu dürfen, da er für die Unis quasi nun ausgelutscht ist und man ihm, aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung, einiges an Geld zahlen müsste. Das will natürlich keine Uni. Daher: Ab ins ALG I und Umschulung. Fällt aus der Statistik, weil nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar.

Eine Kommilitonin von mir rutschte, wie ich, gleich in Hartz4 und bekam dann die dankbare Aufgabe zugeteilt alte Menschen zu pflegen und abzuwischen. Damit fiel sie auch aus der Statistik.

Das kann man gerne so weiter führen. Selbst ich würde derzeit wieder Hartz4 bekommen, weil mich keiner einstellen möchte, da ich "überqualifiziert" bin. Sei es als Postbote oder als Arbeitskraft im Baumarkt oder als Müllmann (das sind nur einige Beispiele).

Aufgrund meiner vorherigen Erfahrungen mit Hartz4 und der ungeheurlichen Inkompetenz derer, die für mich zuständig waren, habe ich es nicht beantragt, denn mehr als 50 Euro würde ich eh nicht bekommen.

Da mach ich mich lieber selbstständig und krepel mit meinen paar Euro 50 rum.

Oh, wieder ein Grund, warum jemand nicht in der Statistik auftaucht: Nase voll von der Arge und Co.

Nicht zu vergessen, die die sich schämen, Hartz4 zu beantragen - ja auch die gibt es zur Genüge.

Und dann ein ganz wesentlicher Punkt, so seltsam dieser sich auch anhört: Krankheit. Laut einer Studie sind Akademiker öfter von Gemüts- oder "Geisteskrankheiten" befallen, als Nichtakademiker.
Das heißt ein Akademiker mit schweren Depressionen, der sich gerade in Behandlung befindet, kommt auch nicht in der Statistik vor, weil er für den Arbeitsmarkt nicht verfügbar ist.

Wir sehen also, die Zahlen sind ziemlich für den Eimer, wie fast alle Zahlen, die so von der Arge ausgeworfen werden.