Vollständige Version anzeigen : Großes Führungszeugnis beim Kindertraining
Bei uns im Verein wird bald ein großes Führungszeugnis Pflicht, für alle Übungsleiter und Betreuer die im Verein arbeiten.
Da hat sich anscheinend die Gesetzeslage so geändert, das es uns die Stadt vorschreibt.
Vom Ferienprogramm (Kinderbetreuung) kenne ich das schon seit vor letztem Jahr.
Was haltet Ihr davon?
Bekommen wir schon Amerikanische Verhältnisse?
Bei jeder Sicherheitshilfe am Sportgerät wird man jetzt zweideutig angesehen?
Wer ist da den Krank im Kopf? Der, der ein Kind in den Arm nimmt, oder der der zusieht und sich dabei frägt ob das mit rechten Dingen zu geht.
(Beispiel: Ein Vater tröstet sein Kind und wird von jemand Fremden angesprochen ob das auch sein Kind ist)
Also ich muss auch sagen, dass ich es kaputt finde, dass ich keine Jugendfreizeit betreuen darf, weil ich mal eine Zeugenaussage bei einem Sachbeschädigungsfall machen musste und mit 15 mal ein Messer in der Tasche hatte.
Jedoch wäre mir, wenn ich Kinder hätte, Übervorsicht sicher lieber als zu wenig Vorsicht, wenn man da hört, was für einschlägig vorbestrafte Sexualstraftäter in die Nähe von Kindern gelassen werden.
Willi von der Heide
23-10-2014, 22:29
Bei uns im Verein wird bald ein großes Führungszeugnis Pflicht, für alle Übungsleiter und Betreuer die im Verein arbeiten.
Da hat sich anscheinend die Gesetzeslage so geändert, das es uns die Stadt vorschreibt.
Vom Ferienprogramm (Kinderbetreuung) kenne ich das schon seit vor letztem Jahr.
Was haltet Ihr davon?
In Schulen - zumindest NRW - ist das Standard, daß das abgefragt wird. Ich habe kein Problem damit, wenn das bei ÜL auch abgefragt wird.
Tony Stark
23-10-2014, 22:36
Einerseits kann ich es verstehen das in Bereichen wo jemand mit Kindern arbeitet ein Check durchgeführt wird, andererseits gehen mir aber im normalen Leben Leute die der Meinung sind das jeder erst mal ein Sexualstraftäter ist wenn er ein Kind nur anspricht auf den Keks. Das hat bei mir unter anderen dazu geführt das es mir mittlerweile scheißegal ist wenn bestimmten Kindern bei uns in der Straße was beim spielen passiert oder die sich in Gefahr begeben, weil ich mit deren Eltern mal richtig heftig aneinander geraten bin, weil ich deren Gören angesprochen habe als dabei waren sich richtig schon in Gefahr zu begeben. Da kam dann gleich einer von den Vätern an, was ich denn auf dem Spielplatz zu suchen habe und was ich seine Kinder anspreche usw..
Nebenbei, so ein Führungszeugnis ist eh kein Allheilmittel.;)
Willi von der Heide
23-10-2014, 22:38
Nebenbei, so ein Führungszeugnis ist eh kein Allheilmittel.;)
Es gibt ja das " kleine " und das " große ". Letzteres bekommst du nicht zu Gesicht ;).
Tony Stark
23-10-2014, 22:44
Es gibt ja das " kleine " und das " große ". Letzteres bekommst du nicht zu Gesicht ;).
Und selbst im Großen kann nichts drin stehen, und ich habe trotzdem Koks verkauft, einen Frauenhändlering geleitet, und Kinder zum Frühstück gefressen, nur bin noch nie erwischt worden, das wollte ich damit sagen.
Willi von der Heide
23-10-2014, 22:49
Und selbst im Großen kann nichts drin stehen, und ich habe trotzdem Koks verkauft, einen Frauenhändlering geleitet, und Kinder zum Frühstück gefressen, nur bin noch nie erwischt worden, das wollte ich damit sagen.
Jetzt haben wir dich !
:aufsmaul:
Tony Stark
23-10-2014, 22:56
Jetzt haben wir dich !
:aufsmaul:
Ich muss alle zwei Jahre ein Kleines vorlegen, und bei der großen Überprüfung vor kurzem gab´s nichts zu beanstanden, zu mindestens nicht wenn man hunderte Meter weit von irgendwelchen Politikern eine Straßensperre zum langweilen hatte.
Und selbst im Großen kann nichts drin stehen, und ich habe trotzdem Koks verkauft, einen Frauenhändlering geleitet, und Kinder zum Frühstück gefressen, nur bin noch nie erwischt worden, das wollte ich damit sagen.
Oder du machst das alles erst, nach dem du das Führungszeugnis abgegeben hast. (Wenn du Pfarrer bist kommen deine Taten erst gar nicht in dieses Zeugnis)
Das ist doch nur eine trügerische, vorgegaukelte Sicherheit, die aber das Vertrauen unter einander zerstört.
Was dann solche Folgen hat:
Das hat bei mir unter anderen dazu geführt das es mir mittlerweile scheißegal ist wenn bestimmten Kindern bei uns in der Straße was beim spielen passiert oder die sich in Gefahr begeben, weil ich mit deren Eltern mal richtig heftig aneinander geraten bin
Wenn es soweit kommt, das man sich beim Umgang mit Kindern jedes mal überlegen muß ob man etwas falsch gehandhabt hat, ist doch der normale Umgang mit Kindern gar nicht mehr möglich.
Tony Stark
23-10-2014, 23:02
Wenn es soweit kommt, das man sich beim Umgang mit Kindern jedes mal überlegen muß ob man etwas falsch gehandhabt hat, ist doch der normale Umgang mit Kindern gar nicht mehr möglich.
Sind ja in meinen Fall nur bestimmte Kinder.
zu mindestens nicht wenn man hunderte Meter weit von irgendwelchen Politikern eine Straßensperre zum langweilen hatte.
Ha, bei so was ähnlichem (Rüstungskonzern) hatte ich auch ne Prüfung. Das ging aber intern auf dem kurzen Dienstweg :), da musste niemand ein Führungszeugnis beantragen.
Mein Kollege, der zwei mal Unterhalt nicht gezahlt hatte, durfte nicht mit :D
Kendama-Ki, wo genau ist der Zusammenhang zwischen "jedes mal überlegen müssen was man macht" und "polizeiliches Führungszeugnis für bestimmte Tätigkeiten"?
Das Ding ist bei der überwiegenden Mehrheit der Bürger ihr Leben lang leer - und wenn es nicht leer ist, dann muss nachfragen erlaubt sein. Dafür haben wir es. Viele schreien doch sowieso nach härteren Gesetzen und höheren Strafen. Vielleicht wäre es sogar nützlich wenn man in Zukunft ein Führungszeugnis immer häufiger braucht - irgenwann merken die Leute das sie nicht mehr weit kommen wenn jede Straftat das Leben lang "nachwirkt". Beispiel: viele Bürger rufen nach Kastration für Vergewaltiger. Das wäre zur Abschreckung gar nicht notwendig, wenn sie dauernd ein Führungszeugnis vorlegen müssten in dem groß drin steht "Vergewaltiger". Die würden nicht mal mehr einen Mietvertrag, ein Auto, einen Job oder sonstiges bekommen. Das wäre noch eine größere Strafe. Allerdings ergibt sich damit ein anderes Problem: dann werden selbst Jahre zurückliegende Kleinigkeiten zum Stolperstein für Karriere und Gesellschaft. Von daher ist die momentane Handhabung wohl ein gesundes Mittelmaß.
Grumbleduke
24-10-2014, 00:02
Es gibt ja das " kleine " und das " große ". Letzteres bekommst du nicht zu Gesicht ;).
Das erinnert mich an einen Vorfall als ich berufswegen immer mal von D nach A mit dem Zug reiste. Eines Morgens kamen "Zivile" ins Abteil und machten Passkontrolle. So auch bei mir. Jedenfalls gab der gute Mann meine Sachen durch und nach ein oder zwei mal "Mhm" kam ein eher enttäuschtes "Das ist alles ?" Worauf ich meinen Paß wieder bekam und alle waren guter Dinge.
Dachte mir dabei damals schon WTF ??? :D
Alephthau
24-10-2014, 01:15
Letzteres bekommst du nicht zu Gesicht ;).
Möp, Auszug aus dem Bundeszentralregister ist genau jenes mystische "große Führugszeugnis" und die Einsicht kann man beantragen! ;)
Gruß
Alef
Schnueffler
24-10-2014, 07:52
Möp, Auszug aus dem Bundeszentralregister ist genau jenes mystische "große Führugszeugnis" und die Einsicht kann man beantragen! ;)
Gruß
Alef
Ahm, nö!
Du hast 3 Varianten.
1. Führungszeugnis
2. Erweitertes Führungszeugnis
3. Unbeschränkte Auskunft
der herbie
24-10-2014, 09:39
Ahm, nö!
Du hast 3 Varianten.
1. Führungszeugnis
2. Erweitertes Führungszeugnis
3. Unbeschränkte Auskunft
Riiiichtiiigggg
Bei uns wurde die „Führungszeugnispflicht“ für Trainer/Übungsleiter schon vor einigen Jahren eingeführt.
Der Grund war, dass sich in einem anderen Verein in der Gegend tatsächlich jemand einschlägig Vorbestrafter eingeschlichen hat, was zum Glück frühzeitig entdeckt wurde. (Allerdings nicht durchs Führungszeugnis sondern durch einen Tipp)
Seit dem verlangen hier die meisten Vereine die Vorlage eine Führungszeugnisses und ich finde das auch nicht weiter wild.
Wie schon geschrieben, steht bei den meisten eh nix drin und wenn was drin steht, muss man sich darüber halt mal unterhalten.
Wenn man vor Jahren mal Mist gebaut hat oder zur „falschen Zeit am falschen Ort“ war, heißt das ja nicht automatisch, dass man als Trainer nicht mehr in Betracht gezogen werden kann.
Es kommt halt darauf an, weswegen der Eintrag erfolgte.
Doch gerade weil sexuell motivierte Täter immer gerne die Nähe zu ihren potenziellen „Zielen“ suchen und halt häufig auch schon einmal aufgefallen sind, halte ich eine solche Maßnahme für unabdingbar.
Wenn es auch nur ein Kind/Jugendlichen vor einem Übergriff schützt, dann hat es sich schon gelohnt und ich sehe auch nicht, warum eine solche Maßnahme „Vertrauensschädigend“ sein soll.
Wenn der Trainer in einem Verein mit Zeugnispflicht Training geben darf, so heißt das doch zumindest, dass er vorher nicht offiziell auffällig geworden ist.
Totschweigen, Ignoranz und „Wegsehen“, das fördert sexuellen Missbrauch, nicht Offenheit, Transparenz und Ehrlichkeit.
Ich gestehe, daß mich diese Hysterie um die Paedos allmählich furchtbar ankotzt.
:mad:
Es wird so getan, als würden diese abartigen Typen in hellen Scharen in die Vereine drängen, um sich dort als Übungsleiter anzudienen.
So ein Quatsch!
Wenn es mal den einen oder anderen Fall gibt (und diese Fälle sind selten, wie mir ein Bekannter aus einem LKA versicherte), dann wird das so lange weitererzählt, aufgebauscht und immer wieder durchgekaut, bis alle glauben, daß mindestens jeder zweite Übungsleiter so ein Perversling sei.
Glaubt irgendjemand, daß das der Atmosphäre in den Vereinen förderlich ist?
Glaubt irgendjemand, daß es sinnvoll ist, ALLE Übungsleiter unter Generalverdacht zu stellen?
Wenn es auch nur ein Kind/Jugendlichen vor einem Übergriff schützt, dann hat es sich schon gelohnt und ich sehe auch nicht, warum eine solche Maßnahme „Vertrauensschädigend“ sein soll.
Sorry, aber das ist einfach Quatsch.
"Ja, aber wenn auch nur EIN Kind dadurch davor bewahrt werden kann, mißbraucht zu werden, dann hat es sich doch gelohnt, die Unschuldsvermutung generell abzuschaffen!"
Hallelujah.
Glaubt irgendjemand, daß man Kinder auf diese Weise wirklich schützen kann?
Was ist denn mit sogenannten "Ersttätern"? Die werden keine Einträge in ihrem EwFZ haben. Entweder weil sie noch nie auffällig wurden oder weil sie noch nie erwischt wurden.
Es wird so getan, als sei "Prävention" unvermeidlicherweise gleichbedeutend mit dem Abbau von Rechten.
"Versteht ihr - um KINDER zu schützen, MUSS die Unschuldsvermutung ausgehebelt werden! Das geht nicht anders!"
Und deshalb müssen nun die Übungsleiter präventiv nachweisen, daß sie keine Perversen sind ...
Interessant dabei dürfte sein, daß es keinerlei Zahlenmaterial darüber gibt, wie viele Kinder durch diese hysterische Maßnahme davor bewahrt wurden, mißbraucht zu werden.
Es wird einfach gesagt, es gebe keine Alternative ...
Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand belastbares Zahlenmaterial hat, mit dem belegt werden kann, wieviele Kinder nun nachweisbar vor Übergriffen geschützt wurden, seit ÜLeis dieses EwF vorlegen müssen.
WENN es dazu aber, wie ich bisher erfahren mußte, keinerlei belastbare Daten gibt, dann ist die ganze Sache meiner meinung nach sachlich nicht zu rechtfertigen.
Es gäbe meiner Meinung nach andere Wege der Prävention.
Vielleicht sollte man sich seitens des Gesetzgebers mal mit Überlebenden zusammensetzen. Da könnte man nämlich viel über die Strategien und Verhaltensweisen der Täterschweine erfahren - und darauf aufbauend dann in Zuammenarbeit mit Fachleuten echte und sinnvolle Präventionstrategien erarbeiten.
Aber das ist ja zu aufwendig, da erläßt man lieber einen Ukas, der alle ÜLeis zwingt, sich vorab einer imho entwürdigenden Maßnahme zu unterziehen.
Übrigens ... das mit dem Datenschutz in den Vereinen nach Vorlage eines EwFZ wird meiner Erfahrung nach auch eher sehr ... lax gehandhabt.
Wer da Einträge hat wegen uralter Sachen wie Körperverletzung oder dergleichen, der kann sicher sein, daß das im Verein die Runde macht.
Dürfte nicht sein, ist aber trotzdem so.
Und dann beweise mal, WER da nach Einblick ins EwFZ getratscht hat ...
Weiters wird dadurch auch die Angst geschürrt, was dazu führt, dass Pädagogen und Lehrer im Umgang mit den Kindern sehr eingeschränkt werden und aufpassen müssen ob dieses und jenes jetzt von möglichen betrachtern als unsittliches berühren empfunden werden kann.
Führt dann zu super Situationen in denen ein Kind weint, man sieht, dass es Zwendung braucht und man aber Angst hat es zu Umarmen/berühren an die hand nehmen usw.
Amerika ist da zur Zeit ein Vorreiter dieser Problematik.
Ganz ehrlich, ich finde es immer schade, dass man dieses Thema nicht diskutieren kann, ohne das gleich von allen Seiten Keulen geschwungen werden.
Das an Leute die mit Kindern arbeiten, besonders strenge Anforderungen gestellt werden, sollte doch eigentlich selbstverständlich sein und dazu gehört nun einmal auch, von Anfang an die Leute auszusortieren die Aufgrund vorheriger Auffälligkeiten nicht geeignet sind.
Hier bietet sich für nicht staatliche Institutionen nun einmal momentan nur das Führungszeugnis an und entsprechend ist es ein legitimes Mittel.
Ich fühle mich dadurch nicht unter Generalverdacht gestellt und da ich auch selbst Vater bin sehe ich auch beide Seiten.
Natürlich ist so ein Führungszeugnis keine Garantie, wer noch nie geschnappt wurde und nur entsprechende Phantasien/Veranlagungen der hat eine „weiße Weste“.
Um es ganz klar zu machen es ist nur ein einziger Schritt und es entbindet alle Beteiligten nicht, weiterhin aufmerksam zu sein.
Damit meine ich aber keine Paranoia die, jedem gleich böse Absichten unterstellt, um gleich dem nächsten Aufschrei vorzubeugen.
Das ist genauso falsch und schädlich wie blindes Vertrauen und Ignoranz.
Beides sind „Extreme“ aus denen nichts Gutes erwachsen kann.
Man muss immer wieder betonen, solche Fälle wie sie immer mal wieder durch die Medien gehen sind eine Seltenheit aber das bedeutet ja nicht, dass man deswegen aufhören sollte, jeden weiteren Fall von vorne herein zu verhindern.
Edit:
Abgesehen kommt noch dazu, dass die Verein teils gar keine Wahl haben, sei es jetzt wegen der lokalen Gesetzgebung oder auch einfach wie bei uns, Aufgrund des öffentlichen Drucks.
relaunch
24-10-2014, 10:50
Weiters wird dadurch auch die Angst geschürrt, was dazu führt, dass Pädagogen und Lehrer im Umgang mit den Kindern sehr eingeschränkt werden und aufpassen müssen ob dieses und jenes jetzt von möglichen betrachtern als unsittliches berühren empfunden werden kann.
Führt dann zu super Situationen in denen ein Kind weint, man sieht, dass es Zwendung braucht und man aber Angst hat es zu Umarmen/berühren an die hand nehmen usw.
Amerika ist da zur Zeit ein Vorreiter dieser Problematik.
so isses.
geht mir auch selbst so.
auf den einen seite nach männlichen erziehern schreien und auf der andren seite dann aber schön auf distanz bleiben.
ich muss aber auch sagen das mich eltern nie negativ auf sowas angesprochen haben sondern das ich eher ein blödes gefühl dabei habe und denke was die denken könnten...manchmal wird man natürlich schräg angeschaut. ich arbeite noch ehrenamtlich mit schwer mehrfachbehinderten kindern und da isses genau andersrum.
die müssen in den arm genommen werden :D
mal abgesehn davon pflanzt man den kindern da ja auch was in den kopf..naja.:mad:
zum thema führungszeugis:
es gibt glaub mehr als 3 führungszeugnisse.
das behördliche,das man nur über ein institutionelles anschreiben bekommt,kostet bei uns 13 euro und das darfst du vorab einsehen.
generell darf man seine daten immer vorab einsehen.
hab gefragt und die sagte das wär möglich.habs dann abgelehnt weil ich wusste das nix drin steht,wollt nur wissen ob das geht :D
so isses.
geht mir auch selbst so.
auf den einen seite nach männlichen erziehern schreien und auf der andren seite dann aber schön auf distanz bleiben.
Leider kein reines Männerproblem mehr, auch Frauen haben damit zu kämpfen.
Die Hysterie, die imho bewußt geschürt wird, hat sich inzwischen so verbreitet, daß man schon von Paranoia sprechen kann.
Interessant übrigens in diesem Zusammenhang, daß man noch immer als aussätzig und als "gestört" und sogar als "irgendwie abartig" betrachtet wird, wenn man zu erkennen gibt, daß man ein Überlebender ist ... so, als ob man dann doch irgndwie selbst schuld daran gewesen wäre.
Als Kind.
Wie paßt das eigentlich zusammen mit der erklärten (und imo durchaus guten und richtigen!) Absicht, Kinder vor "so etwas" schützen zu wollen?
Aber das nur nebenbei.
Hier im Board schrieb jemand dazu im vergangenen September sehr treffend:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/anfassen-sch-lern-karate-ks-unterricht-auszug-gewalt-and-karate-160062/index2.html#post3079816
Dieses pauschale Grundverdächtigen zieht sich wie ein Krebsgeschwür durch die hiesige Dekade. Sei es in der Bahn, auf Konzertbesuchen oder eben neuerdings auch in der Kampfkunst: Wer nichts macht, ist grundsätzlich erst einmal verdächtig. Also schön Perso raus, Führungszeugnis natürlich und dazu am besten noch eine beglaubigte Vita samt psychologischem Unbedenklichkeitsgutachten. Und doppelte und dreifache Kameraüberwachung. Die wollten wir ja schon lange einführen. Warum müssen Kampfsport-Trainer eigentlich keinen Fingerabruck bei der Behörde einreichen? Und ein genetischer Fingerabdruck schadet ja eigentlich auch nicht.
Ganz ehrlich? Eher schneide ich mir die Hand ab als dass ich in einem Verein Training gebe, der mir so wenig vertraut, dass er ein polizeiliches Führungszeugnis von mir verlangt. Da braucht nur ein dummes Gör plötzlich meinen, ich hätte sie befingert, und schon fliege ich hochkant raus; völlig wurscht ob schuldig oder nicht. Manche Probleme werden tabuisiert, manche Urteile pauschalisiert. Ob man es war oder nicht spielt dann keine Rolle. Sieht man ja auch an der Femme-Fatale-Debatte. Wirst du unbequem, hast du halt plötzlich die Putzfrau vergewaltigt. Mit Kindern ist es noch brisanter. Die will jeder beschützen, da interessiert sich keiner für die Wahrheit. Hauptsache es wird bestraft! Weil wegen Moral undso ...
So isses!
Spätestens seit Harry Cook sollte klar sein: Damit schützt man niemanden! Weder die Kinder, die immer weiter in seidige Wolle gewickelt werden, bis ihr Leben so weichgespült ist, dass sie an jeder Kleinigkeit zerbrechen. Noch den Erwachsenen, der sowieso schon mit einem halben Bein im Gefängnis steht, wenn er Kinder auch nur anguckt. Der Wolf lauert im Schafspelz. Gerade in unserer Fingerzeignation Deutschland, in der nichts modernerer Lifestyle ist als sich über alles und jeden zu entrüsten. Da ist es gar nicht mehr so wichtig, was eigentlich passiert. Hauptsache man hat wieder ein paar Dinge, über die man sich aufregen kann und denen es mit neuen Regularien beizukommen gilt.
Das ist ja gerade der Schwachsinn. Gesetze einführen um Dinge zu verhindern, von denen man überhaupt erst erfährt, wenn sie schon passiert sind!
Fazit: jeder im Kinderbereich tätige Übungsleiter steht erstmal unter Generalverdacht.
Das polizeiliche Führungszeugnis bringt gar nichts. Es beruhigt nur die Funktionäre, sich mit dem Problem beschäftigt zu haben.
Ich hab so langsam keine Lust mehr, Kindertraining, bei dem bei mir immer irgendwelche Eltern zuschauen, zu halten.
Warum beschäftige ich mich überhaupt mit Kindern, warum trainiere ich Kinder?
Da muß doch was sein.
Wer sich freiwillig mit verwöhnten, ungezogenen, unselbständigen, schreienden Kindern abgibt, der hat doch was vor? Sonst würde der das doch nicht machen?
Wo leben wir? Der männliche Trainer, der potentielle Kinderschänder?
So siehts aus.
:mad:
Da ich einfach keine Lust habe, anderer Leute Bratzen zu Menschen erziehen zu sollen - eine Aufgabe, an der die meisten Eltern ja heute zu scheitern scheinen und die sie deshalb gern weiterdelegieren - werde ich künftig kein Kindertraining mehr leiten.
Der Aufwand ist einfach zu groß, und Anerkennung bleibt dem Trainer ohnehin versagt, ganz gleich wie sehr er sich engagiert.
Dazu kommt, daß die Bratzen im Schnitt nur etwa zwei Jahre im Training bleiben.
Dann ist irgendwas anderes interessanter.
Oder die MAMAS befinden, daß Sohnemann nun lange genug Judo trainiert hat und "auch mal was anderes" machen soll.
Nee, ich mag Kinder sowieso nicht so gern.
Und wenn einem nun auch noch das Leben schwergemacht wird ...
Wenn man auch noch vorbeugend unter Generalverdacht gestellt wird dafür, daß man seine Zeit, seine Kraft und seine Nerven opfert, um anderer Leute Kinder zu bespaßen, dann hört es bei mir endgültig auf.
Wenn man, bevor man sich mit anderer Leute Kinder herumärgern DARF, erst einmal die eigene Unbescholtenheit nachzuweisen hat, dann läuft da im System einiges so schief, daß es wohl nicht mehr geradezurücken sein wird.
Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis ...
Einen schwachsinnigen "Ehrenkodex" unterschreiben ...
Schulungen, wann und OB man Kinder im Training überhaupt noch anfassen darf ...
Was kommt als nächstes?
Nee, nicht mit mir.
Und auf der anderen Seite wundern sich alle ganz treudoof, daß es immer weniger ehrenamtliche Übungsleiter gibt ...
:narf:
Wieso ging es denn früher ohne diesen ganzen Schwachsinn?
Ja, es gab Mißbrauch.
Aber eben NICHT in dem irrsinnig riesigen Ausmaß, wie uns bestimmte Gruppen heute glauben machen wollen.
Was gern vergessen wird ...
Ihr alle wart doch als Kinder irgendwo im Sportverein, oder?
Und - wie oft ist euch ein Trainer an die Wäsche gegangen?
MIR ist gerade im Sportverein NICHTS passiert, dafür aber im Kinderheim und überall sonst.
Wo kommt eigentlich diese völlig bescheuerte, paranoide Hysterie her, die uns glauben machen will, JEDER Mann sei ein potentieller Kinderschänder?
Das erinnert mich doch allzu fatal an die Aussage bestimmter FeministInnen, JEDER Mann sei "ein potentieller Vergewaltiger".
:mad:
Die Kriminalstatistik des BKA sagt 2011 eindeutig aus, daß es einen STARKEN RÜCKGANG von "Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern" gegeben hat.
Dazu sollte man wissen, daß in diese Statistik auch "Delikte" einfließen, die noch vor 10 oder 15 Jahren vor dem Gesetz noch gar keine Delikte waren ... wie etwa der Besitz gewisser ekelhafter Bilder.
Und trotzdem, trotz einer hohen Zahl von Verfahren und Verurteilungen, SINKT die Zahl der entsprechenden Delikte seit etwa 2001 sehr stark.
Das erfährt man allerdings nur, wenn man danach recherchiert.
In den entsprechenden Diskussionen kommt diese Information aber einfach nicht vor.
Da frage ich mich doch, womit eigentlich diese deutschlandweite, ja europaweite hysterische Paranoia gerechtfertigt werden soll, die hinter jedem Baum im Park und in jeder Umkleidekabine beim Sport Milliarden von Paedos ausgemacht haben will ...
Klar, wenn man selber Kinder hat und diese Kinder um JEDEN PREIS beschützen will, kann es schon mal passieren, daß man jedes Maß verliert.
Da kann es schon mal sein, daß man sich sagt: "Lieber Zehntausend Männer zu Unrecht verdächtigen und deren Leben für immer ruinieren als auch nur EINEN Schuldigen entkommen lassen!"
Pardon, aber das ist eine Sichtweise, die auch einem Stasi-Minister Erich Mielke zu eigen war, wenngleich in anderem Zusammenhang (Mielke verdächtigte a priori JEDEN Bürger der DDR, ein heimlicher Feind des Sozialismus zu sein und sprach das auch ungeniert aus!).
Vielleicht sollte man DAS mal aus der Sicht eines zu Unrecht Verdächtigten zu sehen versuchen.
Die Folgen der obenstehend beschriebenen Sichtweise sind jedenfalls jetzt schon zu erkennen.
Die Übungsleiter-Ausbildung im Jahr 2012, so eine Mitteilung des Landessportbundes Schleswig-Holstein, war so schlecht besucht wie noch nie. Tendenz: weiterhin rückläufig ...
Wundert das jemanden?
Im SPORT-Verein geht es um ehrenamtliche Tätigkeit, die UNBEZAHLT und in der Freizeit ausgeübt wird.
Wenn das dann allerdings so erschwert wird, daß es nur noch Mühe und Plage bedeutet, dann braucht man sich nicht zu wundern, daß es immer weniger "Ehrenamtler" gibt, die sich der "Ehre" unterziehen, sich und ihr gesamtes Leben vor Wildfremden offenlegen zu müssen, bevor sie sich überhaupt der unbezahlten "Ehre" unterziehen dürfen, fremder Leute Bratzen zu Menschen erziehen zu sollen.
Die Leute dort in den Vereinen machen das FREIWILLIG, die sind nicht darauf angewiesen!
Wenn man diese Freiwilligen behandelt, als ob man sie für Schwerverbrecher hält, die nur noch nicht erwischt worden sind, dann werden diese Freiwilligen einfach weggehen.
Übrigens ... zum Thema Datenschutz beim EwFZ hat hier noch keine was gesagt ...
oldtomtom
24-10-2014, 11:18
Auch ich bezeichne dies so langsam als "Paranoia". Mir geht es ganz gewaltig auf den(was auch immer), daß jeder, die Betonung liegt auf dem "r", Übungsleiter, der in der Jungendarbeit tätig ist, unter Generalverdacht steht, ein Kinderschänder zu sein. Hat ja was, dieser Verdacht. Wer sich heutzutage noch mit ungezogenen, aufmüpfigen, rechthaberischen, vorlauten .... Kids freiwillig in seiner Freizeit abgibt, kann ja nur finstere Absichten haben. Nur gut, daß die Sesselpoopser durch eine Regelung, ein polzeiliches Führungezugnis zu verlangen, ihr Gewissen beruhigen.
Ich habs so langsam satt.
Wer verlangt denn von den Mamas, deren Kids bereits in die 1 und 2. Schulklasse gehen und die meinen, ihren kleinen Jungs noch in die Umkleidekabine folgen zu müssen, um ihren Kleinen bein Umziehen zu helfen, ein polizeiliches Führungszeugnis?
Darf ich als Mann überhaupt noch in eine öffentliche Sauna gehen und mich dort nackt hinsetzen?
Ganz ehrlich, dass läuft doch jetzt schon wieder aus dem Ruder, was hier schon wieder alles durcheinander gewürfelt wird.
Führungszeugnis, öffentliche Paranoia, fehlendes Vertrauen, zuviel Vertrauen, Kinder sind doof, keiner denkt an die armen Trainer, Persönlichkeitsrechte, gläserner Bürger und was weiß ich alles nicht noch.
Das ist doch alles Unsinn, so kann man nicht diskutieren.
Wer mit Kindern arbeiten will, der sollte sich strengen Kriterien stellen müssen und wer darauf keinen Bock hat, der soll es halt lassen.
Auf der anderen Seite empfinde ich diese Panikmache auch als lächerlich aber eine gewisse Sensibilisierung, die begrüße ich schon, auch weil sie den Trainer/Übungsleiter selbst schützt.
Eine gewisse Achtsamkeit hilft allen, auch wenn man dabei immer aufpassen muss, dass es eben nicht in einen Generalverdacht umschlägt.
Doch schaut euch mal die Fälle an, warum sind die denn passiert?
Weil die Leute eben nicht Achtsam waren, weil sie keinen Ärger verursachen wollten und weil es entsprechende Strukturen gab, die dies förderten/unterstützten.
Das ist einfach ein wichtiges Thema und zwar für alle Beteiligten, um so Transparenter die Abläufe/Strukturen sind, umso sicherer sind die Kinder aber auch die Trainer.
Das Führungszeugnis ist da nur ein einziges kleines Rädchen auf das man sicher verzichten könnte, wenn es bessere Wege geben würde um Auskünfte einzuholen.
Edit: Wobei der Einwurf von rambat die Rückläufigen Fallzahlen betreffend an dieser Stelle ganz interessant ist.
Denn woraus begründet sich dieser, haben sich die Menschen zum Besseren gewendet und gibt es einfach weniger, die Übergriffe begehen würden. (Dabei muss man ja deutlich festhalten, nicht jeder der sich an Kindern vergreift ist Pädophil, meist sind sie einfach nur die leichteste „Beute“)
Oder kann es tatsächlich auch sein, dass eine gewisse Sensibilisierung und die Schaffung entsprechender Strukturen auch einfach eine vorbeugende Wirkung entwickelt hat?
Mein Vater war z.B. in einem katholischen Internat, das vor 2-3 Jahren eine traurige Bekanntheit erreicht hat.
Die Strukturen und Abläufe dort, waren geradezu eine Einladung für Missbrauch jeder erdenklicher Art und gerade weil man „damals“ der Kirche blindt vertraute, passierten dort schreckliche Dinge.
Ich kann auch noch nicht nachvollziehen warum das Vorlegen lassen eines Führungszeugnis direkt als Verdacht auf Kinderschänder gesehen wird. Das sind doch zwei völlig unabhängige Dinge die zusammen kommen können.
Wenn man einen neuen Arbeitsplatz will muss man heutzutage auch Schulzeugnis, Abschlusszeugnis, Arbeitszeugnisse und manchmal Führungszeugnis vorlegen. Da unterstelle ich einem zukünftigen Arbeitgeber ja auch nicht das er den Arbeitnehmer als Pädophilen beschuldigt. Teilweise geht es dabei darum ob es finanzielle Vorfälle gab, Untreue oder Hinterziehung. So etwas kann auch im Vereinsrecht eine Rolle spielen. Natürlich schützt ein sauberes Zeugnis nicht hunderprozentig. Das tut nicht mal ein Kondom. Die Frage danach richtet aber auch kein Schaden an.
Ganz ehrlich, dass läuft doch jetzt schon wieder aus dem Ruder, was hier schon wieder alles durcheinander gewürfelt wird.
Nein, das gehört durchaus zusammen, denn es ist alles Teil eines einzigen Themenkomplexes.
Führungszeugnis, öffentliche Paranoia, fehlendes Vertrauen, zuviel Vertrauen, Kinder sind doof, keiner denkt an die armen Trainer, Persönlichkeitsrechte, gläserner Bürger und was weiß ich alles nicht noch.
Wie ich schon sagte - es gehört in der Tat zusammen.
Die erzwungene Vorlage des EwFZ ist durch eine Paranoia bedingt.
Und dient auch und nicht zuletzt dazu, den gläsernen Übungsleiter zu kreieren.
Das nenne ich fehlendes Vertrauen und, viel schlimmer - es hebelt die Unschuldsvermutung aus, die ja eigentlich ein gesetzlich verbriefter Rechtsgrundsatz ist.
Das ist doch alles Unsinn, so kann man nicht diskutieren.
Wer mit Kindern arbeiten will, der sollte sich strengen Kriterien stellen müssen und wer darauf keinen Bock hat, der soll es halt lassen.
Und genau das sehe ich anders.
Kinder zu schützen ist das eine.
Aber dabei Rechtsgrundlagen abzuschaffen (doch, doch!) geht mir zu weit, zumal es ganz andere Möglichkeiten gäbe.
Und dieses: "Na dann laß es halt!" haben ich hier in SH schon etliche Übungsleiter zu Herzen genommen, da kannst du unbesorgt sein.
Es gibt hier Vereine, die deshalb keinen Trainingsbetrieb mehr gewährleisten können.
Aber was solls - die Sache wills!
Das ist einfach ein wichtiges Thema und zwar für alle Beteiligten, um so Transparenter die Abläufe/Strukturen sind, umso sicherer sind die Kinder aber auch die Trainer.
Scheinargument.
"Wir schaffen die Unschuldsvermutung ab, das dient auch der Sicherheit der Übungsleiter!"
Wer die Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgibt, wird beides verlieren.
Das Führungszeugnis ist da nur ein einziges kleines Rädchen auf das man sicher verzichten könnte, wenn es bessere Wege geben würde um Auskünfte einzuholen.
Quatsch.
Niemand, absolut niemand interessiert sich dafür, wie man echte Prävention gestalten müßte. Ich wiederhole es - dazu müßte man sich von Seiten des Gesetzgebers zuerst mit Überlebenden zusammensetzen, denn nur von denen kann man jene Informationen bekommen, die man braucht, um die Strategien der Paedoschweine zu durchkreuzen!
Aber das macht niemand.
Kein Interesse.
ÜBERLEBENDE scheinen irgendwie ... zu stinken.
"Normale" Menschen, denen so etwas nicht passiert ist, REDEN zwar gern und oft über den sexuellen Mißbrauch von Kindern und dozieren eifrig in Stammtischmanier darüber, wie man ihn verhindern könnte und müßte, aber sie meiden all jene, die das Stigma des tatsächlich mißbrauchten Kindes mit sich durchs Leben tragen.
Wenn man das Leben nennen kann ...
Schlangenmensch
24-10-2014, 11:40
Hm, ich habe mich ehrenamtlich viel in einem Jugendverband engagiert und musste dann auch irgendwann ein Fürhungszeugnis abgeben.
Ich bin da äußerst Zwiegespalten, da aus den reihen von Jugendverbänden noch kein Fall von Kindesmißbrauch bekannt wurde, und auf der anderen Seite aber viele Leute, die mit Kindern umgehen kein Zeugnis brauchen (das die meißten Fälle in der Familie passieren braucht man ja eigentlich nicht mehr erwähnen.)
Zum anderen kam ich auch schon in die Situation, Führungszeugnisse eben einfordern und aufbewahren zu müssen. Zum Glück gab es niemanden mit einem Eintrag, denn wenn doch, wäre es mir schwer gefallen mit demjenigen weiter normal umzugehen. (Wer einmal geklaut hat etc.)
Aber nutzen darf man ja explizit nur relevante Einträge.
Zum Thema "mystisches erweitertes Führungszeugnis": Wenn man das für sein ehrenamtliches Engagement benötigt und beantragt bekommt man das auch privat zugeschickt und kann sich das in aller Ruhe angucken ;)
Ich kann auch noch nicht nachvollziehen warum das Vorlegen lassen eines Führungszeugnis direkt als Verdacht auf Kinderschänder gesehen wird. Das sind doch zwei völlig unabhängige Dinge die zusammen kommen können.
Die zwangsweise Vorlage eines erweiterten (!) Führungszeugnisses durch die Übungsleiter in den Vereinen wird aber gerade damit begründet (und zwar wörtlich!), daß man "nur so" verhindern könne, daß Paedos als Übungsleiter tätig werden.
Insofern trifft es zu und wird auch flächendeckend so kommuniziert, daß erst die Vorlage des EwFZ den Übungsleiter "von jedem Verdacht reinigt" bzw. erst und nur dadurch "der Nachweis erbracht würde, daß man "geeignet" wäre, überhaupt als ÜLei tätig zu sein.
Eben deshalb wird ja auch ein ERWEITERTES Führungszeugnis verlangt.
Kannst du den Zusammenhang jetzt nachvollziehen?
Wenn man einen neuen Arbeitsplatz will muss man heutzutage auch Schulzeugnis, Abschlusszeugnis, Arbeitszeugnisse und manchmal Führungszeugnis vorlegen.
Das ist nicht dasselbe.
Da unterstelle ich einem zukünftigen Arbeitgeber ja auch nicht das er den Arbeitnehmer als Pädophilen beschuldigt.
Darum geht es dem Arbeitgeber auch nicht.
Aber den Sportvereins-Vorständen geht es genau darum.
Teilweise geht es dabei darum ob es finanzielle Vorfälle gab, Untreue oder Hinterziehung. So etwas kann auch im Vereinsrecht eine Rolle spielen. Natürlich schützt ein sauberes Zeugnis nicht hunderprozentig. Das tut nicht mal ein Kondom. Die Frage danach richtet aber auch kein Schaden an.
Nein?
Stell dir mal vor, du hast in deinem EwFZ aus Jugendtagen Einträge wegen Ermittlungsverfahren: Körperverletzung, Sachbeschädigung ...
Hat mit deiner Ülei-Tätigkeit nichts zu tun, glaubst du.
Aber WEM legst du denn dieses EwFZ vor?
Dem Verein.
Also ganz konkreten Personen, ja?
Und wo, bitte, ist verbindlich geregelt, wie die mit den entsprechenden Informationen umzugehen haben?
Und seit wann halten die sich auch immer daran?
Und wieso haben wildfremde Privatpersonen überhaupt das Recht, Einblick in mein EwFZ zu nehmen, nur weil sie im Vorstand eine Vereins sind?
Immer wieder stellt sich heraus, daß irgendwelche Vereinsvorstandsmitglieder Einblick in das EwFZ nehmen können (irgendwer muß es ja tun, wenn's schon vorgelegt werden muß!) und damit Informationen über die Übungsleiter erwerben.
Informationen, die diese Vorstandmitglieder gar nichts angehen und die sie auch nicht haben dürften.
Und keiner findet etwas dabei ...
Vereine werden unter Androhung der Nicht-Auszahlung von Fördermitteln von den Landessportbünden erpreßt, den EwFZ-Quatsch mitzumachen.
Und niemand regt sich darüber auf.
Zum anderen kam ich auch schon in die Situation, Führungszeugnisse eben einfordern und aufbewahren zu müssen. Zum Glück gab es niemanden mit einem Eintrag, denn wenn doch, wäre es mir schwer gefallen mit demjenigen weiter normal umzugehen. (Wer einmal geklaut hat etc.)
Aber nutzen darf man ja explizit nur relevante Einträge.
Na bitte, da haben wir es doch schon.
In einem anderen Forum schrieb dazu jemand:
Es ist ein traurige Tatsache, dass es Pädophile gibt, auch in den Reihen der Übungsleitunger.
Um sicherzustellen, dass man keine Pädophilen in seinen Reihen beschäftigt, müssen alle Übungsleiter ein eFZ vorlegen.
Darauf gab ein anderer User eine, wie ich finde, sehr passende Antwort:
Es ist ein traurige Tatsache, dass es Terroristen gibt, auch in den Reihen der Muslime.
Um sicherzustellen, dass man kein Terroristen in seinen Reihen beschäftigt, müssen alle Muslime eine eFZ vorlegen.
Bei mindestens einem von beiden Statements bekommt jeder Leser ein ganz schlechtes Gefühl, oder?
So sehe ich das auch!
Dann kam natürlich einer an, der meinte, da könne man "nicht vergleichen".
Ach nee?
In beiden Sachverhalten wird eine größere Gruppierung von Menschen auf die zufälligerweise ein gemeinsames Merkmal fällt, gezwungen sich von einem pauschalen Schuldverdacht reinzuwaschen. Warum soll das nicht vergleichbar sein?
Das einzige Problem ist, dass DU es nicht als "political correct" empfindest.
Nein das gehört nicht zusammen, zumindest nicht im Zusammenhang mit der Frage ob ich ein Führungszeugnis vorlegen muss oder nicht.
Das muss ich nämlich unter den verschiedensten Voraussetzungen vorlegen, es ist ein „normales“ Auskunftsmittel über deinen strafrechtlichen Hintergrund, mehr zunächst einmal nicht.
Der Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens fühlt sich doch wahrscheinlich auch nicht direkt kriminalisiert wenn er als Geldtransportfahrer ein Führungszeugnis abgeben muss, noch glaubst du das er Aufgrund der Tatsache das er es vorzeigen muss, automatisch lange Finger macht.
Ich sehe auch nicht wo sich jetzt ein spezieller Verdacht aufdrängen könnte, wenn es alle Vorlegen müssten, dass sähe anders aus, wenn es nur eine bestimmte Person betreffen würde.
Darum haben wir im Verein damals auch beschlossen, dass alle ihr Zeugnis abgeben, egal ob sie überhaupt als Kindertrainer fungieren oder nicht.
Dein Vorwurf mit dem „Scheinargument“ ist übrigens polemischer Blödsinn, ich meine das vollkommen ernst.
Warum finden den z.B. die Trainerfortbildungen in diesem Bereich statt und was passiert da? Glaubst du den Trainern soll da nahegelegt werden, ihre Schützlinge doch bitte nicht zu missbrauchen?
Nein es geht darum Strukturen und Abläufe zu schaffen die A.) die Kinder schützen aber die auch die B.) auch die die Trainer absichern.
Das ist ein ganz zentraler Punkt dabei und man schlägt dabei gleich 2 Fliegen mit eine Klappe.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, warum du glaubst, dass es keinen Interessiert einen wirksamen Schutz aufzubauen, ich find das wichtig.
Meinst du mit „Die“ die Entscheidungsträger der staatlichen Institutionen? Wenn ja dann ist das ne andere Baustelle und wir die falschen Ansprechpartner.
oldtomtom
24-10-2014, 12:03
Eigentlich alles kein Problem für Pädophile: Man(n) werde als Übungsleiter nur auch noch sein eigener Vereinsvorstand, dann kriegt man sein eigenes Führungszeugnis zu lesen.
Alle sind beruhigt und glücklich. Der Pädophile auch.
Nein das gehört nicht zusammen, zumindest nicht im Zusammenhang mit der Frage ob ich ein Führungszeugnis vorlegen muss oder nicht.
Das muss ich nämlich unter den verschiedensten Voraussetzungen vorlegen, es ist ein „normales“ Auskunftsmittel über deinen strafrechtlichen Hintergrund, mehr zunächst einmal nicht.
Und es ist grundsätzlich definiert, wo man das vorzulegen hat.
Und da gehört das Vereinsrecht in Bezug auf Sportvereine nun einmal nicht dazu.
Ich zitiere:
Das neue "erweiterte Führungszeugnis" wird nach dem neuen § 30a Bundeszentralregistergesetz (BZRG) erteilt,
1. demjenigen, der eine Tätigkeit ausüben will, die geeignet ist, Kontakt zu Minderjährigen aufzunehmen, wie die berufliche oder ehrenamtliche Beaufsichtigung, Betreuung, Erziehung oder Ausbildung Minderjähriger.
Das sind:
a. Pädagogisches Personal bzw. Erzieher in
aa. Kindergärten,
bb. Kinderheimen
cc. Jugendheimen,
b. Pflegepersonen für die Kindertages- und Vollzeitpflege,
c. Jugendsporttrainer/innen,
d. Leiter/-innen von Kinder- und Jugendfreizeitgruppen, aber auch
e. Schulbusfahrer/innen,
f. Bademeister in Schwimmbädern,
g. usw.
V. Gibt es weitere wichtige Punkte?
1.
Wichtig ist, dass Vereine nicht zwingend verpflichtet sind, bzgl. sämtlicher Mitarbeiter(inne)n, die in der Kinder- und Jugendarbeit ehrenamtlich eingesetzt sind, ein solches erweitertes Führungszeugnis zu verlangen und ggf. sogar die Fortsetzung des Anstellungsverhältnisses hiervon abhängig zu machen.
Denn für die Vereins- und Verbandsarbeit ist dies kein Muss.
Quelle: Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis für ?kinder- und jugendnahe Tätigkeiten? : VIBSS (LSB Nordrhein-Westfalen) (http://www.vibss.de/recht/besondere-rechtsthemen/was-ist-noch-wichtig/erweitertes-polizeiliches-fuehrungszeugnis-fuer-kinder-und-jugendnahe-taetigkeiten/)
Der Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens fühlt sich doch wahrscheinlich auch nicht direkt kriminalisiert wenn er als Geldtransportfahrer ein Führungszeugnis abgeben muss, noch glaubst du das er Aufgrund der Tatsache das er es vorzeigen muss, automatisch lange Finger macht.
Arbeitsrechtliche Bestimmungen sind nun einmal nicht dasselbe wie die erzwungene Vorlage eines erweiterten FZ im Sportverein.
Ich sehe auch nicht wo sich jetzt ein spezieller Verdacht aufdrängen könnte, wenn es alle Vorlegen müssten, dass sähe anders aus, wenn es nur eine bestimmte Person betreffen würde.
Darum haben wir im Verein damals auch beschlossen, dass alle ihr Zeugnis abgeben, egal ob sie überhaupt als Kindertrainer fungieren oder nicht.
Wenn alle verdächtgt werden (und sie werden verdächtigt, denn warum sonst müßten sie sich vorbeugend von diesem Generalverdacht durch Vorlage eines EwFZ reinigen?) ist das also weniger schlimm, als wenn nur einzelne verdächtigt werden?
Warum finden den z.B. die Trainerfortbildungen in diesem Bereich statt und was passiert da? Glaubst du den Trainern soll da nahegelegt werden, ihre Schützlinge doch bitte nicht zu missbrauchen?
Nein es geht darum Strukturen und Abläufe zu schaffen die A.) die Kinder schützen aber die auch die B.) auch die die Trainer absichern.
Das ist ein ganz zentraler Punkt dabei und man schlägt dabei gleich 2 Fliegen mit eine Klappe.
Auf welcher basis denn bitte? Ich kenne das alles und weiß, daß es da um viel heiße Luft und um Aktionismus geht nach dem Motto: Seht, wir tun was!
In einem anderen Forum hieß es dazu sehr richtig:
Die Sache mit dem Führungszeugnis gibt es ja nun schon eine Weile...
Jetzt würde mich mal ganz beiläufig interessieren, wieviele einschlägig vorbestrafte Personen dadurch jetzt in den Vereinen von der Kinder-/Jugendarbeit entbunden wurden?
Da kam nix ...
Nun ja, dadurch, daß auch "Bestands-ÜL" und Trainer genötigt wurden, das eFZ vorzulegen, sollte es doch hier jetzt mittlerweile eine gewisse Datenbasis geben.
Also wieviele ÜL/Trainern haben sich jetzt zeitnah zur Aufforderung der Vorlage des eFZ aus der Kinder- u. Jugendarbeit zurückgezogen, wieviele wurden durch ihre Vereine entbunden...?
Ich denke, diese Zahl gibt dann einen guten Überblick über den Sinn u. Nutzen der ganzen Aktion.
Da kam auch nix.
Kein Wunder, daß dann solche Reaktionen kommen:
Und der ÜL opferte bereits über lange Jahre Freizeit, Nerven usw., um seinen Verein zu unterstützen.
Und nun soll er auf einmal weitere Zeit und Nerven opfern, um sich präventiv von Vorwurf reinzuwaschen, unlautere Motive bzgl. der Kinder zu haben?
Tolle Werbung fürs "Ehrenamt", in der Tat ...
Ahm, nö!
Du hast 3 Varianten.
1. Führungszeugnis
2. Erweitertes Führungszeugnis
3. Unbeschränkte Auskunft
Einfach mal den Wikipediaeintrag dazu lesen.
Es gibt ein privates, ein erweitertes und ein behördliches FZ. In alle kann man nach Antrag reinschauen.
Ausserdem kann man noch eine Auskunft aus dem Bundeszentralregister beantragen.
Führungszeugnis ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrungszeugnis)
gruss
Die Vorlage eines EFZ durch die Übungsleiter in den Sportvereinen dient dazu, sich von einem VERDACHT reinzuwaschen.
Dieser Verdacht beruht auf einer UNTERSTELLUNG, die a priori erhoben wird.
Einfach so.
"Damit gar nicht erst etwas passieren kann!"
Also wird ein Verdacht erhoben.
Und zwar gegen JEDEN (männlichen) Übungsleiter.
Wenn das kein Generalverdacht ist - was ist es dann?
Da hilft auch das schöne Wort "Prävention" nicht weiter ...
Die Verfechter der Vorlage des EFZ wollen offenbar einige Dinge nicht einsehen:
1.) Ersttäter haben noch keinen Eintrag im EFZ, fallen also durch das Raster.
2.) Die absolut meisten Übungsleiter in den Vereinen sind eben NICHT jene ominösen "Fremden", die keiner kennt und die urplötzlich und überraschend in den Verein eintreten und dann ebenso urplötzlich als Übungsleiter tätig sind. Die meisten Übungsleiter sind schon sehr lange im Verein, haben dort als Jugendliche selbst trainiert und sind bestens bekannt. Haben sich vor allem NIE etwas zuschulden kommen lassen. Und müssen nun plötzlich im Zuge einer überbordenden Hysterie ihre UNSCHULD nachweisen.
Daß das in höchstem Maße beleidigend ist, nimmt man einfach in Kauf ...
3.) Die Forderung, als ÜLei in einem Sportverein ein EFZ vorzulegen, ist rechtswidrig. Sie bricht das Recht auf informationelle Selbstbestimmung UND sie hebelt rechtswidrig die Unschuldsvermutung aus.
4.) Rechtswidrig ist auch, daß die Landessportbünde ihre Macht nutzen, um die rechtswidrige Vorlage des EFZ zu erzwingen, indem sie die Ausreichung von Fördermitteln an Vereine von eben dieser Vorlage des EFZ durch sämtliche Übungsleiter abhängig machen.
Nennt man so etwas nicht Nötigung?
5.) Es ist alarmierend, daß ein offenkundiger Rechtbruch (nämlich die Forderung nach einer generellen, von jedem konkreten Anlaß unabhängigen Vorlage eines EFZ) mit einer bloßen PAROLE gerechtfertigt wird: "Ist doch zum Wohl der Kinder!"
Kommt eigentlich mal jemand auf die Idee, da nachzuhaken?
Wie viele Fälle von sexuellem Mißbrauch in Sportvereinen wurden denn schon durch die erzwungene Vorlage eines EFZ verhindert?
Wie viele Übungleiter wurden denn inzwischen von ihren Aufgaben im Verein entbunden, NACHDEM man in ihren EFZ einschlägige Einträge gefunden hat?
Gibt es da ganz konkrete Zahlen?
Wenn ja - aus welcher Quelle stammen diese Zahlen?
Wenn NEIN - wieso wird dann dieser Schwachsinn mit dem EFZ beibehalten?
Ich meine ... eine Maßnahme, deren "Erfolg" sich NICHT in ganz konkreten Zahlen messen läßt, darf doch nicht einfach so ohne jede Evaluierung als "unverzichtbares Instrument der Prävention" zum Schutz von Kindern ausgegeben werden ....?
Schlangenmensch
24-10-2014, 12:16
Na bitte, da haben wir es doch schon.
Könntest du? Als fiktives Beispiel: Du bist Vorstand bei einem Verein oder Verband und hast die Führungszeugnisse vorliegen und kennst die (ich denke die, die was beinhalten merkt man sich.) Auf einer Veranstaltung kam es zu Diebstählen und du weißt Person XYZ ist deswegen schon mal auffällig geworden. Würdest du ihn nicht automatisch Verdächtigen und weiter machen als wäre nix gewesen???
Wir müssen die Kinder stärken. Das können auch in dem Bereich geschulte Übungsleiter leisten. Das ist der einzige Weg um tasächlich was zu ändern. Die ganze panikmache Rund um die Führungszeugnisse ist in meinen Augen reine Panikmacherei.
Btw: Das Sicherheitsunternehmen kann höchsten das sogenannte private Führungszeugnis verlangen.
tempestas
24-10-2014, 12:31
[lang, wichtig, richtig]
Danke, danke, danke!!
Das dürfte eines der besten jemals hier im KKB getätigten Postings sein
@Schlangenmensch:
Genau das meinte ich.
Als fiktives Beispiel: Du bist Vorstand bei einem Verein oder Verband und hast die Führungszeugnisse vorliegen und kennst die (ich denke die, die was beinhalten merkt man sich.) Auf einer Veranstaltung kam es zu Diebstählen und du weißt Person XYZ ist deswegen schon mal auffällig geworden. Würdest du ihn nicht automatisch Verdächtigen und weiter machen als wäre nix gewesen???
Du hast aber diese Information, daß Person XYZ schon mal gestohlen hat, auf rechtwidrige Weise erlangt.
Person XYZ hat das RECHT darauf, daß die Unschuldsvermutung gilt.
Auch dann, wenn diese Person früher schon einmal gestohlen hat.
Als Vereinsvorstand hast du nun Kenntnisse durch das EFZ, die du gar nicht haben dürftest.
Und du verwendest diese Kenntnisse gegen Person XYZ.
Teilst sie vielleicht sogar anderen mit.
Du siehst, worauf das hinausläuft ...?
Findest du das richtig?
:mad:
BTW: Ähnliche Dinge rund ums EFZ hab ich in mehreren Vereinen in letzter Zeit mitbekommen.
Datenschutz?
Vergiß es.
Alles, was im EFZ steht, weiß in kürzester Zeit der gesamte Verein.
Mich betrifft es nicht, aber einige Üleis, die ich kenne und die nun für wirklich längst abgegoltene, im Grunde lächerliche Jugendsünden sozusagen noch einmal bestraft werden von irgendwelchen selbstgerechten Heinis, die sich als Vereinsvorstände Einblick in das EFZ erzwungen haben.
Einfach toll!
:mad:
Dann kam natürlich einer an, der meinte, da könne man "nicht vergleichen".
Ach nee?
Das ist in der Tat nicht vergleichbar, da eine solche Maßnahme einen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz darstellen würde.
Ich stimme dir aber zu, dass nicht jeder einfach dein Führungzeugnis sehen sollte (besonders als ehrenamtlicher Mitarbeiter).
tempestas
24-10-2014, 12:48
Nein es geht darum Strukturen und Abläufe zu schaffen die A.) die Kinder schützen aber die auch die B.) auch die die Trainer absichern.
Das ist ein ganz zentraler Punkt dabei und man schlägt dabei gleich 2 Fliegen mit eine Klappe.
Vorab: ich lese hier mit, weil ich das Gesamtthema sehr sehr spannend finde; auch im großen Kontext, der hier ab und zu anklang. Habe weder Kinder, noch bin ich in irgendeiner Form Trainer.
Zum Zitat:
inwieweit sichert sich der Trainer damit ab? Wer nicht kriminell ist, muss sich dies nicht durch ein Stück Papier, auf dem steht, das er BISLANG NICHT KRIMINELL WAR, beweisen, das weiß er auch so.
Oder wie soll es den Trainer dann absichern? Indem die Unschuldsvermutung dann gilt, wenn jemand ein a posteriori gerichtetes Schreiben abgegeben hat?
Ich kann diesem Argument nicht folgen, bitte um Aufklärung
tempestas
24-10-2014, 12:48
Das ist in der Tat nicht vergleichbar, da eine solche Maßnahme einen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz darstellen würde.
Aha; ein logisches Gleichnis wird also ausgehebelt, weil das eine "eben so im Gesetz steht, und das andere nicht, und daher kann es dann auch sachlogisch nicht gleich sein" ?? Soll das dein Argument sein?
Ich habe nicht geschrieben, dass das Gleichnis nicht logisch sein sollte. Aber ich denke du würdest mir zustimmen, dass ein Verstoß gegen geltendes Recht nicht dasselbe ist?
Kann es übrigens sein, dass sich da etwas im EU-Recht geändert hat?
Auszug aus: https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/30/Seite.300020.html
Seit 1. Jänner 2014 kann auch eine spezielle "Strafregisterbescheinigung Kinder- und Jugendfürsorge" beantragt und ausgestellt werden, wenn diese
a) zur Prüfung der Eignung für eine Anstellung für berufliche oder organisierte ehrenamtliche Tätigkeiten, bei denen es zu direkten und regelmäßigen Kontakten mit Kindern kommt, benötigt wird und
b) eine entsprechende Bestätigung des (künftigen oder aktuellen) Dienstgebers bzw. der Organisation vorliegt.
Die "Strafregisterbescheinigung Kinder- und Jugendfürsorge" gibt darüber Auskunft, ob Verurteilungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung und damit zusammenhängende Einträge wie gerichtliche Tätigkeitsverbote im Strafregister eingetragen und entsprechend gekennzeichnet sind oder nicht.
cross-over
24-10-2014, 13:36
Ich habe kein Problem damit, wenn das bei ÜL auch abgefragt wird.
Ich finde das sogar gut. Ist einfach zuviel Mist passiert
Auch das driftet schon wieder ab, es kann ohnehin immer darum gehen Strukturen, Systeme und Mechanismen zu schaffen um Übergriffe zu erschweren, ganz verhindern kann man sie eh nicht, auch das muss klar gesagt werden.
Wer da zielstrebig, planvoll und mit genügend krimineller Energie zu Werke geht, wird wohl jede Maßnahme aushebeln können. so jemand wird sich dann aber wahrscheinlich eh einen einfacheren Weg suchen und z.B. nen eigenen Verein aufmachen.
Das Führungszeugnis ist eine und halt auch leider die einzige Methode für einen Sportverein, sich über das „Vorleben“ des Trainers zu informieren und so evtl. unpassende auszusieben.
Ob sie es nun übrigens überhaupt bekommen dürfen, müsste eigentlich juristisch Besprochen werden, bekommen tun sie es ja scheinbar.
Dabei sollte auch noch mal erwähnt werden, dass es dabei nicht nur um Pädophile geht, nicht jeder Täter der sich an Kindern vergreift ist Pädophil und nicht jeder Pädophile wird Täter.
Auch Eintragungen wegen Körperverletzungen, Betrug, Volksverhetzung, sexuellen Missbrauch an Erwachsenen, Exhibitionismus, usw., können ja durchaus gegen eine Trainertätigkeit bei Kindern sprechen.
Dabei finde ich es übrigens sehr Interessant, dass das Führungszeugnis beim Geldtransportfahrer nicht in Abrede gestellt wird, immerhin bewacht der ja auch Geld.
Das da an jemanden der, wenn auch nur ehrenamtlich für unser wertvollstes Gut zeitweise verantwortlich ist, geringer Maßstäbe angelegt werden, spricht wirklich Bände.
Dabei beharre ich ja gar nicht auf diesem blöden Papier, wenn es da bessere Möglichkeiten geben würde, immer her damit.
@rambat
Du Argumentierst hier sehr emotional und in Anbetracht deiner Vorgeschichte kann ich das auch absolut verstehen.
Was ich hier schreibe geht nicht persönlich gegen dich aber ich hab das Gefühl das du an dieser Stelle einen Kreuzzug gegen die falschen Leute führst.
Wenn du Vorschläge hast, wie wir die Kinder besser schützen können, nur raus damit, mich würden sie wirklich interessieren.
Mir liegt es eben gerade an Vater sehr am Herzen, dass man sich Gedanken um das Thema macht und ich glaube wir sind uns doch einig, dass blindes Vertrauen in das Gute im Menschen nun wirklich nicht die Lösung sein kann oder?
@Tempestas
Mir geht es nicht um diesen Wisch den inzwischen jeder Trainer in Niedersachen (oder ist es schon Deutschlandweit?) unterschreiben muss.
Das ist genau die Art von Augenwischerei die ramabat zu Recht anprangert, ein Stück Papier verhindert gar nichts.
Nein in den Schulungen die ich zumindest bisher mitgemacht habe, ging es in erster Linie um die Einführung/Etablierung besagter Strukturen, Systeme und Mechanismen in für alle transparenter Form.
Ein einfaches Beispiel ist z.B. das strikte „6 Augen Prinzip“ oder um die Festsetzung von Regelungen, die Situationen in denen Missbrauch passieren können, zumindest Auffällig erscheinen lassen.
Tja und so etwas schützt zum einen die Kinder, weil eine mögliche Tat im besten Fall im Vorfeld verhindert wird und im schlechtesten Fall einfach schneller auffliegt.
Es schützt aber auch den Trainer, der sich auf diese Art und Weise auch einfach absichert.
Sei es nun falschen Vorwürfen oder auch nur dem Verdacht gegenüber.
Edit:
Ach ja, ich persönlich glaube das Führungszeugnisse und ein sensiblerer Umgang mit dem Thema Missbrauch, wohl kaum signifikant für den Einbruch bei den Ehrenamtlichen verantwortlich ist.
Da Spielen wohl doch eher ganz andere Faktoren mit rein.
IDarauf gab ein anderer User eine, wie ich finde, sehr passende Antwort:
Zitat: Es ist ein traurige Tatsache, dass es Terroristen gibt, auch in den Reihen der Muslime.
Um sicherzustellen, dass man kein Terroristen in seinen Reihen beschäftigt, müssen alle Muslime eine eFZ vorlegen.
Zitat: Bei mindestens einem von beiden Statements bekommt jeder Leser ein ganz schlechtes Gefühl, oder?
So sehe ich das auch!
Das Bestreben geht schon in die Richtung
Fefes Blog (http://blog.fefe.de/?ts=aabc69e9)
Die Führungszeugnisdebatte ist ganz klar politisch motiviert, verändert aber langfristig die Gesellschaft.
In meinen Augen zu einer schlechteren Gesellschaft.
Den Hinweis auf die Unschuldsvermutung finde ich gut, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Das ist das ins Gesetz geschriebene Vertrauen, das der Gesellschaft langsam, aber sicher verloren geht/gegangen wird.
Gabber4Life
24-10-2014, 14:17
Man muss heutzutage aufpassen das man über "Kinder ermahnen" in nichts reinkommt.Hatte das erst vor ein paar Monaten,habe Kinder bei mir im Haus mehrfach ermahnt,da die Eltern diese einfach den ganzen Tag bis ca 21 Uhr(als auch später)rennen lassen.Wobei das nichtmal das Problem war,aber die Kinder waren am dauerschreien,sind auf den Müllcontainern herumgeklettert und gesprungen,im Hausgang schreiend rum etc.
Als ich die mal wieder aus dem Fenster heraus ermahnt hatte gab es wenig später mit einer sehr gestörten Mutter Stress an der Tür.Folge war eine Anzeige von ihr mit Lügengeschichten das sich die Balken biegen.
Ich hätte die Kinder eingeschüchtert,eins hätte sich eingenässt etc.
Zum Glück hat sich die Mutter so schlecht artikuliert und so komisches Zeug ans Gericht geschrieben das das gegen meine 6 Seiten keinen Bestand hatte,wurde fallen gelassen und sie bekam ne 4 stellige Geldbuße.
War aber auch Glück,wer weiß wo ich da hätte reinkommen können.Die Eltern wissen oft das sie das als Waffe nutzen können und dank diesem neuen Gesetz für Eltern mit Kindern gegen überanfällige Nachbarn dürfen die jetzt praktisch alles treiben und keiner macht was.
Ausser man geht vor Gericht,wenn man Lust und Geld hat :rolleyes:
Das Führungszeugnis ist eine und halt auch leider die einzige Methode für einen Sportverein, sich über das „Vorleben“ des Trainers zu informieren und so evtl. unpassende auszusieben.
Ob sie es nun übrigens überhaupt bekommen dürfen, müsste eigentlich juristisch Besprochen werden, bekommen tun sie es ja scheinbar.
Die einzige Methode das Vorleben aller Übungsleiter zu durchleuchten.
Es ist aber absolut keine Methode um vor übergriffen zu schützen.
Bei uns ist es eigentlich schon so, das es keine Übergriffe geben kann.
Keine Übungsleiter in den Umkleidekabinen.
Zwei Übungsleiter beim Schwimmen.
Etc.
Ironie an:
Am besten wir machen es wie in den USA, jeder Sexualstraftäter kommt in eine Datenbank die online mit Bild/Wohnort abgerufen werden kann. Dann kann sich jeder informieren und keiner muß ein Führungszeugnis abgeben.
Oder man macht es unauffälliger, jeder bekommt nen goldnen Stern in seinen Pass geklebt ( aber nur weils billiger ist als die Datenbank).
:Ironie aus
Ich finde das sogar gut. Ist einfach zuviel Mist passiert
Welcher Mist?
Erzähl doch mal ...
Das belegst du sicher auch anhand entsprechender Statistiken des BKA ...?
Oder woran machst du fest, daß "zuviel Mist passiert" ist? An Erzählungen von Meier, Müller und Schulze?
Liegen dir da entsprechende valide Fallzahlen vor?
Falls ja: Quelle?
Und liegen dir auch die Ergebnisse vor, inwieweit nun durch die erzwungene Vorlage des EFZ nicht mehr "zuviel Mist passiert"?
Mann, Mann ...
Jeder "weiß" davon, daß "andauernd zuviel Mist passiert", aber handfest belegen kann es leider keiner ... macht auch nichts, Hauptsache man kann Latrinenparolen verbreiten.
Für Kinder scheint es keine gefährlichere Umgebung zu geben als den Sportverein ...
Da muß man doch etwas tun, nicht wahr? Und wer die Sinnhaftigkeit dessen, was da jetzt "unbedingt getan werden muß" in Zweifel zieht, der ist verbohrt oder böse oder dumm. Oder gar ein "Täter-Lobbyist".
Und niemand will wissen, ob die Vorlage des EFZ jetzt irgend etwas bringt.
Irgend etwas, das man quantifizieren und nachweisen könnte.
Egal, Hauptsache alle Üleis müssen jetzt ein EFZ vorlegen.
Wird schon helfen.
Irgendwie.
Ganz bestimmt!
Hauptsache, es wird "etwas getan", egal was.
Wie war das eigentlich vor 20, 30 Jahren ...?
Da gings doch auch ohne EFZ ...
Oder waren damals die Sportvereine flächendeckend durch perverse Paedos unterwandert und keiner hats gemerkt?
:vogel:
Ich bin einigermaßen entsetzt, wie leichtfertig hier der Abschaffung bzw. Nichtbeachtung der Unschuldsvermutung das Wort geredet wird ...
:ups:
Hauptsache, es schützt unschuldige Kinder!
Gut, das läßt sich jetzt nicht nachweisen ... aber wir machen es trotzdem!
Könnte ja sein, daß es wirkt.
Irgendwie.
So wie hier:
Foltersong - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Sj8QKuIis0o)
"Und wenns der Wahrheitsfindung nützt und wenns die armen Opfer schützt, dann kann das so grundsätzlich falsch doch gar nicht sein!"
Mit der gleichen Begründung ("Kinder müssen um jeden Preis geschützt werden!") könnte man demnächst verdächtige Subjekte auch so lange prügeln, bis sie gestehen.
Hauptsache, man tut etwas und fühlt ich dann gut.
Man könnte auch Verdächtige (und wer ist heutzutage nicht verdächtig?) vorbeugend erschießen. Falls sich dann rausstellt, daß es sich um einen Unschuldigen handelte ... tja, Opfer müssen nun mal gebracht werden.
Und wo gehobelt wird, da fallen Späne. Lieber einen Unschuldigen hängen als einen möglicherweise Schuldigen laufenlassen.
Trifft ja immer nur die anderen, nie einen selbst.
Hat nichts mit dem Thema zu tun?
Oh doch, hat es.
:mad:
Wenn die Unschuldsvermutung als Rechtsgrundsatz mal so nebenbei ausgehebelt wird (und das wird sie!), sollte man ich doch besorgt fragen, wohin das führt.
Und was man mit dem Argument: "Du kannst nicht dagegen sein, denn es dient ja dem Schutz von Kindern!" noch alles in Gesetzestexte gießen könnte, die grundlegende Rechte einfach mal so außer Kraft setzen ...
Und nein, das ist nicht an den Haaren herbeigezogen.
@Bero:
Mir geht es um Folgendes ...
Bei all der überbordenden Hysterie, mit der dieses Thema besetzt ist, gerät völlig außer Sicht, daß es tatsächlich Übergriffe gibt.
Und bei all dem Gekreisch, daß aktionistische Schreihälse von sich geben, kann es sehr schnell passieren, daß die Opfer - wie immer - nicht mehr gehört und gesehen werden.
Es wird ÜBER sie gesprochen, nicht mit ihnen.
Sie werden zu Fallzahlen degradiert, sind Opfer hysterisch-voyeuristischer "Berichterstattung", ihr Leid wird politisch instrumentalisiert, um bestimmte "Sicherheitsinteressen" durchzusetzen.
Aber um die Opfer selbst geht es dabei komischerweise nie.
Und schon gar nicht darum sie wirklich zu schützen.
Das, mit Verlaub, kotzt mich an.
Und auch, wenn es keiner hören will, ich sage es noch einmal:
Wer tatsächlich eine sinnvolle Prävention betreiben wollte, der müßte sich unbedingt und zuallererst mit Überlebenden zusammensetzen.
it "Longterm Survivors".
Sich deren Erfahrungen anhören.
Denn wer, bitte, hat denn tatsächlich Erfahrung mit solchen unaussprechlichen Dingen, wenn nicht die Überlebenden?
Und dann, nur dann, könnte man sich überhaupt erstmal Gedanken darum machen (auch das hab ich wieder und wieder erklärt), welche Strategien die Täterschweine generell und grundsätzlich verfolgen.
Welche Taktiken sie dabei anwenden.
Wie man so etwa erkennt (was verdammt schwer ist, wenn man keine Erfahrung hat) und wie man ihre Strategien zunichte macht.
Dann könnte man fundiert an die ganze unappetitliche Sache herangehen.
Komischerweise geht es aber nie darum.
Komischerweise wissen immer alle sofort Bescheid, haben sofort Patentrezepte parat, wenn es um dieses heikle Thema geht.
Da ist jeder ein Experte.
Keiner tritt mal einen Schritt zurück und sagt: Ey, wollen wir nicht erstmal hören, was Betroffene dazu zu sagen haben?
Stattdessen reden die meisten einer Abschaffung gesetzlich garantierter Grundrechte das Wort, als ob das die Lösung sei.
Wenn wir frohgemut die Unschuldsvermutung abschaffen und einfach mal alle Übungsleiter unter Generalverdacht stellen, dann wird das diesen Paedos aber ein Lehre sein!
Die werden vor lauter Angst ... also irgendwie werden die dann vor lauter Angst, jawohl, werden sie nämlich!
Ich weiß allerdings aus eigener bitterer Erfahrung, wie solche Schweine "ticken", und deshalb kann ich auch sagen, daß die Idee mit dem Generalverdacht und dem EFZ ein schlechter Witz ist.
Und wirkunsglos dazu - es sei denn, man beabsichtigt etwas ganz anderes ...
Ich verstehe das nicht. Ich verstehe die ganze Debatte nicht.
Hysterie statt Nüchternheit, Gekreisch und hektischer Aktionismus statt problemlösungsorientierter Ansätze ...
Und diese ganze Hysterie schürt die ohnehin hierzulande noch immer anzutreffende Blockwart-Mentalität und das Denunziantentum.
Mich gruselt.
.
So wir wollen doch wirklich mal Sachlich bleiben, es gibt zwei Gründe warum ein ehrenamtlicher Träger ein Führungszeugnis verlangt und nur darum geht es hier.
Entweder es ist vom Gesetzgeber so Vorgeschrieben oder es wurde in einer Vorstandssitzung so beschlossen.
So verlange viele freiwillige Feuerwehren oder auch der THW ein solches Zeugnis und wer darauf keinen Bock hat, der lässt es halt oder sucht sich eine die es nicht fordert.
Auch der Geldtransportfahrer kann sich ja nen anderen Job suchen, wenn er mit den üblen Verdächtigungen denen er sich Ausgesetzt sieht, einfach nicht leben kann.
Als ich meine Ausbildereignung gemacht habe musste ich auch ein Führungszeugnis abgeben, was haben sich diese Schweine dabei wohl klammheimlich gedacht, das ich meinen zukünftigen Azubi verprügel. (obwohl:rolleyes:)
Meiner persönlichen Meinung nach macht es bei einem Trainer, der sich mit Kindern beschäftigt soll und will, durchaus Sinn sich anzuschauen ob er persönlich überhaupt dafür geeignet ist.
Dabei geht es nicht nur um den bösen Pädo sondern generell darum, ob man diesem Menschen überhaupt Schutzbefohlene anvertrauen darf.
Ist das ein Allheilmittel verhindert es 100% Übergriffe? Nein! Da brauchen wir auch gar nicht zu Diskutieren.
Es kann ein Steinchen in der Vorsorge sein, mehr nicht.
Ob man es nun unbedingt braucht, darüber kann man diskutieren keine Frage aber mit wem wenn es Vorschrift ist?
Tja und am Ende, wem es nicht passt weil er sich als gläserner Bürger fühlt, der soll doch einfach was anders machen.
@rambat
Ich verstehe durchaus was du meinst, aber so wie du persönlich an die Sache Argumentierst, gehst du in dieser Diskussion schon einen Schritt zu weit voraus.
Bei allem was du schreibst bin ich völlig bei dir, da wirst du von mir keinen Wiederspruch hören.
Wenn nicht die früheren Opfer helfen können, zukünftige Opfer zu verhindern und die „Strukturen“ der Täter aufzudecken, wer dann?
Mir brauchst du das nicht erzählen und ich denke auch sonst keinen hier, sondern „Denen“ aber dabei stellt sich mir die Frage wer sind „Die“?
Das meine ich mit dem Kreuzzug gegen die Falschen, denn wir alle hier sind (glaube ich zumindest) keine politischen Entscheidungsträger.
Wir können nur mit dem Arbeiten was man uns an die Hand gibt und eines dieser Mittel, auf die Vereine bezogen, ist nun einmal das Führungszeugnis.
Ich sag es ganz ehrlich, mir als Vater ist es schon lieb wenn man sich im Vorfeld anschaut, wer da 1:30 meinen Sohn trainiert.
Ich sehe das auch nicht als kratzen an der Unschuldsvermutung sondern schlicht und einfach als einen Nachweis der notwendigen persönlichen Qualifikation.
Klar, es ist nur ein unvollständige Qualifikation (nicht erwischt/noch nix gemacht) aber mehr Mittel haben wir zu diesem Zweck nun einmal nicht an der Hand.
kaffeegeniesser
24-10-2014, 15:50
Das an Leute die mit Kindern arbeiten, besonders strenge Anforderungen gestellt werden, sollte doch eigentlich selbstverständlich sein und dazu gehört nun einmal auch, von Anfang an die Leute auszusortieren die Aufgrund vorheriger Auffälligkeiten nicht geeignet sind.
Ich fühle mich dadurch nicht unter Generalverdacht gestellt und da ich auch selbst Vater bin sehe ich auch beide Seiten.
Hallo,
das ist für mich das Stichwort: "arbeiten". Ich arbeite nicht im Training, ich bekomme nichts nämlich nichts bezahlt. Es ist ein Ehrenamt in meiner Freizeit.
Und wenn die lieben Eltern so viel Angst um ihre Kinder haben, sollen sie sich doch bitte selbst hinstellen und sich um den kostbaren Nachwuchs ihrer Mitmenschen nach Feierabend und ohne Vergütung kümmern.
Ab dem Tag, an dem von mir jemand ein Führungszeugnis fordert, werde ich mein Ehrenamt großzügig zur Verfügung stellen und dann sollen sich bitte die Forderer einbringen.
Gruß
Tja und am Ende, wem es nicht passt weil er sich als gläserner Bürger fühlt, der soll doch einfach was anders machen.
Nicht ohne Verdächtigungen auf mich zu ziehen. Denn wenn ja alle im Verein es freiwillig herzeigen, nur ich nicht und ich sogar meinen ÜL-Amt (das ich umsonst und mit einigem Zeitaufwand betreibe) hinschmeiße, nur weil ich das dappische Zeugnis nicht abgeben will, dann kann mit mir ja irgendwas nicht stimmen. Da MUSS ich ja Dreck am Stecken haben.
Meiner persönlichen Meinung nach macht es bei einem Trainer, der sich mit Kindern beschäftigt soll und will, durchaus Sinn sich anzuschauen ob er persönlich überhaupt dafür geeignet ist.
Und das steht in meinem Führungszeugnis?
Sehe das absolut wie Rambat. Was ist mit der Unschuldsvermutung? Wo sind die Belege dafür, dass es in Sportvereinen vermehrt oder insgesamt viel zu Übergriffen und Mißbrauch gegenüber Kindern kommt?
Sorry, ist ein Reizthema bei mir und nein, mein Führungszeugnis ist unbeschrieben, ich hab ja nichtmal Punkte in Flensburg ;).
Und wenn die lieben Eltern so viel Angst um ihre Kinder haben, sollen sie sich doch bitte selbst hinstellen und sich um den kostbaren Nachwuchs ihrer Mitmenschen nach Feierabend und ohne Vergütung kümmern.
Und das Geschrei will ich hören, wenn Du von ihnen dann auch noch das EFT einforderst.
Meiner persönlichen Meinung nach macht es bei einem Trainer, der sich mit Kindern beschäftigt soll und will, durchaus Sinn sich anzuschauen ob er persönlich überhaupt dafür geeignet ist.
Dabei geht es nicht nur um den bösen Pädo sondern generell darum, ob man diesem Menschen überhaupt Schutzbefohlene anvertrauen darf.
Ist das ein Allheilmittel verhindert es 100% Übergriffe? Nein! Da brauchen wir auch gar nicht zu Diskutieren.
Es kann ein Steinchen in der Vorsorge sein, mehr nicht.
Ob man es nun unbedingt braucht, darüber kann man diskutieren keine Frage aber mit wem wenn es Vorschrift ist?
es ist ja keine vorschrift.
ich hatte ja bereits (samt quelle) aus dem gesetzestext zitiert:
V. Gibt es weitere wichtige Punkte?
1.
Wichtig ist, dass Vereine nicht zwingend verpflichtet sind, bzgl. sämtlicher Mitarbeiter(inne)n, die in der Kinder- und Jugendarbeit ehrenamtlich eingesetzt sind, ein solches erweitertes Führungszeugnis zu verlangen und ggf. sogar die Fortsetzung des Anstellungsverhältnisses hiervon abhängig zu machen.
Denn für die Vereins- und Verbandsarbeit ist dies kein Muss.
so, und nun kommen die ganzen typen in den landessportverbänden und führen das ad absurdum, denn sie legen einfach fest, daß in den vereinen dieses erweiterte führungszeugnis - nicht etwa das einfache! - vorgelegt werden muß.
unter androhung der nichtausreichung von fördermitteln erzwingen sie so etwas, das der gesetzgeber gar nicht fordert.
und dort, wo die lsv das nicht machen, sind es die vereinsvorstände selbst, die in vorauseilendem gehorsam die vorlage erzwingen.
So verlange viele freiwillige Feuerwehren oder auch der THW ein solches Zeugnis und wer darauf keinen Bock hat, der lässt es halt oder sucht sich eine die es nicht fordert.
Auch der Geldtransportfahrer kann sich ja nen anderen Job suchen, wenn er mit den üblen Verdächtigungen denen er sich Ausgesetzt sieht, einfach nicht leben kann.
wenn jemand einen job ausüben will, der bezahlt wird und seine existenz sichert, und wenn dieser job sicherheitsrelevante aufgaben beinhaltet, sehe ich so etwas ein.
aber es wird immer vergessen, daß übungsleiter ihren "job" auf goodwill-basis ausüben
in sehr vielen fällen unbezahlt, da gibt es nicht einmal eine aufwandspauschale, und vor allem in ihrer freizeit.
wenn dieses engagement so honoriert wird, daß man erst einmal seine "unschuld" nachzuweisen hat, bevor man sich unbezahlt mit anderer leute kindern herumärgern darf ...
nee, danke.
ich kenne viele übngsleiter, die vor allem dieser efz-geschichte wegen den ganzen kram hingeworfen haben. nach dem motto "irgendwann hat auch der geduldigste die faxen dicke".
Meiner persönlichen Meinung nach macht es bei einem Trainer, der sich mit Kindern beschäftigt soll und will, durchaus Sinn sich anzuschauen ob er persönlich überhaupt dafür geeignet ist.
und anhand welcher kriterien willst du das vorab beurteilen?
du kannst doch mit diesem efz nur herausfinden, was er sich in der vergangenheit eventuell hat zuschulden kommen lassen.
willst du einen menschen nur danach beurteilen?
oder nach welchen kriterien sonst?
wenn derjenige einschlägig vorbestraft ist, wird er sich hüten, als ülei irgendwo tätig zu werden. ist übrigens auch teil der auflagen für solche täterschweine ...
ist er nicht einschlägig vorbestraft, nützt das efz gar nichts.
und hat er in seiner jugend mal über die stränge geschlagen, steht es im "erweiterten" auch noch nach jahrzehnten drin.
und das ist dann der soziale offenbarungseid im verein.
denn du hast ja hier schon gelesen, denke ich, daß vereinsvorstände auch jemanden, der als junger mensch mal gestohlen hat, nicht als übungsleiter haben wollen.
ich kann dir versichern, daß das auch für alle anderen jugendsünden gilt.
"nein, den können wir nicht weiter hier dulden, auch wenn er zwanzig jahre lang ein mustergültiger und sehr engagierter übungsleiter war, der hat ja mal mit 19 jahren (hier beliebige nicht-sexuelle straftat oder ordnungswidrigkeit einsetzen), also das geht ja gar nicht! der muß weg!"
doch, so läuft das.
hab ich miterlebt, auch wenn ich selbst nicht betroffen war.
weißt du ... irgendwann wird niemand mehr als übungsleiter tätig sein wollen, denn geld gibt es dafür nicht und "ehrenamt" ist ja wohl ein witz angesichts der zweifelhaften ehre, erst einmal verdächtig zu sein ...
Tja und am Ende, wem es nicht passt weil er sich als gläserner Bürger fühlt, der soll doch einfach was anders machen.
machen ja schon viele. ich schrieb ja, daß in schleswig-holstein der übungsleiter-nachwuchs dermaßen weggebrochen ist - auch aus vielen anderen gründen - daß man händeringend leute sucht und schon ganze vereine schließen mußten.
Ich sag es ganz ehrlich, mir als Vater ist es schon lieb wenn man sich im Vorfeld anschaut, wer da 1:30 meinen Sohn trainiert.
Ich sehe das auch nicht als kratzen an der Unschuldsvermutung sondern schlicht und einfach als einen Nachweis der notwendigen persönlichen Qualifikation.
Klar, es ist nur ein unvollständige Qualifikation (nicht erwischt/noch nix gemacht) aber mehr Mittel haben wir nun einmal nicht an der Hand.
es gäbe ganz andere möglichkeiten als die unsinnige, demütigende vorlage eines efz beim vereinsvorstand.
auf die tatsache, daß vereinsvortände die infos einfach weitergeben, die sie rechtswidrig aus den vorgelegten efz beziehen, wurde hier auch nicht wirklich eingegangen.
mir kommt das immer so vor als ob man "kollateralschäden" einfach in kauf nehmen muß.
mich stört es, daß das alles als "alternativlos" dargestellt wird.
@küken
Tja und wenn du schon in dem Verein bist, musst du dir nun einmal überlegen ob du da mitziehen willst oder eben nicht.
Es ist dein gutes Recht „Nein“ zu sagen aber klar, es macht immer nen blöden Eindruck, da gebe ich dir Recht.
Und natürlich steht das Führungszeugnis nicht gleich für persönliche Eignung, das haben wir ja schon ausführlich aufgerollt.
Etwas anderes gibt es nun einmal, zumindest auf Vereinsebene nicht, um zu überprüfen ob da jemand Dreck am Stecken hat.
Da können wir das Ding auch gleich Abschaffen, der Geldbote kann ja trotzdem klauen und ich meinen Azubi schlagen.
Aber es ist doch zumindest ein Indikator wenn und dann würde ich denjenigen eben vielleicht nicht Einstellen oder eben zum Trainer ernennen.
Gabber4Life
24-10-2014, 16:03
Kann ich auch gut verstehen das Leute dann hinwerfen wenn sie kostenlos Menschen unterrichten in ihrer Freizeit und dann durchleuchtet werden wie beim CIA.
Hätte ich auch keinen Bock drauf.
@kaffeegenießer
das ist für mich das Stichwort: "arbeiten". Ich arbeite nicht im Training, ich bekomme nichts nämlich nichts bezahlt. Es ist ein Ehrenamt in meiner Freizeit.
Und wenn die lieben Eltern so viel Angst um ihre Kinder haben, sollen sie sich doch bitte selbst hinstellen und sich um den kostbaren Nachwuchs ihrer Mitmenschen nach Feierabend und ohne Vergütung kümmern.
neulich meinte eine mutter zu mir, ich würde es ja großzügig bezahlt bekommen, mich um die lieben kleinen zu kümmern.
sie war baß erstaunt, als ich ihr erklärte, nicht einen einzigen euro zu erhalten.
was glauben diese leute eigentlich? die zahlen im monat zwischen 5 und 8 euro mitgliedsbeitrag!
wo soll da bitte eine "großzügige bezahlung" der übungsleiter herkommen?
rechnen können sie also schonmal nicht ...
und wenn ich mich schon hinstelle und dieses "ehrenamt" ausübe, dann erwarte ich dafür auch anerkennung und respekt.
beides wird übungsleitern regelmäßig versagt.
und die vorlage des efz setzt dem ganzen die krone auf.
Zitat von Bero Beitrag anzeigen
Tja und am Ende, wem es nicht passt weil er sich als gläserner Bürger fühlt, der soll doch einfach was anders machen.
Nicht ohne Verdächtigungen auf mich zu ziehen. Denn wenn ja alle im Verein es freiwillig herzeigen, nur ich nicht und ich sogar meinen ÜL-Amt (das ich umsonst und mit einigem Zeitaufwand betreibe) hinschmeiße, nur weil ich das dappische Zeugnis nicht abgeben will, dann kann mit mir ja irgendwas nicht stimmen. Da MUSS ich ja Dreck am Stecken haben.
richtig.
genau das ist es.
da werden sie dann aktiv, die blockwarte, die denunzianten, die alleswisser.
"kein rauch ohne feuer! wird schon was dran sein!"
@bero:
Zitat von Bero Beitrag anzeigen
Meiner persönlichen Meinung nach macht es bei einem Trainer, der sich mit Kindern beschäftigt soll und will, durchaus Sinn sich anzuschauen ob er persönlich überhaupt dafür geeignet ist.
du als vater kriegst das doch gar nicht zu sehen!
du bist auch gar nicht befugt dazu.
die vereinsvorstände übrigens auch nicht, aber sie wollen es trotzdem haben.
und sie kopieren es sich auch.
und die kopie liegt dann in irgend einem ordner in irgend einem schrank im büro des vereinsvorstandes.
hallelujah ... muß ich die begriffe "datenschutz" und "recht auf informationelle selbstbestimmung" wirklich nochmal erwähnen?
"wir als eltern wollen aber wissen, mit wem wir es da zu tun haben!"
ja dann geht halt hin, redet mit dem ülei, schaut euch das training regelmäßig an.
nochmal - wie war es denn vor 30 jahren?
so ganz ohne vorlage eines erweiterten führungszeugnisses durch den übungsleiter ...?
und bero - es geht nicht um das gewöhnliche polizeiliche führungszeugnis oder dessen vorlage.
es geht darum, daß ein "erweitertes fühurngszeugnis" vorgelegt werde muß.
und das ist einfach eine andere hausnummer.
kaffeegeniesser
24-10-2014, 16:28
wo soll da bitte eine "großzügige bezahlung" der übungsleiter herkommen?
Also was erlauben Struuuuunz?
Der Verein hat doch die 250 Öre übernommen, die die Trainerausbildung kostet.
Und man durfte sich 7-8 Wochenenden mit Gleichgesinnten Samstag und Sonntag von morgens bis abends in Gaststättennebenzimmern und Turnhallen mit Theorie und Praxis vergnügen. Und dann hat der Verein auch noch 10 Cent je Kilometer für die Fahrten mit dem Privatauto rausgerückt. Wollen wir mal gar nicht davon reden, dass bei man bei Lehrgängen im eigenen Verein, die man mit organisiert, eigene Gerätschaften wie Kaffeemaschine, Campingherdplatte etc. beisteuert, einen Becher Kaffee trinkt und nix dafür in die Kasse geworfen hat.
Nur damit keine Missverständnisse aufkommen:
Ein erweitertes Führungszeugnis ist wie ein normales Führungszeugnis, nur das dort alle Verurteilungen! wegen Sexualdelikten aufgeführt werden.
Ordnungswidrigkeiten oder verjährte Verurteilungen tauchen dort genauso wenig auf wie im normalen Führungszeugnis.
Infos zum Führungszeugnis (http://de.m.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrungszeugnis)
Grüße
Kanken
@rambat
Damit wir erst einmal vom rechtlichen Wegkommen und den Diskussionsrahmen abzustecken, warum sagst du das sie Sportvereine das erweiterte Führungszeugnis nicht anfordern dürfen?
Auf der Seite des Bundesamt für Justiz sind Sportvereine klar als mögliche Antragsteller aufgeführt, für die wurde das erweiterte Führungszeugnis (Sexualdelikte aufgeführt) doch mehr oder weniger eingeführt.
Reden wir da gerade irgendwie aneinander vorbei?
Bei Angestellten dürfen die das, soweit ich weiss. Nicht bei den freiwilligen...
Bei Angestellten dürfen die das, soweit ich weiss. Nicht bei den freiwilligen...
Doch "Ehrenamt" ist extra mit aufgeführt, deswegen frage ich ja.
Nur damit keine Missverständnisse aufkommen:
Ein erweitertes Führungszeugnis ist wie ein normales Führungszeugnis, nur das dort alle Verurteilungen! wegen Sexualdelikten aufgeführt werden.
Ordnungswidrigkeiten oder verjährte Verurteilungen tauchen dort genauso wenig auf wie im normalen Führungszeugnis.
Infos zum Führungszeugnis (http://de.m.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrungszeugnis)
Grüße
Kanken
Danke,
ich hab schon in Post#35 empfohlen erstmal den Wikipediaeintrag zu lesen, da werden schon die meisten Missverständnisse aufgeklärt.
Doch "Ehrenamt" ist extra mit aufgeführt, deswegen frage ich ja.
Danke für die info. Als es in unserm Verein diskutiert wurde, hieß es, dass sie nur die angestellten verpflichten können.
gut, einige dinge werden da gern mal verwechselt, ist mir auch passiert.
Mit dem am 1. Mai 2010 in Kraft getretenen 5. Gesetz zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes vom 16. Juli 2009 ist in § 30a und § 31 BZRG ein „erweitertes Führungszeugnis" eingeführt worden, welches über Personen erteilt werden kann, die beruflich, ehrenamtlich oder in sonstiger Weise kinder- oder jugendnah tätig sind oder tätig werden sollen.
Erweiterte Führungszeugnisse können durch Behörden „zum Zwecke des Schutzes Minderjähriger" auch unmittelbar nach § 31 Abs. 2 BZRG beantragt werden, wenn eine Aufforderung an den Betroffenen zur Vorlage nicht sachgemäß ist oder erfolglos bleibt.
In den meisten Fällen wird die betroffene Person von der jeweiligen Stelle, Arbeitgeber oder dem jeweiligen Träger, unter Bezugnahme auf § 30a BZRG, oder im Falle einer Prüfung der persönlichen Eignung, nach § 72a des 8. Buchs Sozialgesetzbuch, bei beruflicher oder ehrenamtlicher Beaufsichtigung, Betreuung, Erziehung oder Ausbildung Minderjähriger oder bei einer Tätigkeit mit ähnlichem Kontakt zu Minderjährigen, aufgefordert werden, ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.
Es wird also meist persönlich wie ein privates Führungszeugnis beantragt.[13]
Das erweiterte Führungszeugnis enthält gegenüber dem normalen Führungszeugnis zusätzlich Verurteilungen wegen Sexualdelikten, die für die Aufnahme in das normale Führungszeugnis zu geringfügig sind.
Es darf nicht mit dem Bundeszentralregisterauszug verwechselt werden, welcher tatsächlich alle Verurteilungen einer Person enthält.
Erweitertes Führungszeugnis, was steht genau drin Strafrecht Forum 123recht.net (http://www.123recht.net/Erweitertes-Fuehrungszeugnis,-was-steht-genau-drin-__f466600.html)
zum besseren verständnis:
es steht im erweiterten fz alles drin, was auch im "normalen" drinsteht.
zusätzlich sind auch alle "sexualdelikte" aufgeführt.
auch jene, die aufgrund eines geringen strafmaßes im normalen fz nicht aufgeführt werden (verurteilung bspw. zu tagessätzen / geldstrafe).
letzten endes kann niemand gezwungen werden, dem vorstand eines sportvereins ein erweitertes führungszeugnis vorzulegen.
so zumindest die theorie.
legt jemand ein solches efz nach aufforderung durch den sportverein nicht vor, ist er aus sicht des vereins als übungsleiter nicht tragbar.
unschuldsvermutung good bye.
und noch immer hat sich hier niemand zu der frage geäußert, wie sich das recht auf informationelle selbstbestimmung mit der tatsache vereinbaren läßt, daß meiermüllerschulze als vorstandsmitglied des turnvereins hinterunterkenntkeinschwein einfach so in das erweiterte führungszeugnis eines anderen menschen reinschauen zu dürfen glaubt.
und davon eine kopie macht.
und die im schrank im büro des vereins lagert.
wer garantiert denn, daß da nicht hinz und kunz drauf zugreifen können?
und wer garantiert eigentlich, daß meiermüllerschulze die infos aus dem efz nicht weitertratscht?
und wenn er es doch tut - wer haftet?
auf welcher rechtsgrundlage?
und wie weist man meiermüllerschulze nach, daß er infos aus dem efz weitergetratscht hat?
das sind alles so dinge, die ich schon miterlebt habe.
und über die sich keiner irgendwelche gedanken macht.
wird schon nix passieren ... und wenn jemand einen eintrag im efz hat, dann ist er ja selber schuld.
dieb, betrüger, schläger, randalierer - selbst wenn er sich keines sexualdeliktes schuldig gemacht hat, will man "so einen" nicht im verein.
auch wenns lange her ist, daß er sich strafbar gemacht hat.
auch wenn er seitdem nicht rückfällig wurde.
wie gesagt, ich zitiere das jetzt zum dritten mal:
Wichtig ist, dass Vereine nicht zwingend verpflichtet sind, bzgl. sämtlicher Mitarbeiter(inne)n, die in der Kinder- und Jugendarbeit ehrenamtlich eingesetzt sind, ein solches erweitertes Führungszeugnis zu verlangen und ggf. sogar die Fortsetzung des Anstellungsverhältnisses hiervon abhängig zu machen.
Denn für die Vereins- und Verbandsarbeit ist dies kein Muss.
scheint irgendwie nicht angekommen zu sein.
es wird aber von seiten der vereine immer behauptet, sie wären gesetzlich verpflichtet, das efz einzufordern ...
Danke für die info. Als es in unserm Verein diskutiert wurde, hieß es, dass sie nur die angestellten verpflichten können.
Das ist veraltet, wie schon in einem anderen Beitrag von mir geschrieben gibt es anscheinend ab dem 01. Januar 2014 eine neue Regelung. Und das nicht nur in Österreich, sondern wie es scheint auch in Deutschland. Deshalb die Frage von mir, ob das mit dem EU-Recht zusammenhängt.
Quelle Sportpolitik: Wer Kinder betreut, muss Zeugnis zeigen (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kreis-heinsberg/sport/wer-kinder-betreut-muss-zeugnis-zeigen-aid-1.3792008)
Und es geht hier explizit um ein erweitertes Führungszeugnis, ein einfaches reicht nicht (mehr).
zeitvertreibi
24-10-2014, 18:20
dieb, betrüger, schläger, randalierer
betrifft doch dann aber das fz generell und ist nicht für das erweiterte typisches
oldtomtom
25-10-2014, 13:54
Eigentlich bin wegen diverser früherer "Verfehlungen" als Übungsleiter ungeeignet: Ich kenne da ein Mädchen. Ich war der erste Mann in ihrem Leben, der sie und den sie nackt gesehen hat. Ich habe sie regelmäßig mit meinen Händen angefaßt, als sie nackt vor mir lag. Ich habe sie dabei auch zwischen ihren Beinen berührt Als kleines Mädchen saß sie machmal, zwar selten, aber einige Male mit mir in der Badewanne.. Ich habe sie, als sie noch Kind war, geküßt, und sie hat mich auch geküßt. Als Teenie kam sie oft zu mir und hat auch bei mir übernachtet. Sie war und ist glücklich mit mir.... Ia, ich bin doch schon pervers, was ich mit ihr alles gemacht habe......... Ich bin schuld, daß sie trotzdem eine glückliche Kindheit hatte...... meine Tochter.
Mit einem kleinen Jungen hab ich das vorher alles schon üben können..... mit meinem Sohn.
gez. Ein Vater, der selbst im Erziehungsurlaub war, und weiß. wie man(n) Windeln wechselt.
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