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Vollständige Version anzeigen : Sanfte Mittel oder die harte Tour ? Was kommt zuerst ?



bilbo
25-10-2014, 11:56
gelöscht

D.Fink
25-10-2014, 12:31
Dazu müsste man erstmal Sanftemittel definieren.
Bei einem Messer Angriff kann ein Schlag auf die Nase für mich immer noch ein Sanftes mittel sein. Ich finde diese ganzen Hebel und festhalte Techniken ja gut und Trainiere sie auch gerne ich habe aber für mich im Training gemerkt das es selbst im Training nicht zu 100% funktioniert und wenn es da schon nicht geht wie soll das dann auf der Strasse gehen.
Ich persönlich bin der Meinung wenn mir jemand körperlichen Schaden zufügen will, muss er damit leben das es am Ende für ihn schmerzhaft wird. Ich würde alles tun um einen Angriff so schnell es geht zu beenden ohne wenn und aber.
Was ich aber nie machen würde ist nochmal nachträglich zuschlagen oder Tretten wenn der Agressor besigt ist (mir fällt gerade nichts bessere ein)

Klaus
25-10-2014, 12:53
Bei nem Messerangriff, wenn es kein 3jähriger ist, ist das sanfte Mittel ein Sprawl und Abhauen so schnell es geht. Alle anderen Mittel dürfen gerne endgültige Abhilfe verschaffen, so schnell irgendmöglich. Ansonsten müsste man unglaublich gut grappeln können, wer das kann, schön.

Für alles was nicht mit Waffen läuft, und nicht erkennbar demonstriert dass der Typ gefährlich ist (kompetent), sind sanfte Mittel in Ordnung - WENN man das kann. Im weitesten Sinne ringen, werfen, hebeln, kontrollieren, choken. Dafür muss man deutlich stärker (kompetenter) sein als der Angreifer, ich würde es nicht probieren wenn man nicht aus Sparring mit entsprechend guten Leuten weiss man ist gut genug. Im Moment erinnere ich mich nicht, jemals "sanft" agiert zu haben, nur dass ich die Leute halbwegs in einem Stück gelassen habe.

Kneipenprügler
25-10-2014, 13:02
Man muss die harten Mittel gut genug können, um sich sanfte Mittel leisten zu können... :)

Beste Grüsse,
kp

D.Fink
25-10-2014, 13:10
@Klaus entweder haben wir andere auffassungen von einem Sprawl oder ich verstehe es nicht. Wie willst du mit dieser Technik ein Messer Angriff abwehren wenn er nichz gerade versucht vorn Übergebeugt dir die Beinen Aufzuschneiden. ?

Judoka70
25-10-2014, 13:34
Für alles was nicht mit Waffen läuft, und nicht erkennbar demonstriert dass der Typ gefährlich ist (kompetent), sind sanfte Mittel in Ordnung - WENN man das kann. Im weitesten Sinne ringen, werfen, hebeln, kontrollieren, choken.

Warum siehst Du werfen und hebeln als sanftes Mittel an? Hebeln zieht darauf ab Gelenke zu zerstören und wenn beim Wurf jemand mit dem Kopf auf den Boden knallt , scheint mir das auch nicht gerade sanft zu sein ...

Fisherman's Friend
25-10-2014, 14:00
Aus meiner Sicht kommt es drauf an, wo (Job im Security, Polizei, Militär, Ottonormalbürger) die SV-Techniken eingesetzt werden sollen. Mir ist bewusst, dass Polizei, Security und Co ihre eigenen Systeme haben und auch sn entsprechende Gesetze gebunden sind.
Ich spreche jetzt mal für Ottonormalbürger. Da macht es für mich am meisten Sinn wenige gute "harte Mittel" zu trainieren. Ich weiss nicht, mit wie vielen Gegnern ich es zu tun habe, Umgebung, sprich am Bahnhof, im Wald, in der Kneipe, etc. ist auch sehr relevant.
Meine Motto bei einer SV-Situation lautet KaFlu Kampf und Flucht. Dafür reichen, wie schon erwähnt, einige harte Mittel. Den oder Angreifer festzunehmen ist Aufgabe der Polizei, Security. Die sind auch im Umgang mit solchen Typen geschult.
Lange Rede kurzer Sinn: harte Mittel für Ottonormalbürger ja um nach s m Kampf zu fliehen und die Polizei zu informieren, der Rest ist der Polizei zu überlassen. Für Interessierte Onbürger soll aber die Möglichkeit bestehen, sanfte Mittel zu lernen.

zeitvertreibi
25-10-2014, 14:02
Halte sanfte Mittel am Anfang für gut geeignet. Die Hemmschwelle sanftere Mittel einzusetzen ist nicht so hoch. D.h. die Techniken sind eher verfügbar. Gerade wenn du Leute hast die niemanden verletzen wollen, können die mit der Superkillertechnik absolut nichts anfangen. Aus meiner Sicht macht da ein "sanftes Mittel", was aber entschlossen durchgezogen wird, mehr Sinn. Bsp: Wenn eine Person einen Armstreckhebel macht und dann wegläuft, mag das vielleicht nicht das Effizienteste gewesen sein, aber es funktioniert und unterbricht einen Angreifer.
Sanfte Mittel kontrolliert einzusetzen, mit dem Ziel einen Gegner zu schonen, ist aber was anderes. Die meisten werden nicht stressresistent genug sein um kontrolliert ein sanftes Mittel einzusetzen, selbst wenn sie es "theoretisch" technisch könnten. Zusätzlich hängt der Erfolg noch vom Verhalten des Gegners ab. Die Frage ist auch wie "sanft" das "sanfte Mittel" unter Stress noch ist. Mit den meisten sanften Mitteln hat man ein etwas höheres Risiko für einen selbst. "Etwas" kann z.B. der Unterschied von einer sec. sein in der ein Gegner noch was machen könnte. Finde es kommt da auf das Eskalationsniveau an und darauf ob der Angreifer überhaupt eine ernstzunehmende Bedrohung ist.

bilbo
25-10-2014, 14:02
gelöscht

gasts
25-10-2014, 14:15
Mit "sanft" in diesem Sinne sind alle Aktionen gemeint, die das Gegenüber nicht verletzen. So gesehen sollte das Gegenüber keine Brüche, etc. erleiden.


Was bleibt denn da, wenn der andere nicht körperlich extrem unterlegen ist?
Auschoken?

bilbo
25-10-2014, 16:40
gelöscht

zeitvertreibi
25-10-2014, 17:03
Eine gute Frage. Nach der "sanften Lehre" vermutlich ein Haltegriff bis zur Aufgabe. Ich habe mir die Frage auch schon oft gestellt - die Wahrscheinlichkeit, dass ich dann von "seinen" Kumpels platt gemacht werde oder bis zum St. Nimmerleinstag einen Haltegriff machen muss, ist recht groß.

Naja, bezogen auf Aikido gilt afaik auch mit der eigenen Kraft auf den Boden schmeißen als sanft. Glaube das Gegner überhaupt keine Schmerzen erleiden darf ist Überinterpretation. Würde persönlich als "sanft" alles definieren, wo es keine großen Verletzungen außer z.B. einem blauen Fleck gibt, also z.B. auch einen lockeren Tritt in den Bauch oder einen "freundlicheren" Wurf.

Klaus
25-10-2014, 17:47
@Klaus entweder haben wir andere auffassungen von einem Sprawl oder ich verstehe es nicht.

Sprawl im Sinne von hektisch zurückspringen bevor jemand auf den Bauch einsticht. ;)

Willi von der Heide
25-10-2014, 17:49
Auf der anderen Seite sind diejenigen (dazu zähle ich mich) die lieber erstmal die harte Tour lernen, um möglichst schnell selbstverteidigungsbereit zu sein.

Mein Gedanke dahinter ist folgender: sanfte Mittel sind für die Selbstverteidigung reiner Luxus. In einer realistischen Auseinandersetzung geht es darum, einen ernsthaften Angriff auf die eigene körperliche Unversehrtheit abzuwenden. Da der Angreifer mir Schaden zufügen möchte, muss er ebenfalls damit rechnen, bei der Abwehr eines Angriffes verletzt zu werden.

Folglich sollte man erstmal sich wirklich verteidigen können, bevor man einen Gegner sanft behandeln kann.

Mir ist bewusst, dass viele das Problem nicht verstehen werden, weil sie keine sanften Mittel womöglich nur nebenbei lernen. Aikidokas, Judokas, u. a. werden das Problem aber kennen...

Das antworten auf deine Frage(n), hast du mir schon abgenommen ! Von daher zitiere ich dich einfach mal.

" sanfte Mittel " ... klingt nach EWTO ;) ...

Schnueffler
25-10-2014, 18:20
Wie definierst du sanfte Mittel?
Das zertrümmerte Gelenk, der Aufschlag mit dem Kopf auf den Asphalt, der gebrochene Knochen?

Kämpfer17
25-10-2014, 18:34
Ich bin ebenfalls der Meinung , dass es wichtig ist zu wissen wie man sich Verteidigt .

Allerdings denke ich dass die besten kämpfe die sind denen man aus dem weg geht .

wir alle kennen den Klassiker vorallem bei jugendlichen das "schulterrammen" Man kann sich entscheiden ob man ganz einfach einen ausfallschritt macht oder den ganzen Körper anspannt sodass er den Tag erstmal keinen mehr rammen wird .

StaySafe
25-10-2014, 18:36
Sprawl im Sinne von hektisch zurückspringen bevor jemand auf den Bauch einsticht. ;)

hektisches zurückspringen hat nur nichts mit nem Sprawl zu tun...

Kannix
25-10-2014, 18:42
Brennesselgriff und Schwitzkasten ist ok, Eisbein finde ich kritisch

Macabre
25-10-2014, 19:29
Brennesselgriff und Schwitzkasten ist ok, Eisbein finde ich kritisch

1000 Brennesseln.....
:biglaugh:

ThirdKing
25-10-2014, 20:01
Mein Diskussionsbedarf geht eigentlich mehr in die Richtung, welche Techniken oder auch Ethik aus eurer Sicht sinnvoller zu vermitteln ist.
In Sachen Selbstverteidigung gibt es nur eine sinnvolle Variante: Erst versuchen den Konflikt friedlich zu lösen, also deeskalieren und einen Kampf zu vermeiden. Falls das aber nicht klappt- warum auch immer- voll drauf.

"Sanfte Techniken" haben auf der Straße nichts zu suchen- wenn man in erster Linie darauf achtet, den Angreifer möglichst nicht zu verletzen, leidet darunter die Effektivität. Im Erstfall kommt es darauf an, sich selbst zu schützen und den bzw die Angreifer erfolgreich abzuwehren.
Bei vielen Sportarten, die einen großen Wert auf "Sanfte Techniken" legen und als sv-tauglich verkauft werden, wird auch außer Acht gelassen, dass Anfgreifer oftmals nicht alleine sind. Bei Judo zB kann ich aus eigener Erfahrung folgendes sagen: Der ersten Angreifer kann man schön mit einem Seoi-otoshi sanft zu Boden bringen und dann mit einem Kesa-Gatame sanft am Boden festhalten... aber das wird den zweiten Angreifer nicht davon abhalten einem voll in die Fresse zu treten.
Wenns hart auf hart kommt, müssen die Angreifer abgewehrt und von einem weiteren Angriff abgehalten werden. Wenn es dafür erforderlich ist, diese kampfunfähig zu machen, ist das halt so.

Aber wie oben schon gesagt, nur damit mich hier keiner falsch versteht: Man muss vorher immer um eine gewaltfreie Lösung bemühen. Klappt das aber nicht, weil der Angreifer es von Anfang an auf Stress abgesehen hat, muss man sich verteidigen.

icken
25-10-2014, 21:06
. Bei Judo zB kann ich aus eigener Erfahrung folgendes sagen: Der ersten Angreifer kann man schön mit einem Seoi-otoshi sanft zu Boden bringen und dann mit einem Kesa-Gatame sanft am Boden festhalten... aber das wird den zweiten Angreifer nicht davon abhalten einem voll in die Fresse zu treten.


Von dem zweiten Typen mal abgesehen.
Wenn du es nicht beruflich machst, warum willst du dich freiwillig in den Dreck legen?
Und irgendwann musst du auch wieder loslassen, dann geht's wieder von vorn los?

Schnueffler
25-10-2014, 21:08
Hoffen und Glauben, das er sich irgendwann beruhigt. :D:cool:

ThirdKing
25-10-2014, 23:15
Von dem zweiten Typen mal abgesehen.
Wenn du es nicht beruflich machst, warum willst du dich freiwillig in den Dreck legen?
Und irgendwann musst du auch wieder loslassen, dann geht's wieder von vorn los?
Wenn man schnell reagieren muss, macht man eben das, was traniert wird: Gegner auf die Matte legen und wenn dann keiner "Ippon" brüllt, sofort hintehr und Haltegriff. Zur Selbstverteidigung natürlich ungeignet, aber wenn man schnell reagieren muss, entscheiden (antrainierte) Reflexe über die Reaktion.

Kigger
25-10-2014, 23:23
Ich denke dass fast jedes "harte Mittel" auch ein "weiches" sein kann.
Z.B. indem man einen Schlag nicht voll durchzieht,einen Tritt nicht gegen das Knie sondern Wade oder Oberschenkel richtet oder einen Angreifer statt mit nem harten Schlag erstmal mit einem beidhändigen Schubser gegen die Brust auf Distanz bringt.
Wer harte Mittel drauf hat kann diese auch in angemessener,entschärfter Form anwenden,denke ich - bzw. : ich gehe mal davon aus,dass man es können sollte ;-))
Daher würde ich es statt "weich" eher "angemessen" nennen.

Fisherman's Friend
26-10-2014, 08:46
Brennesselgriff und Schwitzkasten ist ok, Eisbein finde ich kritisch

Was ist der Brennesselgriff und was ist ein Eisbein?
Eisbein = Tritt in die Weichteile? Knie in den Oberschenkel rammen?

Sorry, dass ich so blöd frage. Habe noch nie von diesen 2 Begriffen gehört. Vermutlich kenn ich die Techniken einfach unter anderen Namen.

Alephthau
26-10-2014, 10:26
[QUOTE=Fisherman's Friend;3273613]Was ist der Brennesselgriff /QUOTE]

Auch als "1000 Stecknadeln" bekannt und eine fiese Technik aus der Kindheit! :D

Schwerpunktmäßig wird der Unterarm des Kontrahenten mit beiden Händen gegriffen und die Haut mit diesen in jeweils gegensätzlicher Richtung verdreht! :-P

Im englischen Sprachraum übrigens "chinese/indian burn"n genannt......

Gruß

Alef

P.S. Bei Eisbein steh ich aber gerade selber auf dem Schlauch, werde aber wohl "Ach daaaaas!" denken wenn es erklärt wird! ;)

Fisherman's Friend
26-10-2014, 10:40
[QUOTE=Fisherman's Friend;3273613]Was ist der Brennesselgriff /QUOTE]

Auch als "1000 Stecknadeln" bekannt und eine fiese Technik aus der Kindheit! :D

Schwerpunktmäßig wird der Unterarm des Kontrahenten mit beiden Händen gegriffen und die Haut mit diesen in jeweils gegensätzlicher Richtung verdreht! :-P

Im englischen Sprachraum übrigens "chinese/indian burn"n genannt......

Gruß

Alef

P.S. Bei Eisbein steh ich aber gerade selber auf dem Schlauch, werde aber wohl "Ach daaaaas!" denken wenn es erklärt wird! ;)

Danke für die Erklärung

Ja diese Technik kenn ich bestens :D, bezweifle aber deren Effektivität.

Mr.Fister
26-10-2014, 10:40
P.S. Bei Eisbein steh ich aber gerade selber auf dem Schlauch, werde aber wohl "Ach daaaaas!" denken wenn es erklärt wird! ;)
im englischen sprachgebrauch übrigens dead leg genannt:

How to do a dead leg - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=XnpA_Me-zYA)

:cool:

Fisherman's Friend
26-10-2014, 10:43
im englischen sprachgebrauch übrigens dead leg genannt:

How to do a dead leg - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=XnpA_Me-zYA)

:cool:

Ah ja, alles klar.

In der CH nennt man diese Technik "es Tomätli geh", eine Tomate geben. Weiss aber nicht wieso gerade dieses feine Gemüse genommen wird:ups:

Gast
26-10-2014, 10:52
In Sachen Selbstverteidigung gibt es nur eine sinnvolle Variante: Erst versuchen den Konflikt friedlich zu lösen, also deeskalieren und einen Kampf zu vermeiden. Falls das aber nicht klappt- warum auch immer- voll drauf.

"Sanfte Techniken" haben auf der Straße nichts zu suchen- wenn man in erster Linie darauf achtet, den Angreifer möglichst nicht zu verletzen, leidet darunter die Effektivität.

ich halte sanfte techniken auf der strasse auch ab und zu für sinnvoll..man muss nicht immer voll drauf..
warum soll ich jemanden evtl schwer verletzen, wenn ich beispielsweise nach situation und einschätzung jemanden haushoch überlegen bin?
also ich kenne dieses einfach "voll drauf, der abschaum hats nicht anders verdient" spiel auch zu genüge, aber wenn dann wirklich mal schwerste verletzungen auftreten und man viel geld bezahlen muss oder auf andere weise für seine falsche reaktion büssen muss, hätte man vielleicht doch lieber die sanften mittel gewählt.

Alephthau
26-10-2014, 11:30
im englischen sprachgebrauch übrigens dead leg genannt:

How to do a dead leg - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=XnpA_Me-zYA)

:cool:

Ach daaaas! *hust :D

Ich kenn das Teil unter "Pferdekuss"! :P

Gruß

Alef

Schnueffler
26-10-2014, 11:58
Ich auch!

Fisherman's Friend
26-10-2014, 12:04
Meine sehr vereehrten Mitglieder des KKB, das zeigt uns mal wieder sehr deutlich auf, dass es eigentlich keine neuen Techniken mit dem erscheinen eines neuen "Selbstverteidigungssystem" gibt. Wir kennen die Techniken, nur sagt halt diese Gruppe zu dieser Technik Pferdekuss, die andere Gruppe Eisbein, und die dritte Gruppe Tomate geben.

8-tung, dieser Beitrag ist leicht ironisch gemeint, enthält aber durchaus auch gewisse Anteile von Wahrheiten.

Grusd Fisherman's Friend

Kannix
26-10-2014, 12:06
Ach daaaas! *hust :D

Ich kenn das Teil unter "Pferdekuss"! :P

Gruß

Alef

Na und? Jetzt müsste Jacko erklären in der wievielten Form das vorkommt

Fisherman's Friend
26-10-2014, 12:07
Na und? Jetzt müsste Jacko erklären in der wievielten Form das vorkommt

"In der x+1ten Form:D:D:D:D:D"

Hafis
26-10-2014, 15:34
ich halte sanfte techniken auf der strasse auch ab und zu für sinnvoll..man muss nicht immer voll drauf..
warum soll ich jemanden evtl schwer verletzen, wenn ich beispielsweise nach situation und einschätzung jemanden haushoch überlegen bin?
also ich kenne dieses einfach "voll drauf, der abschaum hats nicht anders verdient" spiel auch zu genüge, aber wenn dann wirklich mal schwerste verletzungen auftreten und man viel geld bezahlen muss oder auf andere weise für seine falsche reaktion büssen muss, hätte man vielleicht doch lieber die sanften mittel gewählt.

... Jupp, so sehe ich das auch:
es reicht, wenn du deinem Gegner durch dein Auftreten vermittelst, dass du die 'harten' Techniken wirklich drauf hättest, wenn der es noch genauer wissen wollen würde ...

gruß hafis

nachtrag:
in unserer Heimatzeitung gab es heute einen Bericht über einen jungen Mann mit einer besonderen Kampftechnik:
- verbale Auseinandersetzung in der Kneipe
- Wirt schickt die Kampfhähne nach draußen, um Kampf 'Mann gegen Mann' auszuführen
- unser Junge bricht dem anderen durch einen Boxhieb die Nase, bevor der andere sich auch nur zum Kampf 'aufgestellt' hat
- und das ist nicht nur einmal passiert ...
- Folge: Bewährungsstrafe, soziale Dienste usf. ...

carstenm
26-10-2014, 20:47
Nur der Vollständigkeit halber ...

Mit "sanft" in diesem Sinne sind alle Aktionen gemeint, die das Gegenüber nicht verletzen. So gesehen sollte das Gegenüber keine Brüche, etc. erleiden. ... Falls du das so tatsächlich auf aikidô beziehen solltest, bin ich der Meinung, daß du etwas fundamental mißverstanden hast. Oder aber dein Lehrer, wenn er das tatsächlich so unterrichten sollte.
Was noch lange nicht heißt, daß das Üben von aikidô geeignet ist, sehr schnell SV-fähig zu werden.

Insofern ist aikidô vielleich doch als "sanft" zu bezeichnen, weil's halt wahrscheinlich erstmal einfach nicht funktioniert. Und dann wird logischerweise das Gegenüber auch nicht verletzt. Das möchte ich persönlich aber nicht unbedingt zum System machen. Ehrlich gesagt.

bilbo
26-10-2014, 21:17
gelöscht

MartinB
26-10-2014, 22:03
zählen Angriffe zur Leber dann als sanfte Mittel? Man bricht nichts und schlägt auch nicht ins Gesicht...

Schnitzelsekt
26-10-2014, 23:16
Das Zauberwort ist Verhältnismässigkeit.

Wenn ich einem Betrunkenen, der mich dumm anquatscht, mit nem Ziegelstein das Gehirn aus seiner Birne herauskloppe, dann ist wohl irgendwas im Training oder im Leben schiefgelaufen.

Und nur Abstand-Schubser sind bei einem Psycho mit Messer wohl auch fehl am Platz.

amasbaal
27-10-2014, 11:49
Was ist der Brennesselgriff und was ist ein Eisbein?...Habe noch nie von diesen 2 Begriffen gehört.

du könntest ja auch ein enkel von kannix sein...
das sind schulhofgeheimtechniken aus vergangenen zeiten. hardcore old school sozusagen. :D

Murphys Law
27-10-2014, 17:13
...

Hau.drauf.wie.nix
27-10-2014, 17:30
Nach dem SV-Gedanke sollte es mMn von hart nach sanft unterrichtet werden. Lern dich erstmal effektiv zu schützen und wenn du da sicher bist (also was in der Hinterhand hast) fang an, jemanden sanft kontrollieren zu lernen (wenn man da für sich eine gewisse Notwendigkeit sieht :D )




Wenn ich einem Betrunkenen, der mich dumm anquatscht, mit nem Ziegelstein das Gehirn aus seiner Birne herauskloppe, dann ist wohl irgendwas im Training oder im Leben schiefgelaufen.

Ich hoffe nicht im Training...:hammer:

ThirdKing
27-10-2014, 17:32
warum soll ich jemanden evtl schwer verletzen, wenn ich beispielsweise nach situation und einschätzung jemanden haushoch überlegen bin?
Weil eine Einschätzung von haushoher Überlegenheit sich einfach mal als falsch herausstellen kann. Und dann wirds gefährlich...

Ich geb dir mal ein einfaches Beispiel:
Du stehst am Bahnhof und irgend ein besoffener Assi fängt an zu pöbeln. Auch wenn du "haushoch überlegen" bist bzw. dich so fühlst, kannst du einfach weggehen. Situation deeskaliert, Schlägerei vermieden. Der Assi kommt dir hinterher und hält dich am Arm fest... du kannst dich losreißen und einfach weitergehen. Meistens geben die Leute dann auf und man kommt ohne Schlägerei aus der Sache raus- auch ohne Sanfte Mittel anwenden zu müssen.
Aber viele Leute entscheiden sich dann für die sanften Mittel: Assi packt Typ am Arm-> Typ schubst Assi weg-> Assi setzt sich auf den Hosenboden. Sanfte Mittel angewendet, Angreifer unverletzt... und richtig sauer... rappelt sich auf und zieht ein Messer aus der Jacke. Sehr unschön sowas.
Wenn man sich auf einen Kampf einlässt, muss man auch sicher stellen, dass man den Angreifer neutralisiert und nicht nur provoziert. Die meisten Sanften Mittel bewirken erfahrungsgemäß nur letzeres.

Deshalb bleib ich auch bei meiner Aussage: Solange wie möglich deeskalieren. Immer versuchen einen Kampf zu vermeiden- wenn es aber nicht anders geht und es hart auf hart kommt, muss man auch bereit sein, sich so zu verteidigen, dass der Angreifer sicher abgewehrt wird.

Gast
27-10-2014, 18:07
Weil eine Einschätzung von haushoher Überlegenheit sich einfach mal als falsch herausstellen kann. Und dann wirds gefährlich...

Ich geb dir mal ein einfaches Beispiel:
Du stehst am Bahnhof und irgend ein besoffener Assi fängt an zu pöbeln. Auch wenn du "haushoch überlegen" bist bzw. dich so fühlst, kannst du einfach weggehen. Situation deeskaliert, Schlägerei vermieden. Der Assi kommt dir hinterher und hält dich am Arm fest... du kannst dich losreißen und einfach weitergehen. Meistens geben die Leute dann auf und man kommt ohne Schlägerei aus der Sache raus- auch ohne Sanfte Mittel anwenden zu müssen.
Aber viele Leute entscheiden sich dann für die sanften Mittel: Assi packt Typ am Arm-> Typ schubst Assi weg-> Assi setzt sich auf den Hosenboden. Sanfte Mittel angewendet, Angreifer unverletzt... und richtig sauer... rappelt sich auf und zieht ein Messer aus der Jacke. Sehr unschön sowas.
Wenn man sich auf einen Kampf einlässt, muss man auch sicher stellen, dass man den Angreifer neutralisiert und nicht nur provoziert. Die meisten Sanften Mittel bewirken erfahrungsgemäß nur letzeres.

Deshalb bleib ich auch bei meiner Aussage: Solange wie möglich deeskalieren. Immer versuchen einen Kampf zu vermeiden- wenn es aber nicht anders geht und es hart auf hart kommt, muss man auch bereit sein, sich so zu verteidigen, dass der Angreifer sicher abgewehrt wird.

mh ich würde sowas eher unter paranoides verhalten abhaken, bzw diese theoretischen denkansätze decken sich selten mit der praxis..
..klaro..jeder könnte theoretisch auch ne knarre dabei haben und mich übern haufen schiessen, aber die realität sieht zum glück anders aus. überheblich und unvorsichtig sollte man natürlich nicht sein..und klaro gibts es leute die erst aufhören, wenn sie nicht mehr können. aber die meisten leutchen kann man mit erfahrung und gewisser menschenkenntnis schon einschätzen.

Willi von der Heide
27-10-2014, 18:12
aber die meisten leutchen kann man mit erfahrung und gewisser menschenkenntnis schon einschätzen.

;) Die DU ja haben solltest. Kleiner Insider.

Ach ja ... Hallo von mir, länger nichts mehr von einander gehört !

Klaus
27-10-2014, 19:37
Du stehst am Bahnhof und irgend ein besoffener Assi fängt an zu pöbeln. Auch wenn du "haushoch überlegen" bist bzw. dich so fühlst, kannst du einfach weggehen. Situation deeskaliert, Schlägerei vermieden. Der Assi kommt dir hinterher und hält dich am Arm fest... du kannst dich losreißen und einfach weitergehen. Meistens geben die Leute dann auf und man kommt ohne Schlägerei aus der Sache raus- auch ohne Sanfte Mittel anwenden zu müssen.


Wenn der Asi (schreibt man hier mit einem s, ausser er assistiert mir) nicht nervig was brabbelnd den Arm greift sondern aggressiv, dann ist an dem Punkt Schluss mit lustig. Ist er nur nervig, rede ich mit ihm. Bei gewalttätigen besoffenen Leuten den Rücken zudrehen mache ich ganz sicher nicht.

ThirdKing
27-10-2014, 20:37
..klaro..jeder könnte theoretisch auch ne knarre dabei haben und mich übern haufen schiessen, aber die realität sieht zum glück anders aus.
Wie die Leute drauf sind, ist stark abhängig von der Wohngegend. Früher hab ich auch immer gedacht, die ganze Panikmache wegen Jugend- und Bandenkriminalität usw. wäre nur eine Erfindung der Medien, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Inzwischen wohne ich in einer Grißstadt am Rand eines Stadtviertels, welches unter "Sozialer Brennpunkt" läuft. Meine Wahrnehmung hat sich verändert.
Edit: Man muss aber dazu sagen, dass wir die zweit kriminellste Stadt in ganz Deutschland sind. In anderen Städten ohne Brennpunkte mit weniger Problemen sieht es wahrscheinlich anders aus.

MCFly
28-10-2014, 12:21
... Jupp, so sehe ich das auch:
es reicht, wenn du deinem Gegner durch dein Auftreten vermittelst, dass du die 'harten' Techniken wirklich drauf hättest, wenn der es noch genauer wissen wollen würde ...

gruß hafis


Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, doch im Grunde ist der Text trotzdem falsch. Imho ;)

Wenn man die Chance hat, nen Kampf zu vermeiden oder zu steuern (wie auch immer), ist es doch logisch und für einen erwachsenen Menschen eben selbstverständlich, dass man diese Gelegenheiten nutzt und nicht unter dem Deckmantel der SV überreagiert.

Aber im Ernst:

Ist doch ein bissel weltfremd, diesen Ansatz als Voraussetzung anzunehmen. 1. Wenn sich jemand ernsthaft mit dir auseinandersetzen möchte, geht er grundsätzlich davon aus, dass er dir entweder überlegen ist oder er sucht den Vorteil (z.B. durch Überzahl, Angriff aus dem Hinterhalt etc.). Das bedeutet 2. wenn ich mich verteidigen muss, achte ich zunächst auf meinen eigenen A... und erst danach kommt die Gesundheit des anderen.

SV ist für mich keine Auseinandersetzung auf ner Party, wo man sich kennt und vllt einen über den Durst getrunken hat. Das sind Sachen, da kann man sicherlich anders auftreten, wenn es schief geht, hat man schlimmstenfalls ein paar Blessuren und ein geknicktes Ego davongetragen. In einer ernsthaften SV-Situation geht es aber idR um eine kritische Situation, deren mögliche Folgen nicht absehbar sind. Meine persönliche Einstellung: wenn ich weglaufen kann (klappt momentan noch sehr gut ;)) mach ich das. Ist die größtmögliche Eigensicherheit. Ansonsten versuche ich, den Angreifer niederzuschlagen. IdR vier, fünf harte Faustschläge ins Gesicht, so lange, bis er zu Boden geht. Und spätestens dann kann ich mich entfernen. Bei bewaffneten Angriffen ist es natürlich schwieriger, in einer belebten Gegend kann ich evtl. das Umfeld einbeziehen, etc. pp.. Trotzdem bleibt die Taktik: ich will aus der Schusslinie. Und wenn der Angreifer das nicht zulässt, muss er eben soweit unschädlich gemacht werden, dass meine Taktik aufgeht. Ob ich dann die Notwehr überschreite... naja: dafür stehe ich ggf. dann auch gerade.

Gestern im Training nochmal erprobt: Angreifer in Schutzanzug mit Helm gesteckt und agiert. Die sicherste Methode waren wie immer einige platzierte Schlagtechniken ins Gesicht, der Angreifer geht dann mit Sicherheit zu Boden. Weiche Techniken kann ich mir schenken. Und ich trainiere eine Sportart, die sich eben auch mit diesen "weichen" Techniken auseinandersetzt. Das klappt, wenn ein Kampf glücklich verläuft und sich Situationen anbieten. Grundsätzlich für mich aber keine Option....

Gast
28-10-2014, 15:16
Ist doch ein bissel weltfremd, diesen Ansatz als Voraussetzung anzunehmen.

mh..das problem ist halt immer das man versucht sein eigenes verhalten auf andere zu projezieren. kann ja eigentlich ne klappen.
deshalb haben wohl immer beide seiten recht.
weltfremd..nunja..
guck mal,.. es gibt leute, die warn vielleicht noch nie in soeiner situation und da kann ich diese voll drauf motto eigentlich sogar befürworten, da man ja evtl froh sein kann das man so eine situation heile meistert.
dann gibts halt auch leute, die haben das thema schon zig mal erlebt, durch arbeit oder "freizeitvergügen"..
da ist eine auseinandersetzung vielleicht nichts aussergewöhnliches..dementsprechend reagiert man vielleicht auch entsprechend anders..
aber das reicht mir jetzt auch erstmal wieder zum thema..

MCFly
28-10-2014, 15:55
Ich gönne Hafis ja, dass sie Recht hat. Von mir aus. Ich habe halt meinen Standpunkt und den lasse ich mir gerne widerlegen, aber nicht auf Kosten meiner Gesundheit.

Es gibt Leute, die können fast jede Form von Spannung/Ärger verbal entschärfen und es gibt Menschen, die ziehen Ärger an. Das Gros der Bevölkerung befindet sich irgendwo zwischen diesen Ausprägungen, so auch ich. Ich bilde mir ein, sehr viele Situationen meiden oder entschärfen zu können. Ich befand mich auch nie in einer wirklich lebensbedrohlichen SV-Situation und den Ärger, den ich schon mal hatte, habe ich teilweise bewusst gesucht, einfach weil ich überzeugt war (und bin), dass manches Verhalten eine etwas robustere Gegenposition verdient, als aus Sicht der gutbürgerlichen Etikette angebracht wäre ;)

Es ist doch so: wenn man nicht doof ist und die wilde Jugend unbeschadet überstanden hat, weiß man auch, wie man sich zu benehmen hat. Solche Threads sind doch im Grunde Theorie (wie immer, aber hier besonders ausgeprägt :D), jeder, der sich länger als zwei Monate mit egal welchem KS, welcher KK beschäftigt hat, weiß in etwa, wie er bei anderen im Notfall zu einem einigermaßen zuverlässigen Erfolg kommt. Und der heißt i.d.R. nicht "sanftes Mittel", gerade, wer beruflich viel mit Gewalt in Berührung kommt, wird dir nicht erzählen, dass er einen Angreifer hebeln und fein festlegen würde, es sei denn, er ist Polizist, die kontrollieren dann in Überzahl und mit einer ganz anderen Intention (nämlich den anderen mitzunehmen). ;)

Karateka94
07-11-2014, 11:04
Wieso solltest du jemanden nett behandeln, der dich nicht nett behandelt? Was glaubst wird effektiver sein, ein Wurf oder ein Schlag ins Gesicht? Was rettet dir wahrscheinlicher den A****? Think about it...

Alex R.
10-11-2014, 13:10
Wieso solltest du jemanden nett behandeln, der dich nicht nett behandelt? Was glaubst wird effektiver sein, ein Wurf oder ein Schlag ins Gesicht? Was rettet dir wahrscheinlicher den A****? Think about it...
Denk du bitte nochmal drüber nach. Ein Wurf kann, richtig ausgeführt, sogar zu schwereren Verletzungen führen als der Schlag ins Gesicht. Unter diesem Aspekt kann ein Wurf also effektiver sein als ein Schlag.
Aber ein Wurf hat einen weiteren Vorteil:
Mit ihm rechnet so schnell keiner. Mit einer Faust ins Gesicht schon. Also kann auch hier ein Wurf für das Ergebnis effektiver sein.

Ansonsten hast du recht. Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.

@McFly:
Nicht nur Polizisten hebeln böse Jungs aus.
Ich bin beruflich viel mit Gewalt in Berührung gekommen und trotzdem eher der Hebel- und Haltetyp.
Unterm Strich hast du aber recht. Liegt aber eher an den "Kollegen", die nichts anderes kennen als Prügeln.

Joe Koenig
11-11-2014, 19:24
Das Zauberwort ist Verhältnismässigkeit.

Nö.


Wenn ich einem Betrunkenen, der mich dumm anquatscht, mit nem Ziegelstein das Gehirn aus seiner Birne herauskloppe

Bevor Du dich in weiteren Aphorismen versuchst: hast du dir mal die Mühe gemacht den hervorragenden Beitrag des Users "Luggage" zu lesen? Das Ding ist sticky on top dieses Forums.

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/beitrag-luggage-thema-recht-sv-78769/

Zusammenfassung: You gotta do what you gotta do.