PDA

Vollständige Version anzeigen : NEU: Aikido Dojo Bad König



Alfons Heck
09-11-2014, 17:17
Hallo Aikidoka,
Home - Aikido Bad König (http://www.aikido-bad-koenig.de/) am Samstag gab es zum Start des Angebots eine Demo. Ich habe mir die Demo um 14:30 angesehen. Was könnt ihr mir zum Lehrer und Stil sagen?


Gruß
Alfons.

ebrenndouar
10-11-2014, 11:40
Wahrscheinlich kannst du selbst am meisten dazu sagen, weil du selbst vor Ort warst.

openmind
10-11-2014, 11:53
Mjoa, also das Foto mit dem Stock sieht super aus und so...
Bestimmt spitze!

_

karate_Fan
10-11-2014, 12:32
:confused::confused:Steht doch alles schon auf der HP. Auch der Stil. Der wird als Takemusu Aikido angegeben.

Oder möchtest du vielleicht ein paar Insider Informationen haben? Das Grobzeugs an Infos ist doch recht gut auf der HP ersichtlich.

Alfons Heck
10-11-2014, 13:17
Hallo karate_Fan,

Oder möchtest du vielleicht ein paar Insider Informationen haben? Das Grobzeugs an Infos ist doch recht gut auf der HP ersichtlich.
ich hätte gerne eine Info wie das Takemusu-Aikido im Aikido-Kontext einzuordnen ist. Eventuell kennt auch jemand den Lehrer und seine Linie und kann etwas aus der Richtung schreiben.

Klar kann ich meine Eindrücke schildern. Aber ich würde gerne vorab wissen wie ich das gesehene und gehörte einordnen soll. Ich habe zB Demos von Torsten Schoo im Aikido gesehen; bei Rainer Dörfler ein WE-LG gemacht und einige Jahre hat bei mir ein 3.Dan von Ulli Kubetzek trainiert.


Gruß
Alfons.

karate_Fan
10-11-2014, 13:30
Verstehe. Du möchtest also wie vermutet nähere Details wissen. Das war zumindest aus meiner Sicht, aus dem Eingangspost nicht ganz ersichtlich. Daher die Frage.

Alfons Heck
10-11-2014, 22:01
Da bisher kein Aikidoka etwas schreibt:

Wahrscheinlich kannst du selbst am meisten dazu sagen, weil du selbst vor Ort warst.

Ein abschließender Wurf oder ein Haltegriff durch den Aikidoka schaffen so eine Pause, die es dem Angreifer erlaubt, einsichtig zu sein und die Sinnlosigkeit seiner Aggression zu begreifen.
Diese sehr esoterische Sicht auf eine Auseinandersetzung stand auch bei der Demo immer wieder im Zentrum. Die Häufigkeit und Eindringlichkeit mit der betont wurde das Aikido den Angreifer förmlich zu einen Déjà-vu-Erlebnis zwingt und es seine Angriffslust in Nächstenliebe verwandelt hat mich schon sehr verblüfft.


Gruß
Alfons.

GastR
11-11-2014, 08:16
Ruf doch einfach mal den Kai an und frag ihn, oder mail ihn an. Er ist ein ganz netter und versteckt sich ja nicht auf seiner Homepage. Der Verband bzw. die Traditionslinie die dahinter steckt ist mir eigentlich nicht als besonders esoterisch bekannt.
Wie hat dir denn nun die Vorführung gefallen? Schreib doch mal ein paar Details.

Alfons Heck
11-11-2014, 09:18
Hallo Riai,

Ruf doch einfach mal den Kai an und frag ihn, oder mail ihn an. Er ist ein ganz netter und versteckt sich ja nicht auf seiner Homepage.
ich werde mal im Training vorbeischauen wenn ich wieder mal da bin. Kai machte einen freundlichen Eindruck.



Der Verband bzw. die Traditionslinie die dahinter steckt ist mir eigentlich nicht als besonders esoterisch bekannt.
Kam halt so rüber; eventuell wollte man sich auch nur klar von irgendwelchen haudrauf-Angeboten distanzieren. Aber mir war es in dem Moment deutlich zu esoterisch.



Wie hat dir denn nun die Vorführung gefallen? Schreib doch mal ein paar Details.
In der Demo wurde, nach Kai's Info, in etwa eine Unterrichtseinheit abgebildet. Das ganze kommentiert von einem Schwarzgurt die sich dabei immer abwechselten. Die Demo wurde von dem Verein gemacht in dem Kai trainiert. Seine Lehrer waren auch mit dabei. Von der Technik und der Durchsetzung gefiel mir eine Dame (vermutlich gute 50Jahre) am besten. Mir persönlich waren die Bewegungen generell zu groß mit zu vielen Drehungen und Kreisen; aber ich kann nur bedingt beurteilen wie weit das noch aikidotypisch ist. Ich denke den meisten (wenigen - etwa 25-35 Zuschauern incl. Vereins- und Sportbundleuten) hat es gefallen.

Ich kam ganz zufällig dort hin - da ich 2Stunden zuvor im örtlichen Käseblättchen die Einladung gelesen hatte. Wie gesagt war ich erst mal so geplättet das ich nach der Demo keine Fragen stellen wollte sondern wegfuhr und mich meiner eigentlichen Wochenendbeschäftigung gewidmet habe.


Gruß
Alfons.

carstenm
11-11-2014, 10:00
Aber ich würde gerne vorab wissen wie ich das gesehene und gehörte einordnen soll. Ich habe zB Demos von Torsten Schoo im Aikido gesehen; bei Rainer Dörfler ein WE-LG gemacht und einige Jahre hat bei mir ein 3.Dan von Ulli Kubetzek trainiert.Schwierig so am grünen Tisch.
Rainer Dörfler kenne ich nicht. Allerdings habe ich vor gut zwanzig Jahren bei einem seiner Kollegen vom Shinki Rengo mit aikidô begonnen ... lange her.

Thorsten und Ulli kommen ja ursprünglich beide aus der gleichen Ecke (nicht der gleichen, wie Rainer, sondern verglichen miteinander der gleichen), der franzöische nämlich. Wobei sich Thorsten immer schon an Christian Tissier orientiert hat. Ulli dagegen war Schüler von Jean-Luc Subileau. Und folgt heute Endô Seishiro.

Takemusu aikidô ist derjenige Verband, der sich an Saito Morihiro orientiert, der das dôjô in Iwama geleitet hat. So daß diese Traditionlinie manchmal auch als "Iwama ryû" bezeichnet wird.
Gemeinsam ist Thorsten und Ulli, daß ihr aikidô im Vergleich zu Takemusu aikidô eher als "weich" einzuordnen sein sollte. Anders als bei Tissier oder Endô sensei, wird im Iwama aikidô meiner Erfahrung nach vergleichsweise viel statisch und vergleichsweise "technisch" geübt. Ich habe es immer im besten Sinne als sehr "handfest" und "handwerklich gut" erlebt.
Ich hätte allerdings bis heute 10:18 Uhr auch gesagt, daß ich große, runde Bewegungen und Kreise eher für untypisch halte ... :o


Was den esoterischen Spruch angeht, so denke ich, das ist einfach eines dieser Aikido-Klischees, die ohne groß darüber nachzudenken immer wieder plakatiert werden, um aikidô abzugrenzen und eine Art Claim zu haben, mit dem man werben kann. "... Die Kampfkunst ohne Gewalt ... " ... bis dir einer das Handgelenk verdreht ...


Ich selber ganz persönlich habe damit große Probleme.
Zum einen bin ich der Meinung, daß der Gedanke von Einsicht und innerer Umkehr rein technisch betrachtet völlig unzutreffend ist. Wenn denn etwas von dem, was man da übt, in etwa so funktioniert, wie man es gerne hätte, dann wird dem Angreifer definitiv ein körperlicher Schaden entstehen. Der sieht nicht irgendwas ein, sondern irgendwas geht kaputt. Das Wissen um diesen Aspekt ist aus meiner Sicht essentiell.
Zum anderen ist dieser Gedanke eine philosophische, bzw. spirituelle Aussage, die in einem ganz bestimmten weltschanschaulichen Kontext einen Aspekt der Annahme beschreibt, daß alle und alles miteinander verbunden sind, Eines sind und in einer bestimmten Art von harmonischem Gleichgewicht leben. Und daß dieses Gleichgewicht immer wieder hergestellt wird, wenn es einmal gestört wird. Es geht dabei nicht um Einsicht als eine Form von Erkenntnis oder Vernunft.

Wenn dieser Satz von der Einsicht des Angreifers also mehr bedeutet, als einfach nur ein griffiges Klischee, einen abgrenzenden Claim oder so, dann würde ich mich fragen, wie die Techniken vor dem Hintergrund einer solchen Aussage interpretiert und umgesetzt werden.
Und ich würde mich fragen, ob der Unterrichtende diese Aussage einfach so übernommen hat, oder ob er weiß, aus welchem Kontext sie eigentlich stammt.

Das aber ist - wie gesagt - mehr mein persönliches Thema, vielleicht auch als Marotte zu bezeichnen. Und ich bin auch ziemlich sicher, daß diese Satz im normalen Training eher nicht weiter von Bedeutung ist.

ebrenndouar
11-11-2014, 10:07
Mir persönlich waren die Bewegungen generell zu groß mit zu vielen Drehungen und Kreisen; aber ich kann nur bedingt beurteilen wie weit das noch aikidotypisch ist.

Ist für Takemusu eigentlich eher untypisch.
Man kann aber schlecht beurteilen was für einen Nicht-Aikido "zu vielen Drehungen und Kreise" bedeutet.
Im allgemeinen wird im Takemusu Aikido am Anfang eher aus einer statischen Position geübt, die Bewegungen sind dann im Gegensatz zu den Kreisbewegungen eher dynamischer und fließender Ausführungsweisen und Variationen sparsamer und meistens direkter.

Takemusu Aikido, oder auch Iwama-ryu, ist die von Morihiro Saito Sensei gegründete Richtung, von ihm gibt es viele Filme im Netz zu finden.

Was das "esoterische" angeht, so würde ich mir darüber keine Gedanken machen, Aussagen wie die hier zitierte findet man auf gut 70 % aller Webseiten von Aikido-Übungsgruppen.
Ich bezweifle aber, dass mehr als 0,1% (wenn überhaupt) aller Aikido-Übenden das tatsächlich umsetzen könnten.
Das wurde von Ueshiba Sensei vielleicht mal tatsächlich so geäußert, der war aber auf einem ganz anderen Stern als "normale" Leute.

Gast
11-11-2014, 11:00
Ich selber ganz persönlich habe damit große Probleme.
Zum einen bin ich der Meinung, daß der Gedanke von Einsicht und innerer Umkehr rein technisch betrachtet völlig unzutreffend ist. Wenn denn etwas von dem, was man da übt, in etwa so funktioniert, wie man es gerne hätte, dann wird dem Angreifer definitiv ein körperlicher Schaden entstehen. Der sieht nicht irgendwas ein, sondern irgendwas geht kaputt. Das Wissen um diesen Aspekt ist aus meiner Sicht essentiell.



Das wurde von Ueshiba Sensei vielleicht mal tatsächlich so geäußert, der war aber auf einem ganz anderen Stern als "normale" Leute.

Dem stimme ich voll und Ganz zu.

Alfons Heck
11-11-2014, 18:53
Im allgemeinen wird im Takemusu Aikido am Anfang eher aus einer statischen Position geübt, die Bewegungen sind dann im Gegensatz zu den Kreisbewegungen eher dynamischer und fließender Ausführungsweisen und Variationen sparsamer und meistens direkter.
Das wurde auch so dargestellt: Erst aus dem Stand - dann mit etwas Bewegung auf den Verteidiger zu - dann eben die die großen Bewegungen.
Für mich hat das nicht zusammengepasst.
Das statische war mE ohne wirkliches Verständnis für die innewohnende Hebel- oder Wurftechnik.
Die leichte Angriffsbewegung wurde nach dem Prinzip irgend etwas wird schon passen beantwortet.
Die große Angriffsbewegung führte zu den "vielen Drehungen und Kreisen".
So sah es jedenfalls für mich aus. Also mehr oder weniger: ein Angriff und drei unterschiedliche Antworten. So jedenfalls mein Eindruck.


Gruß
Alfons.

ebrenndouar
12-11-2014, 09:50
Die große Angriffsbewegung führte zu den "vielen Drehungen und Kreisen".
So sah es jedenfalls für mich aus.

Ich kann mir das immer noch nicht ganz vorstellen, da ich aus dem Iwama Aikido weder "große Angriffsbewegungen" noch "viele Drehungen und Kreise" kenne.

Hier mal ein Video von Ulf Evenas, einem der wichtigsten Schüler Saito Senseis. Seine Bewegungen sind ziemlich nah am Original.

Ulf Evenas Shihan at the SportAccord World Combat Games 2013 - Full Demonstration - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=PAr5uqtc7FM)

Sag mal ob das für dich so wirkt wie das, was du mit "viele Drehungen und Kreise" meinst.

Alfons Heck
12-11-2014, 11:11
Hallo ebrenndouar,

Ich kann mir das immer noch nicht ganz vorstellen, da ich aus dem Iwama Aikido weder "große Angriffsbewegungen" noch "viele Drehungen und Kreise" kenne.
...
Sag mal ob das für dich so wirkt wie das, was du mit "viele Drehungen und Kreise" meinst.
danke für das verlinkte Video.
Ich beziehe mich auf die waffenlosen Sachen Minute 3-5 und ab Minute7. Das was ich gesehen habe entspricht sehr genau dem was Herr Evans demonstriert. Gleich zu Beginn bei Min3 zeigt er eine Handbefreiung aus dem Stand und danach aus der Bewegung. Diese 2.Version besteht aus einer kompletten Drehung um die eigene Achse und entspricht dem was ich mit "viele Drehungen und Kreise" meine.


Gruß
Alfons.

ebrenndouar
12-11-2014, 11:40
Gleich zu Beginn bei Min3 zeigt er eine Handbefreiung aus dem Stand und danach aus der Bewegung. Diese 2.Version besteht aus einer kompletten Drehung um die eigene Achse und entspricht dem was ich mit "viele Drehungen und Kreise" meine.


Das ist eine grundlegende Bewegung, keine Technik.
Als Handbefreiung hätte sie ihr Ziel verfehlt, oder nicht? Denn es geht gerade nicht darum die Hand zu befreien, sondern den Körper zu bewegen, und uke mit.

Der Sinn der Sache erschließt sich ausschließlich durch Üben.

darklord
12-11-2014, 13:57
... auch wenn man kein japanisch spricht ... ganz anschaulich!

Gyakuhanmi tai no tenkan - Shishiya sensei - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=7k0qYsC7o2s)

Captain Kürbis
12-11-2014, 14:18
Hallo ebrenndouar,

danke für das verlinkte Video.
Ich beziehe mich auf die waffenlosen Sachen Minute 3-5 und ab Minute7. Das was ich gesehen habe entspricht sehr genau dem was Herr Evans demonstriert. Gleich zu Beginn bei Min3 zeigt er eine Handbefreiung aus dem Stand und danach aus der Bewegung. Diese 2.Version besteht aus einer kompletten Drehung um die eigene Achse und entspricht dem was ich mit "viele Drehungen und Kreise" meine.


Gruß
Alfons.

Hallo Alfons,

also ich glaube hier kommen zwei Sachen zusammen. Erstens hat ebrenndouar natürlich recht wenn er sagt, dass das eine Übung für etwas, keine effektive Technik ist. Zweitens aber hast du (Alfons) natürlich recht, wenn du sagst, dass im Aikido viel gekreiselt wird (auch wenn es da natürlich je nach Stiel Unterschiede gibt). Ob einem diese vergleichsweisen großen Bewegungen jetzt liegen oder nicht ist persönliche Geschmackssache, was ich aber in der Zeit in der ich Aikido trainiere mehrfach zu hören bekam ist, dass all das was man so groß machen kann später immer kleiner wird, also diese großen Übungen oftmals nur eine Übung für das Spätere ist. Was oft passiert wenn Leute ganz kurz und knackig werfen ist, dass sie dann sehr ruppig und hart werden, das aber ist ja genau nicht Sinn des Trainings. Eigentlich soll man ja das genaue Gegenteil üben, daher die großen Bewegungen zu Anfang (so zumindest mein Verständnis).

ps.: ich wollte jetzt natürlich ein tolles Video posten....Vorführeffekt finde gerade keins dass das richtig verdeutlich was ich meine

Alfons Heck
12-11-2014, 19:16
... auch wenn man kein japanisch spricht ... ganz anschaulich


Das ist eine grundlegende Bewegung, keine Technik.
Als Handbefreiung hätte sie ihr Ziel verfehlt, oder nicht? Denn es geht gerade nicht darum die Hand zu befreien, sondern den Körper zu bewegen, und uke mit.
uuups mein Fehler die Bewegung aus dem Blickwinkel eines Nicht-Aikidokas zu bewerten. Mir war schon klar das die einleitende Bewegung dazu führt das der Greifer in seiner Körperstruktur beeinflusst wird...
...dann kommen wir wohl zu dem üblichen "Problem" das Nicht-Aikidokas daraus folgern den Griff aufzugeben was das weitere führen des Greifers unmöglich macht und somit die weitere Drehung nichts mehr bringt.


Gruß
Alfons.

Captain Kürbis
13-11-2014, 10:09
uuups mein Fehler die Bewegung aus dem Blickwinkel eines Nicht-Aikidokas zu bewerten. Mir war schon klar das die einleitende Bewegung dazu führt das der Greifer in seiner Körperstruktur beeinflusst wird...
...dann kommen wir wohl zu dem üblichen "Problem" das Nicht-Aikidokas daraus folgern den Griff aufzugeben was das weitere führen des Greifers unmöglich macht und somit die weitere Drehung nichts mehr bringt.


Gruß
Alfons.

He? Verstehe ich nicht....es wurde doch schon oben erklärt dass es eine Übung ist, keine Technik. Jetzt zu sagen "da würde ja keiner weiter festhalten" etc verfehlt also vollkommen den Punkt. Das ist dieses ewige "aber was machst du wenn ich das und das mache?" Spiel, das führt zu nichts.

Alfons Heck
13-11-2014, 10:38
He? Verstehe ich nicht....es wurde doch schon oben erklärt dass es eine Übung ist, keine Technik. Jetzt zu sagen "da würde ja keiner weiter festhalten" etc verfehlt also vollkommen den Punkt. Das ist dieses ewige "aber was machst du wenn ich das und das mache?" Spiel, das führt zu nichts.
ich hatte für mich das gesehene so eingeordnet wie man es eben üblicher Weise (als nicht Aikidoka) macht. Ich wollte damit keine Debatte über "Was ist wenn" anstoßen. Sondern nur schreiben aus welchem Blickwinkel ich die besprochene Bewegung (als Handbefreiung) falsch eingeordnet hatte.


Gruß
Alfons.

carstenm
13-11-2014, 10:46
Jetzt zu sagen "da würde ja keiner weiter festhalten" etc verfehlt also vollkommen den Punkt. Warum meinst du denn, daß diese Anfrage an die Übung (tenkan ho)den Punkt verfehlt?
Wir versuchen tenkan ho tatsächlich so üben, daß es für den Angreifer mindestens möglichst schwer wird, den Griff zu lösen. (@ Alfons: Was es allerdings auch nicht unbedingt zu einer Befreiungstechnik macht. ;))

Captain Kürbis
13-11-2014, 11:14
ich hatte für mich das gesehene so eingeordnet wie man es eben üblicher Weise (als nicht Aikidoka) macht. Ich wollte damit keine Debatte über "Was ist wenn" anstoßen. Sondern nur schreiben aus welchem Blickwinkel ich die besprochene Bewegung (als Handbefreiung) falsch eingeordnet hatte.


Gruß
Alfons.

Ok, sorry dann habe ich dich falsch verstanden.



Warum meinst du denn, daß diese Anfrage an die Übung (tenkan ho)den Punkt verfehlt?
Wir versuchen tenkan ho tatsächlich so üben, daß es für den Angreifer mindestens möglichst schwer wird, den Griff zu lösen.

Ja man übt halt was und als Übung von etwas will ich das ja gar nicht schlecht reden. Alles worauf ich mit meinem vorherigen Beitrag abzielte ist, dass Diskussionen darüber ob das jetzt Realitätsnah ist, ob der andere nicht loslassen würde, etc. vollkommener Humbuk sind da 1) es eine Übung ist die Verbindung und Kontrolle schulen soll und 2) eine Reale Situation in 99,9% der Fällen so nicht ablaufen wird.

carstenm
13-11-2014, 11:33
Pardon, ich habe mich wohl undeutlich ausgedrückt.vorbei?

Ja man übt halt was
...
ob der andere nicht loslassen würde,
...
eine Übung ist die Verbindung und Kontrolle schulen soll.Wir üben halt diese Übung - nicht immer, aber zumeist - so, daß der andere tatsächlich loszulassen versucht, wenn er kann. Eben weil es um Verbindung und Kontrolle geht.
Daher gibt es z.B. eine Form bei der nicht gegriffen wird, sondern der Angreifer den Kontakt lediglich herstellt, indem er seine Handfläche anlegt. Toris Job ist es dann zu versuchen, tenkan ho auszzführen, ohne daß der Angreifer die Handwegnehmen kann.

Genau das, was Alfred nachfragt, ist bei uns also tatsächlich ein wichtiger Aspekt dieser Übung tenkan ho: Das übliche "'Problem' ... den Griff aufzugeben ... " ist in unserem Üben von tenkan ho eines der Kriterien, an denen wir uns orientieren.

Oder anders formuliert: Man sollte nach unserem Verständnis tenkan ho möglichst so ausführen, daß der Angreifer nicht loslassen kann. Gerade darum geht es u.a. dabei.

Das ist ja noch lange keine Realismus- oder SV Frage, sondern dabei geht es ja erstmal nur um die Parameter der Übung.

Ich hoffe, ich hab's jetzt besser rübergebracht?

Captain Kürbis
14-11-2014, 14:47
Pardon, ich habe mich wohl undeutlich ausgedrückt.vorbei?
Wir üben halt diese Übung - nicht immer, aber zumeist - so, daß der andere tatsächlich loszulassen versucht, wenn er kann. Eben weil es um Verbindung und Kontrolle geht.
Daher gibt es z.B. eine Form bei der nicht gegriffen wird, sondern der Angreifer den Kontakt lediglich herstellt, indem er seine Handfläche anlegt. Toris Job ist es dann zu versuchen, tenkan ho auszzführen, ohne daß der Angreifer die Handwegnehmen kann.

Genau das, was Alfred nachfragt, ist bei uns also tatsächlich ein wichtiger Aspekt dieser Übung tenkan ho: Das übliche "'Problem' ... den Griff aufzugeben ... " ist in unserem Üben von tenkan ho eines der Kriterien, an denen wir uns orientieren.

Oder anders formuliert: Man sollte nach unserem Verständnis tenkan ho möglichst so ausführen, daß der Angreifer nicht loslassen kann. Gerade darum geht es u.a. dabei.

Das ist ja noch lange keine Realismus- oder SV Frage, sondern dabei geht es ja erstmal nur um die Parameter der Übung.

Ich hoffe, ich hab's jetzt besser rübergebracht?

Das verstehe ich nicht, magst du das genauer ausführen? Wodurch wird das "nicht los lassen können" hergestellt?

carstenm
15-11-2014, 11:16
Wodurch wird das "nicht los lassen können" hergestellt?Puh, das ist ja schon schwer genug zu üben. Aber beschreiben ...

Also ich kann höchstens ein paar Dinge andeuten ...

Die Ausrichtung oder sogar die sichtbare Bewegung von tori geht immer auf den Angreifer bzw. auf sein Zentrum zu. tori bleibt ganz am Anfang, wenn er den Griff annimt, in der Linie. Und er steht am Ende nicht neben, sondern etwas hinter uke. Dazwischen, im Vollzug der Drehung/tenkan wirkt tori konstant auf uke zu. - Diese Art von tenkan ho hat nichts mit "Durch- oder Vorbei-lassen" des Angreifers zu tun.

Der Kontakt zum Angreifer wird durch tori hergestellt, indem man auf dessen Handfläche einwirkt. Je nachdem, wie er sich verhält, wird der Kontakt über das Grundgelenk des Daumens, die Mitte der Handfläche (lao gong) oder die Keinfinger-Kante gesteuert. - Diese Art des Kontaktes benutzt nicht das Greifen von uke als Verbindung von tori und uke. - Sondern es ist tori, der aktiv versucht die Verbindung aufrecht zu erhalten, nachdem uke sie durch sein Greifen ursprünglich einmal hergestellt hat.

Insgesamt ist tori ab dem Moment des Greifens "der Aktive", d.h. er ist derjenige, der versucht auf uke einzwirken, uke zu kontrollieren, uke zu bewegen. Das macht es für uke schwieriger - und im Idealfall unmöglich - sich aus der Situation zu lösen. - Es ist bei dieser Art zu üben nicht so, daß uke versuchen würde einer Bewegung von tori zu folgen, "dran zu bleiben" oder weiter "Energie zu schicken". - Sondern uke wird von tori unmittelbar in seinem Zentrum bzw. seiner Körperachse betroffen und muß darauf reagieren.

So. In etwa. Ungefähr. Vielleicht. ... :o

Captain Kürbis
16-11-2014, 13:27
Insgesamt ist tori ab dem Moment des Greifens "der Aktive", d.h. er ist derjenige, der versucht auf uke einzwirken, uke zu kontrollieren, uke zu bewegen. Das macht es für uke schwieriger - und im Idealfall unmöglich - sich aus der Situation zu lösen. - Es ist bei dieser Art zu üben nicht so, daß uke versuchen würde einer Bewegung von tori zu folgen, "dran zu bleiben" oder weiter "Energie zu schicken". - Sondern uke wird von tori unmittelbar in seinem Zentrum bzw. seiner Körperachse betroffen und muß darauf reagieren.

So. In etwa. Ungefähr. Vielleicht. ... :o

Ok, so weit kann ich dir (glaube ich) folgen. Aber was das reagieren beinhaltet ist doch Uke abhängig?! Ist immer blöd sowas zu versuchen im Internet zu diskutieren, also eigentlichst müsstest du mir das mal zeigen ;)

carstenm
19-11-2014, 15:33
Dieselbe Übung etwas anders akzentuiert:
Okamoto Yoko - tai no henko (https://www.youtube.com/watch?v=GoqB_vs5Pa8&feature=player_detailpage)

An manchen Stellen erinnert es an das, was ich meine.

Captain Kürbis
20-11-2014, 10:34
Dieselbe Übung etwas anders akzentuiert:
Okamoto Yoko - tai no henko (https://www.youtube.com/watch?v=GoqB_vs5Pa8&feature=player_detailpage)

An manchen Stellen erinnert es an das, was ich meine.

Meinst du jetzt mich? Wenn ja kann ich dir gerade nicht ganz folgen...

carstenm
21-11-2014, 16:34
@ Captain Kürbis:
Öööhhh ja, ähem, ich dachte tatsächlich, das könnte ein bißchen verdeutlichen ...

... eigentlichst müsstest du mir das mal zeigenTja, dies war ein Versuch ...