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Vollständige Version anzeigen : Internationalen Judokämpfern wird die Teilnahme am Grappling verboten.



Inushishi
17-11-2014, 12:19
Gerade gefunden:
International Judo Federation Prohibits Judo Athletes To Compete in BJJ & other Grappling Competitions | Bjj Eastern Europe (http://www.bjjee.com/bjj-news/international-judo-federation-prohibits-judo-athletes-to-compete-in-bjj-other-grappling-competitions/)

Thjr
17-11-2014, 12:31
Würde man die Judo-Wettkampfregeln wieder etwas mehr Richtung Grappling anpassen, wären solche Kindergartenverbote nicht nötig.

Suriage
17-11-2014, 12:35
Hier auch: :narf::narf::narf:

Cillura
17-11-2014, 12:53
:ups: Gibts da auch ne Begründung dafür? Man kann doch den Leuten nicht vorschreiben, wo sie kämpfen und wo nicht. Das ist doch krank. :mad:

freakyboy
17-11-2014, 13:03
Vielleicht haben sie einfach nur Angst, dass die Judo Leute untergehen? ^^

Gast
17-11-2014, 13:13
es wäre meiner meinung nach eine gute werbung für judo, wenn judoka an grappling-wettkämpfen teilnehmen würden.
sind sie dort erfolgreich, ist es gut für das image des judo ... und zieht wahrscheinlich mittel- bis langfristig neue mitglieder an.
sind sie nicht erfolgreich, müssen sie darüber nachdenken, warum das so ist und was sie eventuell vernachlässigt haben und wie man das ausgleichen kann - und das wiederum ist gut für judo.

ein verbot ist schwachsinnig.

Nite
17-11-2014, 13:20
Ist dieses Verbot rechtlich überhaupt durchsetzbar?

Solange ein Judoka nicht auf BJJ-Turnieren als Vertreter der IJF sondern ganz normal als Sportler von Team Horst Gracie auftritt wüsste ich nicht warum das die IJF überhaupt etwas angehen sollte.

loki93
17-11-2014, 13:24
Wie beschränkt muss man denn sein? Die IJF sollte langsam mal akzeptieren das BJJ nicht die Reinkarnation des Satans ist, sondern Judo bereichern könnte. Als nächstes wird Judokas verboten sich auch nur BJJ Videos anzusehen… Dogmatismus vom feinsten! :narf:

Schlangenmensch
17-11-2014, 13:38
Rechtlich durchsetzen lassen dürfte sich das ganze nicht. Aber sie können ihren Leuten die Teilnahme bei eigenen Veranstaltungen untersagen falls sie an anderen Wettkämpfen teilnehmen wollen.

Ich denke, dass Ziel ist es die an die eigenen Veranstaltungen zu binden, damit die nicht abwandern zu Wettkämpfen von anderen Veranstaltern.

Der Artikel vermittelt das Gefühl, dass es dem Verband auch nicht um Regeln bemüht ist, die es für Sportler interessant macht sich zu messen, sondern das es einzig um die Vermarktung von Judo gegenüber den Massen geht. Da ich aber in der Materie nicht drinnen bin kann ich das nicht weiter beurteilen.

Noch was: Ich fande den Threadtitel etwas irreführend. Mein erster Gedanke war das Veranstalter von Grappling Wettkämpfen Judokämpfer aus IJF auschließt.

Judoka70
17-11-2014, 13:38
Solange ein Judoka nicht auf BJJ-Turnieren als Vertreter der IJF sondern ganz normal als Sportler von Team Horst Gracie auftritt wüsste ich nicht warum das die IJF überhaupt etwas angehen sollte.

Sollte man meinen.

Allerdings werden die auch Ihre Juristen im Verband haben und sich mit dieser Ankündigung auch Sanktionsmöglichkeiten überlegt haben...
Eine Sperre für IJF Wettbewerbe, nehme ich an.

Man stelle sich vor, der Tennis-Verband würde seinen Mitgliedern das Squashspielen verbieten...
Oder Hockeyspieler dürften kein Golf spielen...

FireFlea
17-11-2014, 13:43
Man man man, braucht kein Mensch so einen Mist :mad:

Droom
17-11-2014, 14:13
Richtig so, bin dafür das jeder Wettkampfsportler nur noch diese eine Sportart machen darf und NICHTS anderes. Auch nicht in seiner Freizeit, am besten sollte man es ihnen sogar verbieten auch nur Videospiele anderer Sportarten zu spielen oder Veranstaltungen anderer Sportarten zu besuchen...

Wo kommen wir da denn sonst hin? Demnächst denken die Leute noch man hättes sowas wie einen freien Willen oder eine freie Wahl und der moralisch-, gesellschaftliche Verfall ist vorprogramiert :rolleyes:

Chrizzt
17-11-2014, 14:42
Da hat sich die IJF wiedermal nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ich hab kurz den Link überflogen: nach einer Begründung suche ich da jedenfalls vergeblich. Hat die IJF irgendwie klargelegt, WARUM sie das verbietet?

Dirk1976
17-11-2014, 14:53
Ich bin dafür, dass Radrennfahrer nicht mehr Auto fahren dürfen!

Aber so wie Rambat es bereits geschrieben hat, finde ich eine tolle Einschätzung.
Wenn man nicht so engstirnig wäre, könnte man in vielerlei Hinsicht profitieren.

Ayur
17-11-2014, 15:05
Da hat sich die IJF wiedermal nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ich hab kurz den Link überflogen: nach einer Begründung suche ich da jedenfalls vergeblich. Hat die IJF irgendwie klargelegt, WARUM sie das verbietet?

Man weiß doch bisher überhaupt noch gar nichts. Wenn ich mich nicht täusche gibt es bisher NUR diesen Screenshot von einer angeblichen Mail. Also gibt es auch keine Begründung ;) Ich bin ja mal gespannt, was da noch rauskommt.
Der DJB bekleckert sich ja mit der Mitgliederversammlung auch nicht gerade mit Ruhm.

Btw. weiß jemand, was "sinnvoll reduziert" in dem Zusammenhang bedeutet?
"Die Inhalte der Kyu-Prüfungsordnung wurden insbesondere im Bereich der Beidseitigkeit und des Mengenumfangs sinnvoll reduziert. Die empfohlenen Inhalte der Ausbildung bleiben davon unberührt." (http://www.judobund.de/aktuelles/details/2977)

Ansonsten: Seit wann hat die IJF Ne-waza Turniere/Regelwerke? Meinen die die IJJF?

Dreiven
17-11-2014, 15:44
Wenn das stimmt ist die Entscheidung an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.

Hug n' Roll
17-11-2014, 17:17
:megalach::megalach::megalach:

Chondropython
17-11-2014, 20:45
So lächerlich ist das ganze auch wieder nicht.
Judo ist immerhin ein Sport mit großer Lobby... Olympisch...
Ich habe einen Arbeitskollegen der in der Landesliga Fußball gespielt hat. Also 6.-klassig... Der darf an keinem weihnachtsturnier in der Arbeit oder sonst einem popligen Spiel teilnehmen.
Das hat vor allem mit dem Verletzungsrisiko zu tun.

Sicher will man in der IJF auch nicht das die eigenen Topleute sich bei irgendeinem Trendsportpopelturnier verletzen und dann nicht mehr bei wichtigen eigenen Turnieren starten.

Bestimmt sind auch Turnierteilnahmen im Judo rückläufig. Weil wenn es eng zusammen liegt fahr ich doch lieber zur NAGA, nem IBJJF oder ADCC Wettkampf oder sowas, bevor ich zur Schleswig Holsteinischen Meisterschaft im Judo fahre...

Am einfachsten ist es da natürlich das andere zu verbieten und verstöße zu sanktionieren... Durch Strafen im Ligabetrieb, Wettkampfsperren, usw.

Cillura
17-11-2014, 22:01
Ja, das liegt nahe. Birgt aber das Risiko, dass die Leute dann lieber ganz zum Grappling wechseln. Denn die verbieten ihnen ja nix.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es dem IJF auch darum geht, den traditionellen Ippon Gedanken im Wettkampf aufrecht zu erhalten. Vielleicht haben sie Angst, dass alle dann nur noch am Boden arbeiten wollen und den Standkampf vernachlässigen.

Judo Panda
18-11-2014, 08:20
...
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es dem IJF auch darum geht, den traditionellen Ippon Gedanken im Wettkampf aufrecht zu erhalten. ...

Die IJF tönt zwar gerne mit tollen Worten wie Tradition, Anstand und Bescheidenheit herum (oder fordert dies zumindest von den Athleten). Sie veranstaltet außerdem gerne PR Aktionen, um sich ein gewisses Image zu verleihen, aber ich habe große Zweifel daran, dass eine Organisation, die effektive, traditionelle Techniken des Judo verbietet (die kein höheres Verletzungsrisiko bergen als andere) sich irgendeinen Dreck um Traditionen schert.

Hier gibt es von Ronda Rousey (Olympia Bronze Medaillistin im Judo und sehr erfolgreiche MMA Kämpferin) neben einem Kommentar zur aktuellen Meldung auch ein Schreiben von 2012, in dem sie schildert, wie es um Spitzenverbände und Athleten bestellt ist. Sprachlich nicht ganz gediegen, aber brutal ehrlich: Rousey reacts to new IJF rules | Dojo Drifter (http://dojodrifter.com/2014/11/rousey-reacts-to-new-ijf-rules/)

Korrektur: Der Brandbrief im Artikel war von 2012, nicht 2007. Sorry.

Nite
18-11-2014, 09:08
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern..."

@Judo Panda:
Ronda tut mit ihren Erfolgen im MMA wohl mehr für die Publicity des Judo als die IJF. Sollte einigen Herren bei der IJF zu denken geben. Tut es nur leider nicht, weil sie in ihren Aussagen einige wahre Punkte anspricht.

@Cillura:


Ich könnte mir auch vorstellen, dass es dem IJF auch darum geht, den traditionellen Ippon Gedanken im Wettkampf aufrecht zu erhalten. Vielleicht haben sie Angst, dass alle dann nur noch am Boden arbeiten wollen und den Standkampf vernachlässigen.
Das hat mit dem eigenen Reglement zu tun. Ob die Leute jetzt auswärts rollen oder nicht ändert daran nichts.

Hug n' Roll
18-11-2014, 09:41
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es dem IJF auch darum geht, den traditionellen Ippon Gedanken im Wettkampf aufrecht zu erhalten. Vielleicht haben sie Angst, dass alle dann nur noch am Boden arbeiten wollen und den Standkampf vernachlässigen.

IJF und Tradition???
-Blaue Gi, um fernsehtauglicher zu sein, Verbot von komplexen Techniken, (angeblich) um Laien das Geschehen verstehbarer zu machen, etc.. Das ist die Eigenleistung der IJF zum Thema Tradition.

Im Boden gibts mehr Chancen zum Ippon zu kommen (Hebel, Würger & Pinholder), als im Stand. Beides zusammen ist in seiner Komplexität erst Judo. Und zwar traditionelles.

Die IJF hält ein zu kommerziellen Zwecken ein willkürlich amputiertes Teiljudo als Tradition hoch.

Chrizzt
18-11-2014, 13:44
Der recht kurze Ronda-Artikel der von Judo Panda verlinkt wurde ist echt lesenswert. Er gibt einem einen guten Einblick wie es in der Welt der Profisportler abläuft.. -> nach Olympia wird man fallengelassen wie eine heiße Kartoffel, wenn man nicht weitermacht. Und: Olympia dient nicht den Sportlern, es dient den Verbänden, den Konzernen die es als Werbemaschinerie benutzen können, und natürlich all denen die in dieser Sportindustrie drinsitzen, aber selbst keine Sportler sind.

Verdammte Verbandsmeierei.. Da denken die Funktionäre offenbar nur an sich, dabei sind es die Athleten, die den Sport praktizieren, nicht irgendwelche Direktoren..

Schnueffler
18-11-2014, 14:34
Kennt man doch auch vom DJJV, wo die Kaderkämpfer nicht am Allkampf teilnehmen dürfen, wegen der Verletzungsgefahr, so dass sie ggf. für den eigenen Kader nicht mehr zur Verfügung stehen.

Sayonara
18-11-2014, 15:03
Kennt man doch auch vom DJJV, wo die Kaderkämpfer nicht am Allkampf teilnehmen dürfen, wegen der Verletzungsgefahr, so dass sie ggf. für den eigenen Kader nicht mehr zur Verfügung stehen.

Ich denke, dass war einmal vor längerer Zeit. Ich habe selbst Jungs im DJJV-Kader und die starten auch auf Turnieren im Kickboxen (WAKO), Karate (DKV), BJJ (BJJBD) und Luta Livre (Shooto-Grappling) und dies ist bei denen kein Problem.

Schnueffler
18-11-2014, 15:47
Ja, ist schon was her, das ich diese Begründung auf dem BuSe gehört habe.

Nite
18-11-2014, 15:54
Ja, ist schon was her, das ich diese Begründung auf dem BuSe gehört habe.
Wenn explizit von Allkampf die Rede ist spricht ja auch nichts gegen Kickboxen oder BJJ :D

Tony Stark
18-11-2014, 17:24
Kennt man doch auch vom DJJV, wo die Kaderkämpfer nicht am Allkampf teilnehmen dürfen, wegen der Verletzungsgefahr, so dass sie ggf. für den eigenen Kader nicht mehr zur Verfügung stehen.

In einigen Landesverbänden ist man damals sogar noch weiter gegangen, da durfte man es sogar als Nichtkaderkämpfer nicht, wenn man danach noch mal im "normalen" Fighting starten wollte.
Aber seit dem MMA - Boom sieht man das ja nicht mehr so eng.:D;):D

Gast
18-11-2014, 19:57
es darf bezweifelt werden, daß die ijf ihre anweisung auch juristisch in trockene tücher bekommt.
in einem anderen forum schrieb dazu jemand:

Könnte mir durchaus vorstellen, dass die IJF da ernsthaft Probleme kriegt, wenn jemand versucht, dagegen gerichtlich anzugehen. Ohne jetzt vertieft ins Sportrecht eingestiegen zu sein, würde ich sagen, das Ding hält einer gerichtlichen Überprüfung nicht stand.
sehe ich genauso.

natürlich kann die ijf (über ihre nationalen verbände) kaderathleten, die sich an diese vorschrift nicht halten, abstrafen und aus dem kader verbannen.
fraglich, ob das dann juristisch haltbar wäre.

nur ...
ich bezweifle, daß sich irgend ein land wirklich leisten kann, auf gute und erfolgreiche judoka zu verzichten.
sooooo sehr viele drängeln sich da an der spitze nämlich wirklich nicht.
und wenn man dann noch bedenkt, daß beispielsweise der djb an akutem mitgliederschwund leidet ...

nöö, ich glaub nicht, daß die riege um marius vizer dem judo mit diesem erlaß in gutsherrenmanier einen gefallen getan hat.

Chondropython
18-11-2014, 23:42
fraglich, ob das dann juristisch haltbar wäre.


Steht das nicht beim Aufnahmeantrag im Kleingedruckten, bzw. unterschreiben die Kader-Kämpfer nicht entsprechende Verträge?

Was mich interessieren würde, was hält man bei der IJF oder dem DJB von Leuten wie Wolfgang Amoussou oder Nick Hein? Ich persönlich finde es sehr interessant wenn ich sehe das jemand z.B. aus dem Judo kommt und damit in anderen Wettkampfsportarten Erfolg hat! Nick Heins ersten UFC Auftritt habe ich leider bisher noch nicht angesehen, aber Yushin Okami packt z.B. auch gerne mal beeindruckende Würfe aus...
Das stört mich dann am ehesten an so einem Verbot. Anstatt stolz zu sein dass o.g. Kämpfer mit Ihrem Judo Background auch in anderen Kampfsportarten Erfolg haben und das als Werbung zu betrachten, mauert man sich ein...

Nite
19-11-2014, 00:57
Das widerspricht doch alles dem Geist des Judo :rolleyes: