Vollständige Version anzeigen : Sinn und Unsinn von Selbstverteigungs-Seminaren für Frauen
ellapirella
06-12-2014, 12:33
Hallo,
Mich würde brennend interessieren für wie sinnvoll ihr SV-Seminare, z.B. ein-zwei Tage lang für Frauen findet. Kann sich eine Frau schon nach einer einmaligen Teilnahme ernsthaft einem Angreifer zur Wehr setzen? Reicht das wirklich schon?
Was kann denn ein einziges Seminar bewirken?
Danke für eure Gedanken!
ellapirella
cv almont
06-12-2014, 12:45
Bringt glaube ich überhaupt nichts außer Geld für die Veranstalter.. Da würde ich als Frau lieber in ein Pfefferfspray investieren
Du kannst die Damen für gewisse Situationen sensibilisieren und eventuell das SV Training auf Dauer Schmackhaft machen.
Wenn du rein von der Körperlichen Komponente ausgehst ist das wohl eher Sinnlos. Es sei denn die Frau Trainiert eine KK/ KS und möchte nur mal was Spezifisches machen.
Für eine Halbwegs sinnvolles Training sollte 1 mal die Woche das absolute Minimum sein.
Was kann denn ein einziges Seminar bewirken?
Danke für eure Gedanken!
ellapirella
das kann IMO höchstens in der Richtung Selbstbehauptung bzw. Sensibilisierung für bestimmte Situationen etwas bewirken
Schnueffler
06-12-2014, 13:34
Als Appetiser kann es dienen und auch mal die Augen zu öffnen.
Als Appetiser kann es dienen und auch mal die Augen zu öffnen.
Das beschreibt es sehr gut. :halbyeaha
Es bringt was wenn es richtig aufgezogen wird wie bei uns.
Durch die bessere Selbstbehauptung, das klare Setzen von Grenzen fallen die Frauen alleine durch die Körpersprache aus dem Opferschema raus. Desweiteren lernen sie sich strategisch zu positionieren zB Bus und Bahn, bei Einfahrten. Täter haben nicht Girl Zeit und scheuen dir Öffentlichkeit, die meisten möchten dominieren, d.h. Heftige Gegenwehr und Lärm stört den Plan. Durch die Techniken und Gegenwehr doll nur die Flucht ermöglicht werden, es soll nicht wie im Ring um den Sieg gekämpft werden.
Die Schrecksekunde wird durch Situationstraining verkürzt.
Vielfalt an Technik bremst die Reaktion. Keep IT simple and stupid, laut. Hart und vehement. Es ist mehr psychologisches Training das durch körperliche Attribute unterstützt wird. Reine Technikseminare bringen wenig, denn wer wenig Selbstbewußtsein hat hat danach immer noch wenig, das ist bei uns anders.
Aber, doch nicht nach einem 2-Tage-Kurs. (siehe TE)
Gruß
Nohands
.
Als Appetiser kann es dienen und auch mal die Augen zu öffnen.
Jup. Würde mir wünschen, dass dann auch immer entsprechend betont wird, dass regelmäßiges Training notwendig ist, damit wirklich was erreicht werden kann.
Ich halte da nix von.
Da lernt man an 2 Tagen nicht wirklich was denn lernen und KÖNNEN sind für mich 2 Sachen.Man muss Schläge,Tritte oder Blocks immer wieder trainieren bis sie ohne Nachdenken reflexmässig kommen.
Das geht bei Leuten,die das noch nie gemacht haben, nicht mal eben so.
Und die grosse Gefahr ist dass die dann denken sie könnten sich verteidigen,wenden das vermeintlich Gelernte an aber es klappt nicht (...wie denn auch nach 2 Tagen...) und erreichen damit bloss das Gegenteil : der Angreifer wird sauer denn jetzt "hat er ja nen Grund" - er wurde attackiert ;-)
Als Einstieg ist das nicht schlecht aber bitte nicht den Leuten erzählen sie könnten sich jetzt verteidigen.
Im Grunde genommen sind solche Kurse nix anderes als ein Mittel neue Kunden zu finden.
Schnueffler
06-12-2014, 16:30
Es bringt was wenn es richtig aufgezogen wird wie bei uns.
Durch die bessere Selbstbehauptung, das klare Setzen von Grenzen fallen die Frauen alleine durch die Körpersprache aus dem Opferschema raus. Desweiteren lernen sie sich strategisch zu positionieren zB Bus und Bahn, bei Einfahrten. Täter haben nicht Girl Zeit und scheuen dir Öffentlichkeit, die meisten möchten dominieren, d.h. Heftige Gegenwehr und Lärm stört den Plan. Durch die Techniken und Gegenwehr doll nur die Flucht ermöglicht werden, es soll nicht wie im Ring um den Sieg gekämpft werden.
Die Schrecksekunde wird durch Situationstraining verkürzt.
Vielfalt an Technik bremst die Reaktion. Keep IT simple and stupid, laut. Hart und vehement. Es ist mehr psychologisches Training das durch körperliche Attribute unterstützt wird. Reine Technikseminare bringen wenig, denn wer wenig Selbstbewußtsein hat hat danach immer noch wenig, das ist bei uns anders.
Das ganze hat aber mehr mit Selbstbehauptung, Außenwirkung (eigenes Ich darstellen) und Wahrnehmung, sowie Strategie zu tun.
Das ist mMn. ein hauptsächlich theoretischer Teil, welcher sehr wichtig ist.
Der Bereich SV sollte längerfristig trainiert werden, einfach nur um ein paar Techniken im Schlaf und unter Stress abrufen zu können.
So gesehen differenziert es in meinen Augen ein wenig, was das jeweilige Ziel ist und welche Zeiten man dafür braucht.
Pyriander
08-12-2014, 07:45
Hallo,
Mich würde brennend interessieren für wie sinnvoll ihr SV-Seminare, z.B. ein-zwei Tage lang für Frauen findet. Kann sich eine Frau schon nach einer einmaligen Teilnahme ernsthaft einem Angreifer zur Wehr setzen? Reicht das wirklich schon?
Was kann denn ein einziges Seminar bewirken?
Danke für eure Gedanken!
ellapirella
Hm, mal zusammen überlegen:
Kann eine Frau sich denn OHNE Kurs einem Angreifer zur Wehr setzen?
Hat es das schon mal gegeben?
Wenn ja, was sagt uns das?
Wieviel geben wir dann auf die ganzen Antworten hier: "das geht nicht/bringt nix usw. ?
Fragen über Fragen...
ellapirella
08-01-2015, 17:42
Danke an alle für ihren Input.
Ich denke schon, dass man in jedem Fall Frauen auf Gefahrensituationen aufmerksam machen kann (die ihnen bisher gar nicht bewusst waren) und dass sie dann auch Möglichkeiten haben sich schneller, besser, angemessener zu wehren. Dabei ist es dann auch gar nicht wichtig, ob sie die eine Technik im Schlaf können oder ob sie den Kick drauf haben. Viel wichtiger ist doch die Selbsbehauptung (wie oben schon erwähnt wurde), das Handeln - lautes Schreien, sich wehren, andere auf sich aufmerksam machen, etc. - und sich dann erfolgreich aus der Situtaion gerettet zu haben. Genau da setzen SV-Seminare normalerweise ja auch an.
Ich denke oft, dass auch ich als einigermaßen erfahrene Kampfsportlerin gegen den ein oder anderen Gegner mit meinen Techniken keine Chance habe - aber ich würde allemal um mein Leben kämpfen!
Ja, natürlich wäre es am besten, alle würden fleißig zum Kampfsporttraining gehen - aber das ist eben auch einfach nicht jedermanns Sache.
Gut finde ich bei den Seminaren, dass Frauen dort ein paar einfache Tricks gezeigt bekommen, was sie machen können.
Ist wie beim Erste-Hilfe-Kurs - sollte man immer wieder auffrischen, damit es wieder ins Gedächtnis gerufen wird.
Ja, natürlich wäre es am besten, alle würden fleißig zum Kampfsporttraining gehen - aber das ist eben auch einfach nicht jedermanns Sache.
Die Zielsetzungen von Kampfsport und SV Training unterscheiden sich dann doch schon etwas arg. Natürlich ist eine gute Basis in einer Kontaktsportart nicht schlecht, aber eben noch lange lange keine SV.
Ich bin ja prinzipiell kein Fan von solchen Seminaren, weil fast alle, die ich bisher besucht haben in meinen Augen völlig an der Realität vorbei gehen. Sämtliche Heilsversprechen ("dieser Hebel funktioniert IMMER", "egal wieviel der Kerl wiegt, wenn du HIER reindrückst kannst du ganz leicht"...etc. pp.) sind meiner Meinung nach bei einem echten Angriff kaum anwendbar.
Soll heißen: Klar funktionieren solche Hebel mit einem kooperativen Partner in meiner Gewichtsklasse, wenn wir die ganz ruhig und entspannt üben. Wenn ich aber nachts in der U-Bahn stehe, mit Musik auf den Ohren und schlimmstenfalls noch besoffen und mich ein 100 kg Kerl angreift, traue ich mir persönlich keinen "Überraschungs-Hebel" zu. Kennt man ja vom Sparring, wenn man mal so richtig übel aufs Maul gekriegt hat, ist erstmal nicht mehr viel Technik abrufbar. Meistens steht man dann auch nicht mehr aufrecht und das Gegenüber bleibt ebenfalls nicht ruhig stehen, bis ich meinen Arm um den gewickelt habe.
Was ich allerdings wichtig finde, und es wurde ja schon angesprochen dass sowas auch in solchen Seminaren vermittelt wird, ist der psychologische Aspekt. Soll heißen: aufmerksam bleiben (Musik/Alkohol), Lage beobachten, darf sich der Typ in ner komplett leeren U-Bahn direkt neben mich setzen und darf ich dann ggf. auch einfach aufstehen...
Also den theoretischen Teil finde ich meist viel besser als den praktischen. Und am liebsten sind mir SV-Seminare, die ganz klar deutlich machen: WENN du erstmal in der Situation bist dass dich nachts ein Mann plötzlich angreift bist du erstmal in einer ganz ganz blöden Situation und es gibt erstmal keine Garantie da raus zu kommen. Es geht um Schadensbegrenzung und irgendwie-da-raus zu kommen und sicher nicht darum den Typen auf den Boden zu hebeln und festzuhalten bis die Polizei kommt :rolleyes:
Ich bin ja prinzipiell kein Fan von solchen Seminaren, weil fast alle, die ich bisher besucht haben in meinen Augen völlig an der Realität vorbei gehen. Sämtliche Heilsversprechen ("dieser Hebel funktioniert IMMER", "egal wieviel der Kerl wiegt, wenn du HIER reindrückst kannst du ganz leicht"...etc. pp.) sind meiner Meinung nach bei einem echten Angriff kaum anwendbar.
Von solchen Aussagen bekomm ich immer Pickel, aber du hast recht diese Unterrichtsweise ist nicht zielführend und leider auch sicher keine Rarität.
Aspekt. Soll heißen: aufmerksam bleiben (Musik/Alkohol), Lage beobachten, darf sich der Typ in ner komplett leeren U-Bahn direkt neben mich setzen und darf ich dann ggf. auch einfach aufstehen...
Also den theoretischen Teil finde ich meist viel besser als den praktischen.
Wieso hältst du vom Durchspielen solcher Situationen nichts?
Muss doch auch geübt werden alles, ob es jetzt immer physikalisch wird, ist aber wieder eine andere Frage, welche sich aus dem Verlauf des Szenarios ergibt.
Wieso hältst du vom Durchspielen solcher Situationen nichts?
Doch SOLCHE Situationen durchzuspielen fände ich eigentlich gut. Bzw. generell "realistisches" Szenario-Training fände ich toll. Aber ich hatte da leider bisher Pech bei den Frauen-SV-Seminaren, die ich besucht habe. Da stand man sich eher kichernd 15 Minuten gegenüber und hat versucht sich vom Handgelenksgriff einer 50 kg Frau via Hebel zu befreien. Ich bezweifel ja nicht, dass es gute SV Seminare auch für Frauen gibt... ich war nur noch nie auf einem. Und es bleibt eben immer der fade Beigeschmack: Du willst nicht gegen Männer kämpfen oder von Männern angefasst werden, aber du willst dich dann doch im Ernstfall gegen einen verteidigen. Schwierig.
GrAusam grausam grausam
Da kann ja nix bei rum kommen
Naja Zielgruppenproblematik müsste man mal genauer Diskutieren wäre sicherlich interessant
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