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Vollständige Version anzeigen : Welche Selbstverteidigungstechnik hätte mir in dieser Situation geholfen?



Icecube
11-12-2014, 19:01
Servus,

Mir ist eben was echt krasses passiert und ich bin immer noch total shaky.
Gestern war ich in der Innenstadt und bin an einem "Prollassi" vorbeigegangen, der mich anpöbelte. Hab ihn ignoriert.
Dann kam ich an eine Art Brunne, ein eine große offene Schüssel mit Wasser sozusagen. Ohne Vorwarnung packte mich dieser
Typ von hinten und drückte mir den Kopf unter Wasser beim ersten Mal war ich voller Panik und hab nix gemacht. Beim zweiten Mal
hab ich versucht ihn zu treten, aber er konnte die Meine Beine mit seiner Hüfte zur Seite schieben. An seine Hände hab ich auch versucht
zu kommen um seine Finger umzubiegen, aber hab ihn verfehlt weil die Angst meine Konzentration blockierte. Zu guter letzt hab ich mich
mit den Händen am Brunnenrand abgestützt und versucht in wegzukicken. Und zuletzt noch eine Kopfnuss. Die ganze Zeit über
drückte er mir ständig den Kopf unter Wasser brüllte und bespuckte mich. Dann sind mehrere Leute auf uns zugerannt und er trollte sich.


Frage:
Was konkret hätte ich tun können? Er stand über mir mit der Hand an meinem NAcken und auf meinem Rücken. Mit Armen und Beinen
erreichte ich ihn kaum. Jetzt fällt mir ein, ich hätte mich ab dem zweiten Mal mit dem Körper auf den Rand werfen sollen, das hätte meine Optionen vervielfacht. Aber was könnte ich sonst noch machen, wenn mir das nochmal passieren würde?


Zittrige Grüße,

SC

Nuada
11-12-2014, 19:05
Aber was könnte ich sonst noch machen, wenn mir das nochmal passieren würde?


Das Haus nicht mehr ohne Schnorchel verlassen.

Ich kenne solche Szenen eigentlich nur aus dem Film. Hast du die Frage schon deinem Trainer gestellt? Bei der Polizei warst du auch schon? Gibt ja einige Zeugen... ich erwarte eigentlich, davon morgen in der Zeitung zu lesen.

MMA-Guy
11-12-2014, 19:24
ich glaub das ist schwer zu sagen! Zumindest zeigt das nochmal, dass es einen großen Unterschied zwischen THEORIE und PRAXIS gibt. Mal ne Frage: Ist das ein großer Brunnen ? Breit & tief ?

freakyboy
11-12-2014, 19:40
Salto vorwärts und wegschwimmen :)

Nadel
11-12-2014, 19:45
Eindeutig edit by Mod. Dann wärst Du wie Wasser.

Little Green Dragon
11-12-2014, 19:46
Rabenschnabel - eindeutig!!!

Sojobo
11-12-2014, 19:47
Kenne das Bild auch nur aus Filmen. So, wie ich mir das vorstelle, und wie man es auch aus Filmen kennt, hätte man ihn ins Wasser ziehen können. Aber eine Antwort darauf kann dir wohl keiner geben, weil die Beschreibung nicht ersetzt, es gesehen zu haben.

Was man raten kann, ist Prävention. Wenn du schon von einem aggressiven "Prollassi" angepöbelt wirst, dann solltest du danach auf der Hut bleiben. Solche *piiieeep* sind oft so feige und link, einem hinterherzugehen und dann von hinten anzugreifen...

Hafis
11-12-2014, 19:56
Rabenschnabel - eindeutig!!!
Etwas Besseres gibt es in diesem Falle tatsächlich nicht *g*

gruß hafis

nachtrag:
Ehre sei dem hiesigen Orden des Rabenschnabels *verbeug*

samuraigladiator
11-12-2014, 20:35
Bei deiner Kampfkunst steht"Elite Combat Program", wie wir alle wissen jetzt "Alpha Combat System."
Da hättest du eigentlich wissen müssen was zu tun ist.
Oder steht das einfach nur so da?

Crowbar
11-12-2014, 20:46
Eine bestimmte Technik nützt wahrscheinlich nix...Ich würde zum vollen Programm raten, sprich: Stampfen, Schlagen, Treten, Zappeln, kratzen und einfach irgendwie hauen. Wenn oberhalb des Wassers bist, brüllst du oder spuckst ihn an.
Immerhin stand in dieser Situation ein Leben auf dem Spiel, da darf man alle Hemmungen fallen lassen.

Pharao
11-12-2014, 21:11
Nie in einer Gegend, gehen wo das kämpfen erschwert wird. Also wenn man angepöbelt wird, darauf achten das man sich nicht in eine Sackgasse begibt.

Little Green Dragon
11-12-2014, 21:26
edit by Mod, da Offtopic

Icecube
11-12-2014, 22:55
Was ist denn der Rabenschnabel? Hab da nix bei google gefunden.

samuraigladiator
11-12-2014, 23:01
Der Rabenschnabel ist Sinnlose Rede...

Icecube
11-12-2014, 23:46
entgeht mir grad, dass hier soviele Witze kommen, hab ich was falsches gesagt? Mein Anliegen ist: Welche konkrete Technik hätte ich anwenden können? Wegschwimmen ist schon ma ne Idee :D:D.

Vielleicht auch zur Seite drehen wenn er mich runterdrückt.
EP mach ich nicht mehr, aber dass was in der Situation abrufbereit war, hat nix gebracht.

big X
11-12-2014, 23:59
pass einfach auf, dass dir niemensch in den rücken kommt.

Cam67
12-12-2014, 00:13
mhm es gab wirklich keine möglichkeit einen ellenbogen kraftvoll nach hinten zu bringen? und wenn er nicht das gesicht des angreifers getroffen hätte so doch den arm der dich nach unten drückt und mit gleicher bewegung den oberkörper weiterdrehen so das wenigstens deine arme in seine richtung zeigen für weiteres vorgehen. was mich auch bissel wundert ,ist, wenn du dich schon abstützen konntest (also liegestützartig) wieso konnt er er weiter dein gesicht unter wasser drücken - was wog er schätzungsweise? und was wiegst du?
was ich meine ist, wenn du schon stützen kannst dann ist möglich mit rechten arm unter den linken arm durchzuschwingen und über die rechte schulter (quasi am beckenrand) zu rollen so das du auch hier zumindest ihm die frontseite zeigst für deckung und schlag.
jedenfalls rotation, egal wie, wäre mein erster gedanke

Icecube
12-12-2014, 01:52
Ich glaube ich hatte zuviel Panik um was vernünftiges zu machen, so einen angriff hab ich zum ersten mal erlebt. Der Typ war ne echte BBkante, 95+
ich nur 1,79, 75 kg (keine muskeln). Ich konnte mich kurz abstützen, aber dann rutschte ich schnell ab.

Superho
12-12-2014, 10:36
Servus,

Mir ist eben was echt krasses passiert und ich bin immer noch total shaky.
Gestern war ich in der Innenstadt und bin an einem "Prollassi" vorbeigegangen, der mich anpöbelte. Hab ihn ignoriert.

Zittrige Grüße,

SC

Ab dem Zeitpunkt an dem der Prollassi dich anpöbelte wäre meine Alarmglocken schon an und ich hätte 1 km Distanz bewahrt, damit so ne scheisse nicht passiert. Sorry den Ausdruck. Mit deinem Gewicht hättest du dem Typen im Auge behalten sollen und leicht schnell abgehauen wenn er dich verfolgt hätte.

Alex R.
12-12-2014, 11:08
Spart euch den Offtopic-Blödsinn einfach.

Brodala
12-12-2014, 11:26
Was konkret hätte ich tun können?

Lieber Eiswürfel,
du stolperst gerade vom Regen in die Traufe. Was kümmert dich das, was du hättest tun können? Du wurdest verprügelt und jedwede Erklärung, wie es dazu kommen konnte, kann das nicht mehr ändern. Denk mal so herum: Wieso würdest du dich lieber auf diesen Kampf in der Vergangenheit vorbereiten als auf den nächsten, dem du dich vielleicht eines Tages stellen musst?

Zum anderen gibst du den KKB Heldenkriegern natürlich ne solide Steilvorlage für diverse Spässchen und schlimmstenfalls Fantasieszenarien - möglicherweise allesamt vollkommen an deinen Fähigkeiten und Bedürfnissen vorbei.


Was kannst du trotzdem draus lernen?

Hab ihn ignoriert.
Irre dich stets lieber auf der Seite der Sicherheit. Gibt dir jemand ein dummes Gefühl und du weißt nicht warum (=Intuition), reagiere darauf. Werde aufmerksam, entziehe dich der Situation, verringere deinen Wert als Opfer oder fahre die Schilde hoch. Kriegst du nen komischen Vibe ohne jeglichen Anhaltspunkt (=Instinkt), gehe darauf ein. Gibt es Möglichkeiten, diesen Vibe abzuschalten? Solltest du jetzt lieber ganz woanders sein? Kannst du das hinkriegen? Tu was! Bedien dich dabei der Mittel des geringsten Risikos und der höchsten Erfolgswahrscheinlichkeit (=Intelligenz). Das ist kein Hexenwerk. Du machst son Abwiegen, Verhandeln mit dir, Entscheidungen jeden Tag erfolgreich, wenn du dich z.B. entscheidest, wo und was du einkaufst. Das geht auch im Bereich Konfrontationsmanagement.


beim ersten Mal war ich voller Panik und hab nix gemacht
Und das ist völlig in Ordnung. Auf JEDEM Seminar frage ich die Teilnehmer, wo sie der Streetfight zuerst trifft. Nicht Kopf, Arme, Bauch, sondern emotional. Alles andere wäre einfach nicht ehrlich. Nicht mal für die krassen Krieger. Dort entsteht leider massig Spagatpotential zwischen dem, der wir gerne wären (du machst Elite Combat Program, ne?) und der, der wir tatsächlich jeden Tag sind. Entsprechend kannst du in der Vorbereitung auf sone Gefechte eine ehrliche Basis legen, von der du dann tatsächlich handlungsbereit bist…oder eben nicht.


Dann sind mehrere Leute auf uns zugerannt und er trollte sich.
Damit sind wir beim springenden Punkt der Selbstverteidigung: Der Mann muss nicht zwingend besiegt werden. Unabhängig davon, ob er äußerst groß und stark ist, gibt es eine ganze Menge Handlungsmisserfolge, mit denen dein Peiniger nicht leben möchte. In diesem Szenario zum Beispiel, dass er weder verletzt noch geschnappt werden möchte. Sonst wäre er noch was geblieben. (DAS IST ÜBRIGENS EIN RIESENUNTERSCHIED ZWISCHEN DEM TRAINING FÜR KOMBATTANTEN [vgl. Combatives oder Krav Maga bzw. Kampfkünste in ihrem ursprünglichen Anwendungsfeld] UND SELBSTVERTEIDIGUNG, DIE SICH AN NICHT HOHEITLICHE GESELLSCHAFTSTEILNEHMER RICHTET). Für dich kann das zum Beispiel eine Inspiration für Training sein: Arbeite nicht zwingend am körperlichen Zerfall deines Gegenübers, sondern entwickle Strategien und Handlungsmaxime, ihm diese Misserfolge einzubringen. Das geht, tut kaum weh und man kann das im Vollkontakt üben.


Jetzt fällt mir ein, ich hätte...
Mit anderen Worten, man ist nachher immer schlauer als vorher. Deswegen trainiert man ja auch am sinnvollsten in Szenarien. Du möchtest diese Erkenntnis das nächste Mal am besten schon gemacht haben, wenn es soweit ist. Wir nennen das bei Blauer mentale Blaupause. Die verhindert, dass du das nächste Mal erst später schlauer bist. Ich wiederhole mich: Trainiere diverse ausgefeilte Szenarien. Finde einfache Lösungen für komplexe Probleme (unser Firmenmotto für 2015!). Werd richtig gut darin. Füge dann Angst und Schmerz (in vertragbarem Maße) hinzu, setz da noch Athletik drauf und du bist unbesiegbar. So wie ich. (Ab dem Komma ist es mit mir durchgegangen. 'tschuldigung.)


Aber was könnte ich sonst noch machen, wenn mir das nochmal passieren würde?
Willst du wirklich einen Haufen Zeit, Mühe und Kapazität darauf verwenden, ein Sammelsurium von Maßnahmen zu verinnerlichen, aus denen du dann schlimmstenfalls noch mühsam die beste, richtige erinnern, ausfiltern und kompetent anwenden musst? Für ein Szenario, das zum einen selten stattfindet und zum anderen wie bereits erwähnt, der Vergangenheit angehört? Lebe damit, dass du verkackt hast. Du lebst noch. Ich könnte mir ohne viel Mühe weitaus dümmere Entwicklungen deiner Lage vorstellen, z.B.: "Sie wirken aggressiv. Beruhigen Sie sich. Ich mache Elite Combat Program. Weichen Sie!". Klingt komisch, aber man muss mal ein paar Zeugenaussagen gelesen haben, um zu begreifen, auf was für dumme Ideen manche so kommen. Was ich sagen will: Du hättest auch schlimmer verkacken können. Du lebst noch und das ist doch auch schon mal was. Also leb damit und bereite dich auf die nächste Konfrontation vor.

Viel Erfolg.
T

Cam67
12-12-2014, 14:26
hi brodala

du sagst selbst der stärkte punkt der getroffen wird (v.a. wenn solche situationen noch unvertraut sind oder einfach zu überraschend in einem blöden augenblick kamen) ist die emotionalität. genau das ist dem TE passiert. deswegen bedrängt es ihn , deswegen fragt er hier im forum, weil er aufarbeiten will. nun ich jedenfalls halte es für wichtig (ist aber bestimmt nur ansichtssache ^^).

jede auseinandersetzung auf der strasse (ausnahmslos) hab ich danach reflektiert und nachgesehen was ist in mir dabei entstanden, gab es alternativen.was hat mich blockiert sie zu sehen oder trotz sehens zu nutzen.wie war das vorfeld. wo hätte ich abbiegen können . warum tat ich es nicht? (stolz?, wut? unaufmerksam? usw.) ich nenne es lernen.

aufarbeiten bedeutet aber nicht gleich das man am vergangenen festhält sondern das man reflektiert was ist geschehen, v.a. mit mir , wieso kam diese panik, wo war all mein training hin plötzlich und was kann ich tun um an diesem "schwachpunkt" zu arbeiten. versteh mich nicht falsch - es geht nicht um techniktraining , jeder kampf ist einzigartig im ablauf, aber bestimmte reaktions- bzw. verhaltensweisen kann man schon antrainieren, ohne an techniken zu denken.

ich bin mir sicher ein bodenkampf-versierter (egal ob bbj,ringer usw.) hätte auch ohne technik ganz anders reagiert, einfach mit körperarbeit.
die meisten kk/ksler sind erstmal (und wenn es nur für momente sind) gefreezt wenn ihre gewohnten, vertrauten waffen plötzlich blockiert sind.

und da setzt in meinen augen das training an.(zumindest wenn er diese situation und die lehren daraus mit einbauen will) wie arbeite ich wenn die waffen die ich normal gewohnt bin zu verwenden nicht einsetzen kann ( arme , beine ,ellenbogen usw.) wie erlange ich sie zurück. wie gehe ich mit überrumpelung um?
es geht also darum das er sich selbst möglichkeiten anbietet, und um nichts anderes hat er hier gefragt (soweit ich es verstanden habe)

Brodala
12-12-2014, 14:34
Finde es cool, wie du das verstanden hast. Aber gefragt hat er, "welche Technik hätte mir geholfen?".

Aufarbeiten muss man natürlich, reflektieren ist auch eine super Sache. Aber bei beidem geht es nicht darum, Externe nach dem Königsweg zu fragen. Der liegt, wie gesagt, schon hinter einem. Es bringt einfach nichts mehr, das optimieren zu wollen Die Chance, dass das noch mal passiert, ist gering (außer er arbeitet an diesem Brunnen). Ich meine das ungefähr so (und will dir in den meisten deiner Punkt gar nicht widersprechen):

Entscheidende Momente identifizieren: Ja, gute Idee.
Ängste identifizieren: Ja, wenn man weiß, was man mit dem Ergebnis machen kann.
Introspektion in sich selber: Ja, gute Idee (wenns ehrlich ist)
Hineinversetzen/taktische Empathie in das Gegenüber: Ja, mit viel Vorsicht.

Einzelne Kampftechniken erfragen: Nein, bringt jetzt nichts mehr.
"Was wäre, wenn" überlegen: Möglich, wenn abstrakt genug (Übertrag für zukünftige Events)
Proaktive Vorbereitung: Fokus. Dabei auf "VErsagensmomente" in der Vergangenheit Rücksicht nehmen.

Cam67
12-12-2014, 14:59
haha sorry

den technikaspekt hab ich gleich abgelegt. das würde völlig am eigentlichen thema vorbei gehen. und meine vorschläge im ersten post sehe ich absolut nicht als techniken an sondern eher als bewegungsprinzip. ist druck (arm des gegners) und zug (richtung brunnen ) in der sagittalebene blockiert bleibt nur die rotation.
bei dem rest gehen wir ja eh konform.

gruß

zocker
13-12-2014, 13:41
Servus,
Und zuletzt noch eine Kopfnuss. Die ganze Zeit über
drückte er mir ständig den Kopf unter Wasser brüllte und bespuckte mich. Dann sind mehrere Leute auf uns zugerannt und er trollte sich.


hat die kopfnuss gesessen oder war´s auch nur ein versuch?

für beide fälle:

wie hast du das geschafft, während dein kopf unter wasser war?


gruss

zocker
13-12-2014, 13:48
Also leb damit und bereite dich auf die nächste Konfrontation vor.


eine spezielle sv-technik für diese situation weiss der te jetzt zwar noch nicht, für den fall, dass er wieder genau darein komme sollte.

er kann sich nun aber zumindest denken, wo er sich für künftige gleiche, ähnliche oder andere situationen wirksam vorbereiten könnte.


grus

gasts
13-12-2014, 18:50
tot stellen