Vollständige Version anzeigen : Wie und wo Tai Chi lernen
Praiodan
19-12-2014, 10:34
Hallo zusammen,
bevor es Schelte gibt: Ich kann mir denken, dass es Threads in dieser Art wie Sand am Meer gibt. Allerdings habe ich trotz SuFu keine wirkliche Antwort für mich gefunden. Aber ich fang einfach mal an:
Ich bin relativ unsportlich und wollte mir was Gutes tun. Deswegen möchte ich Tai Chi praktizieren. Mich reizen der gesundheitliche Aspekt, der Kampfkunst-Hintergrund und die Tatsache, dass man mit Tai Chi auch als übergewichtiger Sportmuffel beginnen kann, ohne sich gleich alles kaputt zu machen.
Doch wie und wo lerne ich es am besten? Unsere hiesige VHS bietet Kurse an. Allerdings habe ich bereits öfter gelesen, dass von VHS-Kursen abgeraten wird. Warum eigentlich? Sind die Pausen zu groß? Sind die Dozenten nicht fähig? Bleiben wichtige Aspekte auf der Strecke? Oder ist es ein Mythos und die VHS ist eigentlich einen Besuch wert?
Und wenn es nicht die VHS sein soll: Wo gehe ich denn dann hin? Gerade in Bochum (wo ich was suche), ist das Angebot nicht wirklich groß. Und wenn Tai Chi angeboten wird, geht es nur um die Gesundheit. Mich würde aber (wie bereits geschrieben) auch der Kampfkunst-Aspekt interessieren. Kenn ihr vielleicht passende Angebote in Bochum?
Außerdem würde ich gerne wissen, ob es auch gute Bücher gibt, um sich Formen selbst beizubringen. Ich bin mir bewusst, dass ein Buch keinen Lehrer ersetzen kann und solitär eingesetzt auch schaden kann. Aber vielleicht sind sie als Ergänzung sinnvoll. Ich würde mich auf jeden Fall über Tipps freuen.
Viele Grüße
Praiodan
Hundertzehn
19-12-2014, 10:48
Doch wie und wo lerne ich es am besten? Unsere hiesige VHS bietet Kurse an. Allerdings habe ich bereits öfter gelesen, dass von VHS-Kursen abgeraten wird. Warum eigentlich? Sind die Pausen zu groß? Sind die Dozenten nicht fähig? Bleiben wichtige Aspekte auf der Strecke? Oder ist es ein Mythos und die VHS ist eigentlich einen Besuch wert?
Das hängt wie immer vom Lehrer ab.
Ich hab selbst mit einem VHS-Kurs angefangen, und da wurde halt der Bewegungsablauf unterrichtet, etwas, das so ähnlich aussah wie die Taiji-Form, wo aber ALLES gefehlt hat, was Taijiquan (für mich) ausmacht. Kaputtgemacht hat das aber auch nichts, und es war definitiv besser als GAR NICHTS machen.
Außerdem würde ich gerne wissen, ob es auch gute Bücher gibt, um sich Formen selbst beizubringen.
Geht nicht. Gibt's nicht.
Ich bin mir bewusst, dass ein Buch keinen Lehrer ersetzen kann und solitär eingesetzt auch schaden kann. Aber vielleicht sind sie als Ergänzung sinnvoll. Ich würde mich auf jeden Fall über Tipps freuen.
Als Nachschlagewerk kann ein Buch oder Video schon taugen, aber das muss eben zum Lehrer passen. Es macht ja jeder die Form anders.
"Wer nach fünf Jahren die Form genau so macht wie sein Lehrer, der hat viel gelernt. Wer nach zehn Jahren die Form immer noch genau so macht wie sein Lehrer, der hat gar nichts gelernt."
Zeiteisen
19-12-2014, 10:48
Das Tai Chi, dass Du in VHS-Kursen etc. lernst, ist im Wesentlichen Gymnastik und keine Kampfkunst (so eine Art "AOK"-Tai Chi), Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Das muss nicht schlecht sein, ist aber wahrscheinlich nicht das, was Du suchst. Einen guten Lehrer brauchst Du, den findest Du aber eher außerhalb des VHS-Bereichs.
karate_Fan
19-12-2014, 11:30
Ich hab selbst mit einem VHS-Kurs angefangen, und da wurde halt der Bewegungsablauf unterrichtet, etwas, das so ähnlich aussah wie die Taiji-Form, wo aber ALLES gefehlt hat, was Taijiquan (für mich) ausmacht. Kaputtgemacht hat das aber auch nichts, und es war definitiv besser als GAR NICHTS machen.
Eine wirklich interessante Aussage, die mich irgendwie anspricht, da sie ein Bezug zu einer Frage hat, die mir schon lange im Kopf herum geistert.
Liebäugle ja schon länger mit TC als KK und hätte nicht wenig Lust es zu erlernen.
Problem ist nur, das es meine momentane räumliche und finanzielle Situation nicht gestattet viel auf Reisen zu sein um einen kompetenten Lehrer des klassischen TC aufzusuchen. Bei mir in der Gegend gibt es nur TC als Gesundheitsport.
Um jetzt wieder den Bogen zu deiner Aussage zu machen,:D habe mich schon immer gefragt ob es schaden würde, wenn man TC als Gymnastik macht, wenn man dann vielleicht eines Tages die Chance hat an einen Lehrer zu geraten, der TC als Gesamtpaket lehrt....
Deiner Aussage entnehme ich, das es wohl nicht so ist...
@Paiodan Sorry fürs OT, nur es hat sich angeboten diese Frage hier zu stellen. Bin auch schon wieder weg.
Doch wie und wo lerne ich es am besten? Unsere hiesige VHS bietet Kurse an. Allerdings habe ich bereits öfter gelesen, dass von VHS-Kursen abgeraten wird. Warum eigentlich?
Ein VHS-Kurs geht nur über eine bestimmte Zeit, der taugt bestenfalls zum Reinschnuppern. TC ist aber etwas, das man über viele Jahre hinweg lernen muss. Man kann eine kurze TC-Form in wenigen Wochen vom Ablauf her lernen, kein Problem. Doch nur mit beständigem Üben und notwendigen Korrekturen durch einen erfahrenen Lehrer wird daraus Taijiquan. Mache ruhig mal einen VHS-Kurs mit, dann kannst du ungefähr einschätzen, ob das etwas für dich ist. Dann kannst du dich immer noch nach einer TC-Schule umsehen, der du dich für längere Zeit anschließen möchtest.
Wenn du eine richtige TC-Schule in deiner Nähe findest, gehst du aber besser gleich dort hin.
Was gegen VHS-Kurse spricht, spricht ebenso gegen Selbstlernbücher und -Videos: ohne korrekte direkte Anleitung kannst du zwar eine Form als eine Art Gymnastik lernen, aber kein Taijiquan.
Ich würde auch nicht empfehlen, eine TC-Form als Gymnastik zu lernen, um dann irgendwann zu einem Lehrer zu gehen, um richtig TC zu lernen. Da würde ich eher etwas anderes machen, wie z.B. Karate (Lehrer und Schulen gibt es meist in der Nähe).
Ich lerne jetzt seit etwa 6 Jahren Taijiquan (Chen-Stil) und muss immer noch gelegentlich in ganz grundlegenden Dingen korrigiert werden. Passend zu meinem Stil (dachte ich) habe ich mir auch vor Jahren ein Buch besorgt: Traditional Chen Style Taijiquan: The Small Frame Method: Amazon.de: Frank Shiery: Fremdsprachige Bücher (http://www.amazon.de/Traditional-Chen-Style-Taijiquan-Method/dp/1425985858). Was soll ich sagen? Das Buch ist nicht schlecht, die Bewegungen sind auch hinreichend genau beschrieben, aber der Formablauf ist doch etwas anders, als ich ihn lerne — und es ist völlig ungeeignet, um damit auch nur die Grundlagen von TC zu lernen. Als Gedächtnisstütze und Vertiefung ist es für diejenigen geeignet, die genau diese Form lernen, das dürften nicht viele sein.
Hundertzehn
19-12-2014, 12:24
Um jetzt wieder den Bogen zu deiner Aussage zu machen,:D habe mich schon immer gefragt ob es schaden würde, wenn man TC als Gymnastik macht, wenn man dann vielleicht eines Tages die Chance hat an einen Lehrer zu geraten, der TC als Gesamtpaket lehrt....
Deiner Aussage entnehme ich, das es wohl nicht so ist...
Ich glaube, es hatte für mich sogar einen minimalen Nutzen, weil ich hinterher Teile der Form halt schon "grob" konnte und mich da dann früher auf die Feinheiten konzentrieren konnte.
Und wenn die Alternative darin besteht, auf dem Sofa zu sitzen und im Internet zu surfen... nee, mach da mal lieber das VHS-Taiji!
karate_Fan
19-12-2014, 12:30
Und wenn die Alternative darin besteht, auf dem Sofa zu sitzen und im Internet zu surfen... nee, mach da mal lieber das VHS-Taiji!
So ich genauso. Wobei das in meinem Fall ja nicht zutrifft. . Mit dem LS Training und meinem Karate bin ich doch ausgelastet.
Hat nur so aus Neugier interessiert ob sich unterschiedliche Ansätze des TC Trainings in die Quere kommen könnte.
Praktisches Interesse am TC und anderen IMA besteht zwar auch, aber ohne Chance auf vollständige Unterweisung aufgrund der derzeitigen Lebenssituation wird das nichts. Da konzentriere ich mich lieber auf das LS Training und natürlich auf da Karate.
TE nochmal sorry für das OT.
Wo gehe ich denn dann hin? Gerade in Bochum (wo ich was suche), ist das Angebot nicht wirklich groß.
Da du dich auch für die kämpferischen Aspekte interessierst, kommt der Chen-Stil sicher deinem Wunsch entgegen. Der größte Verband in Deutschland ist die WCTAG, siehe WCTAG World Chen Xiaowang Taijiquan Association Germany (http://www.wctag.de/index.php?id=13). In Bochum direkt scheint es nichts zu geben, aber z.B. in Haltern, Waltrop oder Gelsenkirchen. Ich denke, dass du in einer WCTAG-Schule zumindest nichts falsches lernst.
Wenn dir die Wege zu weit sind, suche dir besser irgendetwas anderes in deiner Nähe. Wie gesagt, Karate ist m.W. fast überall gut vertreten, darüber hinaus natürlich auch Judo, TKD usw. Ob diese Kampfsportarten für dich geeignet sind, findest du am besten in Probetrainings heraus, sprich auch mit den Trainern, ob sie für dich irgendwelche Bedenken haben. Zu einer trainierten Kampfmaschine wird man, indem man trainiert, und alle haben mal untrainiert angefangen. :)
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass Karate eine hervorragende Sportart ist, um fit zu werden. Karate trainiert Ausdauer, Schnelligkeit und Kraft sehr gut. TC ist „feiner“ und trainiert eher Körpergefühl, Balance und Entspannung. Grob vereinfacht…
Generell kann man sagen dass KK oder KS darauf beruht etwas zu machen und weniger drüber zu reden - wir sind ja keine Jazz-Musiker ;-)
Also mehreren Schulen ne Mail schicken,Dich kurz beschreiben und was Du Dir so vorstellst und dann zum Probetraining,am besten mindestens 2 oder 3 in jeder Schule um nen besseren Überblick über die Art und den Umfang des Trainings zu bekommen.
Und wenn Du ein paar Schulen durch hast weisst Du welche zu Dir passt und ob das überhaupt Dein Ding ist - das kannst nämlich nur Du rausfinden.
Also : hingehen - mitmachen - Meinung bilden - entscheiden.
Da du dich auch für die kämpferischen Aspekte interessierst, kommt der Chen-Stil sicher deinem Wunsch entgegen. Der größte Verband in Deutschland ist die WCTAG
Ich habe diesen Stil trainiert,auch bei nem guten Lehrer,aber gekämpft wurde da nie.Man muss also schon genau schauen wie da in den Schulen trainiert wird,das kann individuell anscheinend sehr untersciedlich sein.
…aber gekämpft wurde da nie.
Es ging dem TE um den „Kampfkunst-Aspekt“, von Kämpfen i.e.S. hat er nichts geschrieben. Ich denke, auch bei der WCTAG wird auf kämpferische Aspekte eingegangen, auch wenn nicht gekämpft wird.
Mit der WCTAG habe ich nichts zu tun, eher schon mit der ISCT (ich kämpfe übrigens auch nicht im TC). Aber davon gibt es in NRW keine Schule. Davon abgesehen dürften die Unterschiede nicht so groß sein, dass es für den TE einen Unterschied macht.
Sicher hast du recht damit, dass es große individuelle Unterschiede gibt, auch innerhalb eines Verbandes. Ich denke halt, dass so ein Verband zumindest für bestimmte Mindeststandards sorgt, die doch erheblich höher sein dürften als beispielsweise bei der VHS. Man kann auch mit einer verbandslosen TC-Schule Glück haben — wie will man allerdings beurteilen, ob die Lehrer dort wirklich etwas können (man will ja schließlich etwas mehr als nur eine Form-Choreografie lernen)?
Praiodan
19-12-2014, 14:19
Ich danke euch für die vielen Antworten und die Zeit, die ihr euch dafür genommen habt!
Tja, das scheint alles nicht so leicht zu werden... An eine andere Kampfkunst habe ich auch mal gedacht, weil es hier eben mehr Schulen gibt, aber das sieht alles extrem akrobatisch aus. Bei Karate stören mich die teils sehr harten Bewegungen (wobei ich Karate Tiger geliebt habe... :D ). Ich bin kein Profi und kann nur mein Gefühl beschreiben. Aber Tai Chi sieht irgendwie "runder" und gesünder aus - auch, wenn das jetzt vielleicht blöd klingen mag.
Ich habe hier auch eine Schule gefunden, dort wird aber hauptsächliche Taek Won Do angeboten. Ich habe das Gefühl und die Sorgen, dass Tai Chi dort nur nebenher gemacht wird. Aber anschauen werde ich es mir mal. Ob ich dann erkenne, ob das Training was taugt oder nicht, wage ich zu bezweifeln. Auch dann werde ich nach meinem Gefühl gehen müssen.
Aber nochmal: Vielen Dank an alle!
Es ging dem TE um den „Kampfkunst-Aspekt“, von Kämpfen i.e.S. hat er nichts geschrieben. Ich denke, auch bei der WCTAG wird auf kämpferische Aspekte eingegangen, auch wenn nicht gekämpft wird.
Aha,was ist denn der kämpferische Aspekt wenn dort nie richtig geschlagen oder getreten wird ? Und damit meine ich keine Löcher in die Luft hauen sondern ein Ziel haben und dieses auch treffen - das muss nicht in Form eines Kampfes stattfinden,eine Pratze o.ä. tuts auch.
So lange nichtmal das trainiert wird hat das für mich mit Kampfsport oder Kampfkunst und einem Training dafür in jeglicher Form nix zu tun.
Die Leute,die ich da beim Taiji jede Woche gesehen habe und die teilweise schon jahrelang dabei sind und reichlich Formen laufen würde ich nicht als Kampfkünstler bezeichnen.
Aber wer nach einem Training sucht das KK Techniken beinhaltet und wem Karate,Boxen oder Kickboxen zu hart,schnell oder was auch immer ist ist bei der WCTAG sicher gut aufgehoben.
Zeiteisen
19-12-2014, 15:06
An eine andere Kampfkunst habe ich auch mal gedacht, weil es hier eben mehr Schulen gibt, aber das sieht alles extrem akrobatisch aus. Bei Karate stören mich die teils sehr harten Bewegungen (wobei ich Karate Tiger geliebt habe... :D ). Ich bin kein Profi und kann nur mein Gefühl beschreiben. Aber Tai Chi sieht irgendwie "runder" und gesünder aus - auch, wenn das jetzt vielleicht blöd klingen mag.
Klingt absolut nicht blöd.... Mach mal ein, zwei Probetrainings bei Karate und anderen KK. Vom optischen Aspekt gefällt mir zB Arnis bzw. Kali recht gut. Nach ein paar Trainingseinheiten habe ich aber gemerkt, dass mir dieser weiche Flow in der Umsetzung nicht so gut gefällt wie ich dachte.
Hundertzehn
19-12-2014, 16:48
Ob ich dann erkenne, ob das Training was taugt oder nicht, wage ich zu bezweifeln.
Um mal einen guten Lehrer zum Thema zu zitieren, woran man erkennt, ob man richtig übt: "Nach drei Jahren Üben spürt man kleine Veränderungen. Nach fünf Jahren spürt man größere Veränderungen. Und wenn man nach zehn Jahren Üben keine großen Veränderungen spürt, dann weiß man, dass man falsch geübt hat."
Über die genauen Zeiträume kann man wohl streiten, aber nach ein paar Monaten solltest du zumindest spüren, dass sich irgend etwas im Körper tut.
So schlecht sieht's in Bochum doch auch nicht aus:
Tai Chi Chuan für Einsteiger im iag.bochum | iag.bochum (http://www.iagbochum.de/tai-chi-chuan-einsteiger/)
Budokan Bochum e.V. - Training (http://www.budokan-bochum.de/pages/training.php)
Noch einer:
Tai Chi (http://www.augusta-akademie.de/taiji.htm)
Bitter allerdings:
Geübt wird der sogenannte „Alte Yang Stil“. Hier tritt der Kampfkunstaspekt in den Hintergrund.
:ups:
Ist hiervon was für dich erreichbar? National < Orte < Unterricht | WCTAG World Chen Xiaowang Taijiquan Association Germany (http://www.wctag.de/index.php?id=13&L=0)
Ansonsten muss VHS nicht schlecht sein, mein Lehrer gibt da auch Kurse. Allerdings ist die Zielgruppe selten eine an Kampfkunst interessierte, so wird dann regelmäßig auch der Unterricht ausgerichtet sein. Und es besteht eine gewisse Gefahr, Lehrer vorzufinden, die das ähnlich sehen...
Praiodan
20-12-2014, 10:49
Noch einmal: Vielen Dank für die Antworten! :)
Ich habe viele Anregungen und Tipps erhalten, war zwischendurch sogar versucht, mir mal das *ing-*un-Angebot hier in Bochum anzuschauen und bin bei der Recherche auch folgende Schule gestoßen: Internal Arts - Home (http://www.internal-arts.de)
Dort wird der Chen-Stil unterrichtet, was ich in Bochum echt nicht mehr vermutet hätte. Ich habe zwar noch ein bisschen Angst, dass der für meinen ungelenkigen Körper zu anspruchsvoll sein könnte (vor allem Sorge ich mich blindem tiefen Stand um meine Knie, die mir ohnehin ab und an Probleme bereiten), aber ich werde der Schule wohl eine Chance geben. Mich sorgt zwar, dass der Lehrer irgendwie alles macht (Bleibt dabei das spezialisiertere Können nicht auf der Stecke?), aber das sehe ich nun auch nicht zum ersten Mal.
Danke an alle, die mir die Angst vor VHS-Kursen genommen haben, die Links rausgesucht haben, die mich über schlechte und gute Lehrer aufgeklärt haben und die sich allgemein für mich ihren Kopf zerbrochen haben!
Ich habe zwar noch ein bisschen Angst, dass der für meinen ungelenkigen Körper zu anspruchsvoll sein könnte …meine Knie…
Bei „Internal Arts“ dürftest du gut aufgehoben sein. Immerhin hat Arda Dogan bei renommierten Meistern gelernt und einige Deutsche Meistertitel. O.k., das kann natürlich auch ein Reinfall sein, wer weiß wie lange er bei diesen anerkannten Meistern gelernt hat… Und ich frage mich, wie ein noch so enthusiastischer Kampfkünstler auf so eine stolze Liste von Kampfkünsten kommt — das muss schon ein Ausnahmetalent sein.
Jedenfalls solltest du dir erst einmal keine allzu großen Sorgen über deine körperlichen Einschränkungen oder Vorbelastungen machen. Wenn der Unterricht gut ist, kannst du mit deutlichen Verbesserungen rechnen (man kann auch tief stehen, ohne die Knie übermäßig zu belasten). Falls du allerdings weiterhin Probleme hast und sich diese verschlimmern, siehst du dich wohl besser nach einer anderen Schule um.
Praiodan
13-01-2015, 07:39
Wiederholt: Vielen Dank für alle informativen und aufmunternden Beiträge! :)
Ein Tipp, den ich hier oft gelesen habe: Geh hin, probier es aus!
Das habe ich gemacht! Und was soll ich sagen? Arda ist grausam! Ich durfte eine Stunde lang die richtigen Schritte üben und meine Beinmuskulatur trainieren. Es tat währenddessen weh und ich habe immer noch Schmerzen. Und es hat vor allem viel Spaß gemacht! Ich habe das Gefühl, dass Trainer (oder wie sagt man das im Tai Chi?) und Stil zu mir passen. Ich schaue mir das diese Woche noch einmal an, bin aber zuversichtlich, "meinen" Stil und "meine" Schule gefunden zu haben.:)
…und ich habe immer noch Schmerzen. Und es hat vor allem viel Spaß gemacht!
Das freut mich für dich. Muskelkater ist am Anfang ganz normal und kann auch später noch gelegentlich vorkommen. Achte auf deine Gelenke; wenn es da schmerzt, machst du etwas falsch — dann sieh zu, dass du das bald korrigiert bekommst.
Soweit es um Kampfsport geht, wirst du von einem Trainer trainiert. Eine Kampfkunst lernst du von einem Lehrer. ;)
Weiter viel Spaß! Wenn du magst, schreibe uns nach einiger Zeit über deine Erfahrungen.
Mit Übergewicht funktionieren auch die Filipino Martial Arts gut zB Modern ARNIS
Das habe ich gemacht! Und was soll ich sagen? Arda ist grausam! Ich durfte eine Stunde lang die richtigen Schritte üben und meine Beinmuskulatur trainieren. Es tat währenddessen weh und ich habe immer noch Schmerzen.
So fing das bei mir mit Lehrer auch an (war ein AOK-Kurs damals). Da bin ich gleich nicht mehr hingegangen und hab' jahrelang nichts mehr in Richtung Tai Chi gemacht. Schönen Dank auch!
Irgendwann waren Internet und Videoprogramme so weit, daß ich's allein ohne Lehrer probieren konnte. Jetzt kann ich die Form machen (und tue das auch täglich) und hatte NIE auf dem Weg dahin oder danach Schmerzen durch Tai Chi.
Warum ist die Form wohl so abwechslungsreich? Damit man eben nicht eine Stunde lang nur eine einzige Bewegung übt und durch die Einseitigkeit Schmerzen entwickelt.
Wie gesagt, gegen Muskelkater ist nichts einzuwenden. Ein Anfänger kann schon mal nach einer halben Minute Stehen zittrige Beine bekommen, und wenn er etwas tiefere Schritte übt auch heftigen Muskelkater.
In der ersten Stunde wird man vermutlich nicht direkt mit der Form anfangen (außer in Krankenkassen- oder VHS-Kursen ;)), sondern erst einmal Vorübungen machen (z.B. Stehen, Gewicht von einem Bein auf das andere verlagern, ein wenig die Arme bewegen).
Man kann durchaus eine Stunde lange eine einzige Bewegung (oder auch nur Stehen) üben, ohne Schmerzen zu entwickeln (wenn man kein Anfänger ist). Sie sollte dann aber auch korrekt ausgeführt werden und die Gelenke nicht überlasten.
Praiodan
14-01-2015, 09:34
Nicht, dass es jemand falsch versteht: Die Übungen waren zwar irgendwann schmerzhaft, aber das lag an meinem schlappen Körper. Es war halt schon eine Belastung für meine Muskeln. Sie wurden mehr als sonst beansprucht, gedehnt und mussten teilweise ungewohnte Bewegungen machen.
Allerdings ging die Zeit trotzdem schnell rum und Spaß hat es auch gemacht. Ich wollte und will ja auch ein bisschen gefordert werden. Morgen gehe ich wieder zum Tai Chi und habe mich darauf eingestellt, dass meine Hände nicht zum Einsatz kommen werden. Arda sagte, dass er erst eine Basis für die Form schaffen will, was ich gut nachvollziehen kann. Wichtig ist es ihm, zuerst die Beine zu stärken. Und meine haben es nötig...:o
Es ist nichts dagegen einzuwenden, im TC mit Beintraining anzufangen. TC richtig zu lernen, ist ein Langzeitprogramm, deshalb gibt es auch gelegentlich Kritik an VHS- oder anderen Kursen, die vielleicht in einem halben oder ganzen Jahr abgeschlossen sind. In der Zeit kann man nicht viel mehr lernen als Bewegungsabläufe, die wie TC aussehen, es aber nicht sind.
Deshalb ist es gut, wenn du mit anstrengenden, (vielleicht etwas) langweiligen Übungen anfängst, das macht sich später bezahlt.
Und wenn auch zwischenmenschlich die Chemie stimmt zum Trainer und der Gruppe, dann hast du etwas gefunden, an dem du lange deine Freude haben wirst.
Und wer weiß, vielleicht bekommst du nach ein paar Jahren auch Lust, zusätzlich etwas anderes zu machen? Ach dafür ist TC eine gute Grundlage.
Praiodan
14-01-2015, 16:37
Ach ja, ich habe noch eine Frage. Deswegen hoffe ich, dass hier noch jemand mitliest und mein Problem teilt, denn ich möchte nicht für jeden Quatsch einen neuen Faden aufmachen.
Was empfehlt ihr für Schuhwerk für TC? Zum einen würde mich interessieren, was ihr so ganz generell beim TC an den Füßen habt, zum anderen würde ich gerne wissen, was ihr mir in meinem Sonderfall raten würdet. Ich habe nämlich Senk-Spreizfüße mit beginnender Hammerzehenbildung (so nannte es der Orthopäde, bei dem ich heue war). Das was mit meinen Füßen nicht stimmt, wusste ich auch vorher, denn ich trage orthopädische Einlagen. Hat die sonst noch jemand? Tragt ihr die auch beim TC? Habt ihr dafür spezielle Schuh-Empfehlungen?
Viele Grüße
Praiodan
Ach ja, ich habe noch eine Frage. Deswegen hoffe ich, dass hier noch jemand mitliest und mein Problem teilt, denn ich möchte nicht für jeden Quatsch einen neuen Faden aufmachen.
Was empfehlt ihr für Schuhwerk für TC? Zum einen würde mich interessieren, was ihr so ganz generell beim TC an den Füßen habt, zum anderen würde ich gerne wissen, was ihr mir in meinem Sonderfall raten würdet. Ich habe nämlich Senk-Spreizfüße mit beginnender Hammerzehenbildung (so nannte es der Orthopäde, bei dem ich heue war). Das was mit meinen Füßen nicht stimmt, wusste ich auch vorher, denn ich trage orthopädische Einlagen. Hat die sonst noch jemand? Tragt ihr die auch beim TC? Habt ihr dafür spezielle Schuh-Empfehlungen?
Keinesfalls Einlagen oder dergleichen tragen, dein Körper soll sich in seiner natürlichen Struktur ausrichten. Schuhe im Taichi sollen nur den Fuß ein bisschen warm halten, ihn aber nicht stützen, dämpfen oder dergleichen. Deswegen kannst du alles tragen was komplett flach (Sprengung 0) ist und wenig Profil hat. Entweder zB Chucks oä. oder günstige Kugfu-Schuhe, wie die hier Suchergebnis auf Amazon.de für: taichi schuhe (http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=taichi+schuhe&tag=googhydr08-21&index=aps&hvadid=64126558801&hvpos=1t1&hvexid=&hvnetw=g&hvrand=14246733253854732621&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=e&hvdev=c****=pd_sl_4v2t3towbe_e)
Wenn man die Drehung auf dem Standbein mit Schuhen mit zu viel Profil auf ungeeignetem Untergrund (z.B. tiefer Sand am Strand) machen würde, dürfte das Knie hinüber sein.
Das ist so ziemlich die einzige Gefahr (in der Yang-Form).
Ich kenne auch jemanden, der hat 'nen Haarriß im Knie deswegen.
Ich übe ja zuhause - Strumpf auf Teppich ist für die Drehung ok. Wenn ich im Sommer draußen übe, trage ich Turnschuhe, überlege mir aber bei jedem Untergrund zweimal, ob ich die Drehung darauf machen will. Sicher nicht auf Sand oder Gras.
Praiodan
15-01-2015, 07:08
Das mit dem Haarriss und den Risiken fürs Knie macht mir ja nun schon wieder Sorgen... Aber ich will mir nicht zu viele Gedanken machen, sonst stehe ich mir nur selbst im Wege.
In Sachen Schuhe liebäugel ich jetzt mit den Kwon-Tretern und mache mich in Sachen Barfuß-Schuhe schlau (auch für den Alltag). Vielleicht ist das für meine Füße besser, als immer nur Einlagen zu tragen, die ihnen die Arbeit abnehmen. Auch der Tipp mit den Chucks ist gut.
Ich mache es im TC nach Möglichkeit wie im Karate: barfuß.
Ansonsten bieten sich z.B. Gymnastikschuhe an, wie man sie aus dem Sportunterricht (Turnen) kennt. Mich stört aber daran, dass diese Schuhe auf glattem Hallenboden zu gut haften, was z.B. eine Drehung auf einem Bein schwer (und kniebelastend) macht.
Gute Schuhe sollten wie schon geschrieben wurde den Fuß schützen. Die Sohle sollte so beschaffen sein, dass man auf dem Boden weder ausrutscht noch klebt, und man sollte genügend Bewegungsfreiheit im Fußgelenk haben (also keine hohen Schuhe oder Stiefel).
Für die Füße ist es sicher am besten, wenn man möglichst viel barfuß geht, am besten auf natürlichem Untergrund (Gras, Sand, Erde). Ich finde, dass man auf diese Weise ein besseres Gefühl für seinen Stand hat.
TC wird traditionell offenbar mit Schuhen geübt. Vermutlich weil die Chinesen gern im Freien üben (weil die Wohnungen zu klein dafür sind?). Aber das ist sicher kein ehernes Gesetz. ;)
Ich benutze derzeit die hier KWON Schuhe Beijing, schwarz, verschiedene Größen: Amazon.de: Sport & Freizeit (http://www.amazon.de/KWON-Schuhe-Beijing-schwarz-Größe/dp/B00JVSWEPG/ref=sr_1_19?ie=UTF8&qid=1421309890&sr=8-19&keywords=taichi+schuhe) , kann sie aber nur bedingt empfehlen. Zwar erfüllen sie ansich alle Ansprüche, sind aber zu schmal für meine breiten Füße und ich stehe immer etwas neben der Sohle, da muss man eben herumpprobieren, bis es passt. Vllt. Hast du ja auch einen Budoshop in deiner Gegend und kannst ein paar anprobieren. Wovon ich abraten würde, sind die Schläppchen mit Stoffsohle, das ist zu rutschig. Alles andere, was flach und leicht ist und passt, ist gut.
Praiodan
15-01-2015, 08:26
Danke für eure Antworten!
Ich finde die Kwon-Segeltuchschuhe auf den ersten Blick ganz gut. Solche normalen Stofftreter mit Stoffsohle habe ich. Die sind wirklich ziemlich rutschig und auch zu schmal. Für die Wohnung sind sie als Hausschuhe toll, aber für TC suche ich mir nun doch was anderes.
TC wird traditionell offenbar mit Schuhen geübt. Vermutlich weil die Chinesen gern im Freien üben
Müßt' mal in Clips darauf achten: Sie machen TC draußen in der Regel auf Stein (z.B. hier (https://www.youtube.com/watch?v=w2h6NuqRYHE), Steinplattform, er geht nicht etwa auf Gras). Auf Stein mit solchen Schuhen ist die Drehung einigermaßen ok.
Hundertzehn
15-01-2015, 23:49
I
TC wird traditionell offenbar mit Schuhen geübt. Vermutlich weil die Chinesen gern im Freien üben (weil die Wohnungen zu klein dafür sind?).
Oder doch, weil die Leute, die Taijiquan traditionell betrieben, für gewöhnlich Schuhe trugen, wenn sie es einsetzen mussten?
Oder doch, weil die Leute, die Taijiquan traditionell betrieben, für gewöhnlich Schuhe trugen, wenn sie es einsetzen mussten?
Das kann natürlich auch sein. :)
Die Japaner trugen vermutlich eher Holzschuhe (Geta (http://de.wikipedia.org/wiki/Geta_(Schuhe))), aus denen man zum Kämpfen schnell herausschlüpfen konnte, deshalb wird Karate wohl auch barfuß trainiert.
Egal, ich finde man kann TC auch sehr gut barfuß trainieren. Und bei Schuhen sollte man darauf achten, dass sie „passen“, d.h. eine möglichst flache Sohle haben, den Fuß schützen und die typischen Bewegungen wie Drehen auf einem Bein nicht behindern.
Hallo zusammen,
bei uns an der Schule tragen wir die Taiji-Treter mit Stoffsohle.
Damit sind auch Drehungen kein Problem.
Für die nötige Bodenhaftung hilft ein Tropfen Wasser.
Zum üben im Freien habe ich die Nike free 3.0 für mich entdeckt.
Damit hat man "gefühlt" fast nix am Fuß.
Gruß,
lu-tze
MagetaDerLöwe
20-01-2015, 13:00
Ich benutz gern ein Paar von Vivobarefoot, die haben auch gerade Sale (nur als Hinweis)
Zum üben im Freien habe ich die Nike free 3.0 für mich entdeckt.
Damit hat man "gefühlt" fast nix am Fuß.
Das halte ich für nicht richtig, Nike Frees haben einiges an Sprengung und Sohlenprofil - das Konzept besteht in einer segmentierten Sohle, die beim Abrollen Barfuß-ähnliche Freiheitsgrade gewähren soll, nicht aber in einem flachen Aufbau im Stehen. Zudem sind sie recht wackelig, durch die weichen Lamellen. Ich würde in jedem Fall Chucks o.ä. vorziehen - ich trage draußen meine alten Vans Slipper, die als Skateschuhe einen komplett flachen Aufbau haben und angenehm breit geschnitten sind.
Fivefingers kann man natürlich tragen. Sieht aber scheiße aus.
Vivobarefoots sind sicher nicht schlecht, abe wenns auch Taichischlappen für 12 Euro tun, brauche ich keine 150 Euro Schuhe...
Also in Asien üben die Leute mit den Schuhen die sie gerade anhaben, sieht man auch gerne mal Leute im Anzug mit Lederschuhen :D Bei mir in der Gruppe tanzen sie regelmäßig in Jeans und Hemd an, stört gar nicht…
Als Anfänger sind wahrscheinlich alle die Arten von Schuhen zu empfehlen die dich am wenigsten stören bei den Bewegungen und eine natürliche ”Rückmeldung” geben. Alle Arten von Segeltuchschuhen.
Kwon finde ich generell zu teuer, dafür daß die Schuhe genauso schnell kaputt gehen wie die Billigen. Manche kann man auch sehr viel günstiger im Netz finden, Kwon klebt dann einfach nur sein Logo drauf, sind aber dieselben Schuhe.
Bei Budoten gab es immer günstigere Schuhe wenn ich mich recht entsinne…
Oder geh zum Asia-Laden am Eck, da gibt es oft auch ziemlich günstige Stofftreter
NightFury
21-01-2015, 09:12
Oder geh zum Asia-Laden am Eck, da gibt es oft auch ziemlich günstige Stofftreter
Guter Tipp!
MagetaDerLöwe
22-01-2015, 16:18
Das halte ich für nicht richtig, Nike Frees haben einiges an Sprengung und Sohlenprofil - das Konzept besteht in einer segmentierten Sohle, die beim Abrollen Barfuß-ähnliche Freiheitsgrade gewähren soll, nicht aber in einem flachen Aufbau im Stehen. Zudem sind sie recht wackelig, durch die weichen Lamellen. Ich würde in jedem Fall Chucks o.ä. vorziehen - ich trage draußen meine alten Vans Slipper, die als Skateschuhe einen komplett flachen Aufbau haben und angenehm breit geschnitten sind.
Fivefingers kann man natürlich tragen. Sieht aber scheiße aus.
Vivobarefoots sind sicher nicht schlecht, abe wenns auch Taichischlappen für 12 Euro tun, brauche ich keine 150 Euro Schuhe...
Darum der Hinweis auf den Sale ;) Habe nicht mal die Hälfte bezahlt von dem was du angibst
karate_Fan
25-01-2015, 10:15
Praiodan Freut mich das es dir gefallen hat. Ich habe jetzt entschlossen mich Anfang nächsten Monats ebenfalls im TC versuchen, sprich ein Probetraining machen. die CMA habe ich ja schon immer sehr spannend gefunden. Da habe ich mir gedacht, warum nicht mal selbst versuchen. Vielleicht hilft es mir auch bestimmte Dinge im Karate besser zu verstehen.
Wünsche dir jedenfalls weiterhin viel Spaß.
@All Die Sache mit den Gefahren für die Knie finde ich ja echt spannend. Nicht das ich mir meinetwegen überdurchschnittliche Sorgen mache, dachte nur immer die Bewegungen das TC seien zu 100pro gesund.
Praiodan Freut mich das es dir gefallen hat. Ich habe jetzt entschlossen mich Anfang nächsten Monats ebenfalls im TC versuchen, sprich ein Probetraining machen. die CMA habe ich ja schon immer sehr spannend gefunden. Da habe ich mir gedacht, warum nicht mal selbst versuchen. Vielleicht hilft es mir auch bestimmte Dinge im Karate besser zu verstehen.
Ich kann kein Karate mehr machen, seit ich Taichi mache, die Bewegungsideen sind zu unterschiedlich. Übrigens auch kein Yoga mehr, wobei ich dabei auf einen temporären Konflikt hoffe.
@All Die Sache mit den Gefahren für die Knie finde ich ja echt spannend. Nicht das ich mir meinetwegen überdurchschnittliche Sorgen mache, dachte nur immer die Bewegungen das TC seien zu 100pro gesund.
Taichi ist eine Medizin, die täglich eingenommen werden muss - in kleiner Dosis, denn die macht bekanntlich das Gift.
karate_Fan
25-01-2015, 12:46
@Luggage Danke für deine Antwort. Ist ja interessant, das bei dir Karate nicht mehr geht seit du TC machst. Gawan scheint das Problem ja nicht zu haben, er übt ja zumindest laut seinem Profil noch beides aus.
Für mich ist es offen gesagt noch zu früh sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Das kann ich erst tun, wenn ich mein Probetraining gemacht habe.
@Luggage Danke für deine Antwort. Ist ja interessant, das bei dir Karate nicht mehr geht seit du TC machst. Gawan scheint das Problem ja nicht zu haben, er übt ja zumindest laut seinem Profil noch beides aus.
Ich habe 20 Jahre lang Karate gemacht und Taichi 2 - wenn ich jetzt nur 10min Karate mache, werden alle mühsam erworbenen Erfolge im Taichi sofort überschrieben. Speziell Dinge wie gelöste Hüfte und Dantien vs Unterbauchspannung und Kniespannung nach außen im Shotokan geht einfach nicht zusammen. Aber es gibt verschiedene Karate-Stile und verschiedene Taichi-Stile - und verschiedene Menschen, kann also alles bei anderen anders sein.
Nick_Nick
25-01-2015, 17:27
Ich kann kein Karate mehr machen, seit ich Taichi mache, die Bewegungsideen sind zu unterschiedlich. Übrigens auch kein Yoga mehr, wobei ich dabei auf einen temporären Konflikt hoffe.
Inwiefern kollidiert denn das Yoga mit dem Tai Chi?
ErSunWukong
25-01-2015, 18:56
Inwiefern kollidiert denn das Yoga mit dem Tai Chi?
Das würde mich auch interessieren. Bei mir klappt das eigentlich hervorragend.
Inwiefern kollidiert denn das Yoga mit dem Tai Chi?
Im Yoga steht Pranayama ganz oben, besonders in Stilen wie dem Ashtanga, während bei uns im Chenstil der Atem unbeeinflusst fließen soll. Es fiel mir anfangs sehr schwer, nicht bei bestimmten Bewegungen ein und bei anderen auszuatmen, also eine feste Koordination anzulegen. Im Yoga wird mit sehr viel Spannung gearbeitet, auch wenn es gemeinhin für Entspannung steht - so werden je nach Stil und Asana die Bhandas gesetzt, also zB mit uddiyana bandha der Unterbauch eingesogen und die Lendenwirbelsäule gestreckt un diese zu stützen. Das alles hatte ich mir durch die Jahrzehnte als ganz selbstverständlich angwöhnt und habe nun große Schwierigkeiten los zu lassen und meinen Körper sich allein durch seine Struktur selber halten zu lassen.
Das muss nicht jedem aufstoßen, es hängt sicher auch davon ab, was von beidem man zuerst und wie lange gemacht hat.
Nick_Nick
25-01-2015, 21:09
@ Luggage
Danke.
Hätte ja nicht gedacht, dass die Atmung bei den Tai Chi-Bewegungen keine Rolle spielt.
Ich würde denken, dass die beiden Bandhas auch in den Kampfkünsten in irgendeiner Form eine Rolle spielen.
Das Aktivieren der Beckenbodenmuskulatur (Mula Bandha) für das Gleichgewichthalten (also Rooting), Uddiyana Bandha bspw. für Sprünge. So wie es auch im Yoga (u. a.) genutzt wird.
Das muss ja nicht mal offensichtlich sein, mein Yoga-Lehrer meinte, dass auf höherem Niveau Mula Bandha nur noch visualisiert und dadurch schon der Wurzelverschluss hergestellt wird.
Kann natürlich aber gut sein, dass ich da zu viel hineininterpretiere.
Grüße
ErSunWukong
25-01-2015, 22:21
Ich danke auch für die Antwort. Ich habe vor etwa sechs Monaten damit begonnen mich mit Ashtanga zu beschäftigen, wobei ich mehr dem Wudangstil zugeordnet bin. Da spielt die Atmung zunächst auch beim Taiji eine eher untergeordnete Rolle bzw. sie soll natürlich fließen, aber im Bereich des Qigong - das ja näher am Yoga dran ist - ist sie schon von Bedeutung. Die Arbeit mit dem Beckenboden und der Wurzel betrachte ich dabei eher als eine Art Stärkung der Kernstärke. Aber ich werde mal auf die von Dir angesprochenen Aspekte im weiteren Training achten.
Hundertzehn
25-01-2015, 22:35
Hätte ja nicht gedacht, dass die Atmung bei den Tai Chi-Bewegungen keine Rolle spielt.
Sie spielt sogar eine sehr wichtige Rolle. So wichtig, dass man da im Allgemeinen besser nicht mit dem Bewusstsein dazwischenfunkt.
Nick_Nick
25-01-2015, 23:24
Sie spielt sogar eine sehr wichtige Rolle. So wichtig, dass man da im Allgemeinen besser nicht mit dem Bewusstsein dazwischenfunkt.
Schöner Satz, ebenso verständlich wie unverständlich.
Ich nehme an, Atmen wird im Tai Chi trotzdem geübt, wenn´s so wichtig ist. Bewusst geht´s nicht, wie wird´s denn unbewusst geübt? Ergibt sich der Atemrhythmus von allein durch die körperlichen Übungen? Oder atmet wirklich der eine bei einer Bewegung ein, der andere bei der gleichen Bewegung aus?
Grüße
Taichiquan legt sehr viel Wert auf Natürlichkeit, d.h. erstmal hat genügend mit anderen Dingen zu tun, wenn man sich dann noch aufs Atmen konzentriert… Atmen tut man natürlich, da braucht man sich erstmal nicht drum zu kümmern. Wenn man dann ein höheres Level erreicht hat, kann man das bewusster in bestimmte Richtungen lenken.
Yoga ist teilweise ein Konflikt mit TJQ, da sie auf einem unterschiedlichen Verständnis des Körpers und seines Funktionieren beruhen.
Wie schon erwähnt ist Karate für das Erlernen von TJQ nicht hilfreich, je länger man im Karate ist, oder war, umso schwieriger wird es sein, sich auf das Bewegungskonzept von TJQ einzustellen…
@ Luggage
Danke.
Hätte ja nicht gedacht, dass die Atmung bei den Tai Chi-Bewegungen keine Rolle spielt.
Wie der Kollege zuvor schon sagte - sie ist sogar immens wichtig, daher pfuscht man nicht dran rum. Das ist ein überraschend schwieriges Konzept, wenn man 20 Jahre lang den Atem bewusst gesteuert hat.
Ich würde denken, dass die beiden Bandhas auch in den Kampfkünsten in irgendeiner Form eine Rolle spielen.
Das Aktivieren der Beckenbodenmuskulatur (Mula Bandha) für das Gleichgewichthalten (also Rooting), Uddiyana Bandha bspw. für Sprünge. So wie es auch im Yoga (u. a.) genutzt wird.
In den Kampfkünsten iA. ja, im Taichi nein. Die Bhandas und die damit verbundene Stabilität sind in Karate und Co perfekt und werden dort auch gelehrt, nur eben sehr viel rudimentärer als im Yoga, beides spielt einander wunderbar zu. Taichi ist nun eine ganz andere Bewegungs- und Energieidee, die zu adaptieren sehr schwer fällt, wenn man entsprechend lange die andere praktiziert hat. Ich habe locker ein halbes Jahr gebraucht um bei einem Gewichtungswechsel von einem Bein auf das andere nicht sofort uddhiyana bhanda zu setzen, wenn ich abgelenkt bin, passiert es mir immer noch. Das ist noch ein langer Weg, und würde ich jetzt wieder Yoga oder Karate üben, verfiele ich sofort wieder in alte Muster.
Ist ja interessant, das bei dir Karate nicht mehr geht seit du TC machst. Gawan scheint das Problem ja nicht zu haben, er übt ja zumindest laut seinem Profil noch beides aus.
Nun ja, ich bin praktisch noch Anfänger: TC mache ich jetzt 6 Jahre, Karate 1,5. Ich habe keine Probleme, beides zu lernen. Es stimmt, die Bewegungsprinzipien und die Ansichten zur Atmung sind wirklich sehr unterschiedlich. Es sind für mich eben zwei verschiedene Sportarten.
Für Leute, die sich sehr intensiv einer KK widmen, kann ich mir schon vorstellen, dass es schwierig ist, beides zusammen zu bringen. Ich denke, wenn die Bewegungen einer KK auf hohem Niveau schon sehr verinnerlicht sind, kann man nicht mehr „so einfach“ umschalten.
Meine Übungspraxis im Karate beschränkt sich meist auf 2 Stunden an zwei Tagen pro Woche und im TC auf 3 Stunden an einem Tag pro Woche. Das ist zu wenig, um große Fortschritte zu machen, und wahrscheinlich auch zu wenig, um Konflikte zwischen beiden festzustellen. Vielleicht gibt es sie, aber sie stören mich nicht.
Vermutlich ist es besser, sich auf lange Sicht nur mit einer KK zu befassen und seine Zeit dafür zu nutzen, ein möglichst hohes Niveau zu erreichen. Mir persönlich geht es nicht um Perfektion in einer Sache, sondern eher darum, meinen Horizont zu erweitern und von allem (naja) genug zu lernen, um Spaß und Fitness zu haben und mitreden zu können.
Was die Atmung im TC angeht: da hatte ich auch lange Probleme, ich habe immer wieder mal gefragt, wie ich atmen soll. Dabei geht es darum, den Atem natürlich fließen zu lassen und nicht mit den Bewegungen zu verknüpfen. Im Karate ist das wieder völlig anders, und das finde ich einfacher umzusetzen als den „natürlichen Atem“.
karate_Fan
26-01-2015, 09:04
Danke für die Antworten.
@Gawan Bin ja auch noch, wie man es im Slang ausdrücken würde ein Noob im Karate, HEMA mache ich schon länger, aber auch bei weitem noch nicht so lange um mich als Könner bezeichnen zu können. Denke also nicht, das das sich da Bewegungsabläufe bereits bei mir "einprogrammiert" haben.
Nichtdestrotz haben die Infos von luggage und auch Fei li sicher Hand und Fuß.
Besser ist es, man sollte sich wirklich auf einen eine Sache konzentrieren.
Danke für eure Hilfe.
Bitte gerne. Noch dazu kommt, daß man heutzutage generell schon sehr viel weniger Zeit zum Üben zur Verfügung hat… Ich glaube die wenigsten sind diszipliniert oder asketisch genug veranlagt, um auf Fernsehen, Internet, iPhone-dödeln und andere Freizeitaktivitäten zugunsten von Kampfsport zu verzichten. :D
karate_Fan
26-01-2015, 09:32
Bitte gerne. Noch dazu kommt, daß man heutzutage generell schon sehr viel weniger Zeit zum Üben zur Verfügung hat… Ich glaube die wenigsten sind diszipliniert oder asketisch genug veranlagt, um auf Fernsehen, Internet, iPhone-dödeln und andere Freizeitaktivitäten zugunsten von Kampfsport zu verzichten. :D
Stimmt, das wäre wohl was für die wenigsten so diszipliniert zu sein. Ich bin ja auch niemand der gerne auf mehreren Hochzeiten tanzt. Zwei KK gleichzeitig zu üben ist das Höchste der Gefühle für mich. Und das geht auch nur, wenn sie unterschiedlich sind. Sonst wäre das nichts für mich.
Wenn mir das TC Probe Training zusagen sollte, dann wird auch nur TC geben. HEMA würde ich dann aber trotzdem gern weitermachen. Daran hänge ich um ehrlich zu sein mehr als am Karate so wie ich es kenne.
Mag sich bei meinen Nickname seltsam anhören ist aber so. Der Nickname ist auch nur aus einem Impuls entstanden. Mir ist zur Zeit der Registrierung im Board nix besseres eingefallen. Ist zwar nicht gelogen das ich ein Fan von Karate bin, aber kein fanatischer Fan, der nicht offen für neue Dinge ist.:D
Mal gucken wohin ich mein Weg führt, und was mein Körper von den weichen flüssigen Bewegungen des TC hält, die sich doch recht stark von abgehackten Bewegungen des Karate so wie ich es kenne unterscheiden.
Mein Verstand meint zwar, das mir das weiche mehr zusagen sollte, als das abgehackte, aber mal gucken, ob mein Körper da nicht anderer Meinung ist.:D
Wenn ihr wollt kann ich euch nach Probe Training am 10.02 ein kleines Feedback geben, wie es mir gefallen hat.
Sag’ mal, blöde Frage (kenne mich mit HEMA nicht besonders aus): Da übt man doch auch Schwertfechten, oder? Das würde sich mit Taijiquan ja ganz gut ergänzen, bei den Schwerttechniken kann ich mir einige Crossover-Möglichkeiten vorstellen.
Ich persönlich finde es einfacher, wenn die Kampfkünste “artverwandt” sind. Taijiquan+Xing Yi Quan + Baguazhang.
Obwohl – aber das sprengt den Rahmen – Bestimmte Qualitäten in der Kampfkunst eher eine Sache der Erfahrung als des Stils sind. So gibt es einige Leute deren Taijiquan mehr mit Karate gemein hat als sie sich eingestehen wollen. Andererseits gibt es auch Karate vertreter die ein sehr hohes Niveau erreicht haben und das dann eher dem ähnelt was Taijiquan sein sollte… Wie immer – es gibt keine absoluten Wahrheiten!
karate_Fan
26-01-2015, 09:53
@fei Li Also HEMA heißt Historical European Martial Arts. das kann viel umfassen, Schwertfechten, historisches Ringen, aber auch der Umgang mit Stangenwaffen wird bei ein paar Gruppen gelehrt glaube ich. Die Gruppe in der ich aktiv bin, ist auf den Langschwert Kampf (im Bloßfechten, also Fechten ohne Rüstung) spezialisiert.
Die Frage der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Karate und TC ist eine faszinierende, aber ich kann dazu nichts konkretes sagen. TC habe ich noch nie praktisch erlebt und Karate ist nicht gleich Karate. Könnte durchaus sein, dass manche Stile ebenso weich sind, das TC. Das Karate das ich kenne, ist eher hart und abgehackt, und hat mit den eher flüssigen Bewegungen des TC, wie man sie aus Videos kennt nicht viel gemeinsam. Da Videos aber die einzige Referenz sind, die ich über das TC habe, werde ich keine definitive Aussage treffen. Bin daher schlicht weg nicht qualifiziert genug.
Schlussendlich muss mein Körper entscheiden mit welcher Art der Bewegungen er besser zurecht kommt. Und das kann ich erst wenn TC am eigenen Körper gespürt habe.
Praiodan
26-01-2015, 09:54
Wenn ihr wollt kann ich euch nach Probe Training am 10.02 ein kleines Feedback geben, wie es mir gefallen hat.
Ich würde mich auf jeden Fall über ein Feedback freuen. Ich will ja wissen, wie es anderen blutigen TC-Anfängern geht.
Ich war jetzt dreimal beim TC und bekomme hauptsächlich Beinübungen kredenzt. Und da es immer wieder neue Schritte und neue Stände sind, gibt es auch immer wieder neuen Muskelkater. Auch Reeling Silk stand bereits auf dem Programm, aber da merke ich, wie mein Körper koordinatorisch an seine Grenzen kommt, da einfach so vieles im Argen liegt. Ich muss auf meinen Rücken, meinen Hintern, meine Knie, meine Schultern und meinen Kopf achten und dann noch anmutig die Arme bewegen - hoffentlich verselbstständigt sich das bald alles... :o
Auch, wenn das mit den Beinübungen langweilig klingen mag, bin ich zufrieden, erst einmal eine Basis zu schaffen (ich merke ja selbst, dass es nötig ist) und der Unterricht ist trotzdem immer erschreckend schnell vorbei. :)
karate_Fan
26-01-2015, 10:04
Praiodan Gut dann gibt es einen ausführlichen Bericht. Freut mich das zu zufrieden bist und du etwas gefunden hast was dir zusagt.
Bin schon gespannt wie es meinen Körper bei den doch ungewöhnlichen Bewegungen ergehen wird. Mehr dazu im Bericht nach dem ersten Training.
Praiodan
26-01-2015, 10:08
@karate_Fan: Welchen TC-Stil willst du denn lernen? Und wo führt dich dein Weg hin? Hast du das Training in einer KK-Schule oder ist es eher ein Kurs, bei dem die Gesundheit im Vordergrund steht?
karate_Fan
26-01-2015, 10:20
@karate_Fan: Welchen TC-Stil willst du denn lernen? Und wo führt dich dein Weg hin? Hast du das Training in einer KK-Schule oder ist es eher ein Kurs, bei dem die Gesundheit im Vordergrund steht?
Handelt sich um einen 15 wöchigen Kurs der von einer professionellen TC Schule abgehalten wird. Gelehrt wird der Yang Stil.
Was die Ausrichtung der Schule betrifft, ist es schwer eine Aussage zu treffen. Kenne mich da auch überhaupt nicht aus. Scheint zwar mehr um die Gesundheit zu gehen, aber es wird trotzdem das gesamte ? TC Packet gelehrt. Also auch Partnerübungen mit Pushing Hands, inklusive Waffen. Jian, Dao und Stock.
Näheres kann ich aber erst sagen wenn ich am 10.02 zu Beginn des Kurses das Probe Training gemacht habe.
Praiodan
26-01-2015, 10:25
Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass es dir gefällt und dass der Yang-Stil zu dir passt. Ich bin (bislang) mit dem Chen-Stil sehr zufrieden. Vielleicht wäre der ja noch was für dich, wenn es Yang doch nicht sein soll. :)
Nick_Nick
26-01-2015, 10:58
Yoga ist teilweise ein Konflikt mit TJQ, da sie auf einem unterschiedlichen Verständnis des Körpers und seines Funktionieren beruhen.
Kannst du mal ein, zwei Punkte nennen, worin sich da Yoga und Tai Chi unterscheiden?
Die Bhandas und die damit verbundene Stabilität sind in Karate und Co perfekt und werden dort auch gelehrt, nur eben sehr viel rudimentärer als im Yoga, beides spielt einander wunderbar zu.
Ist interessant. Ich betreibe Karate nicht erst seit gestern, mir sind aber bis dato noch nie irgendwelche Übungen oder wenigstens Äußerungen selbst unserer Koryphäen untergekommen, die irgendwie Richtung Bandhas gingen.
Freut mich aber, dass ich da scheinbar nicht ganz auf dem Holzweg bin.
Grüße
karate_Fan
26-01-2015, 13:18
Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass es dir gefällt und dass der Yang-Stil zu dir passt. Ich bin (bislang) mit dem Chen-Stil sehr zufrieden. Vielleicht wäre der ja noch was für dich, wenn es Yang doch nicht sein soll. :)
Danke. Und thx für den Tipp nur Chen TC hab ich bei mir in der Gegend nicht. Da gibt es nur den Yang Stil.
Kannst du mal ein, zwei Punkte nennen, worin sich da Yoga und Tai Chi unterscheiden?
Ich weiß, ich war nicht gefragt, aber ich habe ja schon zwei wesentliche genannt: Pranayama und Bhandas - Spannung im Allgemeinen. Wo man im Taichi jede Spannung immer weiter zu reduzieren versucht, baut man sie im Yoga mit Absicht auf (Dinge wie Kniescheibe hochziehen, Schultern runter, Fuß aktiviert, dh. geflext halten usw.).
Ist interessant. Ich betreibe Karate nicht erst seit gestern, mir sind aber bis dato noch nie irgendwelche Übungen oder wenigstens Äußerungen selbst unserer Koryphäen untergekommen, die irgendwie Richtung Bandhas gingen.
Freut mich aber, dass ich da scheinbar nicht ganz auf dem Holzweg bin.
Ich weiß nicht wie es im Wado ist, aber hat dir noch nie jemand gesagt, du sollest den Unterbauch leicht anspannen und das Becken kippen, im Sinne von LWS-strecken im Zenkutsudachi? Im Shotokan sind das Basics; hier wird zB auch ein damit vergleichbares "Komprimieren" der vorderen Torsomuskulatur beim Tsuki gelehrt - übrigens mit den selben tief heruntergezogenen Schultern wie im Yoga, um den Humeruskopf zu zentrieren.
Nick_Nick
26-01-2015, 22:56
@ Luggage
Danke.
Ich weiß, ich war nicht gefragt, aber ich habe ja schon zwei wesentliche genannt: Pranayama und Bhandas - Spannung im Allgemeinen. Wo man im Taichi jede Spannung immer weiter zu reduzieren versucht, baut man sie im Yoga mit Absicht auf (Dinge wie Kniescheibe hochziehen, Schultern runter, Fuß aktiviert, dh. geflext halten usw.).
Beim (Ashtanga Vinyasa) Yoga habe ich das Gefühl, dass das Üben mit (sehr differenzierter) Spannung ein Hilfsmittel ist, vollkommene "gespannte" Entspannung nach dem Üben, also auch im Alltag, zu erreichen. Dass das intensive Üben Voraussetzung für das Abschlussliegen ist, wo man ja wirklich alles entspannen soll (Bandhas lösen, Atem fließen lassen, Augen sinken lassen, Lippen entspannen, ...) und der Körper sich selbst organisiert. So wie bspw. das Anziehen der vorderen Oberschenkelmuskulatur ein Hilfsmittel ist, die hintere besser dehnen zu können.
Vielleicht nur ein anderer Weg zum gleichen Ziel wie im Tai Chi?
Ich weiß nicht wie es im Wado ist, aber hat dir noch nie jemand gesagt, du sollest den Unterbauch leicht anspannen und das Becken kippen, im Sinne von LWS-strecken im Zenkutsudachi?
Die Sachen sind mir schon bekannt. Ich meinte, tatsächlich die Beckenbodenmuskeln anzuspannen oder den Unterbauch einzuziehen.
Grüße
Kannst du mal ein, zwei Punkte nennen, worin sich da Yoga und Tai Chi unterscheiden?
Ich bezog mich z.B. auf das Meridian-system im TJQ im Gegensatz zu den Chakras im Yoga. Die Meridiane entsprechen jeweils bestimmten Organen, wobei es verschiedene Chakra-systeme mit verschiedener Anzahl von Kanälen gibt die nicht unbedingt einem Organ entsprechen.
Muß dazu sagen, daß ich von Yoga bedeutend weniger verstehe als von TJQ, aber so wurden mir die Unterschiede erklärt.
Das mit den oben erwähnten Anspannungen kenne ich interessanterweise allerdings auch im TJQ: Das Taiji-prinzip beruht auf dem Prinzip der Gegensätzlichkeit. D.h. woher weiß man was wirklich Entspannung ist? Indem man zuerst das Gegenteil erzeugt –Spannung. Taji ist der endlose Wechsel der Gegenteile, Spannung-Entspannung, Rechts-links, Rauf-Runter, etc. Taiji-Wuji. Ohne Anspannung kann es keine Entspannung geben. :D
Beim (Ashtanga Vinyasa) Yoga habe ich das Gefühl, dass das Üben mit (sehr differenzierter) Spannung ein Hilfsmittel ist, vollkommene "gespannte" Entspannung nach dem Üben, also auch im Alltag, zu erreichen. Dass das intensive Üben Voraussetzung für das Abschlussliegen ist, wo man ja wirklich alles entspannen soll (Bandhas lösen, Atem fließen lassen, Augen sinken lassen, Lippen entspannen, ...) und der Körper sich selbst organisiert. So wie bspw. das Anziehen der vorderen Oberschenkelmuskulatur ein Hilfsmittel ist, die hintere besser dehnen zu können.
Ja, im Yoga ist das so - entspricht ja auch der modernen Sportwissenschaft: Prinzip der antagonistischen Hemmung und senkung des Muskltonuses durch Stretching. Allerdings führte das zumindest bei mir trotz intensiver Praxis nicht dazu, dass ich im Alltag entspannter wurde, vielmehr war ich unbewusst mehr und mehr auf bhandas als Krücken angewiesen ohne es zu merken. Erst im Taichi hab ich gelernt, was wirkliche Entspannung ist, ein wirklich faszinierender Aha-Effekt, den die meisten in den ersten 8 Wochen ihrer Taichi-Praxis feststellen. Auch die gelobten Einflüsse auf die alltägliche Gelassenheit hab ich erst durch Taichi erfahren, es ist kaum zu glauben, was für einen Einschlag es auf die innere Haltung hat, wenn die äußere wirklich entspannt ist.
All das hätte ich ohne eigene Erfahrungen auch nicht geglaubt, ich hätte stets nach den Gemeinsamkeiten gesucht, dieandere vllt. nur nicht entdecken, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich die meisten Systeme zur Körperentwicklung stark ähneln, seien es KK oder Yoga. Aber Taichi ist wirklich etwas anderes, das man gefühlt haben muss, um zu verstehen, wovon die Leute sprechen.
Das Meridian-System sowohl in IMA als auch TCM bezieht sich aber auf reale vorhandene Kanäle, Gefässe und Organe. Die korrellieren erstaunlicherweise ziemlich mit der Lage realer Blut-, Lymph- oder Nervenbahnen die man auch ertasten kann. Die Organe können auch Geflechte von Nerven und Gefässen sein, und müssen nicht dem Organbegriff der heutigen "westlichen" Medizin entsprechen. Was aber nicht heisst dass es dieses Nervengeflecht nicht an der Stelle gibt. Das ist kein Konzept das man sich ausdenken kann, oder durch Wollen verändern. Wenn da ein Gefäss ist ist da eins, und wenn da keins ist dann entsteht auch keins wenn man möchte. Man muss um ein Organ oder ein Funktionselement des Körpers instinktiv nutzen zu können nicht wissen dass es da ist, oder wie es "funktioniert". Die meisten Kleinkinder laufen recht ordentlich dafür dass sie weder mit Worten erklären können wie der Impulsausgleich im Laufen geht, noch rotatorische und translatorische Massen berechnen. Die Funktion ihrer Blutgefässe hat ihnen auch niemand beigebracht, und trotzdem werden Arme und Beine durchblutet, weiss der Teufel wie die das machen. Abgefahren.
...Die meisten Kleinkinder laufen recht ordentlich dafür dass sie weder mit Worten erklären können wie der Impulsausgleich im Laufen geht, noch rotatorische und translatorische Massen berechnen. Die Funktion ihrer Blutgefässe hat ihnen auch niemand beigebracht, und trotzdem werden Arme und Beine durchblutet, weiss der Teufel wie die das machen. Abgefahren.
lol :D
Nur ein kurzer Einwurf von mir zum Thema Tai Chi / Yoga.
Ich selbst habe eine zeitlang Yoga gemacht (war anfangs auch begeistert), aber mittlerweile wieder aufgehört. Es war zwar ein recht gutes Gefühl was sich beim und nach dem Üben eingestellt hat, aber insgesamt hatte ich nach einer Zeit das Gefühl, dass es nicht wirklich gut mit Tai Chi und Qigong harmoniert.
Mir persönlich wurde dort auch zu viel Spannung in den Übungen aufgebaut und die Dehnung ging mir teilweise zu weit. Also rein bezogen auf mein Tai Chi / Qigong Training.
Natürlich ist es richtig, dass während des Laufens von Tai Chi Formen sowohl Entspannung als auch Spannung im Wechsel da sein darf, aber um es mal so ganz laienhaft auszudrücken:
Die Amplituden gehen da für meine Begriffe nicht so weit wie die im Yoga.
Im Tai Chi habe ich in jeder Entspannung auch immer noch einen kleinen Teil der Spannung (Stichwort song), ich werde also niemals schlaff, wie ja allgemein bekannt. Und umgekehrt habe ich in der Spannung auch immer auch einen Teil Entspannung, so wie es im Tai Chi Symbol auch sichtbar ist. Im Einen ist auch immer bereits (bzw noch) etwas von seinem Gegenteil enthalten.
Im Yoga, zumindest wie es mir gezeigt wurde, war es anders. Die Amplituden gingen viel weiter, im Prinzip bis an die jeweilige Grenze, an dem z.B. ein Muskel komplett unter Spannung stand und der Antagonist komplett unter Entspannung usw. Wie eine 100 : 0 Sache. Kann es gerade nicht besser umschreiben.
Mit der Zeit hatte ich jedenfalls das Gefühl, dass sich das irgendwie negativ auf den Fluss des Laufens während der Tai CHi Form auswirkt.
So ist mein Schluss gewesen: Yoga ist ne tolle Sache, aber für mich nicht das Richtige parallel zum Tai Chi.
Grüße
Pilger
Die dunkle Seite von Yoga | W wie Wissen | DAS ERSTE - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=BiWSNiIdghM)
Prost Mahlzeit.
ErSunWukong
27-01-2015, 16:45
Nun, ich würde sagen, hier gilt das Gleiche, wie auch in den IMA- und anderen Bewegungslehren, die sehr intensiv wirken können. Falsch verstandener Ehrgeiz in Verbindung mit fehlender kompetenter Anleitung (ob nun die Lehrperson nicht kompetent ist oder man versucht es sich selbst beizubringen, was ja auch dem Lernen von einer nicht kompetenten Person entspricht) oder jeder Aspekt für sich können zu Problemen führen - wie z.B. ein Tai-Chi-Knie. Wie der gute Herr Doktor ja auch am Ende seiner Ausführungen sagt.
Nick_Nick
27-01-2015, 23:20
@ fei li und Luggage
Danke.
Was die Entspannung im Alltag durch Tai Chi angeht, hatte ich mein einschneidendes Erlebnis: ich hatte einmal eine VHS-Stunde mitgemacht und war danach dermaßen aggressiv, dass ich nur Bauklötzer gestaunt habe. Ich hab´s darauf geschoben, dass die langsamen Bewegungen zunächst mal völlig gegen die körperliche Konditionierung gehen. Jedenfalls habe ich den Kurs abgebrochen und es blieb dann bei der einen Stunde. Was natürlich überhaupt nichts gegen Tai Chi sagt.
Im Yoga, zumindest wie es mir gezeigt wurde, war es anders. Die Amplituden gingen viel weiter, im Prinzip bis an die jeweilige Grenze, an dem z.B. ein Muskel komplett unter Spannung stand und der Antagonist komplett unter Entspannung usw. Wie eine 100 : 0 Sache. Kann es gerade nicht besser umschreiben.
Kann ich gut nachvollziehen und auch, dass Yoga Tai Chi oder vielleicht allen Kampfkünsten in der Beziehung entgegensteht. Ich finde es andererseits auch spannend (und schwer), in den diversen „misslichen“ Positionen Muskeln differenziert anzuspannen. Was denke ich für Kampfkunst auch nicht das Schlechteste ist.
Grüße
Was die Entspannung im Alltag durch Tai Chi angeht, hatte ich mein einschneidendes Erlebnis: ich hatte einmal eine VHS-Stunde mitgemacht und war danach dermaßen aggressiv, dass ich nur Bauklötzer gestaunt habe. Ich hab´s darauf geschoben, dass die langsamen Bewegungen zunächst mal völlig gegen die körperliche Konditionierung gehen. Jedenfalls habe ich den Kurs abgebrochen und es blieb dann bei der einen Stunde. Was natürlich überhaupt nichts gegen Tai Chi sagt.
Das kann ich sogar nachvollziehen, ging bei mir auch in die Richtung und heute habe ich jedenfalls noch mit meinem Bewegungsdrang zu kämpfen in der Stunde. Ich glaube es sind zwei Faktoren, die da relevant sind: Zum einen muss für den Übenden einfach die Zeit reif sein für Taichi, das ist nicht für jeden in jeder Lebensphase was. Zum anderen braucht man eben auch den richtigen Lehrer, was für jeden etwas anderes bedeuten kann. Ich könnte auch nicht einfach nur langsam die Form turnen, mich fesselt aber die extreme Minutiösität und das Wissen, das dahinter steckt, die ich bei meinem Lehrer gefunden habe. Mit dergestalt kleinteiliger Korrektur hat man einfach genug zu tun und langweilt sich nicht ;) Was das angeht, könnte ein Besuch einer richtigen Taichi-Schule bessere Erfahrungen bringen, als der eines VHS-Kurses (kann, nicht muss!).
Was die Entspannung im Alltag durch Tai Chi angeht, hatte ich mein einschneidendes Erlebnis: ich hatte einmal eine VHS-Stunde mitgemacht und war danach dermaßen aggressiv, dass ich nur Bauklötzer gestaunt habe. Ich hab´s darauf geschoben, dass die langsamen Bewegungen zunächst mal völlig gegen die körperliche Konditionierung gehen.
Da ich ohne Lehrer übe, kann ich so schnell oder so langsam machen wie ich will. Wenn mich zu langsam gerade nervt, mache ich halt mal schneller. Geht dann mehr in Richtung Sport / "Karate-Form" (sozusagen).
Nach einiger Zeit komme ich dann aber meist wieder auf "etwas langsamer" zurück, weil die Atmung sich dann besser mit den Bewegungen verbindet.
Aggression (die aber eigentlich nicht durch Tai Chi auftreten sollte) wird man ganz gut los, wenn man eine Zeit lang "wütend mit den Augen funkelt". Also an die Wut (und ihren Grund) denkt und versucht, diese über die Augen abzuleiten. Aus irgendeinem Grund gibt es offenbar eine Verbindung von Wut und Augen. Ist glaube ich auch Gegenstand einer der Brokat-Übungen ("7. Mit den Augen funkeln und den Fäusten schlagen"). Zusätzlich ein paarmal mit den Armen/Fäusten in die Luft schlagen, unterstützt die Sache noch.
Das Blöde ist nur, wenn man wirklich wütend ist, denkt man meist nicht an diese Übung ...
Nick_Nick
28-01-2015, 23:31
... mich fesselt aber die extreme Minutiösität und das Wissen, das dahinter steckt, die ich bei meinem Lehrer gefunden habe. Mit dergestalt kleinteiliger Korrektur hat man einfach genug zu tun und langweilt sich nicht ;)
Glaube ich, vermutlich ist das auch der Knackpunkt. Bei anspruchsvollen Bewegungen übt man ja automatisch auch langsam.
Vielleicht reicht´s irgendwann für einen zweiten Anlauf.
Aggression (die aber eigentlich nicht durch Tai Chi auftreten sollte) wird man ganz gut los, wenn man eine Zeit lang "wütend mit den Augen funkelt". Also an die Wut (und ihren Grund) denkt und versucht, diese über die Augen abzuleiten. Aus irgendeinem Grund gibt es offenbar eine Verbindung von Wut und Augen.
Ist vermutlich auch eine ganz spannende Sache, die Bedeutung der Augen/Blickrichtung auf die Psyche oder eventuell sogar die physische Ausführung von Techniken. Im Yoga gibt´s ja auch die diversen Blickrichtungen.
Zusätzlich ein paarmal mit den Armen/Fäusten in die Luft schlagen, unterstützt die Sache noch.
Das Blöde ist nur, wenn man wirklich wütend ist, denkt man meist nicht an diese Übung ...
Dran denken könnte schon klappen, wenn man an der Haltestelle steht, könnte es aber doch zu Irritationen bei Umstehenden führen :).
Grüße
flashback
29-01-2015, 18:00
hi praiodan,
da du auch die finanziellen mittel angesprochen hast: einige krankenkassen geben bei vhs-kursen zuschüsse, da dort tc auch als gesundheitstraining verstanden wird.
vielleicht ist das ein weiteres argument zum reinschnuppern.
viele grüße
flashback
da du auch die finanziellen mittel angesprochen hast: einige krankenkassen geben bei vhs-kursen zuschüsse, da dort tc auch als gesundheitstraining verstanden wird.
Nicht nur VHS Kurse werden bezuschusst, auch solche an kommerziellen Schulen, wichtig ist nur, dass der Trainer die nötigen Qualifikationen mitbringt und es sich um einen abgeschlossenen Kurs handelt - laufendes Training wird idR. nicht unterstützt.
Praiodan
30-01-2015, 07:25
Nicht nur VHS Kurse werden bezuschusst, auch solche an kommerziellen Schulen, wichtig ist nur, dass der Trainer die nötigen Qualifikationen mitbringt und es sich um einen abgeschlossenen Kurs handelt - laufendes Training wird idR. nicht unterstützt.
Was ich im übrigen sehr schade finde. Ich bin jetzt bei einem (meines Erachtens nach) sehr guten Lehrer, der Tradition, die Gesundheitlichen Aspekte aber auch Kampfkunst vermittelt. Und gerade in Sachen Gesundheit fühle ich mich bei ihm sehr gut aufgehoben. Bezuschusst wird da aber nix. Die Kasse würde einen Yang-Stil-Kurs übernehmen, der auch in der Nähe stattfindet. Allerdings hatte ich bei der Lehrerin ein Wochenend-Seminar in Liu He Ba Fa. Das war ganz nett, aber nicht das Richtige. TC im Yang-Stil kann ich mir bei ihr gar nicht vorstellen. Und so lieb die Lehrerin auch war: In Sachen Gesundheit habe ich mich bei ihr nicht gut aufgehoben (weil nicht ausreichend konntrolliert genug) gefühlt. Also zahle ich lieber für einen ganzheitlichen Ansatz und schüttel nur den Kopf darüber, dass sich die Kasse gar nicht beteiligt...
Was ich im übrigen sehr schade finde. Ich bin jetzt bei einem (meines Erachtens nach) sehr guten Lehrer, der Tradition, die Gesundheitlichen Aspekte aber auch Kampfkunst vermittelt. Und gerade in Sachen Gesundheit fühle ich mich bei ihm sehr gut aufgehoben. Bezuschusst wird da aber nix. Die Kasse würde einen Yang-Stil-Kurs übernehmen, der auch in der Nähe stattfindet. Allerdings hatte ich bei der Lehrerin ein Wochenend-Seminar in Liu He Ba Fa. Das war ganz nett, aber nicht das Richtige. TC im Yang-Stil kann ich mir bei ihr gar nicht vorstellen. Und so lieb die Lehrerin auch war: In Sachen Gesundheit habe ich mich bei ihr nicht gut aufgehoben (weil nicht ausreichend konntrolliert genug) gefühlt. Also zahle ich lieber für einen ganzheitlichen Ansatz und schüttel nur den Kopf darüber, dass sich die Kasse gar nicht beteiligt...
Tja...das Thema ist ja schon öfter mal dieskutiert worden. Voraussetzungen für Kassenbeszuschussungen sind weder die fabelhaften Taiji- noch die physiologischen oder didaktischen Kenntnisse des Lehrers, sondern ob er einen "Gesundheitsberuf" erlernt hat, wenn ich mich recht entsinne. Da ist es dann auch zweitrangig, wie lange er bereits Taiji praktiziert usw.
Wobei es natürlich auch Lehrer gibt, die beides aufweisen. Gesundheitsberuf und hervorragende Qualitäten im Taiji.
Aber im Zweifel würde ich es immer so wie du machen: Schauen wo ich mich besser aufgehoben fühle, völlig unabhängig von eventueller Bezuschussung.
Grüße
Pilger
Praiodan
30-01-2015, 07:35
So habe ich es dann ja auch final gehandhabt und bereue meine Entscheidung nicht. :)
karate_Fan
23-02-2015, 09:00
@Praiodan Besser später als nie. Hier der versprochene Bericht wie mir das TC Probetraining gefallen hat.
Im Großen und Ganzen war es wirklich spannend. Die Bewegungsmuster waren völlig anders als das Karate was ich kennengelernt habe.
TC würde mir im großen und ganzen liegen, aber nicht in der Konstellation wo man sie hier in der besagten Gruppe vorfinde. Was dort geübt wird, ist nur Gesundheits TC, ohne die kämpferischen Aspekte. Denke auch nicht, das ein etwas kämpferisches Training bei der Zielgruppe gut angekommen würde. War mit meinen 29 Lenzen der Jüngste in der Gruppe, die anderen Teilnehmer waren alle schon zwischen 40 und 50 oder vielleicht sogar noch etwas älter.
Sollte ich aber eines Tages eine andere TC Gruppe finden, wo es kämpferischer zugeht, wäre ich nicht abgeneigt mit TC zu beginnen.
@Praiodan Besser später als nie. Hier der versprochene Bericht wie mir das TC Probetraining gefallen hat.
Im Großen und Ganzen war es wirklich spannend. Die Bewegungsmuster waren völlig anders als das Karate was ich kennengelernt habe.
TC würde mir im großen und ganzen liegen, aber nicht in der Konstellation wo man sie hier in der besagten Gruppe vorfinde. Was dort geübt wird, ist nur Gesundheits TC, ohne die kämpferischen Aspekte. Denke auch nicht, das ein etwas kämpferisches Training bei der Zielgruppe gut angekommen würde. War mit meinen 29 Lenzen der Jüngste in der Gruppe, die anderen Teilnehmer waren alle schon zwischen 40 und 50 oder vielleicht sogar noch etwas älter.
Sollte ich aber eines Tages eine andere TC Gruppe finden, wo es kämpferischer zugeht, wäre ich nicht abgeneigt mit TC zu beginnen.
Bedenke, dass Taichi ebenso mit unbekannten Bewegungsideen überrascht, wie mit anderen Ansätzen bzgl. der Entwicklung von Kampffähigkeiten. Es ist daher nicht auszuschließen, dass du sehr wohl eine Gruppe besucht hast, die kämpferisches Taichi übt, du es aber nicht erkannt hast. Am Alter der Teilnehmer kannst du das nicht festmachen.
karate_Fan
23-02-2015, 09:14
Bedenke, dass Taichi ebenso mit unbekannten Bewegungsideen überrascht, wie mit anderen Ansätzen bzgl. die Entwicklung von Kampffähigkeiten. Es ist daher nicht auszuschließen, dass du sehr wohl eine Gruppe besucht hast, die kämpferisches Taichi übt, du es aber nicht erkannt hast. Am Alter der Teilnehmer kannst du das nicht festmachen.
Am Alter wohl nicht, das ist wahr. Aber an den Aussagen des Überleitungsleiters sehr wohl. Er sagte, dass er nur die Gesundheitsaspekte des TC lehrt. Außerdem war das ein Kurs der von einem TC Verein ausgerichtet wird. Hat an dem Tag begonnen an dem ich das Probe Training gemacht habe. Das mir was entgangen ist, ist daher unwahrscheinlich.
PS: Bevor es eskaliert wollte ich nur noch sagen, dass das keine Grundsatzdiskussion werden soll wie man TC richtig trainiert oder nicht. Das ich das Alter der Teilnehmer des Kursus erwähnt habe, war nicht böse gemeint. Wollte damit niemanden zu Nahe treten oder gar behaupten, das die ältere Leute kein Interesse mehr daran haben kämpfen zu lernen. Habe Praiodan nur versprochen das ich ihm berichte wie es mir ergangen ist. Und dieses Versprechen habe ich jetzt nachträglich eingehalten.
Und auch wenn das TC in dieser Gruppe nichts für mich war, so war es doch eine nette Erfahrung die ich nicht missen möchte. Aufgrund der Andersartigkeit war es wirklich faszinierend, und wenn ich mal an eine Gruppe Tcler geraten sollte, die das komplette Paket lehren, wäre es durchaus was für mich. Das man beim TC scheinbar auf Entspanntheit wert legt ,soweit ich das Laie nach einer Probestunde überhaupt beurteilen kann, imponiert mir sehr. Es ist zumindest viel entspannter, als die Art von Karate, die ich bisher kennengelernt habe. Gefällt mir besser als die roboterartigen Bewegungen wie es sie bei uns im Karate (damit ist das Karate bei uns im Verein gemeint) gibt.
"Kämpferisches" Taijiquan auf hohem Niveau ist auch eher selten, gibt es aber. Bischen Sorge habe ich wegen der "Vereinfachungen" die ich öfter sehe, damit das gleich jeder kann. Also sowas wie einfache Judowürfe und ähnliches einbauen, und das alte Zeug für sich behalten damit man besser bleibt.
"Kämpferisches" Taijiquan auf hohem Niveau ist auch eher selten, gibt es aber. Bischen Sorge habe ich wegen der "Vereinfachungen" die ich öfter sehe, damit das gleich jeder kann. Also sowas wie einfache Judowürfe und ähnliches einbauen, und das alte Zeug für sich behalten damit man besser bleibt.
Wo siehst du denn sowas?
Auf Trainings- und Demovideos zum Thema "kämpferisch" und bei PH-Mitschnitten, auch aus China.
Auf Trainings- und Demovideos zum Thema "kämpferisch" und bei PH-Mitschnitten, auch aus China.
Mich interessierte egtl. eher, aus welcher Ecke du solche Tendenzen wahrnimmst ;)
Das wird zu politisch. ;)
Als Positivbeispiel aus der Chen-Richtung möchte ich mal Chen Yu erwähnen. Bei Wu-Stil Ma Jiangbao, der Meister der Tricks, wobei ich nicht weiss wie fit der noch ist.
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