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Vollständige Version anzeigen : Die Schrecken der deutschen Sprache



Mr. Myagi
19-12-2014, 23:11
Kennt ihr das? Menschen die einfach irgendwelche Wörter verwenden, ohne den Hauch einer Ahnung zu haben, was das Wort eigentlich bedeutet?

Das wirft bei mir Fragen auf:

Wissen die Menschen, was korrekte Begriffsabgrenzung ist?

Kennen die Menschen die Technik der Ethymologischen Herleitung?

Haben die Menschen einen Resten Respekt vor ihren Gesprächspartnern?

Sind die Menschen in der Phase des Babyhaften Lallens und der erfundenen Worte hängengeblieben?


Die verbreitetsten Beispiele solcher Vergewaltigung der Sprache sind zwei üble Fehler in der Konjugation:

Zensurieren - es heisst schlichtweg zensieren

Konkurrenzieren - konkurrieren ist korrekt

Und als wäre das nicht schlimm genug, werden Worte einfach missbraucht um irgendwelche diametral entgegengesetzten oder völlig ausser Zusammenhang stehende Sachlagen beschreiben zu wollen.

Seit Kurzem verwenden manche Menschen gerne das Wort "abstrakt"

Damit beschreiben sie irreführenderweise etwas, was sie nicht verstehen... etwas kompliziertes, komplexes.

Dabei heisst "abstrakt" genau das Gegenteil davon!

Abstrahieren ist das Weglassen von Details, damit nur noch die entscheidenden, einfachen Merkmale sichtbar sind. Es bedeutet "vereinfachen"

Als Beispiel das berühmte "Smilie" es stellt ein stark abstrahiertes Gesicht dar:

Ein Kreis soll die ungefähre Kopfform beschreiben
Zwei Punkte sollen die Augen markieren
Eine gebogene Linie soll die Mundöffnung bzw. den ganzen Mund darstellen

Das ist abstrakt.

Und es gäbe noch viele viele Beispiele.

Wieso tun Menschen das der Sprache an?

Und das sind ja nicht irgendwelche "ey MAnn"-Jugendlichen, die das tun, sondern durchaus gebildete, gesittete Menschen - offensichtlich Menschen mit grosser Verachtung für die Sprache.

Was meint ihr dazu?

Wurdet ihr auch schon Opfer solcher Wörter, oder stört euch das gar nicht?

Gehört ihr gar zu denen, die Wörter verwenden, ohne die geringste Ahnung, was die Wörter bedeuten?

Ayur
19-12-2014, 23:28
Hm, also das ist nix Neues und auch nicht auf Deutsch beschränkt (siehe 'literally').
Am meisten fällt mir das immer auf bei physikalischen Begriffen, die absolut falsch verwendet werden, aber mittlerweile kann ich das schön ignorieren.

Zum Thema "Das ist mir zu abstrakt": Das kann man doch durchaus sagen - wenn du das Smiley noch weiter abstrahieren würdest könnte es doch sein, dass man (ohne gewisse Kenntnisse) nicht mehr einwandfrei herausfinden kann, was es ist.

Zudem ist Sprache ja auch nix statisches - es wird zur Kommunikation verwendet und solange alles eindeutig bleibt, ist für mich (zumindest vom Kopf aus) alles okay (intuitiv gefällt mir das aber auch gar nicht). Sprache wandelt sich, "Weib" hat heute eine andere Bedeutung als früher und das ist auch okay so. Benutzt Du denn z.B. komisch nur für witzige Sachen? Merkwürdig nur für Sachen, die wirklich merk-würdig sind? Wenn man da mal anfängt, kann man nirgends mehr aufhören :)

Syron
19-12-2014, 23:29
Zensurieren - es heisst schlichtweg zensieren

Konkurrenzieren - konkurrieren ist korrekt

Ist das wirklich soweit verbreitet?
Hab noch nie gehört, dass jemand das gesagt hat.

Ohne Erklärung hätte ich gerade beim ersten nicht einmal gewusst, was es hätte heißen sollen :o

Mr. Myagi
19-12-2014, 23:33
Nun, ich beachte zumindest die Ethymologie :)

merkwürdig bedeutet ha eben, dass es würdig ist, sich dies zu merken, oder zumindest es zu be-merken.

Von daher denke ich, dass dieses Wort als Beschreibung für etwas aussergewöhnliches (ausserhalb des Gewohnten...) durchaus treffend ist - selbst, wenn man sich dies nicht merkt. Es wärde zumindest "würdig" des Merkens :)

Aber ja, du hast sicher Recht. Sprache ist nicht statisch... aber sie sollte doch einer Entwicklung folgen, welche die Wurzeln beachtet.

Auch Lautverschiebungen sind kein Problem, aber die sind meist erklärbar.

Und so sollten auch die Bedeutungswandlungen zumindest nachvollziehbar sein meiner Meinung nach.

gasts
19-12-2014, 23:35
1. Was versteht man unter einer „abstrakten“ Gefahr?

Eine abstrakte Gefahr ist eine „nach
allgemeiner Lebenserfahrung oder den
Erkenntnissen fachkundiger Stellen mögliche
Sachlage, die im Falle ihres Eintritts
eine Gefahr (...) darstellt“ (§ 2 Nr. 2 Nds. SOG) (Rdnr. 591).

2. Welches ist der entscheidende Untersch
ied zwischen einer „abstrakten“ und einer
„konkreten“ Gefahr?
Die abstrakte Gefahr bezeichnet nur eine
mögliche Sachlage, die konkrete Gefahr eine
hinreichend wahrscheinliche
Sachlage, aufgrund derer ein Schaden eintreten kann
(Rdnr. 591).


http://www.joernipsen.jura.uni-osnabrueck.de/Kontrollfragen/Polizeirecht/pdf/pd_fx_14.pdf

Mr. Myagi
19-12-2014, 23:43
Ist das wirklich soweit verbreitet?
Hab noch nie gehört, dass jemand das gesagt hat.

Ohne Erklärung hätte ich gerade beim ersten nicht einmal gewusst, was es hätte heißen sollen :o

Vielleicht, es wäre zu hoffen, wird dieses sprachliche Verbrechen nur bei uns in der Schweiz begangen :D

n1vo
20-12-2014, 00:29
Und ich dachte eigentlich, dass ein Bastian Sick schon reicht :o

Narexis
20-12-2014, 01:53
Wissen die Menschen, was korrekte Begriffsabgrenzung ist?
Was ist denn "korrekte Begriffsabgrenzung"? Wann beginnt sie? Wie sieht es z.B. bei partieller Synonymie aus?


Kennen die Menschen die Technik der Ethymologischen Herleitung?
Die Mehrheit wohl nicht; allerdings wüsste ich nicht, wieso das relevant sein sollte. Meiner Erfahrung nach wissen auch die wenigsten über normierte (und somit metrische) Räume Bescheid und doch lernen sie in der Schule das Integrieren und Differenzieren reeller Funktionen.


Haben die Menschen einen Resten Respekt vor ihren Gesprächspartnern?
Resten?:p (Sonst ist mir die Frage zu allgemein formuliert, um sie beantworten zu können.)


Sind die Menschen in der Phase des Babyhaften Lallens und der erfundenen Worte hängengeblieben?
Ich bin immer wieder überrascht und beeindruckt, was für eine Regelmäßigkeit und Struktur sich dahinter verbirgt. Auch Wörter wie "Begriffsabgrenzung" sind "erfunden", allerdings nach den als grammatisch anerkannten Regeln und Strukturen; man findet dieses Wort beispielsweise weder im Wörterbuch der Brüder Grimm, noch dem Duden.


Wieso tun Menschen das der Sprache an?
Dafür gibt es viele Gründe, die schon viele Bücher gefüllt haben. Bei Interesse kannst Du Dich damit beschäftigen. Bis jetzt herrscht auch in der Forschung eine teils recht unterschiedliche Auffassung, ob ein Beispiel jetzt grammatisch ist oder nicht. Die Grenzen verschwimmen immer wieder.

An sich kann ich Deine Punkte nachvollziehen und sie begegnen wohl den meisten bewusst oder unbewusst im Alltag; allerdings sind das Phänomene der Sprache und deren Weiterentwicklung, die mMn sehr interessant und wichtig sind. Statt mich darüber aufzuregen, frage ich mich mittlerweile, warum manche (früher als ungrammatisch bezeichneten) Äußerungen heutzutage verwendet werden oder ob es eine weitere Verschiebung der semantischen Bedeutung gibt und wie diese zustande kommt - Interessierte können sich z.B. mit dem mhd. "saelde" (beispielsweise in der hohen Minne vertreten in Form des "saelic wîp") oder anderen Wörtern beschäftigen, deren Bedeutungen sich gewandelt haben.

Warum sollte es jetzt aufhören und wäre das überhaupt wünschenswert?

Deine Beispiele scheinen wohl dialektal beeinflusst zu sein, zumindest sind sie mir in Deutschland oder der deutschen "Literatur" so nie begegnet - und ihr dürft sie gerne behalten :p.


(Menschen, die nur mit einem "Vokabular" beeindrucken wollen, lasse ich absichtlich außen vor. Mehr als ein Lächeln ist mir das meist nicht wert.)


LG

Kundalini
20-12-2014, 03:07
In der Primarschule wir den Kindern nicht die Zeit gelassen, richtig Deutsch zu lernen.
Die Kinder lernen Frühfranzösisch und Frühenglisch in der Primarschule und als
ob das nicht schon genug wäre, schicken dann einige Eltern ihre Kinder
sogar in den privaten Chinesisch Unterricht...

Die meisten Fremdwörter stammen aus dem Lateinischen oder Altgriechischen.
Doch genau diese Sprachen werden an den Gymnasien immer weniger unterrichtet,
dafür platzen die Spansich Klassen aus allen Nähten.

Mit dem Lehrplan 21 wird es noch schlimmer werden.

Bratensoße
20-12-2014, 08:20
Ich würde mich auch zu den von dir genannten Personen zählen, denn ich übernehme unbeabsichtigt gewisse Dinge. Mein Arbietskollege sagt z.B. ständig "definitiv" und seid dem wird das Wort immer häufiger von mir genutzt.

Ich mach mir dabei auch keine großartigen Gedanken über die Bedeutung, einige Wörter werden aus Gewohnheit benutzt und das ist vermutlich das allergrößte Problem bei dem von dir angesprochenen Thema.

BoobSapp
20-12-2014, 08:28
du solltest mal deinen freundes-/bekanntenkreis hinterfragen. ;)
ich habe konkurrenzieren und vorallem zensurieren noch nie gehört. nicht mal beim durchzappen im TV (pro 7, rtl, sat1). besser wären wohl beispiele wie "einzigste/r". oder statt "als" dann "wie" sagen. "ich bin größer wie du." solche sachen kommen dann meistens von diesen typischen rtl/sat1 talkshow charakteren und denen kann man nicht (mehr) helfen. der zug ist schon abgefahren.

Mambo Kurt
20-12-2014, 09:13
einfach mal den stock ausm hintern ziehen, dann geht's wieder

AlexAikido
20-12-2014, 09:20
Dieses Problem ist "signifikant" :D

Sorbus Aucuparia
20-12-2014, 09:24
Das scheint ein schweizer Problem zu sein.

Die sagen auch unverständlicherweise "grillieren" statt "grillen" ;)

n1vo
20-12-2014, 10:05
Danke Narexis, sehr schön dargestellt. Sprache ist kein Organismus, der krankt. Sie ist dynamisch, verändert sich ständig und meistens in sinnvoller Weise. Natürlich gibt es Fehler, die bei der Verständigung zu Problemen führen, das sind dann aber Einzelfälle. Wenn genug Menschen einen "Fehler" immer wieder machen, dann ist es eben irgendwann kein Fehler mehr, sondern eine Entwicklung.
Die selbsternannten Sprachpfleger sind nebenbei meistens nicht sehr bewandert, was Linguistik angeht.

Saso
20-12-2014, 11:11
Die korrekte Schreibung des Wortes Etymologie hätte man durch etymologische Betrachtung herausfinden können.
Die Bedeutung von Wörtern allerdings etymologisch herleiten zu wollen, führt dagegen gerne mal in die Irre.

Generell an alle Sprachschützer: Bleibt doch einfach mal locker!

BoobSapp
20-12-2014, 11:55
Generell an alle Sprachschützer: Bleibt doch einfach mal locker!
naja. wenn sie locker bleiben würden, dann wären sie keine sprachschützer

gasts
20-12-2014, 12:02
Die verbreitetsten Beispiele solcher Vergewaltigung der Sprache sind zwei üble Fehler in der Konjugation:

Zensurieren - es heisst schlichtweg zensieren

Konkurrenzieren - konkurrieren ist korrekt


sind das nicht eher Desubstantivierungen als Konjugationen?

die stehen immerhin im Duden:

Duden | zensurieren | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme (http://www.duden.de/rechtschreibung/zensurieren)
Duden | Konkurrenzierung | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition (http://www.duden.de/rechtschreibung/Konkurrenzierung)



Seit Kurzem verwenden manche Menschen gerne das Wort "abstrakt"

Damit beschreiben sie irreführenderweise etwas, was sie nicht verstehen... etwas kompliziertes, komplexes.


Ich meine, die Formulierung "das ist mir zu abstrakt" hat auch mal Werner Heisenberg verwendet.
Die meisten Menschen verstehen konkrete Beispiele und Veranschaulichungen besser, als Verallgemeinerungen und Reduktionen auf die Struktur.

dermatze
20-12-2014, 13:43
Kennt ihr das? Menschen die einfach irgendwelche Wörter verwenden, ohne den Hauch einer Ahnung zu haben, was das Wort eigentlich bedeutet?


Ja, "obsolet" beispielsweise. Mir ist das aber wirklich sehr egal, obwohl ich die deutsche Sprache sehr mag.

kaffeegeniesser
20-12-2014, 14:07
oder statt "als" dann "wie" sagen. "ich bin größer wie du." solche sachen kommen dann meistens von diesen typischen rtl/sat1 talkshow charakteren und denen kann man nicht (mehr) helfen. der zug ist schon abgefahren.

Hallo,

sorry, aber diese Ausdrucksweise ist in bayerischen Mundarten nicht unüblich. "Hans ist dümmer wie ich." ist die übliche Ausdrucksweise in der Mundart, die ich spreche. Übrigens auch schon zu Zeiten, als Wörter wie Privatfernsehen, sat1 usw. noch nicht erfunden waren. Komischerweise würde ich schriftlich "als" verwenden.

Zu den typischen Talkshowcharakteren im Privatfernsehen würde ich mich mit Gesellenbrief, Abitur, Hochschulabschluss und 60 Std.- Woche nicht unbedingt zählen.

Gruß

fujikomma
20-12-2014, 14:25
Bei der Sorachschutzpolizei:cool: fällt mir der Schimpfwortknöllchenautomat aus "Demolition Man":rolleyes:ein!

dermatze
20-12-2014, 14:38
Haben die Menschen einen Resten Respekt vor ihren Gesprächspartnern?


Und genau an dem Punkt sollte man aufpassen und mal inne halten - ganz ernsthaft.
Man kann sprachliche Unsauberkeit, aus welchen Gründen auch immer (und niemand ist da völlig frei von), doch nicht einfach mit Respektlosigkeit gleichsetzen. Mit einer solchen Gleichsetzung läuft man doch Gefahr dem Gegenüber einfach Unrecht zu tun und hat dann eine ganz wesentliche Mitschuld, wenn es plötzlich in eine merkwürdige Richtung geht.
Unangebrachte Unterstellungen, und nichts anderes ist das, haben das Potential Situationen zu eskalieren.
Ich finde, letztlich macht man sowas einfach nicht und das ist auch eine Frage des Anstandes, die nach meiner Meinung übrigens schwerer wiegt als sprachliche Unsauberkeit, weil eine Unterstellung viel ehr eine Form von Übergriffigkeit ist.

BoobSapp
20-12-2014, 15:05
Hallo,

sorry, aber diese Ausdrucksweise ist in bayerischen Mundarten nicht unüblich. "Hans ist dümmer wie ich." ist die übliche Ausdrucksweise in der Mundart, die ich spreche. Übrigens auch schon zu Zeiten, als Wörter wie Privatfernsehen, sat1 usw. noch nicht erfunden waren. Komischerweise würde ich schriftlich "als" verwenden.

Zu den typischen Talkshowcharakteren im Privatfernsehen würde ich mich mit Gesellenbrief, Abitur, Hochschulabschluss und 60 Std.- Woche nicht unbedingt zählen.

Gruß
es bleibt aber falsch, egal in welcher ecke deutschland du wohnst ;)

Fips
20-12-2014, 15:06
Muss schon ein erhebendes Gefühl sein, wenn man sich durch die korrekte und sichere Verwendung solch schwieriger Worte wie "abstrakt" vom gemeinen Pöbel abhebt. Respekt!

Im Übrigen wirkt es durchaus erheiternd, wenn jemand, der hier vor einigen Jahren durch die Missachtung jeglicher Rechtschreibregeln aufgefallen ist, anderen Leuten die falsche Verwendung bestimmter Worte als Respektlosigkeit auslegt...

F3NR1R
20-12-2014, 15:15
Bei der Sorachschutzpolizei:cool: fällt mir der Schimpfwortknöllchenautomat aus "Demolition Man":rolleyes:ein!

XCB58d5ORR4

Mambo Kurt
20-12-2014, 15:28
es ist schön wenn man mal mehr weiß als wie andere die wo sich nicht so gut verartikulieren können

Narexis
20-12-2014, 15:34
Danke Narexis, sehr schön dargestellt.
Gerne wieder, danke :D.


Sprache ist kein Organismus, der krankt. Sie ist dynamisch, verändert sich ständig und meistens in sinnvoller Weise. Natürlich gibt es Fehler, die bei der Verständigung zu Problemen führen, das sind dann aber Einzelfälle. Wenn genug Menschen einen "Fehler" immer wieder machen, dann ist es eben irgendwann kein Fehler mehr, sondern eine Entwicklung.
Schön verständlich formuliert und ein wichtiger Punkt, den ich vergessen habe zu erwähnen - beispielsweise relevant für die dialektalen Verschiebungen. In dem Sinne etwas, das mir zum Transkribieren der deutschen Sprache nahegelegt wurde:
"Gibt es auch nur einen Muttersprachler, der dieses Wort so ausspricht, wie es transkribiert wurde, ist die Transkription nicht als (gänzlich) falsch zu betrachten!"


Die selbsternannten Sprachpfleger sind nebenbei meistens nicht sehr bewandert, was Linguistik angeht.
An dieser Stelle muss ich zugeben, dass auch mir der "leicht" ironische Charakter des Posts aufgefallen ist (um am konkreten Fall zu bleiben), allerdings finde ich das Thema zu interessant, um daran festzuhalten. Ist mir allerdings auch oft im Allgemeinen aufgefallen.

Zusätzlich noch eine Frage an den TE:
Nach dem hier bereits in die etymologische Richtung gefragt wurde, wüsste ich gerne, ob es dann auch "relevant" wäre, transkribieren zu können und wie stehst Du zu Deinen Punkten, wenn es um Fremdsprachen geht?


es bleibt aber falsch, egal in welcher ecke deutschland du wohnst ;)
Ach, das ist im Hochdeutschen dialektal nicht unüblich (bzw. sogar fest verankert) und so "falsch", im Sinne von ungrammatisch, ist das nicht. Da ich -bei den meisten Deiner Posts- noch die Hoffnung habe, dass Du nur ein Troll bist, würde ich es allerdings an dieser Stelle beenden.


LG

kaffeegeniesser
20-12-2014, 15:36
es bleibt aber falsch, egal in welcher ecke deutschland du wohnst ;)

Na und? Das ist mir so egal wie der bekannte Sack Reis in China. Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Wer sich darüber amüsieren will, der darf das gerne tun. Null Problemo damit.

BoobSapp
20-12-2014, 15:53
Na und? Das ist mir so egal wie der bekannte Sack Reis in China. Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Wer sich darüber amüsieren will, der darf das gerne tun. Null Problemo damit.
dann bin ich ja beruhigt

Crowbar
20-12-2014, 15:57
Und als wäre das nicht schlimm genug, werden Worte einfach missbraucht um irgendwelche diametral entgegengesetzten oder völlig ausser Zusammenhang stehende Sachlagen beschreiben zu wollen.

Seit Kurzem verwenden manche Menschen gerne das Wort "abstrakt"

Damit beschreiben sie irreführenderweise etwas, was sie nicht verstehen... etwas kompliziertes, komplexes.

Dabei heisst "abstrakt" genau das Gegenteil davon!

Abstrahieren ist das Weglassen von Details, damit nur noch die entscheidenden, einfachen Merkmale sichtbar sind. Es bedeutet "vereinfachen"



Das mag schon sein, doch ist die Verwendung von "abstrakt" als gleichbedeutend mit "einfach" nicht sehr zielführend. Die Graphentheorie ist auch abstrakt, aber - ohne entsprechende Kenntnisse - keineswegs einfach.
Ich verstehe das Problem nicht. Solange jeder weiss, was der Betreffende zu sagen beabsichtigt, ist doch alles in bester Ordnung.


Wenn wir analog anfangen würden im Schriftverkehr die Missachtung von Kommaregeln als Respektlosigkeit auszulegen, dann ist die Welt plötzlich voller böser Menschen.

Hafis
20-12-2014, 16:04
...
Ich meine, die Formulierung "das ist mir zu abstrakt" hat auch mal Werner Heisenberg verwendet.
Die meisten Menschen verstehen konkrete Beispiele und Veranschaulichungen besser, als Verallgemeinerungen und Reduktionen auf die Struktur.

... nun, da hättest Du noch nicht einmal einen Ausflug in die Physik machen müssen :)
im Deutschunterricht wird z.B. zwischen konkreten und abstrakten Nomen unterschieden, was dann wiederum bei Interpretationen durchaus zum Tragen kommt ...

aber was mir in dem Zusammenhang viel mehr auf den Wecker fällt als die 'unrichtige' Sprachverwendung, ist der grammatikalisch durchaus korrekte Umgang mit irgendwelchen nichtssagenden Worthülsen;
und breitgetretener Quark wird ja durch die Grammatik auch nicht besser, oder?

gruß hafis

Ayur
20-12-2014, 17:35
es bleibt aber falsch, egal in welcher ecke deutschland du wohnst ;)

Im "Deutschen" ist das vielleicht falsch - im Bayrischen (und auch im Schwäbischen) ist das völlig korrekt :)

BoobSapp
20-12-2014, 17:47
Im "Deutschen" ist das vielleicht falsch - im Bayrischen (und auch im Schwäbischen) ist das völlig korrekt :)
warum fordert die CSU dann, dass zu hause deutsch gesprochen werden soll? sie selbst scheinen es ja nicht zu tun. :)

Hafis
20-12-2014, 17:52
Im "Deutschen" ist das vielleicht falsch - im Bayrischen (und auch im Schwäbischen) ist das völlig korrekt :)

... also da man weder in Bayern noch in Schwaben niederdeutsch spricht,
so muss es wohl hochdeutsch sein ...
und alles, was mit 'Standard-Sprache' zu tun hat, sollte wohl diskutabel sein ;)

gruß hafis

KAJIHEI
20-12-2014, 19:30
Seid wann gehören die Bergstämme des Hofbräuhauses zuz Deutschland ?
Da soll mich doch der Kini hohlen !
:D

Hafis
20-12-2014, 20:04
Seid wann gehören die Bergstämme des Hofbräuhauses zuz Deutschland ?
:D

oh, der deutsche Sprachraum erstreckt sich durchaus über weite Ländereien,
(und auch wenn Preußen mal 'groß' war, so war es doch nicht Deutschland *g*);
und gerade was das 'Hochdeutsche' angeht, so spielen die 'Bergstämme' eine wichtige Rolle,
so war z.B. Oswald von Wolkenstein einer unserer hervorragenden frühen Dichter deutscher Sprache,
da hat in Preußen noch niemand richtig schreiben können;
(Kant war halt erst sehr viel später ... ;) )
gruß hafis

n1vo
20-12-2014, 20:14
es bleibt aber falsch, egal in welcher ecke deutschland du wohnst ;)

Aha, wer sagt das? In der bairischen Standardvariante ist das richtig. Genauso in der schwäbischen. Hannover ist ja nun nicht überall. Oder ist etwa auch das Wort Semmel falsch? Oder der Wecken?

Eindeutig ist nur eines: "Es ist falsch, Franzose zu sein" (Al Bundy).

Hafis
20-12-2014, 20:26
Aha, wer sagt das? In der bairischen Standardvariante ist das richtig. Genauso in der schwäbischen. Hannover ist ja nun nicht überall. Oder ist etwa auch das Wort Semmel falsch? Oder der Wecken? ...
... nicht zu vergessen die preußischen 'Schrippen' und die norddeutschen 'Rundstücke';
aber wie dem auch immer sei,
die Sprache der 'heimatlosen' nennt das Ding einfach 'Brötchen' und kann sich damit in ganz Deutschland verständigen ...;)

gruß hafis

kaffeegeniesser
20-12-2014, 20:34
Ich würde mit den Sprachgelehrten gerne den Plural von Semmelknödel diskutieren.

Semmelknödel, Semmelnknödel, Semmelnknödeln, ...

Brötchenknödeln?

Lieber aus einem Teil Bayerns als heimatlos.

Achso für die Auswärtigen: Das "Bayern" gibt es nicht. Die CSU ist nicht Bayern. Der gebirgige Teil des Bundeslandes ist eher klein im Verhältnis zum Rest.

Hafis
20-12-2014, 20:56
Ich würde mit den Sprachgelehrten gerne den Plural von Semmelknödel diskutieren.
...

da gibt es aber nix mehr zu diskutieren,
das hat Karl Valentin bereits eindeutig klargestellt:
Semmelnknödeln muss es heißen *g*

gruß hafis

BoobSapp
20-12-2014, 20:57
Aha, wer sagt das? In der bairischen Standardvariante ist das richtig. Genauso in der schwäbischen. Hannover ist ja nun nicht überall. Oder ist etwa auch das Wort Semmel falsch? Oder der Wecken?

Eindeutig ist nur eines: "Es ist falsch, Franzose zu sein" (Al Bundy).
wie, "wer sagt das"? so ist die deutsche rechtschreibung/grammatik geregelt, so steht's im duden. wieso ist es richtig, wenn jemand aus bayern so spricht, aber wenn dieser jemand aus berlin kommt, dann ist es falsch?

und semmel ist aus dem lateinischen abgeleitet worden, den begriff hat sich nicht irgendein bayer irgendwann mal aus langeweile aus dem ärmel geschüttelt. korrekt ist: ich bin größer ALS du. nicht WIE du. egal ob du ein bayrischer bauer bist oder du in berlin oder köln lebst. das ist keine grundlage die sprache zu verunstalten, nur weil man im hinterhof statt nem kaufhaus eine kuh stehen hat und berge statt wolkenkratzer sieht. und wenn ich in hamburg "moin" statt "guten morgen" sage, dann ist es genauso falsch.

kaffeegeniesser
20-12-2014, 21:12
wie, "wer sagt das"? so ist die deutsche rechtschreibung/grammatik geregelt, so steht's im duden. wieso ist es richtig, wenn jemand aus bayern so spricht,..

Weil es für mich Ausdruck meiner Persönlichkeit ist. Das gönne ich mir ganz einfach. Was im Duden steht interessiert mich nur bedingt. Genauso, wie mich die neue Rechtschreibung nicht interessiert - die steht ja auch im Duden.

Zeiten, in denen ich mit Deutschlehrern und -innen wegen so einem Käse diskutieren mußte, sind zum Glück lange vorbei.

San Valentino
20-12-2014, 21:34
Zensurieren - es heisst schlichtweg zensieren
Konkurrenzieren - konkurrieren ist korrekt


Du bist Schweizer oder lebst zumindest in der Schweiz, oder?

Da ist beides völlig korrekt. Die Unterschiede zwischen schweizerischem und deutschem Hochdeutsch sind vielleicht nicht so gross wie zwischen amerikanischem und britischem Englisch, aber eben doch vorhanden.

Willst Du Deinen Landsleuten als nächstes etwa noch den Gebrauch des ß aufnötigen?

Hafis
20-12-2014, 21:44
... Genauso, wie mich die neue Rechtschreibung nicht interessiert - die steht ja auch im Duden.
...

Hm, aber die 'alte' Rechtschreibung interessiert Dich schon?
Dann kennst Du vielleicht auch den Unterschied zwischen den Wörtern Stoffetzen und Stoffflicken (beides nach alter Rechtschreibung richtig geschrieben und ohne irgendeinen semantischen Bezug gemeint)

gruß hafis ;)

n1vo
20-12-2014, 23:01
wie, "wer sagt das"? so ist die deutsche rechtschreibung/grammatik geregelt, so steht's im duden. wieso ist es richtig, wenn jemand aus bayern so spricht, aber wenn dieser jemand aus berlin kommt, dann ist es falsch?

und semmel ist aus dem lateinischen abgeleitet worden, den begriff hat sich nicht irgendein bayer irgendwann mal aus langeweile aus dem ärmel geschüttelt. korrekt ist: ich bin größer ALS du. nicht WIE du. egal ob du ein bayrischer bauer bist oder du in berlin oder köln lebst. das ist keine grundlage die sprache zu verunstalten, nur weil man im hinterhof statt nem kaufhaus eine kuh stehen hat und berge statt wolkenkratzer sieht. und wenn ich in hamburg "moin" statt "guten morgen" sage, dann ist es genauso falsch.


Wo steht denn im Duden, dass das falsch ist. Die Stelle hätte ich mal gern. Genauso die, in der "moin" der linguistische Wert aberkannt wird. Und dann hätte ich gern noch den Grund dafür, warum ein Buch den Menschen vorschreiben soll, wie sie zu reden haben. Für einen Hamburger ist "moin" richtig, für einen Bayern die Semmel, egal woher das Wort ursprünglich kommt. Wenn wir uns streng an die Etymologie halten, bleibt von unserer Sprache nicht viel übrig und sie stagniert auf einem Niveau, das aktuellen Anforderungen nicht standhält.
Der Kampf gegen die Fülle von sprachlichen Ideologien, die von sogenannten Sprachpflegern wie Bastian Sick und Konsorten vertreten werden ist noch lang und schwierig. Die Linguistik ist heute eigentlich viel weiter in der Betrachtung von Sprache.

Narexis
21-12-2014, 02:02
[…]
Kleiner Tipp am Rande, der Dir eine Menge Zeit und Energie sparen kann: widme Dich primär den Personen, die das Thema interessiert, die bereit sind ihre Meinung zu hinterfragen und sorg‘ dafür, dass diese einen Mehrwert aus dem Post ziehen. Bei BoobSapp wirst Du wohl nicht weit kommen. (Das aktuellste Beispiel wäre wohl in den Posts 9-12 (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f70/koffein-f-r-bessere-fettverbrennung-170173/#post3300746) zu finden.)
Ich würde an der Stelle nur auf die Intentionen hinweisen, die (beispielsweise) die Brüder Grimm beim Erstellen "ihres" Wörterbuchs -mMn eines der beeindruckendsten Werke, die je geschrieben wurden- (wahrscheinlich) verfolgt haben. Man könnte sich auch einfach fragen, was zuerst da war, das Wörterbuch oder das Wort :D.

Ich möchte einem Heinrich von Morungen, Jacob Grimm, Martin Opitz oder Andreas Gryphius nur ungerne unterstellen, dass er der deutschen Sprache nicht mächtig war und möchte noch weniger auf die dialektale Vielfalt verzichten.
Grautöne können wunderschön sein und eine Abwechslung zur zweiwertigen Aussagenlogik bieten :).

Mit einem Zitat aus dem Vorwort des DWB wünsche ich euch eine gute Nacht.


Was ist eines wörterbuchs zweck? nach seiner umfassenden allgemeinheit kann ihm nur ein groszes, weites ziel gesteckt sein.
Es soll ein heiligthum der sprache gründen, ihren ganzen schatz bewahren, allen zu ihm den eingang offen halten. das niedergelegte gut wächst wie die wabe und wird ein hehres denkmal des volks, dessen vergangenheit und gegenwart in ihm sich verknüpfen.
Die sprache ist allen bekannt und ein geheimnis. wie sie den gelehrten mächtig anzieht, hat sie auch der menge natürliche lust und neigung eingepflanzt. 'wie heiszt doch das wort, dessen ich mich nicht mehr recht erinnern kann?' 'der mann führt ein seltsames wort im munde, was mag es eigentlich sagen wollen?' 'zu dem ausdruck musz noch es bessere beispiele geben, lasz uns nachschlagen.'
Diese neigung kommt dem verständnis auf halbem wege entgegen. das wörterbuch braucht gar nicht nach platter deutlichkeit zu ringen und kann sich ruhig alles üblichen geräths bedienen, dessen die wissenschaft so wenig als das handwerk entbehrt und der leser bringt das geschick dazu mit oder erwirbt sichs ohne mühe. fragst du den schuster, den becker um etwas, er antwortet dir auch mit seinen wörtern und es bedarf wenig oder keiner deutung.
Auch ist gar keine noth, dasz allen alles verständlich, dasz jedem jedes wort erklärt sei, er gehe an dem unverstandnen vorüber und wird es das nächstemal vielleicht fassen. nenne man ein gutes buch, dessen verständnis leicht wäre und nicht einen unergründlichen hintergrund hätte. das wörterbuch insgemein führt so schweren stof mit sich, dasz die gelehrtesten bei manchem verstummen oder noch nicht rechten bescheid wissen. auf zahllosen stufen dürfen auch die andern leser bei seite lassen, was ihres vermögens nicht ist, in ihren gesichtskreis nicht fällt oder was selbst sie abstöszt. leser jedes standes und alters sollen auf den unabsehbaren strecken der sprache nach bienenweise nur in die kräuter und blumen sich niederlassen, zu denen ihr hang sie führt und die ihnen behagen.
Einen haufen bücher mit übelerfundenen titeln gibt es, die hausieren gehn und das bunteste und unverdaulichste gemisch des manigfalten wissens feil tragen. fände bei den leuten die einfache kost der heimischen
[XIII]
sprache eingang, so könnte das wörterbuch zum hausbedarf, und mit verlangen, oft mit andacht gelesen werden. warum sollte sich nicht der vater ein paar wörter ausheben und sie abends mit den knaben durchgehend zugleich ihre sprachgabe prüfen und die eigne anfrischen? die mutter würde gern zuhören. frauen, mit ihrem gesunden mutterwitz und im gedächtnis gute sprüche bewahrend, tragen oft wahre begierde ihr unverdorbnes sprachgefühl zu üben, vor die kisten und kasten zu treten, aus denen wie gefaltete leinwand lautere wörter ihnen entgegen quellen: ein wort, ein reim führt dann auf andere und sie kehren öfter zurück und heben den deckel von neuem. man darf nur nicht die fesselnde gewalt eines nachhaltigen füllhorns, wie man das wörterbuch zu nennen pflegt, und den dienst, den es thut vergleichen mit dem ärmlichen eines dürren handlexicons, das ein paarmal im jahr aus dem staub unter der bank hervor gelangt wird, um den streit zu schlichten, welche von zwei schlechten schreibungen den vorzug verdiene oder die steife verdeutschung eines geläufigen fremden ausdrucks aufzutreiben.
Wer mag berechnen, welchen nutzen das wörterbuch dadurch stiftet, dasz es unvermerkt gegenüber denen, die sich mit fremden sprachen brüsten, eine lebhaftere empfindung für den werth, häufig die überlegenheit der eigenen einflöszt, und die vorlage anschaulicher beispiele, ganz abgesehn von dem, was sie beweisen sollen, liebe zu der einheimischen literatur stärker weckt. im hohen alterthum half dem gedächtnis das hersagen gebundner lieder und bewahrte damit zugleich auch die sprache. bei völkern, die keine oder eine dürftige literatur erzeugten, musten sprachformen, wörter und ausdrucksweisen aus mangel an wiederholung in vergessenheit sinken; den verfall reichgewesener sprachen in arme mundarten lehrt ein solcher abgang lebendiger übung begreifen. den glanz der alten sprachen haben dichtkunst und werke des geistes empor getragen und erhalten; wesentlich scheinen die wörterbücher auf gesicherte dauer der neueren sprachen einzuwirken, ein grund mehr ihnen vorschub zu leisten. schützen sie nicht alle wörter, so halten sie doch die mehrzahl aufrecht; wenige leser eines wörterbuchs werden in abrede stellen, wie viel einzelnes sie ihm zu danken haben. die lebendigste überlieferung erfolgt freilich von munde zu munde und nach verschiedenheit der landschaften ist ein menschenschlag rühriger und sprachgewandter als der andere. durch ausgestreuten samen können aber auch verödete fluren wieder urbar werden.
Sprachforschung wird durch jedwede den denkmälern zugewandte aufmerksamkeit und sorgfalt gefördert und ergeht sich auf unermeszlichem felde, es scheint sogar, je mehr sie sich alle ihre mittel selbst bereite und zutrage, dasz sie desto eigenthümlicher auftreten möge. doch unverhältnismäszig den gröszten beistand gewährt ihr das wörterbuch, von dem an genau bestimmter stelle alle wörter in so geordnetem überblick dargeboten werden, wie ihn jener noch unbeholfne fleisz, und sei es der unermüdlichste, nimmer zu wege bringt. das wörterbuch gleicht einem gerüsteten schlagfertigen heer, mit welchem wunder ausgerichtet werden und wogegen die ausgesuchteste streitkraft im ein-
[XIV]
zelnen nichts vermag. ich habe dies an meinem beispiel selbst erfahren, als ich die alte grammatik noch ohne beistand eines wörterbuchs aufzubauen trachtete und gewahre jetzt bei voller und alphabetischer ausarbeitung der neuen sprache, wie allein durch festgehaltnen schritt und regelmäszigen gang die abgelegensten stellen erreicht und besetzt werden, an denen sonst vorüber gegangen würde. einem uhrwerke gleich läszt sich das wörterbuch für den gebrauch des gemeinen mannes nur mit derselben genauigkeit einrichten, die auch der astronom begehrt, und wenn es überhaupt nutzen soll, gibt es kein anderes als ein wissenschaftliches.
Quelle: dwb.bbaw.de (http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mainmode=Vorworte&file=vor01_html#abs3)


LG

n1vo
21-12-2014, 09:30
Du hast ja recht, aber ich diskutiere so furchtbar gern :o

KAJIHEI
21-12-2014, 10:37
Sag mir was die Deutschen sind und dann sag ich dir ob es das Deutsche ansich gibt.

kaffeegeniesser
21-12-2014, 11:12
Hm, aber die 'alte' Rechtschreibung interessiert Dich schon?
Dann kennst Du vielleicht auch den Unterschied zwischen den Wörtern Stoffetzen und Stoffflicken (beides nach alter Rechtschreibung richtig geschrieben und ohne irgendeinen semantischen Bezug gemeint)

gruß hafis ;)

Da hab ich mir aus Schultagen noch die Regel:

* folgt ein Konsonant: 3x
* folgt ein Vokal: 2x

im Hinterstübchen gerettet.

Wo die herkommt? Keinen Schimmer. Und ich stelle mir die Gegenfragen: Kann es der Adressat meines schriftlichen Ergusses besser? Wüßte der Adressat überhaupt, daß ich einen "Rechtschreibfehler" in meinem Text habe? Da schätzungsweise 95% meiner Korresponenz an Handwerker, Techniker, Ingenieure, Kaufleute und vielleicht ein paar Naturwissenschaftler geht, sehe ich das gelassen. Leerer (ups) und Germanisten sind zum Glück nicht unter der Klientel meines Arbeitgebers.

KAJIHEI
21-12-2014, 11:37
Hm....
Wenn die deutsche Sprache so wie sie geschrieben wurde seitens der Gebr. Grimm, Dudens. etc in geschriebener Form die Hochsprache ist, was machen wir dann mit den ganzen "Rechtschreibreformen" ?
Ich für mein Teil verweiger mich einfach.
Erst trichtere ich mir diese teilweise absurden Reglen ein und Jahrzehnte später soll ich nochmal anfangen ?
Ja geht es noch ?
Ein Delphin ist ein Delpphin ist ein Delphin und wenn sie "f"-förmig platzen mögen.
Da halte ich es mit der leider verstorbenen Gräfin Dönhoff.

gasts
21-12-2014, 11:59
Mark Twain hat auch mal eine Reform der deutschen Sprache vorgeschlagen, allerdings hat die deutsche Regierung wohl die entsprechende Bewerbung nicht angenommen.
Inzwischen wird immerhin beim Dativ das angehängte e meist weggelassen und man ist auf komplizierte Schachtelsätze nicht mehr ganz so stolz.



Zunächst einmal würde ich den Dativ weglassen. Er bringt die Plurale durcheinander, und außerdem weiß man nie, wann man sich im Dativ befindet, es sei denn, man bemerkt es zufällig– und dann weiß man nicht, wann und wo man hineingeraten ist oder wie lange man schon darin ist oder wie man jemals wieder herauskommen soll.
Der Dativ ist nichts weiter als schmückender Unsinn – es ist besser, ihn abzuschaffen.

Sodann würde ich das Verb weiter nach vorne holen. Man mag ein noch so gutes Verb laden, bei der gegenwärtigen deutschen Entfernung bringt man nach meiner Beobachtung das Subjekt nie wirklich zur Strecke – man schießt es nur an. Ich empfehle daher mit Nachdruck, diese wichtige Wortart an eine Stelle vorzuziehen, wo man sie leicht mit bloßem Auge sehen kann.

Drittens würde ich ein paar starke Ausdrücke aus dem Englischen importieren – zum Fluchen und auch zur kraftvollen Beschreibung aller möglichen kraftvollen Vorgänge.

Viertens würde ich die Geschlechtszugehörigkeit neu regeln und die Verteilung gemäß dem Willen des Schöpfers vornehmen. Dies schon aus Respekt.

Fünftens würde ich diese großen, langen, zusammengesetzten Wörter abschaffen oder zumindest von dem Sprecher verlangen, sie abschnittweise vorzutragen mit Erfrischungspausen dazwischen. Sie gänzlich abzuschaffen wäre das Beste, denn Gedanken werden leichter aufgenommen und verdaut, wenn sie einer nach dem anderen und nicht zu großen Haufen geballt daherkommen.
Mit der geistigen Nahrung verhält es sich genauso wie mit jeder anderen:
Es ist angenehmer und bekömmlicher, sie mit dem Löffel anstatt mit der Schaufel zu sich zu nehmen.

Sechstens würde ich von dem Sprecher verlangen, dass er aufhört, wenn er fertig ist, und nicht noch eine Kette dieser nutzlosen „haben sind gewesen gehabt haben geworden sein“ hinten an den Satz anhängt.
Solcher Tand schmückt das Gesagte nicht, sondern raubt ihm seine Würde.
Er ist daher ein Ärgernis und sollte abgeschafft werden.

Siebtens würde ich die Parenthese abschaffen. Desgleichen die Überparenthese, die Oberüberparenthese, die Außenumoberüberparenthese und schließlich auch die letzte, weitreichende, alles umfassende Hauptparenthese.
Ich würde von jedermann, ob hoch oder niedrig, verlangen, dass er mir einfach und geradezu mit dem kommt, was er mir erzählen will, oder aber seine Geschichte zusammenrollt und sich daraufsetzt und Ruhe gibt.
Übertretungen dieses Gesetzes müssten mit dem Tode bestraft werden.

Und achtens und letztens würde ich „Zug“ und „Schlag“ mit allen ihren Anhängseln behalten und das übrige Vokabular abschaffen. Dies würde die Sprache sehr vereinfachen.

Ich habe nun die Änderungen genannt, die ich für die nötigsten und wichtigsten halte. Dies sind wohl alle, die man von mir gratis erwarten kann; aber ich habe noch weitere Vorschläge, die ich
machen kann und auch machen werde, falls meine geplante Bewerbung dazu führt, dass ich von der Regierung offiziell angestellt werde, an der Reform der Sprache zu arbeiten.

Mark Twain: Die schreckliche deutsche Sprache (http://www.tufs.ac.jp/ts/personal/narita/schreckliche_dt_Sprache.pdf)

KAJIHEI
21-12-2014, 12:17
-

KAJIHEI
21-12-2014, 12:19
@Simple : Wenn du mit mir reden,auf mich reagieren möchtest ; du stehst nach wie vor auf ignore und ich werde einen Teufel tun dich da jemals runter zu nehmen.
Nur als netter Hinweis um dir virtuelle Tinte zu ersparen.:)

Sorbus Aucuparia
21-12-2014, 12:19
@Simple : Wenn du mit mir reden,auf mich reagieren möchtest ; du stehst nach wie vor auf ignore und ich werde einen Teufel tun dich da jemals runter zu nehmen. :)

Das müssen aber schon schwere Komplexe sein, die einen dazu veranlassen einen User wie simplicius auf die Ignorierliste zu setzen.

KAJIHEI
21-12-2014, 12:25
Das müssen aber schon schwere Komplexe sein, die einen dazu veranlassen einen User wie simplicius auf die Ignorierliste zu setzen.

Nein, keine Komplexe, faktische Unverschämtheiten ( Ich bin seltsam, in der Tat. Ein Lügner, Schaumschläger ? weniger ).:mad:
Wenn du Fragen hast : PN.
Ansonsten, der bleibt da wo er für mich hingehört.
Und ja, es gibt Dinge da bin ich nachtragend, zum Jesus reicht es bei mir nicht.
Damit ist das Thema, was hier komplet OT ist, wohl hoffentlich durch.

F3NR1R
21-12-2014, 12:49
Ich würde von jedermann, ob hoch oder niedrig, verlangen, dass er mir einfach und geradezu mit dem kommt, was er mir erzählen will, oder aber seine Geschichte zusammenrollt und sich daraufsetzt und Ruhe gibt.



Mark Twain: Die schreckliche deutsche Sprache (http://www.tufs.ac.jp/ts/personal/narita/schreckliche_dt_Sprache.pdf)

lolz

Mambo Kurt
21-12-2014, 14:08
mich weist kajihei auch immer drauf hin das ich auf ignore bei ihm stehe. das scheint aber keinen spaß zu machen wenn es keiner mitbekommt.

Hafis
21-12-2014, 14:23
Hm....
Erst trichtere ich mir diese teilweise absurden Reglen ein und Jahrzehnte später soll ich nochmal anfangen ?
Ja geht es noch ?
Ein Delphin ist ein Delpphin ist ein Delphin und wenn sie "f"-förmig platzen mögen.

Aber die Frage bleibt, ob man den Schülern von heute z.B. die absurden Regeln zur Schreibung des s-Lautes immer noch eintrichtern sollte:
der Fluß, obwohl es Flüsse heißt,
oder du mußt nicht müssen ...
das war doch Schwachsinn, soll man den immer so weitermachen,
nur weil er Tradition hat?
Schließlich wird die Tür ja heute auch nicht mehr 'Thür' geschrieben und kein Mensch arbeitet mehr im Bureau ...
Übrigens ist auch nach der 'neuen' Rechtschreibung der Delphin durchaus korrekt,
und nach meiner Erfahrung regen sich nur die Delphin-Schreiber über die Delfine auf, während die Delfin-Schreiber nichts an den Delphinen auszusetzen haben.
Schöne Aufreger gab es übrigens auch schon im Duden von 1980 (das war vor der Rechtschreibreform):
da konnte man dann als Pluralbildung von Atlas auch die Form 'Atlasse' finden und für Kaktus, ratet mal..., ja richtig: 'Kaktusse' ...

gruß hafis

gasts
21-12-2014, 15:09
Schöne Aufreger gab es übrigens auch schon im Duden von 1980 (das war vor der Rechtschreibreform):
da konnte man dann als Pluralbildung von Atlas auch die Form 'Atlasse' finden und für Kaktus, ratet mal..., ja richtig: 'Kaktusse' ...


Bemerkenswerterweise sind bis heute weder Statusse noch Stati im (Online-)Duden zu finden.

gasts
21-12-2014, 15:40
mich weist kajihei auch immer drauf hin das ich auf ignore bei ihm stehe. das scheint aber keinen spaß zu machen wenn es keiner mitbekommt.

Ich hatte übrigens mal angeregt, dem ignorierten Benutzer anzuzeigen, wer ihn alles so auf seiner Ignorierliste hat...
Quasi eine Ignorantenliste als Pendant zu der Freundesliste.

->http://www.kampfkunst-board.info/forum/f19/beitr-ge-bewerten-147184/index5.html#post2880097

amasbaal
21-12-2014, 15:41
Dieses Problem ist "signifikant" :D

was ist daran lutig?

warum soll ein problem im kontext anderer probleme nicht signifikant sein? jede struktur hat seine "grammatik", jede grammatik signifikanten.
ohne signifikanz in strukturen, keine bedeutung.
verstehst du die bedeutung von "signifikanz" nicht? ;)
significare : Deutsch » Latein : PONS.com (http://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/latein-deutsch/significare)
Signifikanz ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Signifikanz)
... und dabei ist wiki mal wieder arg beschränkt.
historische signifikanz ist denen zb. scheinbar nicht bekannt. was macht aus einem bloßen vorfall ein historisches ereignis,weil es in der struktur des geschehens bedeutungsgebend herausragt ? na?
:p

KAJIHEI
21-12-2014, 15:58
Aber die Frage bleibt, ob man den Schülern von heute z.B. die absurden Regeln zur Schreibung des s-Lautes immer noch eintrichtern sollte:
der Fluß, obwohl es Flüsse heißt,
oder du mußt nicht müssen ...
das war doch Schwachsinn, soll man den immer so weitermachen,
nur weil er Tradition hat?
Schließlich wird die Tür ja heute auch nicht mehr 'Thür' geschrieben und kein Mensch arbeitet mehr im Bureau ...
Übrigens ist auch nach der 'neuen' Rechtschreibung der Delphin durchaus korrekt,
und nach meiner Erfahrung regen sich nur die Delphin-Schreiber über die Delfine auf, während die Delfin-Schreiber nichts an den Delphinen auszusetzen haben.
Schöne Aufreger gab es übrigens auch schon im Duden von 1980 (das war vor der Rechtschreibreform):
da konnte man dann als Pluralbildung von Atlas auch die Form 'Atlasse' finden und für Kaktus, ratet mal..., ja richtig: 'Kaktusse' ...

gruß hafis

Schade eigentlich. Goethe, der Dichterfürst hat immerhin noch fröhlich gethürt.

Das Problem ist doch eigentlich mal wieder typisch Deutsch.
Es geht um die Form , weniger um die Funktion.
sinn der Übung einer Sprache muß es sein eine Komunikation zu ermöglichen.
Ob ich nun "Das", "Dass", "Daß" oder auf Ösi "Dasz" schreibe. im allgemein Satzkontext ist es genauso egal, als ob ich Schiffahrt schreibe oder augenmumpserisch Schifffahrt.
Im Grunde genommen eine Krankheit : Nicht "form follows function", nein wir machen es umgekehrt !
Egal was es für ein Blödsinn ist, hauptsache der Formalismus ist korrekt erfüllt.

Was die Delphine angeht : So leid es mir tut, ich finde es nicht lusitg wenn mir auf einmal mein mühselig angeeignetes Rechtschreibwissen als Fehler angekreidet wird.
Umgekehrt ist es natürlich entspannter "Ja früher hat man mal...:D".
Ich setzte mich in meinen Sessel und warte auf die nächste "Vereinfachung".
Dann werden die Delfine auch hübsch quieken.;)

Hafis
21-12-2014, 16:13
was ist daran lutig?

warum soll ein problem im kontext anderer probleme nicht signifikant sein? jede struktur hat seine "grammatik", jede grammatik signifikanten.
ohne signifikanz in strukturen, keine bedeutung.
...


... mit welcher methodischen Prämisse gehst Du den Begriff an?

- deskriptive Grammatik
- normative Grammatik
- distributionelle Grammatik
- operationelle Grammatik
- ...
gruß hafis

KAJIHEI
21-12-2014, 16:24
So als Nebenschauplatz :
Es wurde offensichtlich gefragt wenn ich Alles auf ignore habe : Nur Simple und Mambo.
Ich hoffe ihr mögt euch.:D

KAJIHEI
21-12-2014, 16:26
... mit welcher methodischen Prämisse gehst Du den Begriff an?

- deskriptive Grammatik
- normative Grammatik
- distributionelle Grammatik
- operationelle Grammatik
- ...
gruß hafis

Man kann es auch bis zur kompletten Sinnlosigkeit weiter differenzieren.
Das nennt sich dann "Non-Causale-Grammatik".

Hafis
21-12-2014, 16:38
Man kann es auch bis zur kompletten Sinnlosigkeit weiter differenzieren.
Das nennt sich dann "Non-Causale-Grammatik".

na ja, die Anhänger der 'Schulgrammatik' haben's wohl mit dem normativen Ansatz am leichtesten,
wohingegen bei der 'Volksgrammatik' z.B. der deskriptive Ansatz sinnvoll wäre,
und Amasbaals Beitrag ging ja noch in eine ganz andere Richtung ...

gruß hafis ;)

KAJIHEI
21-12-2014, 16:56
na ja, die Anhänger der 'Schulgrammatik' haben's wohl mit dem normativen Ansatz am leichtesten,
wohingegen bei der 'Volksgrammatik' z.B. der deskriptive Ansatz sinnvoll wäre,
und Amasbaals Beitrag ging ja noch in eine ganz andere Richtung ...

gruß hafis ;)

Und am sinnvollsten ist das Überbordwerfen dieser Unterteilung.
Jede Grammatik ist brauchbar solange sie ein Komunikation ermöglicht.
Wenn man es in letzter Konsequenz weiterspinnt : Mischformen sind fast unvermeidbar.
Blos wenn Mischungen eh vorhanden sind, wozu erst trennen was später wieder zusammengefügt wird ?

KAJIHEI
21-12-2014, 16:57
Ich vergass :
Der Schrecken der deutschen Sprache :
KAJIHEI
:p

Hafis
21-12-2014, 17:52
...
Jede Grammatik ist brauchbar solange sie ein Komunikation ermöglicht ...

... na ja, das erzähl mal einem ehemaligen 'Eliteschüler', welcher gelernt hat,
wie man sich allein mit dem naserümpfenden Gebrauch des Genitivs und eines Wusts von Fremdwörtern vom Rest des Volkes absetzen kann ...
es gibt eben Methoden, mit denen man denen da unten (Kinder aus einfachen Verhältnissen, möglicherweise mit Migrationshintergrund)
zeigen kann, dass sie nicht dazu gehören,
schließlich hat man ja eine Position zu verteidigen ...

gruß hafis

mir hat der Lateinunterricht übrigens viel Spaß gemacht,
obwohl ich mit meinen 'Kenntnissen' in den verwinkelten Gassen des alten Roms höchstwahrscheinlich böse auf die Schnauze gefallen wäre ;)

KAJIHEI
21-12-2014, 18:04
... na ja, das erzähl mal einem ehemaligen 'Eliteschüler',
welcher gelernt hat, wie man sich allein mit dem naserümpfenden Gebrauch des Genitivs vom Rest des Volkes absetzen kann ...
es gibt eben Methoden, mit denen man denen da unten (Kinder aus einfachen Verhältnissen, möglicherweise mit Migrationshintergrund)
zeigen kann, dass sie nicht dazu gehören,
schließlich hat man ja eine Position zu verteidigen ...

gruß hafis

mir hat der Lateinunterricht übrigens viel Spaß gemacht,
obwohl ich mit meinen 'Kenntnissen' in den verwinkelten Gassen des alten Roms höchstwahrscheinlich böse auf die Schnauze gefallen wäre ;)

Ich könnte was dazu sagen...Aber zu dieser doch recht albernen These grinse ich nur.
Lieber Gruß
Kaji aka Protestinsky.

Post scriptum : Ich weis das mir Latein viel genutzt hat, aber auf der Schule : Ich haßte es.
Wie meinte ich dereinst zu meiner Lateinlehrerin, eine gottlob humorbegabte Frau : Die Sprache ist so tot die stinkt nicht mehr, die staubt nur noch...

Was die Sprache angeht :
Ein Teil der Reden zum Abitur wurden in fließendem Latein gehalten, ohne schriftliche Vorlage.
Mir blieb das zum Glück erspart, sosnt wär ich heute vermutlich Löwenfutter.

Hafis
21-12-2014, 18:21
es ist schön wenn man mal mehr weiß als wie andere die wo sich nicht so gut verartikulieren können

... zumal, wenn man jahrelang dafür gebüffelt hat
und sonst eigentlich nichts anderes gelernt hat,
außer vielleicht einfache Rechenoperationen und ein bisschen Tatsachenwissen;
Zitat von meinem alten Zahnarzt:
'Das mit den Textaufgaben und den Interpretationen habe ich nie verstanden, trotzdem bin ich was geworden ...'

ja, da könnte schon was dran sein ...

gruß hafis

@ kajihei:
nein, das war keine direkte Antwort an Dich, aber Deine Lateinlehrerin könnte mir vielleicht gefallen;
ach ja, was die Albernheiten angeht, so sind sie mir ein Graus ;)

KAJIHEI
21-12-2014, 18:47
... @ kajihei:
nein, das war keine direkte Antwort an Dich, aber Deine Lateinlehrerin könnte mir vielleicht gefallen;
ach ja, was die Albernheiten angeht, so sind sie mir ein Graus ;)

Ich weis, blso wenn man so schön plaudert und der Scherz das Loch ist aus dem die Wahrheit pfeift.
Warum nicht den Ball zurückspielen ?

Hafis
21-12-2014, 19:20
... Ich weis das mir Latein viel genutzt hat ...

Vielleicht liegt aber auch gerade da der Hase im Pfeffer:
manche Leute lernen etwas, weil sie einen Nutzen davon haben
(hast Du eigentlich schon mal einen angehenden Mediziner über die Physikprüfungen jammern hören?),
andere lernen es aus Spaß an der Freud ...

ich hab übrigens auch nicht alles, was ich weiß und kann, nur so aus Spaß gelernt ...

bleibt aber doch die Frage, zu welchem Nutzen erlernt man den 'normgerechten' Gebrauch der deutschen Sprache?

gruß hafis

nachtrag
meine Antwort heißt zunächst einmal:
'ich muss der Normen mächtig sein, wenn ich gegen sie anstinken will';
gibt aber sicher noch andere Antwortmöglichkeiten ...

KAJIHEI
21-12-2014, 21:46
Vielleicht liegt aber auch gerade da der Hase im Pfeffer:
manche Leute lernen etwas, weil sie einen Nutzen davon haben
(hast Du eigentlich schon mal einen angehenden Mediziner über die Physikprüfungen jammern hören?),
andere lernen es aus Spaß an der Freud ...

ich hab übrigens auch nicht alles, was ich weiß und kann, nur so aus Spaß gelernt ...

bleibt aber doch die Frage, zu welchem Nutzen erlernt man den 'normgerechten' Gebrauch der deutschen Sprache?

gruß hafis

nachtrag
meine Antwort heißt zunächst einmal:
'ich muss der Normen mächtig sein, wenn ich gegen sie anstinken will';
gibt aber sicher noch andere Antwortmöglichkeiten ...

Ich hasse SIE !
Sie haben dummerweise Recht und mir fällt keine Entgegnung ein.:)
Gruß
Kaji

amasbaal
21-12-2014, 23:59
was für eine grammatik ich in anlehnung an strukturalistische theorien in ethnologie und geschichtswissenschaft meinte, spielt keine rolle in diesem thread. das hat keinerlei signifikanz - es sei denn, die bemerkungen hätten die ausrichtung der bedeutungen schaffenden zeichen in den kommenden beiträgen beeinflusst. das ergebnis nennt man dann off topic. :)

edit: hehe, merke gerade, das IST hier ja der off topic bereich :idea:

Tyrdal
22-12-2014, 08:46
Aber die Frage bleibt, ob man den Schülern von heute z.B. die absurden Regeln zur Schreibung des s-Lautes immer noch eintrichtern sollteIch denke schon, jedenfalls fällt mir die Unterscheidung von Massen und Massen schwer.

gasts
22-12-2014, 12:39
Ich denke schon, jedenfalls fällt mir die Unterscheidung von Massen und Massen schwer.

was Massen sind weiß ich, aber was sollen Massen sein?

Mambo Kurt
22-12-2014, 13:47
wieso weisst du das nicht?

Tyrdal
22-12-2014, 14:18
was Massen sind weiß ich, aber was sollen Massen sein?Nun zur Weihnachtszeit gibts oftmals Massen an Fußgängern alle mit ihren eigenen Maßen.

Mambo Kurt
22-12-2014, 14:22
zu weihnachten weisse massen?

Tyrdal
22-12-2014, 15:27
Was soll denn an Weihnachten weiß sein und in Massen vorkommen (außer Mehl beim Backen)?

Hafis
22-12-2014, 15:39
Was soll denn an Weihnachten weiß sein und in Massen vorkommen (außer Mehl beim Backen)?

... und auch nach der 'neuen Rechtschreibung' muss man die weiße Masse in richtigen Maßen verwenden, weil sonst kein ordentliches Gebäck rauskommt ;)

Mein Einwurf bezog sich auf die absurde alte Regel,
am Ende und vor Konsonanten grundsätzlich 'ß' schreiben zu sollen,
was dann zu so lustigen Sachen wie 'Fluß' und manchen 'unermeßlichen' Dummheiten führt ...

gruß hafis

gasts
22-12-2014, 16:19
Nun zur Weihnachtszeit gibts oftmals Massen an Fußgängern alle mit ihren eigenen Maßen.

Ach, Du meinst die noch vorhandenen Regeln, nicht die abgeschafften?
Das "ß" in "Maßen" würde man bei einer weiteren Reform doch eher durch "s" ersetzten, als durch "ss"?

Tyrdal
22-12-2014, 16:28
Mein Einwurf bezog sich auf die absurde alte Regel,
Na gut, dafür haben wir jetzt aburde neue Regeln.

amasbaal
22-12-2014, 17:32
zu weihnachten weisse massen?

nein, weise massen. das kommt von der besinnlichkeit.

MCFly
23-12-2014, 12:56
Der Threadtitel ist falsch. Korrekt heißt es "Die Schrecken der deutschen Sprache. " :)

Bei dem gewählten Titel dachte ich erst "Nicht schon wieder eine WT-Herb-Diskussion" :D

Hafis
23-12-2014, 17:46
Der Threadtitel ist falsch. Korrekt heißt es "Die Schrecken der deutschen Sprache. " :)
...


... also, soweit ich weiß, heißt der Originaltitel:

"The Awful German Language"
(Die schreckliche deutsche Sprache)

(so steht's zumindest auf dem Titelblatt meiner Ausgabe aus der 'Manuscriptum Verlagsbuchhandlung', ISBN: 3-933497-41-8)

gruß hafis ;)

Mr. Myagi
23-12-2014, 19:06
Der Threadtitel ist falsch. Korrekt heißt es "Die Schrecken der deutschen Sprache. " :)

Bei dem gewählten Titel dachte ich erst "Nicht schon wieder eine WT-Herb-Diskussion" :D

Öhm, ich erkenne beim besten Willen nicht den geringsten Unterschied im Inhalt :o

Mein Titel ist:

"Die Schrecken der deutschen Sprache"

Und dein Vorschlag ist:

"Die Schrecken der deutschen Sprache. "

Ist der Punkt am Ende sooo wichtig?

Mr. Myagi
23-12-2014, 19:14
Und genau an dem Punkt sollte man aufpassen und mal inne halten - ganz ernsthaft.
Man kann sprachliche Unsauberkeit, aus welchen Gründen auch immer (und niemand ist da völlig frei von), doch nicht einfach mit Respektlosigkeit gleichsetzen. Mit einer solchen Gleichsetzung läuft man doch Gefahr dem Gegenüber einfach Unrecht zu tun

Ja stimmt, da hast du wohl Recht. Da sollte ich mal drüber nachdenken.

Ich denke allerdings auch nicht, dass es aus aktiver Bösartigkeit resultiert, sondern einfach daher, dass es einem nicht wichtig genug ist, auch verstanden zu werden.

Aber Recht hast du eben auch darin, dass der Sprechende dies womöglich gar nicht erkennt, weil er selbstverständlich davon ausgeht, dass sein Gedanke, gleichwie er artikuliert wird, auch verstanden wird vom Gegenüber.




Muss schon ein erhebendes Gefühl sein, wenn man sich durch die korrekte und sichere Verwendung solch schwieriger Worte wie "abstrakt" vom gemeinen Pöbel abhebt. Respekt!

Solche Überheblichkeit sei mir fern. Ebenso weise ich deinen herablassenden Kommentar weit von mir.

Es gibt keinen Grund dafür, mich derart herabsetzen zu wollen.

Eher würde ich mich als "was Besseres" fühlen, wenn ich das Gebrabbel mancher Leute auch noch verstehen würde. :D

Ich finde es einfach mühsam, wenn Worte entweder einen immens grossen Deutungsspielraum offen lassen, obwohl konkrete und genaue Angaben gefragt sind, oder wenn Wörter in einer Weise verwendet werden, die einem schlichtweg grosse Fähigkeiten im Raten abverlangen.



Im Übrigen wirkt es durchaus erheiternd, wenn jemand, der hier vor einigen Jahren durch die Missachtung jeglicher Rechtschreibregeln aufgefallen ist, anderen Leuten die falsche Verwendung bestimmter Worte als Respektlosigkeit auslegt...

Immens erheiternd.

Letztens habe ich mich doch auch über korrekte Haltung beim Gewichtheben belehren lassen, der noch vor 30 Jahren am Boden rumgekrochen ist.....

Die Zeiten ändern sich.

Ausserdem verstehe ich zwar die Gleichsetzung von Grammatik und Orthografie mit der Begriffsabgrenzung... doch mir persönlich ist zweiteres wichtiger, weil die fehlerhafte Orthografie zumeist durch einfache Kombinationsgabe doch zu verstehen ist.

Narexis
24-12-2014, 00:13
@n1vo: Dann mögen die Spiele beginnen :D. Obwohl, sieht so aus, als wären diese bereits beendet...



Ausserdem verstehe ich zwar die Gleichsetzung von Grammatik und Orthografie mit der Begriffsabgrenzung... doch mir persönlich ist zweiteres wichtiger, weil die fehlerhafte Orthografie zumeist durch einfache Kombinationsgabe doch zu verstehen ist.


@Mr.Myagi: Du sprichst hier immer von der "Begriffsabgrenzung", wirst/willst Du meine Fragen noch beantworten - und sei es nur um meine Neugier zu befriedigen? (Ich wüsste z.B. sehr gerne, warum Du die Etymologie ins Spiel bringst und darf man fragen, ob Du z.B. aus dem Indogermanischen "übersetzen" kannst?)
(MMn sind beide "Aspekte", die Du gleichsetzt, wichtig und sollten nicht vernachlässigt werden. Zur "Kombinationsgabe" ein kurzer Kommentar: Meiner Erfahrung nach sind - besonders nach der genannten Gewichtung - strukturelle und auch Skopusambiguitäten deutlich häufiger als lexikalische - ist allerdings nur mein Gefühl. Ist das nicht die Einstellung, über die Du Dich direkt davor beschwert hast?)

(Allerdings ist mir der Inhalt - in Foren- viel wichtiger als die Rahmenbedingungen; die sind dann einfach eine zusätzliche Herausforderung :D. Sollten wieder mehr Posts von Dir kommen, würde ich mich auch nicht über falsche Wörter oder Satzzeichen beschweren ;). Es fehlt doch etwas im Vergleich zu "damals"...)

LG

MCFly
24-12-2014, 00:21
Öhm, ich erkenne beim besten Willen nicht den geringsten Unterschied im Inhalt :o

Mein Titel ist:

"Die Schrecken der deutschen Sprache"

Und dein Vorschlag ist:

"Die Schrecken der deutschen Sprache. "

Ist der Punkt am Ende sooo wichtig?

Peter, das war'n Gag... ein Witz, weil du dich auf mehrere Beispiele beziehst. Alles andere ist eigentlich nicht so gravierend brisantiv oder wie das heißt.... guck mal, in Deutschland gibt's jetzt das große Jubiläum von "Bauer sucht Frau". Und dann sorgst du dich ernsthaft noch um unsere Wortwahl? ;)