PDA

Vollständige Version anzeigen : Nicht bestandene Gurtprüfungen



Syron
23-12-2014, 22:32
Ich habe die Suchfunktion benutzt, aber nur einen mehrere Jahre alten Thread im JJ-Bereich gefunden.
Hoffe nichts anderes übersehen zu haben :o
Ich habe die Frage im offenen Bereich gestellt, weil es mich ganz generell mal interessiert, nicht nur auf eine bestimmte KK bezogen.

Durch das gerade wieder aufgekommene Thema der Gürtelrüfung würde mich mal interessieren, wer hier vielleicht bereits durch seine Prüfungen durchgerasselt ist, bzw. auch hat durchrasseln lassen oder Schüler kurz vor der Prüfung doch noch ausgeschlossen hat (letzteres ist mir kürzlich passiert; möglicherweise hat das meine Neugierde neu geweckt ;) :D ).

Und, so ihr es wisst, woran lag es?. Bzw. wieder an die Prüfer: Auf was legt ihr Wert, was in der bestimmten Prüfung nicht gezeigt wurde?

Was ich hier übrigens gar nicht lesen möchte: Prüfungen sind doch blöd, weil...; Gürtel sind doch albern, weil...; Gürtel halten nur die Jacke zu...; ...
Um das zu diskutieren gibt es genug andere Themen, bitte ^^

devzero
23-12-2014, 22:38
Redest du von Kyu/Kup oder Danprüfungen?

Bero
23-12-2014, 22:47
Ja das Thema gab es schon mal, kann mich aber nicht mehr an den Autoren (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/durchgefallen-161911/) erinnern.;)

Ich selbst bin schon mal durchgefallen, war nicht schön aber im nachhinein sehr Lehrreich.

Als Prüfer hab ich noch keinen durchfallen lassen, ich prüfe aber auch nur im Verein und wenn ich mir nicht sicher wäre das die Teilnehmer bestehen, dürften sie halt auch nicht antreten.
Entsprechend gab es da auch noch keine bösen Überraschungen.

Edit:
Obwohl, einmal hab ich tatsächlich schon zwei Teilnehmer durchfallen lassen. (zu niedrige Punktezahl)
Da habe ich aber auf ner Bezirksprüfung meinen Beisitz abgerissen, entsprechend war meine Wertung nicht Prüfungsrelevant und die Teilnehmer haben trotzdem bestanden.

Syron
23-12-2014, 22:54
Redest du von Kyu/Kup oder Danprüfungen?
Sowohl als auch.


Ja das Thema gab es schon mal, kann mich aber nicht mehr an den Autoren (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/durchgefallen-161911/) erinnern.;)
Im Ernst jetzt?!?
Wieso hab ich das Thema denn nicht gefunde, als ich gesucht hatte? :o
Sorry!
Hab ich ja was zu lesen...

Als ich von der Prüfung (zehn Minuten vorher) ausgeschlossen wurde, lag es an der Prüfungsangst plus daraus resultierende Unfähigkeit mich aufzuwärmen.
Scheinbar ist das für manche Grund genug, die Leute von der Matte zu werfen ;)

Da war ein: "Ich bin davon überzeugt, dass du bestanden hättest! Zweifellos." hinterher auch nicht der Renner :D

Bero
23-12-2014, 22:57
Als ich von der Prüfung (zehn Minuten vorher) ausgeschlossen wurde, lag es an der Prüfungsangst plus daraus resultierende Unfähigkeit mich aufzuwärmen.
Scheinbar ist das für manche Grund genug, die Leute von der Matte zu werfen ;)


Verstehe ich nicht, du wurdest ausgeschlossen weil du dich nicht aufgewärmt hast?

Syron
23-12-2014, 23:23
Verstehe ich nicht, du wurdest ausgeschlossen weil du dich nicht aufgewärmt hast?

Japp, im Prinzip schon.
Ich bin nervös die Matte rauf und runter gegangen und im Kopf nochmal alles durchgegangen.
Dann sollte ich zum Trainer und es hieß: Wenn du dich nicht aufwärmst, wirst du nicht geprüft, also verlass bitte die Matte.
Ich habe versucht zu "widersprechen", dass das auch so ginge, aber da ließ er nicht mit sich reden.
Und im Endeffekt sind es seine Regeln, an die ich mich zu halten habe.

Meine Begeisterung hatte sich in Grenzen gehalten, um ehrlich zu sein.
Wäre meine zwei Prüfung überhaupt gewesen und die erste im Hapkido (ja, gerade mal weiß-gelb, bzw. bei uns nächster Weißer. Nach knapp anderthalb Jahren, so dass selbst ich überrascht gewesen wäre, wäre ich durchgefallen. Und sowas sag ich nicht leichtfertig).

Wäre ja alles halb so wild, würden sie dort nicht auch bloß gewisse Techniken der jeweiligen Gürtelgrade lehren; das heißt wenn ich Pech habe, wiederhole ich für das nächste etwa halbe Jahr immer noch weiter bloß dasselbe wie bisher.
(Ich überlege bereits mir einen anderen Verein zu suche, da ich aber etwas... schwierig/ speziell bin, graut es mir davor suchen zu gehen und zu hoffen einen Trainer samt Gruppe zu finden, die mit mir klar kommen :o
Allerdings nicht nur wegen der PrüfungI Ich hadere da auch so ein wenig mit mir, auch bereits vor der Prüfung )

EDIT: Okay, das ist nun peinlich: Ich habe in deinem verlinkten Thread, Bero, sogar was geschrieben :o

Ayur
23-12-2014, 23:59
Hm, wenn ich mir anschaue, wie lange man bei der durchschnittlichen Gürtelprüfung nur rumsitzt ist das mit dem Aufwärmen doch eh ein ziemlicher Witz ... Das man deswegen dann von der Prüfung ausschließt?

Ich selbst bin bei noch keiner (Gürtel-)Prüfung durchgefallen, habe es aber bei der JJ-Dan-Prüfung vor ein paar Wochen erst wieder gesehen, wie jmd. ausgeschlossen wurde, weil er seine Lehreinweisung (und 1. Hilfe Kurs?) nicht hatte.

Edit: Und den Ausschluss in dem Fall finde ich auch gut - wenn man sich so lange Zeit auf eine Prüfung vorbereitet, sollte man doch wenigstens die Anforderungen durchlesen können ...

Cillura
24-12-2014, 08:08
Bei unseren Kinderprüfungen wärmen wir uns alle gemeinsam auf. Ok, die toben / spielen vorher auch quer durch die Halle, bevor die Prüfung beginnt und sind dann entsprechend warm. Von daher ist das bei denen kein Problem. :) Bitte nicht falsch verstehen, die Kids sind nicht ungezogen, sondern dürfen im Mattenraum (nicht der Prüfungsraum) noch mal frei spielen, damit ihnen nicht langweilig wird. Einige wenige kommen vor der Prüfung und wollen noch mal speziell was üben :)

Bei den Erwachsenen haben wir vor der Prüfung nen 5h Lehrgang, wer da nicht warm wird, ist selbst Schuld.

Generell wird bei uns keiner zu einer Prüfung zugelassen, der den Stoff nicht kann. Im Umkehrschluss heißt das, der Trainer muss entsprechend vorsortieren, wer Prüfung macht und wer nicht. Ich selbst war leider auch schon in der Situation, dass ich ein Kind von der geplanten Prüfung ausschließen musste. Das Kind war 6 Wochen nicht im Training gewesen und das was es in der Stunde vor der Prüfung gezeigt hat, hat mich nicht wirklich überzeugt. Da war nicht mal mehr die Hälfte von dem Stoff da, was gezeigt werden muss. Und ich weiß, dass unser Prüfer auch mal 2 Augen zudrückt, wenn es um die Kinderprüfung geht. Von daher, musste ich das Kind auf den nächsten Prüfungstermin vertrösten. :(

Filzstift
24-12-2014, 08:16
Das mit dem aufwärmen finde ich dumm. Bei uns beginnen die 9. Kyus mit der Prüfung, dann kommen die 8. ... Bis zu eine 2. Kyu sind doch alle langst abgekühlt.

Kensei
24-12-2014, 08:19
Vllt. beide Threads zusammenfügen wenn weiterhin Diskussionbedarf besteht?

Ich kenne es nur so, dass Leute zur Prüfung geschickt werden, die das Programm zu 100% drauf haben, sodass die reine Prüfung eher Formsache ist, und man auch mal über kleinere Patzer wegen der Aufregung oder so, hinwegsieht.
Jemanden bei der Prüfung für weiß-gelb (?!) durchrasseln zu lassen, weil er so aufgeregt wirkt, halte ich gelinde gesagt für mehr als unglücklich. Bei uns machen die Sempai, also die hochgraduierten Schüler/Co-Trainer meistens mit allen gemeinsam eine Aufwärmung bevor die Prüfung dann losgeht. Das nimmt den Unerfahrenen auch etwas die Angst und die Aufregung, weil man quasi schon warm und schon "drin" ist, bevor es richtig anfängt.

Ansonsten habe ich es eigentlich nur erlebt, dass Schüler vor dem Prüfungszeitraum zum Trainer gegangen sind, und meinten sie wären doch jetzt auch mal wieder mit Gürtelprüfung dran :rolleyes: Für manche nicht zu ertragen, dass der eine ode andere mit dem man gemeinsam begonnen hat, Leistungs- und Graduierungsmässig an einem vorbeizieht, während man selber noch warten soll. Ich finde sowas sehr respektlos dem Sensei gegenüber. Der weiß es schon am besten wer wann soweit ist, und dementsprechend findet man sich auf den Prüfungslisten wieder, oder eben nicht.
Problematisch wird es vllt. bei hohen Prüfungsgebühren. Wenn du da durchrauscht und vorher evtl. 20/30 Ocken für die Prüfung gelöhnt hast, können die Gemüter wohl auch schonmal hochkochen... :)

Bero
24-12-2014, 08:38
Wäre ja alles halb so wild, würden sie dort nicht auch bloß gewisse Techniken der jeweiligen Gürtelgrade lehren; das heißt wenn ich Pech habe, wiederhole ich für das nächste etwa halbe Jahr immer noch weiter bloß dasselbe wie bisher.


Ich kenne die Hintergründe jetzt natürlich nicht aber so etwas finde ich zunächst einmal sehr bedenklich.
Das vermitteln von Wissen an Gürtelgrade zu knüpfen, hat für mich immer einen sehr unschönen Beigeschmack.




Ich selbst bin bei noch keiner (Gürtel-)Prüfung durchgefallen, habe es aber bei der JJ-Dan-Prüfung vor ein paar Wochen erst wieder gesehen, wie jmd. ausgeschlossen wurde, weil er seine Lehreinweisung (und 1. Hilfe Kurs?) nicht hatte.

Naja selbst schuld, ich Anforderungen sind bekannt und es ist die Pflicht des Aspiranten diese zu erfüllen.

Bei uns wird es so gehandhabt, dass alle nötigen Unterlagen 3 Wochen vor der Prüfung vorliegen müssen, ansonsten wird man nicht zugelassen.
__________________________________________________ _____________

Zum Thema Aufwärmen/Dehnen, sollte man definitiv machen aber meiner Meinung nach, muss da jeder seinen eigenen Weg finden.

Gerade Prüfungen mit viel Leerlauf zwischen den Blöcken, ist es manchmal gar nicht leicht, warm zu bleiben.
Ich gehe da immer gerne ein bisschen Seilspringen aber es kommt auch auf die Halle an.
Man will die anderen Teilnehmer die gerade auf der Matte stehen ja nicht stören und rausgehen ist in der Regel auch nicht, da man immer als Partner zur Verfügung stehen muss. (etwas Dehnen geht aber immer)

Ich selbst lasse bei Prüfungen immer ordentlich durchrotieren, so bekommen die Leute gar keine Gelegenheit richtig kalt zu werden.

Syron
24-12-2014, 08:39
Vllt. beide Threads zusammenfügen wenn weiterhin Diskussionbedarf besteht?
Von mir aus gerne.
Ich finde diese "andere Seite" einfach mal spannend zu hören, im Gegensatz zum x-ten: Yay, bestanden! ;)


Jemanden bei der Prüfung für weiß-gelb (?!) durchrasseln zu lassen, weil er so aufgeregt wirkt, halte ich gelinde gesagt für mehr als unglücklich...
Falls das noch auf mich bezogen war: Ich fand es auch eher suboptimal, ehrlich gesagt. Besonders da dort sonst eigentlich alles sehr locker gesehen wird; für mich schon fast *zu* locker (ohne den Verein nun schlecht dastehen lassen zu wollen; ich "funktioniere" anders nur besser ^^).
Tecnisch gesehen, bin ich übrigens nicht durchgefallen ;) , macht es im Endeffekt aber eigentlich nur schlimmer, finde ich :rolleyes:
Ich hätte, glaube ich im Nachhinein, lieber die Möglichkeit bekommen durchzufallen, als von der Matte geschmissen zu werden.


Ich finde sowas sehr respektlos dem Sensei gegenüber. Der weiß es schon am besten wer wann soweit ist, und dementsprechend findet man sich auf den Prüfungslisten wieder, oder eben nicht.
Lustig, ich hatte das genau andersrum.
Diskussion um Diskussion (beim JJ), weil ich fand es sei zu früh.
Als der Lehrer dann irgendwann seine "Das ist respektlos mir gegenüber"-Karte ausgespielt hatte, war ich nahezu ruhig.


Problematisch wird es vllt. bei hohen Prüfungsgebühren.
Den Zehner für die Prüfung hatte ich mir durch die Disqualifizierung zumindest gespart :o :D

Bero
24-12-2014, 08:42
Lustig, ich hatte das genau andersrum.
Diskussion um Diskussion (beim JJ), weil ich fand es sei zu früh.
Als der Lehrer dann irgendwann seine "Das ist respektlos mir gegenüber"-Karte ausgespielt hatte, war ich nahezu ruhig.


Du hast irgendwie sehr seltsame Trainer, ich würde im Traum nicht auf die Idee kommen, so einen Satz zu bringen.

Kensei
24-12-2014, 09:12
Ich finde das inordnung. Der Prüfer ist zumeist der Trainer, und wenn der sagt du machst Prüfung, dann wird er wissen was er tut. Verstehen könnte ich es, wenn du meinetwegen krank wärst im Prüfungszeitraum oder dir - ganz banal - die Prüfungsgebühren zu hoch wären. Alles andere empfinde ich als Respektlosigkeit, in der einen oder anderen Form. Du entziehst deinem Trainer damit in gewisser Weise das Vertrauen, was ich gerade in Kampfkünsten als enorm wichtig erachte.

San-Te
24-12-2014, 09:51
Erst einmal kurzes OT

Ich kenne die Hintergründe jetzt natürlich nicht aber so etwas finde ich zunächst einmal sehr bedenklich.
Das vermitteln von Wissen an Gürtelgrade zu knüpfen, hat für mich immer einen sehr unschönen Beigeschmack.
...


Sogar einen sehr sehr unschönen Beigeschmack.

Dann noch
@Cillura
Deine Signatur ist toll.:)

Zum Thema bzw. den Fragen von Syron
Mein letztes durchrasseln ist schon Jahrzehnte her.
Es war aber kein bißchen "unschön".
Ich war durch meinen Trainer gut vorbereitet und hatte fleißig trainiert.
Anschließend hat mir der Prüfer sehr ausführlich, ruhig, sachlich erläutert warum ich durchgefallen bin. Wo mir der eine oder andere Punkt gefehlt hat. Hat mir Tipps und Ratschläge gegeben und sogar Bewegungen gezeigt.
So, wie man es bei manchen Turnieren bei den richtig guten Schiedsrichtern im Formenbereich auch erleben kann.

War also kein Beinbruch, sondern nur eine Erfahrung mehr. Ist schließlich auch nur ein Hobby und nicht lebensnotwendig.

Etwas anders sieht es, wie Cillura schon geschrieben hat, bei Kindern aus. Da muss man wirklich gründlich vorsortieren. Aber das machen vermutlich alle Lehrer, denn die dicken Kullertränen will sich doch niemand freiwillig antun.

Richtig doof ist durchfallen, wenn in der Schule/Verein nach Graduierungen trainiert wird und man plötzlich nicht mehr mit seinen Kumpels zusammen trainieren kann. Oder noch schlimmer, wenn es wie ein Uni-Semester läuft und man ewig lange warten muss bis andere wieder so weit sind, mit einem zusammen geprüft zu werden.
So etwas habe ich bislang aber nur im Wing Chun erlebt.

Ich habe vor einigen Jahren mal kurz selbst mit-geprüft.
Worauf habe ich Wert gelegt?
Ich würde sagen: Wirklich auf alle Anforderungen, die an die jeweilige Graduierung gestellt werden. Nicht umsonst hat man sich vorher die Mühe gemacht eine Prüfungsordnung zu erstellen. Allerdings auch tatsächlich nicht auf mehr. Auch nicht, wenn der Prüfling schon Vorkenntnisse mitgebracht hat. ***
Vom "ein Auge zudrücken" oder Grade "geschenkt" bekommen halte ich nichts.
(Habe ich in dieser Form aber auch nur im Wing Chun erlebt. Wo man sich Schülergrade bei Bedarf quasi gekauft hat.)

Gruß

San-Te
***Ein derartiges Prüfer-Verhalten habe ich leider schon oft - auch beruflich - erlebt. "Von Ihnen hätte ich mehr erwartet!"

authomas
24-12-2014, 09:56
Das mit dem Wegschicken von der Matte klingt für mich eher nach einer Disziplin-Sache... nach dem Motto: wer schon das Aufwärmen verweigert ist noch nicht reif für irgendeinen Gürtel. Gabs vielleicht eine (oder gar mehrere?) Aufforderungen, dass ihr euch aufwärmen sollt?

Vielleicht wär ein "Tschuldigung, Trainer, ich war vor lauter Aufregung ganz abgelenkt" sinnvoller gewesen als eine Diskussion drum, ob es ohne Aufwärmen auch geht ;).

Vorstellen könnte ich mir in unserer Gruppe sowas trotzdem nicht (außer vielleicht jemand wirft sich auf die Matte, trommelt mit den Fäusten auf den Boden und schreit dass er/sie es nicht einsieht sich aufzuwärmen, sich niemals aufwärmen wird und jeder der sich aufwärmt ein Depp ist).

icken
24-12-2014, 10:04
Vom "ein Auge zudrücken" oder Grade "geschenkt" bekommen halte ich nichts.
(Habe ich in dieser Form aber auch nur im Wing Chun erlebt. Wo man sich Schülergrade bei Bedarf quasi gekauft hat.)

Gruß

San-Te


Gibt es auch in anderen Bereichen.
Letztes Jahr bei einer Karate Dan Prüfung, hat der Prüfling den 2.Dan bekommen.
Der Prüfer sagte, er brauche sich aber die nächsten Jahre keiner Prüfung mehr stellen.
Sie war unterirdisch, bestanden hat er trotzdem.

Axel_C_T
24-12-2014, 10:10
Und, so ihr es wisst, woran lag es?. Bzw. wieder an die Prüfer: Auf was legt ihr Wert, was in der bestimmten Prüfung nicht gezeigt wurde?


Die Frage ist nicht so einfach, da es ganz konkret immer auf die Anforderungen des jeweiligen Prüfungsprogramms (und auch Kampfsportart) ankommt.

Im Ju-Jutsu war ich lang genug dabei und habe auch selbst eine Prüfungslizenz gehabt. Ich habe jedoch nur 1-2 mal geprüft.

Im Grunde soll das gezeigt werden, was im Prüfungsprogramm drin steht. Fehler sind bis zu einem gewissen Grad erlaubt.

Ich habe schon alles mögliche gesehen: Von geschenkten Prüfungen bis durchrasseln in einer Prüfung.

Im Ju-Jutsu ist die Qualifikation der Trainer sehr unterschiedlich. Wenn du einen schlechten Trainer hast, der nicht in der Lage ist, die geforderten Techniken und Fähigkeiten zu vermitteln, kannst du in einer Prüfung das geforderte nicht zeigen und dann bist du auch durchgefallen. Ich persönlich war ab eines gewissen Kyugrades auf einem Stand, da konnte der Trainer mir bzw. uns nicht mehr das zeigen, was nötig war, das ist aber ein anderes Thema.

In anderen Vereinen habe ich Trainer kennengelernt, die große Wissenslücken bei Schlag- und Tritttechniken hatten.

Auch viel erlebt: Manche haben sich nur ungenügend auf Prüfungen vorbereitet, wollten aber unbedingt Prüfung machen und sind dann durchgerasselt.

Filzstift
24-12-2014, 11:02
Icch war bisher nur bei zwei prüfungen bei uns dabei, und da ist niemand durchgefallen, aber ich weiß von einigen, dass sie es einmal auch nicht geschafft haben. Unser Trainer sieht in der Prüfung eher eine Formalität, schliesslich sieht er unsere Leistungen sowieso die ganze Zeit. Wenn er der Meinung ist, man sei noch nicht bereit, dann sagt er das auch höflich. Den prufungskatalog sehen wir aber auch eher als Roadmap bis zum shodan, nur weil einhändige wurfe erst in kyu xy drankommen heißt das nicht, dass wir in einer trainingseinheit nicht alle gusammen einhändige würde üben können. Bei der Prüfung zeigt man nur dass man sich mit einem gewissen level eingehend beschäftigt hat.
Die prufungsgebühren zahlt man bei uns auch nur wenn man sie auch geschafft hat. Antreten kann man sooft man will. Oder auch nicht.

Syron
24-12-2014, 13:27
Zum Thema Aufwärmen/Dehnen, sollte man definitiv machen aber meiner Meinung nach, muss da jeder seinen eigenen Weg finden.
Im Prinzip bin ich da voll bei dir.
Ich denke allerdings auch, dass es für das vier-minuten-vorturn-Programm auch so gereicht hätte.
Ist aber nun auch Wasser unter einer Brücke.
Klar, war ich an dem abend etwas von dem Trainer enttäuscht, halte aber deswegen keinen Groll oder so gegen ihn.


Du hast irgendwie sehr seltsame Trainer, ich würde im Traum nicht auf die Idee kommen, so einen Satz zu bringen.
Der Lehrer der das gesagt hatte, hat mein vollstes Vertrauen und auf den lasse ich auch nichts kommen :)

Er hatte das ja nicht zwischen Tür und Angel mal als Nebensatz angebracht, sondern in einem vernüftigen Gespräch, so dass es alles Hand und Fuß hatte und durchaus sinnvoll angebracht war.
Es war auch nicht das Totschlag-Argument, um endlich Ruhe zu haben, sondern um mir das ein oder andere zu verdeutlichen.
Wie gesagt kommt hinzu, dass ich etwas "schwierig/ speziell" sein kann; nicht auf bösartige Art, sonder auf "sozial inkompetent aber durch lernen ausbaubar"-Art ;)


Ich finde das inordnung. Der Prüfer ist zumeist der Trainer, und wenn der sagt du machst Prüfung, dann wird er wissen was er tut. [...] Alles andere empfinde ich als Respektlosigkeit, in der einen oder anderen Form. Du entziehst deinem Trainer damit in gewisser Weise das Vertrauen, was ich gerade in Kampfkünsten als enorm wichtig erachte.
Der Lehrer war in der Tat einer der drei Prüfer.
Und trotz Prüfungsangst und allem drum und dran bin ich auch tatsächlich gut durch die Prüfung durchgekommen.
Und ich unterstelle da ganz munter, dass es eben auch daran lag, das ich dem Menschen vollkommenes Vertrauen entgegensetze (was er auch weiß).


...Anschließend hat mir der Prüfer sehr ausführlich, ruhig, sachlich erläutert warum ich durchgefallen bin. Wo mir der eine oder andere Punkt gefehlt hat. Hat mir Tipps und Ratschläge gegeben und sogar Bewegungen gezeigt.
Das klingt eigentlich ziemlich gut (also, in Anbetracht der Tatsache, dass es halt nicht gereicht hat. Nicht, dass du durchgefallen warst).
Würde ich mir auch so wünschen, wenn ich mal wo durchfalle.

Ich persönlich würde ein "ehrliches durchfallen" einem "Naja, irgendwie war es ja doch richtig. Mit Phantasie. Und gutem Willen" vorziehen.

Schon weil ich nicht irgendwann mal auf einem Lehrgang sein möchte, wo sich die Leute denken: Welcher Esel hat die Graduierung vergeben?
Würde ja nicht auch noch schlechtes Licht auf meinen Lehrer werfen wollen.


Das mit dem Wegschicken von der Matte klingt für mich eher nach einer Disziplin-Sache...

Vielleicht wär ein "Tschuldigung, Trainer, ich war vor lauter Aufregung ganz abgelenkt" sinnvoller gewesen als eine Diskussion drum, ob es ohne Aufwärmen auch geht .
Ich gehe auch davon aus, dass es unter anderem auch um Disziplin ging.
Dummerweise das erste Mal, dass ich da sowas in der Art mitbekommen hätte.

Und ich hatte ihm gesagt, dass es an der Prüfungsangst lag. Da hatte er schon die erste Andeutung gemacht, dass eine Prüfung ja dann keinen Sinn machen würde (der Logik folgend, würde ich nur leider nie geprüft werden :o ).
Nebenbei: Es war weniger Diskussion als mehr Anfrage/ Bemerkung :D

Aber wie gesagt: Ich halte ihm da auch keinen Groll wegen.
Zwei Wochen später durfte ich sogar für 10-15 Minuten sein Dummy sein, als er für sich trainiert hatte, also denke ich auch nicht, dass er da was persönlich genommen hatte ^^
War halt dumm gelaufen und ich fand es nicht toll - war aber auch kein richtiges Thema mehr danach (Ein: "Ich find gut, dass du heute gekommen bist" die Woche danach plus zwei, drei Sätze und das war es im Großen).

EDIT: @Axel C T: Danke für den Einblick!

@Filzstift: Im Hapkido wird bisher leider nur das gezeigt, was für die Prüfung nötig ist (einer der Gründe, aus dem ich überlege mich woanders umzusehen).
Im JJ trainieren eigentlich auch alle dasselbe und nur für die eigentliche Prüfung wird dann etwas "getrennt". Ich habe hier Sachen gemacht, über die im HKD in meiner Stufe nicht mal nachgedacht wurde, sozusagen. Und die Stile sind sich nun nicht gerade unähnlich.

Dastin
29-12-2014, 06:56
Eigentlich noch nicht.

Ich hatte auch 2 mal die Woche Training und war auch relativ jung.
Wir sind auch immer ca. 20 bis 30 Minuten lang unser Programm durch gegangen
(glaube 10 Minuten Aufwärmen, 10 Minuten Dehnen, 10 Minuten Grundschule 30 Minuten Techniken (im Sommer wurde glaube das aufwärmen durch ein Ballspiel oder Fangen ersetzt (oder in den Ferien).

Bero
29-12-2014, 08:33
Ich finde das inordnung. Der Prüfer ist zumeist der Trainer, und wenn der sagt du machst Prüfung, dann wird er wissen was er tut. Verstehen könnte ich es, wenn du meinetwegen krank wärst im Prüfungszeitraum oder dir - ganz banal - die Prüfungsgebühren zu hoch wären. Alles andere empfinde ich als Respektlosigkeit, in der einen oder anderen Form. Du entziehst deinem Trainer damit in gewisser Weise das Vertrauen, was ich gerade in Kampfkünsten als enorm wichtig erachte.

Vielleicht haben wir da einfach andere Vorstellungen und auch Vorgehensweisen.

Ich sage keinem Schüler er muss Prüfung machen, ich frage ihn ob er möchte, wenn ich denke er ist so weit.
Tja und da ich Frage, hat er natürlich auch das Recht zu sagen, dass er noch nicht möchte.

Für mich ist so etwas nicht Respektlos, es ist der normale Umgang zwischen erwachsenen Menschen.

Sojobo
29-12-2014, 08:45
Ich bin noch durch keine Kyu- oder Dan-Prüfung gefallen. Schließe das aber nicht für die Zukunft aus (falls ich mich noch mal welchen unterziehe), weil ich gemerkt habe, dass Prüfer auf sehr eigene Dinge achten. Ich bin z.B. sehr kämpferisch-anwendungsorientiert, während viele Prüfer nur saubere Grundschultechniken sehen wollen, egal wie lappenhaft und unrealistisch sie sind.

Aber in Dan-Prüfungen hab ich schon erlebt, wie welche durchgefallen sind. Da war z.B. eine, die war so grottig, dass die m.M.n. irgendwo im Grüngurtbereich lag. Die ist durchgefallen. Hinterher hab ich mir sagen lassen, dass sie aus dem Ausrichter-Verein kam und alle Trainer ihr von der Teilnahme abgeraten hatten. Tja, selbst schuld...
Ich hab aber auch schon mitbekommen, wie in einer Prüfung gute (!) Leute, darunter 2 aus meinem Verein, durch eine Prüfung zum 2. Dan gefallen sind. Da haben die Prüfer einfach mal alle, die den 2. Dan haben wollten, durchfallen lassen. Ich vermute, der Hauptprüfer hatte es irgendwie annen Kopp' gekriegt und wollte ein Exempel statuieren. Die Leute hatten den m.E.n. verdient, bedenkt man, dass so viele echte Pflaumen im DKV mit viel höheren Graduierungen herumlaufen... Naja, sei es drum.

Als Prüfer habe ich gleich in meiner ersten Prüfung einen durchfallen lassen. Schweren Herzens. Der war vorher selten beim Training und hatte die Sachen nicht drauf und war deshalb dann auch noch nervös. Vorher hatten wir ihm gesagt, dass es seine Entscheidung sei, es bei seinem Trainingsstand aber besser sei, noch ein halbes Jahr zu warten. Warten wollte er aber nicht... Im Nachhinein glaube ich, ich hätte ihm das noch deutlicher sagen müssen. Aber deutlicher als "So, wie du es heute gezeigt hast, wirst du nicht bestehen!" geht es andererseits wohl auch nicht...
Hört auf Eure Trainer, sag ich Euch! :D

Bero
29-12-2014, 09:07
Ich bin noch durch keine Kyu- oder Dan-Prüfung gefallen. Schließe das aber nicht für die Zukunft aus (falls ich mich noch mal welchen unterziehe), weil ich gemerkt habe, dass Prüfer auf sehr eigene Dinge achten. Ich bin z.B. sehr kämpferisch-anwendungsorientiert, während viele Prüfer nur saubere Grundschultechniken sehen wollen, egal wie lappenhaft und unrealistisch sie sind.

Das kenne ich nur all zu gut, man sollte sich da gerade in den höheren Graden wirklich informieren, wer da am Prüfertisch sitzt.

Es gibt welche, bei denen würde ich nicht antreten und zu denen würde ich auch keinen meiner Leute schicken.

Meine Vorstellung was JuJu ist von deren einfach zu unterschiedlich, dass würde nur ärger geben.


Hört auf Eure Trainer, sag ich Euch! :D

Da hat man im JuJu den Vorteil, dass es ohne die schriftliche Einwilligung des Trainers keine Prüfung gibt.
Das ist ein Recht aus dem auch eine Verantwortung resultiert und leider nehmen nicht alle Trainer diese auch wirklich war.

kokujin
29-12-2014, 09:52
Zum deutschen Prüfungswesen gibts von mir aus nicht mehr viel zu sagen, wurde hier ja schon eingehend beschrieben.

Wovor ich aber großen Respekt habe ist das Prüfungswesen in manchen japanischen Verbänden im Iaido/Kyudo.
Es gibt ein paar sehr gute Dokumentationen die das Thema aufgreifen, aber zu sehen wie sich dort mehrere hundert Meister Jahr für Jahr ihren Prüfungen stellen und jedes mal nur 2 oder 3 bestehen ist fürs westliche Gemüt schon etwas ungewohnt.

Da hatten sie eine ältere Frau interviewt, Rokudan Kyudo, die tritt seit 15 Jahren bei den Nanandan Prüfungen an und war (natürlich) trotzdem völlig zufrieden mit sich und der Welt und hat jedes mal etwas dazu gelernt und möchte auch noch zum 16ten, 18ten, 20ten mal antreten wenn es die Gesundheit noch mitmacht und möchte weiter an sich arbeiten und hoffen das es irgendwann noch klappt und sie die nächste Stufe erreicht.

Da hab ich schon etwas überlegt ob ich einen (Groß-)Meister hier bei uns kenne der mit dieser Frau vergleichbar wäre. :o

Dastin
29-12-2014, 10:01
Ich bin noch durch keine Kyu- oder Dan-Prüfung gefallen. Schließe das aber nicht für die Zukunft aus (falls ich mich noch mal welchen unterziehe), weil ich gemerkt habe, dass Prüfer auf sehr eigene Dinge achten. Ich bin z.B. sehr kämpferisch-anwendungsorientiert, während viele Prüfer nur saubere Grundschultechniken sehen wollen, egal wie lappenhaft und unrealistisch sie sind.

Aber in Dan-Prüfungen hab ich schon erlebt, wie welche durchgefallen sind. Da war z.B. eine, die war so grottig, dass die m.M.n. irgendwo im Grüngurtbereich lag. Die ist durchgefallen. Hinterher hab ich mir sagen lassen, dass sie aus dem Ausrichter-Verein kam und alle Trainer ihr von der Teilnahme abgeraten hatten. Tja, selbst schuld...
Ich hab aber auch schon mitbekommen, wie in einer Prüfung gute (!) Leute, darunter 2 aus meinem Verein, durch eine Prüfung zum 2. Dan gefallen sind. Da haben die Prüfer einfach mal alle, die den 2. Dan haben wollten, durchfallen lassen. Ich vermute, der Hauptprüfer hatte es irgendwie annen Kopp' gekriegt und wollte ein Exempel statuieren. Die Leute hatten den m.E.n. verdient, bedenkt man, dass so viele echte Pflaumen im DKV mit viel höheren Graduierungen herumlaufen... Naja, sei es drum.

Als Prüfer habe ich gleich in meiner ersten Prüfung einen durchfallen lassen. Schweren Herzens. Der war vorher selten beim Training und hatte die Sachen nicht drauf und war deshalb dann auch noch nervös. Vorher hatten wir ihm gesagt, dass es seine Entscheidung sei, es bei seinem Trainingsstand aber besser sei, noch ein halbes Jahr zu warten. Warten wollte er aber nicht... Im Nachhinein glaube ich, ich hätte ihm das noch deutlicher sagen müssen. Aber deutlicher als "So, wie du es heute gezeigt hast, wirst du nicht bestehen!" geht es andererseits wohl auch nicht...
Hört auf Eure Trainer, sag ich Euch! :D

Toll mal so einen Bericht zu lesen, der beide Seiten wieder gibt. :halbyeaha