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Vollständige Version anzeigen : "Fächerübergreifendes Training"



junger Tiger
01-01-2015, 19:46
Hi,

erstmal allen noch ein gesundes neues Jahr 2015!

Mich interessiert, wie ihr es so mit stilübergreifenden Trainingsinhalten handelt. Interessiert ihr euch für andere Kampfkünste neben euren eigenen? Wenn ja, in welcher Weise befasst ihr euch mit diesen? Bleibt ihr in der Theorie oder geht ihr auch zum Training anderer Stile, also Regulärunterricht und/oder Seminare, Privatunterricht oder Training mit Kumpels / Kumpelinen, die andere Stile üben.

Wie führt ihr die Erfahrungen aus anderen Stilen in euer eigenes Konzept ein? Oder wer hat sogar mit der Arbeit begonnen, ein eigenes Übungssystem auf Grundlage verschiedener Stile zu konzipieren?


Viele Grüße
Junger Tiger

Filzstift
02-01-2015, 11:50
Ich persönlich mache sowieso immer wieder probetrainings bei was auch immer mich interessiert. Im Fall vom muay Thai bin ich dann sogar dort geblieben;)
Ich finde es immer interessant wie finge anderswo gehandhabt werden. Bei uns im bujinkanverein gibts auch viele Leute mit anderen kk-Hintergründen (tkd, bjj, fma, wt,...).

gast
02-01-2015, 13:03
edit

Toggy
02-01-2015, 13:27
Hallo ihr,
ich trainiere neben Bujinkan auch Nippon Ju Jutsu, Karate, Escrima und dieses Jahr soll noch Grappling dazukommen. Warum? Weils viele gute Leute gibt von denen man viel lernen kann. Außerdem braucht es mehrere Sichtweisen um etwas zu verstehen.
Crosstraining mit Kumpels gibts zwar auch ab und an aber das dient eher dem Spaß und Vergleich als dem vorankommen. Was aber auch sehr heilsam sein kann.

Grüße, Toggy

Tyrdal
02-01-2015, 14:30
Wo nimmst du denn die Zeit dafür her?

Filzstift
02-01-2015, 14:58
Frage ich mich auch. Ich will noch ein bisschen ins grappling reinachnuppern und dann wirds wohl bald hart an die Überforderungagrenze gehen.

Toggy
02-01-2015, 14:58
Im Eskrima bin ich nur ca. 1 mal pro Woche, die andren beiden besuche ich nur wenn ich bei meiner Familie bin. Ich trainiere nicht alle 4 mehrmals die Woche, das würde logischerweise auch nicht funktionieren neben dem Studium. Und wenns mal dicker wird gibts halt nur Bujinkantraining... Je nach dem wie sich Zeit findet,
Gruß Toggy

Tyrdal
02-01-2015, 15:10
Nu gut mir reicht Bujinkan. Das sind immerhin schon 6 eigene KK (von den anderen 3 sieht man ja nicht viel) plus extras (Kusarifundo, Jutte etc). Klar guckt man mal hier und da übern Tellerrand aber eben nicht regelmäßig.

Filzstift
02-01-2015, 15:14
Nu gut mir reicht Bujinkan. Das sind immerhin schon 6 eigene KK (von den anderen 3 sieht man ja nicht viel) plus extras (Kusarifundo, Jutte etc). Klar guckt man mal hier und da übern Tellerrand aber eben nicht regelmäßig.

der fixpunkt der woche ist auch bei mir das bujinkan. aber mittwochs einmal thaiboxen ist nett zur abwechslung:)

junger Tiger
02-01-2015, 16:06
Zwar beinhaltet das BBT sechs unterrichtbare Schulen, aber man kann ja schlecht behaupten, dass tatsächliche alle Inhalte der einzelnen Schulen vemrittelt werden. Nicht grundlos wird ja gesagt, um eine Schule zu meistern reicht ein Leben nicht aus - das ganze mal sechs ... BBT ist aus meiner Sicht eher eine Trainingsmethode, in der auf einige Inhalte der einzelnen Schulen zurückgegriffen wird, um bestimmte Bewegungs- oder Kampfprinzipien zu verdeutlichen. Ich würde aber nciht sagen, dass jemand der im BBT weit gekommen ist, automatisch die sechs unterrichtbaren Schulen beherrscht.

@ all
Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es zwei größere Entwickllugnstendenzen: Die einen, die mind. zwei Kampfkünste effektiv trainieren und die anderen, die an einer bleiben, aber hier und da reingucken und die Ideen / Ansätze aus diesen Kampfkünsten in das eigene System integrieren.

Bei mir läuft es ähnlich. Ich habe längere Zeit BBT gemacht und mache nun seit einer Weile Taijiquan. Im Taijiquan achte ich auf viele Dinge aus dem BBT. Darüber hinaus habe ich ein paar Aikido-Seminare besucht, früher noch Karate und WT gemacht. Auch wenn das in meiner Jugendzeit nicht lange war, glaube ich, hat das Spuren hinterlassen. Darüber hinaus lese ich viel von und über andere KK, gucke mir auch viele Videos an und gehe hin und wieder zu Leuten, mit denen man das üben kann. Aufgrund von Familie und Beruf ist das allerdings etwas ins Hintertreffen geraten. Zeit ist ja ein nicht unwichtiger Determinand. :D Für die Zukunft plane ich regelmäßiges Taijiquan- und Bujinkan-Training und den Blick über den Tellerrand primär mit Lehrmaterial, was ich dann im Training gezielt wiedererkennen kann.

Das Ganze ist ja auch eine Frage der Zusammenführbarkeit von verschiedenen Konzepten. Kann man parallel zwei Stile üben, die sich (scheinbar) widersprechen?! Zum Beispiel Aikido und Thai Boxen - klar gibt es Gemeinsamkeiten, aber die Wahrnehmung und die Bewegungsaussteuerung sind aus meiner Sicht vollkommen unterschiedlich, was in der Praxis dazu führen könnte, dass der Körper im Ernstfall nicht weiß, wie er arbeiten soll, er würde also im Widerspruch stehen. Hat da schon jemand nähere Erfahrungen?

Tyrdal
02-01-2015, 16:59
Zwar beinhaltet das BBT sechs unterrichtbare Schulen, aber man kann ja schlecht behaupten, dass tatsächliche alle Inhalte der einzelnen Schulen vemrittelt werden. Nicht grundlos wird ja gesagt, um eine Schule zu meistern reicht ein Leben nicht aus Das ist Unsinn. Zum einen werden die Schulen vermittelt, komplett (Nicht gleich bei den Schülergraden aber später schon) Zum anderen guck dir mal an wie lange früher (sagen wir mal 18./19. JH) für Menkyo Kaiden gebraucht wurde. Da gabs Leute die hatten das nach 3 Jahren. Lernen und üben kann man dann immer noch klar, aber die Schule gelernt zu haben geht schon.

Fisherman's Friend
02-01-2015, 17:48
Würde eine Möglichkeit bestehen, ein stilübergreifendes Training, eher Weekend oder Lager von 2-3 Tagen, zu organisieren?
Wenn ja, wäre das der absolute Hammer.
Wenn jemand organisieren will, biete ich gerne meine Hilfe an.

junger Tiger
02-01-2015, 19:57
Klar wäre sowas denkbar, wenn es genug Stilvertreter gibt, die in der Lage sind, Unterricht anzubieten?!

Fisherman's Friend
02-01-2015, 20:08
Klar wäre sowas denkbar, wenn es genug Stilvertreter gibt, die in der Lage sind, Unterricht anzubieten?!

Dazu müsste man, meiner Meinung nach, festlegen, wann ein Stilvertreter dazu geeignet ist, seinen Stil zu unterrichten/vorstellen.
Welche Gradierung soll er min haben?
Soll er ein eigenes Dojo haben?
Wie lange soll er seine Kunst min schon ausüben?
Wenn wir uns da festlegen können, sind wir schon auf einem guten Weg.

Willi von der Heide
02-01-2015, 20:11
Hallo erstmal !

Hier diskutieren wir doch schon eifrig:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/kkb-sparringstreffen-2015-ort-170110/

Fisherman's Friend
02-01-2015, 20:14
Danke für den Hinweis.
Wobei, Sparring ist doch mehr kämpfen, oder?

Schnueffler
02-01-2015, 20:27
Danke für den Hinweis.
Wobei, Sparring ist doch mehr kämpfen, oder?

Richtig!
Aber mit deinen Definitionen wirst du auch nicht weit kommen.

Fisherman's Friend
02-01-2015, 20:41
Richtig!
Aber mit deinen Definitionen wirst du auch nicht weit kommen.

Ich habe mir ein paar Fragen gestellt, um zu verhindern, dass die Vorstellung von einem Stil nicht von einem Anfänger durchgeführt wird, sondern von Leuten mit einem gewissen Kaliber. Ich gebe dir Recht, dass ich nicht weit kommen werde mit meinen Definitionen. Wie sehen deine Definitionen aus?

Schnueffler
02-01-2015, 20:52
Ich denke das kann man nicht eindeutig festlegen.

junger Tiger
02-01-2015, 20:53
Vorab sollte schon klar sein, was das Programm sein sollte:
- Sparring
- Seminar
- Vorführung
- "Ich zeig dir was, dann zeigst du mir was"-Sessions

Gibt ja viele Möglichkeiten, auch Kombinationen sind denkbar. Dann kann man darüber sprechen, welche Kriterien / Definitionen erfüllt sein sollte, oder?

Fisherman's Friend
02-01-2015, 20:59
Vorab sollte schon klar sein, was das Programm sein sollte:
- Sparring
- Seminar
- Vorführung
- "Ich zeig dir was, dann zeigst du mir was"-Sessions

Gibt ja viele Möglichkeiten, auch Kombinationen sind denkbar. Dann kann man darüber sprechen, welche Kriterien / Definitionen erfüllt sein sollte, oder?

Wir sind hier um zu diskutieren, nichts ist in Stein gemeisselt.
Es ist sehr schwierig, so ein Kampfkunsttreffen zu organisieren. Jede Idee hilft, weiter zu kommen. Ich immer offen für neues und andere Wege.

Gast
03-01-2015, 05:43
Ich würde sagen, wenn jemand Dich in einer Distanz mit technischen Mitteln eindeutig dominieren kann,
kann er Dir persönlich auch etwas beibringen.
So kann man ja nach einem Sparring mit jemandem gut entscheiden,
ob man sich nicht eine Technik oder eine Kombination von demjenigen zeigen lassen möchte.

Rene
03-01-2015, 09:55
Nu gut mir reicht Bujinkan. Das sind immerhin schon 6 eigene KK (von den anderen 3 sieht man ja nicht viel) plus extras (Kusarifundo, Jutte etc). Klar guckt man mal hier und da übern Tellerrand aber eben nicht regelmäßig.

Ähnlich hier. Ich hab schon ins WT, Boxen, BJJ und Judo reingeschaut. In meiner Jugend Ringen. Einfluss auf das Training nimmt alles irgendwie.

ThomasL
03-01-2015, 10:59
Mich interessiert, wie ihr es so mit stilübergreifenden Trainingsinhalten handelt.
Für mich hat es sich bewehrt stilübergreifend zu trainieren, insbesondere wenn sich die Stile ergänzen.
Ein Beispiel:
Am Anfang habe ich parallel Kyokushin Kai Karate und Kickboxen trainiert, dabei war Kickboxen für mich einfach eine Karatetrainingsform mit anderem Schwerpunkt (beides 2x regulärer Unterricht pro Woche).
Später habe ich dann Kyokushin Kai und Boxen kombiniert (auch beides 2x regulärer Unterricht pro Woche). Diese Kombi hat sich absolut ausgezahlt.
Zeitweise habe ich auch zusätzlich noch WT parallel dazu trainiert, hat sich auch ausgezahlt, der Nutzen war aber etwas limitierter weil dieser Stil sich doch in einigen Punkten deutlich vom Karate unterscheidet.
Eine gute Ergänzung sind auch immer Stile die einen anderen Bereich abdecken. Beispielsweise: Grapplingstile als Ergänzung zu reinen "Standupstilen".

Crosssparring ist unabhängig davon immer sinnvoll - egal mit welchem Stil. Aber auch hier gilt, so richtig profitieren tut man davon nur wenn man es regelmäßig betreibt (ideallerweise gegen die gleichen Gegner oder zumindest den gleichen Stil der einen vor "neue" Probleme stellt).

AndyLee
03-01-2015, 11:20
@junger Tiger

Dir auch ein frohes Neues Jahr!

Geschichtlich gesehen sind wir ja eng mit Japan verbunden. Ich selbst habe vor gut 37 Jahren mit Judo und Ju-Jutsu begonnen, also eine japanischen und einer deutsche Kampfkunst. Hinzu kam dann Taekwondo und Anti-Terrorkampf. Dabei ging es mir - dazu war ich noch zu jung und unreif - nicht um den Tellerrand, sondern darum, möglichst viele unterschiedliche Dinge zu trainieren, meine Woche auszufüllen und einfach nur "besser" zu werden, was immer das heißen mochte. Eigentlich wollte ich nur meinem Idol "Bruce Lee" nacheifern. Angebote hierfür gab es allerdings nur in Hannover, was für mich als Schüler zu weit war. Zu dieser Zeit habe ich übrigens auch Prof. Wally Jay (Konzept der "small circles") zum ersten Mal auf einem Seminar erlebt...

Das "über den Tellerrand schauen" kam für mich eigentlich erst richtig (also bewusst) zu meiner Vorbereitung für meinen 2. DAN JJ hinzu. Hier lernte ich das Jun Fan Gung-Fu und i. d. F. das Konzept Jeet Kune Do kennen. Damals wurde das Jun Fan Gung Fu noch für sich trainiert, heute nennt man alles irgendwie "Jeet Kune Do" oder auch "Jeet Kune Do Concepts" und es gibt - hin und wieder - Streit, warum was wie heißt und nicht anders... langweilig...

Für mich ist das Konzept des Jeet Kune Do das einzige Konzept, dass ich als solches in Verbindung mit dem "Tellerrand" auch wirklich als Konzept bezeichnen würde. In keiner anderen Kampfkunst ist die Wertigkeit eher auf das Konzeptionelle (z. B. die 5 W
ways of attack) als auf das Technische gelegt. Anders ausgedrückt: Hierbei ist selbsterklärend, dass man technisch absolut uptodate sein muss... und zwar in allen 5 Distanzen, also einschl. der sogenannten Trappingdistanz und den Distanzen davor und danach. Alles basiert allerdings auf konzeptionelle überlegungen... einfach aber genial. Wenn man bedenkt, wie alt das JKD mittlerweile ist... oft wurde und wird versucht, diese Überlegungen zu kopieren. Keine dieser Kopien erreicht m. E. aber die Klasse des JKD.

Insofern schaue ich seit nunmehr knapp 20 Jahren über den Tellerrand. Selbst habe ich viele andere Kampfkünste trainiert, vornehmlich ging es mir allerdings auch immer um Kampfkünste, die nicht so bekannt und in Deutschland Mainstream sind, wie z. B. Savate, Silat, Viet Vo Dao oder versch. Stile der FMA. Im Übrigen habe ich für mich auch festgestellt, dass man sich auch nur selbst damit einengt, indem man die "Regel" aufstellt, dass die von einem selbst trainierten Stile irgendwie "harmonieren" müssten - was auch immer damit gemeint sein soll. Ich für mich habe festgestellt: No way as way - No limitation as limitation. Man selbst ist sein eigener Mittelpunkt und setzt sich selbst Grenzen. Hier geht es also nicht um eine äußerliche, sondern die durch sich selbst gesetzte innerliche Grenze. Für mich trifft Folgendes zu: Jede Kampfkunst passt zu einer anderen, ergänzt diese oder schafft durch ihre Gegensätzlichkeit (siehe Konzept Ying-Yang) ein unglaublich inspirierendes Spannungsgefühl. Daher noch einmal die Wiederholung wieder so eines konzeptionellen Gedankens von Bruce Lee von vor über 40 Jahren (!): "Using no way as way, having no limitation as limitation..." Du bist dein "Macher", nur du setzt dir deine eigenen Grenzen. Wenn du dir also schon Grenzen setzt, dann wähle diese intelligent und hechel keinen Gedanken hinterher, nur weil jemand lauter oder beharrlicher ist, als andere. Man sollte sich in die Lage versetzen, auch die "leisen" Töne aufnehmen zu wollen.

Nun könnte man resümieren, dass ein "über den Tellerrand schauen" eine Garantie für Kultur, Beharrlichkeit, Vielseitigkeit und geistige Vielfalt ist. Ich habe im Training allerdings auch viele Menschen kennen gelernt, die das auch mit dem Training "nur" einer einzigen Kampfkunst - wie ich meine - gelungen praktizierten.

Daher mein Fazit: Über den Tellerrand schauen hat m. E. eher mit einer geistigen Qualität zu tun, die - wenn man diese nicht nur besitzt sondern auch nutzt - für sich selbst den Tellerand bildet, der nicht nur nach anderen Kampfkünsten, sondern - viel allgemeiner - nach sämtlich "Neuem" Ausschau hält. Er ist sozusagen der "geistige Hunger" der in dem einen sitzt, im anderen weniger.

Yuku
03-01-2015, 12:09
Hallo. Ich habe ein Trainingsformat entwickelt das es fast allen trad. Stile ermöglicht sich zu einem komplexen Stil zu entwickeln in dem alles vorhanden ist, von Aikido bis WT/WC und das ohne die Grundtechniken und Kata/Formen zu verändern. Ich biete zu diesem Thema auch eine Seminarreihe (Die komplexität der Kampfkünste in nur einem Stil) an. So muss man nicht ständig andere Seminare besuchen um über den "Tellerrand" schauen zu können, und mann lernt den eigenen Stil auf eine ganz neue Art und Weise kennen.

Rene
03-01-2015, 13:15
Versteh ich nicht. Kannst du das etwas ausführen?

Yuku
03-01-2015, 13:52
Meinst du mich, Rene? Weiter ausführen? Ja, auf einem Seminar. Weitere Info Yuku Hakuken Kenpo & Kobudo - Startseite (http://www.yuku-hakuken.de)

Rene
03-01-2015, 14:02
Sicher meinte ich dich. Deswegen stehts ja direkt unter deinem Post. ;-)

Also die Komplexität aller Kampfkünste, in einen Trainingsformat. Das hinterlässt Fragen. Nämlich was du darunter verstehst. Das sollte man schon umreissen können, ohne die Leute in ein Seminar zu zwingen. Besonders wenn man so Äusserungen in einem Kampfkunst-Forum macht, in dem man auf Leute trifft, die selbst nicht unbefleckt sind. Also, was verstehst du darunter, oder was muss ich darunter verstehen?

Yuku
03-01-2015, 14:17
Nun, ich erkläre auf den Seminaren wie mann den eigenen "Stil" trainieren kann/muss um alle "versteckten" Techiken/Anwendungen zu finden. So kann z.B. ein Karateka in seinem "Stil" Aikido, WT, Quan Fa usw. finden, und auch umgekehrt.

Ich hoffe das ich es damit etwas verdeutlicht habe.

AndyLee
03-01-2015, 15:53
Es gibt sie also doch - diese "Geheimtechniken"? Naja... Nun reise ich schon knapp 40 Jahre durch die Kampfkunstwelt und leider sind mir dabei keine geheimen Techniken begegnet. Vielleicht handelt es sich hierbei auch nur um Propaganda und die eigentliche Botschaft ist: Ihr besucht meine Seminare, damit ich die Kohle verdiene. Die geheimen Techniken, deren Weitergabe (der "Sage nach") ursprünglich von Familie zu Familie (Meister zu Schüler) gedacht war, werden hier von Verkäufer zum Käufer weitergegeben. Auch auf die Rituale kann man sich heutzutage nicht mehr verlassen... ney ney ney...

Ich habe diesen Thread auch etwas anders verstanden. Denn über den Tellerrand schauen heißt ja m. E. nicht, gleich einen eigenen Stil entwickelt zu haben, bzw. etwas "Tolles" zu Wissen, womit man andere Stile durchaus einbeziehen kann - gibt es alles schon und mehr, als man so gebrauchen kann. Da macht man es sich auch mMn viel zu einfach... "irgendetwas Neues" hat für mich eben auch keine Qualität. Die Kopie einer kopierten Idee ist eben etwas anderes, als die Kopie des Originals und diese ist wieder anders als das Original...da klaffen Welten zwischen.

An das Original kommt nichts ran. Auch mit noch so viel "Kampfkunst-Mystik-Herbeigerede" ist da nichts zu machen. Für mich immer noch ein Indiz dafür, dass der Tellerrand immer schon da war, die Leute aber nicht immer über ihre eigenen Ausmaße wissen, also ob sie schon "groß genug" sind, diesen Tellerrand überhaupt zu erreichen. Warum? Weil es immer wieder Leute gibt, die den Tellerand kurzerhand eine Etage tiefer setzen, das Niveau damit in den Boden schrauben und suggerieren, ihr Tellerrand (ihr Niveau) wäre der Maßstab. Natürlich würde so offen niemand schreiben, denn so ist ja keine Kohle zu verdienen. Da man aber Kohle verdienen will, hängt dahinter Strategie und Wirtschaftlichkeit und man nennt es dann anders... so z. B. wird aus dem Jeet Kune Do kurzerhand eine Jeet Kwon Do und wieder verdient jemand mit der Unwissenheit der anderen Menschen und der Tellerrand ist praktisch der Boden, über den eigentlich jeder schauen könnte - wenn er es nur wüsste...

Tyrdal
03-01-2015, 16:01
Es gibt sie also doch - diese "Geheimtechniken"? Naja... Nun reise ich schon knapp 40 Jahren durch die Kampfkunstwelt und habe - für mich - ernüchternd festgestellt, dass es eben keine geheimen Techniken gibt.
Ach Unsinn. Du hast sie nur nicht bemerkt, weil sie geheim sind! :p

AndyLee
03-01-2015, 16:08
Ach Unsinn. Du hast sie nur nicht bemerkt, weil sie geheim sind! :p

Shit... natürlich... hätte ich über den Tellerrand geschaut, hätte ich's gewusst...die Frage ist nur: Wo isser denn hin, bzw. hinter welcher Aldi-Kampfkunststätte hatter sich versteckt, der gute alte Tellerrand?

Yuku
03-01-2015, 16:22
Nein, es gibt keine "Geheimtechniken". Daher schrieb ich es in Anführungszeichen. Es gibt nur Techniken die man kennt und welche die man (noch) nicht kennt. Zudem biete ich, im Gegensatz zu den anderen Seminaren, eine "Geld zurück Garantie" an. Ich kann mein Seminar auch noch mit einem Zitat erklären. Gib einem Hungernden einen Fisch und er wird satt für einen Tag (Seminare die ich kennen gelernt habe). Zeige Ihm wie man Fischt und er wird nie mehr Hungern (Ziel meiner Seminarreihe). Ich will hier Niemanden schlecht Reden, aber wer ist wohl eher Finanzorientiert, der der immer nur ein paar Techniken zeigt, oder der der hilft Eigenständig zu werden.

AndyLee
03-01-2015, 16:33
@Yoku
Es ging mir um die Idee bzw. den Gedanken, der hinter den Dingen steht. Eine "Geld-zurück-Garantie" - nur um dein Beispiel aufzugreifen - ist für mich geradezu prädestiniert für den Preis der "sinnlosesten Dinge", die die Welt nicht braucht und nie brauchen wird. Das ist reine Propaganda hinter der nur eine Botschaft steht: Probieren! Das ist Werbung, wie für ein Shampoo, die Klo-Bürste oder das Gesundheits-Müsli... intelligente Menschen fragen sich: Habe ich alles schon benutzt oder gegessen, wie bekomme ich da denn mein Geld wieder? Und: Tatsächlich bekommt man es eben nicht wieder. Versprechen und Trommeln ist das Eine, die Realität das Andere.

So, wie du deine Seminare hier anbietest, kann ich die Gedanken hinter diesen Seminaren, die du ja - in deiner - Ausführlichkeit (danach wurdest du ja auch gefragt) bereits geäußert hast, nur kritisieren. Ich kann nur sagen: Sowas gibt es schon massenweise und vieles m. E. mit mäßiger bis schlechter Qualität. Allerdings muss nun jeder selbst wissen, wo und bei wem er sein Geld lässt bzw. über den Tellerrand schaut... freies Land ;)

Yuku
03-01-2015, 17:49
@AndyLee. Du kannst gerne (nein, eigentlich musst du, gerade in der kk) kritisch sein. Kann ich verstehen. Aber jemanden, oder etwas zu kritisieren den/das man nicht kennt ist schon recht Anmaßend. Du magst ja deine Erfahrungen gemacht haben bezüglich Seminare, aber wer in einen Apfel beißt kann nicht sagen wie eine Birne schmeckt. Der Gedanke mit der Geld zurück Garantie ist in meinen Augen einfach nur fair, und ich verstehe wirklich nicht was du daran so negativ findest.

Rene
03-01-2015, 18:03
Also bekanntermaßen habe ich alle Geheimtechniken bereits veröffentlicht, selbst die Technik der vibrierrrenden Hände™, es gibt also keine Geheimtechniken mehr:

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Nun, ich erkläre auf den Seminaren wie mann den eigenen "Stil" trainieren kann/muss um alle "versteckten" Techiken/Anwendungen zu finden. So kann z.B. ein Karateka in seinem "Stil" Aikido, WT, Quan Fa usw. finden, und auch umgekehrt.

Ich hoffe das ich es damit etwas verdeutlicht habe.

Natürlich nicht. Denn über was sprichst du, über eine Einstellungssache, also wie man da heran geht, oder wie man tatsächlich trainieren sollte, um alle "versteckten" Techniken kennen zu lernen? Bei letzterem, ich glaub nix.

Yuku
03-01-2015, 21:18
Beides. Es ist immer eine Frage der Einstellung, aber auch wie man etwas trainiert bzw. lehrt. Ich gebe einen "Leitfaden" der es ermöglicht die kk im Ganzen zu sehen bzw. zu verstehen und im eigenen "Stil" zu finden.

AndyLee
04-01-2015, 00:15
@Yuku
Schwach argumentiert, weil du hier einiges - vllt. auch gewollt - durcheinander wirbelst. Wir sprechen hier nicht von "Geschmäckern" (schmeckt dies oder passt jenes), sondern von Dingen, die sich wiederum aus anderen, durchaus bekannten (weil erfahren) Dingen ableiten, die man schon kennt und worüber man sich i. d. F. sehr wohl eine Meinung bilden kann. Ich kann auch bei Unfällen mitreden und mir ein Urteil darüber bilden, obwohl ich noch keinen Unfall hatte, ähnliches mit dem Finger abschneiden, den Banküberfall, das Frauen SV-Seminar, die Polizei, Drogendealer, BMWs, dass Kiffen, usw.

Wie gesagt: Verkaufsstrategie mit der Botschaft: "Komm zu mir, damit ich das Geld mit deiner Unwissenheit verdiene." Und diese "Geld-zurück-Garantie"... ich erwähnte bereits die Beispiele, wo es eben lediglich Lockmittel - also Mittel zum Zweck - ist. Allerdings: Warum bietest du die Seminare nicht kostenlos an? Könntest du vielleicht doch ein Interesse an Geld haben und - nur ein Gedankenspiel - in der Folge auch ein sehr großes Interesse daran haben, dass möglichst viele Leute zu deinem Seminar kommen? Wie gesagt: Nur so ein Gedanke... Nimm das bitte nicht persönlich, ich kenne dich nicht. Ich kenne aber diese Argumentation, die da heißt: "Nur wenn du zu diesem Seminar kommst, kannst du richtig mitreden"... ich erinnere mich da gerne an die unendlichen Diskussionen über Systema und sage mir: Glauben die Menschen hinter dieser "Argumentation" tatsächlich, nur Vollpfosten vor sich zu haben, die man mit so billigen Argumentationen abspeisen kann? Ja - täglich grüßt das Murmeltier. Versuch macht Klu(ch)g.

Allerdings: Wo ist eigentlich konkret dein Tellerrand, über den du ja auch andere Leute schauen lassen möchtest...? Vielleicht noch eine andere Frage: Was hat dir dabei geholfen, die KK als Ganzes zu sehen bzw. zu verstehen und im eigenen Stil zu finden...?

Yuku
04-01-2015, 10:09
Punkt1: schwach argumentiert. Da du weder meine fähigkeiten noch meine person als solches kennst, kannst du dir kein Urteil über mich erlauben. Ich könnte ja genauso gut über dich sagen das du keine Ahnung hast, nur weil du nicht verstehen kannst das mein Konzept funktioniert, und du wohl mit Scheuklappen dein Training absolvierst. Aber das tue ich nicht. ich versuche wenigstens dich zu verstehen. Wie du ja bereits erwähntest "ein freies Land".
Ich kann ja die Skepsis verstehen, aber schließlich ist es ohne Risiko.

Punkt2: Umsonst? Wäre ich ein Geldschei... dann gerne. Aber auch ich muss mir meinen Unterhalt verdienen. Ich betreibe bereits mein Dojo ohne Finanziellen Hintergedanken. Hauptberuflich bin ich Steinmetz und Steinbildhauer. Zudem findet das Seminar bei den jeweiligen Schulen/Vereinen statt, und ist daher auch kein offenes Seminar. Lohnausfall, Fahrtkosten und die viele Zeit die ich in meine Ausbildung Investiert habe und weiter Investiere sollte doch, da andere mit weniger Lehrreichen Inhalten ja auch Geld verdienen, eine Finanzielle Anerkennung nichts "Unanständiges" sein, zumal ich ja nur bei Zufriedenheit Geld bekomme.
Aber ich bin froh das es Leute/Vereine/Schulen wie Dich gibt, bei denen man kostenlos trainieren kann.

Punkt3: Einen Tellerrand gibt es bei mir eigentlich nicht, da ich nicht so kleinkariert denke. Ich sehe immer alles im Ganzen (Einstellung).
Wenn ich dir jetzt hier erkläre wie ich das geschafft habe, bräuchte ja keiner mein Seminar buchen.

junger Tiger
04-01-2015, 16:58
Sind ja inzwischen schon ne Menge unterschiedlicher Herangehensweisen an dieses Thema vorgestellt worden. Danke dafür!

Yukus letzter post hat mich zu einer Frage geführt - und zwar geht es um Folgendes er schreibt:
Einen Tellerrand gibt es bei mir eigentlich nicht, da ich nicht so kleinkariert denke. Ich sehe immer alles im Ganzen (Einstellung).

Ich denke, dass es immer einen Tellerrand geben muss. Man kann immer nur so viel erkennen, wie der eigene Horizont hergibt - und der kann aufgrund erfahrungsgemäßer Determinanten nicht endlos sein. Von daher schadet es meiner Meinung nach nicht vom Tellerrand zu sprechen. Der Tellerrand ist ja nichts Negatives, sondern, so wie ich es sehe, etwas Notwendiges. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht ...

"Objektiv" gibt es keine Grenzen. Das sehe ich ähnlich wie Yuku. Aber da wir als Menschen an unsere Subjektivität nunmal gebunden sind, gibt es Grenzen. Diese kann man stückweise erweitern, aber niemals auflösen. Allein die Aussage "Einen Tellerrand gibt es bei mir eigentlich nicht", impliziert, dass es woanders einen geben kann. Und spätestens da wäre dann eine Grenze erreicht. Aber das ist nur theoretisches Gezerre.

@ Yuku
Habe ich dich richtig verstanden, dass du in deinen Seminaren den Leuten auf deren KK-Wegen helfe möchtest, indem du ihnen nicht primär Techniken zeigst, sondern vielmehr Prinzipien / Konzepte, mit denen sie dann experimentieren können?! Ein Karateka kann, so deine These, korrekt?, dadurch die Aikido-Prinzipien in seinen Katas entdecken usw. Damit soll der karatespezifische Fokus der Bewegungen zugunsten des Aikido-Fokus getauscht werden? Streng genommen würde es sich dann um einen Karateka handeln, der Aikido macht. Er würde Karateka bleiben.

Bero
04-01-2015, 17:12
Nun, ich erkläre auf den Seminaren wie mann den eigenen "Stil" trainieren kann/muss um alle "versteckten" Techiken/Anwendungen zu finden. So kann z.B. ein Karateka in seinem "Stil" Aikido, WT, Quan Fa usw. finden, und auch umgekehrt.

Ich hoffe das ich es damit etwas verdeutlicht habe.

Mhh also ehrlich gesagt kann ich mir darunter immer noch nicht viel vorstellen.
Klar finden sich gerade bei den asiatischen Systemen immer wieder ähnlich Techniken/Prinzipien aber "versteckt"?

Wie gehst du den dabei vor, welches Konzept verfolgst du?

Yuku
05-01-2015, 16:40
@junger tiger. Natürlich gibt es Grenzen/Tellerrand, daher schrieb ich ja "eigentlich".

Mit Prinzipien arbeite ich, ja stimmt. Entscheidend dabei ist wie diese definiert und umgesetzt werden.

Wichtig ist erst mal zu Wissen, warum man etwas macht. Ich z.B. habe mit Kenpo begonnen weil ich Kämpfen lernen wollte und nicht Kenpo. Da aber die Auswahl in meinem Wohnort sehr begrenzt war blieb mir "nur" Kenpo. Ich trainiere auch heute noch Kenpo, aber das begrenze ich auf die Grundtechniken. Wie jemand seine Grundtechniken einsetzt, sollte aber ihm selbst überlassen werden. Wer also als Karateka seine Techniken im Sinne "Aikido", oder im Sinne "WT", oder ein Aikidokämpfer seine Bewegungen im Sinne "Karate" usw. benutzt, bleibt zwar Aufgrund der Grundtechniken ein "Karateka" handelt aber bei den Anwendungen im Sinne eines Kampfkünstler.

Yuku
05-01-2015, 16:55
@Bero. Mit "versteckt" meine ich die nicht offensichtlichen Techniken. Z.B. ein Fauststoß ist wenn man ihn in der Grundtechnik sieht nur ein Fauststoß, also ein Schlag, ich kann den Fauststoß unter anderem auch zum Blocken benutzen. So sind auch Aikido, Karate, usw. ineinander "versteckt". Ich erkläre wie man diese finden kann.

AndyLee
05-01-2015, 17:53
Punkt1: schwach argumentiert. Da du weder meine fähigkeiten noch meine person als solches kennst, kannst du dir kein Urteil über mich erlauben. Ich könnte ja genauso gut über dich sagen das du keine Ahnung hast, nur weil du nicht verstehen kannst das mein Konzept funktioniert, und du wohl mit Scheuklappen dein Training absolvierst. Aber das tue ich nicht. ich versuche wenigstens dich zu verstehen. Wie du ja bereits erwähntest "ein freies Land".
Ich kann ja die Skepsis verstehen, aber schließlich ist es ohne Risiko.

Punkt2: Umsonst? Wäre ich ein Geldschei... dann gerne. Aber auch ich muss mir meinen Unterhalt verdienen. Ich betreibe bereits mein Dojo ohne Finanziellen Hintergedanken. Hauptberuflich bin ich Steinmetz und Steinbildhauer. Zudem findet das Seminar bei den jeweiligen Schulen/Vereinen statt, und ist daher auch kein offenes Seminar. Lohnausfall, Fahrtkosten und die viele Zeit die ich in meine Ausbildung Investiert habe und weiter Investiere sollte doch, da andere mit weniger Lehrreichen Inhalten ja auch Geld verdienen, eine Finanzielle Anerkennung nichts "Unanständiges" sein, zumal ich ja nur bei Zufriedenheit Geld bekomme.
Aber ich bin froh das es Leute/Vereine/Schulen wie Dich gibt, bei denen man kostenlos trainieren kann.

Punkt3: Einen Tellerrand gibt es bei mir eigentlich nicht, da ich nicht so kleinkariert denke. Ich sehe immer alles im Ganzen (Einstellung).
Wenn ich dir jetzt hier erkläre wie ich das geschafft habe, bräuchte ja keiner mein Seminar buchen.

Punkt 1: Das meine ich bei dir mit "alles-durcheinander-wirbeln"... vielleicht auch genauso gewollt, weil es vom Thema wegführt? Wie du aufmerksam lesen konntest, ging es mir nie irgendwo um DEINE Fähigkeiten oder DEINE Person - auch wenn ich dich persönlich kennen würde, würde ich mir kein persönliches Urteil über dich erlauben. Was ich aber kann: Aufgrund deiner geschriebenen Texte Rückschlüsse auf deine Intentionen, deine Einstellung und deine Motivation zu erhalten. Hier ging es mir schlicht und ergreifend um das angebotene Seminar. Wie gesagt: Dies deckt sich mit vielen anderen Angeboten und da kann ich sehr wohl Schlussfolgerungen ziehen.

Punkt 2: Das wiederum kann ich sehr gut nachvollziehen. Du brauchst dich dafür auch nicht rechtfertigen. Hier ging es mir auch nicht um die Feststellung, dass das Seminar als solches etwas kostet, sondern wie es verkauft wird, also die Strategie dahinter...sprich: Eine uralte Idee, 1000mal gesehen, immer wieder kopiert und jede Kopie wird - wie man so weiß - schlechter. Kein Vorwurf. Anders ausgedrückt: Ich hätte hier eine andere Strategie (andere Thematik) gewählt. Aber dass soll dich nicht stören, dass war eher mein Ding, wir sind hier in einem Forum und hier darf man Meinungen äußert. Also: Alles Gut.

Punkt 3: Der "Tellerrand" beschreibt eine Umgebung unter, über oder neben den eigenen Erfahrungsbereich. Nichts also mit "kleinkariert" sondern mit "sehr klug", denn wer über seinen Tellerrand schaut, macht genau dadurch deutlich, Aufnahmebereit für "Neues" zu sein. Bekanntlich lernt man im Leben nie aus... aber auch hier im Forum gibt es genug Leute, die von sich annehmen, sie wüssten alles und es gebe für sie so eben nichts Neues. Die schauen dann auch nicht mehr über den eigenen Tellerrand. Schade. Aber so ist das nunmal. Übrigens: Lediglich die Absicht zu haben, über den eigenen Tellerrand zu schauen, reicht auch nicht aus. Zum Erkenntnisgewinn gehört das "tun"... man muss es eben einfach machen...

Hunter85
05-01-2015, 18:45
Moin Moin ,also ich Trainiere super gerne auch mal andere kk und besuche Seminare weil ich bis jetzt immer was sinnvolles mitnehmen konnte. Und außerdem macht es mir sehr viel Spaß durch Sparring mit anderen Stilrichtungen
zu sehen wo ich noch an mir arbeiten muss (auch wenn manche Erkentniss mit Schmerzen verbunden war aber wir sind ja nicht beim Schach:D). Ich muss sagen das die Leute egal wo wir mit trainiert haben immer sehr Respektvoll mit uns umgegangen sind. Also alles in allem eine gute Sache über den Tellerrand zu schauen.
Gruß Hunter

Yuku
06-01-2015, 11:18
@AndyLee

Punkt1: Dann habe ich Dich Missverstanden. Jedoch kannst Du nicht Wissen was und wie ich etwas Vermittele. Ich habe auch schon Seminare mit dem ähnlichen Gedanken besucht und wurde schwer enttäuscht. Ich möchte zeigen das es wirklich möglich ist mit den richtigen Informationen mehr aus seinem "Stil" heraus zu holen. Ich bin nicht gut in Marketing und nicht gut darin mich zu verkaufen, aber ich Glaube ich bin sehr gut darin Wissen zu vermitteln.

Punkt2: Dann machen also alle Seminare keinen Sinn?

Punkt3: Wozu brauche ich einen "Tellerrand" um offen für neues zu sein? Wenn ich etwas lerne das ein ständiges und nicht enden wollendes Lernen verlangt, liegt bei mir die Grenze bzw. der Tellerand im Tod. In einem muss ich Dir aber auch rechtgeben und zwar das mit dem "sehen/hören" allein nichts gewonnen wird, sondern erst mit dem tun. Ich biete mit meinen Seminaren lediglich die Möglichkeit einfacher Dinge zu sehen und zu verstehen, aber dies funktioniert nur wenn diejenigen Personen auch entsprechend trainieren. Ohne Fleiß kein Preis.

AndyLee
06-01-2015, 17:22
@Yuku

Punkt 1: Ja, dann hast du mich aber sowas von Missverstanden... bliebe dann noch die rein rhetorische Frage, worin du dich denn genau von den unterscheiden gedenkst, die es - deiner Meinung nach - nicht gut gemacht haben. Genau diese Argumentation, dass es eben so viele schlecht Angebote in genau diesen Bereichen gibt, habe ich ja durchgehend vertreten... falls du aufmerksam gelesen hast.

Punkt 2: Nun, wenn du denkst, dass Seminare dann keinen Sinn machen, würde ich dich fragen, warum du dann ein Seminar anbietest. Solltest du das auf mich bezogen haben, müsste ich wiederum hinzufügen, dass ich so etwas, so etwas ähnliches oder auch nur so etwas in der Art nirgendwo geschrieben haben... falls du aufmerksam gelesen hast. Sinn machen solche Seminare m. E. durchaus in den Händen von Fachleuten, die schon durch das Training eben dieser übergreifenden Ideen bzw. Konzepte (wie z. B. JKD) eine gewisse Authentizität besitzen. Nicht immer alles so wild durcheinander- fuchteln... is ja furchtbar ;)

Punkt 3: Eine Grundsatzdiskussion über "den gemeinen Tellerrand" werde ich mit dir hier nicht fügen. Ich schreibe nur, dass der Blick über den eigenen Tellerrand für mich ein Softskill zur Befähigung der eigenen Weiterentwicklung ist. Wenn jemand ein Seminar gibt und mitteilt, er wisse und könne alles und bräuchte diesen Blick nicht mehr, würde ich persönliche unbedingt jeden davon abraten, so ein Seminar zu besuchen... wobei wir wieder bei dem "freien Land" sind, in dem bekanntlich jeder selbst entscheiden kann...

Kigger
06-01-2015, 17:44
Ich persönlich mache sowieso immer wieder probetrainings bei was auch immer mich interessiert. Im Fall vom muay Thai bin ich dann sogar dort geblieben;)
Ich finde es immer interessant wie Dinge anderswo gehandhabt werden. Bei uns im bujinkanverein gibts auch viele Leute mit anderen kk-Hintergründen (tkd, bjj, fma, wt,...).

Jo,mache ich genauso.
Trainiere selbst Pointfighting aber anderswo gerne mal LK,war beim Fechten,ETWO WT,WC,Taiji....
Oft erscheint der selbst eigene Stil in einer anderen Schule schon recht unterschiedlich weil andere Trainingsinhalte,anderer Rythmus und andere Trainings und Sparringspartner.
Lohnt sich immer sowas zu machen und man lernt nette Leute kennen.

Yuku
06-01-2015, 20:58
@AndyLee. Zum Thema "ausführlich lesen". Punkt2 war nicht meine Meinung, sondern nur eine frage an Dich.

Zu Punkt2: JKD bedient sich doch Techniken verschiedener "Stile", oder? Ich kenne JKD nicht wirklich gut, aber wie muss man sich das Vorstellen? Gehen die Leute da jeder in verschiedenen Stilen/Schulen/Vereinen und trainieren diese nebeneinander und mixen das dann nach belieben, oder gibt es in den JKD Schulen einen/mehrere Trainer die die verschiedenen Stilelemente unterrichten? In letzterem Fall wäre dies dann nicht auch eine Kopie von einer Kopie usw.?
Nun, mein Ansatz ist genau gegensätzlich. Ich suche und finde dies auch in einem einzigen "Stil", mit dem Vorteil das alles egal ob Aikido-, WT-, oder JJ Anwendung, auf der gleichen Basis (z.B. Karate) aufbaut.

Zu Punkt3: Ich muss dir recht geben wenn du Lehrer meidest die behaupten alles zu Wissen und/oder zu Können. Für mich ist das Thema KK ein endloses Lernen. Man kann, wenn man bereit dafür ist, immer etwas neues lernen bzw. besser werden. Zitat "Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorrankommen, sondern nur vor dem Stillstand"

AndyLee
07-01-2015, 15:53
@Yuku

Ich befürchte geradezu, dass dein Hang das "ausführliche Überfliegen" und eben nicht das "ausführliche Lesen" ist... dahinter käme dann ja das Verständnis, womit wiederum das Wissen um den Gesamtzusammenhang verbunden ist. Ich habe dir die Möglichkeit gegeben, meine Meinung nachzulesen, notfalls kannst du das nochmal ausführlicher Tun. Handelt sich ja auch nur um meine Sichtweise... so what? Wenn du konkrete Nachfragen hast, stelle die... aber - bitte bitte - keine dieser rhetorischen Fragen, bei denen Deine Erklärung bereits schon in der Frage enthalten ist. Mir dann zu unterstellen, ich hätte da eine "Frage" überlesen... also - viel zu durchsichtig...

Zum JKD: Erkundige Dich entweder z. B. HIER (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/jeet-kune-do-krav-maga-166969/index4.html#post3229212) oder Google (https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=Jeet+Kune+do)

Rene
07-01-2015, 17:38
Nun, mein Ansatz ist genau gegensätzlich. Ich suche und finde dies auch in einem einzigen "Stil", mit dem Vorteil das alles egal ob Aikido-, WT-, oder JJ Anwendung, auf der gleichen Basis (z.B. Karate) aufbaut.



@Bero. Mit "versteckt" meine ich die nicht offensichtlichen Techniken. Z.B. ein Fauststoß ist wenn man ihn in der Grundtechnik sieht nur ein Fauststoß, also ein Schlag, ich kann den Fauststoß unter anderem auch zum Blocken benutzen. So sind auch Aikido, Karate, usw. ineinander "versteckt". Ich erkläre wie man diese finden kann.

Also für mich kling das nach Hokus Pokus und nicht nach fundiertem Wissen. Der Fehler steckt mMn schon im Grundgedanken, alle Prinzipien auf einen Stil reduzieren zu können. Die muss man aber erstmal verstanden haben. Wenn man das nicht hat, was sehr wahrscheinlich ist, wie will man als Karateka zum Beispiel denn ein Aikido im Karate erkennen, zumal die Prinzipien dieser beiden Kampfkünste sich völlig widersprechen.

Yuku
08-01-2015, 14:51
Tut mir leid wenn ich des ein oder anderen Vorstellungskraft gesprengt habe. Ich kann nur sagen das es bei mir mit Kenpo funktioniert. Wie ich bereits geschrieben habe "Es kommt immer darauf an was man warum und wie trainiert".

Die Frage sollte also nicht sein, ob man alle Prinzipien auf einen Stil reduzieren kann, sondern ob man es möchte.

Für die die es nicht Glauben können: Die Erde war früher auch mal eine Scheibe, bis einer Bewiesen hatte das dem nicht so ist.

Aber, ist ja auch egal. Ich wollte ja nur helfen.
Wer also seinen Stil komplettieren möchte kann sich gerne bei mir Melden.

Rene
08-01-2015, 18:49
So kann man sich auch aus der Affaire ziehen. Aber schön dass das so im Kempo klappt. :cool:

AndyLee
09-01-2015, 14:29
Tut mir leid wenn ich des ein oder anderen Vorstellungskraft gesprengt habe. Ich kann nur sagen das es bei mir mit Kenpo funktioniert. Wie ich bereits geschrieben habe "Es kommt immer darauf an was man warum und wie trainiert".

Die Frage sollte also nicht sein, ob man alle Prinzipien auf einen Stil reduzieren kann, sondern ob man es möchte.

Für die die es nicht Glauben können: Die Erde war früher auch mal eine Scheibe, bis einer Bewiesen hatte das dem nicht so ist.

Aber, ist ja auch egal. Ich wollte ja nur helfen.
Wer also seinen Stil komplettieren möchte kann sich gerne bei mir Melden.

Nein nein... die Frage ist nicht, "... ob man es möchte...", sondern ob - einerseits - der Stil selbst diese Möglichkeit zur Verfügung stellt und unterstützt und ob - andererseits - man selbst schon in der Lage ist, derartige Möglichkeiten auch als Chance zu erkennen und begreifen - daraus dann entsteht das Bedürfnis der Anwendung. Und auch dann besteht kein Zwang zur Anwendung aller Prinzipien. Es geht um das, was individuelle zu einem passt bzw. zu dem man sich - aufgrund des Trainings -zugehörig sieht. Wenn du so willst, eine Art "Erziehungsprozess". Nochmal zur Erinnerung: Beim JKD z. B. handelt es sich um ein Konzept, welches wiederum u. a. Prinzipien enthält, wenn du aufmerksam die Infos über JKD gelesen hast. Es ist das, was du in deinem Seminar vor hast, als Innovation vorzustellen, was tatsächlich allerdings seit gut 40 Jahren - also praktisch noch vor deiner Geburt - entwickelt wurde.

Um bei deinem Beispiel mit der Scheibe zu bleiben: Unwissenheit über die Beschaffenheit einer Sache ist der Nährboden für etwaige Vorgaben, also Behauptungen, Lügen, Eigenkreationen, Phantastereien, Wahnsinn... etc.

Dein Seminar kannst du halten wie und wo immer du möchtest. Hier geht es lediglich um die Klarstellung, dass es die Inhalte längst gibt und man nur mal über den eigenen Tellerrand schauen muss, um diese Realität auch zu erkennen. Hättest du es gewagt, hättest du es auch nachlesen können. Darum ging es mir: Um den Tellerrand, der inhaltlich hier im Thread auch erfragt wurde. Den sollte man eben schon haben, um über ihn auch mal in eine andere Welt, als die eigenen, schauen zu können. Keiner belügt sich so gerne und so oft, wie man sich selbst. Daher ist der Blick nach mehr gesicherten Erkenntnissen in den Bereichen, in denen man sich bewegt oder bewegen möchte, mitunter gar nicht so dumm...

Yuku
10-01-2015, 13:56
Nun, streng genommen ist die Idee schon viel älter als 40 Jahre, und somit viel älter als das JKD und viel älter als wir alle hier.

Nochmals, ich unterscheide mich von JKD insofern das ich einen Weg gefunden habe die vielfalt der verschiedenen Prinzipien auf einen bereits gelernten/gefestigten Stil, und dessen Techniken anzuwenden.

Filzstift
10-01-2015, 14:12
Für die die es nicht Glauben können: Die Erde war früher auch mal eine Scheibe, bis einer Bewiesen hatte das dem nicht so ist.
.

OT mit bildungsauftrag: Man hat es schon lange davor vermutet, aber spätestens seit der antike hat niemand mit grundlegender Bildung mehr ernsthaft an der kugelform der erde gezweifelt.

amasbaal
10-01-2015, 14:55
die vielfalt der verschiedenen Prinzipien auf einen bereits gelernten/gefestigten Stil, und dessen Techniken anzuwenden.

dachte immer, dass es darum geht, in der vielfalt der techniken und deren stilistischen variationen, gemeinsame prinzipien zu finden und nicht umgekehrt... :p

Yuku
10-01-2015, 16:46
@amasbaal. das eine schließt das andere ja nicht aus. im gegenteil, es ist das wechselspiel zwischen den gemeinsamkeiten und den unterschieden der versch. prinzipien die wichtig sind.