Vollständige Version anzeigen : pressure and compression
Phönixauge
03-01-2015, 08:58
Hi Leuts
Ich wollte mal euch Profis fragen wie ihr dieses Video bewertet?
Ich finde die Spannung die er hat genial. Auch dieses Kompressionsprinzip finde ich beeindruckend da es meiner Meinung nach extreme Power in den Block bringt. Ist das normaler Karatealltag oder ist der Herr schon eher spezialisiert.
Ich habe lange Hung Gar gemacht daher ist mir das Prinzip der Spannung nicht fremd.
https://www.youtube.com/watch?v=Qqm6kcoKat4
Schönes Neues
FireFlea
03-01-2015, 09:37
Ich finde Hotton generell sehr gut.
Luce Bree
03-01-2015, 10:38
Ja, der Mr. Hotton ist schon reichlich gut...das finde ich auch.
Ich würde allerdings sagen, dass das nicht unbedingt normaler Karatealltag ist.
Das vermitteln nach meiner Erfahrung nur relativ wenige Lehrer in den Shotokan-Dojos in dieser Intensität.
Bei uns z. B. ist dieses Prinzip durchaus gängig, da es in der Asai-Linie sehr ausgeprägt ist.
Suche mal bei Youtube z. B. nach Scott Langley...er erklärt es auch öfter mal in seinen Videos.
PS: Übrigens sieht man bei Hotton sehr schön, das er beim Gyuaku Zuki das hintere Bein nicht ganz komplett streckt :D
SKA-Student
03-01-2015, 11:57
PS: Übrigens sieht man bei Hotton sehr schön, das er beim Gyuaku Zuki das hintere Bein nicht ganz komplett streckt :D
:aufsmaul: Gehört das hierher?
Hast aber ja recht... ;)
panzerknacker
03-01-2015, 12:39
der hat wirklich super Videos in seinem Kanal "makes this sense what i´m saying?" yes indeed
Sind ja eigentlich ähnliche Bewegungsprinzipien, wie in allen Kampfkünsten...
"Sanft schwingen, hart schlagen." "Die Kraft kommt aus den Beinen, der Herrscher ist die Hüfte..." Diese ganzen Phrasen halt.
AlphaFight
03-01-2015, 13:42
Komisch, dass da der Weißgurt das Training macht. :p
Kompression bzw Vorspannung als Vorbereitung für explosive Techniken ist nichts neues. Bei dem Video finde ich nur höchst befremdlich, dass der nur mit den Beinen arbeitet. Sieht schick aus, aber ist halt das, was ich vom Shotokan her als typisch kenne. Der Oberkörper ist tot. Der bewegt sich garnicht und verschenkt damit Unmengen an möglicher Energie. Wenigstens ist er nicht im Hohlkreuz...
Luce Bree
03-01-2015, 17:34
Kompression bzw Vorspannung als Vorbereitung für explosive Techniken ist nichts neues. Bei dem Video finde ich nur höchst befremdlich, dass der nur mit den Beinen arbeitet. Sieht schick aus, aber ist halt das, was ich vom Shotokan her als typisch kenne. Der Oberkörper ist tot. Der bewegt sich garnicht und verschenkt damit Unmengen an möglicher Energie. Wenigstens ist er nicht im Hohlkreuz...
Was sollte man denn dann mit dem Oberkörper machen, um mehr Wumms in den Schlag zu bekommen? :ups:
Ich glaube auch nicht, dass der Oberkörper bei Hutton "tot" ist.
Das kann täuschen ;)
Phönixauge
03-01-2015, 18:55
Sind ja eigentlich ähnliche Bewegungsprinzipien, wie in allen Kampfkünsten...
"Sanft schwingen, hart schlagen." "Die Kraft kommt aus den Beinen, der Herrscher ist die Hüfte..." Diese ganzen Phrasen halt.
Ja und nein. Man muss dem Karate schon eine Sonderstellung einräumen wenn um reine Schlagenergie und perfekte Struktur geht. Spannung, Entspannung, Kime. Ist schon eine Klasse für sich was die Japaner da rausgeholt haben. Da willste nicht davor stehen wenn Hotton durchzieht. Gebe ich gerne neidlos zu:respekt:
Gruss Phönix
Was sollte man denn dann mit dem Oberkörper machen, um mehr Wumms in den Schlag zu bekommen? :ups:
Ich glaube auch nicht, dass der Oberkörper bei Hutton "tot" ist.
Das kann täuschen ;)
Schau dir Videos von Bruchtests an. Da wird immer der Oberkörper mit in den Schlag gelegt. Sowas sollte man auch ruhig in der Grundschule machen. Natürlich nicht übertrieben viel - ist ja noch Grundschule -. aber trotzdem genug, um den Weg Richtung Anwendung zu ebnen. Und mit Anwendung meine ich nicht 2cm vorm Ziel abstoppen, sondern Sandsack, Bruchtest, Abhärtung am Partner, Strasse, VK-Wettkampf...
Luce Bree
04-01-2015, 10:56
Schau dir Videos von Bruchtests an. Da wird immer der Oberkörper mit in den Schlag gelegt. Sowas sollte man auch ruhig in der Grundschule machen. Natürlich nicht übertrieben viel - ist ja noch Grundschule -. aber trotzdem genug, um den Weg Richtung Anwendung zu ebnen. Und mit Anwendung meine ich nicht 2cm vorm Ziel abstoppen, sondern Sandsack, Bruchtest, Abhärtung am Partner, Strasse, VK-Wettkampf...
Ja logisch...wenn Du das sooo meinst, dann sind wir überein.
Den Schülern sagt man ja auch immer "Stell Dir vor, dass Ziel ist nicht die Nase, sondern die Schädelhinterwand"...und schon klappt 's ;)
KeineRegeln
04-01-2015, 11:30
Also ich finde Hotton auch gut, aber ich habe eine Frage zur Streckung des Beines.
Es ist nur ein Verdacht und ich sage nicht das es so ist.
Ist die Art wie er den Gyaku Zuki schlägt, generiert durch das Strecken des Beines, lediglich als Long Power zu gebrauchen?
Hat sie den selben Effekt in der kurzen Distanz?
Ich persönlich komme immer mehr weg davon.
Generiere die Kraft mittlerweile immer häufiger über die Bauchmuskeln. Dadurch ist mein Schlag härter geworden als je zuvor.
Neu (!!!) hinzugekommen ist jetzt das in den Boden schrauben des Oberkörpers samt Hüfte. Erste Ansätze beides zu verbinden haben begonnen. Wobei letzteres noch ganz(!!!) am Anfang ist und ich lieber erstmal beide Arten drin haben möchte, bevor ich weiter experimentiere.
Jedenfalls hat auch das Schrauben short power.
Es kann an mir liegen oder dass ich im Karate einfach noch nicht soweit war, aber die Variante mit Oberkörper + Hüfte gerade + Hüfte eindrehen + Bein strecken scheint mir immer erst ordentlich Schlagwirkung in der Langdistanz zu entwickeln. Verkürzt der Gegner also, geht beim Treffen auch ne Menge an Wirkung verloren.
Das habe ich beim schrauben und den Bauchmuskeln nicht. Da reichen schon wenige cm um ordentlich power zu generieren.
Wie seht ihr das? Und gerne korrigieren!
Gruß
KeineRegeln
Luce Bree
04-01-2015, 12:04
Also ich finde Hotton auch gut, aber ich habe eine Frage zur Streckung des Beines.
Es ist nur ein Verdacht und ich sage nicht das es so ist.
Ist die Art wie er den Gyaku Zuki schlägt, generiert durch das Strecken des Beines, lediglich als Long Power zu gebrauchen?
Hat sie den selben Effekt in der kurzen Distanz?
Ich persönlich komme immer mehr weg davon.
Generiere die Kraft mittlerweile immer häufiger über die Bauchmuskeln. Dadurch ist mein Schlag härter geworden als je zuvor.
Neu (!!!) hinzugekommen ist jetzt das in den Boden schrauben des Oberkörpers samt Hüfte. Erste Ansätze beides zu verbinden haben begonnen. Wobei letzteres noch ganz(!!!) am Anfang ist und ich lieber erstmal beide Arten drin haben möchte, bevor ich weiter experimentiere.
Jedenfalls hat auch das Schrauben short power.
Es kann an mir liegen oder dass ich im Karate einfach noch nicht soweit war, aber die Variante mit Oberkörper + Hüfte gerade + Hüfte eindrehen + Bein strecken scheint mir immer erst ordentlich Schlagwirkung in der Langdistanz zu entwickeln. Verkürzt der Gegner also, geht beim Treffen auch ne Menge an Wirkung verloren.
Das habe ich beim schrauben und den Bauchmuskeln nicht. Da reichen schon wenige cm um ordentlich power zu generieren.
Wie seht ihr das? Und gerne korrigieren!
Gruß
KeineRegeln
Nach meiner Einschätzung triffst Du den Kern ganz gut.
Wobei ich denke, dass die Rumpfmuskulatur bei jedem Schlag derart beteiligt sein sollte.
An dieser Stelle noch etwas: Ich glaube, dass das Strecken des Beins überschätzt wird.
Es geht vielmehr um die richtige Bewegung bzw. das Nach-Vorne-Bringen der Hüfte für den Schlagimpuls.
Das ist doch bei einem Stellungswechsel auch so...Mir wurde immer vermittelt, dass der Drehimpuls nicht aus den Füßen kommen soll, sondern aus der Hüfte. Nur dann kann ich mich überall und auf jedem Untergrund schnell in den Standwechsel begeben. Mein Lehrer sagte immer: "Du musst Dich barfüßig auf dem Parklatz draußen auf Beton genauso schnell drehen können wie hier im Dojo auf den Tatami!" Und das haben wir dann auch ausprobiert mit dem entsprechenden Aha-Effekt. :D
Zurück zur Frage:
Bei mir ist es beim Schlag in der kurzen Distanz eher ein "Hineingleiten" mit leichtem "Nachziehen" des hinteren Beins. Vom Gefühle her irgendwie so als ob ich mit der Hüfte und dem Oberkörper zuschlage und der Amr und die Faust nur Vehikel für die Kraft sind.
panzerknacker
04-01-2015, 12:04
Also ich finde Hotton auch gut, aber ich habe eine Frage zur Streckung des Beines.
schnipp
Gruß
KeineRegeln
short power in der langen Distanz ist doch total sinnlos oder was meinst Du jetzt?
edit1
achte mal auf 5:28 und danach
edit2
der gute Mann hat da ein Gesamtkonzept auf Shotokanbasis, da müßt Ihr Euch mehr Videos angucken
irgendeins heißt wave oder so das ist sehr gut
Luce Bree
04-01-2015, 12:06
short power in der langen Distanz ist doch total sinnlos oder was meinst Du jetzt?
So kann man das auch formulieren :D
KeineRegeln
04-01-2015, 12:24
Nach meiner Einschätzung triffst Du den Kern ganz gut.
Wobei ich denke, dass die Rumpfmuskulatur bei jedem Schlag derart beteiligt sein sollte.
An dieser Stelle noch etwas: Ich glaube, dass das Strecken des Beins überschätzt wird.
Es geht vielmehr um die richtige Bewegung bzw. das Nach-Vorne-Bringen der Hüfte für den Schlagimpuls.
Das ist doch bei einem Stellungswechsel auch so...Mir wurde immer vermittelt, dass der Drehimpuls nicht aus den Füßen kommen soll, sondern aus der Hüfte. Nur dann kann ich mich überall und auf jedem Untergrund schnell in den Standwechsel begeben. Mein Lehrer sagte immer: "Du musst Dich barfüßig auf dem Parklatz draußen auf Beton genauso schnell drehen können wie hier im Dojo auf den Tatami!" Und das haben wir dann auch ausprobiert mit dem entsprechenden Aha-Effekt. :D
Zurück zur Frage:
Bei mir ist es beim Schlag in der kurzen Distanz eher ein "Hineingleiten" mit leichtem "Nachziehen" des hinteren Beins. Vom Gefühle her irgendwie so als ob ich mit der Hüfte und dem Oberkörper zuschlage und der Amr und die Faust nur Vehikel für die Kraft sind.
Das nachziehen haben wir im Corto mano Eskrima auch. Immer wenn du vorgehst (zum schlagen) wird das hintere Bein ein Stück nachgezogen.
Wäre bestimmt mal interessant, dich zu treffen. ^^
Kommst du eigentlich zu einem der Sparringstreffen? Mainz steht als erstes schon fest.
@panzerknacker:
Jein
Ich definiere das auch sicher etwas anders als du und der Rest der Welt. ;)
Für mich hat short power eine Technik dann, wenn sie in der Kurzdistanz bereits mächtig Aua macht. ABER das heißt nicht, dass die Technik auch nur in dieser Distanz ihren Wumms behält (mMn).
Beispiel mit den Bauchmuskeln:
Heftige power in der kurzen Distanz sowie in der Mittleren. In der langen Distanz (vor allem wenn ich überstreckt) geht derzeit viel power verloren. Hier beobachte ich allerdings eine Entwicklung. Noch zu früh diese in den Überlegungen mit einzubeziehen.
Beispiel Schrauben:
Das lerne ich wirklich erst seit sehr kurzem. Stand jetzt ist, dass ich in der Kurzdistanz nicht die power habe wie mit den Bauchmuskeln, aber deutlich mehr als mit dem eindrehen der geraden Hüfte. Der Unterschied zu der Variante mit der Bauchmuskel scheint mir derzeit (wie geschrieben, ich stehe hier noch total am Anfang), dass es als Verstärker in allen drei Distanzen wirkt.
Beispiel gerade Hüfte eindrehen mit strecken des Beins:
Mein Eindruck bzw. Erfahrungen sind, in der Langdistanz ordentlich Wumms, in der mittleren und kurzen geht extrem viel Energie flöten.
Mein Ziel ist es, Variante eins und zwei zu verbinden.
Ich frage mich, gerade in Verbindung mit dem Schrauben, wieso ich das Strecken des Beines noch verwenden soll.
Natürlich gibt es für die Langdistanz noch weitere Formen der Kraftgenerierung die ich nicht missen will.
Gruß
KeineRegeln
panzerknacker
04-01-2015, 12:38
Eskrima ist nicht gleich Karate
Nur weil Dir jetzt, da Du einen Knüppel oder ein Messer in der Hand hast, plötzlich Dinge auffallen/verständlicher oder vielleicht auch falsch erscheinen, verrenne Dich nicht gleich in irgendwas, laß dir Zeit.
Keine Ahnung, aus was borni sein Zeugs zusammengebastelt hat, vermutlich viel Latosa und Ringen.
Unterscheide erstmal sauber Schlag- und Stoßmechanik, benutze das komplette Konzept von largo medio corto.
Hotton zeigt viel largo (logisch Shotokan), zum Erklären ist er viel im medio, wenn er was flüssig zeigt, zeigt er die ganze Mensur, corto häufig mit takedown.
So richtig typisches Shotokan ist das nicht behaupte ich mal ganz dreist.
FireFlea
04-01-2015, 12:55
@ keineRegeln ich suche noch die entsprechenden Videos aber vielleicht kannst Du schonmal nach "chinkuchi" und "gamaku" googeln. Das ist grob gesagt die Karateversion von long und short power. :D
KeineRegeln
04-01-2015, 13:05
Eskrima ist nicht gleich Karate
Nur weil Dir jetzt, da Du einen Knüppel oder ein Messer in der Hand hast, plötzlich Dinge auffallen/verständlicher oder vielleicht auch falsch erscheinen, verrenne Dich nicht gleich in irgendwas, laß dir Zeit.
Keine Ahnung, aus was borni sein Zeugs zusammengebastelt hat, vermutlich viel Latosa und Ringen.
Unterscheide erstmal sauber Schlag- und Stoßmechanik, benutze das komplette Konzept von largo medio corto.
Hotton zeigt viel largo (logisch Shotokan), zum Erklären ist er viel im medio, wenn er was flüssig zeigt, zeigt er die ganze Mensur, corto häufig mit takedown.
So richtig typisches Shotokan ist das nicht behaupte ich mal ganz dreist.
Hat mit Borni nichts zu tun.
Die Anreize kommen teils von sehr verschiedenen Quellen und spiegeln meine eigene Erfahrungen, Vermutungen und Meinungen wieder.
KeineRegeln
04-01-2015, 13:06
@ keineRegeln ich suche noch die entsprechenden Videos aber vielleicht kannst Du schonmal nach "chinkuchi" und "gamaku" googeln. Das ist grob gesagt die Karateversion von long und short power. :D
Thx für die Begriffe. :halbyeaha
KeineRegeln
04-01-2015, 13:12
short power in der langen Distanz ist doch total sinnlos oder was meinst Du jetzt?
edit1
achte mal auf 5:28 und danach
edit2
der gute Mann hat da ein Gesamtkonzept auf Shotokanbasis, da müßt Ihr Euch mehr Videos angucken
irgendeins heißt wave oder so das ist sehr gut
Edits von dir eben erst gesehen.
EDIT: so, habe mir jetzt erstmal den channel abonniert.
Luce Bree
04-01-2015, 13:22
Das nachziehen haben wir im Corto mano Eskrima auch. Immer wenn du vorgehst (zum schlagen) wird das hintere Bein ein Stück nachgezogen.
Wäre bestimmt mal interessant, dich zu treffen. ^^
Kommst du eigentlich zu einem der Sparringstreffen? Mainz steht als erstes schon fest.
Das mit dem Nachziehen scheint mir ganz ähnlich auch in der Shotokan Kata Hangetsu abgebildet zu sein.
Movements 16-21: http://www.karate-do.de/bilder/Hangetsu.jpg
Ich wäre auch das letzte Mal gerne zum Sparring-Treffen gekommen, aber Mainz und Co. ist für mich eine halbe Weltreise aus dem Süden der Republik :mad:
Davon ganz abgesehen fehlt mir immer mehr jobbedingt die eigentlich nötige Zeit...auch zum Tranieren :cry:
FireFlea
04-01-2015, 15:12
Thx für die Begriffe. :halbyeaha
Da hatten wirs schonmal:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/kumite-damals-and-physik-krafterzeugung-124372/index8.html#post3244231
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/kumite-damals-and-physik-krafterzeugung-124372/index9.html#post3244650
Schnitzelsekt
04-01-2015, 15:22
Ist die Art wie er den Gyaku Zuki schlägt, generiert durch das Strecken des Beines, lediglich als Long Power zu gebrauchen?
Hat sie den selben Effekt in der kurzen Distanz?
Ich persönlich komme immer mehr weg davon.
Generiere die Kraft mittlerweile immer häufiger über die Bauchmuskeln. Dadurch ist mein Schlag härter geworden als je zuvor.
Neu (!!!) hinzugekommen ist jetzt das in den Boden schrauben des Oberkörpers samt Hüfte. Erste Ansätze beides zu verbinden haben begonnen. Wobei letzteres noch ganz(!!!) am Anfang ist und ich lieber erstmal beide Arten drin haben möchte, bevor ich weiter experimentiere.
Jedenfalls hat auch das Schrauben short power.
Es kann an mir liegen oder dass ich im Karate einfach noch nicht soweit war, aber die Variante mit Oberkörper + Hüfte gerade + Hüfte eindrehen + Bein strecken scheint mir immer erst ordentlich Schlagwirkung in der Langdistanz zu entwickeln. Verkürzt der Gegner also, geht beim Treffen auch ne Menge an Wirkung verloren.
Das habe ich beim schrauben und den Bauchmuskeln nicht. Da reichen schon wenige cm um ordentlich power zu generieren.
Wie seht ihr das? Und gerne korrigieren!
Ich finde diese Unterscheidung in Long&short irgendwie komisch...
Ist das bei nem Punch nicht egal?
Stimmt die Positionierung/Distanz zum Gegner ist es doch Wurscht ob lang oder kurz.
Ja und nein. Man muss dem Karate schon eine Sonderstellung einräumen wenn um reine Schlagenergie und perfekte Struktur geht. Spannung, Entspannung, Kime. Ist schon eine Klasse für sich was die Japaner da rausgeholt haben. Da willste nicht davor stehen wenn Hotton durchzieht. Gebe ich gerne neidlos zu:respekt:
Gruss Phönix
Ja sehe ich auch so.Wenn der in einer SV Situation mit ganzer Kraft so einen Schlag durchzieht steht der andere garantiert nicht mehr auf und da dürfte es wohl auch egal sein wo er trifft.Da geht ne ganze Menge Power durch die Faust....
panzerknacker
04-01-2015, 16:49
long vor der Brücke
short nach Erstellen einer Brücke
Hat Herr Hutton irgendeinen Bezug zum Aiki-do/-jutsu?
KeineRegeln
04-01-2015, 19:26
Wie kommst du auf die Vermutung? (Ich kann dir deine Frage nicht beantworten)
Dachte heute beim anschauen eines seiner clips: "Hm, dass klingt sehr dem Tai Chi entsprechend. (Wobei ich nicht meine, dass er das auch daraus hat/dass es das nicht im Karate gibt)"
Sekunden danach meint er, dass die Tai Chi'ler die ganze Zeit "davon" sprechen.
Was ich auf jeden Fall denke, ist dass er nicht Stil blind ist.
Gruß
KeineRegeln
Luce Bree
04-01-2015, 22:20
Hat Herr Hutton irgendeinen Bezug zum Aiki-do/-jutsu?
Gut erkannnt ;)
Rick Hotton war lange Jahre neben seinem Karate auch ein Schüler von Matsugi Saotome und hat bei ihm Aikido gelernt.
Wobei ich denke, dass die Rumpfmuskulatur bei jedem Schlag derart beteiligt sein sollte.
An dieser Stelle noch etwas: Ich glaube, dass das Strecken des Beins überschätzt wird.
Es geht vielmehr um die richtige Bewegung bzw. das Nach-Vorne-Bringen der Hüfte für den Schlagimpuls.
:halbyeaha
Genau so kenne ich das auch!
Zurück zur Frage:
Bei mir ist es beim Schlag in der kurzen Distanz eher ein "Hineingleiten" mit leichtem "Nachziehen" des hinteren Beins. Vom Gefühle her irgendwie so als ob ich mit der Hüfte und dem Oberkörper zuschlage und der Amr und die Faust nur Vehikel für die Kraft sind.
Ebenfalls Zustimmung!
Wobei bei uns das nachziehen des hinteren Beines nur ein Gefühl sein sollte, und das Bein eigentlich dann möglichst stehen bleiben sollte, um die nötige Struktur zu wahren.
Für mich hat short power eine Technik dann, wenn sie in der Kurzdistanz bereits mächtig Aua macht. ABER das heißt nicht, dass die Technik auch nur in dieser Distanz ihren Wumms behält (mMn).
Auch auf die Gefahr hin dir nicht zuzustimmen, aber ich kenne Long Power eigentlich nur als Übungsform (um den Partner nicht verletzen wird die Impulsdauer gestreckt, so dass der Körper des Partners folgen kann und nicht z.B. die Gliedmaße bricht).
Eigentlich sollte in jeder Technik Short-Power stecken. Long Power ist dann mehr ein Schieben. (In der JKA ist das nette, oft falsch verstandene Shime/ Kime)
Beispiel mit den Bauchmuskeln:
Heftige power in der kurzen Distanz sowie in der Mittleren. In der langen Distanz (vor allem wenn ich überstreckt) geht derzeit viel power verloren. Hier beobachte ich allerdings eine Entwicklung. Noch zu früh diese in den Überlegungen mit einzubeziehen.
Trenn mal die Bewegung deines Bauches auf und "pausiere" in der Mitte (sozusagen in der Flugphase) und spann am Ende nochmal. Da gehört eigentlich auch noch mehr dazu, wie man die Bewegung umsetzt, ich schau mal ob ich dazu ein Video finde, aber für eine Idee wie das funktioniert müsste das schon ausreichen. Der Unterschied zwischen langer und kurzer Distanz muss im Endeffekt nur die Zeitspanne zwischen Beschleunigung und Impact-Spannung sein. Bei kurzen Schlägen geht das Ineinander über, bei voll ausgefahrenen kann da eine kurze Entspannungsphase eintreten.
Jedenfalls hab ich das so gelernt. ;)
EDIT: Natürlich gibt's auch wieder Unterschiede, je nachdem ob du eine Keage oder Kekomi Technik ausführst (JKA-Vokabular. Gibukai hatte glaube ich irgendwo geschrieben, wie das im historischen Shotokan bezeichnet wurde, aber das hab ich leider wieder vergessen)
Mein Ziel ist es, Variante eins und zwei zu verbinden.
Ich frage mich, gerade in Verbindung mit dem Schrauben, wieso ich das Strecken des Beines noch verwenden soll.
Strukturelle Gründe. Das hintere Bein dient nicht (wiederum natürlich nur in meiner Strömung) dazu Power nach vorne zu generieren, sondern dazu nach hinten zu "sichern" (jedenfalls bei allem was kontrahiert, bei expandierenden Bewegungen sieht das dann auch wieder anders aus, aber das hatten wir ja schon in dem andern Thread).
@ keineRegeln ich suche noch die entsprechenden Videos aber vielleicht kannst Du schonmal nach "chinkuchi" und "gamaku" googeln. Das ist grob gesagt die Karateversion von long und short power. :D
Ich schätze deine Beiträge wirklich, aber da würde ich dir dann doch widersprechen. Klar kann man chinkuchi dahingehend auslegen, dass ist mAn aber nicht das eigentlich damit gemeinte. Und Gamaku braucht man für Long wie für Short Power, auch wenn es immer mehr "innerlich" wird je weiter man Richtung Short kommt. Aber die Trennlinie du ziehst würde ich so nicht unterschreiben.
Gürteltier
05-01-2015, 14:17
Ich gucke mir R.H. auch schon lange und gern an.
Das ist sehr übliches Karate.
Ich sag mal was zu 4 Sachen aus dem Thread/ dem hier konkret verlinkten R.H. Video.
1. Das Nachziehen des hinteren Beins im Gyaku Tsuki.
2. Senken im Schlag
3. Zusammenziehen / Compression / Ballbild von Hotton
4. Spannung
Zu 1.
Man kann das hintere Bein richtig bewußt in eine kurze Stelllung setzen. Dann wird es ein Gyaku mit Oi Tsuki Schritt.
Hab ich gewollt bisher nur bei einem Boxtrainer so gelehrt bekommen.
Zu 2.
Wie senke ich mich im Randori/ StressSVsparring - WAS tue ich wirklich im Schnellstress von platzieren wollen und Distanzfluß.
Meine Antwort : Über das Fallen des hinteren Knies, wobei ich auf den Ballen des Fußes gehe.
Zu 3.
Compression im Treffen : Senken in den Boden, Einrollen von Schultergürtel und Rumpf nach vorne ( natürlich, nicht nötigerweise sehr extrem ).
Zu 4.
Spannung. Beim Vormachen bei R.H. : ZUVIEL - typisch Karate.
Wenn er wirklich was frei trifft wahrscheinlich " unbewusst " trotzdem nur marginal zu übertrieben. - Typisch erfahrene Karateka.
Mann sieht halt voll Karate im Video :
Leichtes Lösen des Armes vom Restkörper, zu viel Verbot von lockerer Oberkörpercompression an sich selbst, hängen an einer Abdruckform, die wenig echte praktische Bedeutung hat. Auch in R.H.s echtem Freikampf.
Und :
Herrliche Ästhetik, viel Bewegungsreflexion, ein entzückendes Bewegungsbild und -können für den Karateliebhaber.
Und volles Brennen für seinen Sport.
panzerknacker
05-01-2015, 16:28
Hab das noch mehrmals gelesen und vermute wir benutzen alle die Begriffe short und long power etwas unterschiedlich.
Generiere die Kraft mittlerweile immer häufiger über die Bauchmuskeln. Dadurch ist mein Schlag härter geworden als je zuvor.
Neu (!!!) hinzugekommen ist jetzt das in den Boden schrauben des Oberkörpers samt Hüfte. Erste Ansätze beides zu verbinden haben begonnen. Wobei letzteres noch ganz(!!!) am Anfang ist und ich lieber erstmal beide Arten drin haben möchte, bevor ich weiter experimentiere.
Jedenfalls hat auch das Schrauben short power.
das ist so ungefähr, wie ich short power beschreiben würde, Absenken/Verschrauben mit step, "Einrollen" der Rumpfmuskulatur, auch die Technik in den Gegner mit Tendenz zur Erde reindrehen
benutze ich im corto, da mir Distanz und Zeit fehlt "Schwung" zu holen,
vor allem mit erfolgter Brücke zum Gegner Hikite usw.
Ist die Art wie er den Gyaku Zuki schlägt, generiert durch das Strecken des Beines, lediglich als Long Power zu gebrauchen?
Hat sie den selben Effekt in der kurzen Distanz?
Es kann an mir liegen oder dass ich im Karate einfach noch nicht soweit war, aber die Variante mit Oberkörper + Hüfte gerade + Hüfte eindrehen + Bein strecken scheint mir immer erst ordentlich Schlagwirkung in der Langdistanz zu entwickeln. Verkürzt der Gegner also, geht beim Treffen auch ne Menge an Wirkung verloren.
Ja, normal, Du nutzt ja durch die große Bewegung und die Distanz den "Schwung" (total verkehrtes Wort aber power ist so abgelutscht und trifft es auch nicht), die Richtung der Technik ist Momentumbedingt auch eher in parallel zur Erde. Axekick und MTroundhouse mal beiseite gelassen.
wenn der Gegner den Winkel verkürzt ist Deine Technik logisch im Sack
Wir sprechen doch jetzt von Einzeltechnik oder? Keine Kombination
Ansonsten hat der Herr ein schönes Video zum "returning wave step", seine Tai Sabaki sind auch alle Gold.
https://www.youtube.com/watch?v=kiKf2Wn4ulo benutzt er hier defensiv, habe das ursprünglich mal offensiv gelernt,
nach einer Kizami/Gyaku Kombo, wenn Du zu nah am Gegner stehst, dann die Nummer hier als falling step reinbringen
Sein Eindringen in den Gegner á la "durch den Mann laufen" sieht stark nach Silateinfluß aus, oder ist das das Aikido, was Ihr entdeckt habt?
Gürteltier
05-01-2015, 16:42
Sein Eindringen in den Gegner á la "durch den Mann laufen" sieht stark nach Silateinfluß aus, oder ist das das Aikido, was Ihr entdeckt habt?
Ja, ist gutes Aikido.
Guckst Du hier :
http://youtu.be/XEu_PSagbEw
Siehst Du auch, wie er sich " wirklich " senkt, wie er das Bild von geistigem Irimi /Zanshin gut benutzt und sich im Ende an nem Armüberrolldetail verliert, das so nicht stimmt, aber die richtige Idee trägt.
Wenn man es so machen wollte, würde aber die Gesamtausführung leiden.
U.a. darum steht Kanken wohl mehr auf Bilder.
Nicht, das wir erklärenden Trainer dass nicht alle immer mal tun.
Eine Technik zu sehr " verfeinern ".
Wten ... sagen manche auch dazu.
panzerknacker
05-01-2015, 16:56
Ja, ist gutes Aikido.
Guckst Du hier :
http://youtu.be/XEu_PSagbEw
Siehst Du auch, wie er sich " wirklich " senkt, wie er das Bild von geistigem Irimi /Zanshin gut benutzt und sich im Ende an nem Armüberrolldetail verliert, das so nicht stimmt, aber die richtige Idee trägt.
Wenn man es so machen wollte, würde aber die Gesamtausführung leiden.
U.a. darum steht Kanken wohl mehr auf Bilder.
Nicht, das wir erklärenden Trainer dass nicht alle immer mal tun.
Eine Technik zu sehr " verfeinern ".
Wten ... sagen manche auch dazu.
ja verstehe was Du meinst, wten wie geil
Silat ist auch ne Ecke brutaler beim durchlaufen
https://www.youtube.com/watch?v=SIUM-oZ_Zxw
Luce Bree
05-01-2015, 17:43
Sein Eindringen in den Gegner á la "durch den Mann laufen" sieht stark nach Silateinfluß aus, oder ist das das Aikido, was Ihr entdeckt habt?
Ist Aikido...s. auch mein Post #30 :rolleyes:
Luce Bree
05-01-2015, 17:50
Ansonsten hat der Herr ein schönes Video zum "returning wave step", seine Tai Sabaki sind auch alle Gold.
https://www.youtube.com/watch?v=kiKf2Wn4ulo benutzt er hier defensiv, habe das ursprünglich mal offensiv gelernt,
nach einer Kizami/Gyaku Kombo, wenn Du zu nah am Gegner stehst, dann die Nummer hier als falling step reinbringen
Hier sieht man auch wunderbar, wie zunächst die Hüfte nach vorne gebracht wird...irgendwo hatte ich das auch so beschrieben :)
Exakt so wird es bei uns ab Mittelstufe gelehrt...eine gute Übung ist da der Mae Geri mit Schritt nach vorn. Erst die Hüfte gerade nach vorne, dann kommt der Rest mit abgefeuertem Kick, Schnappbewegung und wieder Abfangen des Schritts.
Wird auch beim Mae Geri offensiv wie defensiv trainiert.
:D
http://www.youtube.com/watch?v=bIJTmDc8NMs
panzerknacker
05-01-2015, 18:41
Ist Aikido...s. auch mein Post #30 :rolleyes:
deswegen hatte ich nachgefragt Herr rolleyes :p
was für´n Stil treibst Du denn, wenn ich fragen darf?
ist ja normal nicht alles so Standardshotokan, was der Herr H. so treibt
Luce Bree
05-01-2015, 18:47
deswegen hatte ich nachgefragt Herr rolleyes :p
was für´n Stil treibst Du denn, wenn ich fragen darf?
ist ja normal nicht alles so Standardshotokan, was der Herr H. so treibt
Klar...lieber nochmals nachfragen...mach ich auch ganz gerne :)
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