Vollständige Version anzeigen : Wozu BongSao?
Hallo Leute,
angeregt durch den "Samen-Thread" von San-Te möchte ich gerne über den Sinn und Unsinn verschiedener wingchun-Bewegungen diskutieren. Besonders interessant finde ich diverse Äußerungen aus dem Forum zum BongSao. Wenn man sich verschiedenes Video-Material ansieht, stellt man schnell fest, dass der BongSao von unterschiedlichen wingchun'lern unterschiedlich genutzt wird.
Der eine sagt, dass es sich beim BongSao um einen "Systemfehler" handelt.
Ein anderer macht den BongSao gegen anfliegende grade Fauststöße, obwohl der Weg für einen Fauststoß frei wäre.
Wieder ein anderer benutzt BongSao nur, wenn die Hand demobilisiert ist, um mit dem Ellenbogen/Unterarm abzuwehren.
Ich würde hier gerne eure Meinungen zum BongSao hören. Bitte lasst Stildiskussionen außen vor. Diskutiert über eure Ansichten! Ich will hier keine Diskussion über den Stil, hingegen über eure Ansichten kann gerne diskutiert werden.
Es "steht"/befindet sich was auf der Zentrallinie was mich daran hindert in
meine gewünschte Distanz vorzudringen.
Möglichkeit: mit aktiver BongSao-Bewegung das Hindernis entfernen ( beiseite
zu räumen ).
= "harte" Lösung ( ich kann gerade weiter vordringen )
"Weiche" Lösung wäre z.B. das Hindernis aktiv mit Schrittarbeit / neuer Winkel
zu umgehen.
FÜR MICH ( ! ): beide gleichwertig und nur von der Situation abhängig.
Die BongSao-Bewegung ( mit dem Wegräum-Effekt ) geht auch mit Waffen.
( Also kein WC-Patent ).
Grüße
BUJUN
Hi BUJUN,
https://www.youtube.com/watch?v=IO-QcPSUqEk
Hier sieht man, wie der Bong eben dazu dient, wie du es beschrieben hast. (?)
Frage: Nutzen die anderen User den BongSao auch so?
Hallo Jim !
Herr Izzo macht den BongSao als "Block".
Als Re-Aktion auf einen optisch erkannten Angriff.
Wird in dieser Distanz kaum klappen - der Schlag müßte schneller "drin" sein bevor der BongSao "ablenkt".
Den Arm zu "klappen" UND mit ausreichend Energie gegen den ankommenden
Schlag zu richten -da reicht die Zeit einfach nicht.
Vermutlich deswegen sieht man es bei den Kollegen der reinen Faustkämpfe
( Boxer ) auch nicht.
Grüße
BUJUN
Versuch's mal auf Waffen umzudeuten:
kommt ein GERADER Stich mit Ziel meiner rechten Körperhälfte kann ich
mit BongSao RECHTS ( da näher dran und ich nicht "über kreuz" arbeiten WILL )
nach meiner linken Seite abfälschen - und dank WT-Unterricht mit der linken Hand
gleichzeitig antworten.
Voraussetzung ist aber dass der Gegner selbst zuvor zu weit weg ist und auch die
Distanz überbrücken muß .. das KANN die Zeit für so eine ( Re- ) Aktion bringen.
Weiteres BEISPIEL : Karate - GRUNDSCHULE : da wird immer so geübt dass der
Partner / Gegner so weit weg ist dass Zeit für einen "Block" ausreicht.
Es ist ja mühselig - aber man sollte wirklich immer alle Distanzen und Lösungen
kennen und üben - wird für alle immer ( zumindest anfangs ) de-illusionierend dass bei freier
Übung ( z. B. Sparring ) das zuvor geübte einfach nicht klappen will.
Lösung: GEDULD !
Grüße
BUJUN
Bruise Lee
04-01-2015, 16:18
Was haltet ihr von dieser Anwendung? Außer dass er ein bisschen verrückt zu sein scheint
https://www.youtube.com/watch?v=oknO3NTeGNo
bong sao
"systemfehler" deshalb,weil bei dieser bewegung sowohl die schulter "draussen" ist ,als auch der ellbogen "off-line" :D
auch die kuen kuits sagen hier sowas wie--bong sao steht niemals still---
in der snt gehe ich nach dem bong direkt zum tan (also ellbogen und schulter wieder rein.
der bong sao ist auch nicht einfach ein umgedrehter tan sao,weil tan sao "hebend" ist und wenn man mit bong sao "heben" will,fliegt einem irgendwann die schulter um die ohren :D
wer wissen will,wie man bong sao effektiv benutzt,sollte sich phb s bong sao anschauen (zur seite räumend,die zl freimachend,wie ein schlag mit dem ellbogen.)
alternativ die idee von wkl (verdrehend-immer diagonal allerdings mit handgelenk höher als ellbogen und schulter drin. auf den ersten blick gar nicht als bong sao zu identifizieren.)druck ohne ende und der strukturbruch beim gegenüber vorprogrammiert.
wie man das ding also benutzt ist von der gesamtidee des systems abhängig.
und da gibt es eben sehr viele ideen dazu.
persönlich favorisiere ich systemideen ,die für mich nen hohen praxisbezug haben.
gruss1789 :)
Was haltet ihr von dieser Anwendung? Außer dass er ein bisschen verrückt zu sein scheint
https://www.youtube.com/watch?v=oknO3NTeGNo
aus meiner laienhaften sicht,ist dieser wing block problematisch,da er dem gegner die seite zudreht.(er gibt seine ausrichtung auf)
zudem steht er dann noch in einer distanz,in der der gegner sofort seine nächste aktion abfeuern könnte.(dieser bong bedrängt eben nicht)
gruss1789 :)
Finaljustice
04-01-2015, 20:42
Ich sehe in Bong Sao auch eine harte und eine weiche Bewegung, auch wenn ich aus meiner Richtung eher die "harte" kenne. Als "Wegräum"bewegung ist Bong Sao eben sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Ich für meinen Teil versuche mich vom "Ziel" her am Jodan Age Uke aus dem Karate zu orientieren, da ich FÜR MICH eine recht große Gemeinsamkeit sehe. Oder anders formuliert: ich benutze im Kumite Jodan Uke eigentlich erst "richtig", seitdem ich Wing Chun mache. Aktiv angesetzt unter den Ellenbogen des Gegners und man kann tatsächlich immens gut eine Öffnung produzieren, in dem man einfach nur nach vorne geht. Klappt im Kyokushin Kumite (und das, obwohl man Jodan nicht schlagen darf, aber bei größeren Gegnern geht es auch, wenn sie Chudan schlagen), von daher verbuche ich das für mich unter "getestet und für gut befunden". Was die Weiche Bong Sao Technik angeht, ist für mich eine gute Analogie vor allem das Kadena de Mano aus den FMA. Dort hat man durchaus einige Rollbewegungen (Block and Roll), also inside Block und dann Wegrollen. Gerade im Messerbereich kann das quasi eine "last resort" technik sein, wenn man den Block nicht richtig gesetzt hat oder das Messer schnell weitergezogen wird. Da ist das Mitgehen mit der Technik, indem man einfach den Arm durchrollen lässt (und das ist quasi die Bong Sao Bewegung), durchaus eine zweite Sicherheit (und das klappt tatsächlich auch im Messersparring. Natürlich nicht immer, aber ich habs schon "hinbekommen"). Dabei lernt man aber auch, was viele im Wing Chun... ich will nicht sagen "falsch" machen, aber nicht wirklich das Prinzip beachten, dass man die Struktur nicht zugunsten einer Technik aufgeben sollte. Man kann Bong Sao auch benutzen, ohne dabei die Zentrallinie zu verschieben. Das sollte meiner Meinung nach sogar zwingend sein, da man durch die für Wing Chun Verhältnisse weit ausgestellte und öffnende Technik (Ellenbogen ist halt nicht mehr "unten") die Flanke ohnehin schon preisgibt. Da sollte man den Gegner nicht einladen, in dem man ihm die Seit auch noch zudreht.
KeineRegeln
04-01-2015, 21:15
Finaljustice, deinen post finde ich gut.
Wollte auch schon mal Fragen, ob der in der weichen Variante als Nottechnik gedacht ist.
Im VT hat der Bong wie oben schon geschrieben eben die Funktion, den Kontakt beiseite zu räumen, sofern Kontakt entstanden ist und damit Platz für einen Fauststoß zu schaffen. Quasi ein Pak-Sao mit dem Ellbogen.;) Nur eine kurze Bewegung eben, kein Block oder Abwehr. Mehr gibt es da aus VT-Sicht eigentlich nicht zu sagen.
Finaljustice
04-01-2015, 22:31
Im VT hat der Bong wie oben schon geschrieben eben die Funktion, den Kontakt beiseite zu räumen, sofern Kontakt entstanden ist und damit Platz für einen Fauststoß zu schaffen. Quasi ein Pak-Sao mit dem Ellbogen.;) Nur eine kurze Bewegung eben, kein Block oder Abwehr. Mehr gibt es da aus VT-Sicht eigentlich nicht zu sagen.
Ja, so kenne ich den Bong Sao auch "primär". Man kann es natürlich auch kurz formulieren, und nicht wie ich so viel rumblubbern ^^.
:biglaugh: :halbyeaha
Kurz und knackig formuliert halt. Ving Tsun eben..:D
Für mich ist Bong Sao Abwehr, mich drehen lassen, dadurch aus der Linie kommen und dann mit Hüftdruck mit der anderen Hand den Konterangriff durchführen
aus meiner laienhaften sicht,ist dieser wing block problematisch,da er dem gegner die seite zudreht.(er gibt seine ausrichtung auf)
zudem steht er dann noch in einer distanz,in der der gegner sofort seine nächste aktion abfeuern könnte.(dieser bong bedrängt eben nicht)
gruss1789 :)
Diesen Post nehme ich mal kurz als Aufhänger.
Wenn die Nutzung des Bong besprochen wird, muss auch die Ausführung erklärt werden.
Zum Beispiel so:
Der Bong Sau ist "ein Heben des Oberarmes in der Schulter". Hand und Unterarm bleiben entspannt. Der Ellenbogen ist auf Schulterhöhe. Der Angriff wird nicht seitwärts "weggerollt" und auch nicht genutzt um "sich wenden zu lassen".
Das Heben in der Schulter beinhaltet kein Drücken nach vorne.
Wie gesagt ein Beispiel, weil der Ellenbogen bei einigen tiefer als die Schulter ist, bei anderen sogar höher als die Schulter.
Bei einigen "klappt" der Arm nach vorne. etc. etc.
Wo am eigenen Arm der Kontakt mit dem gegnerischen Arm erfolgen soll, ist natürlich auch wichtig.
Handgelenk oder Unterarm?
Wo "zielt" mein Oberarm hin?
Wohin bewegt sich mein Körper? Schritt?
Wie geht es weiter? Versuche ich mit "tiefem" Ellenbogen einen Fauststoß zur Brust oder stoße ich zum Kopf?
Versteht ihr mein Problem mit der reinen "Anwendungsbeschreibung"?
Ändere ich ein winziges Teil, dann ist alles anders. Das Verständnis vom Bong Sau verändert sich total.
Gruß
San-Te
Nachtrag: Gibt es für euch nur einen Bong Sau? Ist euer Bong Sau im Chi Sau anders als z.B. in der MYC?
Im VT...
Ich schließe mich jetzt mal Deinem Text an.
Hm, macht es überhaupt Sinn, den Bong Sao isoliert zu betrachten? Bei uns ist das entweder ein Bong Da (platzschaffend/überbrückend mit gleichzeitigem Angriff) oder ein Kwan Sao (raumdeckend und eher "trappend").
Das mit den Kuen Kuit. Nun ja, bei den meisten hat Bong Sao die Tendenz ewig im Raum zu stehen. Also eher ein Booooooooong Sao ;) . Die Technik muss halt wie alle anderen kurz und knackig ausgeführt werden und der Ellbogen so schnell wie möglich wieder runter (Bong Sao bleibt nicht stehen).
Zur Wirkung kann man das auch ganz gut aus den Kuen Kuit nehmen: "... sollte mit Wendung ..." also zumindest mal irgendwie zur Seite (und geschickterdings nach schräg unten). Platzschaffend eben.
~Wolf´s Den~
06-01-2015, 00:08
Im klassischen Wing Chun wird der Bong Sao (Schwingen-/Flügelarm) als reaktiv-optischer (gleichseitiger) Block gegen einen geradlinigen Faustangriff benutzt, wobei man dann schon in die Wendung gehen müsste.
Siehe dazu die Erklärung von Master Wong ...
oknO3NTeGNo
TXSnd9PYHWM
... und so könnte das dynamisch aussehen ...
2D1VtWeH1CM
Im Wing Tsun wird der Bong Sao vielmehr als reine Reaktion auf gegnerisches Druck- oder Zugverhalten verwendet, um in einer sichere Position für einen Gegenangriff zu gelangen.
Also die Arme clashen zusammen ... der Gegner presst vor und ist stärker, man gibt mit dem vorderen Teil des Armes nach und rotiert den hinteren Teil in einen schützenden Bong Sao, aus dem man heraus dann weiter arbeiten kann, z. B. mit Lap Sao (ziehende Hand) und Backfist.
Siehe hier ...
mTnuVuqPYYc
oder hier ...
7zkoZF_0UNI
Was man natürlich auch machen kann ... den Bong Sao als aktive Technik gegen den Guard des Gegners pinnen.
9HrDScFEaFM
... is this answer the question fair? :)
Im klassischen Wing Chun wird der Bong Sao (Schwingen-/Flügelarm) als reaktiv-optischer (gleichseitiger) Block gegen einen geradlinigen Faustangriff benutzt, wobei man dann schon in die Wendung gehen müsste.
...
Muss nach meinem Verständnis nicht gleichseitig sein und erfolgt in der Regel mit "Sip Ma". Gilt aber auch für Pak, Tan, Gan usw...
Also eine Art "aktives Umlenken".
Stichworte: "Körpereinheit" und "Umlenkschritt".
(Wobei dann natürlich noch nicht Schluss ist. Schließlich erfolgt anschl. der Gegenangriff.)
Gruß
San-Te
Da stimme ich Dir zu San-Te. Eigentlich wird beim Bong fast immer mit Schrittarbeit gearbeitet, stehen und wenden hatte ich so bisher noch nicht erlebt. Entweder wie Du sagst mit SipMa oder Loy/Ngoy Seen Wai. Man hat mir im Bezug zum Bong auch beigebracht, das da nix mit aufnehmen ist, es ist eine 'Karnickeltechnik', klappt nur in einer gewissen Distanz, geht druckvoll nach vorne(wie eine Mischung aus Block und Angriff). Bujun erklärte das an anderer Stelle schon gut.
Was man glaube nie vergessen sollte ist, das im ChiSao/PoonSao/GwohSao Bewegungen extra auf diese Übung hin angepasst werden, wie oftmals auch der Chum, Bong usw., hat aber mit dem freien Arbeiten am Mann, Sparring, Freikampf usw wenig zu tun.
Besten Gruss
WTSchueler
06-01-2015, 09:39
Hallo ,
Wir haben keinen aktiven Bong Sao. Bei uns ist der Bong Sao eine Folgeaktion. Auslöst durch den Angreifer, der zu viel diagonalen Druck auf unseren geraden Stoß ausübt. Im Kampf wollen wir uns nicht verformen, sondern zu schlagen.
Andererseits üben wir in den Formen einen „aktiven Bong Sao“, da er nicht durch eine diagonalen Kraft ausgelöst wird. Die Bong Sao in der Siu Nim Tao und Chum Kiu werden aktiv ausgeführt. Ich frage heute Abend beim Training nochmal nach. Vielleicht habe ich einen Denkfehler.
Das Ergebnis werde ich nachtragen.
VG
WTSchueler
Hallo ,
Wir haben keinen aktiven Bong Sao. Bei uns ist der Bong Sao eine Folgeaktion. Auslöst durch den Angreifer, der zu viel diagonalen Druck auf unseren geraden Stoß ausübt. Im Kampf wollen wir uns nicht verformen, sondern zu schlagen.
Andererseits üben wir in den Formen einen „aktiven Bong Sao“, da er nicht durch eine diagonalen Kraft ausgelöst wird. Die Bong Sao in der Siu Nim Tao und Chum Kiu werden aktiv ausgeführt. Ich frage heute Abend beim Training nochmal nach. Vielleicht habe ich einen Denkfehler.
Das Ergebnis werde ich nachtragen.
VG
WTSchueler
Also ich führe den Bong sehr aktiv aus , da der Kontakt durch Schlag immer so stark und hart kommt das ich mich nicht verformen kann (passiv) , dass Thema Druck spielt da erstmal für mich keine Rolle, den wenn ich spüre wo dieser bei Kontakt hingeht ist es zu spat und der Schlag geht durch. Ich sprehce hier von nem normalen Jap oder cross geschlagen.
Wenn ich von einem geraden WT Angriff ausgehe, der auf der Strasse niemals kommt, dann kannst Du eventuell fühlen, aber ich das glaube ich eigentlich auch nicht.
openmind
06-01-2015, 09:58
Also ich führe den Bong sehr aktiv aus , da der Kontakt durch Schlag immer so stark und hart kommt das ich mich nicht verformen kann (passiv) , dass Thema Druck spielt da erstmal für mich keine Rolle, den wenn ich spüre wo dieser bei Kontakt hingeht ist es zu spat und der Schlag geht durch. Ich sprehce hier von nem normalen Jap oder cross geschlagen.
Wenn ich von einem geraden WT Angriff ausgehe, der auf der Strasse niemals kommt, dann kannst Du eventuell fühlen, aber ich das glaube ich eigentlich auch nicht.
Das spräche ja der WT-Theorie sehr entgegen.
_
Das spräche ja der WT-Theorie sehr entgegen.
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Auch wenn ich weiß wo Du hin willst, antworte ich mal trotzdem.
Genau in der Theorie liegt für mich das Problem. Es ist völlig ok, wenn manche in der Theorie alle Facetten der Möglichkeiten durchspielen. Jedoch darf man nie den Praxisbezug außer Acht lassen. Wenn man alles nur theoretisiert, und Anwendungen nur in Form von LatSao oder GwohSao übt, klappt alles, jedoch sind dies nur Übungen auf dem Weg zum Ziel. Falsche Vorstellungen schleifen sich ein, wenn man neben LatSao, GwohSao nicht auch Sparring/Freikampf trainiert. Ob nun im Semi/Leicht/Vollkontakt. Das öffnet die Augen und ist genauso wichtig wie alle anderen didaktischen Mittel auch. Erst alles zusammen ergibt das Ganze!
Wie im Boxen, Birnen und Sandsacktraining - wunderschön, es klappen die tollsten Schläge und Kombo's. Im Sparring sieht es mit Schlägen, Kombo's, Distanzgefühl und Beinarbeit nochmal ganz anders aus.
Besten Gruss
Hallo ,
Wir haben keinen aktiven Bong Sao. Bei uns ist der Bong Sao eine Folgeaktion. Auslöst durch den Angreifer, der zu viel diagonalen Druck auf unseren geraden Stoß ausübt. Im Kampf wollen wir uns nicht verformen, sondern zu schlagen.
Andererseits üben wir in den Formen einen „aktiven Bong Sao“, da er nicht durch eine diagonalen Kraft ausgelöst wird. Die Bong Sao in der Siu Nim Tao und Chum Kiu werden aktiv ausgeführt. Ich frage heute Abend beim Training nochmal nach. Vielleicht habe ich einen Denkfehler.
Das Ergebnis werde ich nachtragen.
VG
WTSchueler
Das stimmt so nicht ganz. Ich erinnere mich an einen Lehrgang in Hemsbach (damals :rolleyes: ), da zeigte und erklärte KRK den aktiven Bong Sao - auf Nachfrage wurde bejaht (!), dass es auch einen aktiven Bong Sao im WT gibt.
Und - wie wir ja alles wissen - ab Holzpuppe wird der Bong Sao im WT ebenfalls aktiv (am Partner) ausgeführt.
KeineRegeln
06-01-2015, 11:23
Moin, weiß nicht ob ich als Außenstehender hier Fragen stellen darf, auch wenn ich das schon gemacht habe.
Falls es kein Problem ist:
Gibt es im klassischen Yong Chun einen vergleichbaren Schlag zum Uraken Zuki?
Die Frage ist für mich Themen bezogen.
Gruß
KeineRegeln
UnderJollyRoger
06-01-2015, 11:26
Also ich führe den Bong sehr aktiv aus , da der Kontakt durch Schlag immer so stark und hart kommt das ich mich nicht verformen kann (passiv) , dass Thema Druck spielt da erstmal für mich keine Rolle, den wenn ich spüre wo dieser bei Kontakt hingeht ist es zu spat und der Schlag geht durch. Ich sprehce hier von nem normalen Jap oder cross geschlagen.
Wenn ich von einem geraden WT Angriff ausgehe, der auf der Strasse niemals kommt, dann kannst Du eventuell fühlen, aber ich das glaube ich eigentlich auch nicht.
Bedeutet das, du bist im Prinzip bereits aktiv mit dem Bong Sao Richtung Schlag unterwegs (siehst diesen also optisch kommen) oder du schiebst erstmal nur den Arm entgegen, rechnest aber damit das der Druck ohnehin zu groß ist und gibst dann bei Kontakt geplant in den Bong Sao nach.
Ich hoffe, du verstehst die Frage bzw. den Unterschied :)
Moin, weiß nicht ob ich als Außenstehender hier Fragen stellen darf, auch wenn ich das schon gemacht habe.
Falls es kein Problem ist:
Gibt es im klassischen Yong Chun einen vergleichbaren Schlag zum Uraken Zuki?
Die Frage ist für mich Themen bezogen.
Gruß
KeineRegeln
Im "klassischen Yong Chun"? In manchen Stilen ja (raumschließende rotierende Bewegung), in manchen Stilen nein (keine gerade Bewegung).
Wer es nicht so eng sieht, macht auch Rückhandschläge. ;)
KeineRegeln
06-01-2015, 11:32
OK. Danke für die Antwort.
Hat geholfen. ^^
Auch wenn ich weiß wo Du hin willst, antworte ich mal trotzdem.
Genau in der Theorie liegt für mich das Problem. Es ist völlig ok, wenn manche in der Theorie alle Facetten der Möglichkeiten durchspielen. Jedoch darf man nie den Praxisbezug außer Acht lassen. Wenn man alles nur theoretisiert, und Anwendungen nur in Form von LatSao oder GwohSao übt, klappt alles, jedoch sind dies nur Übungen auf dem Weg zum Ziel. Falsche Vorstellungen schleifen sich ein, wenn man neben LatSao, GwohSao nicht auch Sparring/Freikampf trainiert. Ob nun im Semi/Leicht/Vollkontakt. Das öffnet die Augen und ist genauso wichtig wie alle anderen didaktischen Mittel auch. Erst alles zusammen ergibt das Ganze!
Wie im Boxen, Birnen und Sandsacktraining - wunderschön, es klappen die tollsten Schläge und Kombo's. Im Sparring sieht es mit Schlägen, Kombo's, Distanzgefühl und Beinarbeit nochmal ganz anders aus.
Besten Gruss
Richtig!!! Ich stimme Dir voll zu. Durch probieren ja sehr gerne, Realität zeigt was klappt und was nicht.
Openmind, ja es ist ... ich habe mal ein Buch von Yip Chun gesehen wo er die Bong so extreme weit oben hat. Hab mich dauernd gefragt warum? Eigentlich recht simple und master wong zeigt es ja auch. für mich ist es eine Art Block , immer in Verbindung mit einem Schritt.
openmind
06-01-2015, 11:38
Wie im Boxen, Birnen und Sandsacktraining - wunderschön, es klappen die tollsten Schläge und Kombo's. Im Sparring sieht es mit Schlägen, Kombo's, Distanzgefühl und Beinarbeit nochmal ganz anders aus.
Kann ich voll und ganz bestätigen.
_
Bedeutet das, du bist im Prinzip bereits aktiv mit dem Bong Sao Richtung Schlag unterwegs (siehst diesen also optisch kommen) oder du schiebst erstmal nur den Arm entgegen, rechnest aber damit das der Druck ohnehin zu groß ist und gibst dann bei Kontakt geplant in den Bong Sao nach.
Ich hoffe, du verstehst die Frage bzw. den Unterschied :)
Ich arbeite optisch. Ich kenne es aus dem WT (da wo ich vorher war auch anders, mit weich aufnehmen etc. ) anders aber es hat sich einfach als richtig erwiesen mit dem Bong als Art Block zu arbeiten.
Ich glaube einfach nicht das Du in einer Sparrings oder Kampfhandlung so entscheiden kannst (gerade nicht als Laie oder als jemand der ein paar Jahre trainiert) das es mit dem weich sein funktioniert. Der Bong muss knackig von unten leicht ansteigend bewegt werden.
openmind
06-01-2015, 11:45
Openmind, ja es ist ...
Also, Du zweifelst an der grundlegenden WT-Theorie, dass man ankommende
Schläge weich aufnehmen könnte. Du erwartest, wie Du sagst, in nächster Zeit
tiefgreifende Veränderungen am EWTO-WT. Glaubst Du, dass es in eine härtere
Richtung geht, wie Du sie oben als für Dich praktikabel beschrieben hast?
_
Ich habe "damals" als jemand, der aus einer recht "weichen" EWTO Linie kam, ziemliche positive Denkimpulse über die "cross-guard" im ETF-Escrima bekommen und dann den bong auch hart und kurz zum stören oder auch zum "festlegen" benutzt, was aber nicht gerne gesehen und gefühlt wurde
~Wolf´s Den~
06-01-2015, 13:58
Ich arbeite optisch. Ich kenne es aus dem WT (da wo ich vorher war auch anders, mit weich aufnehmen etc. ) anders aber es hat sich einfach als richtig erwiesen mit dem Bong als Art Block zu arbeiten.
Ich glaube einfach nicht das Du in einer Sparrings oder Kampfhandlung so entscheiden kannst (gerade nicht als Laie oder als jemand der ein paar Jahre trainiert) das es mit dem weich sein funktioniert. Der Bong muss knackig von unten leicht ansteigend bewegt werden.
Naja, ich glaube, man sollte auf keinen Fall den Bong Sao bewusst als Umlenkungstechnik benutzen wollen. Eine solche Möglichkeit ergibt sich im Kampf oder sie ergibt sich nicht.
D. h. ich stehe jetzt nicht da und denke, wenn mein Gegner einen Fauststoß schlägt, nehme ich mit Bong Sao auf und lenke dann um. So wird es kaum funktionieren.
Mein Ziel muss es erstmal sein ohne den Bong Sao zu arbeiten, respektive mit dem inneren (keilenden) oder äußeren (schneidenden) WC-Fauststoß und dem Pak Sao.
Erst wenn ich wirklich vom Gegner einen satten Gegendruck beim kollidieren unserer Arme spüre, dann steige ich mit Bong Sao aus und schlage evtl. nen Backfist oder bei näherer Distanz nen Ellbogen. Aber dieses Geschehen wird rein vom Gegner diktiert. Er gibt mir den Impuls. Gibt er ihn mir nicht, gibt es keinen Grund einen Bong Sao zu machen.
Dass dieser Impuls-Bong Sao natürlich tausendmal mit entsprechenden Partnern, die im Freikampf dagegen pressen, geübt werden muss sollte klar sein. Wenn ich diese Bewegung ständig nur weich und unter "Laborbedingungen" übe, dann ist sie in meinem Gehirn und in meinen Muskeln nicht so abgespeichert, dass ich sie aus einem freien Kampf heraus anwenden könnte.
Eine Umlenkungsbewegung darf nicht langatmig, sondern muss eine fließende Bewegung sein. Andernfalls kommt die zweite Hand des Gegners angeschossen und man hat ein "big problem".
Die Alternative zum Impuls-Bong Sao ist eben der reaktive Bong Sao-Block, den man als optische Reaktion auf einen gegnerischen Fauststoß aufbaut bzw. dagegen schlägt.
Eine dritte Möglichkeit ist der aktive Bong Sao, der als Angriff gegen die Deckung des Gegners gedrückt bzw. geschlagen wird, um eine Brücke für Folgetechniken, z. B. Zugangriff mit Fauststoß oder Backfist, zu bauen.
Hallo Leute,
der BongSao ist im Wing Tsun doch eine sehr spezielle Bewegung, die in üblichen Situationen selten zustande kommt, wenn man es nicht geradezu darauf anlegt, ihn zu machen.
Die Bewegung BongSao ergibt sich über eine Kontakt-/Bewegungssituation, in der der Angreifer in etwa Brusthöhe von leicht außen diagonal kreuzend angreift in dabei die Mittellinie überquert. Dieses Angriffsziel wird selten angestrebt, da sie den Verteidigungsarm kreuzen und verdrängen muss. Dies ist mehr eine Spezialität im Training, als im realen SV-Fall. Das vorweg.
Der BongSao kommt wie o. beschrieben zustande, wenn er denn zustande kommt. In Trainingssituationen, wo der BongSao trainiert wird, gibt der Trainingspartner „netterweise“ den dazu notwendigen Impuls. Wissend darüber, dass der Trainingspartner jetzt „so“ angreift, wird der Bong Sao oftmals schon Millisekunden vor Kontakt aktiv eingeleitet, was in den meisten Fällen nicht aus der geforderten Achtsamkeit und Einheit mit dem Trainingspartner detektiert ist, sondern über visuelles Erkennen der Bewegungsauslösung und der Erwartung des „wohl passenden“ Impulses des Trainingspartners.
Daher kommt es im Training ständig zu „Auslösefehlern“ des Bongs, was seinen tatsächlichen Zweck im Grunde ruiniert. Er „soll“ eben nur durch den <tatsächlichen und dann auch wirklich passenden Impuls> eines unkooperativ angreifenden Gegners zustande kommen, dessen Bewegen durch die „dann zufällige“ Konstellation den BongSao ergibt.
Die Technik, die der BongSao dann „bekommt“ kann durch die Form (Bewegungsrichtung, räumliche Form der Angriffsbewegung, Intensität und Kraft) des Angriffes variieren. Er kann ableitende Funktion erhalten, Kraft aufnehmend und wandeln, die angreifende Bewegung nur kontrollierend begleiten, sie führen oder sperren und in den meisten, wenigen Fällen eine Kombination solcher Techniken ergeben. Er kann dazu führen nur in der Dochtlinie oder körperverlagernd zu wenden, einen Schritt zu machen oder einzuleiten, den zweiten Arm zeitgleich oder zeitversetzt als Angriff einzubringen und alles ergibt jedes Mal kleine Veränderungen des tatsächlichen eigenen Bewegens - als direkte Anpassung an das gegnerische Verhalten.
Das „bewusste“ Einbringen des BongSao aus der Erwartungshaltung eines bestimmten gegnerischen Angriffes heraus ist ein Fehler. Nicht ein Fehler des Bongs, sondern ein grundsätzlicher Verhaltensfehler, da dies die tatsächliche gegnerische Bewegung nicht beinhaltet, dies von der tatsächlichen gegnerischen Bewegung sich völlig löst. Es käme, wenn es noch gut ausgeht, vielleicht eine Art Block heraus, eine Art Schranke vor dem eigenen Körper, die auf den gegnerischen Impuls aber gar nicht eingehen kann, allenfalls ein Kraftakt wäre, dem man gewachsen ist oder eben nicht.
In seiner aktiven Anwendung gegenüber rund geführten hohen Tritten (oder ähnlichen Angriffen auf dieser Ebene) im Zusammenwirken mit zusätzlichen Maßnahmen des anderen Arms und des Körpers hat der BongSao eine andere Bedeutung und ergibt im Zusammenwirken dort eine Art Angriff auf die angreifende Tentakel. Dies funktioniert aufgrund der anderen Distanz und der anderen Zeitfaktoren, die das notwendige Timing erleichtert, recht sicher.
Gruß, WT-Herb
Naja, ich glaube, man sollte auf keinen Fall den Bong Sao bewusst als Umlenkungstechnik benutzen wollen. Eine solche Möglichkeit ergibt sich im Kampf oder sie ergibt sich nicht.
...
Eine Umlenkungsbewegung darf nicht langatmig, sondern muss eine fließende Bewegung sein. Andernfalls kommt die zweite Hand des Gegners angeschossen und man hat ein "big problem"
...
Deshalb auch "Körpereinheit" in Bewegung.
Gruß
San-Te
Also, Du zweifelst an der grundlegenden WT-Theorie, dass man ankommende
Schläge weich aufnehmen könnte. Du erwartest, wie Du sagst, in nächster Zeit
tiefgreifende Veränderungen am EWTO-WT. Glaubst Du, dass es in eine härtere
Richtung geht, wie Du sie oben als für Dich praktikabel beschrieben hast?
_
Ja das bezweifel ich voll und ganz!
Das ist ein eintrainiertes Wunschdenken einen harten Schlag weich aufzunehmen, auf Druck nachzugeben und dann zu kontern, meiner Meinung nach nicht machbar.
Ich bin mir sicher das die EWTO in diesem Jahr entweder eine Sparte eröffnet mit "fightern" oder diese ausbilden will. Ja denke das wird dann mehr dem Sanda ähneln, gepaart mit Blumber Judo.
Naja, ich glaube, man sollte auf keinen Fall den Bong Sao bewusst als Umlenkungstechnik benutzen wollen. Eine solche Möglichkeit ergibt sich im Kampf oder sie ergibt sich nicht.
D. h. ich stehe jetzt nicht da und denke, wenn mein Gegner einen Fauststoß schlägt, nehme ich mit Bong Sao auf und lenke dann um. So wird es kaum funktionieren.
Mein Ziel muss es erstmal sein ohne den Bong Sao zu arbeiten, respektive mit dem inneren (keilenden) oder äußeren (schneidenden) WC-Fauststoß und dem Pak Sao.
Erst wenn ich wirklich vom Gegner einen satten Gegendruck beim kollidieren unserer Arme spüre, dann steige ich mit Bong Sao aus und schlage evtl. nen Backfist oder bei näherer Distanz nen Ellbogen. Aber dieses Geschehen wird rein vom Gegner diktiert. Er gibt mir den Impuls. Gibt er ihn mir nicht, gibt es keinen Grund einen Bong Sao zu machen.
Dass dieser Impuls-Bong Sao natürlich tausendmal mit entsprechenden Partnern, die im Freikampf dagegen pressen, geübt werden muss sollte klar sein. Wenn ich diese Bewegung ständig nur weich und unter "Laborbedingungen" übe, dann ist sie in meinem Gehirn und in meinen Muskeln nicht so abgespeichert, dass ich sie aus einem freien Kampf heraus anwenden könnte.
Eine Umlenkungsbewegung darf nicht langatmig, sondern muss eine fließende Bewegung sein. Andernfalls kommt die zweite Hand des Gegners angeschossen und man hat ein "big problem".
Die Alternative zum Impuls-Bong Sao ist eben der reaktive Bong Sao-Block, den man als optische Reaktion auf einen gegnerischen Fauststoß aufbaut bzw. dagegen schlägt.
Eine dritte Möglichkeit ist der aktive Bong Sao, der als Angriff gegen die Deckung des Gegners gedrückt bzw. geschlagen wird, um eine Brücke für Folgetechniken, z. B. Zugangriff mit Fauststoß oder Backfist, zu bauen.
Das sehe ich ganz anders….
Es mag sein das Du erstmal mit einem geraden WT / WC Fauststoss arebiten magst, ist ja auch in Ordnung. ABER wenn Du damit nach vornepräscht und der andere macht eine Meidbewegung und gibt Dir einen kleinen Scwinger, ist nichts mehr
Möglich im Bereich des „aufnehmen“ , kollifdieren und dann entscheiden Bong Sao zu machen. Denn das ist zu spät, der Treffer wird Dir den Kopf von den Schultern holen.
Mach Sparring und die siehst wie fix ein Boxer oder Thaiboxer ist, sein kann. Erschwerend kommt hinzu das ein Tahiboxer noch wie ein Pferd treten kann.
Aber wie gesagt wenn Du Dich darauf konzentrierst nach vorne zu maschieren , fängst Du Sie Dir schon ein. Der Keil ist toll und hat bei mir etliche mal geklappt. Aber sicher ist der nicht. Und generell haben die meissten WT ler die Arme viel zu tief, der Kopf wird nicht ausreichend
geschützt. Das was Du beschreibst habe ich vor Jahren auch immer geglaubt und so beschrieben... hätte hätte . Fakt ist das wenn der Gegendruck bei Kollision zu stark ist, fängst Du ihn Dir ein. Du hast nicht die Zeit den Körper so entscheiden zu lassen. Und sicherlich kannst Du nicht in der Geschwindikeit entscheiden einen Ellenbogen zu benutzen, für mich kommt dieser nur in Frage wenn ich sehr eng arbeite, oder ggfl.s damit angreife und dabei eine Geschichtshälfte schütze.
UnderJollyRoger
07-01-2015, 13:28
Fakt ist das wenn der Gegendruck bei Kollision zu stark ist, fängst Du ihn Dir ein. Du hast nicht die Zeit den Körper so entscheiden zu lassen.
Du meinst damit also, wie du schon oben auf meine andere Frage geantwortet hast (Danke :)), dass du im Prinzip bereits bewusst aktiv arbeitest und bereits optisch entscheidest, was du tust, statt erstmal passiv die Arme vorzuschieben und dann nachzugeben bzw. auf das zu reagieren, was immer da kommt ?
openmind
07-01-2015, 13:34
Ja das bezweifel ich voll und ganz!
Das ist ein eintrainiertes Wunschdenken einen harten Schlag weich aufzunehmen, auf Druck nachzugeben und dann zu kontern, meiner Meinung nach nicht machbar.
Ich bin mir sicher das die EWTO in diesem Jahr entweder eine Sparte eröffnet mit "fightern" oder diese ausbilden will. Ja denke das wird dann mehr dem Sanda ähneln, gepaart mit Blumber Judo.
Das sehe ich ganz anders….
Es mag sein das Du erstmal mit einem geraden WT / WC Fauststoss arebiten magst, ist ja auch in Ordnung. ABER wenn Du damit nach vornepräscht und der andere macht eine Meidbewegung und gibt Dir einen kleinen Scwinger, ist nichts mehr
Möglich im Bereich des „aufnehmen“ , kollifdieren und dann entscheiden Bong Sao zu machen. Denn das ist zu spät, der Treffer wird Dir den Kopf von den Schultern holen.
Mach Sparring und die siehst wie fix ein Boxer oder Thaiboxer ist, sein kann. Erschwerend kommt hinzu das ein Tahiboxer noch wie ein Pferd treten kann.
Aber wie gesagt wenn Du Dich darauf konzentrierst nach vorne zu maschieren , fängst Du Sie Dir schon ein. Der Keil ist toll und hat bei mir etliche mal geklappt. Aber sicher ist der nicht. Und generell haben die meissten WT ler die Arme viel zu tief, der Kopf wird nicht ausreichend
geschützt. Das was Du beschreibst habe ich vor Jahren auch immer geglaubt und so beschrieben... hätte hätte . Fakt ist das wenn der Gegendruck bei Kollision zu stark ist, fängst Du ihn Dir ein. Du hast nicht die Zeit den Körper so entscheiden zu lassen. Und sicherlich kannst Du nicht in der Geschwindikeit entscheiden einen Ellenbogen zu benutzen, für mich kommt dieser nur in Frage wenn ich sehr eng arbeite, oder ggfl.s damit angreife und dabei eine Geschichtshälfte schütze.
Demanch müßte Herr Kernspecht seinen Stil ja um 180° drehen
und die ganze Entwicklung der letzten Jahre verwerfen, um jetzt
wieder hart zu werden und zB Schläge zu blocken.
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UnderJollyRoger
07-01-2015, 14:04
Demanch müßte Herr Kernspecht seinen Stil ja um 180° drehen
und die ganze Entwicklung der letzten Jahre verwerfen, um jetzt
wieder hart zu werden und zB Schläge zu blocken.
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Was für ihn ja zum Glück gar kein Problem ist, sowas zu tun :p
Ich habe neulich ein wenig mit jemandem rumphilosophiert, dass Weichheit ja auch sein kann, mich durch Beinarbeit etc. in eine vorteilhafte Position zu bringen, in der ich die Kraft ohnehin nicht voll aufnehmen muss, sondern ein wenig "dran vorbei kann". Wenn ich jetzt grad dran denke, habe ich das gestern im Training auch so gemacht, da mein Partner einen Kopf größer und geschätzt 30 Kilo schwerer als ich war. Da gehste automatisch lieber ein bisl raus als frontal zu bleiben ...
Das schlabbriges Arme-hinhalten und mal warten, was passiert, wenn der andere drauf- oder drüberschlägt nicht wirklich funktioniert, dürfte den meisten hier klar sein ...
Du meinst damit also, wie du schon oben auf meine andere Frage geantwortet hast (Danke :)), dass du im Prinzip bereits bewusst aktiv arbeitest und bereits optisch entscheidest, was du tust, statt erstmal passiv die Arme vorzuschieben und dann nachzugeben bzw. auf das zu reagieren, was immer da kommt ?
Ja genau, ich verbinde das immer mit einem Schritt, wenn ich sehe das jemand bereits mit dem rechten Arm schlägt (99% Kopf) dann bewege ich mich bereits in die Bewegung des Ellenbogen (Art Bong, recht hoch ausgeführt) . Diese sieht dem Bong ähnlich ist aber mehr ne Blocjbewegung.
Denn wo findet den der Schalg statt, doch nicht etwa 2 Meter vor mir, wenn Du Pecht hast bereits 1 m vor Deinem Gesicht. Schlägt Dein Gegner zu, hast Du kaum noch Zeit ne Pak zu machen oder schön Man sao nach vorne zu bewegen. Gleiches ginge auch mit ne Kwan sao... mir aber zu umständlich.
Demanch müßte Herr Kernspecht seinen Stil ja um 180° drehen
und die ganze Entwicklung der letzten Jahre verwerfen, um jetzt
wieder hart zu werden und zB Schläge zu blocken.
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Was KRK machen will weiss ich nicht. Ich denke aber das er seine Interpretation des WT weiter ändert , also zu den geläufigen WC Stilen, dass sieht man jetzt schon.
Ich denke ferner, dass er eine oder mehere Sparten entwickelt , die sich mit realem Kampf beschäftigen und Inhalte des Judo und des freefights enthalten.
Das ist meine Vermutung.
Moin, weiß nicht ob ich als Außenstehender hier Fragen stellen darf, auch wenn ich das schon gemacht habe.
Falls es kein Problem ist:
Gibt es im klassischen Yong Chun einen vergleichbaren Schlag zum Uraken Zuki?
Die Frage ist für mich Themen bezogen.
Gruß
KeineRegeln
Ne Backfist gibt es nicht, aber aus Bong wird gerne ein Faksao gemacht, was ja sagen wir mal ähnlich ist, Bruce Lee hat daraus ne Backfist gemacht und KRK hat das übernommen, gibts im LT WT auch nciht.
Im VT gibt es auch einen schiebenden und nicht nur einen schlagenden Bong, aus dem Kontakt...
Im Wing Tsun wird der Bong Sao vielmehr als reine Reaktion auf gegnerisches Druck- oder Zugverhalten verwendet, um in einer sichere Position für einen Gegenangriff zu gelangen.
Das stimmt nicht ganz.
Also die Arme clashen zusammen ... der Gegner presst vor und ist stärker, man gibt mit dem vorderen Teil des Armes nach und rotiert den hinteren Teil in einen schützenden Bong Sao, aus dem man heraus dann weiter arbeiten kann, z. B. mit Lap Sao (ziehende Hand) und Backfist.
Siehe hier ...
mTnuVuqPYYc
Nein, so funktioniert der Bong nicht im WT.
Der Mann erklärt zwar nicht alles falsch, aber er legt die Betonung des Ellenbogens falsch, weswegen so ein Bong strukturell oft schwach und bei vielen WTlern leider sehr verbreitet ist.
Die Bewegung BongSao ergibt sich über eine Kontakt-/Bewegungssituation, in der der Angreifer in etwa Brusthöhe von leicht außen diagonal kreuzend angreift in dabei die Mittellinie überquert. Dieses Angriffsziel wird selten angestrebt, da sie den Verteidigungsarm kreuzen und verdrängen muss. Dies ist mehr eine Spezialität im Training, als im realen SV-Fall.
Das klingt mir jetzt aber verdaechtig nach einer Technik statt nach einem prinzipienfunktionsbasierten System. Ich hoffe Du kannst mir das ein wenig erlaeuter.
Das klingt mir jetzt aber verdaechtig nach einer Technik statt nach einem prinzipienfunktionsbasierten System. Ich hoffe Du kannst mir das ein wenig erlaeuter.Im WT führt jede Bewegung am Ende zu einer Technik. Die Technik heißt nicht BongSao. BongSao ist die Bewegung über eine (zu einer) so bezeichneten Position, die im Ergebnis aus dem Kontakt mit der gegnersichen Bewegung entsteht und in ihrer Wirkung eine Technik ergibt. Die Technik kann das Sperren der gegnerischen Bewegung sein, das Verdrängen, das bloße Begleiten oder fühlende Aufnehmen, etc. Es gibt weitaus weniger Techniken, als Bewegungen. Meine Darstellung war ein Beispiel dafür, wie es zur Bewegung BongSao kommen kann. Die sich daraus ergebende Technik war nicht Teil meiner Darstellung. Die Bewegung ist das Ergebnis aus der eigenen Positionierung von Körper und Extremitäten, sowie der antrainierten Körperstruktur - in der Folge der Beeinflussung durch gegnerische Bewegung. Die eigene Bewegung, die zum BongSao führt und/oder diesen auch wieder verlässt/verändert, ist die logische Folge der Parameter der eigenen Struktur im Zusammenwirken mit der gegnerischen Bewegung. Die daraus entstehende Technik (Aufnehmen, Ableiten, Sperren, Führen ... ) ergibt sich erst dann, wenn die Bewegung zum BongSao/über den BongSao schon stattfindet.
Gruß, WT-Herb
Ergänzung:
Die Positionen, mitunter auch Bewegungen Bong/Tan/Fok/Huen/Cham/etc. haben aus den Formen heraus eine definierte Anfangs- und Endposition. Im Kampf gibt es keine Endpositionen, da keine Bewegung ein konkretes Ende hat, sich alles Bewegen fließend forsetzt. Im Kampf gibt es auch keine definierten Anfangspositionen, da aus JEDER Position heraus sich bewegt wird oder aus JEDER Position oder Zwischenposition heraus sich Änderungen ergeben, die der akuten Situation zugrunde liegen. Ein in seiner Form einmaliger BongSao, wie er in der Form ausgeführt wird, wird es im realen Kampf nicht geben, es sei denn, der Angreifer verhält sich genau so, wie es exakt für diese Bewegung notwendig wäre. Der Gedanke der Bewegungen (und Positionen) aus dem Formentraining ist die Schulung des BewegungsVERHALTENS, die Schulung der Körperstruktur und einer Bewegungsdynamit, die DANN IN DER KONKRETEN KONFRONTATION MIT DER GEGNERISCHEN BEWEGUNG damit erst zustendekommende Ergebnis erzeugen. Die Funktion der Bewegung steht VOR der Form. Die Funktion besteht darin, zu einer Technik zu führen, die den Prinzipien des System unterstellt ist, wie beispielsweise den Kraftprinzipien. Das bedeutet, dass die Technik erst in diesem Zusammenhang gebildet werden kann, der tatsächlichen Kraftwirkung der gegnersichen Bewegung, deren Rintung oder deren tasächliche räumliche Form. Und das ist nicht vorherbestimmt.
IamTooOld
06-02-2015, 00:16
Bong-Sau kein Block.
Bong-Sau leitet den Angriff geringfügig um, wenn der direkte Weg durch den Angriff des Aggressors versperrt ist (Zentrallinie nicht zu überwinden) und leitet auch geringfügig eine Neupositionierung für den nächsten Angriff ein.
Erwünschtes Ergebnis:
a) Treffer kommt abgeschwächt
b) verfehlt hoffentlich sein eigentliches Ziel
c) freie Bahn für den Konter finden (nicht schaffen)
d) kurzfristiger Übergang in den Nahkampf
zu d) bei einem Aggressor der auf Distanz nicht zu schlagen ist
Im Grunde wird diese Bewegung so schnell ausgeführt, dass man sie kaum als solche erkennt. Es sollte sofort wieder auf Angriff geschaltet werden.
DerGroßer
06-02-2015, 11:34
Da man auch den Körper bewegt, ist ein Bong für mich auch eher zum Wegleiten und/oder Aufbrechen der Gegnerischen Deckung.
Weich aufnehmen und am Platz stehen bleiben geht nur in der Matrix ;)
Mich würde auch nochmal interessieren,
ob jemand die Bongsao wirklich mal benötigt hat?
Real oder Sparring.
Unterscheidet ihr zwischen tiefen und hohen Bong?
Ansonsten.. Ableiten/Aufmachen trifft es sehr gut. Abhängig von Schrittarbeit.
IamTooOld
06-02-2015, 16:37
Mich würde auch nochmal interessieren,
ob jemand die Bong-Sao wirklich mal benötigt hat?
Ja. Primär versuche ich aber zentral zu keilen/schlagen bzw. direkt ins Ziel zu gelangen. Über Bong-Sau (wenn seine Druckrichtung stimmt) geht es in die Flanke. Da findet man auch bessere Ziele...muah
Unterscheidet ihr zwischen tiefen und hohen Bong?
Ansonsten.. Ableiten/Aufmachen trifft es sehr gut. Abhängig von Schrittarbeit.
- Höhe kommt auf die Größe des Trainingspartners an bzw. welcher Bereich bei einem selbst geschützt werden muss.
- Ausführliche Schrittarbeit dauert zu lange, ist eher bei mehreren Gegnern angesagt
- Ausnahme besteht, wenn ich in die Flanke oder direkt in den Trainingspartner gehen kann
Bong-Sau aktiv nach oben, wenn der Trainingspartner das Konzept des tiefen Ellbogens noch nicht verstanden hat und die Struktur nicht stimmt.
Sparring.
Ja. Als Block (meist) und zum Platz schaffen.
Unterscheidet ihr zwischen tiefen und hohen Bong?
Gibt keinen tiefen Bong. ;-p
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IamTooOld
08-02-2015, 01:58
Aber sicher gibt es den im WT...und auch einen hohen in Reinform...Chum-Kiu
Und bis auf welche maximale Höhe geht der tiefe? Gibt's eigentlich auch nen mittleren? :gruebel:
Und bis auf welche maximale Höhe geht der tiefe? Gibt's eigentlich auch nen mittleren? :gruebel:
der tiefe bong sao:
blase,genitalien.
mittleren...naja eigentlich so nicht (also vom namen her).aber generell ist es so,dass der bong sao in jeder höhe "gebraucht"werden kann.
"gebraucht" im sinne von einem begleiten des gegnerischen armes,plus einer gleichzeitigen wendung(hier aktiv oder passiv,je nach wt lehrer ;) ) aber die wendung ist ein wegwenden.
wie immer fast das genaue gegenteil von der wsl linie :D
hoffe das hilft :rolleyes: dir weiter
gruss1789 :)
der tiefe bong sao:
blase,genitalien.
mittleren...naja eigentlich so nicht (also vom namen her).aber generell ist es so,dass der bong sao in jeder höhe "gebraucht"werden kann.
"gebraucht" im sinne von einem begleiten des gegnerischen armes,plus einer gleichzeitigen wendung(hier aktiv oder passiv,je nach wt lehrer ;) ) aber die wendung ist ein wegwenden.
wie immer fast das genaue gegenteil von der wsl linie :D
hoffe das hilft :rolleyes: dir weiter
gruss1789 :)
Hm aber selbst uns wurde damals im WT beigebracht, dass man keinen "tiefen" Bong Sao macht, weil man mit dem Arm gleichzeitig oben schlagen könnte. Treffer am Kopf > getroffen werden am Bauch.
Hm aber selbst uns wurde damals im WT beigebracht, dass man keinen "tiefen" Bong Sao macht, weil man mit dem Arm gleichzeitig oben schlagen könnte. Treffer am Kopf > getroffen werden am Bauch.
gibt aber chi sao sektionen in denen das trainiert wurde ;)
(doppelfaustsektionen z.b)
gruss1789 :)
IamTooOld
08-02-2015, 13:49
Treffer am Kopf > getroffen werden am Bauch.
Ist auch richtig. Je nach "Arbeitsumfeld" muss man aber auch mit Waffeneinsatz rechnen. Ja, die Chancen liegen zu 99% bei dem Aggressor und es gibt, wenn überhaupt, nur eine Hand voll Techniken gegen solche Angriffe. Der tiefe Bong-Sau fungiert dabei mehr als Abstandhalter um die eigene Treffer-Fläche aus dem Weg zu Räumen.
sehe ich genauso: Bong Sau ist ein gestauchter Ellenbogenstoß: Bong Sau ist in seiner offensiven Form ein kraftvoll geschlagener Ellenbogen. Dieser will dem Gegner zuvorkommen. Nur wenn er blockiert wird, verformt er sich in den Bong Sau. Bong Sau ist dann in seiner defensiven Form eine federnde Abwehrtechnik. Der exzentrisch gedehnte Trizeps puffert die Kraft des Gegners wie eine Feder. Zusätzlich wird dem Angriff durch einen Ausweichschritt aus der Angriffslinie entgangen.
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