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Vollständige Version anzeigen : Ignorieren und Weglaufen als Strategien in der SV



m.l.l.
14-01-2015, 16:11
Frage aus dem Thread: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f135/wing-tsun-f-r-mehr-selbstbewusstsein-kampfmeister-gibt-sch-lern-tipps-170689/#post3311168


[...] interessant, dass das Ignorieren von blöden Anmachen gelehert wird. Ich war mir nie sicher, ob das eine gute oder schlechte Strategie ist, [...]. Würde mich echt interessieren, was ihr so über diese Vorgehensweise denkt.


Stell diese Frage doch einfach mal im allgemeinen Forum.
Andere Stile haben evtl. auch Lehrer die so etwas unterrichten.
[...]

1. Ignorieren finde ich bedingt gut:

Provokationen und Einladungen zu Gewaltspielchen sollte man ausschlagen, wenn einem nicht danach ist. Ignorieren kann aber eine starke Gegenprovokation darstellen, das muss man in der Situation abwägen - eine bestimmte, nicht aggressive Erwiderung (Absage) kann da die bessere Wahl sein.

Das Prinzip dabei ist das von Kernspecht genannte: man muss den Mut haben, als Verlierer und Angsthase dazustehen.

2. Weglaufen finde ich nur sehr bedingt gut:

Gut vielleicht bei hoher Bedrohung und einmaliger Sache, bspw. einer Gewalt versprechenden Konfrontation in einer femden Stadt. (Weitere Selbstverständlichkeiten wie die schlechten Chancen, vor einer Schusswaffe weglaufen zu können, außen vor gelassen.)

Schlecht aber mit Sicherheit in der Schule. Wohin willst Du laufen? Und morgen ist schon wieder der nächste Schultag mit den selben Mitschülern.

Ohne philosophisch werden zu wollen. Hat mal jemand die positive Erfahrung gemacht, im Leben vor etwas weglaufen zu können? Wenn ja, erbitte ich Tipps. :D

Disclaimer aus aktuellem Anlass: finde das Video und die Schulaktion gut. :)

Axel_C_T
14-01-2015, 18:15
Ohne philosophisch werden zu wollen. Hat mal jemand die positive Erfahrung gemacht, im Leben vor etwas weglaufen zu können? Wenn ja, erbitte ich Tipps. :D


Deine Frage ist ja fast eine rhetorische Frage. Es geht nicht darum vor etwas wegzulaufen. Es geht darum, aus einer aktuellen Situation, die in Gewalt ausarten könnte, sich zu entfernen. Das bedeutet einfach: Rückzug, im schlimmsten Fall natürlich ein Spurt.

Wenn es in dem näheren Umfeld zu einer Situation gekommen ist, sei es Arbeitsplatz, Familie oder Schule, sollte man natürlich schauen, dass man diese Situation bereinigt, aber nicht durch Gewalt.

m.l.l.
14-01-2015, 18:20
Rückzug und Klärung. Damit kann ich was anfangen. :)

Willi von der Heide
14-01-2015, 21:24
In einer akuten Gefahrensituation wegzulaufen ist sehr intelligent. Jeder will doch heile und gesund nach Hause kommen.

Aber vor manchen Problemen kann man eben nicht weglaufen. Ich kenne das aus der Schulzeit. Ab und an muß man sich halt dem älteren/größeren Raufbold stellen und seine Haut so teuer wie möglich verkaufen.

Aus meiner heutigen Sicht sage ich natürlich, daß man sich - als Schüler - an die Lehrer, vor allem den Vertrauenslehrer wenden soll.
In meiner Schulzeit haben wir das anders gelöst :D !

Jetzt wird es pathetisch ... Auf dem Feld der Ehre ;););) !

Nein im Ernst ... Ich weiß das es Situationen gibt, in denen man kämpfen muß.

Phelan
14-01-2015, 21:35
Du würdest also bei einem Angriff mit einem Messer in jedem Fall stehenbleiben? Wird euch das dort wo du trainierst beigebracht?

Grüße,
Phelan

Willi von der Heide
14-01-2015, 21:36
Du würdest also bei einem Angriff mit einem Messer in jedem Fall stehenbleiben? Wird euch das dort wo du trainierst beigebracht?

Grüße,
Phelan

Wen meinst du ?

Phelan
14-01-2015, 21:39
Den TE, der scheint dem stehenbleiben ja offenbar nicht ganz abgeneigt zu sein.

Grüße,
Phelan

MartinB
14-01-2015, 21:58
Hat mal jemand die positive Erfahrung gemacht, im Leben vor etwas weglaufen zu können?

Sprachurlaub mit 13 in England. Abends zu 2 auf dem Weg nach Hause, war schon dunkel. Eine Gruppe englischer Jugendlicher hat uns was mit Nazis hinterhergerufen und uns auf BMX Rädern verfolgt. Wir sind erst gerannt und als sie immer näher kamen zu einem Haus mit Licht und haben da geklingelt. Ergebnis: Unbeschadet.
Ein paar Trage drauf wurden einem anderen Deutschen in der Stadt mit einem Besenstiel ein paar Zähne ausgeschlagen. Im Vergleich dazu schien mir Laufen doch die bessere Wahl zu sein. Zumal ich damals noch kein 2,08 Superschergewichtskampfsportler war. Seit dem ich das bin, will mich i-wie keiner mehr angreifen...

m.l.l.
14-01-2015, 22:26
Du würdest also bei einem Angriff mit einem Messer in jedem Fall stehenbleiben? Wird euch das dort wo du trainierst beigebracht? [...]

Ich trainiere keine SV. Und ich differenziere - von daher kann keine Rede sein von in jedem Fall.

Mal ganz ehrlich. Was klingt attraktiv daran, einem Messerangreifer den Rücken zuzuwenden. Würde ich schon gern sehen wollen, wie und wo der angreift. - Kann natürlich sein, dass ich vor Angst trotzdem loslauf. :o


Sprachurlaub mit 13 in England. [...]

Die einmalige Sache in einer fremden Stadt hatte ich ja angesprochen. Das ist für mich nicht im Leben vor etwas weglaufen.

Ist vielleicht dann doch philosophisch - ich meine das, was einem das Leben quasi vor die Nase setzt: z. B. Bullys in der Schule, vier, acht, zehn oder 13 Jahre lang. Und nun handelt das Ausgangsvideo eben genau in der Schule.

Syron
14-01-2015, 23:10
Im Leben generell vor etwas davon zu laufen oder bei einer Bedrohung das Weite zu suchen, sind für mich zwei völlig verschiedene Dinge o_O

Rene
14-01-2015, 23:15
Laufen ist gut für die Gesundheit. Mit sind in Bremer Zeiten manche Situation passiert, wo wetzen nicht nur für gute Durchblutung sorgte, sondern das Blut im Körper bleib. Einmal am Bremer Hbf., will zur Strassenbahn, hab aber schon vorher die Ansammlung von Hools gesehen und mir das aus sicherer Entfernung angeguggt, half nichts, der erste der mich sah gröhlte direkt eine Einladung rüber. Bin erstmal gelassen weiter, was nichts half, kamen welche nach. Was machste dann? Ja rennen, was die Beine hergeben, aber ich war immer ein guter Sprinter. Da fühl ich mich auch gut mit.

MartinB
14-01-2015, 23:19
Die einmalige Sache in einer fremden Stadt hatte ich ja angesprochen. Das ist für mich nicht im Leben vor etwas weglaufen.



Ok, hast recht. Aber ich kenne auch Leute, die wegen Mobbing an der Schule diese gewechselt haben und danach keine Probleme mehr damit hatten. Zählt das?

m.l.l.
14-01-2015, 23:52
[...] ich war immer ein guter Sprinter. Da fühl ich mich auch gut mit.

Ich bin immer schon langsam gelaufen. Vielleicht hat das meine Sichtweise geprägt.


Ok, hast recht. Aber ich kenne auch Leute, die wegen Mobbing an der Schule diese gewechselt haben und danach keine Probleme mehr damit hatten. Zählt das?

Dann taten sie gut daran. Das sagt mir wieder, dass es sich nicht nur nicht pauschalisieren lässt, sondern es auch schwer ist, Gesetzmäßigkeiten auszumachen.

Ousi
15-01-2015, 00:51
Ignorieren - bedingt (wenn man nicht so wirkt als hätte man Angst ist es ein schöner Weg).
Weglaufen, wenn mir wer einmal was anhaben will - Ja, gute Lösung.
Wenn mir wer was anhaben will und ich unterlegen bin - Ja, gute Lösung.
Wenn mir wer mehrmalig was anhaben will und ich unterlegen bin - hab ich etwas falsch gemacht.
Polizei, etc - Wege gibt es viele, also sollte das eigentlich nicht passieren...

Rennen ist gut, und auchmal einem Deppen die Illusion zu lassen hat noch niemandem geschadet, man muss halt unterscheiden können wann es angebracht ist zu laufen und wann es angebracht ist bis zum nächsten xyz zu laufen ;)

Man sollte lernen Situationen so zu beenden, das Sie für beide Partaien so enden, dass das Gesicht gewahrt werden kann.

Es geht in der Regel meist nur darum Dominanz über jemanden anderen zu erringen, entweder verneint man dies indem man aus dem Spiel aussteigt oder man schafft eine Situation in dem Dominanz gezeigt werden kann ohne, dass man zu Schaden kommt (beispielsweise indem ich laut A rufe und leise B sage).
Es gibt natürlich noch die Möglichkeit die andere Partei so einzuschüchtern oder fertigzumachen, dass an Dominanz nicht mehr zu denken ist. Das ist aber eher der Weg von Ordnungsbeamten und anderen die es sich nicht leisten können auch nur kurz Spielball zu spielen.

Mit anderen Worten wenn man es sich leisten kann auch mal schwach zu wirken, ist vieles lösbar, und da die meisten Situationen nur einmaliger Natur sind sollte dies kaum ein Problem darstellen.

Alex R.
17-01-2015, 00:17
Man sollte lernen Situationen so zu beenden, das Sie für beide Partaien so enden, dass das Gesicht gewahrt werden kann. Hier stellt sich mir die Frage: Warum?
Warum sollte ich als Angegriffener die Situation so beenden, dass beide ihr Gesicht wahren? Wenn es vor irgendeiner Art von Schlagabtausch ist, dann ist es für mich eher das auch von dir beschriebene "aus dem Spiel aussteigen".


Es geht in der Regel meist nur darum Dominanz über jemanden anderen zu erringen, entweder verneint man dies indem man aus dem Spiel aussteigt oder man schafft eine Situation in dem Dominanz gezeigt werden kann ohne, dass man zu Schaden kommt (beispielsweise indem ich laut A rufe und leise B sage). Weitestgehend bin ich da auf deiner Seite. Allerdings funktioniert das Aussteigen aus dem Spiel nicht immer. Das mit der Dominanz klingt mir ein wenig nach Wegducken. Kann in dieser Form durchaus brauchbar sein, je nachdem welcher Art die Begegnung ist. Käme das Beispiel: "Hast ja recht." "Idiot"(<-Gedanke dazu) ungefähr hin?


Es gibt natürlich noch die Möglichkeit die andere Partei so einzuschüchtern oder fertigzumachen, dass an Dominanz nicht mehr zu denken ist. Das ist aber eher der Weg von Ordnungsbeamten und anderen die es sich nicht leisten können auch nur kurz Spielball zu spielen. Das stimmt allerdings.


Mit anderen Worten wenn man es sich leisten kann auch mal schwach zu wirken, ist vieles lösbar, und da die meisten Situationen nur einmaliger Natur sind sollte dies kaum ein Problem darstellen.
Leisten kann man sich vieles, nur diesem hier steht in den allermeisten Fällen das eigene Ego im Weg. Das muss man zähmen.

Ousi
17-01-2015, 10:32
Hier stellt sich mir die Frage: Warum?
Warum sollte ich als Angegriffener die Situation so beenden, dass beide ihr Gesicht wahren? Wenn es vor irgendeiner Art von Schlagabtausch ist, dann ist es für mich eher das auch von dir beschriebene "aus dem Spiel aussteigen"
Prefight, und ja im Grunde steht in meinem Post x-mal das Gleiche.

Weitestgehend bin ich da auf deiner Seite. Allerdings funktioniert das Aussteigen aus dem Spiel nicht immer. Das mit der Dominanz klingt mir ein wenig nach Wegducken. Kann in dieser Form durchaus brauchbar sein, je nachdem welcher Art die Begegnung ist. Käme das Beispiel: "Hast ja recht." "Idiot"(<-Gedanke dazu) ungefähr hin?
Ja mehr oder weniger, allerdings würde ich nicht weggucken wenn ich gerade verbal Schwäche zeige.
Man ruft A (du hast Recht ---> Unterwerfung) und schaut trotzdem --> sagt B (da Blickkontakt gehalten keine Unterwerfung)

Dies bezieht sich aber eigentlich nur auf Gruppen wo es einen Hauptakteur gibt. Man kommuniziert laut zur Gruppe und leise (= nicht von der Gruppe wahrgenommen) zum Hauptakteur. Damit muss man nur jemanden davon überzeugen, dass er nicht mit einem kämpfen will und nicht den ganzen Anhang.
Zudem schafft man dazu eine Rückzugsmöglichkeit für den Hauptakteur bei welcher dieser sein Gesicht nicht verliert, somit sinkt die Chance für eine Auseinandersetzung.
Aber das funktioniert logischerweise nur wenn man in der Lage ist beides zu bieten und auch genug überzeugend ist.

Es ist also im Grunde ein Spiel mit der Wahrnehmung einer Gruppe und Einzelner.

ragbar
27-01-2015, 00:04
Weglaufen kann grundfalsch sein, wenn man sich noch in der Phase der "Anmache" befindet.
Auf dem Nachhauseweg fiel ich in entgegenkommender Richtung mal einer Horde Nazi-Skins auf, die von den Türstehern einer Eckkneipe wg. ihrer Kleidung/ Haarpracht und aggressiven Verhaltens abgewiesen wurden, noch vor der Kneipe rumhingen und Opfer suchten, um ihren Frust abzulassen.

Da sagte einer von denen, ich war schon nah genug um es hören zu können,:"...nehmen wir den Typ da, der da kommt".

Ich machte mich in Gedanken auf einen Totschlag am Erstbesten bereit und setzte meinen Weg in deren Richtung fort. Kurz vor denen bog ich in aller Ruhe in meine Straße ab. Nichts passierte.

Ich bin sicher, wäre ich weggelaufen angesichts dieser Situation, hätten die mich in irgendeiner Ecke zusammengetreten.

Power of will
19-04-2015, 18:25
Ich habe vor nicht allzu langer zeit versucht durch Deeskalation einen Halbstarken aus meiner Schulklasse zu besänftigen der es auf mich abgesehen hatte.
Ich habe ihm die Gelegenheit gegeben sein Gesicht zu wahren und mich sehr fair verhalten.
Letztenendes ist es dann doch eskaliert und ich habe mich in verhältnismäßiger Art und Weise zur Wehr gesetzt. Als ich seinen Angriff beendet hatte war ich fast schon enttäuscht nicht härter hingelangt zu haben besonders nachdem was danach war.

Er hatte aufgrund seines gekränkten stolzes und seiner Adrenalinspiegels das Bedürfnis mich vor der Klasse zusammen zuschreien und zu beleidigen. Ich bewahrte weiterhin Ruhe und erinnerte mich daran wie aufgeregt ich nach meiner ersten ernst zunehmenden Auseinandersetzung war. Ich hatte gewonnen er verloren obwohl er mich angriff, für mich war die Sache gelaufen und für ihn auch, das gab ich ihm auch mit Blicken zu verstehen. Als ich sehr milde seine Anfeindungen zurückwies.

Das Ergebnis war das ich sowohl von der Lehrerin was auf den Deckel bekam als auch das man von nun an dachte das man mit mir machen kann worauf man Lust hat.
Er erzählte die Kommenden Tage und Wochen weiterhin Mist über mich unter anderem das ich Amoklaufen wolle.
Sein munteres Gehetze hörte erst auf als ich seinem Niveau ein Stück weit entgegen gekommen bin und den Schwachköpfen langsam klar wurde was da wirklich gelaufen war.

Meine Moral aus dieser Geschichte ist das ich mich demnächst auf das Niveau des Aggressors bewegen werde, da infantiles pubertäres Balzgehabe die einzige Sprache war die das Umfeld verstanden hat. Ich hätte mir einiges an Ärger und viel unnötigen belastenden Mist sparen können.

Superho
20-04-2015, 13:46
Also wegzulaufen ist keine Schande. Du Opferst dein Ego und deine Ehre ein bissl.:)

Wenn du wegläufst und jemand dich verfolgt, dann hast du evt. :-§ Vorteile.
Derjenige verfolgt dich ja. Und wenn er dich verfolgt, kannst du weitere Optionen aussuchen:

1. Waffe wie z.B. Stühle suchen falls er auch ne Waffe hat.

2. Du kannst das Gelände aussuchen und ihm eine Falle stellen und eins rüberbraten.

3. Machst während der Verfolgung eine drehung und gibts dem Typen hinter einer Ecke.

Es gäbe sicher noch mehr Möglichkeiten. Wieso sollte ich stehen bleiben und in einer evt. unvorteilhaften Postion, die der Gegner ausgesucht hat bleiben?

Ich würde die Option weglaufen immer wählen, wenn es möglich wäre. Wer das nicht kann, lernt mal schön zu Laufen/Joggen an. Es ist nicht nur sehr gesund, sondern fördert deine Beine, Reflexe, Koordination und Ausweichchance beim Angriffen, Ausdauer und Geschwindigkeit.

Es ist nie verkehrt Laufen zu trainieren. Das machen ja sowieso fast alle Kampfkünstler. :cool:

Ich würde höchstens nicht weglaufen wenn etwas zu beschützen gilt. Nehmlich deine Familie oder einen liebenvollen Menschen. Das ist die Situation indem du der Held sein kannst. Es ist auch selbstlos, wenn man sich für andere opfert. Ich denke jeder Richter würde es verstehen. Ich meine selbst wenn nicht, eine Familie oder einen guten Freund kann man nicht ersetzen. Denke das würde jedem klar sein.

Leute sch*** einfach auf Ego und Ehre.

Mein 50 Cents

Helmut Gensler
20-04-2015, 14:24
Ich habe ihm die Gelegenheit gegeben sein Gesicht zu wahren und mich sehr fair verhalten.
das hat er wohl absolut nicht verstanden.
Ich versuche meinen Schülern klar zu machen, dass bei Kämpfen auch Zuschauer und Erzähler eine Rolle spielen. Da hilft passendes Reden meistens ganz gut, aber das wird im KK kaum trainiert.

Kokotzu
21-04-2015, 08:19
Es ist nie verkehrt Laufen zu trainieren. Das machen ja sowieso fast alle Kampfkünstler. :cool:


Wobei ich als Marathonläufer feststellen muss dass einem diese Ausdauer im Kampfsport wenig bringt, da ist mehr Sprintqualität gefragt. Auch beim Weglaufen sind die ersten 100 m wichtiger als der zwanzigste Kilometer. Schade eigentlich.

Superho
21-04-2015, 10:32
Wobei ich als Marathonläufer feststellen muss dass einem diese Ausdauer im Kampfsport wenig bringt, da ist mehr Sprintqualität gefragt.

Da bin ich anderer Meinung. Ausdauer ist enorm wichtig, wenn du beim Weglaufen noch vorhast deinem Verfolger eins auf die Rübe zu ziehen. Ich lass immer alle optionen offen.:)

KAJIHEI
21-04-2015, 12:21
Also wegzulaufen ist keine Schande. Du Opferst dein Ego und deine Ehre ein bissl.:)

Mein 50 Cents

Wo opfert man bitte schön seine Ehre ?
Sich mit Idioten und schlagwütigen Deppen prügeln hat keine.
Sich aus pubertärem Stolz heraus zu kloppen eben so wenig.
Wo beschädigt man sein Ego, dadurch das man mit Hirn handelt was dem anderem offensichtlich fehlt ?;)
Gut es kann passieren das einen die Aussenwelt dann für schwach hält, blos die sollen mal den Druck aushalten, dann wissen sie was Stärke wirklich ist, nämlich nicht jeden Kram mit zu machen.

Ich selber war nie ein guter Läufer, daher weiche / wich ich wenn es geht weit im Voraus aus. Ich brauche so eine Kindergarten nicht.
Allerdings wenn dann immer noch nicht Ruhe ist, wird es unangenehm.
Nicht wegen der "Ehre" dem ""Ego" oder sonstigen Kleinigkeiten, ich hasse es wenn jemand probiert mich zu schlagen. Ausser im Dojo mit einem Shinai....( Natürlich gibt es auch da die Retour )

Pharao
21-04-2015, 12:26
Frage aus dem Thread: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f135/wing-tsun-f-r-mehr-selbstbewusstsein-kampfmeister-gibt-sch-lern-tipps-170689/#post3311168





1. Ignorieren finde ich bedingt gut:

Provokationen und Einladungen zu Gewaltspielchen sollte man ausschlagen, wenn einem nicht danach ist. Ignorieren kann aber eine starke Gegenprovokation darstellen, das muss man in der Situation abwägen - eine bestimmte, nicht aggressive Erwiderung (Absage) kann da die bessere Wahl sein.

Das Prinzip dabei ist das von Kernspecht genannte: man muss den Mut haben, als Verlierer und Angsthase dazustehen.

2. Weglaufen finde ich nur sehr bedingt gut:

Gut vielleicht bei hoher Bedrohung und einmaliger Sache, bspw. einer Gewalt versprechenden Konfrontation in einer femden Stadt. (Weitere Selbstverständlichkeiten wie die schlechten Chancen, vor einer Schusswaffe weglaufen zu können, außen vor gelassen.)

Schlecht aber mit Sicherheit in der Schule. Wohin willst Du laufen? Und morgen ist schon wieder der nächste Schultag mit den selben Mitschülern.

Ohne philosophisch werden zu wollen. Hat mal jemand die positive Erfahrung gemacht, im Leben vor etwas weglaufen zu können? Wenn ja, erbitte ich Tipps. :D

Disclaimer aus aktuellem Anlass: finde das Video und die Schulaktion gut. :)

Weglaufen ist die erste Option. Wenn der Gegner dann nachsetzt wird gekämpft, sofern er mir keine andere Wahl lässt! Aber wenn er sich besinnt, ist Ruhe im Schacht.

Bero
21-04-2015, 12:38
Also wegzulaufen ist keine Schande. Du Opferst dein Ego und deine Ehre ein bissl.:)


Naja, lieber 5 Minuten feige als ein ganzes Leben tot. ;)

KAJIHEI
21-04-2015, 12:42
Naja, lieber 5 Minuten feige als ein ganzes Leben tot. ;)

Wo ist da die Feigheit einem sinnlosem Gefecht auszuweichen ???;)

Cillura
21-04-2015, 12:53
Naja, die Vorstellung vom Tod ist nicht so das Problem ... dann ist man alle irdischen Probleme los. Viel schlimmer stelle ich es mir vor, gar Monate im Krankenhaus wegen eines Idioten zu liegen und fast tot zu sein und danach nur noch eingeschränkt leben zu können. Sorry, darauf hätte ich gar keinen Bock und würde nen kleinen Sprint einer Auseinandersetzung jeder Zeit vorziehen. Das ist nicht feige, sondern klug. Immerhin hat Mensch ja auch Verantwortung und Aufgaben. :)

Pharao
21-04-2015, 12:55
Ich finde den Satz ein >>ganzez Leben<< lang >>Tod<<, irgendwie paradox. :D:D:D

Helmut Gensler
21-04-2015, 19:12
weißt du, wie bequem ein Rollstuhl ist?
möchtest du dein restliches Leben lang auf Klo gehoben werden wollen und jemanden brauchen, der deine Windeln wechselt?

Superho
22-04-2015, 10:33
weißt du, wie bequem ein Rollstuhl ist?
möchtest du dein restliches Leben lang auf Klo gehoben werden wollen und jemanden brauchen, der deine Windeln wechselt?

Naja ich sage das mal so. Der Mensch kann sich immer entscheiden. Da sollte man sich fragen wie z.B. ob es mir wert ist mein Leben zu riskieren für jemanden oder für eine Sache. Der Mensch hat immer die Wahl:). Er ist Herr über sein Schicksal.

Wenn er sich bereit dazu erklärt sein Leben zu riskieren, sollte er auch wirklich alle seine Fäghigkeiten einsetzten um aus der Sache heile rauszukommen oder zumindest Schaden an sich selber möglichst zu gering zu halten, wenn es die Sache für ihm wert ist.

Ihr kennt ja sicher den Spruch "Wer bremst verliert":D.

Das mit dem halbherzigen geben kenne ich zu gut:D.

In Filmen kennt sicherlich die meisten das Held immer zuletzt stirbt. xD

Pharao
22-04-2015, 10:37
"Ich werde König der Piraten, sollte ich dabei im Kampf sterben werde ich es gewiss nicht bereuen!" (Zitat: Ruffy D. Monkey) :D:D:D

El Nebuloso
22-04-2015, 11:27
Ein guter Mensch handelt gut, ein ehrenvoller Mensch kann auch mal ein paar Leute umlegen, solang es nur ehrenvoll genug ist :)
Ehre wird doch hauptsächlich von Leuten verwendet, die ne Absolution brauchen. Weil sich irgendwie doch verblüffend wenige Leute selbst gern als unmenschlichen Abschaum sehen.
Deshalb wird sie auch so hoch gepriesen und hingebungsvoll gelehrt, die Ehre. Dass man da nicht zu viel drüber nachdenkt.

Bin ein großer Fan von Weglaufen. Und als ambitionierter Laufsportler auch extrem gut trainiert für die Weglauf-SV.
Aber ehrlich, wie viele Kampfsportler betreiben den Kampfsport insgeheim (auch), um Rückgrat zeigen zu können, wenn Fremde Hilfe brauchen? Menschen sind halt doch Altruisten! :o

brandenburger
22-04-2015, 11:47
Polizeipresse: Polizei Essen - POL-E: Essen: Blonder Messerstecher greift hinterrücks an- Polizei sucht mögliche Zeugen (http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11562/3002391/pol-e-essen-blonder-messerstecher-greift-hinterruecks-an-polizei-sucht-moegliche-zeugen)

Das spätere Opfer ist in diesem Fall auch wegegelaufen hat nicht so viel gebracht.

Superho
22-04-2015, 12:22
Polizeipresse: Polizei Essen - POL-E: Essen: Blonder Messerstecher greift hinterrücks an- Polizei sucht mögliche Zeugen (http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11562/3002391/pol-e-essen-blonder-messerstecher-greift-hinterruecks-an-polizei-sucht-moegliche-zeugen)

Das spätere Opfer ist in diesem Fall auch wegegelaufen hat nicht so viel gebracht.

Weggelaufen oder weggegangen? So wie ich die Situation herauslesen konnte, stand da nichts von weggelaufen oder sprinten:o.

Für mich heißt wegglaufen, dass das Trio in der Zeitung einen 50 m - 100 m Sprint zurücklegen in Top Speed.

brandenburger
22-04-2015, 13:04
.....

Deine Interpretation. Ich war ja auch nicht dabei.

Superho
22-04-2015, 13:31
Deine Interpration. Ich war ja auch nicht dabei.

Ich auch nicht:p. Also wie es wirklich gewesen war, wissen nur die die es selbst live erlebt haben.

El Nebuloso
22-04-2015, 13:58
Was will man denn auch gegen einen Messereinsatz machen außer so schnell wie möglich flüchten? Wenn man nicht grad in Riot-Gear mit Schild unterwegs ist.
Welche Chancen hat man denn außerhalb Hollywoods ungeschützt und unbewaffnet, einen Messerträger zu entwaffnen?
Jeder, der sowas lehrt, soll das mal mit einem unkooperativen Angreifer und einem Trainingsmesser trainieren lassen. Ohne Koreographie. Damit die Leute sehen, wie riskant das ist.

Superho
22-04-2015, 14:03
Was will man denn auch gegen einen Messereinsatz machen außer so schnell wie möglich flüchten? Wenn man nicht grad in Riot-Gear mit Schild unterwegs ist.
Welche Chancen hat man denn außerhalb Hollywoods ungeschützt und unbewaffnet, einen Messerträger zu entwaffnen?
Jeder, der sowas lehrt, soll das mal mit einem unkooperativen Angreifer und einem Trainingsmesser trainieren lassen. Ohne Koreographie. Damit die Leute sehen, wie riskant das ist.

Hast völlig recht. Unbewaffnet würde ich auch nicht gegen Messer wehren. Aber in der Sommerzeit gibt es ja viele Tische und Stühle in Eisdielen und Pizza Imbiss und Restaurants. Da kann man im Notfall, wenn weglaufen keine Option mehr ist, und man Glück hat, dass in der Nähe Tische oder Stühle liegen, schon gebrauchen(missbrauchen) als Schild/Waffe:cool:.

Das würde unsere Überlebenrate erheblich steigern.

brandenburger
22-04-2015, 14:12
Hast völlig recht. Unbewaffnet würde ich auch nicht gegen Messer wehren.

Also gleich abstechen lassen???

Dastin
22-04-2015, 14:38
Weglaufen an sich hört sich gut an, aber die Frage ist, ob man schnell genug weg kommt.
Eine Situation aus dem Weg zu gehen, bevor die Ausartet ist da ja schon mal was anderes.
Wenn man sich in der Schule gewehrt hat, kann es schon mal sein, dass man trotz einer Selbstverteidigungssituation ärger bekommen kann. Manche Schulen habe einfach eine 0 Toleranz gegen über von Gewalt auch wenn es sich um reine Selbstverteidigung handelt. Ansonsten kann der Lehrer oder der Direktor nicht wissen, wer hat jetzt aus welcher Situation wie gehandelt. Am ende steht Wort gegen Wort. Darüber hinaus kann ein "*********" bei den Lehrer als freundlicher und netter Schüler auffallen und dadurch eine Art leichten extra Schutz haben.

Auf der Arbeit kann es so ähnlich sein. Glücklicherweise habe ich selber das Gefühl, dass im höheren Alter die Bereitschaft zu Gewalt geringer ist.

Was an Ignorieren schlecht sein soll, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Das ist ja eigentlich das gleiche wie einer Gefahren Situation aus dem Weg gehen. Solange keine Gewalt Aktion erfolgt ist, sollte man auch selber keine Gewalt anwenden.


Also gleich abstechen lassen???

Nein. Man kann kooperieren. Ich bezweifel, dass es den meisten Angreifer um Gewalt geht. Es geht denen eher um Geld. Natürlich kann die Person Alkoholisiert oder ... sein und dann geht natürlich eher weniger um Geld.
Aber man muss nicht unbedingt sein leben aufs Spiel setzen, wenn es nur um Geld oder so gehen würde.

Aus dem Weg gehen und/oder Weglaufen
Kooperieren
Kämpfen

Zum Artikel: Was hätte er denn machen sollen? Der Angrieff kam von hinten, da kann man einfach nicht wirklich was machen.

El Nebuloso
22-04-2015, 14:43
Editiert.

Helmut Gensler
22-04-2015, 15:18
wenn es die Sache für ihm wert ist
was ist es dem Angreifer wert?

Arganth
22-04-2015, 15:29
gut is wenn man ne fette freundin hat die man die zurücklassen kann

6m4isWlUlRE

:p:D

Dastin
22-04-2015, 15:55
gut is wenn man ne fette freundin hat die man die zurücklassen kann

6m4isWlUlRE

:p:D

er hat siesogar ins Wasser gestoßen. :D

Puddingkuchen
22-04-2015, 16:31
Schaut euch doch mal die Shaolin Kung Fu Mönche an, die Kung Fu von der Wurzel an erlernen & nicht nur anwenden wenn Gefahr besteht, sondern es ''leben''.

Kung Fu ist für diese Menschen eine Lebenseinstellung geworden.
Dh, sie sind mental total ausgeglichen & gelassen.
In 1000 Filmen sieht man wie sie sich verhalten, wenn sie wörtlich angegriffen werden: Sie entschuldigen sich für ''ihr Benehmen'' und gehen weiter.
Sie geben dem Angreifer recht obwohl er unrecht hat. Sie lassen sich auf keinerlei Provokationen des Angreifers bzw Täters ein.

Wenn man diese Lebenseinstellung besitzt & über die wörtlichen Attacken drübersteht, dann hat man in meinen Augen auf jeden Fall gewonnen.

Die Sache ist natürlich eine andere wenn ich direkt körperlich angegriffen werde & es nicht mehr verhindern kann, wie zb aus dem ''Nichts''.

Wie gesagt: Die Mönche wissen, wie's geht ;)

Dastin
22-04-2015, 16:47
Das hier ist der einzig wahre Weg:
watch?v=2u1D1acgHQ4

Helmut Gensler
22-04-2015, 18:03
o.k. wie viele Clips davon sind nicht gestellt???
und wer will schon so "bewaffnet" rumlaufen?

KAJIHEI
22-04-2015, 22:55
was ist es dem Angreifer wert?

Mit Abstand der beste Kommentar bisher. Problematisch ist nur das mir keine bauchbare Antwort einfällt, jedenfalls keine ohne pschologische Defekte.
Würde man den Grund kennen, wäre die Lösung ohne Gewalt einfacher.