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Vollständige Version anzeigen : Neidan allgemein



Eistee
21-01-2015, 01:27
Qigong (Serien wie die 8 Brokate und auch Stehen u.ä.) stärken das sogenannte "Nachgeburtliche Qi" und sind insofern gut für Gesundheit von Körper und tragen auch etwas zu einem entspannten Geist bei. ....
Laut verschiedener taoistischer (primär und sekundär-) Literatur ... gibt es ein Übungssystem, welches eben das vorgeburtliche oder auch ursprüngliche Qi (es gibt mehrere Bezeichnungen dafür) verstärkt bzw vermehrt.
Kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll. Dieses Qi ist eben vorgeburtlich, das heißt, es ist das, was Dir Vater und Mutter insbesondere durch Spermium und Eizelle (DNA, usw.) vor der Geburt mitgegeben haben (und was Dir einen solchen Lebensenergieschub gegeben hat, daß Du Dich von einem kleinen Baby zu einem erwachsenen Mann entwickelt hast). Wie soll man darauf durch ein Übungssystem zugreifen können?
Qi, das man selbst nach der Geburt durch Übungen aufbaut, ist notwendigerweise nachgeburtlich.

NightFury
21-01-2015, 15:52
Wenn es ja jetzt eh bald großes KKB-Thema wird könnt ihr uns Unwissende (mich zB) evtl. mal aufklären was es damit auf sich hat?

Wäre toll! ;)

Klaus
21-01-2015, 19:19
Ein Sammelsurium von Übungen um zu gelangen zu:
- Erleuchtung
- Unsterblichkeit
- vollständige Wahrheit
- Fernbeeinflussungsfähigkeiten
- esoterische Fähigkeiten welcher Art auch immer (Wetter beeinflussen)
- körperliche besondere Fähigkeiten (Hitze, Zeug aushalten, usw.)
- langsamer altern
- länger oder unter schwierigen Bedingungen gesund bleiben
- besondere empathische Fähigkeiten

Manches davon geht, manches geht nicht, und manches geht ist aber anders als es allgemein gedacht wird. Problematisch ist, wo sich Folkloredenken und tatsächliche Dinge vermischt haben.

Eistee
21-01-2015, 23:58
Ein Sammelsurium von Übungen um zu gelangen zu:
- Erleuchtung
- Unsterblichkeit
- vollständige Wahrheit
- Fernbeeinflussungsfähigkeiten
- esoterische Fähigkeiten welcher Art auch immer (Wetter beeinflussen)
- körperliche besondere Fähigkeiten (Hitze, Zeug aushalten, usw.)
- langsamer altern
- länger oder unter schwierigen Bedingungen gesund bleiben
- besondere empathische Fähigkeiten
Yo, und nach dem, wie ich mir das oben vorgestellt hab', müßte es dann auch möglich sein, durch Übungen die DNA zu verändern. Das heißt, man könnte sich dann in einen Schimpansen verwandeln (98,4% identisch mit Menschen) oder gar in einen Vogel. Nur muß man dann aufpassen, daß es nicht wie bei "Die Fliege (https://www.youtube.com/watch?v=9qiee9rRHPo)" (1986) ausgeht (Achtung, Horrorfilm).
Schon mit Qigong kann man bekanntlich mit bloßen Händen Feuer machen (http://www.youtube.com/watch?v=wYVdhKVb9WE#t=228).
Einwandfrei ... ;)

Sag' mal, pilger, wozu willst Du sowas lernen?

NightFury
22-01-2015, 08:19
Ein Sammelsurium von Übungen um zu gelangen zu:
- Erleuchtung
- Unsterblichkeit
- vollständige Wahrheit
- Fernbeeinflussungsfähigkeiten
- esoterische Fähigkeiten welcher Art auch immer (Wetter beeinflussen)
- körperliche besondere Fähigkeiten (Hitze, Zeug aushalten, usw.)
- langsamer altern
- länger oder unter schwierigen Bedingungen gesund bleiben
- besondere empathische Fähigkeiten

Manches davon geht, manches geht nicht, und manches geht ist aber anders als es allgemein gedacht wird. Problematisch ist, wo sich Folkloredenken und tatsächliche Dinge vermischt haben.

Da war ich wohl naive, da ich dachte, dass wäre mit vernünftigem ChiGong und Meditation schon möglich.
Ein paar deiner Aufzählungen finde ich tatsächlich schwierig zu greifen.

Dextrous
22-01-2015, 09:28
Ein Sammelsurium von Übungen um zu gelangen zu:
- Erleuchtung
- körperliche besondere Fähigkeiten (Hitze, Zeug aushalten, usw.)
- länger oder unter schwierigen Bedingungen gesund bleiben
- besondere empathische Fähigkeiten


Puh, ich als wirklich komplett Aussenstehernder, der noch nie Taichi etc. gemacht hat, denke dass lediglich die oberen Punkte "erreichbar" sind.
Interessant, dass sich wenige Menschen mit rein diesen Dingen beschäftigen.

NightFury
22-01-2015, 10:03
So wie ich das verstehe kann man dadurch wohl auch sehr gut seine Persönlichkeit anpassen. So alla Wünsch dir was.
Das fände ich schon ganz spannend wenn man zB seine negativen Eigenschaften entfernen könnte. Aber ich denke da würde dann auch das YingYang Prinzip wieder zuschlagen. Denn nur Optimieren ist wohl nicht.

pilger
22-01-2015, 10:10
So wie ich das verstehe kann man dadurch wohl auch sehr gut seine Persönlichkeit anpassen. So alla Wünsch dir was.
Das fände ich schon ganz spannend wenn man zB seine negativen Eigenschaften entfernen könnte. Aber ich denke da würde dann auch das YingYang Prinzip wieder zuschlagen. Denn nur Optimieren ist wohl nicht.

Ich kann nur empfehlen, falls man sich interessiert, die von mir verlinkten englisch-sprachigen Bücher zu lesen. Dann wird einges klarer. Gerade auch zum Yin-Yang Prinzip bzw zu der Ansicht, dass jeder Mensch in sich selbst alles trägt - Stichwort ´"Mikrokosmus-Makrokosmus".

Insgesamt jedenfalls hochinteressant zu lesen. Und man wird einfach neugierig ;) Und was hat man schon zu verlieren beim Probieren ... ;)
Wie sagt man so schön ... no risk no fun :)

Grüße
Pilger

Ousi
22-01-2015, 12:08
So wie ich das verstehe kann man dadurch wohl auch sehr gut seine Persönlichkeit anpassen. So alla Wünsch dir was.
Das fände ich schon ganz spannend wenn man zB seine negativen Eigenschaften entfernen könnte. Aber ich denke da würde dann auch das YingYang Prinzip wieder zuschlagen. Denn nur Optimieren ist wohl nicht.
Ying Yang beschreibt, eigentlich wie schon erwähnt das alles in allem ist, und alles nur Sache der Sichtweise. Also das sämtliches wertende Verhalten sowohl wahr als auch falsch ist.
Das hat nichts damit zu tun, dass eine reine Optimierung nicht möglich ist, sondern nur damit das eine Optimierung relativer Natur ist.

Sich selbst verändern, beziehungsweise an seinen negativen Eigenschaften arbeiten kann jeder, es ist halt harte Arbeit. Meditative Tätigkeit aller Art (da gehört KS/KK dazu) kann dabei helfen.
Um sich selbst zu ändern braucht niemand ein Buch, Drogen oder sonstwas, etwas Zeit mit sich selbst verbringen würde reichen. Ein Buch kann aber ein schönes Hilfmittel sein, und erweitert nebenbei noch den eigenen Horizont.

Es gibt viele Wege die zum Ziel führen können: Zen, Buddhismus, Taoisumus, Hinduismus, Islam, Christentum, etc was man als Krücke wählt oder ob man überhaupt eine wählt ist schlussendlich egal.

@Pilger:
Naidan erinnert doch sehr an Kundalini :D , ich wünsche dir viel Glück für deine Suche.

Nur scheinst du nicht aus Neugier lernen zu wollen, sondern aus dem Nutzen den du aus einer Sache ziehen kannst.;)

Klaus
22-01-2015, 12:57
Optimierung ist das nicht, sondern eine Umorientierung. "Schlecht" oder "gut" ist relativ, und einfach wegschmeissen von Empfindungen ist relativ ziemlich unten auf der Skala sich etwas zu tun. Man schmeisst nichts weg, sondern wartet bis es sich umorientiert hat, denn alles dies ist Leben. Und zwar von sich selbst.

Ousi
22-01-2015, 13:00
Doch für einen selbst ist dies Optimierung, da es ja als angestrebtes Verhalten interpretiert wird.
Ansonsten hab ich des doch schon geschrieben.

Alles ist relativ, und man selbst bestimmt seine Welt, um mal die üblichen Sprüche rauszuwerfen:D

Eistee
22-01-2015, 18:38
Ich will weder das Wetter beeinflussen noch sonst was, lol :D

Was ich damit konkret "erreichen" möchte sind persönliche Dinge, die hier nicht wichtig wirklich sind. Aber zugegeben, dauerhafte Gesundheit und langsameres Altern ist etwas, was mich schon intensiv beschäftigt. Und wenn man nicht probiert, weiß man nicht, ob eine Methode taugt oder reiner Bullshit ist.

Und ja, ich spüre selbst seit JAhren, dass bereits Qigong sehr gut für Gesundheit und Wohlbefinden ist. ABER Neidan soll halt seeeehr viel weiter gehen. Weil es eben -der Theorie nach- nicht mit dem nachgeburtlichen, sondern dem sogenannten vorgeburtlichen Chi arbeitet, dessen Speicher auffüllt und somit angeblich zu Verjüngung usw beiträgt.

Des Weiteren stellt es den Angaben nach eine Möglichkeit dar, immer weiter in sein Inneres vorzudringen, weit tiefer als durch "herkömmliche" Übungen in Stille.
Du weißt doch wie das mit den Stilen ist: Jeder sagt, sein Stil sei der beste und tausendmal besser als alle anderen. Am Ende findet man dann aber heraus, daß es immer nur darum geht, wieviel man übt. Übt man einmal die Woche ein paar Minuten, kommt man in keinem Stil besonders weit. Übt man jeden Tag den ganzen Tag, kann einen jeder Stil zur Meisterschaft bringen (oder bei schlechtem Verlauf ins Krankenhaus). Das gilt für die Kampfkunst, aber auch für Gesundheitssysteme wie Qigong, Yoga, usw.. Insofern glaube ich nicht, daß einen Neidan (ich gebe zu, ich weiß nicht, was das genau ist) bei gleicher Übungsdauer weiter bringt als Qigong.

Ich möchte noch einmal erklären, was es, nach dem, was ich dazu gelesen habe, mit diesem vorgeburtlich/nachgeburtlich auf sich hat: So wie ich das verstehe, suchten die alten Chinesen nach einer Erklärung dafür, daß sich aus einem winzigen Baumsamen nach dem Einpflanzen ggf. ein gewaltiger Baum entwickeln kann. Oder aus winzigen Keimzellen der Eltern erst ein Baby, dann ein Kind, ein Jugendlicher und schließlich ein Erwachsener. Da diese Entwicklung ja schon bei der Befruchtung beginnt, muß es etwas sein, daß vor der Geburt (vorgeburtlich) geschieht. Im Moment der Befruchtung entsteht Leben, das heißt, Qi, Lebensenergie, entsteht und treibt diesen Verlauf des Lebens an, bis hin zum Erwachsenen. Soweit das vorgeburtliche Qi.
Dann aber, so beobachteten die alten Chinesen, beginnt ab einem gewissen Alter die Lebenskraft allmählich nachzulassen, und das Altern beginnt. ("Du kannst nicht immer 17 sein", sozusagen.) Wie sollte man das erklären? Die alten Chinesen erklärten dies so, daß sich das vorgeburtliche Qi langsam erschöpft. Im jugendlichen Alter kann man auch mal über die Stränge schlagen und locker mitten in der Nacht fettige Pizza essen und Energy-Drinks einwerfen. Das steckt man locker weg, weil man noch viel vorgeburtliches Qi hat, das die Belastung abfängt.
Ist man dagegen älter, ist nicht mehr so viel vorgeburtliches Qi vorhanden, und der Körper hat mit derartigen Belastungen mehr Mühe. Irgendwann bleibt man dann lieber zuhause anstatt sich die Nächte um die Ohren zu schlagen.
Dann beobachteten die alten Chinesen, daß insbesondere im fortgeschrittenen Alter die Lebensweise für die Gesundheit eine Rolle spielt. Sie erklärten das so, daß es möglich war, etwa durch Qigong, auch nach seiner Geburt noch die Menge seines Qis zu beeinflussen. Man konnte also auch noch nach seiner Geburt Qi bilden, "nachgeburtliches Qi". So erklärte sich, daß einige im Alter rüstiger waren, während andere schneller immer schwächer wurden. Dies war nach dieser Vorstellung vor allem auf die Menge des nachgeburtlichen Qis zurückzuführen, denn das vorgeburtliche war zu diesem Zeitpunkt bereits nahezu aufgebraucht.

Für mich ergibt das so alles Sinn, auch, warum das so erklärt wird. Ich kann mir aber immer noch nicht vorstellen, auf das vorgeburtliche Qi zuzugreifen. Ich denke nicht, daß das geht. Ich habe, außer von Dorian Gray (http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Bildnis_des_Dorian_Gray), auch noch von niemandem gehört, dem dauerhaft vorgeburtliches Qi zur Verfügung gestanden hätte.
Wenn Du "dauerhafte Gesundheit und langsameres Altern" möchtest, bist Du bei Qigong und der Vermehrung des nachgeburtlichen Qis genau richtig. Intensives Üben von Qigong wäre ja auch durchaus Herausforderung genug.

va+an
23-01-2015, 09:26
Du weißt doch wie das mit den Stilen ist: Jeder sagt, sein Stil sei der beste und tausendmal besser als alle anderen. Am Ende findet man dann aber heraus, daß es immer nur darum geht, wieviel man übt. Übt man einmal die Woche ein paar Minuten, kommt man in keinem Stil besonders weit. Übt man jeden Tag den ganzen Tag, kann einen jeder Stil zur Meisterschaft bringen (oder bei schlechtem Verlauf ins Krankenhaus). Das gilt für die Kampfkunst, aber auch für Gesundheitssysteme wie Qigong, Yoga, usw.. Insofern glaube ich nicht, daß einen Neidan (ich gebe zu, ich weiß nicht, was das genau ist) bei gleicher Übungsdauer weiter bringt als Qigong.

Ich möchte noch einmal erklären, was es, nach dem, was ich dazu gelesen habe, mit diesem vorgeburtlich/nachgeburtlich auf sich hat: So wie ich das verstehe, suchten die alten Chinesen nach einer Erklärung dafür, daß sich aus einem winzigen Baumsamen nach dem Einpflanzen ggf. ein gewaltiger Baum entwickeln kann. Oder aus winzigen Keimzellen der Eltern erst ein Baby, dann ein Kind, ein Jugendlicher und schließlich ein Erwachsener. Da diese Entwicklung ja schon bei der Befruchtung beginnt, muß es etwas sein, daß vor der Geburt (vorgeburtlich) geschieht. Im Moment der Befruchtung entsteht Leben, das heißt, Qi, Lebensenergie, entsteht und treibt diesen Verlauf des Lebens an, bis hin zum Erwachsenen. Soweit das vorgeburtliche Qi.
Dann aber, so beobachteten die alten Chinesen, beginnt ab einem gewissen Alter die Lebenskraft allmählich nachzulassen, und das Altern beginnt. ("Du kannst nicht immer 17 sein", sozusagen.) Wie sollte man das erklären? Die alten Chinesen erklärten dies so, daß sich das vorgeburtliche Qi langsam erschöpft. Im jugendlichen Alter kann man auch mal über die Stränge schlagen und locker mitten in der Nacht fettige Pizza essen und Energy-Drinks einwerfen. Das steckt man locker weg, weil man noch viel vorgeburtliches Qi hat, das die Belastung abfängt.
Ist man dagegen älter, ist nicht mehr so viel vorgeburtliches Qi vorhanden, und der Körper hat mit derartigen Belastungen mehr Mühe. Irgendwann bleibt man dann lieber zuhause anstatt sich die Nächte um die Ohren zu schlagen.
Dann beobachteten die alten Chinesen, daß insbesondere im fortgeschrittenen Alter die Lebensweise für die Gesundheit eine Rolle spielt. Sie erklärten das so, daß es möglich war, etwa durch Qigong, auch nach seiner Geburt noch die Menge seines Qis zu beeinflussen. Man konnte also auch noch nach seiner Geburt Qi bilden, "nachgeburtliches Qi". So erklärte sich, daß einige im Alter rüstiger waren, während andere schneller immer schwächer wurden. Dies war nach dieser Vorstellung vor allem auf die Menge des nachgeburtlichen Qis zurückzuführen, denn das vorgeburtliche war zu diesem Zeitpunkt bereits nahezu aufgebraucht.

Für mich ergibt das so alles Sinn, auch, warum das so erklärt wird. Ich kann mir aber immer noch nicht vorstellen, auf das vorgeburtliche Qi zuzugreifen. Ich denke nicht, daß das geht. Ich habe, außer von Dorian Gray (http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Bildnis_des_Dorian_Gray), auch noch von niemandem gehört, dem dauerhaft vorgeburtliches Qi zur Verfügung gestanden hätte.
Wenn Du "dauerhafte Gesundheit und langsameres Altern" möchtest, bist Du bei Qigong und der Vermehrung des nachgeburtlichen Qis genau richtig. Intensives Üben von Qigong wäre ja auch durchaus Herausforderung genug.

Wieso muss man über etwas schreiben, was man selbst nicht versteht, gesehen, gehört hat.
Deinen Glauben kannst du doch bei dir behalten. ;)

Es gibt in Deutschland, die ernsthaft üben und praktizieren..
Die Wissen was ES ist, was der Weg dazu ist, und gehen selbst den Weg.

pilger
23-01-2015, 10:41
Du weißt doch wie das mit den Stilen ist: Jeder sagt, sein Stil sei der beste und tausendmal besser als alle anderen. Am Ende findet man dann aber heraus, daß es immer nur darum geht, wieviel man übt. Übt man einmal die Woche ein paar Minuten, kommt man in keinem Stil besonders weit. Übt man jeden Tag den ganzen Tag, kann einen jeder Stil zur Meisterschaft bringen (oder bei schlechtem Verlauf ins Krankenhaus). Das gilt für die Kampfkunst, aber auch für Gesundheitssysteme wie Qigong, Yoga, usw.. Insofern glaube ich nicht, daß einen Neidan (ich gebe zu, ich weiß nicht, was das genau ist) bei gleicher Übungsdauer weiter bringt als Qigong.

Ich möchte noch einmal erklären, was es, nach dem, was ich dazu gelesen habe, mit diesem vorgeburtlich/nachgeburtlich auf sich hat: So wie ich das verstehe, suchten die alten Chinesen nach einer Erklärung dafür, daß sich aus einem winzigen Baumsamen nach dem Einpflanzen ggf. ein gewaltiger Baum entwickeln kann. Oder aus winzigen Keimzellen der Eltern erst ein Baby, dann ein Kind, ein Jugendlicher und schließlich ein Erwachsener. Da diese Entwicklung ja schon bei der Befruchtung beginnt, muß es etwas sein, daß vor der Geburt (vorgeburtlich) geschieht. Im Moment der Befruchtung entsteht Leben, das heißt, Qi, Lebensenergie, entsteht und treibt diesen Verlauf des Lebens an, bis hin zum Erwachsenen. Soweit das vorgeburtliche Qi.
Dann aber, so beobachteten die alten Chinesen, beginnt ab einem gewissen Alter die Lebenskraft allmählich nachzulassen, und das Altern beginnt. ("Du kannst nicht immer 17 sein", sozusagen.) Wie sollte man das erklären? Die alten Chinesen erklärten dies so, daß sich das vorgeburtliche Qi langsam erschöpft. Im jugendlichen Alter kann man auch mal über die Stränge schlagen und locker mitten in der Nacht fettige Pizza essen und Energy-Drinks einwerfen. Das steckt man locker weg, weil man noch viel vorgeburtliches Qi hat, das die Belastung abfängt.
Ist man dagegen älter, ist nicht mehr so viel vorgeburtliches Qi vorhanden, und der Körper hat mit derartigen Belastungen mehr Mühe. Irgendwann bleibt man dann lieber zuhause anstatt sich die Nächte um die Ohren zu schlagen.
Dann beobachteten die alten Chinesen, daß insbesondere im fortgeschrittenen Alter die Lebensweise für die Gesundheit eine Rolle spielt. Sie erklärten das so, daß es möglich war, etwa durch Qigong, auch nach seiner Geburt noch die Menge seines Qis zu beeinflussen. Man konnte also auch noch nach seiner Geburt Qi bilden, "nachgeburtliches Qi". So erklärte sich, daß einige im Alter rüstiger waren, während andere schneller immer schwächer wurden. Dies war nach dieser Vorstellung vor allem auf die Menge des nachgeburtlichen Qis zurückzuführen, denn das vorgeburtliche war zu diesem Zeitpunkt bereits nahezu aufgebraucht.

Für mich ergibt das so alles Sinn, auch, warum das so erklärt wird. Ich kann mir aber immer noch nicht vorstellen, auf das vorgeburtliche Qi zuzugreifen. Ich denke nicht, daß das geht. Ich habe, außer von Dorian Gray (http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Bildnis_des_Dorian_Gray), auch noch von niemandem gehört, dem dauerhaft vorgeburtliches Qi zur Verfügung gestanden hätte.
Wenn Du "dauerhafte Gesundheit und langsameres Altern" möchtest, bist Du bei Qigong und der Vermehrung des nachgeburtlichen Qis genau richtig. Intensives Üben von Qigong wäre ja auch durchaus Herausforderung genug.

Hallo Eistee,

dein angelesenes Wissen in Ehren, aber letztlich ist es halt nur angelesen. Ich lese auch seeehr viel und kenne von daher diese "üblichen" Geschichten.

Und ich praktiziere täglich seit Jahren Qigong und Taichi und habe damit meine Gesundheit auf ein neues Level gebracht, fühle mich fitter als vor zehn Jahren, bin beweglicher und habe sogar in vielen Bereichen messbar mehr Kraft...alles durch regelmäßiges und effektives Üben...Bin kein "Meister" oder sonst was, sondern betreibe einfach nur Selbstkultivierung mit positiven Ergebnissen und dringe seit Jahren immer tiefer ein...

ABER, da gibt es scheinbar etwas, das über Qigong hinaus geht. Neidan. Und DAS möchte ich gerne ergründen.

Es natürlich jedem selbst überlassen, was er glaubt und was nicht. Aber nur durch Lesen von Artikeln, die sagen, dass es so etwas wie Neidan nicht gibt, wird man nie erfahren, ob es das nicht doch gibt, ob man nicht doch seine vorgeburtlichen Speicher wieder auffüllen kann...aber völlig egal. Jeder entscheidet da für sich, was er gerne erfahren möchte.

Grüße
Pilger

Glückskind
23-01-2015, 10:42
Hallo,

erstaunlich Vieles von dem was ich in letzter Zeit an positiven
Effekten höre/lese die man den IMAs nachsagt kenne ich schon
aus jahrelanger Beschäftigung mit dem Thema (pflanzlicher) Roh-
kost.

Stark verbesserte Gesundheit, Sinneswahrnehmung, viel länger
jugendlich und vital bleiben, klarer Geist (no more brain fog) uvm.

Wetterkontrolle finde ich auch eher panne, da störe ich mich
an dem "Kontrolle". Das Wetter tut einem vielleicht mal einen
Gefallen, wofür man sich auch bedanken kann.

Aber (stark) erhöhte Wetterunempfindlichkeit ist locker drin,
Eisbaden / -Schwimmen bspw. wird da auch gerne gemacht.

Was die DNA betrifft, so fest wie manchem hier sein Standpunkt
ist die bei weitem nicht. Es ist längst bekannt das beispielsweise
traumatische Erlebnisse sich negativ auf diese auswirkt, was man
auch nachweisen kann. Warum sollten Dinge die der Gesundheit
stark auf die Sprünge helfen sich nicht ähnlich, jedoch positiv
auswirken können? (Die DNA selbst mag fest sein, aber Gene
können (de)aktiviert werden. Und jede Zellteilung ist ein
Kopiervorgang.)

Wiederum ein Beispiel aus der Rohkostszene: recht oft hört
man davon das die Augenfarbe sich mit der Zeit ändert...

Sicher: hier wie dort muss man sich vor Scharlatanen hüten die
"uraltes Wissen" oder seltenste Pülverchen gegen unverhältnis-
mässig viel vom doch recht modernen und schnöden Mammon
verscherbeln.

Nur: statt das ganze komplett zu verspotten würde zumindest ich
mich da lieber fruchtbringend mit vernünftigen Menschen austauschen
wollen die schon ihre ersten paar Schritte oder gerne auch ein paar mehr
auf diesem Weg gegangen sind.

:)

Schöne Grüße

Glückskind

PS: Storm Talifero, Wilhelm Fiebinger, Arnold Wiegand, Mimi Kirk und
viele viele mehr. In der Rohkostszene sind es keine "Weisen auf dem
Berg", sondern sie sind sichtbar, anfassbar, echt. Mit allen Fehlern
wie jeder Mensch sie so hat, jedoch auch mit einer beeindruckenden
gesundheitlichen und teilweise auch sportlichen Leistung.

Klaus
23-01-2015, 11:57
Auf einem Berg gibt es sicher auch noch den einen oder anderen Meister wenn die nicht inzwischen alle tot sind, aber im Wesentlichen wird das weitergegeben von Leuten die einfach irgendwo rumlungern und ganz gewöhnlichen Beschäftigungen nachgehen. Ich tue mich auch schwer mit Leuten die sich offen als "Meister" bezeichnen. Ich habe eine Dame kennengelernt die schon über erstaunliche Fähigkeiten verfügt hat, aber ihr Meister erschien mir eher als Scharlatan und Frontfigur. Sprich, obwohl ihr "Chef" eher nur die Übungen aus Aufzeichnungen kannte und sich als Guru aufführte, hat die Praxis aus der Frau einen "Meister" gemacht der es konnte. Wetter hatte sie aber nicht so drauf glaube ich.

Licht und Schatten auf den heiligen Berggipfeln (http://www.tqj.de/TQJ-Web-alt/Archiv/01-2/theler.html)


Immer wieder erfuhr ich tiefe Begegnungen mit leuchtenden Menschen und andererseits die krasse Konfrontation mit einer großen Überzahl von geplant auf dem Huashan angesiedelten Arbeitern aus fernen Provinzen und den Angehörigen der chinesischen Tourismusindustrie – ähnlich wie in Tibet. Die Spuren solch einengender Zustände lassen sich in der Natur leider unschwer ablesen und das Korsett, das von den Funktionären angelegt wird, lässt die Daoisten zu einer kleinen Minderheit fern der ursprünglichen Pracht in ihrem eigenen Zuhause werden.

Chef = Funktionär, Personal = Tourismus, wenige Praktizierende = gedulded


Es ist auch leider so, dass schon ewig funktionierende Praxis mit Sektiererei um irgendwelche abstrusen Ziele zu erreichen, Vorgaben "von oben" und folkloristischen Vorstellungen vermischt wurde. Auch innerhalb der Daoistengemeinschaften. Ich möchte nicht wissen was alles eigentlich nur aus der Beschäftigung von Huang Ti mit dem physisch unsterblich werden entstanden ist, weil seine Ratgeber giftige Rezepturen "ausprobieren" sollten. Dabei wird man ein bischen krank in der Birne und entwickelt möglicherweise merkwürdige Ideen.

Die Übung mit Manipulation von Wolken gibt es wirklich. Ich habe aber das Gefühl dass sowas nicht geht, sondern man beschäftigt sich mit der Apparatur des Willens und dessen Implikationen.

shin101
23-01-2015, 13:52
1. Woher weißt du, dass dies derzeit niemand zeigt.
2. Was meinst du mit "...aber es wird einem nichts eingesetzt"?

Grüße
Pilger

Du kannst sie selber fragen,jeder wird dir sagen das er nicht die Wahre Elexierkultivierung unterrichtet. Selbst jemand wie Mantak Chia sagt offen das dies im Moment niemand macht.
Ich habe viele gesehen die diese Übungen öffentlich verbreitet haben und selbst die die sich die Übungen nur ausgedacht haben, haben nicht gewagt von der Unsterblichkeit zu sprechen.

In den meißten Übungen geht es nur darum ein paar Merdiane in Bewegung zu bringen wie die Ren und Du Merdiane. Außerdem wird nicht das Dan Tien entwickelt sondern man entwickelt Dan.Dan stellt die Konzentration von Energie auf einen Punkt über längere Zeit dar. Das heißt da wo man sich über längere Zeit hin drauf konzentriert kann Dan entstehen aber nicht Tien.

Das ist also ein Unterschied. In der Kultivierung spricht man von Mechanismen oder Dingen die der Meister im Körper des Schülers tut, um ihm die Kultivierung zu ermöglichen. Ohne das ist es fast unmöglich zu kultivieren bzw. zum Erfolg der Kultivierung zu kommen dauert sehr sehr lange. Und selbst dann darf man diesen Ort nicht verlassen.

Erst wenn man einen wahren Meister hat kann so etwas wie das Dan Tien entwickelt werden.Aber nicht falsch verstehen, das Dan Tien ist so oder so das Körperzentrum des Menschen, es zu kultivieren im klassischen Sinne ist nur nochmal ein anderer Begriff.


Liebe Grüße,
Shin

gast
23-01-2015, 15:32
Das heißt da wo man sich über längere Zeit hin drauf konzentriert kann Dan entstehen aber nicht Tien. Shin

Lieber Shin. Du jonglierst ja schon ganz kräftig mit Begriffen, wo man sich gar nicht mehr sicher sein kann ob du noch weißt wovon du redest.
Nimm das bitte nicht persönlich, aber Tian ist erst mal ganz einfach ein Feld, ein Acker, wo das 'Dan', das Elixier kultiviert wird. Wie 'Dan' nun zu verstehen ist und ob das durch Konzentration so zu vollbringen ist will ich einfach mal offen lassen. Eine Diskussion darüber würde hier im Forum bestimmt ausufern. Aber wie du nun 'Dan' zu 'Tian' in Beziehung setzt bringt mich schon sehr in Verwirrung. Ich konnte in der Diskussion auch keine Stelle finden, wo jemand behauptet hat, dass irgendwo 'Tian' entstehen kann. Das Verwirrende an deiner Aussage oben ist, dass man irgendwie den Eindruck bekommt, dass man neben 'Dan' auch noch irgendwie oder irgendwo anders 'Tian' entwickeln kann, was ja wirklich absoluter Quatsch wäre. Aber vielleicht habe ich dich da auch falsch verstanden.
Dann ist Dantian eine völlig ortsfreie Angabe und hat zunächst nichts mit dem Körperzentrum zu tun. Es ist einfach vom Feld die Rede, wo das Dan kultiviert wird. Dass dabei zwar oft auch Selbstredend vom unteren Bauch die Rede ist, welches zufällig auch noch unser Körperzentrum ist, will ich nicht abstreiten, aber es kann genauso vom mittleren oder oberen Dantian die Rede sein; dann gibt es auch noch ganz andere Konzepte, die das Dantian weder im Körper noch außerhalb des Körpers verorten; in den Kampfkünsten ist Dantian wieder ein ganz anderes Konzept. Um es auf den Punkt zu bringen, das ist ein extrem komplexes Thema, wo sich auch in China extrem widersprüchliche Schulen und Traditionen entwickelt haben. Und ob die auch immer von etwas geredet haben, was sie auch wirklich verstanden und erfahren haben müßte man vielleicht auch einmal ein Fragezeichen stellen.....

shin101
23-01-2015, 15:57
Es ging darum das Dan nicht Dantien ist. Manche spüren Dan und meinen es wäre Dantien. Dan kann zb. in der Region des "unteren" Dantien entstehen und weil man meint es ist eben am Dantien, hält man es für Dantien.Schon geraten Begriffe durcheinander.
Den Unterschied erfährt man eben, wenn man einen Meister hat.


Liebe Grüße,
Shin

Eistee
23-01-2015, 17:03
Wieso muss man über etwas schreiben, was man selbst nicht versteht, gesehen, gehört hat.
Deinen Glauben kannst du doch bei dir behalten. ;)
Ich habe hier dargestellt, was vorgeburtliches und nachgeburtliches Qi ist, und wie es zu dieser Unterscheidung gekommen ist.
Wenn Du mit der Darstellung nicht einverstanden bist, dann sage bitte genau, an welcher Stelle und wie es stattdessen nach Deiner Ansicht richtig ist.
Vielleicht kommt man dann am Ende sogar zu einem Ergebnis bei der Frage, ob man vorgeburtliches Qi trainieren kann oder nicht (ich behaupte: nein).
Einem einfach den Mund zu verbieten, ist dagegen nicht ausreichend und auch nicht akzeptabel.

gast
23-01-2015, 19:36
Ich finde, dass das Problem eigentlich wirklich in der Frage selbst liegt, die sich so gar nicht beantworten lässt. Man müsste eigentlich erst mal eine Gegenfrage stellen: Was für ein Neidan gelernt werden will; was den überhaupt gelernt werden will (konkret, d.h. was sind die Erwartungen)?
Den 'Neidan' wurde auch in der ganzen chinesischen Geschichte alles andere als Einheitlich diskutiert und geübt. Über Inhalt, Trainingsweise und Verständnis von dem was Möglich ist haben sich sehr viele Schulen herausgebildet, die untereinander oft sehr, sehr kontrovers sind und auch sehr hitzig untereinander diskutiert haben.
Deswegen würde ich Pilger vorschlagen, bevor man sich auf die Suche nach einem Neidan Lehrer macht, erst einmal einen Prozess der Klärung für sich selber machen sollte, was man eigentlich will. Will man einfach nur Gesundheit; oder will man Antwort auf Sinnfragen des Lebens; will man aussergewöhnliche Fähigkeiten erreichen; Will man Menschen nur mit seinem Qi bewegen können, oder heilen können; Will man Unsterblich werden; Oder alles in allem?

Ich denke, bevor man sich auf so einen exotischen Begriff wie 'Neiden' stürzt, sollte man sich erst einmal sein eigenes Anliegen, seine Erwartungen in eine klare Sprache und Vorstellung übersetzen. In diesem Prozeß wird sich vielleicht schon vieles von selber ergeben und man kann evtl mit einer ganz anderen Fragestellung nach einem Lehrer Ausschau halten.

va+an
23-01-2015, 20:25
Ich habe hier dargestellt, was vorgeburtliches und nachgeburtliches Qi ist, und wie es zu dieser Unterscheidung gekommen ist.
Wenn Du mit der Darstellung nicht einverstanden bist, dann sage bitte genau, an welcher Stelle und wie es stattdessen nach Deiner Ansicht richtig ist.
Vielleicht kommt man dann am Ende sogar zu einem Ergebnis bei der Frage, ob man vorgeburtliches Qi trainieren kann oder nicht (ich behaupte: nein).
Einem einfach den Mund zu verbieten, ist dagegen nicht ausreichend und auch nicht akzeptabel.

Verbieten tu ich niemanden etwas.
Freie Meinung für alle. Und du darfst auch gerne weiterhin schreiben.

Kubny ist ein guter Buchhinweis.

pilger
23-01-2015, 23:50
Danke Shin für deine Ausführungen. Allerdings habe auch ich ein wenig ein Verständnisproblem, worauf genau du hinaus möchtest.

Hallo beniwitt,

stimme völlig mit dir überein, dass man sich selbst klar sein soll, was man möchte. Und ich selbst bin mir darüber sowas von klar. Aber das soll hier nicht Thema sein, weil es einfach zu persönlich ist. Daher war erst mal die Frage allgemein gestellt.

Und ja, auch ich habe (in den Theorien der Bücher) festgestellt, dass es (genau wie bei vielen anderen Dingen) im Neidan verschiedene Methoden/Herangehensweisen zu geben scheint.
Es ist ein weites Gebiet...und doch haben die Methoden des Neidan wohl aber eines gemeinsam, soweit ich es richtig verstanden habe: Sie laufen alle darauf hinaus, nachdem die Grundlagen durch "herkömmliches Qigong" gelegt sind, sprich vor allem das Diener- und Lenkergefäß frei gemacht wurde und die Speicher mit nachgeburtlichem Qi gefüllt wurden, die vorgeburtliche Essenz bzw vorgeburtlichen Energie "ins Spiel zu bringen" um diese im nächsten Schritt wieder aufzufüllen. , Und DAS ist dann eben nicht mehr Qigong oder Neigong, sondern eben Neidan. Und genau diesen letzten Schritt (zu dessen Erreichung es scheinbar unterschiedliche Methoden gibt) unterrichten, so wie ich es bisher mitbekommen habe, nicht wirklich viele Menschen. Vermutlich weil es kaum noch jemand wirklich beherrscht. So zumindest eine vage Vermutung meinerseits. Oder weil es einfach zu viele Risiken in die verschiedensten Richtungen birgt...

Korrigiere mich, wenn ich da so ganz grob zusammengefasst, etwas in dem Prozess völlig falsch verstanden haben sollte.

Nächtlicher Gruß
Pilger

gast
24-01-2015, 09:17
Lieber Pilger

Es ist tatsächlich nötig, denke ich, hier einiges von deinen Vorstellungen zu korrigieren. Du kannst mir glauben, das Thema kann paradoxerweise sehr einfach sein (aber die Einfachheit hat es oft auch in sich), aber wenn man sich versucht einen Überblick zu verschaffen und einem dann erst Mal klar wird wie durcheinander und komplex die Sache auch in China die ganze Geschichte hindurch diskutiert worden ist, dann wird deine Zusammenfassung der Sache nicht mehr ganz gerecht.

Zunächst die Schrittfolge der Begriffe Qigong - Neigong - Neidan entstammt ganz und gar moderner Literatur und wirst du so in klassischer Literatur nirgends finden.
Das öffnen der beiden Gefäße Ren und Du als Grundlage trifft nur auf bestimmte Schulen zu, welche in der Tradition des Neidan noch nicht einmal als sehr orthodox bezeichnet wurden. Wie gesagt, die haben sich Gegenseitig auch sehr kritisiert für ihre Methoden und Herangehensweise.
Zum Begriff 'Vorgeburtliches'- und 'Nachgeburtliches'- Qi: Die Lebenskraft in der Schöpfung an sich, sozusagen das, was allem in der Schöpfung Lebendigkeit verleiht; der unsichtbare Lebensmotor hinter allem; das was den Stein zu Stein werden läßt, jede Pflanze wachsen läßt; die Lebendigkeit von Mensch und Tier ist, das wird als Vorgeburtliche Energie bezeichnet -- weil sie schon immer da war, auch bevor wir das Licht der Welt erblickt haben. Es wird auch oft synonym mit Ursprünglicher Energie bezeichnet (Yuanqi). Das Nachgeburtliche Qi ist unsere persönliche Lebenskraft, die ohne das vorgeburtliche nicht auskommt, deren Quelle das Vorgeburtliche ist. Das Nachgeburtliche drückt sich konkret bei uns durch die Atmung aus. Im Laufe seines Lebens wird der Mensch immer mehr von Gewohnheiten bestimmt, so dass immer weniger das ursprüngliche Qi, das Vorgeburtliche, natürlich im Menschen zur Wirkung kommt, sondern mehr und mehr von unseren unnatürlichen Gewohnheiten dem Nachgeburtlichen, selbst anerzogenem Qi überlagert werden.
Wie nun diese Umkehr vollzogen wird, von einer Nachgeburtlich immer unnatürlicher werdenden Lebensverfassung wieder zurück zu einer natürlichen Lebensverfassung, das ist Thema der Neidan Tradition. Aber wie gesagt, im konkreten gingen hier die Meinungen immer sehr auseinander.
Hier ist es auch gut zu verstehen, dass man auf das Vorgeburtliche tatsächlich keinen Einfluß ausüben kann. Mann kann es nicht ansammeln, kontrollieren oder ähnliches. Das wäre ungefähr so, wenn du von deinem Wasserhahn Zuhause aus das ganze Wasser in der Schöpfung kontrollieren wolltest.

Deswegen, du solltest dir wirklich erst einmal über deine Erwartungen im klaren sein, die du an einen Meister und das Neidan hast und was du dir von solch einem Training versprichst. Erst dann macht es Sinn über das Thema wirklich weiter zu reden. Auch kann man erst dann eine Antwort geben, ob es vielleicht Menschen gibt, die so etwas unterrichten.

Vielleicht magst du dir mal 'Die Erfahrung der Goldenen Blüte' in der Übersetzung von Mokusen Miyuki anschauen (bei O.W. Barth Verlag). Auch wenn R. Wilhelm teils sehr gute Übersetzungsarbeit geleistet hat, solltest du hier von seiner Übersetzung der Goldenen Blüte doch etwas Abstand halten, da sie zu sehr von dem gefärbt ist, was er bei Lehrern in China gelernt hat (er kam mit der Tradition von Liu Huayang in Berührung, welche eigentlich in ziemlich großen Widersprüchen zur Goldenen Blüte steht) und nicht mehr das wiedergibt was eigentlich im Originaltext steht. Die Übersetzung von Miyuki halte ich für sehr gut.

Viel Erfolg auf der Pilgerschaft

Klaus
24-01-2015, 10:44
Ich halte von intellektueller Herangehensweise über vieeeele Bücher überhaupt nichts. Leben kann man nicht auswendig lernen, man tut es. Einen Apfel möchte man essen, und nicht die Poren zählen damit man "versteht" was er ist.

Dao
24-01-2015, 12:03
Hallo all,

die Diskussion wird uns nicht die Energie des Neidan spüren lassen können, sich darüber austauschen dürfen finde ich schon wichtig.
Und wenn Pilger (belegt ja schon der Name) auf dem Weg seiner Suche ist, dann wäre es sehr schön wenn wir ihn und uns alle dabei unterstützen.
Was überhaupt nichts bringt ist gekränkter Stolz und Emotionen. Wenn jeder seine Gefühle einen Meter zurückstellt wird ein guter Austausch möglich werden.

Über die Frage was möglich ist und was nicht kann man sich einfach ein paar Jahrzehnte zurückversetzen und wird feststellen, dass die Ideen der Startrek/Enterprise langsam Einzug halten in unsere Welt, ob wir es wollen oder nicht.
Wenn ich heute junge Leute auf der Straße sehe, frage ich mich öfters, ob die Entwicklung des Handys und des PCs wirklich gut war. Höre ich wirklich jemanden zu der nicht bei mir steht und den ich nicht sehen kann. Einbildung oder Realität?
Und wer sich schon mal zurück in die Zukunft angesehen hat oder die gute alte "Zeitmaschine" wird feststellen, dass vieles für den damaligen und heutigen Zeit-Geist wirklich vorstellbar ist.
Die Zeitmaschine aus den 60 Jahren war ihrer Zeit auch weit voraus, heute wirkt der Film antiquiert.
Clemens Kuby mit seiner Querschnittslähmung, der in Tibet und vielen unwirklichen Gegenden grandiose Filme gemacht ist ein Beispiel, was möglich ist, wenn man an sich glaubt.

Also Pilger ich möchte dich ermutigen zu forschen und zu suchen - nimm uns mit auf deiner Reise. Dafür herzlichen Dank.

Hallo Glückskind,

gefällt mir, was du schreibst!:)

Eistee
24-01-2015, 13:26
Mit einigem Befremden nehme ich zur Kenntnis, daß euch offenbar völlig egal ist, ob es das, was ihr übt, überhaupt geben kann oder nicht. Jedenfalls will darüber hier offenbar keiner diskutieren. Anscheinend nehmt ihr obskure Bücher aus esoterischen Kleinverlagen vor und nehmt deren Inhalte für bare Münze oder sucht euch irgendeinen Scharlatan und hängt an dessen Worten.
Offenbar ist das die negative Seite des Tai Chi. Nun, mein Weg ist das nicht. Mir muß die Theorie wenigstens ansatzweise plausibel und schlüssig sein.

In Schnorrenberger, Lehrbuch der Traditionellen Chinesischen Medizin, 2006, S. 80, findet man:

Das angeborene und das erworbene Jing [Anm.: Jing ist grob gesagt das, woraus der Körper besteht] stehen untereinander in enger Verbindung, sie ergänzen und fördern sich gleichzeitig. Vor der Geburt erzeugt das angeborene Jing die Organe, die nach der Geburt aus der Nahrung das erworbene Jing herstellen können. Nach der Geburt ernährt das erworbene Jing ununterbrochen das angeborene Jing und trägt dadurch zu dessen Erhaltung bei. Beide Arten der Essenz unterstützen sich auf diese Weise gegenseitig.
Ich denke, man kann davon ausgehen, daß das, was da über das Jing gesagt ist, entsprechend auch für das Qi gilt. Das nachgeburtliche Qi beeinflußt und nährt also das noch vorhandene vorgeburtliche Qi.

Auch in den westlichen Wissenschaften gibt es ja die Vorstellung, daß der Mensch eine Summe einerseits seiner ererbten und andererseits seiner erworbenen Eigenschaften ist. Hier würde ich ebenfalls sagen, daß die erworbenen Eigenschaften nicht auf die ererbten durchschlagen können. Es gibt z.B. die (etwas andere) Frage, ob erworbene Eigenschaften an die nächste Generation vererbt (http://www.welt.de/wissenschaft/evolution/article3145615/Erlerntes-wird-an-den-Nachwuchs-vererbt.html) werden können. Die herrschende Meinung (seit 150 Jahren) verneint das.

Wie gesagt haben die alten Chinesen offenbar die Vorstellung, daß das vorgeburtliche Qi von dem nachgeburtlichen beeinflußt werden kann. Gut, ich bin ein Westler, der in der aufgeklärten Moderne lebt, ich hätte das eher getrennt. Aber es ist ja sowieso die Frage, ob es Qi überhaupt gibt. Sodann ist, wenn es denn Qi gibt, die Frage, ob es überhaupt in vorgeburtlich und nachgeburtlich getrennt werden kann (oder ob das nicht doch eher alles ein Qi ist). Und dann ist noch die Frage, ob man die Unterscheidung in der praktischen Qigong-Übung überhaupt bemerken kann. Das sind alles sehr vage und zweifelhafte Dinge, über die wir hier reden.

Zudem ist "Qigong" ja "die Kunst, mit dem Qi umzugehen". Warum sollte das nicht das vorgeburtliche Qi einschließen? Ich bin gar nicht sicher, ob Neidan nicht nur eine Unterart des Qigong ist.

pilger
24-01-2015, 14:04
Lieber Beniwitt,

Danke für deine wirklich gute Antwort. Und wenn ich mir deinen background in deinem Profil betrachte ist da vermutlich sehr viel handfestes Wissen. Viel mehr als bei mir. Trotz meiner nur laienhaften Kenntnisse ist es aber dennoch so, dass ich mit deinem Post in den meisten Fakten übereinstimme. Aber halt nicht in dem Punkt dass das yuanqi nicht aufgefüllt werden kann. Laut einiger Literatur, die ich zum Teil las, ist eben genau DAS das "große Geheimnis" des Neidan.
Aber wie auch immer, es ist alles andere als mein Anliegen, dies hier fest zu behaupten. Ich habe einfach nur davon gehört und gelesen. Und bei allen schönen und nicht so schönen Erfahrungen die mir mein bisheriges Leben so geschenkt hat, habe ich das Gefühl, dass mich mein Weg gerade im Bereich der Selbstkultivierung in eben genau diese Richtig führen mag...Den Übungen in Stille und Bewegung, die ich in den letzten Jahren lernen durfte, bin ich zutiefst dankbar und ich bin gespannt was auf diesem Weg noch für mich bereit steht. Die von Dir angesprochene Übersetzung bin ich übrigens seit ein paar Wochen am Studieren. Ich halte sie für klasse! Danke für deinen Post.

Lieber Dao, ich danke Dir ganz herzlich für deine unterstützenden Worte. Auch ich glaube, dass bei offenem Herzen immer jeder von jedem etwas lernen kann .

Liebe Grüße
Pilger

kanken
24-01-2015, 15:22
Wie nun diese Umkehr vollzogen wird, von einer Nachgeburtlich immer unnatürlicher werdenden Lebensverfassung wieder zurück zu einer natürlichen Lebensverfassung, das ist Thema der Neidan Tradition. Aber wie gesagt, im konkreten gingen hier die Meinungen immer sehr auseinander.


Genau das!

Die NATÜRLICHKEIT ist die Essenz. In der Bewegung. Im Geist. Im SEIN.

Grüße

Kanken

gast
24-01-2015, 16:39
Lieber Pilger

Mit dem auffüllen von Yuanqi ist das so eine Sache, wo man oft schnell an einander vorbeireden kann. Man meint man redet über dasselbe, dabei redet man über etwas ganz anderes. Deswegen ist es tatsächlich schwierig so im Forum darüber zu reden.
Wenn in den klassischen Schriften von Xiantian, dem vorgeburtlichen geredet wird, oder von Yuan, dem ursprünglichen, dann ist damit meistens etwas gemeint, was eben vor unserer Geburt schon da war. Eben etwas ganz ursprüngliches --- und eben auch etwas was nach unserem Ableben weiter existiert. Man könnte es also als etwas unsterbliches bezeichnen; etwas, das weder zunimmt noch abnimmt. Eben etwas das schon da war bevor wir das Licht der Welt erblickten (deshalb eben Vorgeburtlich, Vorhimmisch, oder auch ursprünglich).

Wenn man jetzt eines der Konzepte des Neidan verstehen will, zum Vorgeburtlichen, Ursprünglichen zurückzukehren, dann ist das in vielen Traditionen des Neidan eben ein zurückkehren zu unserer Ursprünglichkeit.

Mit dem Nachhimmlischen, oder dem Nachgeburtlichen, wird meistens das Phänomen der Ambivalenz des Menschen beschrieben. Denn wenn der Mensch sich nicht kultiviert, dann gerät er immer mehr in Unordnung und entfernt sich eben immer weiter von seiner Ursprünglichen Bestimmung. Das ist so wie mit einem Zimmer Zuhause: es wird nie von alleine sauber und ordentlich, aber ganz ohne Anstrengung und zutun immer unordentlich und chaotisch.
Diese Ambivalenz ist eben in der Freiheit des Menschen gegeben und drückt sich in der Vermischung mit unseren Nachhimmlischen Energien aus. Der Mensch hat die Freiheit sich gegen seine Schöpfungsnatur zu entscheiden, oder sich entsprechend seiner Schöpfungsnatur zu kultivieren (Kultur - kultivieren).
Die Aufgabe, entsprechend mancher Schulen des Neidan, ist es nun, durch die Kultivierung des Nachhimmlischen zum Vorhimmlischen zurückzukehren --- auf gut deutsch, zu einer gewissen Ursprünglichkeit, Natürlichkeit zurückzukehren/Heim-zukehren. Es geht hier also nicht darum, das Vorhimmlische aufzufüllen, da es etwas ist was schon immer da ist und weder zunimmt noch abnimmt. Aber unsere Nachhimmlischen schlechten Gewohnheiten können kultiviert werden, da sie es sind, die sich immer mehr über unsere natürliche Verbindung zum Vorhimmlischen legen. Deswegen spricht man viel davon, dass Babys eben noch nicht von den Nachhimmlischen schlechten Gewohnheiten verdreht sind. Aber mit zunehmenden Alter sich eben immer mehr diese unnatürlichen Gewohnheiten im menschlichen Charakter/Körper einschleifen und das natürliche, ursprüngliche überdecken.

In gewisser Weise könnte man also tatsächlich davon reden, dass das vorgeburtliche in einem Selbst auch wieder "angefüllt" werden kann. Jedoch halte ich diese Ausdrucksweise für eher problematisch, da es oft in die Richtung umzukippen droht, dass man meinte, man könne durch Techniken sich des Vorhimmlischen bemächtigen und es unter Kontrolle bringen, welches in den meisten Traditionen des Neidan vehement verneint wird.
Es wäre also viel klarer und besser die Sache so auszudrücken, dass in dem Masse, wie man durch persönliche Kultivierung die ganzen eingeschliffen schlechten Nachhimmlischen Gewohnheiten zum natürlichen Vorhimmlischen zurückführt, auch wieder Raum geschaffen wird, dass das Vorhimmlische wieder immer mehr zum Vorschein kommt -- so wie bei einem Baby. Daher auch der Satz aus dem Neidan, dass das Kultivieren des 'Dan' ein Umkehren des Alterns ist und man zum Kindsein zurückkehrt (fanlao huantong). Altern sollte man hier dann vielleicht nicht unbedingt so verstehen, dass das biologische Altern aufgehalten werden kann und man Unsterblich wird, oder eben wieder biologisch wie ein Kind wird. Ich denke es ist viel mehr das, was bei den meisten Menschen im Alter geschieht, dass sie immer härter und festgefahrener in ihren Meinungen werden; oft verbittert sind; nicht mehr von bestimmten Meinungen loslassen können; verbissen sind und dadurch natürlich auch oft körperlich hart werden --- Es gibt aber auch alte Menschen, die sich bis in's hohe Alter eine gewisse Kindlichkeit bewahrt haben, die sich auch oft in einer gewissen Geschmeidigkeit in ihrem Körper ausdrückt.

Was die Gesundheit angeht ist es sehr ähnlich. Denn in dem Maße, indem ich im rechten Sinne mein Nachhimmlisches kultiviere und immer mehr Raum schaffe für das natürliche wirken des Vorhimmlischen, indem Maße wird man auch immer gesünder und kräftiger und man könnte auch von einem "anfüllen" der Energiereserven sprechen.......

Naja, ich hoff zumindest, dass ich jetzt nicht das ganze zu kompliziert geredet habe.......

Aber ich kann ich mich nur noch einmal wiederholen. Das Thema ist wirklich ziemlich komplex und in der chinesischen Geschichte sehr kontrovers diskutiert worden. Deswegen kann man nicht pauschal sagen, dass 'Neidan' im Moment nicht unterrichtet wird. Denn wenn man gar nicht weiß von welchem Neidan man eigentlich spricht; was man eigentlich für Ziele und Erwartungen verfolgt, dann kann man logischerweise auch keine wirklich vernünftige Antwort geben.

Beste Grüße!

pilger
24-01-2015, 18:03
Lieber beniwitt,

vielen lieben Dank für diese schöne und verständliche Antwort, die ich am liebsten unkommentiert stehen lassen möchte.
Lass mich nur eine persönliche Kleinigkeit hinzufügen: ich übe mich seit einigen Jahren in genau dem, was Du oben beschreibst bezogen auf das Stichwort Kultivieren der eigenen Schöpfernatur.

Liebe Grüße
Pilger

Schnitzelsekt
24-01-2015, 18:22
Naja, ich hoff zumindest, dass ich jetzt nicht das ganze zu kompliziert geredet habe.......


Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr? ;)


Ja, diese genannten Dinge, die es in den IMA's gibt...

Ich halt's eher wie Klaus: je mehr man davon spricht oder sich intellektuell damit auseinandersetzt, desto weiter entfernt man sich davon.

"Sky over Sky" heisst es ja, und damit wünsche ich Dir viel Glück bei Deiner Suche, Pilger :)

pilger
24-01-2015, 19:43
Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr? ;)


Ja, diese genannten Dinge, die es in den IMA's gibt...

Ich halt's eher wie Klaus: je mehr man davon spricht oder sich intellektuell damit auseinandersetzt, desto weiter entfernt man sich davon.

"Sky over Sky" heisst es ja, und damit wünsche ich Dir viel Glück bei Deiner Suche, Pilger :)

Hmm...das ist das Problem mit dem Schreiben...oft werden Dinge anders verstanden als sie ursprünglich gemeint sind. Das einzige was ich hier vom Board wissen möchte, ist ob jemand einen Lehrer kennt der Neidan in dem Sinne unterrichtet wie es diese Kunst angeblich geben soll...über die obigen Definitionen von beniwitt hinaus.

Ansonsten fühle ich mich sehr wohl auf meinem persönlichen Weg und mit meinem Leben.
Und neben meiner Praxis des täglichen Übens liebe ich es die Dinge auch theoretisch zu erforschen. Eine für mich wunderbare Mischung, um den Geheimnissen des Lebens auf die Schliche zu kommen :-) :-)

LG Pilger

gast
24-01-2015, 20:23
Und neben meiner Praxis des täglichen Übens liebe ich es die Dinge auch theoretisch zu erforschen. Eine für mich wunderbare Mischung, um den Geheimnissen des Lebens auf die Schliche zu kommen :-) :-)

Ich empfinde das genauso wie du das sagst. Man kann das nicht so einfach über einen Kamm mit dem "Schweigen". Obwohl die schriftliche Kommunikation (eben auch die Theorie) immer wieder Probleme bereitet (und nicht nur die schriftliche, die Mündliche hat's genau so in sich), ist es trotzdem immer auch einen Versuch wert was zu sagen. Denn nichts zu sagen bringt einen genausowenig weiter. Warum denn dann nicht versuchen in eine konstruktive Kommunikation zu treten. Letztendlich ist der Mensch ja nicht zum schweigen geboren, sondern zu kommunizieren. Praxis und Theorie gehen da genauso Hand in Hand.

Die Zentradition ist die gewesen, die postuliert hat nichts niederzuschreiben und direkt auf das Wesen des Menschen zu weisen. Tatsächlich gehören die Schriftsammlungen und Klassiker der Zenschule mit zu den Umfangreichsten Sammlungen was eine einzelne Richtung in der chinesischen Geschichte so hervorgebracht hat....... Soviel zum Schweigen ;)

Meistens kann man eben über Dinge, über die man selber auch eine gewisse Klarheit bekommen hat, auch relativ klar reden --- vorausgesetzt der andere will einem überhaupt zuhören.

gast
24-01-2015, 20:46
Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr? ;)


Ja, diese genannten Dinge, die es in den IMA's gibt...

Ich halt's eher wie Klaus: je mehr man davon spricht oder sich intellektuell damit auseinandersetzt, desto weiter entfernt man sich davon.

"Sky over Sky" heisst es ja, und damit wünsche ich Dir viel Glück bei Deiner Suche, Pilger :)

Weißt du Schnitzelsekt, Hoffnung und Wissen liegen oft näher beieinander als man sich das denkt. Vielleicht kommst da ja noch mal irgendwann dahinter. Hoffnung kann ein guter Antriebsmotor sein und hat schon vieles hervorgebracht ohne das unsere Welt um einiges ärmer wäre.

Ich bin mir noch gar nicht so sicher, ob Klaus das genauso unterschreiben würde wie du das verstanden hast. Anyway, aber der Mensch ist sowohl mit Gefühl, Intuition ausgestattet als auch mit Verstand. Beides sollte man in gesunder Weise zu gebrauchen verstehen. Die Sprache ist dem Menschen zur Kommunikation gegeben und er sollte lernen mit Verstand und Gefühl zu sprechen. Dann kommt hinten meistens auch was vernünftiges raus. Aber zuviel Schnitzelsekt und Heinekenfist....... ;) Ziemlich plastische Beschreibung die du da abgibst :D

Deinem Abgeklärtheitsgrad zu folgen scheinst du ja schon alles verstanden zu haben. 'Sky over Sky' Einstellung kann ich zwischen deinen Zeilen jedenfalls nicht mehr herauslesen.

Klaus
24-01-2015, 21:05
Die Erläuterungen von Beni kann man so stehen lassen, auf dem Niveau kann man sich auch mal darüber unterhalten. ;)

Ich bin ziemlich sicher, dass man den Alterungsprozess im Sinne des Verfalls bremsen, und in einigen Dingen komplett aufhalten kann. Allerdings wird man auch davon nicht unsterblich, man stirbt nur gesünder und sieht besser aus. :) Und vermutlich kann man das auch irgendwie in die geliebten "westlichen Begriffe" übersetzen, nur dass der Auslöser keine Avon-Creme oder ein schickes genmanipuliertes Anti-Irgendwas ist. Sondern eine emotionale Hinwendung an das Leben und sich, dessen ureigene Absichten, Werte, Wünsche, und positive Empfindungen für sich und die Umwelt, die dafür sorgt dass der eine oder andere Prozess im Körper ein bischen länger läuft bzw. sich wieder meldet. Es ist übrigens nicht leicht das von Qigong zu trennen, sowas ist ein bischen überschneidend. Man beschäftigt sich aber nicht mit "Qi", sondern mit Willen, Wünschen, Leben, Werten, Empfindungen und deren Änderung, und mit Verstehen an sich. Dass man dann "jünger" wird ist aber eher ein Nebenprodukt und nicht der Grund warum man es macht.

ErSunWukong
25-01-2015, 19:00
Ich würde in dem Zusammenhang den aktuellen Leitartikel der neuen GEO empfehlen, der sich mit verschiedenen Aspekten der Faszien auseinander setzt und auch mit neueren UNtersuchungen zu alternativen Behandlungsmethoden und zu Yoga und verwandten Bewegungslehren in diesem Zusammenhang. Übrigens: später und gesünder zu sterben ist ein sehr erstrebenswertes Teilziel, denke ich :winke:

T. Stoeppler
25-01-2015, 19:37
Damit das vielleicht mal wider etwas in klarere Linien geht:

Vielleicht wäre es mal sinnvoll, ein paar "typische" Übungen zusammenzutragen. Die sind meistens in ihrer Struktur recht einfach, (von taoistischen Ritualen mal abgesehen) erfordern aber besondere Disziplin und vorausgegangene Übung.

#1
Eine mögliche(!) Übung aus dem Neidan ist beispielsweise das Verlangsamen der (Embryonal)Atmung auf ein extremes Minimum über einen längeren Zeitraum. Das ist eine ziemlich alte Praktik, die sich in nahezu allen schamanistischen Traditionen findet.

Das geht natürlich nicht einfach so, da braucht man schon lange Training in der Feinsteuerung des Körpers, und, sagen wir mal, viel "nachgeburtliches Qi".
Nach einer längeren Qi Gong Übungsserie (ca 1 Stunde) in ggf liegender Position den Atem Schrittweise verlangsamen.

Nebenwirkungen: Reichlich, aber erst wenn man es überhaupt hinkriegt.

Gruss, Thomas

shin101
25-01-2015, 21:25
Wenn man keinen Lehrer hat,einen Weg finden
-einen wirklichen kleinen Himmelskreis zu bilden
danach
-einen wirklichen großen Himmelskreis zu bilden.
+Sitzen in Vergessenheit und oder Stille Sitzmediation
zu üben.
-Die wichtigsten Zhang Zhuang Haltungen zu meistern.
-Die Anforderungen im Dao De Jing begreifen.


Liebe Grüße,
Shin

Klaus
25-01-2015, 21:31
Klingt aber mal ganz stark nach Qigong mit dem Atmen. Allerdings eine gute Übung, auch in dem Zusammenhang, aber es können sich auch da Verkrampfungen lösen.

Das Problem bei entsprechenden Übungen ist, was passiert. Es lösen sich Emotionen, und um die muss man sich dann im Positiven kümmern. Stehen lassen, da bleiben lassen, akzeptieren. Keinen Stuss damit anfangen, nicht "wegschieben", nicht "besiegen".

Fangen wir mal bei einem Fundament an. Daumen oberhalb des Bauchnabels leicht auf den Bauch auflegen, Punkt suchen wo es sich okay anfühlt. Zeigefinger der gleichen Hand unterhalb des Bauchnabels auflegen. Abstand ungefähr die eigene Handbreite zwischen Daumen und Zeigefinger. Wenn man sowas wie ne kleine Wampe hat, kann man sehr leicht zusammendrücken, es muss sich angenehm anfühlen.
Mit Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand "zeigt" man jetzt leicht berührend auf den Kehlkopf und wartet was sich so einfindet. Nach ein bischen Zeit geht man weiter runter, und berührt diverse Punkte, bis man am Solarxplexus ankommt. Das darf auch von Minuten bis zu einer halben Stunde brauchen. Immer ein paar Millimeter, nicht springen. Dabei wird bitte nix "geführt", kein Qi angezwirbelt, kein "Mantra" rumerzählt, und nix an sich rumgemacht. Einfach nur tun, und empfinden. SICH empfinden.

Danach sieht man bitte für ein paar Sekunden bis zu etwa 20 Minuten nach links von sich in etwa 3m entfernt auf den Boden, dann nach rechts. Dann direkt neben sich nach links auf den Boden, dann nach rechts.


WICHTIG: dabei können je nachdem was man hinter sich hat alte Erinnerungen auftauchen. Wenn man sich danach richtig schlecht fühlt und man stundenlang nicht schläft, zwingend eine Schlaftablette nehmen. Oder ein bischen trinken, nur sich nicht zuschütten. Hauptsache man schläft. Wenn es gar nicht mehr geht, einen Arzt anrufen. Nicht an sich rumdoktern. Aber das was kommt war auch vorher schon da, es kommt dann nur raus. Was besser ist als wenn es ewig darauf wartet zurückkommen zu können. Man hat dann allerdings einiges vor sich, und das hört dann auch nicht mehr auf bis es zu Ende gelaufen ist.

pilger
26-01-2015, 07:44
Damit das vielleicht mal wider etwas in klarere Linien geht:

Vielleicht wäre es mal sinnvoll, ein paar "typische" Übungen zusammenzutragen. Die sind meistens in ihrer Struktur recht einfach, (von taoistischen Ritualen mal abgesehen) erfordern aber besondere Disziplin und vorausgegangene Übung.

#1
Eine mögliche(!) Übung aus dem Neidan ist beispielsweise das Verlangsamen der (Embryonal)Atmung auf ein extremes Minimum über einen längeren Zeitraum. Das ist eine ziemlich alte Praktik, die sich in nahezu allen schamanistischen Traditionen findet.

Das geht natürlich nicht einfach so, da braucht man schon lange Training in der Feinsteuerung des Körpers, und, sagen wir mal, viel "nachgeburtliches Qi".
Nach einer längeren Qi Gong Übungsserie (ca 1 Stunde) in ggf liegender Position den Atem Schrittweise verlangsamen.

Nebenwirkungen: Reichlich, aber erst wenn man es überhaupt hinkriegt.

Gruss, Thomas

Danke Thomas.

Eine (weitere mögliche) Übung, die mir gezeigt wurde:

Aufrecht Sitzen (auf Sitzkissen, Beine gekreuzt, rechtes Bein innen, linkes davor, Hände in den Schoß legen, zu losen Fäusten in denen die Daumen eingeschlossen werden oder in einer anderen Handhaltung, die aber hier zu schwer zum Beschreiben ist), Atmung tief und regelmäßig werden lassen. Augen halb schließen und mit den halbgeschlossenen Augen (locker und entspannt) in Richtung Nasenwurzel schauen und so lassen. Die Gedanken die aufkommen, ebenfalls auf diesen "Punkt" ziehen lassen (man kann auch sagen auf diesen Punkt konzentrieren, aber nicht krampfhaft sondern locker und entspannt!!). Beginnen mit 10 Minuten, Länge kann gesteigert werden...

Grüße
Pilger

shin101
26-01-2015, 09:26
Danke Thomas.

Eine (weitere mögliche) Übung, die mir gezeigt wurde:

Aufrecht Sitzen (auf Sitzkissen, Beine gekreuzt, rechtes Bein innen, linkes davor, Hände in den Schoß legen, zu losen Fäusten in denen die Daumen eingeschlossen werden oder in einer anderen Handhaltung, die aber hier zu schwer zum Beschreiben ist), Atmung tief und regelmäßig werden lassen. Augen halb schließen und mit den halbgeschlossenen Augen (locker und entspannt) in Richtung Nasenwurzel schauen und so lassen. Die Gedanken die aufkommen, ebenfalls auf diesen "Punkt" ziehen lassen (man kann auch sagen auf diesen Punkt konzentrieren, aber nicht krampfhaft sondern locker und entspannt!!). Beginnen mit 10 Minuten, Länge kann gesteigert werden...

Grüße
Pilger

Stille Sitzmeditation ;) Wenn man den Lotussitz einnehmen kann kann man auch diesen verwenden.


Liebe Grüße,
Shin

pilger
26-01-2015, 10:26
Stille Sitzmeditation ;) ...


Liebe Grüße,
Shin

Nein, ganz und garnicht...stille Sitzmeditation ist im Allgemeinen das was man als Sitzen in Leere bezeichnet. Dort steigt man oft beispielswiese mit Atem verfolgen/zählen und ähnlichen Methoden ein und kommt dann immer weiter in die (Gedanken-)Stille, OHNE Fokussierung auf einen Bereich.

Das ist aber ein wesentlicher ("technischer" und erfahrbarer) Unterschied zum oben von mir angeführten, bei dem man den Blick und die Aufmerksamkeit auf den Bereich der Nasenwurzel, sprich aufs obere Dantien fokussiert und dort während dieser Zeit dort lässt.
Man ist und wird bei dieser Methode nicht leer, sondern bleibt während der gesamten Übung auf entspannte Weise auf diesen Punkt fokussiert.

Wenn man noch nicht beides "getan" hat, könnte man glauben, rein von der Beschreibung her, dass die Unterscheidung Schräubchenzählerei wäre. Ist aber alles andere als das, denn öfter getan, stellt man fest, dass hier andere Erfahrungen eintreten als beim Sitzen in Stille.

Grüße
Pilger

shin101
26-01-2015, 10:29
Hinter beidem steckt das selbe Prinzip, deine Gedanken auf einen einzigen zu fokusieren. Der Nächste meißt unbemerkte Schritt wäre gar nicht mehr zu "denken".


Liebe Grüße,
Shin

pilger
26-01-2015, 10:35
Hinter beidem steckt das selbe Prinzip, deine Gedanken auf einen einzigen zu fokusieren...

Liebe Grüße,
Shin

Nein, nicht wirklich, denn die Fokussierung auf die Stelle der Nasenwurzel ist das ENTSCHEIDENDE im Unterschied zum Sitzen in Stille. Diese Fokussierung bewirkt andere "Dinge" als das Sitzen in Stille bei dem anfangs die Aufmerksamkeit auf Atemzählen usw gelegt wird und bei der man mit der Zeit immer mehr in die Leere/Stille eintritt.

Aber egal, ich möchte das hier nicht ausdiskutieren.

Wollte einfach nur eine Methode aufführen, die mir vor einigen Jahren gezeigt wurde.

Ist die einzige, die mir als "Neidan" gezeigt wurde. Daher finde ich die Idee von Thomas gut, hier einfach die ein oder andere Übung, die wir kennen, anzuführen. Nicht um sie blind nachzumachen! Sondern um mal einen Eindruck zu bekommen, wo vielleicht doch die Unterschiede zum Qigong liegen könnten.

Jedenfalls für mich sehr interessant.

Grüße
Pilger

pilger
26-01-2015, 11:08
...

#1
Eine mögliche(!) Übung aus dem Neidan ist beispielsweise das Verlangsamen der (Embryonal)Atmung auf ein extremes Minimum über einen längeren Zeitraum. Das ist eine ziemlich alte Praktik, die sich in nahezu allen schamanistischen Traditionen findet.

Das geht natürlich nicht einfach so, da braucht man schon lange Training in der Feinsteuerung des Körpers, und, sagen wir mal, viel "nachgeburtliches Qi".
Nach einer längeren Qi Gong Übungsserie (ca 1 Stunde) in ggf liegender Position den Atem Schrittweise verlangsamen.

Nebenwirkungen: Reichlich, aber erst wenn man es überhaupt hinkriegt.

Gruss, Thomas

Hallo Thomas,

da es bei der Bezeichnung der Atemmethoden oft große Unterschiede gibt, diesbezüglich eine Nachfrage:

Wenn du von Embryonalatmung sprichst, meinst du dann die tiefe Bauchatmung, bei der sich allerdings der gesamte untere Bereich des Oberkörpers (sprich Bauch, Flanken und unterer Rücken) beim Einatmen ausdehnt und beim Ausatmen wieder in seinen vorherigen Zustand geht oder meinst du die "umgekehrte Bauchatmung", sprich leichtes Komprimieren des unteren Bauchraumes beim Einatmen und Lösen der Komprimierung beim Austamen?

Grüße
Pilger

va+an
26-01-2015, 11:38
Hallo Thomas,

da es bei der Bezeichnung der Atemmethoden oft große Unterschiede gibt, diesbezüglich eine Nachfrage:

Wenn du von Embryonalatmung sprichst, meinst du dann die tiefe Bauchatmung, bei der sich allerdings der gesamte untere Bereich des Oberkörpers (sprich Bauch, Flanken und unterer Rücken) beim Einatmen ausdehnt und beim Ausatmen wieder in seinen vorherigen Zustand geht oder meinst du die "umgekehrte Bauchatmung", sprich leichtes Komprimieren des unteren Bauchraumes beim Einatmen und Lösen der Komprimierung beim Austamen?

Grüße
Pilger

Ich bin nicht Thomas, aber was du beschreibst ist die normale Bauchatmung und die sog. Gegenbauchatmung.

Die Emb.atmung geht da drüber hinaus. Bei Zeit, schreibe ich nochmal was dazu

carstenm
26-01-2015, 11:53
Sehr interessant und sehr ausführlich zum Thema Embryonalatmung:
Qigong Meditation: Embryonic Breathing von Yang Jwing-Ming (http://ymaa.com/publishing/books/qigong/qigong_meditation_embryonic_breathing)
Viele Quellen in Übersetzung, viele konkrete Übungen, viele interessante Gedanken. Auch solche, die kritisch zu sehen sind ...

pilger
26-01-2015, 11:59
Ich bin nicht Thomas, aber was du beschreibst ist die normale Bauchatmung und die sog. Gegenbauchatmung.

Die Emb.atmung geht da drüber hinaus. Bei Zeit, schreibe ich nochmal was dazu

Grins, :) oh Mann, ich glaube fast, das ist ein Thema, was in einem Forum nicht zu beackern ist, weil zu viele Definitionen für ein und das selbe Ding...oder andersrum zu viele Atemmethoden für einen einzigen Begriff

Die normale Bauchatmung (so wie ich sie lernte) ist die, bei der sich in der Tat der Unterbauch beim Einatmen nach außen, sprich nach vorne wölbt...

Was ich als Embyonalatmung kenne, ist das was ich oben beschrieb: Zusätzlich zum Unterbauch wölben sich dort noch deutlich sichtbar und sichtbar die Flanken bzw der Bereich des unteren Rückens. Beim Ausatmen entspannt sich dieser Bereich vollständig und darf sogar leicht nach innen gezogen werden.
Manche wiederum ziehen zusätzlich noch den PC-Muskel (zwischen Anus und Geschlechtsteil) nach innen. Andere üben wieder anderes...

Und weil ich eben weiß, dass es in der Bezeichnung der Atmungen Unterschiede gibt, wollte ich von Thomas wissen, welche Art der Atmung er mit Embryonalatmung meint.

Grüße
Pilger

pilger
26-01-2015, 12:00
Sehr interessant und sehr ausführlich zum Thema Embryonalatmung:
Qigong Meditation: Embryonic Breathing von Yang Jwing-Ming (http://ymaa.com/publishing/books/qigong/qigong_meditation_embryonic_breathing)
Viele Quellen in Übersetzung, viele konkrete Übungen, viele interessante Gedanken. Auch solche, die kritisch zu sehen sind ...

Yep, habe das Buch. Eine Methode ist dort beschrieben. In anderen Büchern steht es anders...genau das meinte ich ;)

va+an
26-01-2015, 13:40
Grins, :) oh Mann, ich glaube fast, das ist ein Thema, was in einem Forum nicht zu beackern ist, weil zu viele Definitionen für ein und das selbe Ding...oder andersrum zu viele Atemmethoden für einen einzigen Begriff

Die normale Bauchatmung (so wie ich sie lernte) ist die, bei der sich in der Tat der Unterbauch beim Einatmen nach außen, sprich nach vorne wölbt...

Was ich als Embyonalatmung kenne, ist das was ich oben beschrieb: Zusätzlich zum Unterbauch wölben sich dort noch deutlich sichtbar und sichtbar die Flanken bzw der Bereich des unteren Rückens. Beim Ausatmen entspannt sich dieser Bereich vollständig und darf sogar leicht nach innen gezogen werden.
Manche wiederum ziehen zusätzlich noch den PC-Muskel (zwischen Anus und Geschlechtsteil) nach innen. Andere üben wieder anderes...

Und weil ich eben weiß, dass es in der Bezeichnung der Atmungen Unterschiede gibt, wollte ich von Thomas wissen, welche Art der Atmung er mit Embryonalatmung meint.

Grüße
Pilger

Ja kann abendfüllend sein. Vor allem muss man es machen.
Was ich meine geht in diese Richtung



From Energy Balance Through The Tao: Exercises For Cultivating Yin Energy by Mantak Chia:

You might at some point experience a quite different, yin, quality of chi experience. Maintain the relaxed, soft, slow, steady breathing in the tan tien and function only as the observing witness. When conditions are right and the chi is ready, you might discover that your physical breathing has stopped for a brief period of time. This is a very quiet, subtle transition. The subtle, refined chi breathing in the tan tien connects directly with the environmental cosmic chi. The tan tien energetically functions as a chi lung. This is called inner chi breathing or embryonic breathing, Tai Hsi.

This embronic breathing can only happen when your whole being is suffused with calm, peace, and quiet, and is at the same time full of chi. This experience may provide you with some hint of the process that enables one to merge with the Wu Chi. You cannot make this happen or will it to happen. Embryonic breathing happens by itself, when conditions are right.

pilger
26-01-2015, 14:03
Ja kann abendfüllend sein. Vor allem muss man es machen.


Genau, am besten täglich.

Habe manchmal das Gefühl, dass hier so manch einer glaubt, nur weil man sich auch intensiv auf intellektuelle Weise mit einem Thema beschäftigt, würde das Machen darunter leiden...komisch...wie kommt der ein oder andere nur auf so etwas??

Ich jedenfalls bin ein Mann der Praxis und der Theorie :)

Viel machen, viel fragen. Lehrer, Freunde, Forum. Alles prima Möglichkeiten der heutigen zusammengewachsenen Welt. Ein Tor wer das nicht nutzen würde... ;)

Dein MAntak Chia Beitrag...



Zitat:
From Energy Balance Through The Tao: Exercises For Cultivating Yin Energy by Mantak Chia:

You might at some point experience a quite different, yin, quality of chi experience. Maintain the relaxed, soft, slow, steady breathing in the tan tien and function only as the observing witness. When conditions are right and the chi is ready, you might discover that your physical breathing has stopped for a brief period of time. This is a very quiet, subtle transition. The subtle, refined chi breathing in the tan tien connects directly with the environmental cosmic chi. The tan tien energetically functions as a chi lung. This is called inner chi breathing or embryonic breathing, Tai Hsi.

This embronic breathing can only happen when your whole being is suffused with calm, peace, and quiet, and is at the same time full of chi. This experience may provide you with some hint of the process that enables one to merge with the Wu Chi. You cannot make this happen or will it to happen. Embryonic breathing happens by itself, when conditions are right.


...drückt eben etwas völlig anderes als andere LEhrer/Bücher aus...und genau deshalb die NAchfrage von vorhin an Thomas, welche Atmung er meint.
Ansonsten kann man nämlich nicht wirklich verstehen was gemeint ist.

Grüße
Pilger

T. Stoeppler
26-01-2015, 15:52
Also zur Atemtechnik - genau das, was Pilger auch meint. Mir persönlich fällt es am leichtesten, wenn ich das sozusagen wie ein Ausdehnen und Zusammenziehen von der Körpermitte aus mache.

Interessant wird das dann erst, wenn man bei unter zwei Atemzügen pro Minute angekommen ist und das für eine Weile durchhält.

Gruss, Thomas

Klaus
26-01-2015, 22:40
Ich weiss nicht was Mantak da meint, ich empfehle aber das so zu machen für den Effekt den er möchte:

- langsam einatmen bis es überhaupt nicht mehr weiter geht
- sehr langsam leicht ausatmen, eher von oben; wenn einem das schwer fällt kann man auch ein leichtes Röcheln erzeugen
- da wo scheinbar Ende ist weiter ausatmen, bis nur noch ein Gefühl übrig ist als würde man weiter ausatmen (das meint Mantak), das kann man länger halten
- an dem Punkt lösen sich bei mir dann schon mal ordentlich Gefühle, und es kommt noch der eine oder andere Liter Luft
- es kann auch sein dass man an dem Punkt was sagt was "aus einem raussprudelt", da kommt auch noch erstaunlich viel Stimme aus dem bischen Restluft

Dieser Atemzug ist bei mir weit über eine halbe Minute lang, bis zu mehr als einer. Mich strengt das aber so an, dass ich niemandem empfehlen möchte das danach nochmal zu wiederholen, ich rate dringend dazu die nächsten Atemzüge normal zu machen, und sich dem eigenen Atemgefühl völlig zu überlassen bis man sich ausgeruht hat. Ist auch sowas wie Erleichterung, die möchte man. Die Gefühle die sich lösen können überfordern, daher nicht übertreiben, und das immer nur kurz machen.

Bei dem "weiter ausatmen ohne atmen" strömt ggf. was im Dantien oder im Umfeld weiter, einfach lassen und nichts verändern. Einige Momente später kann für durchaus längere Zeit auch ein komisches Kopfgefühl kommen, das man auch bitte einfach nur machen lässt, und in Ruhe. Da kann auch schon mal ne Stunde vergehen bis man wieder runterkommt, je nachdem.

Schnitzelsekt
26-01-2015, 23:28
@Pilger:

Hast ne PN...


Weißt du Schnitzelsekt, Hoffnung und Wissen liegen oft näher beieinander als man sich das denkt. Vielleicht kommst da ja noch mal irgendwann dahinter. Hoffnung kann ein guter Antriebsmotor sein und hat schon vieles hervorgebracht ohne das unsere Welt um einiges ärmer wäre.


Tja, Beniwitt, mir musst Du das nicht erzählen ;)



Anyway, aber der Mensch ist sowohl mit Gefühl, Intuition ausgestattet als auch mit Verstand. Beides sollte man in gesunder Weise zu gebrauchen verstehen. Die Sprache ist dem Menschen zur Kommunikation gegeben und er sollte lernen mit Verstand und Gefühl zu sprechen. Dann kommt hinten meistens auch was vernünftiges raus.


Ohne Verstand würden wir beide krepieren in diesem Leben! :D
Ich beschreib's genauer: für MICH habe ich gemerkt, dass ich mich vom EIGENTLICHEN Inhalt gewisser CMA-Übungen distanziere, wenn ich anfange, sie intellektuell auseinanderzunehmen.
Ist das gleiche, wie ein Typ der 10 000 Bücher über chinesische Kampfkünste gelesen hat (äquivalent für heute: jemand der ne Million Videos angekuckt hat).
Am Ende hat der ne Ahnung davon, der es einfach MACHT, und zwar so, wie die konkreten Instruktionen es verlangen... genau das ist für die meisten von uns so schwer, weil wir abstruse Dinge hineinprojizieren, die damit in Wirklichkeit nix zu tun haben. Intellektuelle Zusammenhänge sind völlig wertlos dafür.
So wie ich es lerne, gibts Emotionen, Instinkte, Imaginationen etc...die sind wichtig, die haben aber mit Korinthenk***erei nix zu tun.



Aber zuviel Schnitzelsekt und Heinekenfist....... ;) Ziemlich plastische Beschreibung die du da abgibst :D


Hehe, danke, ja allerdings! Du glaubst nicht, wie man sich nach komischem Zeugs auf ein einfaches Stück Fleisch und ein, zwei Bier freut! :D



Deinem Abgeklärtheitsgrad zu folgen scheinst du ja schon alles verstanden zu haben. 'Sky over Sky' Einstellung kann ich zwischen deinen Zeilen jedenfalls nicht mehr herauslesen.

Darum schreibe ich ja auch in diesem Forum, was?! ;)

pilger
27-01-2015, 07:09
Also zur Atemtechnik - genau das, was Pilger auch meint. Mir persönlich fällt es am leichtesten, wenn ich das sozusagen wie ein Ausdehnen und Zusammenziehen von der Körpermitte aus mache.

Interessant wird das dann erst, wenn man bei unter zwei Atemzügen pro Minute angekommen ist und das für eine Weile durchhält.

Gruss, Thomas

Danke für die Klärung :)