Wing Tsun vs Kicks [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wing Tsun vs Kicks



openmind
27-01-2015, 21:32
Hier ein paar Eindrücke WT gegen Tritte.
Was sagen die Experten?


nlywOBr0Ego

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DirkGently
27-01-2015, 21:38
Man muss kein Experte sein um das zu beurteilen, nur einmal gegen einen kräftigen Tritt ausprobieren.

openmind
27-01-2015, 21:39
Man muss kein Experte sein um das zu beurteilen, nur einmal gegen einen kräftigen Tritt ausprobieren.

Hast Du das schon ausprobiert?

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Tigr
27-01-2015, 21:42
Der ist Grossmeister und Doktor der Combatologie, der wird schon wissen was er tut!

DirkGently
27-01-2015, 21:44
Hast Du das schon ausprobiert?

_

Ich bin ja nicht wahnsinnig, ich hab hier Leute die richtig fest zutreten können, und das sogar ohne ihre Deckung dabei fallen zu lassen... :D Würdest Du das ausprobieren?

Little Green Dragon
27-01-2015, 21:45
Wo bleibt der "Videos ohne Diskussionsansatz" Themenstrang in diesem Unterforum?

Worüber soll gesprochen werden? Über die mangelnde Distanz, das Beinmikado beim "Lowkick" oder was sonst?

DirkGently
27-01-2015, 21:45
Beinmikado LOL! +1

openmind
27-01-2015, 21:47
Wo bleibt der "Videos ohne Diskussionsansatz" Themenstrang in diesem Unterforum?

Worüber soll gesprochen werden? Über die mangelnde Distanz, das Beinmikado beim "Lowkick" oder was sonst?

Deine Meinung ist hier gefragt.
War je bei einem Video irgendwas Anderes gefragt als die Meinungen von Euch allen?

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die Chisau
27-01-2015, 21:48
Das Video scheint veraltet zu sein. Warum tritt der Mann nicht in gelb auf?

Des weiteren würde ich mich hier über die fachkundige Meinung von MTlern freuen.
Was haltet ihr von den Abwehren?

Selbst bin ich mir noch etwas unsicher, denn der Meister wird ja wissen was er tut, auch wenn es zuweilen ganz unglaublich erscheint. :)

Gern in der EWTO
27-01-2015, 21:55
Des weiteren würde ich mich hier über die fachkundige Meinung von MTlern freuen.
Was haltet ihr von den Abwehren?


Hm, also der Stieler, der ja im Video den Angreifen gibt, trainiert ja auch mit Marinko Neimarevic. Der hat dann wohl auch keine Ahnung von Tritten :D

Little Green Dragon
27-01-2015, 22:01
Vgl. Sekunde 33 mit Sekunde 40 und Sekunde 44 mit 49:
Insofern - alles richtig gemacht worüber also noch reden?

nlywOBr0Ego

http://youtu.be/gyXhysmMNhE

Also kann hier wohl zugemacht werden...

Cord
27-01-2015, 22:38
Hier ein paar Eindrücke WT gegen Tritte.
Was sagen die Experten?
nlywOBr0Ego
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Vorweg: ich dreh grundsätzlich den Ton ab. Das ernüchtert dann nochmal zusätzlich, weil der Actioneffekt gleich den Bach runter geht.

*Edit*

Sorry, sieht ja schlimm aus - bzw. schlicht ahnungslos. Das einzige, was ich ihm evtl. abnehme, ist der Tritt in die Genitalien. Ansonsten sehe ich, dass der Ausführende "keinen Plan" hat:

Kurzanalyse:
- Deckung geht runter und im Übrigen komplett auf
- Rückenlage,
- Birne frei zum Abschuss,
- unkontrollierte Schrittarbeit (normales Gehen/Setzen der Füße)
- und nebenbei: alles noch mit einem gewissen Kessel/Ranzen.

Jeder, der ein/zwei Jahre ins Thai-/Kickboxen geht, müsste sich hier an den Kopf fassen. Das sieht ja ein Blinder, was hier alles fehlt / schief geht.

Würde mehr erwarten, wenn ein Meister/Großmeister antritt - deutlich mehr.

Da sind so viele Ausführungsfehler in jedem Einzelclip/Einzelabwehr, kann man hier gar nicht aufzählen.

Bsp.: Scherengan mit Schöpfen gegen hohen Rundtritt - also den würde er ja sowas von an die Birne bekommen, wenn der mal durchgezogen würde.

Wenn das die "Schülerprogramme" sind, die der vermutlich seit mehreren Jahrzehnten drillt, möchte ich nicht wissen, wie es in dem anderen Zeug aussieht.

Solche Videos lassen ja immer tief, sehr tief blicken. Einerseits, wie der Fitnessgrad der zu Filmenden aussieht. Andererseits, wie es um das Technikrepertoir der Leute bestellt ist (Deckung, Schrittarbeit, Distanzverständnis, Blocken, Meiden, Parade, Vorbereitung, Durchführung, Absicherung, Wiedereinstieg - schlicht: "Erfahrung und Routine"). Und natürlich deren Vorstellung von der Realität.

Mal ernsthaft - wenn ein Aggressor mit einem Roundhouse-Kick, einem Low Kick oder anderen Tritten angreift, dann darf man wohl annehmen, dass der Aggressor nicht gerade der 80-jährige "Paul Gerfried Schmidt" vom Bauernhof/Rantum auf Sylt ist. Normalerweise weiß jede Wurst, wie ein Low Kick getreten wird (Hüfte, Bein, Körperrotation, etc.) und da kommt dann ein Hammer. Das Gezeigte kann man dann dort einsortieren, wo es hingehört = Mülltonne.

Nichtsdestotrotz - Danke für's Zeigen. Ist immer wieder erhellend, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Viel Spaß dann noch in Großmeistergelb mit gebügelter Klamotte.
Arme "We ARE Self-Defense"-Welt ... hoffentlich wird den Schülern das nicht als Realität da draußen in Selbstverteidigungssituation gegen richtig adrenalinvollgepumpte Assis, die's wirklich wissen wollen, verkauft. Ist ja fast schon fahrlässig ...

Anbei noch ein paar Low Kick und Tritt-Demos, zur allgemeinen Ernüchterung:


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die Chisau
27-01-2015, 22:48
Notiz am Rande:
"EWTO we are self defence." Im Abspann. Zielgruppe klar definiert.

BUJUN
28-01-2015, 07:23
@ cord

Danke für die Vergleichs-Viedos !

Wenn eine Demo gezeigt wird mit "Abwehr gegen xy-Angriff" ist es eine
sehr hilfreiche Idee den tatsächlichen Angriff dagegen zu stellen.

Dadurch läßt sich die Wirksamkeit der gezeigten Abwehr gut einschätzen.

Wenn es darum geht "häufige Tritt-Angriffe auf der Straße" zu zeigen
vermisse ich

1. seitlicher Tritt zum Knie ( JKD )
2. ordentlicher Tritt gegens Schienbein ( DAS habe ich oft life erlebt )

Grüße

BUJUN

bjjfan
28-01-2015, 08:22
Moin!

Was ich sehe: Unterschiedliche Techniken, die sehr unterschiedlich sind und es notwendig machen den Kick richtig "zu erahnen".

Bsp 1: Hoher Kick -> Scheren-Gaan-Sao
Bsp 2: Tiefer Kick -> Chi Gerk

Kurzum: Ich bezweifele stark, dass das funktioniert, wenn man nicht weiß was für ein Tritt bzw. ob überhaupt ein Tritt kommt!

Grüßchen, bjjfan

Antikörper
28-01-2015, 08:45
Angreifer:
- falsche Distanz
- keine Deckung
- keine Schrittarbeit
- keine Hüftrotation
- keine Struktur
- keine Körperkontrolle
- keine Folgeaktionen
- reflexartiges hinfallen bei leichtem Kontakt
- keine Intention wirklich zu treffen

Verteidiger, macht die schwerwiegendsten Fehler die man gegen einen Kick machen kann:
- Meidbewegung nach Hinten ohne Deckung, dabei wird der Oberkörper auch noch nach vorn gebeugt
- Block des Kicks mit Drehung des Knies nach innen
- Fangen eines (High)Kicks mit der Handfläche
- Die meisten oben genannten Punkte treffen auch für den Angreifer zu


Das soll kein Bashing sein sondern stellt eine Analyse meinerseits dar. Ich möchte es einfach mal mit konstruktiver Kritik versuchen. Wie sehen die EWTOler das?


Grüße

Nuada
28-01-2015, 09:13
Der Clip ist vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. Hier sollen nur ein paar mögliche Techniken demonstriert werden, das ganze Programm in allen Einzelheiten gibt es dann natürlich in der EWTO-Schule vor Ort. Ich kann verstehen, dass einige hier meinen, Kritik üben zu können. Diejenigen haben sich jedoch wahrscheinlich nicht ausreichend mit dem Wing Tsun der EWTO befasst, ansonsten wäre ihnen klar, dass jeder der sogenannten Kritikpunkte mit Leichtigkeit widerlegt werden kann.

Wer das nicht glaubt, soll einfach mal vorbeikommen und versuchen, DaiSifu zu treten. Viel Erfolg :)

PS: Wenn ihr glaubt, solche Techniken anhand eines Videos beurteilen zu können, zeigt das schon mal, wie realitätsfern manche hier unterwegs sind. Eventuell mal weniger im Internet abhängen und öfters mal trainieren.

Gern in der EWTO
28-01-2015, 09:39
Einfach mal lesen und zuhören. Es geht darum, wie im Schülerprogramm (also von Normalmenschen, die 1-3 Jahre lang 1-2 mal pro Woche trainieren) Tritte auf der Strasse, also meist von bekloppten Deppen, abgewehrt werden könn(t)en.
Dann wird als Beispiel hier sofort der Lowkick eines Thaibox-Profis gebracht. Merkt hier eigentlich jemand, das dieser Vergleich hinkt?
Erwartet hier jemand, das ein Hobby-WT'ler einen Profi-Thaiboxer abwehren kann?
Wie bereits geschrieben, trainiert Micha selbst beim Thaibox-Weltmeister. (der ihn auf Facebook ziemlich lobt und seinen Freunden empfiehlt, auch zu ihm ins Training zu gehen). Micha kann sowohl treten, als auch eine vernünftige Abwehr beurteilen. Hier geht es aber um Möglichkeiten für Schüler gegen den Strassentreter. Also bitte bei der Beurteilung etwas im Rahmen dessen bleiben, was im Video gezeigt werden soll.

die Chisau
28-01-2015, 09:42
Da kann man dir schwer widersprechen.:o
Aber warum trägt er kein gelb? Mich macht das ganz unrund.

Little Green Dragon
28-01-2015, 09:43
Diejenigen haben sich jedoch wahrscheinlich nicht ausreichend mit dem Wing Tsun der EWTO befasst, ansonsten wäre ihnen klar, dass jeder der sogenannten Kritikpunkte mit Leichtigkeit widerlegt werden kann.


Wenn es so einfach ist - dann mach doch mal...

Dafür ist doch ein Forum u.a. da, einfach mal die üblichen "Es versteht ja nur wieder keiner..." Plattitüden weglassen und erklären warum man das sieht was man sieht.

Und was heißt aus dem Zusammenhang gerissen? Kommt doch direkt von der EWTO und wird als solches auch von dort promoted - dann muss man eben auch zu dem stehen was man so in die Welt setzt.

Also: Warum sollte "on da street" jemand auf die Idee kommen zu versuchen einen Low-Kick auf Oberschenkel/Knie treten zu wollen wenn er dafür schon in der Ausgangssituation viel zu nah am Gegner dran steht und die ganze Nummer daher ungewollt komisch und "gezwungen" aussieht? Vielleicht weil nur in dieser Distanz dann die gezeigte Abwehr mit dem Schlag vor die Brust funktioniert. Fragen über Fragen...

Terao
28-01-2015, 09:51
Einfach mal lesen und zuhören. Es geht darum, wie im Schülerprogramm (also von Normalmenschen, die 1-3 Jahre lang 1-2 mal pro Woche trainieren) Tritte auf der Strasse, also meist von bekloppten Deppen, abgewehrt werden könn(t)en.
Dann wird als Beispiel hier sofort der Lowkick eines Thaibox-Profis gebracht. Merkt hier eigentlich jemand, das dieser Vergleich hinkt?
Erwartet hier jemand, das ein Hobby-WT'ler einen Profi-Thaiboxer abwehren kann?
Wie bereits geschrieben, trainiert Micha selbst beim Thaibox-Weltmeister. (der ihn auf Facebook ziemlich lobt und seinen Freunden empfiehlt, auch zu ihm ins Training zu gehen). Micha kann sowohl treten, als auch eine vernünftige Abwehr beurteilen. Hier geht es aber um Möglichkeiten für Schüler gegen den Strassentreter. Also bitte bei der Beurteilung etwas im Rahmen dessen bleiben, was im Video gezeigt werden soll.Also ist es egal, wenn man sich Schlechtes antrainiert, der andere kann ja hoffentlich auch nix?
Was ist`n das für ne Logik?

Gerade der "Normalmensch" mit 2mal die Woche Training dürfte doch hoffnungslos überfordert sein, diese komplexen Verknotungen der gegnerischen Beine jemals unter Stress zu bringen. Selbst wenn der andere tritt wie`n Waldmensch.

bouncer
28-01-2015, 09:59
Einfach mal lesen und zuhören. Es geht darum, wie im Schülerprogramm (also von Normalmenschen, die 1-3 Jahre lang 1-2 mal pro Woche trainieren) Tritte auf der Strasse, also meist von bekloppten Deppen, abgewehrt werden könn(t)en.

Dann wird als Beispiel hier sofort der Lowkick eines Thaibox-Profis gebracht. Merkt hier eigentlich jemand, das dieser Vergleich hinkt?

Erwartet hier jemand, das ein Hobby-WT'ler einen Profi-Thaiboxer abwehren kann?

Wie bereits geschrieben, trainiert Micha selbst beim Thaibox-Weltmeister. (der ihn auf Facebook ziemlich lobt und seinen Freunden empfiehlt, auch zu ihm ins Training zu gehen). Micha kann sowohl treten, als auch eine vernünftige Abwehr beurteilen. Hier geht es aber um Möglichkeiten für Schüler gegen den Strassentreter. Also bitte bei der Beurteilung etwas im Rahmen dessen bleiben, was im Video gezeigt werden soll.


Da brauch es keinen Profi! Genau die von dir beschriebenen "Normalmenschen" die 1 - 2 Woche Thaiboxen machen, zerlegen diese Abwehr in ihre Einzelteile! Also bewegen wir uns da schon auf gleichem Niveau..
Und ich wiederhole gerne das hier schon geschriebene: es ist ein offizielles Video, das hochgeladen wurde und zb ja auch auf fb ist! Wer ein Video hochlädt muss dann auch damit rechnen, das das gezeigte hinterfragt wird.

openmind
28-01-2015, 10:01
Einfach mal lesen und zuhören. Es geht darum, wie im Schülerprogramm (also von Normalmenschen, die 1-3 Jahre lang 1-2 mal pro Woche trainieren) Tritte auf der Strasse, also meist von bekloppten Deppen, abgewehrt werden könn(t)en.
Dann wird als Beispiel hier sofort der Lowkick eines Thaibox-Profis gebracht. Merkt hier eigentlich jemand, das dieser Vergleich hinkt?
Erwartet hier jemand, das ein Hobby-WT'ler einen Profi-Thaiboxer abwehren kann?
Wie bereits geschrieben, trainiert Micha selbst beim Thaibox-Weltmeister. (der ihn auf Facebook ziemlich lobt und seinen Freunden empfiehlt, auch zu ihm ins Training zu gehen). Micha kann sowohl treten, als auch eine vernünftige Abwehr beurteilen. Hier geht es aber um Möglichkeiten für Schüler gegen den Strassentreter. Also bitte bei der Beurteilung etwas im Rahmen dessen bleiben, was im Video gezeigt werden soll.

Was Du damit sagst, ist, dass es völlig unzureichende Abwehrmaßnahmen sind,
die eventuell mal gegen einen schlechten und halbherzigen Tritt eines (Zitat!) bekloppten Deppen funktionieren.

Ok, sowas kann man natürlich auch trainieren, wenn man das möchte :)

_

DeepPurple
28-01-2015, 10:13
....
PS: Wenn ihr glaubt, solche Techniken anhand eines Videos beurteilen zu können, zeigt das schon mal, wie realitätsfern manche hier unterwegs sind. Eventuell mal weniger im Internet abhängen und öfters mal trainieren.

Blödster Spruch ever.

Wir, die wir Praxis haben, können das mit erhöhter Leichtigkeit beurteilen, siehst du ja. Du kannst dir aber gern was anderes einreden. Und um mein Trainingspensum kümmer ich mich selbst, kümmer du dich um deins.

@Gern in der EWTO

Dann wird als Beispiel hier sofort der Lowkick eines Thaibox-Profis gebracht. Merkt hier eigentlich jemand, das dieser Vergleich hinkt?

Nein, das merk ich nicht. Ich denke ich weiß worauf du hinaus willst. Und nein, ein Hobby-irgendwasler wird selten einen Profi abwehren können.

Aber es macht durchaus Sinn, wenn man Abwehr trainiert, diese gegen die richtigen Techniken und technisch richtig gemachte Techniken zu lernen. Als MTler brauch ich kein Profi zu sein, um einen technisch einwandfreien Kick mit Bums hinzukriegen.


Also bitte bei der Beurteilung etwas im Rahmen dessen bleiben, was im Video gezeigt werden soll.

WT vs. Kicks....steht doch da. "The most common street attacks" Wenn statt Straße Schulhof stehen würde, würds eher stimmen. Deshalb macht es für mich immer noch mehr Sinn, richtige Kicks zu machen (er kann sie ja anscheinend) und gegen die zu trainieren. Macht sich auch auf Video dann besser.

Nuada
28-01-2015, 10:15
Für euch sind diese sinnlosen Entschuldigungen schon so normal geworden, dass ihr sie ernst nehmt, egal,wie geballt sie auftreten... das ist fast so witzig wie traurig.

Cord
28-01-2015, 10:23
Ich erwähne schlicht das Offensichtliche ....

1. Ein Angreifer/Aggressor, der etwas über den "Standardarschtritt" hinausgekommen ist - den ich im Übrigen nicht als "echten Angriff", der Wing Chun Kenntnisse erfordert, werten würde - und mit einem Rundtritt zum Kopf bzw. einem Low Kick zum Bein bzw. Rundtritt zur Rippe angreift, ist "versierter" als der zitierte "normale Straßendepp", auf den hier entschuldigend verwiesen wird. Wenn man sich für "da draußen" verantwortungsvoll vorbereiten möchte, reicht das Gezeigte nicht. Wer das dennoch meint, war nie im Fadenkreuz eines Aggressors, der loslegen wollte.

Selbstverteidigung heißt ja nicht nur "Austeilen" ... sondern erst recht "Einstecken" können. Ich "fress" einfach viele Dinger und andere "gewöhnte Kämpfer" erst recht. Da fällt keiner so leicht. Man kann viel mehr aushalten, wird dann erst richtig warm und dann geht's erst richtig los.

Eine Selbstverteidigungssituation ist kein Kinderspiel, in dem der Aggressor fällt bzw. sich fallen lässt bzw. so einfach zu kontrollieren ist oder ausgeschaltet werden kann. Ein Rundtritt zum Kopf ist übrigens auch eine ernste Sache, ebenso zur Rippe. Der "zitierte normale Straßendepp" kommt ja mit dem Fuß nicht mal so hoch. Ein Low Kick kann übrigens auch vieles beabsichtigen, vorbereiten ...

In der Realität haben die mehr Power und sind deutlich gefährlicher als das hier Gezeigte und man muss kein Weltmeister oder Profi-Kämpfer sein, um da Power reinzubringen. Schüler von mir können als Anfänger nach zwei-drei Trainingseinheiten Low Kicks austeilen, wonach Trainingspartner trotz fetter Pratze am Oberschenkel fette blaue Flecken haben. So ein Ding auf das Schienbein und da läuft man keine zwei Meter mehr weit...

Also entweder zeigt man es richtig und quasirealistisch, oder man lässt es doch bitte ganz.

2. Nächster Punkt.
Ein Verteidiger, der Selbstverteidigungsfähigkeiten demonstriert (und ganz nebenbei noch einer der höchstgraduierten Vertreter seines Stils ist), sollte routinierte Fähigkeiten/Skills zeigen. Dazu gehört die Art der Körperbewegung, die sich anhand von Deckungsarbeit, Schrittarbeit, Distanz, Explosivität, etc. ausdrückt. Hier fehlt OFFENSICHTLICH so gut wie alles (was - auch nebenbei bemerkt - bei einem 5. Dan Kyokoshin Karate à la Bluming doch sehr verwundert) - und wer das nicht sieht, tut mir irgendwie echt leid. Das nennt man "Betriebsblindheit".
Derjenige hat wohl auch noch nie was anderes als genau das Gezeigte trainiert/gesehen/erlebt. Dieser fehlende Blick über den Tellerrand ist genau das Problem ("s. Höhlengleichnis").

Ganz davon abgesehen kann es schon sein, dass hier "Ideen" gezeigt werden sollen. Also "Ideen" für einen schwachen Angriff, zu weite Distanz, etc.. Kann man ja machen - ist aber für die Schüler nicht förderlich. Außer man weiß/nimmt an/geht davon aus, dass das Gezeigte von denen eh nicht umgesetzt werden wird/kann.

Was sagt der Zeigende eigentlich, bevor er die Technik so zeigt?

"Ich zeig das jetzt mal so. Der Andi greift mal an. Bitte etwas weniger Power, Andi. So etwas könnte man machen, wenn jemand ohne Power und Distanzgefühl angreift und sich dann auch noch von fast alleine hinwirft."

Ok, das versteh ich dann. Aber wenn das die Trittabwehr gegen diverse Kicks sein soll und die Illusion erweckt wird, das ganze sei ernst gemeint, kann ich nur den Kopf schütteln.

Leider ist es ja in Wirklichkeit so, dass das Gezeigte exakt das ist, was den Schülern vermittelt wird. Hab's doch selbst gefühlte 5000 Mal in den letzten 19 Jahren *ing *un Training in diversen Schulen / Verbänden so gesehen. Ich nehme mal an, dass sich da nichts verändert hat. Wenn man aus dem Dunstkreis dieser Sichtweise ausbricht, mal andere Kampfsportarten aufsucht, dort trainiert (da reichen Anfänger), fällt alles in sich zusammen. Selbst ich kann heute noch einen Rundtritt zum Kopf ausführen, den kein Scherengan bis jetzt aufgefangen hat, wenn ich dann noch antäusche/Finten einbaue, sitzt der immer. Und ich bin sicher kein Trittspezialist. Hab's schon hundert mal ausprobiert und demonstriert.

Aber was rede ich .... entweder man sieht es, oder man sieht es nicht.

P.s.: Ach ja, eins noch: der Verweis darauf, dass jemand bei einem Thai-Box Weltmeister trainiert und wie toll derjenige ihn findet, sagt uns jetzt was genau?
Wenn man bei Mike Tyson trainiert heißt das ja noch lange nicht, dass man auch wie Mike Tyson kämpft/kämpfen kann. Das heißt schlichtweg gar nichts ...

Das heißt nur, dass man im selben Raum wie der Weltmeister trainiert. Oder wird man dadurch auch gleich zum Weltmeister? - Glaube kaum....

MCFly
28-01-2015, 10:34
Einfach mal lesen und zuhören. Es geht darum, wie im Schülerprogramm (also von Normalmenschen, die 1-3 Jahre lang 1-2 mal pro Woche trainieren) Tritte auf der Strasse, also meist von bekloppten Deppen, abgewehrt werden könn(t)en.
Dann wird als Beispiel hier sofort der Lowkick eines Thaibox-Profis gebracht. Merkt hier eigentlich jemand, das dieser Vergleich hinkt?
Erwartet hier jemand, das ein Hobby-WT'ler einen Profi-Thaiboxer abwehren kann?
Wie bereits geschrieben, trainiert Micha selbst beim Thaibox-Weltmeister. (der ihn auf Facebook ziemlich lobt und seinen Freunden empfiehlt, auch zu ihm ins Training zu gehen). Micha kann sowohl treten, als auch eine vernünftige Abwehr beurteilen. Hier geht es aber um Möglichkeiten für Schüler gegen den Strassentreter. Also bitte bei der Beurteilung etwas im Rahmen dessen bleiben, was im Video gezeigt werden soll.

Das Problem ist vllt. nicht plakativ genug formuliert, ich versuchs mal:

Dein Kinn kann nicht erkennen, ob der High-Kick von einem Anfänger oder einem geübteren Kämpfer ausgeführt wird. Also sollte man nicht mit dem Kinn blocken :)

Kernspecht sprach vor Jahrzehnten vom sog. "Glaskopf", von einem "General, der auf den Feldherrnhügel, aber nicht in die Schlacht gehört. ".
Damit wollte er die weit vorwärts positionierte Handstellung und die rücklastige Körperhaltung begründen.
Natürlich ist klar, dass dies nur als Modell und Stoff für ein Buch diente. Aber in dem Video geht ein Großmeister in einen High-Kick ohne Deckung. Selbst wenn der Schlag treffen würde... hast du schon Kicks ans Kinn genommen? Das zeigt Wirkung, definitiv. Und im Video trifft der Kick nur nicht, weil es halt eine Demo ist.

Ein Beispiel.

Zum Low-Kick: wie stellst du dir einen LK auf der Straße vor? So, wie im Video? Never. Wenn ich einen Ungeübten, nehmen wir meinen Dad mit 66 Lenzen, bitte, mich dergestalt anzugreifen, wird er sich erstmal irgendwie in die Distanz vorkämpfen. Irgendwie. Und dann wird er wohl dem Tritt folgen, ergo vorwärts gehen, um nachzusetzen. Was die demonstrierte Verteidigung aushebelt. Ich denke, hier wollte man tatsächlich den coolen MTler nachahmen, das ist aber... ...naja...

Also ehrlich: "Strassentreter", was soll das sein? Die treten dich am liebsten, wenn du schon unten liegst. Habt ihr dagegen eine Verteidigung? (Ehrliche Frage, Systema z.B. kennt dieses Problem und trainiert damit)

Ihr könnt doch nicht anhand von Mutmaßungen über "Strassentreter" die Qualität derart schleifen lassen. Ist schon nahe am bedingten Vorsatz...

Gast
28-01-2015, 10:57
Also ist es egal, wenn man sich Schlechtes antrainiert, der andere kann ja hoffentlich auch nix?
Was ist`n das für ne Logik?
da ist eine logik, die man leider auch im judo findet - und wohl nicht nur dort ...
im judo gibt es eine partner-übungsform (kata), in der ein angreifer bei verschiedenen attacken mit einem messerchen zusticht.
weil's ja aber nur eine kata ist, gibt sich niemand wirklich mühe ... der angreifer luscht seine messerstiche so hin, daß sie meilenweit am verteidiger vorbeigehen, und der verteidiger kann sich darauf verlassen, daß das übungs-holzmesser ihn niemals treffen wird.
da kann man dann trefflich zaubern und die messerhand abfangen und hebeln ...
diese übungsform (kata) ist übrigens bestandteil der prüfung für die höheren schwarzgurt-grade ...

auf die von mir mehrfach vorgebrachte frage, worin der sinn dieser übung besteht, wurde mir von (beinahe) allerhöchster stelle erklärt, man gehe eben nicht davon aus, daß da jemand angriffe, der mit dem messer umgehen könne ... sondern man gehe davon aus, einen "ungeübten" vor sich zu haben.
gegen einen geübten messerstecher habe man ja sowieso keine chance ... also brauche man das auch nicht ernsthaft zu trainieren.

da bin ich leise weinend weggegangen und habe mich erstmal in einer tiefen, dunklen höhle versteckt ...

und genau daran muß ich immer denken, wenn ich videos sehe wie das hier zur debatte stehende.
aber wie ich bereits sagte - so etwas gibt es im judo auch.
und gar nicht mal so selten.

karate_Fan
28-01-2015, 11:02
Es wird ja jetzt schon seit fast 2 Seiten erklärt wie falsch man das auf dem Video macht.

Schön und gut, bin weder Wtler noch Kick/Thai Boxer, kann die Aussage weder bestätigen, noch widerlegen.

Als interessierte Laie würde ich aber durchaus gern ein Video sehen das zeigt wie man es richtig macht.

Die Kunst der Video Response scheint hier im KKB wohl noch unbekannt zu sein.:D

Terao
28-01-2015, 11:03
man gehe davon aus, einen "ungeübten" vor sich zu haben.Hat das denn eigentlich mal jemand probiert? Einfach mal`n paar grobschlächtigen Typen von der Straße einen Kasten Bier ausgegeben dafür, dass die einen mal treten oder mit dem Holzmesser angreifen?

Gern in der EWTO
28-01-2015, 11:06
@Cord:
Es geht nicht darum, in einem Raum mit jemanden zu trainieren, sondern konkret darum, dass ein Schwergewichts-Thaibox-Weltmeister sagt, das Micha ein Top-Trainer ist und man zu ihm ins Training gehen sollte.

@McFly: Genau solche Tritte habe ich tatsächlich öfter auf der Strasse gesehen. Häufiger als alles andere mit Beinen. Zur Vorbereitung eines Schlages wird da einfach mal seitlich in die Beine gebolzt. Und zwar ziemlich genau so.
Mit Thaiboxern habe ich auch schon öfter trainert. Die treten anders. Müsste man dann ein Video drehen "WT gegen Thaikicks" und nicht "WT gegen Streetattacks".

MCFly
28-01-2015, 11:24
Wenn das so ist, spricht Erfahrung gegen Erfahrung. Wobei die Mehrheit aller Forumiten ihren Äußerungen nach deutlich mehr Strassenerfahrung besitzt als ich: insofern gratuliere ich zu einem realistischen Strassentreter-Video, welches den 08/15-Schläger veritabel abbildet :)

Nuada
28-01-2015, 11:29
Ich hab den Clip einem Straßenschläger und einem Thaibox-Weltmeister gezeigt und beide fanden ihn schlecht.

fang_an
28-01-2015, 12:18
... der angreifer luscht seine messerstiche so hin, daß sie meilenweit am verteidiger vorbeigehen, und der verteidiger kann sich darauf verlassen, daß das übungs-holzmesser ihn niemals treffen wird.
da kann man dann trefflich zaubern und die messerhand abfangen und hebeln ...

danke für die beschreibung. gerade katas und partner-katas birgen solche gefahren, nähmlich die verkünsteuung in techniken die so nie ihre anwendung finden. in partnerübungen kann man sich auch ähnlich verrennen. was hier fehlt wird oft aliveness genannt. sinnentleerte gebilden von teilweise unglaublichen ausmassen wachsen gerne an traditionelle KKs. früher hat WT tatsächlich mal ein paar solche krankheiten bekämpft, zumindest medial, wurde aber mehr und mehr von andere arten von bullshido bewachsen. zumindest in vermittlung von trügerische sicherheiten sind sie lange dabei und mit an der spitze, aber damit läuft die mühle am besten.

ich möchte das video nicht so schlecht machen denn ich will mehr davon sehen. man kann erkennen wie die techniken gemeint sind, den level der leute und in welche richtung es geht. mit der kritik gehen viele viel zu weit, tatsache ist aber dass hier ein paar trümpfe gezeigt werden, die als dunkle mystische, unbekannte bedrohung viel beeindrückenderer waren. wenn ihr mich fragt kein guter marketing zug.

bouncer
28-01-2015, 12:23
Können wir jetzt mal vom "Level" wegkommen? Die gezeigten Sachen sind falsch und funktionieren so nicht!

San-Te
28-01-2015, 12:24
Ich habe die EWTO-Trittabwehr-Programme nie gemocht.
Sie haben weh getan und gegen einen 4.Kup Taekwondo nie funktioniert.
Lediglich der sofortige Kamikaze-Gefeke-Gegenangriff hat gefunzt
(also old-school WT oder klassisches Leung Ting Wing Tsun).
Gegen einen Kickboxer (identische Lehrzeit) hätte ich ohne mein Kontakt-Karate-Vorleben überhaupt keine Schnitte gekriegt.

Gruß

San-Te

StaySafe
28-01-2015, 12:32
Der Clip ist vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen...

...Wer das nicht glaubt, soll einfach mal vorbeikommen und versuchen, DaiSifu zu treten. Viel Erfolg :)...

PS: Wenn ihr glaubt, solche Techniken anhand eines Videos beurteilen zu können, zeigt das schon mal, wie realitätsfern manche hier unterwegs sind. Eventuell mal weniger im Internet abhängen und öfters mal trainieren.

BEST POSTING EVER! :D


Einfach mal lesen und zuhören. Es geht darum, wie im Schülerprogramm (also von Normalmenschen, die 1-3 Jahre lang 1-2 mal pro Woche trainieren) Tritte auf der Strasse, also meist von bekloppten Deppen, abgewehrt werden könn(t)en.
Dann wird als Beispiel hier sofort der Lowkick eines Thaibox-Profis gebracht. Merkt hier eigentlich jemand, das dieser Vergleich hinkt?
Erwartet hier jemand, das ein Hobby-WT'ler einen Profi-Thaiboxer abwehren kann?
Wie bereits geschrieben, trainiert Micha selbst beim Thaibox-Weltmeister. (der ihn auf Facebook ziemlich lobt und seinen Freunden empfiehlt, auch zu ihm ins Training zu gehen). Micha kann sowohl treten, als auch eine vernünftige Abwehr beurteilen. Hier geht es aber um Möglichkeiten für Schüler gegen den Strassentreter. Also bitte bei der Beurteilung etwas im Rahmen dessen bleiben, was im Video gezeigt werden soll.


Bescheidene Frage von jemandem der auch den "Normalo" in SV unterrichtet:

Warum soll / kann man nicht direkt Techniken trainieren die auch gegen einen qualifizierten Angriff / Gegner funktionieren und nicht nur gegen (wenn überhaupt) Graupen ?

jkdberlin
28-01-2015, 12:42
Bitte sachbezogen und nicht personenbezogen diskutieren. Argumente angreifen und nicht die Person des Diskussionspartners.

Tori
28-01-2015, 12:42
Selbstverteidigung heißt ja nicht nur "Austeilen" ... sondern erst recht "Einstecken" können. Ich "fress" einfach viele Dinger und andere "gewöhnte Kämpfer" erst recht. Da fällt keiner so leicht. Man kann viel mehr aushalten, wird dann erst richtig warm und dann geht's erst richtig los.

Ganz wichtiger Punkt-und auch "Strassendeppen" fallen meistens nicht soooo leicht um.


Eine Selbstverteidigungssituation ist kein Kinderspiel, in dem der Aggressor fällt bzw. sich fallen lässt bzw. so einfach zu kontrollieren ist oder ausgeschaltet werden kann. Ein Rundtritt zum Kopf ist übrigens auch eine ernste Sache, ebenso zur Rippe. Der "zitierte normale Straßendepp" kommt ja mit dem Fuß nicht mal so hoch.

Zur Ehrenrettung mancher hier muß ich folgendes erzählen: Mir hat schon mal jemand auf der pösen Strasse ein pöser Schdrietfaita einen Kick mit rechts gegen meine Rippen gegeben. Mit dem Erfolg das ich den Kick gefressen habe und mir sein mit nicht viel Bumms kickendes (und recht langsames) Bein geschnappt und ihm das Standbein weggetreten habe. Das geht gegen Vollhorsts also durchaus. Allerdings möchte ich keinen Highkick mit dem Kinn bremsen :ups:


In der Realität haben die mehr Power und sind deutlich gefährlicher als das hier Gezeigte und man muss kein Weltmeister oder Profi-Kämpfer sein, um da Power reinzubringen. Schüler von mir können als Anfänger nach zwei-drei Trainingseinheiten Low Kicks austeilen, wonach Trainingspartner trotz fetter Pratze am Oberschenkel fette blaue Flecken haben. So ein Ding auf das Schienbein und da läuft man keine zwei Meter mehr weit...

Ist zwar richtig, aber es soll ja wohl nur gegen irgendwelche Vollhorsts klappen - und das tut es meist wohl ;)

Zum Rest kann ich Dir und den anderen nur zustimmen.

Phönixauge
28-01-2015, 12:45
Hm, sind so viele Techniken.

Ich sage mal was für mich funktioniert. Reinlaufen beim Lowkick mit Fauststoss, klappt wunderbar. Ich kombiniere es auch gerne noch mit einem tiefen Bogenstand(Hung Gar Überbleibsel) das vordere Knie drückt dann genau in die Innenseiteoberschenkel des Gegners. Das blässt dich weg. Kombiniert mit dem Schlag eine gute Sache. Man nimmt den Angreifer das Ziel weg.

Man sieht viel ausweichen. Wer würde sagen dass das nicht klappen kann. Sieht man in jedem unterirdischen VK-Kampf. Gerade Thaiboxerkicks werden ja meist voll durchgezogen und die Rückseite wird frei, weil sie kurz eine Pirouette drehen wenn das Ziel weg ist. Warum spricht man uns dieses Verhalten ab? Zurückweichen ist doch Standard in jedem Stil?

Ja über die Scherrenabwehr kann man streiten, da muss man schon einen drauf haben. Das Timing muss perfekt sein. Gegen einen guten Kicker..., naja ich lasse die Finger davon. Weil die Wucht ist zu krass wenn es nicht klappt. Weichen passt fast immer. Aber dem König spreche ich diese Fähigkeit nicht ab :)

Dann hat man noch Chi Gerk Anwendungen. Kann man sich darüber streiten ob das schüleranwendungstauglich ist. Aber nicht ob es funktioniert. Weil was für die meisten auf den ersten Blick wie stinknormale Schienbeinblock aussieht, wird eigentlich auch weich aufgenommen und die Energie verpufft..

Gruss Phönix

karate_Fan
28-01-2015, 12:45
Wie ist das denn bei den anderen SVlern? Trainieren die wirklich immer mit der Premise es mit einem trainierten Angreifer zu tun bekommen, und ist nur der "Verband" so naiv und geht bei seinen Übungen von einem Nicht Profi aus?

ps: Ich warte noch auf die Video Response wie man es richtig macht.

StaySafe
28-01-2015, 12:56
Wie ist das denn bei den anderen SVlern? Trainieren die wirklich immer mit der Premise es mit einem trainierten Angreifer zu tun bekommen, und ist nur der "Verband" so naiv und geht bei seinen Übungen von einem Nicht Profi aus?

ps: Ich warte noch auf die Video Response wie man es richtig macht.

Ich kann jetzt nicht für WT Verbände / Schulen und auch nicht allgemein für alle KM Verbände sprechen, aber ich kann als SV Trainer mit Bezug auf unser Training sagen, dass wir schon Wert darauf legen, dass das was trainiert wird auch gegen trainierte und damit qualifizierte Angreifer funktioniert.

Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, unseren Leuten etwas beizubringen, was im besten Fall maximal gegen einen Honk klappen könnte, aber bei einem der etwas kann komplett zusammenbricht.

Wer sagt mir denn, dass wenn ich jemals Kämpfen muss, es garantiert nicht mit jemandem zu tun hab der was kann ?

Es wird immer argumentiert, dass der durchschnittliche VK Kampfsportler ganz andere Interessen hat, als einfach so Leute aufzumischen. Und das ist sicher (und meiner eigenen Erfahrung nach) auch sehr richtig.

Allerdings wird dabei offensichtlich vergessen, dass es auch Stresser gibt, die bewusst trainieren und es auch entsprechende Gyms gibt wo sich solche Leute tummeln.

Gegen qualifizierte Angriffe zu trainieren, ist daher im Grunde ein Gebot des Realismus den man sich in SV Kreisen so gern auf die Fahne schreibt.

fang_an
28-01-2015, 13:05
Können wir jetzt mal vom "Level" wegkommen? Die gezeigten Sachen sind falsch und funktionieren so nicht!

man kann immer von einem level sprechen und es gibt kein level 0.

dazu:

Shifu: [chuckles] There is no such thing as level zero.

https://www.youtube.com/watch?v=dWo0dm16wLY

Medaka
28-01-2015, 13:08
Trittabwehr ist das einzige bei der EWTO, das mir wirklich immer die Haare aufgestellt hat.
Ich hatte zu meiner WT-Zeit einen 2. Dan im TKD. Kaum jemand (aber nicht niemand!) hat meine Kicks erfolgreich gekontert. Stattdessen haben sie mir nahegelegt, anders zu treten, da TKD eh nicht für den Straßenkampf geeignet ist. Als ich anders gekickt habe, hat auch das Abwehren geklappt.:p

Ernest Dale Jr.
28-01-2015, 13:09
wie gefällt dir denn das gezeigte? @jkdberlin

Little Green Dragon
28-01-2015, 13:15
Reinlaufen beim Lowkick mit Fauststoss, klappt wunderbar.

Wenn wir im Film der "Angreifer" auf jegliche Deckung beim Tritt verzichtet mag das wohl angehen. Aber in dem Fall ist eigentlich fast egal was man macht - da würde alles "klappen".

Wenn das aber so ausschaut wie bei Sek. 24 in dem Video und der Angreifer eben nicht einfach nur die Arme auf Hüfthöhe baumeln lässt schlägt es gleich doppelt ein, erst unten und dann oben...

jkdberlin
28-01-2015, 13:17
wie gefällt dir denn das gezeigte? @jkdberlin

Ich trainiere JKD, kein Wing Chun. Ich trainiere andere Lösungen als die gezeigten. Liegt aber sicher auch daran, dass wir eine andere Struktur haben (starke Seite vorn). Prinzipiell würde ich das Abfangen durch Stoppkick vorziehen. Zweite Option wäre das Reingehen mit Stoppschlag und Follow-up. Danach kommen Ausweichen und schlimmstenfalls wohl das Blocken.

Bruise Lee
28-01-2015, 14:11
Hm, also der Stieler, der ja im Video den Angreifen gibt, trainiert ja auch mit Marinko Neimarevic. Der hat dann wohl auch keine Ahnung von Tritten :D

Welcher ist das? Vielleicht hat er ja Ahnung, spielt aber hier einfach mit damit es klappt?

0:21 als er zeigt wie der Kick gehen soll. Viele technische Fehler, ein Fußballer würde es besser machen. Es gibt bestimmte Situationen wo die Distanz fehlt wo man den Kick in der Art ausführen könnte, wie z.b. Peter Aerts es gemacht hat, in einer Distanz wo es schwer ist Lowkicks auszuführen.
dementsprechend werden die folgenden Kicks(0:23, 0:25) aus der Schlagdistanz mit Vorwärtsbewegung ausgeführt, das macht eigentlich wenig Sinn.
Bei 0:32 als der Kick vorbei geht wird der Kick besser ausgeführt, man sieht dass das Standbein auf dem Ballen dreht, die Hüfte wird eingedreht und zwar bevor der Kick trifft. Wenn man den Kick wie vorher ausgeführt hätte, gäbe das Probleme.
Das Weiterleiten ist zwar möglich aber recht anspruchsvoll. Man sollte dazu wissen auf welcher Höhe der Kick kommen wird, es könnte einem den Tag versauen wenn der Kick zum Kopf geht und die Hände zum Fangen unten sind. Oder es wird doch ein Lowkick, gefolgt von einem Schlag zum Kopf.

Ab 0:42 wird der Kick wieder von außen geführt, das Bein wird früh angehoben bevor die Hüfte kommt. Das liegt u.a. daran dass der Standfuß nicht diagonal versetzt und eingedreht wird. Warum nicht, gibt ja Leute die so Kicken, da könnte es passen. Das klappt dann ab 0:49 wieder wo der Kick vorbeigeht.
Dieses Zurücklehnen um einen Kick zum Kopf zu meiden sieht man schon ab und zu beim Thaiboxen, meistens bei Profis.
1:02 zeigt eigentlich ganz deutlich wie dieses Fangen des Beines zum Selbstmordkommando werden kann. Ich hoffe das versteht jeder. Gut, aber nicht alle können dementsprechend gut zum Kopf kicken.
Ab 1:05 das ist wohl das Beinmikado. Das sollte man nicht zu ernst nehmen.

Fazit: Kann man alles machen, dazu muss aber auch alles stimmen. Der Angreifer muss so angreifen wie man es erwartet.
Das sind meiner Meinung nach schlechte Voraussetzungen für ein SV-System

GabbaGandalf
28-01-2015, 14:24
Fazit: Kann man alles machen, dazu muss aber auch alles stimmen. Der Angreifer muss so angreifen wie man es erwartet.
Das sind meiner Meinung nach schlechte Voraussetzungen für ein SV-System
+1
Die einzigen halbwegs brauchbaren Abwehren sind das Reinlaufen vs Low- und High-Kick. Grundsätzlich ist "reinlaufen, Konter mit Gerade" ein adäquates Mittel. Funktioniert natürlich besonders gut, wenn der Kicker schon in Boxdistanz steht und nach dem "Kick" einfriert. :rolleyes:
Die Blocks mit folgendem Beinmikado-Konter... funktioniert höchstens wenn man weiß was kommt und der Gegner wenig Bewegungsdrang hat.

Medaka
28-01-2015, 14:31
Wenn wir im Film der "Angreifer" auf jegliche Deckung beim Tritt verzichtet mag das wohl angehen. Aber in dem Fall ist eigentlich fast egal was man macht - da würde alles "klappen".

Wenn das aber so ausschaut wie bei Sek. 24 in dem Video und der Angreifer eben nicht einfach nur die Arme auf Hüfthöhe baumeln lässt schlägt es gleich doppelt ein, erst unten und dann oben...

Beim Reinlaufen zum Stoppen eines Kicks geht es nicht unbedingt um einen direkten Treffer, also spielt die Deckung des Angreifers keine allzu große Rolle. Will damit sagen, dass er ruhig eine haben darf. :p Es geht mehr darum, die Distanz zu verkürzen um nicht am äußersten Punkt des Kicks zu sein (größte Aufprallwucht) und das Gleichgewicht des Gegners zu stören, damit der Kick gar nicht erst ankommt. Bei Kicks funktioniert das im Gegensatz zu Schlägen auch bei guter Deckung des Gegners, weil das Gleichgewicht auf nur einem Bein ohnehin schon labil ist.

bouncer
28-01-2015, 15:25
Beim Reinlaufen zum Stoppen eines Kicks geht es nicht unbedingt um einen direkten Treffer, also spielt die Deckung des Angreifers keine allzu große Rolle. Will damit sagen, dass er ruhig eine haben darf. :p Es geht mehr darum, die Distanz zu verkürzen um nicht am äußersten Punkt des Kicks zu sein (größte Aufprallwucht) und das Gleichgewicht des Gegners zu stören, damit der Kick gar nicht erst ankommt. Bei Kicks funktioniert das im Gegensatz zu Schlägen auch bei guter Deckung des Gegners, weil das Gleichgewicht auf nur einem Bein ohnehin schon labil ist.


Soweit, so richtig... Das Problem ist nur das das verdammt schwer zu timen ist! Solche Kicks ( speziell lowkicks ) kommen ja meist nicht als Einzeltechnik, und in einer Kombination ist die Distanz halt nicht so leicht zu überbrücken, geschweige denn das richtige Timing dafür zu finden.

Nuada
28-01-2015, 15:31
Soweit, so richtig... Das Problem ist nur das das verdammt schwer zu timen ist! Solche Kicks ( speziell lowkicks ) kommen ja meist nicht als Einzeltechnik, und in einer Kombination ist die Distanz halt nicht so leicht zu überbrücken, geschweige denn das richtige Timing dafür zu finden.

Jap, ganz genau. Gegen einen einzelnen Lowkick kann man viele verschiedene Dinge probieren... gerade reinlaufen mit einer Geraden, schnell aus der Distanz rausgehen und das abgesetzte Bein attackieren, zirkeln und fangen... das Schwierigste ist wirklich das Timing, vor allem wenn der Kick - wie bei einem guten Kicker anzunehmen - aus der richtigen Distanz und in einer Kombination kommt.

Für mich persönlich klappt mit der Drehbewegung mitgehen und fangen, klassisch blocken oder - wenn es zu spät für alles andere ist - den Oberschenkel zum Schutz rausdrehen, mal einen Kick fressen und direkt danach in den Gegenangriff gehen eigentlich am besten.

Kigger
28-01-2015, 16:04
Was meiner Meinung nach nur gestellt funktioniert ist einen Tritt mit dem Fuss abfangen.Das wird in einer stressigen Situation nicht wirklich gut gelingen und es bringt ja auch nix wenn man das Bein nur halb erwischt und der Tritt abgefälscht weiterläuft.
Sieht cool aus und zig Mal trainiert macht es in solchen Videos Eindruck aber wer kann das dann mal eben
auf der Strasse kontrolliert bringen ?
Was mehr Sinn macht ist nach hinten ausweichen,den Tritt ins Leere laufen lassen und dann kontern,z.B. mit nem harten Kick gegen Bein oder Unterleib.Oder ihn mit nem Tritt gegen den Hintern wegtreten um Zeit und Distanz zu bekommen.
Ich denke ja auch,dass man sich wirklich gut nur gegen das verteidigen kann was man selbst beherrscht : wenn ich keinen Schwinger schlagen kann weiss ich nicht worauf es dabei ankommt und wie man mich dabei aus dem Konzept bringen kann.
Wenn man sich gegen kicks verteidigen können will muss man nicht nur das Abwehren dieser trainieren sondern auch selbst einigermassen kicken können.
Es mag ein Vorurteil sein,war ja auch nur einmal bei nem Gasttraining,aber : ich behaupte dass das EWTO WT nicht gerade ein Kick-starker Stil ist.

Suriage
28-01-2015, 16:08
Einfach mal lesen und zuhören. Es geht darum, wie im Schülerprogramm (also von Normalmenschen, die 1-3 Jahre lang 1-2 mal pro Woche trainieren) Tritte auf der Strasse, also meist von bekloppten Deppen, abgewehrt werden könn(t)en.

Warum lässt man die nicht gleich Techniken trainieren die auch gegen gelernte Kicker funktionieren? Damit hätte man die Vollpfosten-Angriffe nämlich auch gleich miteingeschlossen.
Ich verstehe nicht warum man sich am unteren Ende orientiert wenn man sich mit gleichem Aufwand auch am oberen Ende zu orientieren könnte.

Kigger
28-01-2015, 16:11
Ich verstehe nicht warum man sich am unteren Ende orientiert wenn man sich mit gleichem Aufwand auch am oberen Ende zu orientieren könnte.

Weil das mit dem gleichen Aufwand nie klappt !! Versuch mal nen halbwegs guten Kickbox-kicker mit solchen Techniken seine Kicks auszutreiben - wird nicht klappen.
Und sich nach unten orientieren machts immer leichter den Leuten einen Stil als effektiv zu verkaufen,ist die gleiche Sache wie mit dem Sparring in SV Stilen....

Cord
28-01-2015, 16:21
Ja über die Scherrenabwehr kann man streiten, da muss man schon einen drauf haben. Das Timing muss perfekt sein. Gegen einen guten Kicker..., naja ich lasse die Finger davon. Weil die Wucht ist zu krass wenn es nicht klappt. Weichen passt fast immer. Aber dem König spreche ich diese Fähigkeit nicht ab :)


Wer das nicht glaubt, soll einfach mal vorbeikommen und versuchen, DaiSifu zu treten. Viel Erfolg :)



Ausgelöst durch diese zwei Kommentare, erzähle ich mal eine kleine Anekdote aus der Zeit, als ich noch WT trainierte.

Einer meiner damaligen Lehrer (Dai-Sifu, Großmeister, selbsternannt, Bayern, München, gelbe Klamotten) galt in seinem Schulverbund als absolute Kampfmaschine - jedenfalls wurde er so von seinen Schülern eingeschätzt.

Der Typ hat einen grauenvollen Dialekt aus einer Mischung von Schwäbisch und Bayrisch gesprochen, hat sich dauernd selbstverliebt im Spiegel angeschaut und alle 30 Sekunden durch die Haare gestrichen. Und hat übrigens extrem gelispelt. Einen leichten Ranzen hatte der auch und hat mehr oder weniger Hau-ruck-WT gemacht. Haben wir damals alles nicht "gesehen" ... auch total betriebsblind.

Ich war zu der Zeit schon wieder parallel in anderen KK eingestiegen und das Bild von WT bröckelte zwar langsam, aber es bröckelte - also auch die Fassade vom kampfstarken Großmeister, der mit einem Kettenfauststoß natürlich töten kann.

Irgendwann gab's einen "Tag der offenen Tür" und mein damaliger Kumpel, der vom Boxen aus mir mittlerweile nicht verständlichen Gründen zum WT gewechselt war, hatte seine Freundin dabei. Die hatte mit dem ganzen Zirkus nichts zu tun und verstand die WT-Welt überhaupt nicht und sah einfach das, was ein normaler, nicht-involvierter Mensch nun mal sieht.

Jedenfalls eröffnet der Großmeister in seiner gelb-schwarzen Kutte und schwarzen Hose mit gelben Streifen á la Leung Ting den Tag der offenen Tür, streicht sich dabei dauernd durch die Haare und quatscht halt mit seinem Wischi-Waschi-Dialekt inkl. lispeln auf die Zuschauer ein.

Und die Freundin vom meinem Kumpel kippt instantan vor Lachen beinahe um und sagt für alle hörbar zu meinem Kumpel: "Jetzt guck Dir doch mal den Typen da in seinem albernen Bademantel mit der Pumphose an. Der lispelt ja wie die Sau. Und schau mal, wie selbstverliebt der ist mit seinen Haaren. Und das ist jetzt dieser Großmeister, von dem Du dauernd schwärmst. Ich lach mich tot. Da war Dein Boxtrainer aber ein ganz anderes Kaliber"

Ich bin jedenfalls auf der Stelle vor Lachen gestorben und fühlte mich gleichzeitig leider auch reichlich behämmert. Recht hatte sie ...

Solche Kommentare sind eben klassische Betriebsblindheit.

Wenn ich das hier diskutierte Video sehe, sehe ich einfach keine technische Qualität und wenig bis gar keine Kampferfahrung. Ich vermute sogar, dass Hr. König seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten kein wirkliches Sparring mehr gemacht hat. Wenn er überhaupt weiß, was sinnvolles Sparring ist. Wie schon geschildert, scheint er kein Verständnis für Timing, Distanz und Deckungsarbeit zu besitzen und es fehlt ihm - davon ganz abgesehen - an der nötigen körperlichen Verfassung bzgl. Explosivität, schneller flexibler Schrittarbeit, etc.. Jeder einigermaßen durchschnittliche Boxtrainer, Kickboxtrainer, Thaiboxtrainer würde SOFORT auf fehlende Deckung, Rückenlage, offenes Kinn, Schrittarbeit (Fußballen, Gewichtsbelastung, etc.) hinweisen ... SOFORT!


Es kommt leider immer auf den persönlichen Bezugspunkt drauf an.

Wer nur WT kennt und immer noch den Schülerrespekt aus Hierarchiegründen dem "Großmeister" gegenüber empfindet, wird meistens den letzten Mist, den dieser fabriziert, noch als Weisheit letzter Schluss empfinden.
Das ganze wird dann noch gepaart mit der Angst, dass man evtl. jahrelang Zeit in ein Training investiert haben könnte, was evtl. die gewünschte Selbstverteidigungsfähigkeit nicht herstellt - man also Zeit verplempert hat und dieses nicht wahrhaben will; sich also gegen Realitäten verschließt.
Dann wird noch das schlechte Gewissen mit hineingemischt, weil man eigentlich vor lauter Millionen von Kampfsport-Youtube-Filmchen lange hätte erkennen müssen, was Realität und Illusion ist und wie hart man eigentlich trainieren muss, damit man selbstverteidigungsfähig wird. Dass das Schmerzen bedeutet (Aua, der andere langt auch mal zu bzw. ich bekomme Schläge/Tritte im Training ab) und Schweiß rinnen wird (hohe Trainingsfrequenz, Wiederholungen, Kondition aufbauen, Kraft, etc.) und man dafür leider den inneren Schweinehund überwinden muss, wird ja auch gerne ignoriert. Ist ja alles sooooo anstrengend (Puh, erstmal auf die Couch und 'ne Pulle Pils inkl. schöner Pizza + DVD reinpfeiffen).

Das alles zusammen genommen ergibt als Ergebnis die Hoffnung, dass das, was ein ca. 50-jähriger mit faltenfreier Kluft in offensichtlich schlechter körperlicher Verfassung mit in vielerlei Hinsicht erkennbaren starken technischen Defiziten zeigt, doch bitte funktionieren möge.

Denn das bedeutet, dass man keinerlei Plan von Deckung, Angriff, Verteidigung, Timing, Schrittarbeit, Fitness, Ernährung, Disziplin etc. haben muss und sich generell gehen lassen kann und am Ende dennoch ein Fighter sein darf.

Dazu kann man leider nur sagen: Sorry, NEIN!

Nicht vergessen: *ing *un = Kung Fu = harte Arbeit!

Von nichts kommt nichts.

Und wenn man sich schon als großer Verband die Expertise in Sachen "Selbstverteidigung" auf die Fahnen schreibt und damit wirbt ("We ARE Self-Defense" bzw. "Selbstverteidigung schreibt man EWTO", etc.) und als Vertreter dieses Verbandes sein hauptberufliches Leben auf diese Selbstverteidigungsexpertise ausrichtet, also laut Definition "Hauptberuf" die Theorie und Praxis jeden Tag mindestens 8 Stunden schleifen sollte (kann man wohl von einem Vollprofi erwarten) und dann noch einer von drei höchstgraduierten Vertretern dieser ca. 50.000 Personen umfassenden größten WT-Organisation der Welt ist (was die EWTO zweifellos ist), ist das gezeigte einfach extrem zu dürftig.

Selbstverteidigung und Wettkampf mögen ja unterschiedliche Sachen sein. Nur entschuldigt der Begriff "Selbstverteidigung" nicht, dass man hier nicht realistisch oder mit Power trainiert. Viele glauben ja, nur weil man kein Wettkampf macht, dürfe man rumeiern. Es geht ja quasi um nichts.

Falsch! Im Wettkampf geht es nie um Leben oder Tod sondern um Sieg oder Niederlage - evtl. mit K.O. oder technischem K.O. und dann gibt's evtl. noch ein Preisgeld.

In Selbstverteidigungssituationen kann es im schlimmsten Fall tatsächlich um Leben oder Tod gehen. Da exisitieren keine Regeln. Wofür müsste man eigentlich härter trainieren? Für den Wettkampf oder eigentlich den Ernstfall draußen, wo man auch mal schnell übelst zusammengetreten oder verletzt als totaler Krüppel rauskommen kann (wenn's schlecht oder auch unglücklich verläuft)?

Leute für Selbstverteidigungssituationen fit zu machen ist eine große Verantwortung für den Trainer. Und das fängt damit an, dass man keinen Mist zeigt und auch keinen Mist erzählt sondern sagt, wie es ist:

Da draußen wird man i.d.R. weggeballert. Und wenn man nicht selber ballern kann, wird man erst recht weggeballert. Und nur wenn man ganz großes Schwein hat, geht's einigermaßen glimpflich aus.

Kigger
28-01-2015, 16:27
Beim Tag der offenen Tür wäre ich gerne dabei gewesen -- wie geil war der Spruch denn :-))))

die Chisau
28-01-2015, 16:31
Ich würde liebend gerne mehr solche Anekdoten lesen.
:hammer:

Cord
28-01-2015, 16:40
Ich würde liebend gerne mehr solche Anekdoten lesen.
:hammer:

Da könnte ich mit ca. 199 Stück aushelfen .... kein Witz :D

Armin
28-01-2015, 17:10
Was mir bei diesen Videos immer wieder fehlt (ich meine, dass ich das schon geschrieben habe), ist, dass der Lowkick ohne jegliche Vorbereitung gemacht wird. Da fehlt mir einfach der Jab. Genauso wie bei den ganzen Schwinger-Videos. Oder bei den Takedown-Abwehren, oder, oder, oder ...

DNZZWFNpw4Q

die Chisau
28-01-2015, 17:14
Willst du damit etwa behaupten, dass gut vorbereitete Tritte schwieriger abzuwehren sind?

Bruise Lee
28-01-2015, 18:48
Man kann ja erstmal mit einem angekündigtem, nicht vorbereitetem Kick anfangen. Wenn das funktioniert dann kann man ja weiter gehen. Das sehe ich hier noch nicht.

Armin
29-01-2015, 07:03
Man kann ja erstmal mit einem angekündigtem, nicht vorbereitetem Kick anfangen. Wenn das funktioniert dann kann man ja weiter gehen. Das sehe ich hier noch nicht.

Stimmt. Es sollte halt auch gleichzeitig gezeigt werden, innerhalb welcher Rahmenbedingungen etwas passiert. Ein Lowkick wird selten einfach so gemacht, genauso wenig ein Hikick zum Kopf.

Dann könnte man das wunderbar als Übungsbogen aufziehen. Erst mal Abwehr gegen Jab, dann was gegen Lowkick. Dann die Kombination, und dann das ganze mal im Sparring, in dem der Partner versucht seinen Lowkick vorzubereiten (nur machen, wenn der Partner nicht damit rechnet). Fertig. Wieder was gelernt.

wingchunmachtfreude
29-01-2015, 08:16
tut mir leid - das ist einfach grottenschlecht

nur ein beispiel 1.17 min...

keinerlei Deckung, die arme unten und weit außen, der weg zum kopf vollkommen frei, der angreifer braucht sich nur einzudrehen und die rechte schlägt ungebremst auf der zwölf ein...

das sind anfängerfehler

wenn meine anfänger beim "bein heben" derart die arme sinken lassen und die Deckung aufmachen, bekommen sie einen anpfiff :D

und komm mir keiner und erzähl mir das "sind ja nur Möglichkeiten gegen ungeübte kicker"....ja geht's eigentlich noch? was ist denn das für eine logik?

drei Tatsachen erschrecken mich dabei am meisten:

1. "we are self defence"
2. der vorführende ist "Großmeister"
3. dieses Video wird auf twitter von ewto-angehörigen als: (zitat) "klasse!!!!!absolut top!!!" bewertet

auweia...

p.s. und nur zur Klarstellung (bevor ich wieder wegen bashing eine Verwarnung bekomme):

das hat nichts mit der Etwo zu tun - jeden, der mir solche abwehren wie im video zeigt, würde ich kritisieren

aber in Wirklichkeit verhält es sich ja so:
https://twitter.com/ewtoworld/status/558407775328665600

wingchunmachtfreude
29-01-2015, 08:25
Weil was für die meisten auf den ersten Blick wie stinknormale Schienbeinblock aussieht, wird eigentlich auch weich aufgenommen und die Energie verpufft..

Gruss Phönix

das ist eines von meinen Lieblings-Märchen...offensichtlich glaubst du noch daran ;)

du kannst das einfach mal ausprobieren: einen saftigen Lowkick weich aufnehmen...viel Spass

va+an
29-01-2015, 08:57
Leute von Heute, die in dem Verein äh.. Verband den großen Mimen,
sind die Kleinen von gestern. Die huschten, wenn Emin/Salih und Co in der Nähe waren.

Cord schreibt hier auch absolut das richtige an. Ist man nur einem Verein verfallen, und hat nichts anderes gesehen/trainiert, wird man Betriebsblind.

Wenn man zum Video sagt, ist n Video für die WT Anfänger, dann ist es iwo noch ok. Aber gruselig finde ich trotzdem, dass keine realistischen (Distanz etc) angriffe zustande kommen. Das sollten großen doch mal hinbekommen.
Und auch wenn hier Leute zu diesem Herrn einladen, sollten es doch erstmal selbst hinbekommen, gerade wenn diese bei ihm lernen.

GabbaGandalf
29-01-2015, 08:58
Warum lässt man die nicht gleich Techniken trainieren die auch gegen gelernte Kicker funktionieren? Damit hätte man die Vollpfosten-Angriffe nämlich auch gleich miteingeschlossen.
Ich verstehe nicht warum man sich am unteren Ende orientiert wenn man sich mit gleichem Aufwand auch am oberen Ende zu orientieren könnte.
Ich hab dieses Pseudo-Argument auch nie verstanden.
"Ja auf der Straße triffst du ja keinen Muay Thai Weltmeister"
Ok, man muss aber auch kein Weltmeister sein um einen halbwegs ordentlichen Kick hinzukriegen.
"Ja auf der Straße kämpft man ja meistens nicht gegen trainierte Leute"
... ok, also trainiere ich hier Sachen die für die Verteidigung gegen betrunkene Bewegungslegastheniker konzipiert wurden??

Von "supereffektive Todes-SV-Kriegskunst" zu "ja gut wenn jemand kicken kann funktioniert das natürlich nicht so gut"... :rolleyes:

bouncer
29-01-2015, 09:48
........Aber nicht ob es funktioniert. Weil was für die meisten auf den ersten Blick wie stinknormale Schienbeinblock aussieht, wird eigentlich auch weich aufgenommen und die Energie verpufft..



Gruss Phönix


Du willst uns wirklich weiß machen das ihr die Energie eines Lowkicks "weich" aufnehmt und die Energie dann verpufft?
Das hast auch schon mal live gesehen? Nicht gegen solche Alibikicks wie in dem Video, sondern gegen gegen einen richtigen Kick?

1789
29-01-2015, 09:59
yap gerk und bong gerk waren im wt noch NIEMALS dazu da einen lowkick aufzunehmen.
alle trittabwehren mit eigenem bein funktionieren nur bis ca nabelhöhe und nur gegen gerade tritte (front oder side kick).

selbst die werden nur im notfall "weich"aufgenommen.
normalerweise drückt man das angreifende bein weg von der zentrallinie.

gruss1789 :)

DerGroßer
29-01-2015, 11:11
Ich trainiere JKD, kein Wing Chun. Ich trainiere andere Lösungen als die gezeigten. Liegt aber sicher auch daran, dass wir eine andere Struktur haben (starke Seite vorn). Prinzipiell würde ich das Abfangen durch Stoppkick vorziehen. Zweite Option wäre das Reingehen mit Stoppschlag und Follow-up. Danach kommen Ausweichen und schlimmstenfalls wohl das Blocken.

Das wären jetzt auch meine Lösungsansätze gewesen.

Das gezeigt wurde schon trefflich als Praxisfremd beschrieben. Das ist natürlich eine Technik Demonstration. Aber etwas falsch lernen, um es dann richtig zu machen, funktioniert nicht!Dieses Gestolper und unbeholfene nachsetzen lassen das Ganze zudem unfreiwillig komisch wirken...

Ernest Dale Jr.
29-01-2015, 17:26
Ich trainiere JKD, kein Wing Chun. Ich trainiere andere Lösungen als die gezeigten. Liegt aber sicher auch daran, dass wir eine andere Struktur haben (starke Seite vorn). Prinzipiell würde ich das Abfangen durch Stoppkick vorziehen. Zweite Option wäre das Reingehen mit Stoppschlag und Follow-up. Danach kommen Ausweichen und schlimmstenfalls wohl das Blocken.

dein ansatz klingt für mich mehr nach wing chun, als das was ich auf dem video sehe.
siehst du eigentlich eine diskrepanz zwischen den werbetexten(inklu. WT-Herb) und dem was die ewto`ler so live bzw. auf videos zeigen?

Schellenbaum
29-01-2015, 22:44
... [Anm. Schellenbaum: Zu lang für Fullquote. Auf das kleine blaue Kästchen klicken!]
qft!


dein ansatz klingt für mich mehr nach wing chun, als das was ich auf dem video sehe.
Ich finde auch, dass das durchaus Wing Chun entspricht.

Offline_Fighter
30-01-2015, 01:07
Ist es den generell üblich nach einem Fußangriff mit dem Rücken weiter zu machen?

Nun was positives, ich finde die Pratzen im Hintergrund sehr schön angeordnet, sind die benutzt? Mich ärgert es immer wenn die Qualität zu wünschen übrig lässt wenn man sie jahrelang benutzt und dann abnutzungs erscheinen auftreten.

jkdberlin
30-01-2015, 07:41
siehst du eigentlich eine diskrepanz zwischen den werbetexten(inklu. WT-Herb) und dem was die ewto`ler so live bzw. auf videos zeigen?

Darüber mache ich mir keine Gedanken. Live habe ich das schon so lange nicht mehr gesehen, und die Videoclips sind so kleine Bruchstücke eines Bildes, so etwas versuche ich nicht zu interpretieren.

Cherubsamuel
30-01-2015, 14:47
Das ganze funktioniert auch nur im Training gut.
Ich hatte mal das Vergnügen es mit einem Übungsleiter (11.SG EWTO)) zu testen.

Ich hab ihm also einen kräftigen Low Kick auf den Oberschenkel gegeben.
Den wollte er dann mit einem Jap Gerk weich aufnehmen.

Und was soll ich sagen,das einzige was er aufgenommen hat war
ein starker Schmerz.:D

Danach ist er wütend weggehumpelt.

1789
30-01-2015, 15:12
Das ganze funktioniert auch nur im Training gut.
Ich hatte mal das Vergnügen es mit einem Übungsleiter (11.SG EWTO)) zu testen.

Ich hab ihm also einen kräftigen Low Kick auf den Oberschenkel gegeben.
Den wollte er dann mit einem Jap Gerk weich aufnehmen.

Und was soll ich sagen,das einzige was er aufgenommen hat war
ein starker Schmerz.:D

Danach ist er wütend weggehumpelt.

ein 11.sg ist doch bestimmt 2-3 jahre dabei ?
wenn der noch nie darüber nachgedacht hat,dass ein yap gerk oder ein bong gerk für nen runden tritt nie gedacht war (siehe mein obiger post#69 ),
dann isser doch selber schuld.*Edit*

gruss1789 :)

Tacman
30-01-2015, 15:54
Der Clip ist vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. Hier sollen nur ein paar mögliche Techniken demonstriert werden, das ganze Programm in allen Einzelheiten gibt es dann natürlich in der EWTO-Schule vor Ort. Ich kann verstehen, dass einige hier meinen, Kritik üben zu können. Diejenigen haben sich jedoch wahrscheinlich nicht ausreichend mit dem Wing Tsun der EWTO befasst, ansonsten wäre ihnen klar, dass jeder der sogenannten Kritikpunkte mit Leichtigkeit widerlegt werden kann.

Wer das nicht glaubt, soll einfach mal vorbeikommen und versuchen, DaiSifu zu treten. Viel Erfolg :)

PS: Wenn ihr glaubt, solche Techniken anhand eines Videos beurteilen zu können, zeigt das schon mal, wie realitätsfern manche hier unterwegs sind. Eventuell mal weniger im Internet abhängen und öfters mal trainieren.

Wenn die nicht so gute Anwälte hätten würde ich drüber nachdenken :)
Aber mal ehrlich, glaubst Du wirkl. jem. käme in eine x-beliebige EWTO Schule probiert das aus u macht sich strafbar damit. OK weiß das auch!

Tacman
30-01-2015, 16:02
Am einfachsten wäre es, gegen einen Experten auf dem Gebiet in den Ring zu steigen!
Das verweigert man aber leider kategorisch. Solange muss es Mutmaßung bleiben, ob es funktioniert. Ich würde mich nicht drauf verlassen. Die meisten traditionellen WTler würden vermutlich auch direkt in die Nahdistanz gehen um gar nicht erst ein Risiko in einer Distanz einzugehen, für die WT nicht gemacht ist- vlt. könnte man von denen dann doch noch was lernen!

bouncer
30-01-2015, 16:30
Am einfachsten wäre es, gegen einen Experten auf dem Gebiet in den Ring zu steigen!

Das verweigert man aber leider kategorisch. Solange muss es Mutmaßung bleiben, ob es funktioniert. Ich würde mich nicht drauf verlassen. Die meisten traditionellen WTler würden vermutlich auch direkt in die Nahdistanz gehen um gar nicht erst ein Risiko in einer Distanz einzugehen, für die WT nicht gemacht ist- vlt. könnte man von denen dann doch noch was lernen!


Natürlich wird es kategorisch verweigert.. Das Ergebnis ist jedem klar, der auch nur eine geringe Ahnung von Kampfsport/Kunst hat. So wie da gezeigt kann und wird es nicht klappen.

Gürteltier
30-01-2015, 16:45
Hier ein paar Eindrücke WT gegen Tritte.
Was sagen die Experten?


nlywOBr0Ego

_

Is mir alles in ähnlicher Form schon in Sparrings auf der einen oder anderen Seite begegnet. Situationen und Beteiligtenfähigkeiten varieren.
Insgesamt keine schlechte Kompilation.
Nr. zwei mache ich fast nur mit dem diagonalen Arm.

Guckt doch mal in das " Lehrbuchmäßige Entwaffnung " Video, lest, was Björn im " Jiu Jitsu Sv " Thread zu Strassen-Technikadaptionen auch von Unkundigeren schreibt ... Ts, ts, man könnte meinen, ihr habt noch ein echtes Leben und darum die aktuelle KKB Weisheit noch nicht querverglichen und hochgerechnet.

Muss jetzt zum echten Leben und seiner X-Box :

Das Weisheitstier

ThomasL
30-01-2015, 20:58
Wirklich gefallen tut mir das gezeigte auch nicht, aber auf einen Punkt hier möchte ich doch eingehen:

...wenn der noch nie darüber nachgedacht hat,dass ein yap gerk oder ein bong gerk für nen runden tritt nie gedacht war (siehe mein obiger post#69 )
Zumindest in der EWTO wurden (werden) sie so gelehrt (gegen Halbkreistritte bis in etwas Nabelhöhe). Richtig gemacht funktionieren sie zumindest bei mir auch recht gut.
Letztlich ist dies Art der Abwehr jetzt ja auch nicht so großartig anders als die "Blöck mit dem Bein die ich im Kyokushin gelernt habe (und die uns auf Lehrgängen von Thaiboxern genauso gezeigt wurden wie im Kyokushin).
Gegen den klassischen Lowkick, ging das Knie des "blockenden" Beins aber immer weiter nach außen als auf dem gezeigten Video (sonst haut der Kicks außer dem blockenden Bein im schlimmsten Fall auch noch das Standbein weg).
Im Unterschied zur Kyokushin Variante geht der Fuß bei der damals gelehrten WT Variante aber weiter vor und das gegnerische Bein wird eher in einem leichten Winkel von unten nach oben getroffen. Richtig gemacht funktionierte, dass auch gegen harte, durchgezogenen Kicks. Von einer weichen Aufnahme würde ich da aber nicht mehr wirklich sprechen wollen.
Ich fand diese Art der Ausführung aber immer langsamer und weniger "intuitiv" als die Kyokushin Variante - und auch etwas weniger stabil, weshalb ich wieder zu letzterer zurückgekehrt bin.
Was wir damals auch übten war das Nachgeben und "durchlaufen" lassen des Angriffs. Funktionierte bei mäßiger Geschwindigkeit und starkem Druck gut. Bei realistischen Angriffen ist es aber selbst nach wochenlangen, intensiven Üben keinen von uns zuverlässig gelungen (obwohl man sogar musste das der Angriff kam).
Habe das auch sonst nie von jemand gegen realistische Angriffe demonstriert / angewandt geseehn. Habe ich daher für mich dann damals schon wieder verworfen.

Geübt haben wir das Ganze eine zeitlang sehr intensiv, und zwar mit ordentlichen, durchgezogenen Kicks (damaliger WT Lehrer kam aus dem Kickboxen).

Achja, schön zu sehen, dass immer noch welche auf den Post von Nuada reinfallen. Respekt:D

BUJUN
31-01-2015, 07:18
Es ist
1. Frage der Distanz
2. Frage der Beweglichkeit

Es geht um einen Kung Fu Stil.

Mal an die älteren Kung Fu Filme erinnern - als die "Meister" noch Zöpfe hatten:

die ( Film- ) Aktionen erfolgen mehrheitlich AUS DEM STAND.

Da werden Unmengen an Schlägen / Tritten / Blocks gezeigt ... ohne dass sich
die "Film-Kämpfer" großartig in der Distanz ändern ... oft über längere
Zeit nur im Stand. Mit DAFÜR passenden "Blocks"

VT & Co. ist für mich eine Vereinfachung und freiwillige Reduzierung auf ein
sehr schnelles Beendigen eines Kampfes. Also "Durchmarsch".

Ganz und gar OHNE Probleme mit Dingen wie "was mache ich wenn mein Gegner /
Angreifer xyxyyx macht".

Wenn man schlimmstenfalls den sofortigen "Start" versäumt hat wird
man notgedrungen zum ZWEITEN Angreifer - - - aber ohne Angriff klappt
das nicht.

Probleme mit diesem Stil bekommt man zwangsläufig wenn man mit "SV"
wirbt - dann kommen genau diese Fragen "was mache ich wenn ...".

Meine "SV"-Antwort: egal was der macht oder will ... haue ihn weg.

Jetzt aber das Problem: was kann und WILL nicht jeder.

Für solche Leute ist KK/KS hinsichtlich "SV" vergebens - wer nicht
austeilen kann und/oder will ... steckt halt ein.

Abschließend zu vielen Demo-Clps: schlicht traurig wenn man immer wieder
Demos sehen muß in denen der Angriff passend zur vorgedachten RE-Aktion
gemacht wird, oftmals von unfähigen "Angreifern", manchmal sogar von
FÄHIGEN "Angreifern" die den Angriff auf die Möglichkeiten des "Verteidigers"
reduzieren.

Wer für alle denkbaren / undenkbaren Angriffe eine "passende" Antwort
haben will - kann tausend Jahre üben, vor allem wenn der praktische REALE
Test vermieden wird.

Vielen zu einfach: ordentlich schlagen + treten lernen + + + EINSTECKEN !

"Einstecken" ist unangenehm - leider nicht vemeidbar - aber wer da durch kann
hat absolut die besseren / besten Karten letzlich zu gewinnen.

Das doofe mit den Tritten ist: da gibt's Unmengen davon und wer SEINE
Tritte lange genug übt lernt auch wie er diese ins Ziel bekommt.

Sogar ich kann "nur" mit dem Anheben des Knies daraus 4 oder 5 mögliche
Tritte ausführen - und die gehen je nach dem was ich aus der Situation
erkennen kann rund oder gerade oder seitlich vom Kopf bis zu den Knöcheln.
Und ich bin absolut KEIN Tritt-Spezialist. Mache auch nur 2 - die aber richtig.

Grüße

BUJUN

icken
31-01-2015, 08:58
http://youtu.be/nlywOBr0Ego


Eine Verhinderung von Tritten, wie es im WingTsun meist geschieht, ist optisch schwer darstellbar.

Habt ihr denn den letzten Satz in der Video Beschreibung gelesen?

Das wird wohl der Grund sein, warum es so schwer ist, gute Sachen im Video festzuhalten.

Man kommt wohl um einen Schulbesuch nicht herum. :)
Da wird einem dann geholfen. :(

mst78
31-01-2015, 09:31
Guter Beitrag Bujun!
So sehe ich das mittlerweile auch, wie schon an anderen Stellen oft geschrieben. Yong Chun ist was es ist, ein kurzes schmerzloses System zur schnellen Beendigung des Kampfes, bestmöglich noch bevor er überhaupt beginnt und der Gegner weiss was los. Dieses Gerede von Notwehrrecht kann man sich in puncto Yong Chun m.E. ebenfalls sparen. Dann immer diese unendlichen Ausschweifungen verschiedener Stilrichtungen. Was mache ich wenn A dies oder das oder jenes macht... Teilweise entstehen dadurch die abstrusesten Traumtechniken, zu tausenden verteilt auf 30 Jahre Lehrweg.
Aber manche wollen das eben so und hängen romantischen Vorstellungen an das ein Kampf mehrere Minuten geht und wie bei Jet Li ausschaut. Dementsprechend möchte man auch wie in einer Choreo auf alles ästhetisch antworten können. Ein Kampf hat soviele Variablen an Möglichkeiten, Yong Chun war nie dazu gedacht sich über alles mögliche Gedanken zu machen. Wohin das führt sieht man heutzutage ja zuhauf. Mit Yong Chun macht man sein Ding und fertig, entweder oder. Statt sich auf die wesentlichen Systeminhalte zu konzentrieren, verrennen sich immer mehr in eine Fantasie-KK-Welt. Im Moment gehe ich sogar so weit, Yong Chun nicht mehr als KK zu sehen. Für mich ist es einfach eine Kampfmethode, zur Entstehungszeit sicherlich sehr effektiv. Richtig verstanden und trainiert kann diese Methode auch heute noch effektiv sein, nur mal den ganzen Easternbalast weglassen.

Zum Thema Lowkick weich aufnehmen. Also solche Aussagen zeigen mir deutlich die vorhandene Kluft zwischen Theorie und Praxis bei manchen auf.

Besten Gruss

Passion-Kickboxing
31-01-2015, 10:52
Bei dem Video kriege ich echt ein Lachflash, jedes System hat ja vor und Nachteile. Aber das gezeigte im Video ist echt unterirdisch... je mehr Videos ich von WT o. VT wie auch immer sehe, um so schlechter finde ich es.

angHell
31-01-2015, 11:05
Sehe es auch so wie Bujun und mst.

Zum "weich" aufnehmen: habe es Ende der 90er so im WT gelernt und mit gutem Lowkicker geübt und es hat funktioniert. Versuchte Stopkick, ist dann aber Yapgerk drauß geworden. Man kann ggü. dem Block da schon viel Kraft rausnehmen. Habe das auch schon ein paar mal ausführlicher erzählt. Wenn man das intensiv übt, kann man damit schon was anfangen. Mache selbst aber sowas gar nicht mehr. Trittabwehr besteht bei mir hauptsächlich aus geschlossener Deckung und Schrittarbeit. Stopkick und Intercepting zwar erwünscht, bei VT Kicks aber schwer zu üben...

1789
31-01-2015, 11:59
de gehaltvollsten posts zum thema ing ung und wie und was ich mit diesem "systemchen" anfangen kann,schreibt hier eindeutig bujun.

bei vielen anderen frage ich mich oftmals,wie kann man gewisse sachen einfach unreflektiert von seinem ing ung lehrer übernehmen ?
kapier ich nicht,ehrlich (und dann vielleicht auch irgendwann selber lehrer zu werden !!)

um mein gehirn abzugeben und einem ing ung lehrer alles zu glauben,was dieser bezüglich sv mit dem system zeigt,müsste ich viel info s darüber haben,wo und wieoft dieser lehrer eben schon sein system live und in farbe draussen testen musste ;)

gruss1789 :)

ThomasL
31-01-2015, 14:00
Wo siehst Du eigentlich hier im Thread Leute die Inhalte unreflektiert übernehmen, mehrheitlich sehe ich das hier nicht so. Oder war das eine allgemeine Aussage?
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass auch innerhalb der EWTO (als ich noch dabei war) keineswegs jeder alles unreflektierten übernahm, wenn es auch von dieser Sorte genug (zu viele) gab.

Ich möchte nochmal auf zwei Punkte eingehen bzw. nachfragen:

yap gerk und bong gerk waren im wt noch NIEMALS dazu da einen lowkick aufzunehmen.

Woher stammt diese Ansicht (welcher ..ing ...ung Stil)?
Ernstgemeintes Interesse! In gewisser Weise finde ich es nämlich durchaus plausible da es im WT (EWTO) ursprünglich keine runden Tritte gab (die wurden nur im Rahmen der Abwehr geübt) und da diese auch nicht zur angestrebten Kampfweise passten.


alle trittabehren mit eigenem bein funktionieren nur bis ca nabelhöhe und nur gegen gerade tritte (front oder side kick).

Beziehst Du das auf nur WT oder allgemein auf alle Stile?
Falls letzteres wie erklärst Du Dir, dass dies diese Art tiefe Rundkicks "abzuwehren" in vielen VK Stilen gang- und gäbe ist?

Ach ja, damit keine Missverständnisse aufkommen. Ich betrachte das Thema hier nicht vorwiegend unter dem SV Aspekt. In diesem halte ich es nicht für so wichtig, dazu hat Bujun ja schon das wessentliche gesagt.

BUJUN
31-01-2015, 15:11
Mit so viel Zustimmung habe ich nicht gerechnet - Danke !

Also schiebe ich auch noch was nach:

es gibt Schläge ... und es gibt Schläge

es gibt Tritte ... und es gibt Tritte

es gibt Low Kicks ... und es gibt Low Kicks

Und unendlich viele Variationen / Situationen in denen diese enstehen ( können ).

Es gibt mMn Situationen in denen mit Low Kick's hervorragend gearbeitet werden
kann - z.B. in Turnieren in denen diese Techniken erlaubt sind.

Mit einem Low Kick von Peter Aerts oder gar Buakaw Banchamek will ich
absolut nicht konfrontiert werden - ( rein theoretisch und allerschlimmstenfalls
dann reinstürmen und alles geben - wird wohl nicht ausreichen, ... was soll's, wenigstens versucht ).

Es ist grundsätzlich gut wenn man sich mit "stil-fremden" Techniken
auseinander setzt - meist kann man etwas davon für sich persönlich
entnehmen.

Und wieder zurück zu den Demo's:

ein gut trainierter "Angreifer" läßt den "Verteidiger" schlecht aussehen.

Rein werbetechnisch will der das nicht - also wird was konstruiert was
für ALLE unbefriedigend ist.

Wenn man seine EIGENE Technik nicht PERFEKT beherrscht sieht diese
nicht nur unbeholfen aus, sie ist auch unbeholfen.

Von Thomas angedeutet: auch ein Außenstehender "sieht" ob das was
da abläuft "scharf" und wirksam ist.

Ich verstehe das ( nach Jahrzehnten ) endlich so, dass die Bewegungen
der KS/KK-Meister für die so natürlich geworden sind ... wie ... ein Maßanzug.

Wer das besser umschreiben kann .. bitte ich sehr darum !

Grüße

BUJUN

San-Te
31-01-2015, 15:11
...
Woher stammt diese Ansicht (welcher ..ing ...ung Stil)?
...

Aus dem Wing Tsun?
Bong / Taan Gerk aka Leg Defenses | Wing Chun | Howcast (http://www.howcast.com/videos/509876-Bong-Taan-Gerk-aka-Leg-Defenses-Wing-Chun)

Gruß

San-Te
Oh. BUJUN hat auch gerade geantwortet.

BUJUN
31-01-2015, 15:35
Aus dem Wing Tsun?
Bong / Taan Gerk aka Leg Defenses | Wing Chun | Howcast (http://www.howcast.com/videos/509876-Bong-Taan-Gerk-aka-Leg-Defenses-Wing-Chun)

Gruß

San-Te
Oh. BUJUN hat auch gerade geantwortet.

Hallo San-Te !

Bei den Tritten ( und allem anderen auch ) ist auch wichtig aus welcher
Distanz diese kommen - für die hier aktuell besprochenen Reaktionen ist
Voraussetzung, dass

1. der Angriff als solcher registriert wird
2. die ART des Angriffs ERKANNT wird ( hier also Mawshi Geri Jodan / Low Kick )
3. die eigene Reaktion SOFORT erfolgt - passend zum Angriff !

Es muß also genügend Abstand zum Angreifer bestehen damit die Zeit
( wenn überhaupt ) ausreicht - und je unkomplizierter die eigene Aktion
ist desto besser die Chancen dass es klappt.

Sicher wäre das Verlängern der Distanz - also zurück.

Das paßt nun gar nicht zum Stil !

Besser also SEITLICH / Vor raus - auch nicht unbedingt VT/WC usw.

Dem Angreifer entgegen rasen und ihm die Show vermasseln - JA !

Das würde passen.

Gut trainiert klappt das auch ( in der Mehrzahl, nix klappt immer und überall ).

Du hast ja aus verschiedenen Quellen stil-eigenes Verhalten gesehen und
gelernt.

Wie wäre deine Lösung für die hier besprochenen Tritt-Angriffe ?

Danke schon mal im voraus !

Beste Grüße

BUJUN

UnderJollyRoger
31-01-2015, 16:34
Besser also SEITLICH / Vor raus - auch nicht unbedingt VT/WC usw.

Dem Angreifer entgegen rasen und ihm die Show vermasseln - JA !


Ich habe schon öfters Videos gesehen, in denen auch ein reingehen seitlich in den Kick oder ein rausgehen seitlich gezeigt wird (keine WT-Videos), um halt nicht am Punkt der maximalen Kraft zu stehen, wenn das Ding kommt - ich denke, das läßt sich doch ganz gut mit dem reinen vorgehen vereinen, oder ? Wenn ich das vorgehen nicht vergesse, natürlich ...

mst78
31-01-2015, 17:04
Ich habe schon öfters Videos gesehen, in denen auch ein reingehen seitlich in den Kick oder ein rausgehen seitlich gezeigt wird (keine WT-Videos), um halt nicht am Punkt der maximalen Kraft zu stehen, wenn das Ding kommt - ich denke, das läßt sich doch ganz gut mit dem reinen vorgehen vereinen, oder ? Wenn ich das vorgehen nicht vergesse, natürlich ...

Du meinst wahrscheinlich mit einem SepMa vorwärts/seitlich raus, und gleich wieder rein zu gehen. Kann funktionieren, aber benötigt sehr viel Übung und Freikampf. In einzelnen Drills gelingt das super, aber selten kommt ein Low Kick als einzelne Aktion, vergessen manche gerne.
Und da haben wir wieder die Quelle des Problems, anstatt tausende Dinge künstlich zu trainieren, lieber das minimale wirkliche System um so härter und fokussierter. Ist schwer genug, der Rest unnützer Ballast für's Kâmpfen, widerrum jedoch gut für's Geld und sieht schön aus.
Ich bin heute raus und beende mit den Worten: Am Ende finden sich Schüler und Lehrer welche einander verdienen.
Aber dann später nach einem Ernstfall bitte nicht beschweren.

Besten Gruss und schönes WE Euch Allen!

Little Green Dragon
31-01-2015, 17:41
selten kommt ein Low Kick als einzelne Aktion, vergessen manche gerne.



So ist es - und wenn man dann wie in dem Video gesehen fast ohne jegliche Deckung da steht kann das ganz übel ausgehen...

GabbaGandalf
31-01-2015, 17:44
VT & Co. ist für mich eine Vereinfachung und freiwillige Reduzierung auf ein
sehr schnelles Beendigen eines Kampfes. Also "Durchmarsch".

Ganz und gar OHNE Probleme mit Dingen wie "was mache ich wenn mein Gegner /
Angreifer xyxyyx macht".
Stimmt. *ing *un liefert einfache antworten auf komplexe fragen. Wenn die triviale Antwort nicht funktioniert, ist man aufgeschmissen.


Meine "SV"-Antwort: egal was der macht oder will ... haue ihn weg.

Jetzt aber das Problem: was kann und WILL nicht jeder.

Für solche Leute ist KK/KS hinsichtlich "SV" vergebens - wer nicht
austeilen kann und/oder will ... steckt halt ein.
Nee, solche Leute brauchen nur einen Stil, der flexibel und vielseitiger ist und mehr kennt als Nach-vorne-laufen...

mst78
31-01-2015, 18:02
Stimmt. *ing *un liefert einfache antworten auf komplexe fragen. Wenn die triviale Antwort nicht funktioniert, ist man aufgeschmissen.


Nee, solche Leute brauchen nur einen Stil, der flexibel und vielseitiger ist und mehr kennt als Nach-vorne-laufen...

Achso, und welcher Stil wäre das, in welchem man nicht austeilen muss um am Ende nicht komplett einstecken zu müssen?
Im Übrigen, das 'nur Vorlaufen' im VT sieht einfacher aus als es ist.
'Vorlaufen' ist nicht gleich funktional arbeitend in den Mann reingehen.

GlaucaB1
31-01-2015, 18:36
Stimmt. *ing *un liefert einfache antworten auf komplexe fragen. Wenn die triviale Antwort nicht funktioniert, ist man aufgeschmissen.


Wer hat dir das erzählt? Das trifft doch wohl eher auf traditionelle Budosportarten zu, schon sehr viel weniger auf *ing*ung...

GabbaGandalf
31-01-2015, 18:37
Achso, und welcher Stil wäre das, in welchem man nicht austeilen muss um am Ende nicht komplett einstecken zu müssen?
Hat zwar 0 mit meinem Beitrag zu tun, ich antworte aber trotzdem mal: Leichtathletik.


Im Übrigen, das 'nur Vorlaufen' im VT sieht einfacher aus als es ist.
'Vorlaufen' ist nicht gleich funktional arbeitend in den Mann reingehen.
Wer sagt dass es einfach ist? Es ist sehr kontraintuitiv und scheint selten zu funktionieren, daher ist es wohl überhaupt nicht einfach.

GabbaGandalf
31-01-2015, 18:39
Wer hat dir das erzählt? Das trifft doch wohl eher auf traditionelle Budosportarten zu, schon sehr viel weniger auf *ing*ung...
Das steht sinngemäß im dem Beitrag, den ich zitiert habe... :rolleyes:

GlaucaB1
31-01-2015, 18:57
Das steht sinngemäß im dem Beitrag, den ich zitiert habe... :rolleyes:

Ok, es stimmt aber trotzdem nicht.

1789
31-01-2015, 20:35
Ich möchte nochmal auf zwei Punkte eingehen bzw. nachfragen:

Woher stammt diese Ansicht (welcher ..ing ...ung Stil)?
Ernstgemeintes Interesse! In gewisser Weise finde ich es nämlich durchaus plausible da es im WT (EWTO) ursprünglich keine runden Tritte gab (die wurden nur im Rahmen der Abwehr geübt) und da diese auch nicht zur angestrebten Kampfweise passten.


Beziehst Du das auf nur WT oder allgemein auf alle Stile?
Falls letzteres wie erklärst Du Dir, dass dies diese Art tiefe Rundkicks "abzuwehren" in vielen VK Stilen gang- und gäbe ist?

Ach ja, damit keine Missverständnisse aufkommen. Ich betrachte das Thema hier nicht vorwiegend unter dem SV Aspekt. In diesem halte ich es nicht für so wichtig, dazu hat Bujun ja schon das wessentliche gesagt.


wt ist nix anderes gewesen,als aggressive vorwärtsverteidigung(wer zuerst schlägt,schlägt am besten)
dazu benötigt man allerdings eine gewisse aggressivität und rücksichtslosigkeit.
früher sagte man im wt gibt es keinen rückwärtsschritt.das ist so natürlich nicht richtig.richtig ist aber,dass das system darauf ausgelegt ist in der kürzesten machbaren linie die distanz zu schliessen(kicking range--boxing range--trapping range)erst in der letztgenannten funktioniert das ganze zeugs.du musst aber diese distanz halten könne!!!und das ist das allerschwierigste am system.
zurück zur tritt-geschichte.wenn ich in den mann rein muss und derjenige wirklich hart,powervoll und direkt also gerade tritt.dann ist der kampf meistens schon erledigt wenn er mich trifft.warum ?weil ich ja ran muss an den mann.ich laufe also voll in stopp kicks rein (unter umständen) mal mehr mal weniger :D.
deswegen ist mein überbrückungsschritt in den mann gleichzeitig auch ein "rausdrücken" des front kicks des gegners aus meiner zentrallinie.
optimal wäre,wenn ich den gegner dabei sogar in seiner achse ein bisschen verdrehe.
yap und bong kommt drauf an ob ich ihn von aussen winkle/verdrehe oder von innen.
ersteres ist immer besser.
noch besser (optimallösung )wäre, ich bewege mich um den tritt mit schrittarbeit herum und komm dann von aussen.
auch die möglichkeit selber in den tritt reinzutreten (direkt an der hüfte) wäre wt technisch noch systemindiziert.dies wäre (rein THEORETISCH) auch die einzige möglichkeit mit klassischem wt einen lowkick sozusagen in seiner entstehung zu stoppen.
ansonsten ist die einzige verteidigung gegen lowkicks das direkt unterlaufen dieser runden bewegung(hier wieder die distanzverkürzung.also man merkt schon dass im wt ausser nach vorne nich wirklich viel gibt...)
wt ist soo einfach ,dass man oft den berühmten wald....
allerdings kann man auch eine kunst daraus machen es unglaublich zu verkomplizieren.leider nimmt man da viel von der effektivität wieder raus.

wie man mit lowkicks von guten leuten (thaiboxern) umgeht lernt man am besten von denen. da is nix mit weich.das ding wird "abgemildert" aber dennoch einfach genommen ;) muss auch so sein, thaiboxen wird im ring betrieben und da gibt es eben rein und raus. im wt gibt es eben nur vor und dranbleiben.alle versuche dieses sehr einfache system für den ring "umzubauen"enden über kurz oder lang im kick/thaiboxen, sanda etc. weil ich im ring nicht auf lange waffen,meidbewegungen und freie schrittarbeit im raum verzichten kann.

just my 5 cents

gruss1789 :)

Suriage
31-01-2015, 23:48
wie man mit lowkicks von guten leuten (thaiboxern) umgeht lernt man am besten von denen. da is nix mit weich.das ding wird "abgemildert" aber dennoch einfach genommen ;) muss auch so sein, thaiboxen wird im ring betrieben und da gibt es eben rein und raus. im wt gibt es eben nur vor und dranbleiben.alle versuche dieses sehr einfache system für den ring "umzubauen"enden über kurz oder lang im kick/thaiboxen, sanda etc. weil ich im ring nicht auf lange waffen,meidbewegungen und freie schrittarbeit im raum verzichten kann.


Da werden sich die Thaiboxer aber freuen, dass ihr ihnen direkt in den Clinch lauft. :p

bouncer
31-01-2015, 23:54
Da werden sich die Thaiboxer aber freuen, dass ihr ihnen direkt in den Clinch lauft. :p


[emoji56][emoji56]

San-Te
01-02-2015, 06:30
@BUJUN

Meine antwortende Frage war eine Antwort an ThomasL auf die Frage an dich.

Ich stimme deine Ausführungen und Vorschlägen voll und ganz zu.
Meine Fähigkeiten mit Tritten umzugehen haben sich in den letzten 30 Jahren nicht verbessert.:(
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f135/wing-tsun-vs-kicks-170995/index3.html#post3316153
Wenn es aber bei soooo vielen "richtig" zu sein scheint, bin ich evtl. doch auf einem guten weg.:)
Seitlich vor und raus und ran, habe ich im TWC kennengelernt.
Geht. Distanz, Timing etc. müssen noch besser passen - also schwieriger.

Unkontolliert Zurück oder zur Seite sind aber vermutlich die natürlichen Bewegungen.
Keiner ist auf den Säbelzahntiger zugelaufen.
Sinn einer KK ist es aber auch, dass diese natürlichen Verhaltensweisen, wenn sie unpassend oder gefährlich sind, abtrainiert werden.
Mit der Ten no Kata konnte ich das immer schön üben.

Mal sehen was die nächsten Jahre bringen.
Bis dahin weiterhin Kamikaze-Gefeke-Gegenangriff üben, falls es wirklich mal ernst wird.

Gruß

San-Te

BUJUN
01-02-2015, 06:44
Ich habe schon öfters Videos gesehen, in denen auch ein reingehen seitlich in den Kick oder ein rausgehen seitlich gezeigt wird (keine WT-Videos), um halt nicht am Punkt der maximalen Kraft zu stehen, wenn das Ding kommt - ich denke, das läßt sich doch ganz gut mit dem reinen vorgehen vereinen, oder ? Wenn ich das vorgehen nicht vergesse, natürlich ...

Vorgehen damit man seitlich steht und gleichzeitig den nötigen Kontakt / Druck
aufbauen klappt.

Nannte man zu Urzeiten ( in D ) "Winkelkloppen" ... s. Hans-Uwe Müller.

Gibt davon kurzen Clip aus 1985.

Also NICHT z.B. 45 Grad am Gegner vorbei und dann wieder zuwenden

SONDERN Oberkörper-Ausrichtung / Zentrallinie zum Gegner halten.

Grüße

BUJUN

p.s.: hier der Clip https://www.youtube.com/watch?v=qrGKBpHEnuA

BUJUN
01-02-2015, 07:21
@ San-Te: Danke !

Unkontrolliert "reagieren" - davon leben die "einfachen" Klopper, das langt
denen für Weitermachen und Fertigmachen.

ALLE KK/KS wollen eine kontrollierte Reaktion herbeiführen.

Und die jeweiligen Techniken / Prinzipien so lange einschleifen bis diese
zu der eigenen natürlichen Aktion werden.

Ich hab's vor über 40 Jahren gesehen und geglaubt - aber nicht befürchtet
dass ich im besten Großvater-/Rentneralter noch daran herumdoktere.

Aber es macht TÄGLICH Spaß - trotz der "Abnutzungs-Erscheinungen".

Der "Kamikaze-Gefeke-Gegenangriff" ist doch Spitzenklasse ( gewesen und
immer noch ).

Ich habe die Herren Gefeke und Tassos erlebt und die haben weitaus
größere und schwerere Gegner damit klein gekriegt.

Da so eine Vorgehensweise immer wieder bemängelt wird:
der "Trick" dabei ist immer weiter zu machen und auch Alternativen zu haben
wenn es mit einfachsten Mitteln nicht ausreicht.

Und rücksichtslos voll auf den Gegner einzuwirken - da braucht's einiges an
Mumm .. und auch hier wieder: Leidensfähigkeit ( einstecken können ).

Jeder der behauptet ein Kampf sei ohne eigene Treffer zu bewältigen ....

Vielleicht auch deswegen die ständigen ( teilweise verdrehten ) Bemühungen
Lösungen zu zeigen in denen der "Verteidiger-Held" nicht selbst getroffen wird.

Gerne zitiere ich hier mst78

"Und da haben wir wieder die Quelle des Problems, anstatt tausende Dinge künstlich zu trainieren, lieber das minimale wirkliche System um so härter und fokussierter. Ist schwer genug,..."

Ich habe versucht mal abzuschätzen wie viele KK/KS es weltweit geben mag.

Völlig unmöglich - es gibt sicher hunderte von denen wir hier noch nie was
gehört oder gesehen haben. ( Kennt hier wer "LUA" aus Neuseeland, eine
tolle Sache sich am Gegner über dessen Gelenke durchzuarbeiten, Finger,
Hand, Ellbogen, Schulter .. und immer schön jeweils zerstören ? ).

Und alle haben ihre eigenen Techniken, Prinzipien, Lösungen ... und alle
funktionieren für denjenigen der sie jeweils wirklich beherrscht.

So - jetzt für alle diese bekannten und unbekannten Angriffsmöglichkeiten
eine "Lösung" für ( teilweise ängstliche und berührungs-scheue ) KK/KS-Schüler
anbieten zu wollen, damit diese sich "sicher fühlen" ???

Zum Eingangsclip: Lowkick ist toll ( bis mörderisch ) für den der's kann.

Mawashi-Geri zum Kopf ist zwar eine rel. "neumodische Erfindung" -
absolut spektakulär ( wer will und kann auch als Ura-Mawashi oder
"Axe-Kick" / REP Andy Hug ! ) - knallt heftigst beim Einstecken und
dieses Austeilen und Einstecken wird von Abertausenden täglich geübt
und da mal so eine "einfache/schnelle" und FUNKTIONERENEDE "Lösung"
zu erfinden ... wer glaubt an so was ???

Daher nochmals: besser den eigenen Stil perfektionieren und bei Bedarf
energische verwenden.

Schönen Sonntag an Alle !

Grüße

BUJUN

mst78
01-02-2015, 08:21
Da werden sich die Thaiboxer aber freuen, dass ihr ihnen direkt in den Clinch lauft. :p

Nein, das passiert uns nicht. Jeder Thaiboxer ist unbesiegbar und das wissen wir. Deswegen nehmen wir sofort die Beine in die Hand und rennen was das Zeug hergibt.
Mal ernsthaft, sicher wird es im Clinch schon unangenehm. Aber die Distanz in der man vorteilhaft mit Yong Chun arbeiten 'kann' ist eben kurz vor der Clinchdistanz. Im Idealfall(!) sollte man dort schon halbwegs erfolgreich sein und vor dem Zustandekommen des Clinches die Struktur des Gegenübers gebrochen haben. Deshalb, üben üben üben. Yong Chun ist normalerweise sehr 'einfach' gehalten, das System erfolgreich zu meistern widerrum ist sehr harte Arbeit. Und wenn, wer sagt das man im Yong Chun nicht Clinchen könnte?
So gesehen ist die Diskussion mühselig, zu sagen "ja aber wenn Ihr das macht" und zu antworten "ja aber dann machen wir das". Jedes System hat Vor,- und Nachteile. Im Härtefall wird der 'gewinnen' bzw. halbwegs heil aus der Situation hervorgehen, welcher das bessere Mindset hat, besser vorbereitet ist und in der Umsetzung seines Systems die wenigstens Fehler macht. System hin oder her.

Besten Gruss

ThomasL
01-02-2015, 09:38
San-Te: Danke für den Link

1789 Beitrag #101:
Danke für die Klarstellung! Finde ich absolut plausible und nachvollziehbar. Auch der Hinweis für Abwehr besser bei Thaiboxern zu lernen halt ich für zutreffend. Letztlich bin ich bei der Ausführung dieses "Blocks" auch wieder zu meiner ursprünglichen Kyokushin Methode (+/-=Thaimethode) zurückgekehrt.

Damit kann ich mir jetzt weiteres Schreiben hier sparen und mich dem sonntäglichen Krafttraining widmen :D

woddy72
01-02-2015, 10:03
Hallo, kann mir mal bitte jemand erklären, was der "Kamikaze-Gefeke-Gegenangriff" ist, ich stehe da ein bisschen aufn Schlauch. Gefeke ist mir ein Begriff von früher aus der EWTO, aber sein Kamikaze Gegenangriff nicht.

Gruß
Thomas

San-Te
01-02-2015, 11:55
Du kannst das auch getrennt sehen.
Kamikaze oder Gefeke.;)

BUJUN hat es gut beschrieben:
Dem Angreifer entgegen rasen und ihm die Show vermasseln - JA !

Angriffs-Wing Tsun halt.:)

Schnörkellos, recht brutal.
SchülerInnen werden "abgerichtet" .
Diese Kampfweise ist nichts für jeden. Funktioniert aber erstaunlich gut.
Die eigene Schmerzgrenze sollte aber auch recht hoch sein.

Gruß

San-Te

woddy72
01-02-2015, 12:36
Du kannst das auch getrennt sehen.
Kamikaze oder Gefeke.;)

BUJUN hat es gut beschrieben:
Dem Angreifer entgegen rasen und ihm die Show vermasseln - JA !

Angriffs-Wing Tsun halt.:)

Schnörkellos, recht brutal.
SchülerInnen werden "abgerichtet" .
Diese Kampfweise ist nichts für jeden. Funktioniert aber erstaunlich gut.
Die eigene Schmerzgrenze sollte aber auch recht hoch sein.

Gruß

San-Te

Ach so... ok das kenne ich doch :D , danke für die Antwort @San-Te

UnderJollyRoger
02-02-2015, 07:17
Vorgehen damit man seitlich steht und gleichzeitig den nötigen Kontakt / Druck
aufbauen klappt.

Nannte man zu Urzeiten ( in D ) "Winkelkloppen" ... s. Hans-Uwe Müller.

Gibt davon kurzen Clip aus 1985.

Also NICHT z.B. 45 Grad am Gegner vorbei und dann wieder zuwenden

SONDERN Oberkörper-Ausrichtung / Zentrallinie zum Gegner halten.

Grüße

BUJUN

p.s.: hier der Clip https://www.youtube.com/watch?v=qrGKBpHEnuA

Super Clip, danke. Wenn alles so knackig aussehen würde heute ... :)

Muss ich mir aber nochmal in Ruhe ansehen, bin mir gerade nicht ganz sicher, ob ich verstehe, was du meinst.

amasbaal
02-02-2015, 12:09
https://www.youtube.com/watch?v=qrGKBpHEnuA

:klatsch:

IamTooOld
06-02-2015, 00:26
Tritt zwischen die Beine ist eigentlich ein guter Ansatz, für die Technik finden sich aber nicht so viele Trainingspartner ;) Grundsätzlich denke ich:

Die meisten Hobby-WTler sind sich nicht darüber im klaren, dass ein Kick von einem Spezialisten einschlägt wie eine Bombe. Auf Distanz wird das nix mit drum-herum-wurschteln. Sieht aber elegant aus.