Vollständige Version anzeigen : Kämpfen wie Anderson Silva?
Hallo ,
welche Nachteile und Vorteile gibt es , wie Anderson Silva zu kämpfen , also hauptsächlich um die Kopf Bewegungen , seine Hände sind ja meist unten , er wehrt Kopfschläge ab , in dem er sein Kopf hin und her bewegt , welche Vorteile und Nachteile hat man davon , Wie kann man so etwas erlernen und wie nennt es sich ( Peek a Boo ? ) Natürlich kann man ja nicht wie Anderson Silva genau kämpfen , dass ist ja ein Natur Talent , aber halt diese Kopf Bewegungen , vielen Dank im Voraus ! :)
Im Allgemeinen würde man das, was Anderson Silva macht, im Boxen als "bobbing-and-weaving" oder als "Winkel schneiden" bezeichnen.
Dabei macht er verschiedene Meidbewegungen, im Englischen als "slips" bezeichnet (dazu könntest Du was auf Youtube finden, aber bitte versuche nicht, es Dir mithilfe von Videos beizubringen).
Diese lernt man beim Boxen, wobei die exzessive Verwendung dieser eher im amerikanischen Stil üblich ist, aber auch bei den Philippinos, während der Europäische Stil "konservativer" ist, d.h. sich mehr auf Deckungsarbeit verlässt.
Doch auch in Deutschen Boxvereinen lernt man Meidbewegungen, wenn man etwas fortgeschritten ist.
Also solltest Du, wenn Du das auch lernen willst, den örtlichen Boxverein aufsuchen.
Aber sei nicht enttäuscht, wenn Du in den ersten Boxstunden nichts davon kennenlernst.
"Peek-a-boo" ist die Bezeichnung für den Style von Mike Tyson, welcher auf Pendelbewegungen und das schnelle Überbrücken der Distanz ausgerichtet ist, um in die Halbdistanz bzw. den Infight zu gelangen. Das ist nicht die Art und Weise wie Anderson Silva kämpft. Dessen Style ist mehr von Roy Jones Junior inspiriert, geprägt von Meidbewegungen, zum Teil völlig ohne Deckung, gefolgt von Counter Punches. Das sieht natürlich ungemein spektakulär aus, sofern es denn klappt. Generell braucht man für so einen riskanten Stil ein ungemein gutes Auge, schnelle Reflexe und eine Menge Erfahrung. Und ein hartes Kinn ist natürlich auch nicht von Nachteil.
Entscheidend ist auch die Art der Deckung: im Pee-a-boo werden die Hände sehr hoch vor / neben dem Gesicht gehalten, die Rippen in erster Linie durch as Abducken gedeckt (= sind ziemlich weit hinten und schwer zu erreichen). Der Stil von Roy Jones und Co ist m.E. eher die sehr lose Interpretation einer Philly Shell, also zummindest im Normalfall ist die Führhand tief und die power-Hand in Gesichtsnähe. Das verändert das Spiel ein bisschen und ist für einen traditionell gebildeten (= Amateur-) Boxer oft schwerer einzuschätzen, insbesondere die Führhand von unten, ist defensiv aber unerwartet stark durch Abducken, Hochnehmen der vorderen Schulter und Parieren des Jabs mit der Power-Hand.
beste Grüße
period.
die Chisau
28-01-2015, 18:55
Schaut euch mal den Kanal an.
https://www.youtube.com/channel/UCXuTtQdGB6gRhvtaa3rZ8uw
Tight-Defence Cus D'amato
Björn Friedrich
29-01-2015, 06:31
Meiner Meinung nach ist das was Anderson Silva macht, genau die Art von natürlichen Bewegungen die wir Menschen eigentlich machen können, die aber im Laufe der Zeit verloren gehen.
Kinder und Tiere besitzen diese Art von integrierten Bewegungen und in einigen Kampfkünsten werden Sie auch gelehrt.
Der Unterschied von dem was Anderson macht liegt zu einem großen Teil darin, das er seine Bewegung nicht mit Händen und Füßen initiert, sondern immer mit der Mitte seines Körpers. Arme und Beine ordnen sich der Mitte unter und nicht umgekehrt.
Bei seiner "lässigen" Defense hat er oft die Hände unten, nicht um zu provozieren, auch wenn man das immer so denken mag, sondern weil er dadurch die Schultern entspannt und eine gute Beweglichkeit im Oberkörper und Kopfbereich bekommt.
Und die braucht er auch, weil er eben nicht mit den Händen wild rumfuchtelt, sondern die Distanz mehr oder weniger mit seinem Körper einschätzt und die Schläge durch Körperarbeit abwehrt.....
Nicht jeder kann ein Anderson Silva sein, aber man kann definitv diese Art der Bewegung lernen und trainieren.
DerGroßer
29-01-2015, 09:46
Es gibt Dinge die kann man lernen und welche, die man nicht lernen Kann. mMn ist das was Silva macht zum großen Teil seinen natürlichen Reflexen geschuldet. So zu kämpfen ist nur wenigen möglich. Im Boxen sind das leute wie z.B. Roy Jones Jr oder David Haye im MMA z.B. Silva und Michael Page.
Das hat nichts mit Peek a Boo zu tun, Tyson hat einen komplett anderen Stil als Silva, das ist doch auch augenscheinlich, wie kommst du da auf einen Vergleich ????????
Diese Kämpfer haben ein unheimliches Talent zu antizipieren und zudem blitzschnelle Reflexe. Das kann man sich nicht antrainieren, man muss diese Fähigkeiten haben und schleifen.
Dietrich von Bern
29-01-2015, 12:07
Meiner Meinung nach ist das was Anderson Silva macht, genau die Art von natürlichen Bewegungen die wir Menschen eigentlich machen können, die aber im Laufe der Zeit verloren gehen.
Da stimme ich nicht zu.
Es kommt dem Reflex nahe, den er hat, wenn er geschlagen wird.
Das hat er durch intensives Training ausgebaut.
Es gibt unterschiedliche Reflex-Typen.
So gibt es auch, ich nenne sie mal "Fänger", die im Reflex alles was ankommt auffangen.
Die sollten das Fangen trainieren.
Dann gibt es, ich nenne sie mal "Igel", die im Reflex sich einigeln und die Hände über den Kopf nehmen...
u.v.m.
Björn Friedrich
29-01-2015, 12:11
Naja aber die Mechanik eines Körper ist nun einmal extrem eingeschränkt, wenn man sich klein macht. Egal ob Gewichtheben, Kettlebell Training, Yoga, Ballett, usw. eine geöffnete, stabile Körperstruktur ist die Voraussetzung für Eleganz und Natürlichkeit in den Bewegungen.
ich glaube den stil kann nicht jeder lernen, denn jeder mensch ist anders. solche schnellen reflexe zu entwickeln, ist nicht für jeden möglich. deshalb sollte jeder versuchen zu kämpfen wie es ihm am besten liegt und ausgerichtet nach seinen eigen stärken und körpermaßen. einen individuellen stil entwickelt man in der regel nach der kompletten ausbildung in einer disziplin, frühestens nach ca . 5 jahren ...
@ björn
sicher ist das so, aber wenn man nicht schnelle reflexe hat und zb klein und stämmig, ist eine offene kampfesführung sehr gefährlich.
Björn Friedrich
29-01-2015, 16:50
Ich würde sagen das Gegenteil ist der Fall. WEIL er diese Körpermechanik hat, hat er schnelle Reflexe, denn sein Körper ist durch diese Mechanik in Balance und hat eine gewisse Neutralität.
Feldenkrais hat ähnliche Ansätze in seiner Lehre. Ein Merkmal guter Bewegungen, ist es die Richtung leicht zu ändern.
Darum bewegen sich z.B. Tänzer so aufwandlos, weil eben ihre Körpermechanik gut ausgeprägt ist.
Ein Sprinter der in seinem Startblock steht, ist extrem schnell, aber eben nur in eine Richtung, er hat keine neutrale Position, in der er schnell in alle Richtungen starten kann.
Anderson initiert seine Bewegungen aus der Körpermitte und nutz seinen Rumpf als Sensor für die Distanz, das gibt ihm ganz andere Möglichkeiten zu agieren, das gibt ihm mehr Zeit zu reagieren und vor allem reagiert er besser, weil sein Körper nicht blockiert ist.
Würde er in einer klassischen Doppeldeckung reinmaschieren, würde er niemals solche Meidbewegungen schaffen, weil die Neutralität seines Körpers weg wäre und er ne Menge Spannung in Schultern und Nacken hätte.....
Bewegungen sind Ausdruck der Körperorganisation und nicht umgekehrt.
Natürlich hat jeder angeborene Skills, aber jeder hat eben auch anerzogene Skills, die die eigene Natürlichkeit beschränken und die kann man auflösen und sich wieder besser bewegen.....
Das hat viel mit dem Körperbau zu tun, das muss man nicht mystifizieren.
Wenn man so ein langer dünner Lulatsch ist wie Anderson oder MVP ist es leichter seinen Kopf z.B. dem Gegner hinzuhalten und dann schnell den Oberörper wegzuziehen. Wenn man dagegen eher kurz und stämmig ist, hat man nicht so viel Weg den man mit dem Oberkörper zurücklegen kann, dann bietet es sich eher an wie Tyson unter permanenter Anspannung zu kämpfen.
Darum bewegen sich z.B. Tänzer so aufwandlos, weil eben ihre Körpermechanik gut ausgeprägt ist.
hmm die frage ist ja, ob jeder so elegante bewegungen wie ein (ballet)tänzer lernen kann.
dies bezweifele ich. trotzdem kann man ein guter kämpfer werden, auch wenn mit anderen mitteln, die einem besser liegen. das ist ja das interessante beim kämpfensport, dass jeder mit etwas anderen mittel kämpft und auch unterschiedliche kämpfertypen erfolgreich sind.
hmm die frage ist ja, ob jeder so elegante bewegungen wie ein (ballet)tänzer lernen kann.
dies bezweifele ich. trotzdem kann man ein guter kämpfer werden, auch wenn mit anderen mitteln, die einem besser liegen. das ist ja das interessante beim kämpfensport, dass jeder mit etwas anderen mittel kämpft und auch unterschiedliche kämpfertypen erfolgreich sind.
:halbyeaha
Björn Friedrich
29-01-2015, 23:09
Ich sage mal so jeder kann Ballett Tänzer werden, der eine besser der andere schlechter, aber ALLE würden sich nach 5 Jahren Ballett besser bewegen....
Silva kämpft mit und nicht gegen seinen Körper und das hat eben was mit der inneren Organisation seines Körpers zu tun. Wobei ich bei Silva nicht einmal glaube das er das bewusst macht.
Aber man kann es halt bewusst lernen, seinen Körper sinnvoll einzusetzen. Reflexe und Gefühl kommen durch einen freien, verbundenen Körper.
Egal ob Läufer, Tänzer, Kämpfer oder Ballsportler, die besten Athleten, arbeiten alle mit den gleichen Prinzipien.......und die besten Athleten haben auch alle eines gemeinsam, sie sehen extrem elegant dabei aus.
Die guten sehen schnell und dynamisch aus, die besten einfach nur elegant....
Eleganz ist ein Indikator für Effizienz........wird heute vor lauter Pragmatismus aber häufig vergessen.
Gürteltier
30-01-2015, 12:55
Wenn man Eleganz zum Merkmal der besten Athleten erhebt, wird man auch nie einen uneleganten besten Athleten wahrnehmen.
Ich würde mal einwerfen, dass Tyson grad mal 10 cm kleiner ist als Silva, mit knapp 20 cm weniger Armspannweite. Aber: Tyson war für einen Superschwergewichtler ziemlich klein, Anderson ist für einen Halbschwergewichtler ziemlich groß... insofern hat es meiner Meinung nach durchaus mit den Größenverhältnissen, weniger der Größe an sich zu tun, welche Taktik die erfolgversprechendste ist.
Über Eleganz lässt sich dagegen streiten - ich persönlich finde, Tyson hat sich in jungen Jahren sehr elegant im Ring bewegt, Peek-a-boo hin oder her. Die Vorliebe für aufrechte Bewegungen teile ich jetzt nicht unbedingt, wenn man jetzt ins Tierreich schaut ist in meinen Augen ein geduckt schleichender Jaguar ebenso elegant unterwegs wie ein sprintender Gepard. Auch hier Effizienz = Eleganz, wenn man mich fragt.
Beste Grüße
Period.
concrete jungle
30-01-2015, 13:59
Imho ist da viel angeborenes Talent mit dabei, Antizipation, Reflexe, Schnelligkeit, das allein liegt in der Form vielleicht schon im kleinen Promillebereich bei Kampfsportlern. Hinzu kommt dann eine sehr gute Schule ( Chute Boxe) mit super fordernden Trainingspartnern (Wand, Shogun)und viele Kämpfe im Pride und UFC auf höchstem Niveau...wieviel davon hat man denn selber?Trotzdem wird das auch bei diesen Superausnahmen im Alter riskant, siehe Roy Jones jr., der schon lange weichgeschlagen ist und vor Jahren hätte aufhören sollen!
Auch talentierte Leute können davon nur träumen, so ein Niveau erreichen nur wenige...als reality check einfach mal mit einem beliebigen DM in seiner Disziplin sparren, reicht schon!
Hinzu kommt dann eine sehr gute Schule ( Chute Boxe) mit super fordernden Trainingspartnern (Wand, Shogun)und viele Kämpfe im Pride und UFC auf höchstem Niveau... die anderen genannten haben aber alle einen anderen stil, obwohl sie lange unter den gleichen traininern traininert haben...... insofern muss man schon sagen, dass das ganze eine individuelle sache ist. dazugehört auch ein spezielles Koerpergefühl, das viel auch nicht mit viel training entwickeln koennen....
Andersons Stil kann ja nicht nur auf seinem angeborenen Talent beruhen. Er ist nicht als solche Ausnahmeerscheinung auf die Welt gekommen und hat jeden im Ring, ohne vorher etwas trainiert zu haben, umgehauen. Er hat etwas gelernt. Und mich würde es genauso wie den Threadersteller interessieren, was er denn da genau gelernt hat.
Einfach nur gutes Timing reicht mir als Erklärungsansatz nicht aus.
Irgendwo in den Untiefen des Internets habe ich mal ein Video gesehen, wo jemand einen Boxstil erläuterte, der dem von Klitschko, Anderson, und Junior ähnelte. Die Füße standen dabei recht weit auseinander und die Deckung war sehr tief. Der Körper wurde dabei aber extrem gut bewegt um den Schlägen auszuweichen. Dieser Stil hat auch einen Namen, nur leider finde ich das entsprechende Video nicht mehr.
Ich nehme an, das Anderso Silva das, was er da macht, nicht einfach nur kann weil er ein Naturtalent ist, sondern auch tatsächlich darin unterrichtet wurde.
Wobei der Stil auch für Anderson anscheinend eher "suboptimal" ist, da er im Rückkampf gegen Weidamn die Deckung immer oben gehabt hat! :) Ein Teil seines Kampfstils basiert auch auf sehr viel Selbstbewusstsein.
Ne andere Frage: Wäre Michael Page's Kampfstil dort auch einzuordnen ?
MfG:)
Björn Friedrich
30-01-2015, 15:47
Ehrlich gesagt glaube ich nicht das Anderson darin unterrichtet wurde. Er hat das was er als Kind gehabt hat, weniger verlernt und er ist ein so guter Kämpfer, das er im Training viel Spielen kann. Wenn man sich die Kämpfe von 2005 oder so anschaut, sieht man noch einen ganz anderen Stil, aber über die Jahre konnte er das immer mehr verfeinern.
Das Problem bei der Sache ist, sowas wird einfach nicht unterrichtet. Es wird immer als Talent abgetan, das unergründlich ist und nicht hinterfragt werden kann.
Auch "normale Menschen" können lernen ihren Körper optimal einzusetzen, aber sie müssen daran arbeiten, sie müssen die alten Verbindungen wieder entwickeln und aufbauen und das geschieht nicht, wenn man einfach nur hardcore sparrt oder irgendwas eindrillt.
Der Punkt ist einfach und das wurde auch schon erwähnt, man muss nicht so kämpfen. Man kann sein Auto im ersten Gang fahren, vollgas geben und daran arbeiten einen immer stärkeren Motor zu nutzen, oder man kann mit seinem ganz normalen Motor einfach mal das Schaltgetriebe nutzen, dann wird vieles leichter, ohne unnötigen Aufwand.
Bei Anderson ist beides der Fall, er hat die Körperintelligenz und er hat Kraft, Ausdauer, etc. wobei das auch viele andere haben.
Jeder kann gewinnen, wenn er sich nur genug anstrengt, aber darum geht es eben nicht, es geht um Aufwandslosigkeit und Leichtigkeit.
Das ist bestimmt kein Weg für jeden und es gibt eine menge Menschen, die lieber mit dem Kopf durch die Wand rennen, aber Körperorganisation komplett zu ignorieren und sie als Talent abzutun, ist nicht hilfreich, wenn man Veränderung sucht......
Dietrich von Bern
30-01-2015, 16:44
Aaalso...
Ich fange mal anders an:
Wenn Du erheblich schneller als Deine Gegner bist, dann macht es ja auch Spass "herumzuspielen".
Dazu gehören so Dinge wie "hau mich doch - Du triffst ja eh nicht - Bäng - aber ich Dich".
Das geht je nach Verhalten der Gegner gut.
Schneller ist man vorallem, wenn man im Kopf immer einen Schachzug weiter ist, immer "richtig steht" usw - das ist vor allem Erfahrungs- und Übungssache. Dazugehören auch drills, die den Körper so schnell reagieren lassen, ohne den Umweg durch den Kopf zu nehmen.
Bei einigen wenigen (mit aussergewöhnlichem Talent) so gut, dass sie damit ganz hoch kommen und sogar eine Weile dort bleiben. Beispiele wären der genannte Anderson Silva (der hier aber eine Ausnahme ist, weil er eben nicht nur boxt, sondern auch kickt usw.), David Haye, früher RJJ oder Naseem Hamed.
Was alle vereint: Kommt einer, der sich nicht beindrucken lässt und ganz konzentriert auf "die Lücke wartet", dann ist Feierabend.
Wenn Du Dir als Kämpfer diese Herren zum Vorbild nimmst, dann halte ich das für eine ganz dumme Idee!
Schau Dir lieber mal in jedem beliebigen VK-Sport die knockouts an!
Praktisch jedes Mal ist die Deckung in einem falschen Moment nicht da, wo sie hin soll.
Es kommt sehr selten vor, dass jemand durch eine gute Deckung umgehauen wird.
Wenn ich Box-Sparring mache, dann spiele ich zwar auch gerne herum - so wie oben in etwa - wenn ein Sparringspartner aber unentspannt sparrt, dann geht Deckung über alles!
Schade ist, dass nur spektakuläre Kämpfer berühmt werden.
"Auf Nummer sicher" zu kämpfen - das wollen die Leute eben nicht sehen...
Wenn Du nach Vorbildern für einen Boxstil suchst...
Schau mal nach http://de.wikipedia.org/wiki/Roberto_Dur%C3%A1n - der hat boxerisch ziemlich viel richtig gemacht!
Dazu muss man anmerken, dass eben nicht nur Technik einen guten Boxer ausmacht ;)
Einer der besten Kämpfe(r) des letzten Jahrunderts:
ZuGZVkYuHM4
Es ist halt ein Konterstil den er macht. Er ist nie der Aggressor. manche sind aber aufgrund ihrer "Bauweise" eher dazu geeignet der Agressor zu sein.
So wie Anderson kämpft kann ich auch kämpfen...gegen einen 10 Jährigen :D er hat einfach eine riesen Confidence, aber dass das auch nach hinten losgehen kann haben wir alle gesehen...
Ehrlich gesagt glaube ich nicht das Anderson darin unterrichtet wurde. Er hat das was er als Kind gehabt hat, weniger verlernt und er ist ein so guter Kämpfer, das er im Training viel Spielen kann. Wenn man sich die Kämpfe von 2005 oder so anschaut, sieht man noch einen ganz anderen Stil, aber über die Jahre konnte er das immer mehr verfeinern.
Das Problem bei der Sache ist, sowas wird einfach nicht unterrichtet. Es wird immer als Talent abgetan, das unergründlich ist und nicht hinterfragt werden kann.
Auch "normale Menschen" können lernen ihren Körper optimal einzusetzen, aber sie müssen daran arbeiten, sie müssen die alten Verbindungen wieder entwickeln und aufbauen und das geschieht nicht, wenn man einfach nur hardcore sparrt oder irgendwas eindrillt.
Der Punkt ist einfach und das wurde auch schon erwähnt, man muss nicht so kämpfen. Man kann sein Auto im ersten Gang fahren, vollgas geben und daran arbeiten einen immer stärkeren Motor zu nutzen, oder man kann mit seinem ganz normalen Motor einfach mal das Schaltgetriebe nutzen, dann wird vieles leichter, ohne unnötigen Aufwand.
Bei Anderson ist beides der Fall, er hat die Körperintelligenz und er hat Kraft, Ausdauer, etc. wobei das auch viele andere haben.
Jeder kann gewinnen, wenn er sich nur genug anstrengt, aber darum geht es eben nicht, es geht um Aufwandslosigkeit und Leichtigkeit.
Das ist bestimmt kein Weg für jeden und es gibt eine menge Menschen, die lieber mit dem Kopf durch die Wand rennen, aber Körperorganisation komplett zu ignorieren und sie als Talent abzutun, ist nicht hilfreich, wenn man Veränderung sucht......
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Ehrlich gesagt glaube ich nicht das Anderson darin unterrichtet wurde. Er hat das was er als Kind gehabt hat, weniger verlernt und er ist ein so guter Kämpfer, das er im Training viel Spielen kann. Wenn man sich die Kämpfe von 2005 oder so anschaut, sieht man noch einen ganz anderen Stil, aber über die Jahre konnte er das immer mehr verfeinern.
Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Wenn sein Stil nicht auf Unterrichtetem, sondern auf nicht verlernte Fähigkeiten aus der Kindheit begründet ist, warum hatte er dann vorher einen anderen Stil? Für mich würde die Aussage Sinn machen wenn er sich schon seit seinen Anfängen so verhalten hätte.
Björn Friedrich
30-01-2015, 21:28
In der Kindheit hast du aber keinen Druck und keine Muskulatur und falsche Bewegungsmuster.....da bist du Ganz....
Wenn du heute typischen Kampfsport lernst, dann wird erstmal all das natürliche wegtrainiert und dann liegt es an jedem Menschen selber, diese Natürlichkeit wieder zu erlangen......
Anderson besitzt oder zumindest besaß eine Freiheit in seinem Körper, die ihm dabei geholfen hat ein krasses Gefühl zu entwickeln und dieses Gefühl und diese Freiheit sind die Grundlage für die eigene Expression durch den Körper.....
Wenn du heute typischen Kampfsport lernst, dann wird erstmal all das natürliche wegtrainiert und dann liegt es an jedem Menschen selber, diese Natürlichkeit wieder zu erlangen......
das seh ich völlig anders. im kampfsport erlernt man gerade bewegungen, die natürlich und mechanisch richtig & sinnvoll sind. denn die heutigen bewegungsmuster des modernen menschen sind völlig degeneriert, lass leute nur mal eine gerade schlagen.... dann wir immer der kopf vorgestreckt und der ellenbogen angewickelt oder lass jemanden mal in die hocke gehen... höchstens 1 von 100 macht es richtig .
In der Kindheit hast du aber keinen Druck und keine Muskulatur und falsche Bewegungsmuster.....da bist du Ganz....
Wenn du heute typischen Kampfsport lernst, dann wird erstmal all das natürliche wegtrainiert und dann liegt es an jedem Menschen selber, diese Natürlichkeit wieder zu erlangen......
Anderson besitzt oder zumindest besaß eine Freiheit in seinem Körper, die ihm dabei geholfen hat ein krasses Gefühl zu entwickeln und dieses Gefühl und diese Freiheit sind die Grundlage für die eigene Expression durch den Körper.....
also wenn man nicht Kampfsport trainiert kann man dann besser kämpfen? Oder sind die Balletttänzer eigentlich die besten Kämpfer?
In der Kindheit ist man Ganz..ahja, also so ein Kind haut alle weg oder wie ist das? Schonmal Kinder beim prügeln gesehen?
Dietrich von Bern
31-01-2015, 09:37
das seh ich völlig anders. im kampfsport erlernt man gerade bewegungen, die natürlich und mechanisch richtig & sinnvoll sind.
Das muss nicht immer stimmen.
Ich nehme mal das Beispiel "Auslage".
Es ist völlig unnatürlich, sich immer in der gleichen Auslage zu bewegen.
Wäre das die beste Art sich zu bewegen, dann würden die Tennisspieler Heute immer noch so spielen wie vor 30 Jahren ;)
Weil es aber die beste Möglichkeit ist, den Menschen die Grundlagen beizubringen, hat sich das so durchgesetzt. Es ist einfach zu anstrengend, direkt alles an Grundschule über den Haufen zu werfen, und die Leute individuell zu schulen. In der Gruppe ist das noch schwieriger.
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