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Vollständige Version anzeigen : Für Wettkampf abnehmen?



cv almont
23-02-2015, 20:34
Hi,

Ich frage mich immer weshalb die meisten vor Wettkämpfen unbedingt abnehmen müssen um in einer möglichst geringen Gewichtsklasse zu kämpfen und oft wochenlang Diät dafür machen.
Ist es aus Leistungsgesichtspunkten so viel schlechter anstatt zB 4 Kilo abzunehmen, 4 Kilo zuzunehmen (falls man genau zwischen 2 Klassen ist) und gegen schwere Gegner aber dafür energiegeladen und stärker zu kämpfen?
Vor allem würde das die Vorbereitung ja wesentlich angenehmer gestalten und man muss sich nicht mit einer (vielleicht sogar ungesunden) Diät quälen.

Hat da schon jemand persönliche Erfahrungen damit gemacht?

Björn Friedrich
23-02-2015, 21:27
Ich würde mal sagen, in den unteren Leistungsbereichen ist es egal.

In den höheren macht es meistens mehr Sinn, ab als zuzunehmen. Nutzlose Muskelmasse zunehmen, bedeutet nicht, das man auch ein besserer Athlet ist und von daher ist das Gewicht machen, mit Diät und Wasserreduktion, sinnvoller.

Ob das gesund ist, ist eine andere Frage, aber wenn es um Erfolg geht, hilft Gewicht machen, gerade in den unteren Gewichtsklassen auf jeden Fall.

Dastin
23-02-2015, 21:48
Schwierig zu sagen. Ich kenne jemanden in meinen Umfeld, der macht, das in einen sehr extremen Bereich. Ich denke einer Seits um in die Best mögliche Gruppe zu kommen (damit man Muskel technisch zu den stärksten gehört) und anderer seits Trainiert der ein oder andere Wettkämpfer in bestimmte Phasen. In der nicht Wettkampfphase nimmt er evtl. eher zu, um den Muskelschwund schnell aus zu gleichen und um schnell das Masse zu vergrößern. In der Wettkampfphase versucht er dann das Gewicht über ein Zeitraum X schnell los zu werden, indem er seine Ernährung so regelt, dass er wenig kcal esst.

Ob es Gesund ist, ist eine andere Sache.

PS: Wieso sollten 4 Kilo Fett gut sein? Bei der Muskelmasse wird es wahrscheinlich dann auch drauf ankommen, ob ich beim min. oder max Gewicht bin.

period
23-02-2015, 22:25
Ist ne ziemlich individuelle Sache. Es gibt Leute, die sehr gut damit gefahren sind, dass sie aufgestiegen sind und Leute, die aufs Abnehmen schwören. Hat mit diversen Sachen zu tun, zum einen entscheidungstechnisch (z.B. Verein braucht jemanden in der Klasse, oder die ist schwächer besetzt...) und individuell - wie viel Gewichtsverlust verträgt man, ist man eher schnell oder eher langsam und kraftvoll für seine Klasse etc.
Aus leistungstechnischen Gründen macht das Aufsteigen erfahrungsgemäß seltener Sinn als das Absteigen, nämlich wenn jemand technisch solide, kraftmäßig für sein Gewicht stark und Schnelligkeitsmäßig eher durchschnittlich ist. Ich sollte anfügen, dass die Leute die viel abtrainieren häufig wenig bis kaum Maxkraft trainieren - oft aus Angst, zuzunehmen - und dafür ziemlich viel Kondi und die Typen die aufsteigen oft das Gegenteil machen (Sprints + schwere Gewichte).

Ich für meinen Teil habe das Abnehmen immer besser vertragen als das Zunehmen, wenn ich schnell Gewicht zulege fühle ich mich schnell erschöpft, bin weniger aggressiv etc. Auch muss man anmerken dass die Sprünge grad in den höheren Gewichtsklassen beträchtlich sind; 10kg reine Muskelmasse in einem Jahr zulegen und dabei noch konditionell fit zu bleiben und viel auf der Matte zu trainieren schafft kaum jemand. Sprich, man kann zwar in einem Jahr mit austrainierten 75 kg (ca. 78-80 kg Standgewicht) auf die Matte gehen und im nächsten Jahr die 85 kg voll haben oder sogar dafür abnehmen müssen, aber man hat dann ziemlich sicher einen höheren KFA und deutlich niedrigere Relativkraftwerte. In zwei oder drei jahren ist es eine andere Frage, aber so viel Zeit für Wettkampfpause hat ja niemand ;)

Beste Grüße
Period.

MMAMatze
24-02-2015, 10:19
ja also, ich bin auch gerade in so einem Dilemma. Mein "natürliches" Gewicht ist bei 75/76kg und es gibt die -73.5 und -79.5 Gewichtsklassen. Bin also ziemlich in der Mitte. Habe jetzt immer in der -79,5 gekämpft, wo ich aber schon einen Kraft Nachteil bemerkt habe. Deshalb werde ich jetzt auf 73 kg runter gehen. Solange die Trainiersleistung nicht unter der Ernährungsumstellung leidet, finde ich es ok.

Habe aber schon von Leuten gehört die in 1 Monat versucht haben Gewicht zu machen und dann beim Training total schlapp waren wegen Kolenhydratmangel.

ps:
https://fbcdn-sphotos-b-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xap1/v/t1.0-9/1524987_506851172762906_610951053_n.jpg?oh=eedd0e1 cdcf79263d695b56376773cee&oe=557F1F93&__gda__=1434981904_f648065a6c5a4adcae5f5e7101b5405 7

period
24-02-2015, 11:21
Zumindest bei uns nimmt niemand für 1.5-2 kg langfristig ab, da fängt man frühestens am Mittwoch an, wenn der Kampf am Samstag ist ;) Unsere Leute machen das meistens mit weniger essen - aber keineswegs nur Eiweiß; es wird auch in erster Linie auf das Gewicht der Nahrungsmittel geschaut, vor allem derer, die noch im Darm sein könnten bei der Waage, und ob sie Wasser binden oder nicht - und schwitzen, je nach Vorliebe durch Training oder Sauna. Ist aber potentiell riskanter und eine Frage der individuellen Verträglichkeit. Erfahrungsgemäß machen einen zwei Tage Hungern und ein halber Tag bis Tag weniger trinken zwar etwas grantig, sie sind aber physiologisch - zumindest bei mir - weniger belastend als ein halber Monat bis Monat Diät.

Beste Grüße
Period.

Flibb
24-02-2015, 14:37
4kg ist schon relativ viel. 2kg kann man in ner woche mit wasser machen ohne leistungsverlust. lieber langfristig diät machen um an einen limit zu liegen.

Droom
24-02-2015, 18:06
ich finds unglücklich das man bei einigen Tunieren erst immer nur 5kg-Abstände von Klasse zu Klasse hat ( z.B. 75-80 kg) und dann auf einmal teilweise 10kg (z.B. 80-90kg)

Ich wiege meist in etwa 85kg, da ist sowohl runterhungern als auch hoch fressen echt nicht einfach und prozentual deutlichmehr als bei jemand mit 77,5kg in der 75-80kg Klasse :(

Im Fall der Fälle wird trotzdem lieber hochgefuttert und -trainiert als zu hungern :D

period
25-02-2015, 01:18
Wem sagst Du das... in Österreich wurden letztes Jahr im Ringen neue Klassen eingeführt, die je nach Disziplin und Veranstaltung (Meisterschaft oder Liga) unterschiedlich greifen, aber im Prinzip ists 57 - 62 - 66 - 71 - 75 - 85 - 98 - 130 kg :ups: Wir haben uns echt gefragt ob der Verband mit der Maßnahme irendwen speziell fördern wollte, grad die 71er Klasse gabs so noch nie. Und diese extrem ungeraden Zahlen versteh ich auch nicht, 55 - 60 - 65 - 75 - 80 - 85 - 90 - 100 - 125 wäre z.B. viel logischer ;)

Beste Grüße
Period.

Passion-Kickboxing
25-02-2015, 08:47
Ja vor allem aber auch -71 und dann wieder -75 ... Da hätte sich -78/79 doch eher angeboten.