Vollständige Version anzeigen : An die Experten: Innen und Außen zugleich?
Hallo zusammen,
ich habe das Problem, dass mir mein Taichi zwar viel gibt, aber ähnlich wie Medizineinnahme zwar tolle Effekte zeitigt, aber ansich keinen Spass macht. Ich vermisse mehr und mehr mein geliebtes Karate, es gab für mich nichts besseres als da ausgepowert und glücklich aus dem Training zu kommen (obgleich die ständigen Verletzungen weniger spassig waren).
Ich würde also nur zu gerne wieder Karate zum Taichi dazu machen. Nun haben wir aber ja an anderer Stelle bereits darüber gesprochen, dass dabei diametral entgegenstehende Konzepte zur Anwendung kommen. Meine 2 Jahre Taichi können Gewohnheiten aus 20 Jahren Karate wohl kaum löschen, sodass wahrscheinlich eine Karateeinheit ausreicht, um alles mühsam antrainierte aus dem Taichi zu überschreiben.
Was sagen denn die Leute hier, die echt Ahnung von den IMA haben - läßt sich innen und außen zielführend nebeneinander machen, auch unter den genannten Voraussetzungen?
Ich habe auch erwogen, anstelle des Karate mich mal wieder an Aikido zu versuchen. Damit wäre meiner Japanophilie auch gedient, zugleich kommen aber Konzepte zur Anwendung, die dem Taichi näher sind und die keinen so großen Vorsprung vor dem Taichi haben, was meine Prägung angeht.
Auf Meinungen bin ich gespannt!
Kommt auf dein Level im Taijiquan an würde ich sagen. Ab einem gewissen Grade des Verständnisses kann man die Prinzipien auf beliebige Bewegungen anwenden. Das kann sehr bereichernd sein, wenn man vorher gelernte Techniken (in meinem Falle Choy Lay Fut) mit internen Bewegungsprinzipien ausführt.
Wenn du im TJQ nicht ausgepowert genug bist, hast du vieleicht nicht den richtigen Lehrer dafür… ?
Ich kann mich ganz gut auspowern, wenn ich z.B. Fajin trainiere.
Oder versuch’ mal die Form so zu laufen, daß du bei jeder Bewegung Fajin benutzt. Da wird’s dir schnell warm!
Kicks und Punches gibts im TJQ ja auch, die kann man ja auch bis zum Umfallen üben.
Schaue dir auch einmal an wie die chinesischen Vorläufer des Karate ihre Techniken ausführen, da sind einige Schulen dabei, die interne Prinzipien benutzen, ist auf dem Weg nach Japan nur verloren gegangen (oder wurde den Japanern bewußt nicht gelehrt).
Letztendlich kommt es auch auf deine Karateschule an, auf welchem Niveau die unterrichten, ob es kompatibel ist oder nicht.
T. Stoeppler
26-02-2015, 07:47
Klar geht das, solange man nicht versucht eine unrunde Mischung herzustellen. Nach 2 Jahren Chen-Taiji sollte man eine solide Basis haben... einfach weiterüben. Das Karate oder Aikido schadet nicht. Aikido passt natürlich besser.
Das darf man halt nicht so eng sehen. Im Zweifelsfalle einfach mal ausprobieren.
Gruss, Thomas
Hallo Landsmann( Monemer ) !
Kanazawa macht problemlos Karate + TaiChi.
Sigi Wof macht Karate ( 7. Dan ) + WingTsun ( 3. TG ). = auch Monemer !
Und ich mache einen wüsten Mix aus Shotokan + WT + Sumo + Escrima + Iai-Do ...
"Einfach" umschalten - z:B. kann man sich drauf konzentrieren das zu
machen wofür man gerade die üblichen Klamotten an hat.
( VIEL !!! ) später wird eh alles sehr sehr ähnlich :)
Grüße
BUJUN
Glückskind
26-02-2015, 08:29
Hallo Luggage,
Deine Lage kann ich relativ gut nachvollziehen; wobei
mir meine Medizin allerdings auch gut schmeckt.
Das WSL - VT habe ich schweren Herzen aus ähnlichen Gründen an
den Nagel gehängt: es fordert meinen Körper viel mehr als ihm gut
tut. Es hat mir viel Laune gemacht und ist schön dynamisch, kraftvoll,
schnell usw. Die Bewegungsweise ist aber so deutlich der aus dem
(Wu) Tai Chi entgegengesetzt das sich das (für mich) nicht mehr
sinnvoll unter einen Hut bringen liess. Auch meine Zeit und Energie
reichen nur dafür eine Kunst intensiver aktiv auszuüben.
Mein Tai Chi-Lehrer hat übrigens einen sehr starken Aikido-Hintergrund
und hat auch das zugunsten des Tai Chis bleiben lassen.
Aber! Egal was andere sagen: was für uns machbar ist und was für uns
am Besten ist können und müssen wir sowieso schlicht und einfach selbst
herausfinden (meiner Ansicht nach).
Mein Lösungsansatz und mein Traum wäre eine Tai Chi Gruppe in der es
viel Push Hands gibt und der kämpferische, dynamische Aspekt auch mit
gelebt wird, in der also Yin und Yang im Gleichgewicht gehalten werden. :)
Schöne Grüße an alle Monnemer und an alle anderen nat. auch!
Glückskind
Ich lerne seit 2008 TJQ (Chen-Stil Xiaojia) und seit 2013 Shotokan-Karate (in einem DJKB-Verein). Auch wenn beides ganz unterschiedlich ist, finde ich nicht, dass sie sich gegenseitig stören. Nun bin ich nur ein Freizeitsportler; wenn ich beides auf hohem Niveau und mit viel Einsatz trainieren würde, könnte es vielleicht Probleme geben (ich weiß es nicht, aber ich kann es auch nicht ausschließen).
Man muss sich zumindest fragen, wie man seine begrenzte Zeit verbringen will: Vielleicht fehlt mir die Zeit, die ich mit der einen KK verbringe, für die andere. Ich denke im optimalen Fall (wenn ich mir den Ort und die Zeit für das Training frei aussuchen könnte) würde ich mich auf eine KK konzentrieren, und das wäre wahrscheinlich TJQ. Obwohl mir auch Karate sehr gut gefällt, auch der Auspower-Effekt. Sicher kann man ähnliches auch mit TJQ erreichen, doch ich bin noch nicht so weit für solche Sachen wie Fajin. Und wenn man z.B. die Form sehr langsam läuft, ist das zwar auch anstrengend und schweißtreibend, aber auf andere Art.
Wenn du dich so sehr zu Karate (o.ä.) hingezogen fühlst, probiere einfach aus, ob das für dich passt.
carstenm
26-02-2015, 09:48
... mich mal wieder an Aikido zu versuchen. Damit wäre meiner Japanophilie auch gedient, zugleich kommen aber Konzepte zur Anwendung, die dem Taichi näher sind und die keinen so großen Vorsprung vor dem Taichi haben, was meine Prägung angeht.
Wenn du dir eine aikidô-Lehrerin suchst, die im aikidô die Aspekte innerer Arbeit versteht und unterrichtet, gewinnst du vielleicht ganz unmittelbar eine Dimension zu deinem taichi hinzu.
Wenn du dir eine aikidô-Lehrerin suchst, die ein dynamisches aikidô unterrichtet (und wenn du rollen - nicht frei fallen - kannst), wirst du sehr deutlich erleben, wie dich aikidô auch physisch fordern und an deine bisherigen Grenzen bringen wird.
Wenn du dir eine aikidô-Lehrerin suchst, die auch bagua übt. Und in deren dôjô zweimal im Jahr Dan Harden für ein langes Wochenende zu Gast ist- wobei er Freitag und Montag auch in der Darmstädter Dependance unterrichtet - gewinnst du eventuell dadurch sogar neue Perspektiven für dein taichi.
Andererseits hattest du diese Lehrerin ja schon ausprobriert, oder?
Wenn du dir eine aikidô-Lehrerin suchst, die im aikidô die Aspekte innerer Arbeit versteht und unterrichtet, gewinnst du vielleicht ganz unmittelbar eine Dimension zu deinem taichi hinzu.
Wenn du dir eine aikidô-Lehrerin suchst, die ein dynamisches aikidô unterrichtet (und wenn du rollen - nicht frei fallen - kannst), wirst du sehr deutlich erleben, wie dich aikidô auch physisch fordern und an deine bisherigen Grenzen bringen wird.
Wenn du dir eine aikidô-Lehrerin suchst, die auch bagua übt. Und in deren dôjô zweimal im Jahr Dan Harden für ein langes Wochenende zu Gast ist- wobei er Freitag und Montag auch in der Darmstädter Dependance unterrichtet - gewinnst du eventuell dadurch sogar neue Perspektiven für dein taichi.
Andererseits hattest du diese Lehrerin ja schon ausprobriert, oder?
Ja, allerdings vor rund 14 Jahren, als sie noch nur in Darmstadt unterrichtete. Und damals sah ich von einem weiteren Training dort im Wesentlichen wegen der Entfernung ab. Die Idee ist also durchaus erwägenswert ;)
carstenm
26-02-2015, 10:17
Das war eine andere "Epoche" damals ... ;)
Man kann beides betreiben.
Da darf nicht den Fokus zu sehr auf das intelektuelle INNEN und AUSSEN legen,
sondern auf die Körpermechanik, die oftmals sehr ähnlich sind innerhalb der KK. Ich kenne ein paar, die Karate oder anderes "äußeres" zum Taiji Quan lernen. Allerdings haben auch sie oft bei einer KK dann ne Pause eingelegt, um diese besser zu "verstehen".
Ich kenne das, dass nur Formtraining nicht immer glücklich macht. Man braucht auch mal was, was Handfest ist.
FurorCelticus
27-02-2015, 08:09
Wenn du´s ein bisschen intensiver magst, hast du dich schon über Hsing-I-Chuan/Xingxyiquan erkundigt? Oder Baguazhang? Obwohl ich beide nur aus Videos und Theorie kenne, denke ich, vor allem bei Ersterem, wird man doch eher dem Gefühl des "angenehm-ausgepowert-seins" seeehr nahe kommen! ;)
LG
Kamenraida
27-02-2015, 10:34
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, inneres und äußeres zu betreiben. Im Gegenteil, sich auszutoben kann sehr gut dabei helfen, Überspannungen im Körper loszuwerden.
Letztlich vermute ich, dass du die Antwort selbst bereits kennst, weil du die Frage stellst ;-) Natürlich besteht die Gefahr, wenn du viel Karate etc trainierst, dass du den Muskeltonus erhöhst, wieder stärkter "nach oben kommst" etc.
Und ganz trivial: Ist alles eine Frage der Zeit. Um im (Chen-) Taichi wirklich gut zu werden, musst du viel, viel, sehr viel Zeit investieren. Wenn du viel anderen Kram machst, hast du für beides weniger Zeit.
Mein Tipp als (halb-)alter Knacker: Folge deinem Gefühl und mach, was dir Spaß macht. Wohin sonst soll dich deine Lebensreise führen?
klingt für mich schon danach als solltest du dich nach was chinesisches umschauen. damit ist es einfacher, wiel diese begriffe dort auch so gepflegt werden; an sich hast du einen ausgeglichenen maß an innen und aussen auch in andere stile wie BJJ, Judo, und sogar Boxen, aber andere lernmethoden. das findest du bei anwendungsorientierte IMA'ler, und das auch noch so das kämpferisch ein erfahrenen karateka bzw. vovinam'ler begeistert wird ist nicht leicht zu finden, aber scheinbar geht es:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f95/wenig-bagua-171583/
raum Mannheim scheint nicht so viel zu geben. das würde ich mir mal anschauen:
Shuai Chiao - Kung Fu Mannheim (http://www.shuaichiao.de/shuai_chiao.html)
Warum muss es eine "Kampfsportart" sein die man trainiert um sich auszutoben ? Mach eine Ballsportart, Handball, Fussball, Basketball, Squash, Tennis, Badminton, oder irgendeine Variante von Fitnesstraining.
Wenn es unbedingt kampfsportbezogen sein soll, einfach die entsprechenden körperlich fordernderen Übungen aus dem CMA-Umfeld dazu nehmen. Lanzenübungen, Stampfübungen, mit schweren Dingen (Kugeln, usw.) rumspielen. Manche Formen kann man auch einfach dann schnell und kraftvoll machen, und mehrfach am Stück, das strengt an ohne sich die Mechaniken mit möglicherweise kontraproduktiven Karate-Verhaltensweisen zu stören. Baji, Bagua, Xing Yi geht, und ein paar andere gehen auch, ohne nennenswert negativ Einfluss zu nehmen.
Nicht verkehrt wäre auch, zusätzlich Judo oder BJJ zu machen, da kann man sich auch anstrengen, und es fördert rundes, geschicktes aber auch Kraft einsetzendes Agieren. Man sollte aber vorsichtig sein wenn man ein gewisses Niveau an Innerer Kraft / Jin entwickelt hat, das knallt dann reichlich.
Hallo Lugagge,
kenne konkret ohne wirklich angestrengt nachzudenken vier Leute aus dem Karate, die jetzt sehr intensiv Taijiquan trainieren.
Einer von den vieren hat weiter eine Trainingsgruppe im Karate, alle anderen sind "vom Glauben abgefallen zu 100 %".
Einer von ihnen ist ein bekannterer Zeitgenosse Thierry Alibert, der ziemlich extrem Karate betrieben hat, jetzt sehr sehr intensiv die alte Yang Luchan Form trainiert und weitergibt. Einer der schönsten Taiji Ansätze, die ich kennengelernt habe.
Alle vier sind jetzt Taiji-Trainer und sehr gut in ihrem Fach.
Ein mischen der beiden Formen ergibt aus meiner Sicht nicht wirklich eine gemeinsame Richtung und du wirst immer wieder in alte bekannte Muster verfallen. Ob du das willst musst du selber entscheiden!
Kreuzkuemmel
27-02-2015, 16:11
Nicht verkehrt wäre auch, zusätzlich Judo oder BJJ zu machen, da kann man sich auch anstrengen, und es fördert rundes, geschicktes aber auch Kraft einsetzendes Agieren. Man sollte aber vorsichtig sein wenn man ein gewisses Niveau an Innerer Kraft / Jin entwickelt hat, das knallt dann reichlich.
Wie meinst du das?
Sobald ein erhebliches Maß an Jin = ruckartig einsetzendes zusätzliches Kontrahieren entstanden ist, besteht ein grosses Verletzungsrisiko wenn man da unbedarft rangeht und "einfach wirft". Ich habe noch nicht viele Deutsche getroffen die das haben, ich möchte es nur nicht ausschliessen. Wenn so Leute wie Ma Jiangbao, Chen Xiaowang, Chen Yu etc.pp. das haben, entwickelt es irgendwann auch ein Deutscher wenn er richtig über längere Zeiträume trainiert. Ich habe auch mal einen deutschen Bauern der noch gar nicht so lange trainiert hat getroffen der mir fast den Daumen abgerissen hat, weil der keine Ahnung hatte wieviel Kraft er entwickelt. Wenn einer dann "richtig wirft", dann ist das ein normaler Judowurf der nur viel schneller abläuft als würde der der wirft 300 Kilo wiegen. Nicht wirklich gesund. Im Bodenkampf kann das fatal werden wenn solche Leute denken ach so ein Guillotine-Choke, der kann ja abklopfen. Der Kopf ist dann kaputt.
Mein Vater hatte das quasi von Natur aus, und der ist beim Judo rausgeflogen nachdem er seinen Trainern im Bodenkampf öfter mal ne Hand gebrochen hat wenn die ihn würgen versucht haben. Das mochte er nicht.
Danke für eure Meinungen, sehr interessant wie unterschiedlich die Ansätze sind. Ich selbst - und mein Lehrer im Übrigen auch - bin ja eher der Meinung, dass zumindest die ersten Jahre andere Sachen neben den IMA die Entwicklung der spezifischen Attribute behindern. Ich glaube das gilt insbesondere wenn man, wie ich, etwas anderes so lange und intensiv gemacht hat, dass es einem zur zweiten Natur geworden ist. Anders ist die Sachlage sicherlich, wenn man wie Gawan etwa zurerst IMA und dann Jahre später etwas anderes dazu macht; oder wie die Chens und vergleichbare Leute, die eben von Kindesbeinen an die inneren Prinzipien üben und entsprechend gefestigt haben.
Nur ist es so, dass ich Karate einfach geliebt habe. Gleich wo mich meine Ausflüge in der KK-Welt hingetragen haben, ich bin immer wieder zum Karate zurück gekehrt. Hinzu tritt meine Vorliebe für Japanisches und ein nicht zu unterschätzender Punkt: Im Karate bin ich richtig gut. Im Taichi bin ich nur irgendein Anfänger mit ein Bisschen Körpergefühl. Ich schwimme, laufe, fahre Rad und mache etwas Krafttraining, wenn auch nur noch unregelmäßig. An sportlicher Beschäftigung mangelt es mir nicht, aber wirklich taugen tue ich zu all dem auch nicht - mir fehlt der Erfolg.
Deshalb geht es mir auch nicht darum, einfach nur irgendwas dazu zu machen - Ballsportarten interessieren mich nicht und ich bin darin auch alles andere als gut. Ich war schon immer Kampfsportler und nie in einem Ballsportverein (etwas Badminton mal ausgenommen). Andere KK sind schön, aber hier fehlt die besondere Verbindung, die ich zum Karate habe, sodass ich mir damit niemals mein Taichi gefährden würde.
Einzig Aikido hat es mir auf meinen Trainingstouren noch ähnlich angetan, wobei hier der Erfolgsfaktor und die alte Liebe fehlen würden, die mich mit dem Karate verbinden. Aber aufgrund meines Interesses daran sowie der höheren Kompatibilität könnte ich es mir gut vorstellen.
MagetaDerLöwe
27-02-2015, 20:57
Ich würd es auch eher mit Xingyiquan probieren. Mit deiner Erfahrung und deinem Talent sollte sich dort schnell "Erfolg" einstellen, zu mal schnelles Vorwärtskommen ja auch ein Erfolg ist, der von anderen beachtet wird, auch wenn man absolut gesehen nicht zu den Besten gehört.
Glückskind
27-02-2015, 21:28
Hinzu tritt meine Vorliebe für Japanisches und ein nicht zu unterschätzender Punkt: Im Karate bin ich richtig gut.
Da fällt mir gerade ein das ich hier mal etwas über eine japanische oder
japanisch angehauchte Tai Chi Variante gelesen hatte. Leider habe ich mir
den Namen nicht behalten, evtl. klingelt es ja bei jemandem und er kann ihn
Dir nennen?
Was das richtig gut betrifft: das wirst Du dann gewiss auch im
Tai Chi verhältnismäßig schnell werden. Wenn Du das möchtest. :)
Drunken Tiger
27-02-2015, 21:38
Da fällt mir gerade ein das ich hier mal etwas über eine japanische oder
japanisch angehauchte Tai Chi Variante gelesen hatte. Leider habe ich mir
den Namen nicht behalten, evtl. klingelt es ja bei jemandem und er kann ihn
Dir nennen?
Vielleicht meinst du Taikiken, eine japanische Form des Yi chuan.
Kreuzkuemmel
27-02-2015, 21:58
Luggage, warum machst du nochmal Tai Chi? Bleib doch einfach beim Karate, wenn du es so liebst...
Luggage, warum machst du nochmal Tai Chi? Bleib doch einfach beim Karate, wenn du es so liebst...
Ich habe mit dem Karate wegen der ständigen Verletzungen aufgehört. Der Eindruck derselben verblasst freilich mit Zeitablauf zunehmend... Taichi mache ich, weil es mich fasziniert und mir gut tut. Ich möchte es auch nicht mehr missen, mir fehlt nur etwas. Ich möchte aber auch nichts machen, was mir den Fortschritt im Taichi verbaut.
Bei Sport auf höherem Niveau wird es immer die Verletzungsgefahr geben. Wenn Du dieses Risiko nicht eingehen willst (wofür ich großes Verständnis habe), wirst Du umgekehrt nicht das bekommen können, was Dir Sport auf höherem Niveau bietet.
Du machst ja schon Chen-Stil, das ist vom Stil her ja sogar relativ kämpferisch.
In meiner Umgebung gibt's sogar eine Karate-Gruppe, die gesundheitsbewußter und schonender (http://sv-lieth.de/index.php/sparten/karate-do#gesundheitskarate) trainiert, Stichwort "Jukuren". Vielleicht gibt es sowas ja auch bei Dir. Vielleicht sind auch einige Karate-Stile schonender als Shotokan.
Aber wahrscheinlich würde Dir dabei auch wieder das gewisse Etwas fehlen.
Schonenderes Karate und kampfbetonteres Tai Chi dürften am Ende eigentlich auch recht dicht beieinander sein.
Wahrscheinlich muß man eine Wahl treffen: Sportlich anspruchsvoll, aber dafür mit Verletzungsrisiko. Oder sanfter, aber dafür etwas weniger sportlich.
Wenn sich die Verletzungen häufen, fällt einem die Wahl leicht.
Grundsätzlich dürfte der Chen-Stil auch alle sportlichen Bedürfnisse abdecken. Man kann das auch sehr intensiv und mit Partnern machen. Vielleicht ist die Frage weniger die KK oder der KK-Stil selbst, sondern die konkrete Umsetzung vor Ort.
Vielleicht meinst du Taikiken, eine japanische Form des Yi chuan.
Japanisches Taijiquan heißt Taikyokuken...
Du machst ja schon Chen-Stil, das ist vom Stil her ja sogar relativ kämpferisch.
Das hört man immer wieder, wahr wird es dadurch trotzdem nicht. Alle Taijiquan Stile haben Fajin, aber nicht alle zeigen es in den Formen.
Man kann auch mal darüber nachdenken was es bringt eine schnelle Bewegung in der Luft ohne realen Widerstand abrupt abzubrechen, was zu dem typischen Zittern am Ende der "Fajin" Bewegung führt. Die Wucht muss irgendwo verbraucht werden. Gelenke mögen sowas aber garnicht.
In der realen Bewegung schlägt man durch und die Bewegung wird durch die Masse des Gegners beendet.
Drunken Tiger
28-02-2015, 02:16
Japanisches Taijiquan heißt Taikyokuken...
Taikyokuken ist lediglich die japanische Lesung der chinesischen Schriftzeichen für Taijiquan also 太極拳. Weil Glückskind aber etwas von einer japanischen Variante geschrieben hat, was ja etwas eigenständiges vermuten lässt, dachte ich es könnte vielleicht auch Taikiken 太気拳 gemeint sein, was eine von einem Japaner vorgenommene Modifikation von Yiquan 意拳 ist.
Taikyokuken ist lediglich die japanische Lesung der chinesischen Schriftzeichen für Taijiquan also 太極拳. Weil Glückskind aber etwas von einer japanischen Variante geschrieben hat, was ja etwas eigenständiges vermuten lässt, dachte ich es könnte vielleicht auch Taikiken 太気拳 gemeint sein, was eine von einem Japaner vorgenommene Modifikation von Yiquan 意拳 ist.
Das ist mir bewusst, aber weder Yiquan oder Taikiken wird Luggages Bewegungsdrang gerecht.
Mit Xing Yi Quan würde er im IMA Rahmen bleiben und kann sich auspowern bis der Arzt kommt.
von den vier Karatekas die jetzt Taijiquan machen haben zwei davon genau wegen denselben Gründen wie du aufgehört - die hohen und massiven Verletzungen.
Und beide sind jetzt nach vielen Jahren gute Taiji-Spieler und Thierry Alibert zeigt immer noch gute praktikable Ansätze, die er jetzt ins Taiji umsetzt.
Schau dir mal ein paar Vids von ihm an vor allem die 12 Circles.
Und nebenbei erwähnt ist der Gesundheitsaspekt genau für die meisten der Faktor warum sie gerade Taijiquan trainieren,
Meine Beweglichkeit heute mit 55 Jahren ist ein vielfaches besser als mit 25 Jahren und begeisterter Ballsportler.
Und die eigenen Grenzen zu erfahren ist IMHO weitaus wichtiger als andere zu beeindrucken. Erkannte Grenzen lassen sich dann ja auch ausweiten, ausbauen, usw
Alephthau
28-02-2015, 06:52
Hi,
Sofern dir Darmstadt nicht zu weit ist, werfe ich einfach mal Bajiquan mit in die Runde der Möglichkeiten! :)
Gruß
Alef
Glückskind
28-02-2015, 08:26
Bei Sport auf höherem Niveau wird es immer die Verletzungsgefahr geben.
Es geht - sofern ich Luggage richtig verstehe - nicht um
eine Verletzungsgefahr oder um ein Risiko in dem Sinne.
Die "Gefahr" bzw. das "Risiko" liegen bei 100 % - das ist der Punkt.
Wie gesagt: exakt deshalb habe ich das VT an den Nagel gehängt.
Die Jungs sind einfach zu hart & kraftvoll für mich und mein Körper
nicht robust genug dafür. Im Tai Chi tue ich ihm Gutes.
Für schnödes aufs Maul hauen werde ich aber gewiss noch
ein paar Jähren in die VT-Bewegungsmuster verfallen. :D
Davon ab sehe ich es ja ebenfalls so das man die Mittel die im Tai Chi enthalten sind nutzen kann und sollte und das durchaus auch kämpferisch umgesetzt werden kann (mEn sogar sollte). Blos: dafür muss man erst mal interessierte MitstreiterInnen finden...
Was mögliche Schäden durch (zu viel) FaJin - Üben angeht: dazu muss man das ja erst mal erreichen und hat bis dahin schon viel geübt und den Körper gekräftigt und darauf vorbereitet. Das man es dann damit nicht übertreiben sollte dürfte auch klar sein. Mal als Vergleich eine schöne Aussage die ich mal aufgeschnappt hatte: Marathonläufe sind auch nicht super gesund. Das Training darauf hin schon.
Stehen und fallen tut es letztlich und wortwörtlich mit den Leuten vor Ort - ob das was Luggage dann für sich als passend (emp)findet dann Taikiken, Taikyokuken, Bajiquan oder ... heißt ist egal - er muss das für Ihn Passende in erreichbarer Nähe finden. Oder mal den Tai Chi Lehrer fragen ob sich nicht ein paar Leute finden lassen die gerne stärker kampfbetont trainieren würden. (Memo an mich selbst: sollte ich auch mal machen...)
Stehen und fallen tut es letztlich und wortwörtlich mit den Leuten vor Ort - ob das was Luggage dann für sich als passend (emp)findet dann Taikiken, Taikyokuken, Bajiquan oder ... heißt ist egal - er muss das für Ihn Passende in erreichbarer Nähe finden. Oder mal den Tai Chi Lehrer fragen ob sich nicht ein paar Leute finden lassen die gerne stärker kampfbetont trainieren würden. (Memo an mich selbst: sollte ich auch mal machen...)
Das machen wir ja durchaus, einmal im Monat machen wir ein Pushhandspecial und zumindest die Erläuterung von Anwendungen gehört zum regelmäßigen Training. Taichi ist aber nunmal Taichi und macht das auf Taichi-Art, d.h. ruhig, sensitiv und entspannt. Außerdem hat das alles keinen Sinn, wenn die Basis aus Form, Säule und Seidenübungen noch nicht sitzt, sonst ersetzt man Prinzip und innere Kraft nur durch Hauruck. Das halte ich auch alles für richtig und gut, nur will das Es in mir auch mal wieder bolzen ;)
Aber ich habe mich von dem Gedanken, wieder im Karate vorbei zu schauen schon wieder entfernt. Ich bin immer mal wieder Rückfallgefährdet, aber unterm Strich halte ich es für keine gute Idee. Evtl. verfolge ich aber den Aikidogedankwn weiter.
Bolzen kann man im IMA ebenfalls, mit Gerät. Kugeln, Lanzen, Hellebarden, Stampfübungen, etc.pp. Da kann man vieles machen, nur muss der Output im Rahmen bleiben, von der Dauer. In IMAs macht man nicht immer "langsam".
Das ist schon klar, aber nach traditionellem Verständnis muss erst die Basis sitzen bevor man sowas macht - und das dauert ein paar Jährchen. Sobald ich gegen Druck arbeite oder mich schneller bewege, spanne ich sofort wieder Bauch und Rücken an und verlasse die Taichi-Struktur - das ist kontraproduktiv und wird noch ein Weilchen dauern.
Warum spannst Du Bauch und Rücken an ? Aktiv ?
Mach das hier mal noch etwas schneller, aber die Fajins nicht 100%, mehrfach am Stück:
https://www.youtube.com/watch?v=xSncrvodX4s
Warum spannst Du Bauch und Rücken an ? Aktiv ?
Das ist gerade die Bewegungsidee aus Yoga und Karate, die mir in Fleisch und Blut über gegangen ist und die ich im Taichi mühsam loszuwerden versuche.
carstenm
28-02-2015, 11:43
Das ist gerade die Bewegungsidee aus Yoga und ...Weswegen man übrigens auch sehr bewußt üben muß, falls man aikidô und yoga kombinieren möchte.
Ich persönlch meine inzwischen sogar, daß sich das ganz deutlich stört. Aber andere scheinen auch andere Erfahrungen zu machen.
Weswegen man übrigens auch sehr bewußt üben muß, falls man aikidô und yoga kombinieren möchte.
Ich persönlch meine inzwischen sogar, daß sich das ganz deutlich stört. Aber andere scheinen auch andere Erfahrungen zu machen.
Sehe ich genauso, deswegen mache ich ja auch kein Yoga mehr zum Taichi, wobei ich hoffe, dass das wieder möglich sein wird, wenn das Taichi stärker verfangen hat.
Meiner Erfahrung nach kommt das nur dahin wo es hin muss, wenn man sich aus der "Steuerung" zurückzieht und es seinem Instinkt überlässt. In aller Ruhe, und mit Geduld, das in sich gekehrt werden lassen. Es gibt für diese Dinge eine instinktive Steuerung ganz hinten, die muss man wieder machen lassen üben.
ebrenndouar
28-02-2015, 14:53
Das ist gerade die Bewegungsidee aus Yoga und Karate, die mir in Fleisch und Blut über gegangen ist und die ich im Taichi mühsam loszuwerden versuche.
Permanent Bauch und Rücken anzuspannen ist doch keine "Bewegungsidee"?
Zumal ich diese Idee weder im Yoga noch im Karate vermittelt bekommen habe.
Permanent Bauch und Rücken anzuspannen ist doch keine "Bewegungsidee"?
Zumal ich diese Idee weder im Yoga noch im Karate vermittelt bekommen habe.
Tjoa, ich schon, wobei niemand von permanent gesprochen hat, zumindest aber als Quell der Stabilität und Kraftübertragung. Im Yoga nennt man das Bandhas. In 20 Jahren Karate und 12 Jahren Yoga habe ich das von zahlreichen Lehrern vermittelt bekommen und hielt es daher für ein universelles Prinzip, das ich in den Alltag mitgenommen habe.
Ob du das so vermittelt bekommen hast, spielt dabei nichtmal eine Rolle, sondern dass ich es bekommen habe und jetzt los werden muss.
Nur so als Idee, wenn du das "auspowern" vermisst, wie wäre es mit einem harten KungFu-Stil als Ergänzung? Wing Chun, Praying Mantis o.ä.
Oder einem Okinawa-Karate System? Vielleicht gibt's da was in deiner Nähe.
Sollte wohl besser zum TaiJi passen als Shotokan.
Bei uns im Verein wird neben Goju-Ryu auch QiGong angeboten, meiner Erfahrung nach ergänzt sich beides recht gut.
ebrenndouar
28-02-2015, 18:09
Bandhas sind Kontraktionen bestimmter Körperregionen, um Verbindungen herzustellen und die Atmung zu unterstützen. Wie man da von "Anspannung von Bauch und Rücken" sprechen kann, ist mir schleierhaft (Zumal nur eins der drei Bandhas die Bauchregion betrifft).
Aber wahrscheinlich erzähle ich dir da gar nichts neues.
Das ist gerade die Bewegungsidee aus Yoga und Karate, die mir in Fleisch und Blut über gegangen ist und die ich im Taichi mühsam loszuwerden versuche.
Im Pilates nennt man das (Übungen für das) "Powerhouse (http://www.pilates.de/was-ist-pilates/was-ist-das-pilates-powerhouse.html)".
Aus Tai-Chi-Sicht ist mir das Anspannen in diesen Bereichen auch eher fremd. Obwohl es umgekehrt auch die Theorie gibt, daß das Entspannen in dem Bereich im Tai Chi auf die Dauer zu einem dicken Bauch (http://dandjurdjevic.blogspot.de/2009/11/dropped-diaphragms-and-internal-power.html) führt. Kann ich nicht beurteilen, weil ich den 'eh hab. :p
Ansonsten, wenn Du das Gefühl hast, Sport treiben und Dich auspowern zu müssen, dann mach' das doch. Wenn ich mal dieses Gefühl hab', mach' ich nur einmal die Tai-Chi-Form, danach finde ich meistens, daß mir die Anstrengung und das Schwitzen dabei doch genug ist. Das heißt, nach der Form ist dieses Gefühl bei mir immer wieder weg.
Es kann auch sein, daß das nur innere Unruhe ist, die mit etwas Bewegung und/oder Meditation wieder vergeht.
Wenn das alles bei Dir nicht so ist, dann mach' halt Deinen Sport.
Vielleicht kannst du ja auch einen Kompromiß mit den Verletzungen finden. Also, diese im Hinterkopf behalten und etwas vorsichtiger und nicht zu viel trainieren. Grenzen setzen, Maß halten. Irgendwie so ...
Bandhas sind Kontraktionen bestimmter Körperregionen, um Verbindungen herzustellen und die Atmung zu unterstützen. Wie man da von "Anspannung von Bauch und Rücken" sprechen kann, ist mir schleierhaft (Zumal nur eins der drei Bandhas die Bauchregion betrifft).
Aber wahrscheinlich erzähle ich dir da gar nichts neues.
Und Kontraktionen sind was anderes, als Anspannung weil...? Es bleibt jedenfalls dabei, unabhängig davon, ob alle anderen außer dir mal wieder gar nichts verstanden haben, habe ich diese Kontraktionen aus anderen Ecken mitbekommen und muss sie erst wieder loswerden.
Im Übrigen frage ich mich, was dich in die IMA-Ecke verschlagen hat - bist du Carsten hierher gestalkt, oder hat deine Suchfunktion bei "Aikido" angeschlagen?
ebrenndouar
01-03-2015, 11:40
Und Kontraktionen sind was anderes, als Anspannung weil...?
es Kontraktionen in Bereichen betrifft, die man gewöhnlich nicht mit "Bauch" oder "Rücken" assoziiert. Wenn du diese Bandhas tatsächlich intensiv geübt hast, solltest du schon wissen, welche Bereiche wie angesteuert werden.
Aber ich überlasse dir gerne den IMA-Bereich, nichts für Ungut.
es Kontraktionen in Bereichen betrifft, die man gewöhnlich nicht mit "Bauch" oder "Rücken" assoziiert. Wenn du diese Bandhas tatsächlich intensiv geübt hast, solltest du schon wissen, welche Bereiche wie angesteuert werden.
Ich wiederhole zum dritten Mal: Meine Kompetenz spielt keine Rolle, es ist wie es ist und verbaut mir die Taichitypische Entspannung. Details können in einem separaten Thread besprochen werden. Mag ja sein, dass ich der größte Depp auf Erden bin und in über 10 Jahren nix vom Yoga verstanden habe, das Ergebnis ändert sich aber durch eine entsprechende Diskussion nicht.
Aber ich überlasse dir gerne den IMA-Bereich, nichts für Ungut.
Ansich erhebe ich hier keinerlei Anspruch, nachdem ich aber deine Diskussionskultur aus verschiedenen Threads insbesondere dem ewig gleichmütigen Carsten gegenüber kenne, kann ich in dieser Ecke gut auf diesen Ton verzichten.
Hallo Lugagge,
wenn ich dein "bolzen" richtig interpretiere meinst du damit nicht nur das auspowern an sich, sondern "auspowern beim Rangeln, ...".
Wenn dann dein Bewusstsein dir sagt lerne erst mal Taiji vernünftig und lasse erst mal Karate, bist du doch schon auf einem klaren und vorgezeichneten Weg.
Wenn dann ab und an einem das Taiji doch zu "luschig" ist, hat dies häufig mit der Unruhe im Inneren zu tun und diese Unruhe legt sich ja bekannlich nach eine zeitlang wieder.
Aus meinen intensiven Trainingssession (3-5 Stunden täglich) hatte ich in den meisten Phasen keinen Bedarf mehr an anderen "Ablenkungen" ala auspowern (Laufen, Fußball, Rad fahren, o.ä.).
Heute würde es mir gut anstehen meine Trainings wieder regelmäßiger zu gestalten und dann zeitlich auszupowern.
Heute bin ich durch die Arbeit oft schon gut bedient.
LirumLarum
04-03-2015, 21:08
Eben durch Zufall den thread entdeckt.
Welche Verletzungen hast Du denn bei Karate? Also ich kenne blaue Flecken an Unterarmen, am Rest vom Körper und alle Schaltjahre ein blaues Auge oder sowas. Als Verletzung würde ich das nicht bezeichnen.
Dafür rockts!
Also ich hatte auch mal eine "TC-Phase" als ich vom Karate die Schnauze voll hatte. Bin nie damit warm geworden. Das war für mich zäh und hat sich lahm angefühlt.
Und zum Thema Gesundheit:
Bin Mitte 40, Puls, Blutdruck in Ordnung. Keine Probleme mit Kreuz, Nacken, Gelenken und ähnlichen "Sitz- und Rumlungercouchproblemen". Optimales Gewicht, absolut fit und körperlich und nervlich belastbar.
Wüsste nicht, was besser sein könnte.
Wenn man 'nen High-Kick schnell macht, wie es ja beim Karate üblich ist, ist das z.B. 'ne ziemlich Belastung für die Achilles-Sehne. Ab einem gewissen Alter steigt das Risiko, daß sie dabei reißt.
Oder frag' mal Chuck Norris: Der hat inzwischen 'ne Hüftprothese (https://www.youtube.com/watch?v=JC7zZF4awE8#t=74).
Für manche (wie Dich offenbar) sind die körperlichen Belastungen durch Karate offenbar kein Problem. Für die meisten anderen allerdings schon.
Aber darum geht es eigentlich auch nicht: Ich jedenfalls mache Tai Chi nicht nur als Ersatz für Karate, sondern erfreue mich auch gerade an der Ruhe und Entspannung, die ich beim Tai Chi finde, und die Karate in dieser Weise nicht bietet, weil es eine andere Zielrichtung hat.
Ich kann Kicks auch nicht mehr so wie vor 15 Jahren, der Fuss lässt sich nicht mehr eindrehen, vermutlich in der Hüfte.
Eben durch Zufall den thread entdeckt.
Welche Verletzungen hast Du denn bei Karate? Also ich kenne blaue Flecken an Unterarmen, am Rest vom Körper und alle Schaltjahre ein blaues Auge oder sowas. Als Verletzung würde ich das nicht bezeichnen.
Dafür rockts!
Also ich hatte auch mal eine "TC-Phase" als ich vom Karate die Schnauze voll hatte. Bin nie damit warm geworden. Das war für mich zäh und hat sich lahm angefühlt.
Und zum Thema Gesundheit:
Bin Mitte 40, Puls, Blutdruck in Ordnung. Keine Probleme mit Kreuz, Nacken, Gelenken und ähnlichen "Sitz- und Rumlungercouchproblemen". Optimales Gewicht, absolut fit und körperlich und nervlich belastbar.
Wüsste nicht, was besser sein könnte.
Freut mich für dich. Meine Gesundheitsparameter sind auch stets super, aber ich neige zu Verletzungen und Überbelastungen an Knochen und Bindegewebe. Ich bekomme von allem sofort Schulter-, Knie- oder auch Schienbeinentzündungen. Karate ist ein sehr verschleißintensiver Sport, erstrecht, wenn man wie ich immer Vollgas gibt. Ich sprach aber nicht von solchen Schäden (über gewisse Dauer erworbene Probleme), sondern von Verletzungen (akute Ereignisse). Da hatte ich nunmal ständig welche, die immer wieder zu wochenlangem Trainingsausfall führten - ausgekugelter Mittelfinger (wochenlang eine Schiene getragen, monatelang Krankengymnastik, Funktion permanent leicht eingeschränkt), schwere Rippenprellungen, Kehlkopftreffer usw. Insbesondere die Hände sind gefährdet, was ich mir jobmäßig nicht leisten kann. Das luschige "rühr-mich-nicht-an"-Karate ist nunmal bare-knuckle Gekloppe.
Hallo Luggage,
um mal auf deinen ursprünglichen Thread zurück zu kommen.
Ich bin einen ähnlichen Weg gegangen. Von Judo über Jujutsu und Kickboxen und Krafttraining, alles Dinge in denen ich mich ordentlich ausgepowert habe, dann irgendwann zum Taiji gekommen. Hatte auch nach einer Zeit das Gefühl dass es mir saugut tut und es entspannte mich innen und außen...aber es fehlte irgendwann der Power- und Prügelfaktor :D zumindest habe ich es bei Dir ähnlich rausgelesen. Jedenfalls habe ich mir damals zwei Trainingspartner gesucht mit denen ich richtig raufen und schwitzen konnte. Das war hammergut. Anfangs war es mir egal wieviele Taiji Prinzipien ich ins Raufen reinbrachte. Hauptsache ich hatte neben dem Taiji auch ordentlich B u m s ! Mit der Zeit entwickelten sich dann immer mehr Skills im Partnertraining die ich dem Taiji zuschrieb. Und so hatte ich eine Zeitlang beides: die Vorzüge des Taiji und das richtige Auspowern...nun, seit ein paar Jahren hat das Bedürfnis nach Raufen seeeeehr stark nachgelassen. Aber die Taiji Formen laufe ich nachwievor. Auch Kick- und Schlagübungen mache ich im entspannten Taiji Modus. Denn der starke Wille nach dem krassen Auspowern hat stark nachgelassen. Jetzt fühle ich mich einfach wohl mit dem täglichen Solottaining. Und wenn es mich überkommt raufe ich nochmal mit jemandem. Allerdings haben entsprechende Skills durch mangelnde Partnerpraxis deutlich nachgelassen. Aber trotzdem stelle ich fest dass ich trotz meiner fast 46 Jahre immer noch ordentlich Power habe und auch mit jüngeren noch ganz gut raufen kann. Und alles durch das tägliche Üben von Taiji und Qigong kombiniert mit leichtem spezifischen Krafttraining.
Vielleicht könnte das auch in ähnlicher Weise dein Weg sein: Täglich Taiji Form laufen und Dir Trainingspartner zum Raufen und Powern suchen. Entweder Gleichgesinnte aus dem Taiji oder z b alte Karate Kumpels. Nur so als Idee.
So jedenfalls hättest Du beides: das Gefühl des harmonischen Taiji gepaart mit der Power und dem befriedigenden Gefühl was sich entwickelt wenn man sich mal so richtig anständig mit nem Anderen über die Matte "geprügelt" hat.
Viele Grüße
Pilger
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Danke für deine Anregungen!
kombiniert mit leichtem spezifischen Krafttraining.
Wie sieht das denn in etwa aus?
KeineRegeln
06-03-2015, 15:47
Ich kann bestätigen dass Pilger durchaus Kraft hat. ^^
Dafür dass er eigentlich nur Tai Chi macht, hat er auch gut definierte Arme.
Danke für deine Anregungen!
Wie sieht das denn in etwa aus?
Hallo Luggage,
bei mir sieht es wie folgt aus: 2 mal die Woche ca 15 Min Krafttraining. Ich variiere. Oft mache ich z.B. Übungen mit einer Bowlingkugel oder auch Kettlebellhanteln. Dabei vor allem Sachen in denen Hüftrotation mit einbezogen wird. Prima geht das auch an Kabelzugtürmen falls man so etwas zur Verfügung hat. Solche wie sie bei Physiotherapeuten oder in manchen Fitnessstudios verwendet werden. Alternativ Gummibànder an der Wand befestigen. Kann man wunderbare Kräftigungsübungen für die Körpermitte machen.
Außerdem kann man damit die Muskelketten trainieren die man für einen guten Push benötigt.
Und dann mache ich einfach Übungen wie Klimmzüge, Liegestütz und Kniebeugen und Ausfallschritte mit etwas Zusatzgewicht. Das alles auf verschiedene Weise miteinander kombiniert bringt Abwechslung für Körper und auch dem Geist wird es nicht zu langweilig.
Ab und an schleudere ich mittels Drehbewegungen noch mal schwere Stangen durch die Gegend.
Und das Ganze braucht nicht mehr als gut 15 Minuten weil ich die Übungen so aneinander reihe dass ich keine Pausen zwischen den Übungen benötige. Nach 15 Minuten bin ich dann ordentlich ausgepowert. Klingt vielleicht für den ein oder anderen fraglich weil die meisten ja das übliche satzweise Krafttraining machen. Aber wenn man sich mal auf diese pausenlose Art des Übens einlässt merkt man wie es rein knallt.
Was aber für mich gaaaaanz wichtig ist: Anschließend richtig gut lockern. Denn ich will NICHT diesen oft erwünschten Pumpeffekt nach dem Krafttraining. Der ist für IMA Zwecke wie ich finde kontraproduktiv denn er erzeugt Spannung. Also nach dem Krafttraining diverse schüttelnde Übungen und Übungen die alles wieder lockern und am besten noch ein paar sanfte Qigong Übungen hinterher. Ich fühle mich dann herrlich frisch!
LG Pilger.
@keineregeln: jetzt wo das Wetter besser wird können wir uns ja bald gern mal wieder zu nem kurzen "Plausch" im Park treffen :D
KeineRegeln
07-03-2015, 07:07
Gerne. :) Im Moment ist es aber leider schlecht bei mir. :( Vielleicht klappt es aber so in einem Monat.
Bin Mitte 40, Puls, Blutdruck in Ordnung. Keine Probleme mit Kreuz, Nacken, Gelenken und ähnlichen "Sitz- und Rumlungercouchproblemen". Optimales Gewicht, absolut fit und körperlich und nervlich belastbar.
Wüsste nicht, was besser sein könnte.
Meine Gesundheitsparameter sind auch stets super
Hatte auch nach einer Zeit das Gefühl dass es mir saugut tut ... Aber trotzdem stelle ich fest dass ich trotz meiner fast 46 Jahre immer noch ordentlich Power habe
Sagt mal, braucht ihr solche Selbstbestätigungen in Punkto Gesundheit?
Ein paar Grippeviren oder noch ein paar Lebensjahre mehr und alles, was ihr da schreibt, ist doch sowieso dahin. Insoweit finde ich solche ausdrücklichen Äußerungen (die ich hier im Forum ja öfter lese) schon etwas merkwürdig.
Meine Eltern hatten mal 'nen Bekannten, der schrieb ihnen mit 80, er "könne immer noch durch seine Rüstigkeit überzeugen". Inzwischen ist er gegangen, wie alle. Sein Spruch bleibt im Gedächtnis, aber als damalige skurille Momentaufnahme, die schon lange nichts mehr mit der Realität zu tun hat.
Sagt mal, braucht ihr solche Selbstbestätigungen in Punkto Gesundheit?
Ein paar Grippeviren oder noch ein paar Lebensjahre mehr und alles, was ihr da schreibt, ist doch sowieso dahin. Insoweit finde ich solche ausdrücklichen Äußerungen (die ich hier im Forum ja öfter lese) schon etwas merkwürdig.
Meine Eltern hatten mal 'nen Bekannten, der schrieb ihnen mit 80, er "könne immer noch durch seine Rüstigkeit überzeugen". Inzwischen ist er gegangen, wie alle. Sein Spruch bleibt im Gedächtnis, aber als damalige skurille Momentaufnahme, die schon lange nichts mehr mit der Realität zu tun hat.
Mir geht es darum mich wohl zu fühlen. Und zwar genau jetzt. Und jetzt bin ich nun mal so alt wie ich bin. Und je gesünder umso mehr Lebenskraft insgesamt habe ich oder genau andersherum...umso mehr Lebenskraft ich habe bzw mir durch Übungen und Lebensstil erhalte, umso gesünder bleibe ich. Und umso mehr Lebenskraft ich habe umso mehr kann ich auf einem für mich hohen Niveau üben und mich daran erfreuen. Und umso kraftvoller und lebensfreudiger in Körper und Geist kann ich durchs Leben gehen und mich Wohlfühlen.
Es geht doch letztlich immer ums sich Wohlfühlen. Und was später ist, werde ich sehen. Keine Ahnung was das Leben für mich bereit hält. Aber das Jetzt kann ich genießen. Und das tue ich. Nicht mehr. Nicht weniger.
Wenn Dir diese oben von Dir angeführten Kommentare derart aufstoßen, dass Du dies hier ansprechen musst, liegt das, ohne dich zu kennen, nicht an unserem Wohlfühlen sondern vielleicht eher an einem Gefühl des UNwohlseins mit Dir selbst. Vielleicht lohnt es sich, darüber einmal nachzudenken.
Den umgehenden Grippevirus hatte ich im Übrigen auch. Fast 40 Fieber und komplett körperlich platt...genau drei Tage. Dann habe ich mich bereits wieder so wohl gefühlt dass ich bereits wieder trainieren konnte. Und das Ganze ohne ein einziges Medikament! DAS schreibe ich u.a. den Auswirkungen des Trainings zu.
Ja, man kann krank werden. Aber der Körper heilt oft schneller als üblich.
Grüße Pilger
carstenm
08-03-2015, 16:04
Sagt mal, braucht ihr solche Selbstbestätigungen in Punkto Gesundheit?
Ein paar Grippeviren oder noch ein paar Lebensjahre mehr und alles, was ihr da schreibt, ist doch sowieso dahin. Insoweit finde ich solche ausdrücklichen Äußerungen (die ich hier im Forum ja öfter lese) schon etwas merkwürdig..Sind nicht die Verbesserung der Gesundheit und die Verlangsamung der körperlichen Alterungsprozesse geradezu per definitionem wesentliche Aspekte daoistischer Übungen?
Ich jedenfalls kenne das so aus der Theorie und erlebe das so in der Praxis. U.a. auch gerade wegen dieser Wirkungen ist dieses Üben für mich so attraktiv.
Sind nicht die Verbesserung der Gesundheit und die Verlangsamung der körperlichen Alterungsprozesse geradezu per definitionem wesentliche Aspekte daoistischer Übungen?
Natürlich. Wäre nur nicht meine Art, öffentlich zu schreiben, daß ich topfit sei, weil ich weiß, wie brüchig das in naher Zukunft wieder sein kann.
Aber, na gut, so wichtig ist das alles vielleicht auch nicht.
carstenm
09-03-2015, 12:05
Ich glaub' schon, daß es wichtig ist. Aus meiner persönlichen Sicht, ist das sogar ein ganz zentrales Thema.
Natürlich bildet unsere Vergänglichkeit, unsere Sterblichkeit den unverrückbaren Rahmen. Aber innerhalb dieses Rahmens ist Entwicklung möglich.
Ich habe in meinem Üben von Beginn an immer schon den therapeutischen Aspekt als von den martialen und dem spirituellen Aspekten untrennbar vermittelt bekommen. Zuerst eher abstrakt und allgemein. Aber inzwischen dann schließlich auch sehr konkret.
Und ich denke, es ist - oder kann sein - durchaus eine nette Konsequenz dieses Übens, wenn man mit 70 oder 80 tatsächlich noch fit ist. Auch wenn man dann mit 81 verstirbt. Es macht nach meiner Beobachtung durchaus einen immensen Unterschied, in welcher gesundheitlichen Verfassung man seinen letzten Lebensabschnitt verbringt.
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