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Vollständige Version anzeigen : Suche nach geeignetem Grapplingstil...



friederich79
15-03-2015, 17:16
Hallo,

ich bin bestimmt kein Superchamp aber auch nicht unerfahren in Sachen Kampfsport, habe den ein oder anderen Stil selbst unterrichtet, was ja heute nichts mehr heisst...Ich bin bei 191cm Koerpergroesse und 81kg ziemlich ektomorph gebaut,habe einen extrem kurzen Torso und lange Gliedmassen,mein Ellenbogen endet nicht ueber der Huefte sondern "weit" darunter, wenn ich aufrecht stehe kann ich fast meine Knie bei haengenden Armen beruehren.Mit schlagenen und tretenden Kampfsportarten komme ich prima zurecht,aber mit Grappling hab ich so meine Schwierigkeiten.Ich habe die Erfahrung gemacht das es eben doch(zumindest fuer ein bestimmtes Individuum geeignete Stile und ungeeignete gibt, hingeben der verbreiteten Meinung das das System egal sei) kurzes Beispiel aus dem Sektor hauen und Treten: Die Schnapptechnik beim Karate ist fuer meine extrem langen Beine nicht sonderlich geeignet da ich wenn ich das laaange Ding mal beschleunigt hab,ich mit meinem kurzen Minitorso die "Masse" schlecht gebremmst und zurueckgeschnappt bekomme, abgesehen das ich bei dieser Methode kaum ordenlich Kraft entwickeln kann,steht die erzeugte Kraft in keinem Verhaeltnis zum Zeitfaktor, vorallem wegen bem Schnappen und zurueckziehen ,was bei meinen japanischen Kollegen die verglichen mit ihren Gliedmassen einen sehr langen Torso haben, und die Schnapperrei ihnen Gleichgewicht zurueck gibt. Mit der Thaimethode durchziehen absetzen komm ich besser klar(die Japaner nicht) und die erzeugte Kraft steht auch in vernuenftigem Verhaeltnis zum Zeitfaktor. Mit Savatetritttechniken gehts bei mir am besten.

So jetzt zum Grappling, wie soll es effektiv fuer mich sein einen von mir aus gleichschweren Gegner(im schlimmsten Fall einen schwereren) z.b auszuheben mit meinem hohen Schwerpunkt,(ueber den ich ihn ja heben muss)noch schlimmer ihn judomaessig (Seonage??ogoshi?)ueber die Schulter zu schmeissen, auch im Ringen komm ich mir als duennbeiniges drahtiges langes Elend sehr fehl am Platz vor, dernnoch moechte ich genau diese Distanzen fuer mich sinnvoll abdecken, habe aber den Eindruck das diese Stile fuer mich nicht geeignet sind, mich wuerde vorallem die Meinung von erfahrenen Ringern Judokas BJJ,lern interessieren die auch selbst Wettkampf oder Trainererfahrung haben. Diese Pauschaleinstellung der Koerperbau waer egal teile ich eben nicht,genau aus diesem Grund, wegen der koerperlichen Unterschiede verschiedener Regionen haben sich doch spezielle Methoden, also verschiedene Systeme entwickelt,anderes Beispiel ich bin ein sehr guter Rennradfahrer so ein Schnellkraftsprinnter kann mir da nichts, im Sprint kriegst du mich aber eben mit den kurzen Winkeln und der Schnellkraft, waerend ich auf der Langstrecke alles wegrocke...sorry fuer den langen Text hoffendlich liesst es jemand der Plan hat.L.G. Friederich

Lutablob
15-03-2015, 18:13
Lange Gliedmaßen sind im Grappling kein Nachteil. Auch im Ringen oder Judo gibt es eine Menge Takedowns, welche für lange Menschen gut geeignet sind. Grade im Submission Bereich empfinde ich lange Arme und Beine als extremen Vorteil. Es muss ja auch nicht unbedingt Seoi Nage oder Ogoshi sein oder? Ein Uchi Mata oder die diversen Fußfeger sollten dir eigentlich liegen. Und auch im Ringen gibt es eine Menge Techniken bei denen du deine Reichweite nutzen kannst. Der Körperbau ist bei der Auswahl der eigenen Lieblingstechniken natürlich nicht egal, allerdings findet sich zumindest in jedem Grapplingstil etwas für jeden Körperbau.

Droom
16-03-2015, 01:40
Einer der Besten oder vielleicht sogar momentan der beste Wettkampf-Grappler weltweit ist auch sehr lang, dratig und nen ziemlicher Ektomorph ---> Keenan Cornelius .

Ich finde es gibt nichts schlimmeres im Submission Grappling als nen beweglichen Gegner der dazu noch sehr lange Gliedmaßen hat. Fühlt man sich so als ob man gegen ne Krake kämpft

cAfQuEpRJc4

friederich79
16-03-2015, 05:29
das hoert sich nicht schlecht an, grosse dratig duenne Krake-koennte auf mich zutreffen beweglich und gelenkig bin ich auch ehr ueberdurchschnittlich...meine Probetrainingserfahrungen waren halt nicht so der Burner, hatte da so Schraenke die ich kaum bewegen konnte, und die sich auch nicht bewegen liessen, und die Vereine in denen ich war bestehen halt fast ausschliesslich aus diesen Kurznacken- Stieren die mich mit links ausheben koennen, hatte schnell das Gefuehl das Niveau runter zu ziehen -will keine ”Extrawuerste” (fuer den duennen schwachen Anfaenger)vielleicht lags an mir vielleicht aber auch daran das manche Gruppen nicht so gut mit einem leider schon erwachsenen Anfaenger umgehen koennen? Vielen Dank fuer eure Antworten das motiviert mich in jedem Fall nochmal auf die Suche zu gehen...

Joe Cool
16-03-2015, 07:12
Also prinzipiell ist es ja erstmal normal, dass man, wenn man neu in einen Sport einsteigt nicht auf dem Niveau der Gruppe mitmacht. Auch mit Erfahrung in anderen Stilen. Gib' dir mal ein bisschen Zeit, dann wirst du schon Techniken und Strategien für dich finden.

friederich79
17-03-2015, 06:34
Das ist ja voellig normal und richtig was du schreibst,aber wenn du in deinem Leben schon mal so den einen oder anderen Stil (auch mal relativ erfolgreich) geregelt bekommen hast gehst du natuerlich mit einer gewissen Erwartung an dich selbst da ran...und wenn ich so das Gefuehl bekam die Gruppe zu laehmen oder zu bremsen kam ich mir da ehr stoerend vor,und zu dem Entschluss das diese Stile halt nicht "meine" sind,und hab das Thema Grappling einfach mal ueber viele Jahre ausgelassen,genau wie ich mich in Sachen Leichtathletik nie auf Sprint spezialisieren wuerde koennte als langer Ausdauertyp,aber ich check es erneut hab hier schon wieder ein paar ganz interessante Schulen gefunden...

SKA-Student
17-03-2015, 07:30
Da musst du durch, wenn du noch nie Grappling betrieben hast, kann das erste (halbe) Jahr frustrierend sein. Ego ausschalten, trotzdem weitermachen, es wird besser.

Sonstige KS/KK Erfahrung hilft da kaum, vielleicht ein wenig in den Bereichen Kraft / Fitness, evtl. Schmerztoleranz.
Deswegen, erzähl den Grapplern nix von "ich habe schon X Jahre dies und das gemacht" - interessiert keinen, hilft dir auch nicht.

Probier einfach allesmögliche aus, in einer netten Gruppe werden Anfänger nicht nur platt gemacht - da bekommt man während des platt-gemacht-werdens auch noch ein paar Tipps ab und an... ;)

BumBumKiwi
19-03-2015, 11:46
Ja, Friedrich wir kennen uns. Hast ne PN

JudoSambo 88
23-03-2015, 12:47
Ich kann deine Frage verstehen. Generell sollte dann dein Technikprofil an die jewieligen Gegnerstruktur angepasst werden. bedeutet im takedownbereich bei kleineren Gegnern Ushimata, haraigoshi, osotgori, sämtliche feger und hakeltechniken aber auch mal haraitsurikomiashi probieren ;) passt alles wunderbar, da du hier nicht so tief runter musst um den schwerpunkt zu brechen. Bei gleichgroßen bzw. größeren gegner kannst du wunderbar die schulterwürfe etc umsetzen. auch mal morotegarie sämtliche singleleg takedowns etc.

Bedeutet insgesamt benötigste du eh das komplette bzw. ein umfangreiches technikwissen um gezielt die richtige takedowns zum gegner zu gestalten.

es gilt aber auch wie dein griffkampfgestallter ist, einseiteitig, cross, normalauslage etc. damit kannst du den gegner beinflussen und zu handlungen zwingen ;) evtl. dies mit deinen trainer mal besprechen.

zum newaza kann ich nur sagen, dass lange beine dass problem der beinhebel mit sich bringen. heisst das du da anfälliger bist. aber mit übung kriegst du dass ebenfalls hin positionierung gameplay ist hier wichtig. aber da können dir bjjler mehr erzählen als meiner einer ;)