Jagen [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Jagen



paka
15-03-2015, 17:47
Hallo,
Ich habe gestern in meinem Bekanntenkreis von jemandem gehört, der alles Fleisch was er isst selbst jagt.
Finde ich mega interessant und cool.
Macht das jemand von euch auch?
Was muss man dazu machen (Scheine etc.)?

paka

Kensei
15-03-2015, 17:49
Erhmm... kommt drauf an was du für Fleisch essen willst. ;)

Angelschein, Jagdschein oder alternativ Züchter werden.

Dastin
15-03-2015, 17:50
Hallo,
Ich habe gestern in meinem Bekanntenkreis von jemandem gehört, der alles Fleisch was er isst selbst jagt.
Finde ich mega interessant und cool.
Macht das jemand von euch auch?
Was muss man dazu machen (Scheine etc.)?

paka

Ein Kannibale macht das auch. Spaß bei seite. Ich denke dazu braucht man entweder ein Jagt schein oder Angel schein. Was darüber hinaus zu beachten ist, weiß ich nicht ganz aber ich glaube, dass man je nach Jahres Zeit und Gebiet nur in einen bestimmten Ramen jagen darf (Menge und welche Tiere).

paka
15-03-2015, 17:53
Erhmm... kommt drauf an was du für Fleisch essen willst. ;)

Angelschein, Jagdschein oder alternativ Züchter werden.

Ja die zweite Frage kann ich glaube ich streichen, hab durch bisschen googlen gesehen, dass man einen Jagdschein machen muss. Ist eher aus Interesse als, dass ich es jetzt morgen machen möchte.
Ich meinte Wild als Fleisch.

Kensei
15-03-2015, 18:12
Dann Jagdschein. Ist aber mit allem drum und dran nicht ganz billig. Da biste in D so mit 2000€ dabei. Überlege ich auch schon lange, hab ein paar Jäger im Bekanntenkreis. Bis jetzt war mir das immer zu happig.

Sorbus Aucuparia
15-03-2015, 18:23
Zuerst gibts den Jagdschein den du machen musst.
Da gibt es mit Sicherheit in deiner Nähe einen Hegeverein oder ein Forstamt dass dich beraten kann.
Als weiteres kannst du aber auch mit Jagdschein auch nicht überall jagen sondern bist entweder Gastjäger bei einem befreundeten Jäger im Revier oder du kümmerst dich um ein Pachtrevier. oder du nimmst nur an Drück und Treibjagden Teil. Je exklusiver das Revier und das zu bejagende Wild, desto teurer und gefragter wirds natürlich. Also Rot und Muffelwildrevier im Hochharz oder im Allgäu ist praktisch unbezahlbar.
Ein Revier am Kamener Kreuz zwischen Rübenacker und Naturverjngungsstreifen ist dann natürlich viel günstiger, aber man hat halt weder die Naturkulisse noch die Möglichkeiten an Wild.
Bist du Pächter hast du auch Hegeaufgaben zu übernehmen, wie Hochsitze zu bauen, Wildäcker anzulegen und Naturverjüngung und Dickungen anzulegen.
Natürlich hat man auch für jede Strecke die man macht auch zu zahlen.


Alles in allem ist das Jagen in Deutschland eine recht kostspielige Angelegenheit und daher kommt das eher für Leute in Frage die finanziell und von den Lebensumständen bereits etabliert sind.
Wer denkt er kommt so mal eben günstig an Fleisch ist falsch gewickelt. Jagd ist mehr eine Lebensaufgabe als ein Hobby nebenbei.

Für mich kommt daher zurzeit ein Jagdschein auch nicht in Frage durch meinen unsteten Lebenswandel.
Jagd daher im Moment eher nur im Ausland auf Kleinvieh.

Hafis
15-03-2015, 19:16
... aber wenn es Dir nur darum geht, Wildfleisch zu verzehren,
so kannst Du das auch billiger haben,
Du brauchst Dich nur beim zuständigen Forstamt zu erkundigen ...
Beispiel Hessen (http://www.hessen-forst.de/holz-jagd-wildfleisch-1212.html)

gruß hafis

Fry_
15-03-2015, 19:33
...
Alles in allem ist das Jagen in Deutschland eine recht kostspielige Angelegenheit und daher kommt das eher für Leute in Frage die finanziell und von den Lebensumständen bereits etabliert sind.
Wer denkt er kommt so mal eben günstig an Fleisch ist falsch gewickelt. Jagd ist mehr eine Lebensaufgabe als ein Hobby nebenbei...

So weit ich das mitkriege (hab selber keinen Schein) kann man sich tatsächlich auch mit wenig Geld und Aufwand durchwursteln, man braucht dann halt Jagdpächter die einen schießen lassen.
Dafür wird man allerdings von den Jägersleut durchaus zu Recht als reiner "Schießer" klassifiziert, ein Jäger kümmert sich um deutlich mehr - und damit mein ich nicht nur verbotene Wildfütterungen oder das Umbringen von Raubwild und Hauskatzen ;) )

marasmusmeisterin
15-03-2015, 20:11
Die Bleimengen, die durch Verzehr von geschossenem Wild in den menschlichen Körper gelangen, sind nicht zu unterschätzen. Und da geht es noch nicht mal um die Bleivergiftung, die durch ein evtl. übersehenes, im Darm zurückbleibendes Stück Bleimunition entstehen - das kann dann eine satte Bleivergiftung geben.
I´d rather not. :flop:

Fry_
15-03-2015, 20:13
Die Bleimengen, die durch Verzehr von geschossenem Wild in den menschlichen Körper gelangen, sind nicht zu unterschätzen. Und da geht es noch nicht mal um die Bleivergiftung, die durch ein evtl. übersehenes, im Darm zurückbleibendes Stück Bleimunition entstehen - das kann dann eine satte Bleivergiftung geben.
I´d rather not. :flop:

Na und, in Thunfisch ist so viel Quecksilber dass die armen Tiere an warmen Tagen länger werden :p
Außerdem ist das wenigstens mal Fleisch aus artgerechter Haltung.

Ousi
15-03-2015, 20:38
Zum jagen:
Es braucht gut Zeit und Geld, der Prüfungsstoff ist verdammt viel (in Deutschland noch mehr als bei uns in der Schweiz, dafür müsst ihr nicht in die "Lehre"). Jäger sein heisst nämlich unter anderem, dass man jeden Baum, Strauch etc im Wald bestimmen kann oder zumindest mal hätte bestimmen können sollen.
Für Menschen mit etwas mehr Moos und etwas weniger Zeit gibt es noch die Möglichkeit den Jagdschein in einem Intensivkurs zu machen (2 Wochen dauert der Spass soweit ich weiss). Bei diesen Kursen fällt soweit ich gehört habe kaum jemand durch.
Meiner persönlichen Einschätzung nach (ohne selbst den Schein zu haben!), ist jagen nichts was man so nebenbei machen kann, es sei den man hat einiges an Geld an der Seite. Dann könnte man sich ein schönes Revier pachten und sich ein paar tüchtige Jäger suchen die sich um das Revier kümmern... ;)

@marasmus:
Das Fleisch um den Anschuss wird eigentlich nicht verwertet, wäre interessant dazu eine Studie zu lesen.

Willi von der Heide
15-03-2015, 21:49
Hallo,
Ich habe gestern in meinem Bekanntenkreis von jemandem gehört, der alles Fleisch was er isst selbst jagt.
Finde ich mega interessant und cool.
Macht das jemand von euch auch?
Was muss man dazu machen (Scheine etc.)?

paka

Den Jagdschein kannst du entweder bei der Kreisjägerschaft machen oder in einer privaten Jagdschule.

Ich würde zu einer Kreisjägerschaft raten, da man so sofort Anschluß hat. Da kostet der Jagdschein so um die 800,- € + X. Mit X meine ich Fahrtkosten, Prüfungsgebühren, Literatur usw.. Wenn du nicht in den DJV eintrittst ist das wohl etwas teurer - so um die 950 €.

Bei einer Jagdschule gibt es verschiedene Modelle: Wochenendunterricht, Blockunterricht usw. Da bekommst du das geballte Wissen intravenös. Du bist dann zwar in der Lage die Prüfung zu bestehen, daß war es aber auch. Das Lernen beginnt erst hinterher.

Wie gesagt, ich würde zu einer Kreisjägerschaft raten. Ziehst du mal hier hin um, ins ländliche Westfalen und suchst Anschluß an Jäger und warst in so einer Schule ... nehmen die dich nicht für voll. Ist jedenfalls hier vor Ort so.

Jagen ist teuer ! Unsere europ. Nachbarn ( Franzosen/Italiener als Bsp. ) sind Kochtopfjäger. In Großbritannien ist es der Adel ( auch der Geldadel ) der jagen geht und bei uns mußt du auch ordentlich " Patte " auf der Seite haben.

Ein eigenes Revier kannst du wohl erst nach 3 Jahren pachten. Das kann aber ordentlich kosten ! Hinzu kommen die Kosten für Wildschäden und die Jagdsteuer. Manche zahlen da mehr als 100.000,- € im Jahr ....
Man muß halt als revierloser Jäger nach Jagdmöglichkeiten suchen: Begehungsscheine oder Abschüße beim Staat. Wer Geld hat, bucht halt bei einer Jagdreiseagentur. Abschuß eines Karaganda-Argali mit allem drum und dran - ca. 50.000 € ...

Trotz alledem wünsche ich reichen Anblick und gutes Abkommen ...

Bei weiteren Fragen einfach melden ... bin ein Bauernbursche und laufe regelmäßig mit als Treiber ;)

KAJIHEI
16-03-2015, 10:15
Alles in allem ist das Jagen in Deutschland eine recht kostspielige Angelegenheit und daher kommt das eher für Leute in Frage die finanziell und von den Lebensumständen bereits etabliert sind.
Wer denkt er kommt so mal eben günstig an Fleisch ist falsch gewickelt. Jagd ist mehr eine Lebensaufgabe als ein Hobby nebenbei.



Qued.
Genau daher ist die Jagd für die meisten dieser Schützen eben ein Hobby.
Tiere schießen ohne persönliche Notwendigkeit.
Ich habe das Geld also kann ich es tun.
Mit Wald und Flurpflege im waidmännischem Sinne hat das irgendwie nichts zu tun.
Das es nur im Rahmen dieses Sinnnes zumeist geschieht, liegt aber sicherlich nicht an den Jägern sondern wohl eher an den vorgebenen Vorschriften.
Was ohne diese Vorschriften herauskommt : Man sehe sich alte Trophäensammlungen an...

Terao
16-03-2015, 11:09
... aber wenn es Dir nur darum geht, Wildfleisch zu verzehren,
so kannst Du das auch billiger haben,
Du brauchst Dich nur beim zuständigen Forstamt zu erkundigen ...
Beispiel Hessen (http://www.hessen-forst.de/holz-jagd-wildfleisch-1212.html)

gruß hafisVorteil ist auch, wenn die in den Handel gelangen, dass sie wie alles andere Fleisch auch auf Unbedenklichkeit getestet werden müssen. Da muss man sonst selber auch`n Experte für sein. Trichinen & co. wuchern ja auch ebenso gerne in Wildfleisch. Nur, weil das draußen rumgelaufen ist, ist das ja nicht dagegen gefeit.

openmind
16-03-2015, 11:50
Ein eigenes Revier kannst du wohl erst nach 3 Jahren pachten. Das kann aber ordentlich kosten ! Hinzu kommen die Kosten für Wildschäden und die Jagdsteuer. Manche zahlen da mehr als 100.000,- € im Jahr ....
Man muß halt als revierloser Jäger nach Jagdmöglichkeiten suchen: Begehungsscheine oder Abschüße beim Staat. Wer Geld hat, bucht halt bei einer Jagdreiseagentur. Abschuß eines Karaganda-Argali mit allem drum und dran - ca. 50.000 € ...

Was genau bringt einem das alles?
Wenns nur zur eigenen Ernährung wäre - ok.
Die Tiere hatten dann ein sehr viel erfüllteres Leben, als die in der Massentierhaltung.

Das alles wird doch aber niemand bezahlen, dem es nur um die eigene Ernährung geht, oder?
Wenn der eigentliche Grund die Lust am Kill ist, dann finde ich es, gelinde gesagt, zum kotzen.
_

Willi von der Heide
16-03-2015, 14:31
Vorteil ist auch, wenn die in den Handel gelangen, dass sie wie alles andere Fleisch auch auf Unbedenklichkeit getestet werden müssen. Da muss man sonst selber auch`n Experte für sein. Trichinen & co. wuchern ja auch ebenso gerne in Wildfleisch. Nur, weil das draußen rumgelaufen ist, ist das ja nicht dagegen gefeit.

Zum Unterricht gehören ja auch die Wildkrankheiten. Jäger haben ja auch eine Meldepflicht, wenn sie bestimmte Wildkrankheiten erkennen.


Was genau bringt einem das alles?
Wenns nur zur eigenen Ernährung wäre - ok.
Die Tiere hatten dann ein sehr viel erfüllteres Leben, als die in der Massentierhaltung.

Das alles wird doch aber niemand bezahlen, dem es nur um die eigene Ernährung geht, oder?
Wenn der eigentliche Grund die Lust am Kill ist, dann finde ich es, gelinde gesagt, zum kotzen.
_

Das sind halt die trophäengeilen Sonntagsschießer. Die würden hier bei meinen westfälischen Landjägern nicht glücklich werden.

Jeder 4. Jäger reist zum jagen ins Ausland. Das sind also ca. 80.000 Personen und jeder gibt im Schnitt 3.000,- € pro Reise aus. Da kann man verstehen was das für ein Markt ist.

Mit Jagd - Hege und Pflege der Natur - hat das nicht im geringsten zu tuen. Da geht es um Stückzahl, Gewicht, Längen, " Punkte " usw.

Ich z. Bsp. bin ein Stück weit Selbstversorger. Ich halte Hühner und schlachte die auch. Ich hatte auch schon Gänse und kann auch Kaninchen schlachten. Ich würde gerne mehr Zeit in den Bereich investieren um das alles zu vergrößern - größere Beete, zusätzliche Gewächshäuser usw. . Wenn ich und meine Helfer doch nur mehr Zeit hätten ! Seufz !

Willi von der Heide
16-03-2015, 14:35
Es gibt übrigens im Jagdbereich absolute perverse Auswüchse ...

" Canned Lion Shooting " oder Jagdgatter in Österreich.

:mad:

Terao
16-03-2015, 16:58
Zum Unterricht gehören ja auch die Wildkrankheiten.Jo. Wenn auch die Möglichkeiten ohne Labor natürlich eingeschränkt sind.
Ob das Fleisch also am Ende wirklich "gesünder" ist, ist keineswegs`n Selbstläufer. :)

Willi von der Heide
16-03-2015, 17:08
Jo. Wenn auch die Möglichkeiten ohne Labor natürlich eingeschränkt sind.
Ob das Fleisch also am Ende wirklich "gesünder" ist, ist keineswegs`n Selbstläufer. :)

Tschernobyl-Folgen: Radioaktive Wildschweine in Bayern (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/tschernobyl-folgen-radioaktive-wildschweine-in-bayern-13484151.html)

Terao
16-03-2015, 17:12
„Dennoch gibt es keine Pflicht, die Strahlenbelastung zu messen“, kritisiert Ganserer. „Und auch in stark belasteten Regionen wird nur ein Teil der erlegten Tiere beprobt.“

Das Ministerium dagegen verweist in seiner Antwort auch darauf, dass Wildschweinfleisch ein Lebensmittel „von geringer Bedeutung“ sei. Die durchschnittliche Verzehrmenge pro Kopf liege bei 600 Gramm pro Jahr.Manchmal hats auch Vorteile, zur Mehrheit der Verbraucher zu gehören. Da lohnen sich wenigstens die Kontrollen.

Was meinen die Leute eigentlich, warum gibts so viele Lebensmittelskandale? Liegt auch daran, dass Lebensmittel in aller Regel vergleichsweise streng kontrolliert werden. Früher, als alles besser war, wär dann halt mal`n ganzer Landstrich kollektiv dem Mutterkornwahn verfallen. :o

paka
16-03-2015, 17:22
Was genau bringt einem das alles?
Wenns nur zur eigenen Ernährung wäre - ok.
Die Tiere hatten dann ein sehr viel erfüllteres Leben, als die in der Massentierhaltung.

Das alles wird doch aber niemand bezahlen, dem es nur um die eigene Ernährung geht, oder?
Wenn der eigentliche Grund die Lust am Kill ist, dann finde ich es, gelinde gesagt, zum kotzen.
_

Wie gesagt ich bin jetzt nur zufällig auf das Thema gestoßen. Ich denke den meisten geht es um die gesamte Erfahrung, d.h. in der Natur sein, jagen und selbst verzehren d.h. insgesamt Naturverbundenheit und direkten Bezug zu seinem essen zu haben.

Fry_
16-03-2015, 17:26
Wie gesagt ich bin jetzt nur zufällig auf das Thema gestoßen. Ich denke den meisten geht es um die gesamte Erfahrung, d.h. in der Natur sein, jagen und selbst verzehren d.h. insgesamt Naturverbundenheit und direkten Bezug zu seinem essen zu haben.


Wobei das mit dem Essen den einzigen Unterschied dazu macht, stattdessen einfach gute Fotos und Filme in der Natur zu drehen ... das ist weitaus schwieriger ;)

Terao
16-03-2015, 17:30
...und den Tieren wahrscheinlich sogar lieber. :cool:

Willi von der Heide
16-03-2015, 17:33
Wie gesagt ich bin jetzt nur zufällig auf das Thema gestoßen. Ich denke den meisten geht es um die gesamte Erfahrung, d.h. in der Natur sein, jagen und selbst verzehren d.h. insgesamt Naturverbundenheit und direkten Bezug zu seinem essen zu haben.

Das ist sicherlich der Idealzustand und wird wohl auf die meisten Jäger zutreffen.

Bleiben die Trophäenjäger und das muß man auch sagen, die Leute die nur einen erleichterten Zugang zu Waffen haben wollen.

Das Naturerlebnis sollte im Vordergrund stehen. Übrigens hat der Ökologische Jagdverband - ja die gibt es ! - sehr regen Zulauf. Die werden vor allem von Förstern und Biologen unterstützt. Ein Schelm wer böses dabei denkt. ;)

D.Fink
16-03-2015, 17:57
Mal eine Zwischen Frage wenn man der Jagdschein macht hat man dann auch automatisch die Erlaubnis für die Jagt Waffen oder hat das eine nichts mit dem anderen zutun.

Willi von der Heide
16-03-2015, 17:59
Mal eine Zwischen Frage wenn man der Jagdschein macht hat man dann auch automatisch die Erlaubnis für die Jagt Waffen oder hat das eine nichts mit dem anderen zutun.


Waffengesetz (WaffG)
§ 13 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition durch Jäger, Führen und Schießen zu Jagdzwecken




(1) Ein Bedürfnis für den Erwerb und Besitz von Schusswaffen und der dafür bestimmten Munition wird bei Personen anerkannt, die Inhaber eines gültigen Jagdscheines im Sinne von § 15 Abs. 1 Satz 1 des Bundesjagdgesetzes sind (Jäger), wenn 1.
glaubhaft gemacht wird, dass sie die Schusswaffen und die Munition zur Jagdausübung oder zum Training im jagdlichen Schießen einschließlich jagdlicher Schießwettkämpfe benötigen, und
2.
die zu erwerbende Schusswaffe und Munition nach dem Bundesjagdgesetz in der zum Zeitpunkt des Erwerbs geltenden Fassung nicht verboten ist (Jagdwaffen und -munition).

(2) Für Jäger gilt § 6 Abs. 3 Satz 1 nicht. Bei Jägern, die Inhaber eines Jahresjagdscheines im Sinne von § 15 Abs. 2 in Verbindung mit Abs. 1 Satz 1 des Bundesjagdgesetzes sind, erfolgt keine Prüfung der Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 1 sowie des § 4 Abs. 1 Nr. 4 für den Erwerb und Besitz von Langwaffen und zwei Kurzwaffen, sofern die Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 2 vorliegen.

(3) Inhaber eines gültigen Jahresjagdscheines im Sinne des § 15 Abs. 2 in Verbindung mit Abs. 1 Satz 1 des Bundesjagdgesetzes bedürfen zum Erwerb von Langwaffen nach Absatz 1 Nr. 2 keiner Erlaubnis. Die Ausstellung der Waffenbesitzkarte oder die Eintragung in eine bereits erteilte Waffenbesitzkarte ist binnen zwei Wochen durch den Erwerber zu beantragen.

(4) Für den Erwerb und vorübergehenden Besitz gemäß § 12 Abs. 1 Nr. 1 von Langwaffen nach Absatz 1 Nr. 2 steht ein Jagdschein im Sinne von § 15 Abs. 1 Satz 1 des Bundesjagdgesetzes einer Waffenbesitzkarte gleich.

(5) Jäger bedürfen für den Erwerb und Besitz von Munition für Langwaffen nach Absatz 1 Nr. 2 keiner Erlaubnis, sofern sie nicht nach dem Bundesjagdgesetz in der jeweiligen Fassung verboten ist.

(6) Ein Jäger darf Jagdwaffen zur befugten Jagdausübung einschließlich des Ein- und Anschießens im Revier, zur Ausbildung von Jagdhunden im Revier, zum Jagdschutz oder zum Forstschutz ohne Erlaubnis führen und mit ihnen schießen; er darf auch im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten die Jagdwaffen nicht schussbereit ohne Erlaubnis führen. Der befugten Jagdausübung gleichgestellt ist der Abschuss von Tieren, die dem Naturschutzrecht unterliegen, wenn die naturschutzrechtliche Ausnahme oder Befreiung die Tötung durch einen Jagdscheininhaber vorsieht.

(7) Inhabern eines Jugendjagdscheines im Sinne von § 16 des Bundesjagdgesetzes wird eine Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Schusswaffen und der dafür bestimmten Munition nicht erteilt. Sie dürfen Schusswaffen und die dafür bestimmte Munition nur für die Dauer der Ausübung der Jagd oder des Trainings im jagdlichen Schießen einschließlich jagdlicher Schießwettkämpfe ohne Erlaubnis erwerben, besitzen, die Schusswaffen führen und damit schießen; sie dürfen auch im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten die Jagdwaffen nicht schussbereit ohne Erlaubnis führen.

(8) Personen in der Ausbildung zum Jäger dürfen nicht schussbereite Jagdwaffen in der Ausbildung ohne Erlaubnis unter Aufsicht eines Ausbilders erwerben, besitzen und führen, wenn sie das 14. Lebensjahr vollendet haben und der Sorgeberechtigte und der Ausbildungsleiter ihr Einverständnis in einer von beiden unterzeichneten Berechtigungsbescheinigung erklärt haben. Die Person hat in der Ausbildung die Berechtigungsbescheinigung mit sich zu führen.

Sorbus Aucuparia
16-03-2015, 19:19
Es gibt andere Länder da kann man auch ohne Jagdschein mit einem der dortigen Jäger oder wie in Kanada Outfitter genannt mitgehen und jagen.

Vielleicht was für Leute dies erst mal ausprobieren wollen.
In Deutschland kann man das im kleineren Maße auch machen indem man einfach mal mit nem Jäger mitgeht. In dem Falle wird man aber nicht abdrücken dürfen, aber das ganze drumherum ist ohnehin viel wichtiger und wertvoller, wie auch etwa Wildbretverwertung

Vor allem Fährten und Wechsel lesen und die Landschaft im Sinne des Wildes interpretieren, kann man nie genug können.
Ich bin wahrscheinlich ein besserer Scout und Fährtenleser als die meisten Jagdscheininhaber. So ein Schande dass ich nicht darf wie ich könnte und erst recht nicht mit dem Bogen. :o

brandenburger
16-03-2015, 19:24
Wie viele Taler müsste man, hierzulande, wohl investieren, bist´e dein erstes Wild schießen darf´s?

Danke

brandenburger
16-03-2015, 19:28
Es gibt übrigens im Jagdbereich absolute perverse Auswüchse ...

" Canned Lion Shooting " oder Jagdgatter in Österreich.

:mad:

Mein Bruder kommt gerade nach zwei Jahren Australien zurück.

Also bis in die 1970 er Jahre hatten so einige Australier schon sehr befremdliche "Jagdgewohnheiten" so wurde mir berichtet. Heftig.

TeamGreen
16-03-2015, 19:53
Willi, der ÖJV hat keinen sehr regen Zulauf (jedenfalls nicht in meinem großen, ländlich geprägten Bundesland), sondern nur eine Handvoll Mitglieder, lautstarke Öffentlichkeitsarbeit und die politische Billigung der Müslipartei. Und finden tut man da vornehmlich diejenigen, die jedes Bambi cullen möchten, das es wagt, mal eine junge Fichte im Staatsforst anzuknabbern. "Wald vor Wild" und so...

TeamGreen
16-03-2015, 20:26
Was die "Lust am Kill" angeht: klar geht es um Naturerleben, Naturschutz usw. Die Landesjägerschaften und der Deutsche Jagdverband sind gesetzlich anerkannte Naturschutzverbände und treiben da eine Menge Aufwand, der mit NABU, BUND & Co. mehr als mithalten kann.

Man muss aber der Fairness halber auch sagen, daß auf individueller Ebene der Akt des Jagens (und damit untrennbar verbunden auch der Akt des Tötens) selbstverständlich eine zentrale Stellung einnimmt. Es ist ja nun nicht so, daß die ganzen Waidmänner (und -frauen, die übrigens immer mehr werden) nur höchst widerwillig und mit Abscheu ein Stück Wild erlegen.

Es geht aber nicht (und das verstehen naturentrückte Städter oft nicht) in erster Linie um das Auslöschen eines Lebens, auch wenn das von Jagdgegnern immer so dargestellt wird. Ortega y Gasset (glaube ich) hat sinngemäß mal geschrieben: "Ich jage nicht, um zu töten, sondern ich töte, um gejagt zu haben." Kleiner, aber bedeutsamer Unterschied. Zu jagen bedeutet, zu einem tiefsitzenden kulturellen Erbe zurückzukehren, das vermutlich der bedeutsamste Faktor für unsere Entwicklung zum modernen Menschen gewesen ist. Es ist das Ausleben eines Triebes, der uns auf ganz grundlegende Art und Weise geprägt hat und dessen Befriedigung mit wenig anderen Erfahrungen vergleichbar ist.

Ich jage übrigens (falls das noch nicht aufgefallen ist :-) ) gerne. Weil es fantastisch ist, sich mit den überlegenden Sinnen des Wildes zu messen, sein Verhalten einzuschätzen, sich dabei Wind und Wetter auszusetzen, gekonnt mit seiner Waffe umzugehen und dann, wenn alles richtig läuft - manchmal - am Ende Beute zu machen. Oder eben auch nicht. Das Töten gehört dazu, und ohne es wäre die Sache auch nicht dieselbe. Ich sehe keinen Grund, sich dafür zu schämen.

Sorbus Aucuparia
16-03-2015, 20:33
Ja ich verstehe nicht was alle immer für ne Paranoia mit dem töten haben. Weil den fetten Braten hat man dann trotzdem total gerne.
Töten und sterben gehört halt auch zum leben dazu.

Fry_
16-03-2015, 20:37
Ja ich verstehe nicht was alle immer für ne Paranoia mit dem töten haben. Weil den fetten Braten hat man dann trotzdem total gerne.
Töten und sterben gehört halt auch zum leben dazu.

na ja, wenn der Metzger zu viel Spaß am Umgang mit dem Bolzenschussgerät hätte fänd ich das auch komisch :D

Terao
16-03-2015, 21:00
Ja ich verstehe nicht was alle immer für ne Paranoia mit dem töten haben. Weil den fetten Braten hat man dann trotzdem total gerne.
Töten und sterben gehört halt auch zum leben dazu.Nun gibt es (oder gab es zumindest bis vor wenigen Jahrzehnten) gerade im Jagdlichen eine Menge "Rituale", die durchaus anzeigen, dass man sich darüber bewusst ist, dass das Töten eben kein "Handwerk wie jedes andere auch" ist, und mit dem nötigen Ernst und Respekt begangen werden sollte. Weit über das bloß tierschützerisch Gebotene hinaus.

Willi von der Heide
16-03-2015, 21:00
Mein Bruder kommt gerade nach zwei Jahren Australien zurück.

Also bis in die 1970 er Jahre hatten so einige Australier schon sehr befremdliche "Jagdgewohnheiten" so wurde mir berichtet. Heftig.

Kann ich mir vorstellen ... fischen die noch mit Dynamit ?


Wie viele Taler müsste man, hierzulande, wohl investieren, bist´e dein erstes Wild schießen darf´s?

Danke

Tja ... schätzen wir das mal ab:

Literatur
Jägerkurs
Fahrtkosten
Kleidung
gescheites Werkzeug
ordentliche Messer
Waffen und entsprechende Optik
Ordentliche Kleidung und Schuhwerk

es sind vor allem die vielen kleinen Ausgaben das läppert sich einfach !

Frankonia Online Shop - Jagd - Schießsport - Outdoor - Mode bei Frankonia.de (http://www.frankonia.de)

Willi von der Heide
16-03-2015, 21:04
Nun gibt es (oder gab es zumindest bis vor wenigen Jahrzehnten) gerade im Jagdlichen eine Menge "Rituale", die durchaus anzeigen, dass man sich darüber bewusst ist, dass das Töten eben kein "Handwerk wie jedes andere auch" ist, und mit dem nötigen Ernst und Respekt begangen werden sollte. Weit über das bloß tierschützerisch Gebotene hinaus.

Hmmh ... der dicke Reichsjägermeister hat einfach die verschiedenen Jagdtraditionen Deutschlands unter eine Kappe gepresst. Das Jagdsystem daß wird heute haben, stammte im wesentlichen von 1936.

Mit all den Problemen die das so mit sich bringt.

Als Beispiel:

Als Faustregel gilt so die Zahl von 12 Stück Rehwild pro ha. Das ist die Tierzahl die ein Ökosystem gut verkraftet. Teilweise sollten es eben nur entsprechend weniger sein.

Und wie sieht die Realität aus ... Reviere mit 20 - 30 Stück Rehwild sind dann eher die Normalität.

TeamGreen
16-03-2015, 21:36
Wie viele Taler müsste man, hierzulande, wohl investieren, bist´e dein erstes Wild schießen darf´s?

Danke
Es hängt halt auch von deinen Wünschen und Ansprüchen ab. Du kannst z.b. eine günstige Gebrauchtwaffe für kleines Geld oder das Topmodell einer der großen Marken für den Gegenwert eines neuen Kleinwagens kaufen... du kannst dir Klamotten und Schuhwerk im Armyshop holen oder fetten Schotter in allerfeinste Funktionsbekleidung vom Spezialhersteller stecken. Nach oben sind halt keine Grenzen gesetzt.

Ich hab mir im Nachhinein ausgerechnet, daß ich mit relativ überschaubarer Ausrüstung und deutlicher Tendenz zur Budgetvariante insgesamt bei etwa 4000+ € gelandet bin (Kurs + Ausrüstung + Waffen + Nebenkosten wie Fahrten, Munition usw.).

Das ist ein Haufen Kohle. Aber es ist andererseits auch eine Erfahrung, die dein Leben verändert und dir eine neue Welt eröffnet.

paka
16-03-2015, 21:53
Ich hab mir im Nachhinein ausgerechnet, daß ich mit relativ überschaubarer Ausrüstung und deutlicher Tendenz zur Budgetvariante insgesamt bei etwa 4000+ € gelandet bin (Kurs + Ausrüstung + Waffen + Nebenkosten wie Fahrten, Munition usw.).



Wie ist das gemeint?
4000 pro Jahr oder einmalig -und wenn ja was sind dann die laufenden Kosten wenn man einigermaßen "günstig" wegkommen will?

Willi von der Heide
16-03-2015, 21:54
Wie ist das gemeint?
4000 pro Jahr oder einmalig -und wenn ja was sind dann die laufenden Kosten wenn man einigermaßen "günstig" wegkommen will?

Das war die Rechnung die Team Green für sich aufgemacht hat. Er meinte damit die einmaligen Ausgaben.

An laufenden Kosten hast du halt die Pacht bzw. Begehungsscheine, die Haftpflichtversicherung und das lösen des Jagdscheins. Hinzu kommen natürlich die Kosten für Munition + Sprit. Und der Verschleiß ! Und nicht zu vergessen die eigene Schusseligkeit - wenn man das 150,- € teure Jagdmesser im Wald verliert ...

Nachtrag:

Bei der Munition kann man sparen, wenn man den Kurs zum Wiederlader macht. Dann darf man seine eigene Munition herstellen. Das schont etwas den Geldbeutel.

TeamGreen
16-03-2015, 22:08
Wenn man denn wirklich fest irgendwo mitjagt. Ich bin gegenwärtig aus familiären Gründen nur ab und zu mal auf Einladung aktiv, da halten sich die laufenden Kosten natürlich in Grenzen. Wobei jeder selbst wissen muss, ob er in dem Fall die nicht unerheblichen o.g. Anfangskosten in Kauf nehmen möchte.

Fry_
16-03-2015, 22:11
Erstmal ein paar mal als Treiber mitmachen und dann weiter sehen, würde ich empfehlen.

Willi von der Heide
16-03-2015, 22:12
Wobei jeder selbst wissen muss, ob er in dem Fall die nicht unerheblichen o.g. Anfangskosten in Kauf nehmen möchte.

Und daher empfehle ich den Kurs bei der Kreisjägerschaft zu machen. Da hat man sofort Anschluß - praktisch alle haben doch eine Jungjägergruppe.
Mit denen hat man ja auch den Kurs gemacht.

Da gibt es dann im Hegering doch bestimmt jemanden, der einem das ein oder andere Ausrüstungsteil etwas günstiger überlassen kann oder mal ausleiht.
Käme mein Nachbar an und braucht mal meine Motorsäge - kein Thema ! Die muß er halt nicht extra kaufen.

brandenburger
17-03-2015, 08:18
Kann ich mir vorstellen ... fischen die noch mit Dynamit ?

Mit Großkaliber auf Aborigines.

freakyboy
17-03-2015, 08:19
Mit Großkaliber auf Aborigines.

Bitte, was?

brandenburger
17-03-2015, 08:35
Bitte, was?

Jo, gibt noch andere so menschenverachtende Geschichten.

Kensei
17-03-2015, 08:40
Kreisjägerschaft hatte ich noch nicht bedacht. Alle Angebote die ich interessehalber eingeholt hatte, lagen so bei 2-3k €.

Ich sehe meine Interesse im Jagen übrigens ähnlich wie TeamGreen, einfach mehr über die heimische Flora und Fauna zu erlernen und auch in natura zu erleben. Dazu gehört für mich auch, eben mal das fachmännische auswaiden eines Tieres beigebracht zu bekommen. Mir geht es dabei um das Wissen und das "Handwerk", Spaß am töten von Tieren haben ich keinen.

freakyboy
17-03-2015, 08:41
Jo, gibt noch andere so menschenverachtende Geschichten.

Und das wurde einfach so geduldet? Oo

TeamGreen
17-03-2015, 09:08
Ich hab für den Kurs inklusive Bücher 800 Euro bezahlt. Da kommen natürlich noch Prüfungsgebühren, Munition für die Schießausbildung und diverser Kleinkram dazu. Die meisten von uns haben sich auch schon während des Lehrgangs auf vorläufige WBK eine eigene Flinte gekauft, um den Tontaubenkram für die Schießprüfung privat noch mehr üben zu können.

Es gibt übrigens erstaunlich viele Menschen, die den Kurs hauptsächlich aus Neugierde und zur Horizonterweiterung machen, ohne jagdlich vorbelastet zu sein.

brandenburger
17-03-2015, 09:15
Und das wurde einfach so geduldet? Oo

Die einen feiern halt Australia Day (http://de.wikipedia.org/wiki/Australia_Day) die anderen gedanken dem invasion day (http://treatyrepublic.net/images/2011/australia-day.jpg).

Australische Ureinwohner gelten wohl nicht so als Mensch wie die "Invasoren".

Details hab ich mir ersparrt.

Sith happens.

KAJIHEI
17-03-2015, 09:45
Solange man die Beute futtert im Anschluß, na warum denn nicht. Wer Fleisch essen will sollte auch wissen wo es herkommt und warum es sich nicht mehr auf dem Teller bewegt...;)
Wo mir hingegen die Hutschnur platzt ist dieses "Trophäengemetzel"
Da kann noch soviel gefaselt werden von Mensch gegen Natur, kulturelles Erbe etc.
Das war ursprünglich nie Sinn der Übung einen Gämse z.B. abzuschießen und nur die Hörner mitzunehmen.
Wenn ich mir dann noch ansehe das sogar Hobbyballerer in der Schonzeit auf ne Bache mit Jungen ballern ; da seh ich nur noch rot. :mad:
Gottlob hat der Idiot nicht getroffen.

TeamGreen
17-03-2015, 10:27
Stimmt, was verwertbar ist, sollte auch verwertet werden. Und daß Respekt vor der Kreatur und Waidgerechtigkeit nicht verhandelbar sein sollten, ist auch klar. Es gibt aber auch Beute, die man weder essen noch zu einem Mantel verarbeiten kann und die nur zum Zweck der Bestandskontrolle erlegt wird. Was die Trophäen angeht, gebe ich dir uneingeschränkt recht.

KAJIHEI
17-03-2015, 11:04
Stimmt, was verwertbar ist, sollte auch verwertet werden. Und daß Respekt vor der Kreatur und Waidgerechtigkeit nicht verhandelbar sein sollten, ist auch klar. Es gibt aber auch Beute, die man weder essen noch zu einem Mantel verarbeiten kann und die nur zum Zweck der Bestandskontrolle erlegt wird. Was die Trophäen angeht, gebe ich dir uneingeschränkt recht.

Ok. Heute muß man ja diese Art der Bestandskontrolle ja mitmachen, da der Mensch ja schlau genug war das ganze Raubwild zu Tode zu dezimieren.
Nun, wir haben halt den Überblick...

TeamGreen
17-03-2015, 12:08
Es ist noch ein bißchen komplizierter als das... ich rede ja gerade über Raubwild wie Fuchs und Krähen (denen es übrigens blendend geht, ersterem u.a. dank der faktischen Ausrottung der Tollwut in Deutschland durch Impfköder).

TeamGreen
17-03-2015, 12:11
In letzter Konsequenz resultieren diese ganzen Notwendigkeiten natürlich aus unserer Einflussnahme auf unsere Umwelt, die das einstmals vorhandene natürlich Gleichgewicht aus den Fugen gehoben hat. Das ist aber ein Prozess, der schon vor tausenden von Jahren seinen Anfang genommen hat und nicht mehr umkehrbar ist.

Fry_
17-03-2015, 12:12
Ok. Heute muß man ja diese Art der Bestandskontrolle ja mitmachen, da der Mensch ja schlau genug war das ganze Raubwild zu Tode zu dezimieren.
Nun, wir haben halt den Überblick...



Es ist halt etwas kompliziert.
Nehmen wir mal einen Eingriff, der in den Achtzigern vorgenommen wurde: Tollwutimpfung. Tollwut hat ja nicht nur Menschen gefährdet, sondern auch Beutegreifer wie Füchse etc hingerafft. War ne Art natürliche Bestandskontrolle.
Heute gibts dank der Impfungen keine Tollwut mehr bei uns, und die Füchse vermehren sich prächtig. Leider auf Kosten der Hasen und Rebhühner.
Ein häufig gehörtes Argument: "Aber da stellt sich doch ein ökologisches Gleichgewicht ein".
Ebernso wie: "Die Füchse fressen in erster Linie Mäuse".
Beides richtig.
Führt aber dazu, dass das sich einstellende ökologische Gleichgewicht eins ohne Hasen und Rebhühner ist.
Denn gerade weil die Füchse in erster Linie Mäuse futtern, werden die Füchse nicht weniger, nur weil es keine Hasen mehr gibt. Wenn es aber viele Füchse hat, stolpern halt auch mehr Füchse zufällig über nen kleinen Hasen, der ist dann Geschichte. Muss man halt abwägen, ob man das in Kauf nehmen will oder doch lieber Füchse umbringt.

Klar werden jedes Jahr auch reichlich Hasen abgeknallt. Allerdings eher da, wo es noch ne Menge davon gibt.

TeamGreen
17-03-2015, 12:39
Schlussendlich läuft es darauf hinaus, daß anpassungsfähige Generalisten wie Fuchs, Krähe, Schwarzwild und zukünftig wohl auch der Wolf immer einen Weg finden, auch in unserer dichtbesiedelten Kulturlandschaft zurechtzukommen. Das geht ohne unseren Eingriff dann aber zulasten derjenigen Arten, die das nicht können.

Terao
17-03-2015, 12:43
Der Waschbär nicht zu vergessen.

TeamGreen
17-03-2015, 12:57
Ja, und den Marderhund...

Fry_
17-03-2015, 13:06
Interessant wird es rauszufinden, wie weit sich die Gegenwart des Wolfs auf diese Beutegreifer auswirkt. In den USA hatte man sich teilweise durch die Wolfsjagd ein Coyotenproblem eingehandelt.

Eskrima-Düsseldorf
17-03-2015, 13:15
hatte man sich teilweise durch die Wolfsjagd ein Coyotenproblem eingehandelt.

Ich hoffe das hat keine negativen Auswirkungen auf den Roadrunner...!

Willi von der Heide
17-03-2015, 13:32
Mit Großkaliber auf Aborigines.

:mad:


Kreisjägerschaft hatte ich noch nicht bedacht. Alle Angebote die ich interessehalber eingeholt hatte, lagen so bei 2-3k €.

Ich sehe meine Interesse im Jagen übrigens ähnlich wie TeamGreen, einfach mehr über die heimische Flora und Fauna zu erlernen und auch in natura zu erleben. Dazu gehört für mich auch, eben mal das fachmännische auswaiden eines Tieres beigebracht zu bekommen. Mir geht es dabei um das Wissen und das "Handwerk", Spaß am töten von Tieren haben ich keinen.

:halbyeaha


Wo mir hingegen die Hutschnur platzt ist dieses "Trophäengemetzel"


Ich habe so jemanden in der Verwandtschaft ... ist so als ob man auf einem Tierfriedhof zu Besuch wäre ... Hat was gespenstisches.