Vollständige Version anzeigen : Kung Fu in Henan?
BlackTiger
16-03-2015, 18:23
Hallo zusammen,
der Sohn (18 J) eines Bekannten möchte für ein paar Monate nach Henan und dort Kungfu lernen.
Kennt sich irgendwer dort aus und kann Tipps zu den Schulen vor Ort geben? Also bezüglich Qualität, Kosten, Unterbringung, etc.
Links zu Erfahrungsberichten von Leuten, die da waren, könnte ich auch gut gebrauchen.
Ich danke euch..
Tim
blackbeard
16-03-2015, 23:23
Er wird dann höchst warscheinlich einfach Modern Wushu lernen.
Wenn es das ist was er will
Wieviel Geld wäre er denn bereit zu investieren. Der Flug plus Unterbringung, Verpflegung und Training wird so bei um die 3000 Euro liegen für 3-4 Monate, plus minus. Billiger oder teurer geht natürlich immer, umsonst macht das aber keiner, es sei denn man hat jemanden mit sehr guten Beziehungen.
Schreib mal die Taokriegerin (Julia) an, die ist vermutlich noch in China: http://www.kampfkunst-board.info/forum/sendmessage.php?do=mailmember&u=32520
Von den kommerziellen macht die hier einen ganz ordentlichen Eindruck:
Kung Fu Training Masters - Kunyu Mountain Shaolin Kung Fu School China (http://www.chineseshaolins.com/our-shaolin-masters.html)
Ansonsten mal versuchen, die aktuelle Schule von Shi De Cheng in Erfahrung zu bringen, der scheint in Ungnade gefallen zu sein und musste seine Webseite abschalten.
Die ganzen Wushu-Schulen in Dengfeng sind Blödsinn, da geht man lieber zu einem einzelnen bekannten Lehrer, z.B. zu Adam Hsu in Taiwan. Ist auch China und seriös, und chinesisch lernt man da auch.
Die ganzen Wushu-Schulen in Dengfeng sind Blödsinn, da geht man lieber zu einem einzelnen bekannten Lehrer, z.B. zu Adam Hsu in Taiwan. Ist auch China und seriös, und chinesisch lernt man da auch.
Öhem… Taiwan ist nicht China, auch wenn die Volksrepublik das gerne so hätte.
Daß es da unter anderem chinesische Kultur gibt, ist ein anderes Thema.
(Reicht ja schon, wenn unsere liebe Bundesrepublik der VR gegenüber einknickt und seit neustem in den Regierungscomputern kein Taiwan mehr anbieten, nur China (Provinz Taiwan):mad:)
Zum Thema Adam Hsu: Nicht unbedingt so einfach Schüler zu werden, die machen so eine Art Vorstellungsgespräch, wo man überzeugen muss, ob man überhaupt unterrichtet wird. Neuerdings hat er sich mit einer anderen Schule zusammen getan, die Ihre Kurse offensiv vermarkten, zu für Taiwan saftigen Preisen! Keine Ahnung, ob er anderweitig überhaupt noch unterrichtet.
BlackTiger
17-03-2015, 07:15
Er wird dann höchst warscheinlich einfach Modern Wushu lernen.
Wenn es das ist was er will
Ist mir bewusst. Aber ich weiss nicht, ob es psychologisch geschickt ist, das so klar zu äussern. Als 18-jähriger ohne grosse Vorkenntnisse kann man dort bestimmt auch einiges an Basis mitnehmen.
Wieviel Geld wäre er denn bereit zu investieren. Der Flug plus Unterbringung, Verpflegung und Training wird so bei um die 3000 Euro liegen für 3-4 Monate, plus minus. Billiger oder teurer geht natürlich immer, umsonst macht das aber keiner, es sei denn man hat jemanden mit sehr guten Beziehungen.
Schreib mal die Taokriegerin (Julia) an, die ist vermutlich noch in China: http://www.kampfkunst-board.info/forum/sendmessage.php?do=mailmember&u=32520
Von den kommerziellen macht die hier einen ganz ordentlichen Eindruck:
Kung Fu Training Masters - Kunyu Mountain Shaolin Kung Fu School China (http://www.chineseshaolins.com/our-shaolin-masters.html)
Ansonsten mal versuchen, die aktuelle Schule von Shi De Cheng in Erfahrung zu bringen, der scheint in Ungnade gefallen zu sein und musste seine Webseite abschalten.
Die ganzen Wushu-Schulen in Dengfeng sind Blödsinn, da geht man lieber zu einem einzelnen bekannten Lehrer, z.B. zu Adam Hsu in Taiwan. Ist auch China und seriös, und chinesisch lernt man da auch.
Danke für die Infos Klaus. Adam Hsu ist natürlich ne andere Nummer. Nur glaube ich, dass man ohne Vorkenntnisse eh nicht schnallt, was der so treibt. ;) Ich werde den jungen Mann mal vorsichtig fragen, wie sehr er auf "Shaolin" fixiert ist.
Mal ne blöde Frage, wäre es nicht sinnvoller, einfach nach China zu gehen um dort erstmal Chinesisch zu lernen? Und dann nebenbei morgens oder abends in die Parks zu gehen und zu sehen was sich dort so ergibt?
Die Meisten organisierten “Kungfu-Ferienlager” sind doch meist nur Abzocke…
Wenn man sich selbst vor Ort umsehen kann, kann man auch schneller aussortieren, was etwas taugt, oder nicht, wenn’s fest gebucht ist, ist das Geld futsch (Ist natürlich mit 18 schwieriger, weil die Erfahrung fehlen wird um sich ein Urteil bilden zu können).
Dann hat er in jedem Fall etwas davon, weil er zumindest Sprachkenntnisse erwirbt, was heutzutage auf jeden Fall nützlich ist.
Huangshan
17-03-2015, 07:41
fei li hat schon vieles erwähnt,erläutert.
Der Begriff Shaolin, Shaolin Kloster..... wird heutzutage oft als Marketing Begriff von einigen Leuten missbraucht.
Viele haben ein verklärtes,romantisches.... Bild von China, dem Kloster in Henan, was aus Filmen,Büchern..... resultiert.
Info:
Shaolin Kung Fu Training direkt in Shaolin,Bilder,Informationen (http://www.shaolin-wushu.de/main_fr.htm?home_fr0.htm)
Laowai Kampfkunsttouristen werden meistens mit Grundlagen,Wushu Formen und Sanda abgespeist.(Kommerzieles Massentraining,militärischer Drill,Wushu Internate....)
Ich würde das Geld lieber für eine Reise durch China verwenden.
Danke für die Infos Klaus. Adam Hsu ist natürlich ne andere Nummer. Nur glaube ich, dass man ohne Vorkenntnisse eh nicht schnallt, was der so treibt. ;)
Ich war über die Reaktionen sehr überrascht als ich mich in Taiwan nach Adam Hsu umgehört habe – Er hat im Westen einen weit besseren Ruf als in seiner Heimat… vorsichtig ausgedrückt, wurde mir durch die Blume gesagt (direkt kritisiert wird in Asien eher selten), daß er lieber Bücher schreibe als zu unterrichten.
Konnte ich selbst noch nicht überprüfen da ich im Süden lebe, aber ich war fast schon schockiert darüber. Mir gefallen seine Bücher sehr gut und ein Seminar vor vielen Jahren mit A.Hsu hatte ich auch in guter Erinnerung behalten. Aber – ein Seminar ist immer etwas Anderes als regulärer Unterricht.
Aber daß sein Ruf im Westen und Taiwan so gegensätzlich ist, fand ich dann schon sehr überraschend… (das war auch nicht nur eine Person, sondern so gut wie Jeder der mir hier bei meinen Kungfu Recherchen unterkam, ist natürlich trotzdem subjektiv).
karate_Fan
17-03-2015, 12:56
Du könntet dem Sohn deiner Bekannten einfach mal das Forum zeigen, damit er sich einlesen kann.
Den Wunsch einer KK im Ursprungsland zu lernen kann ich voll und ganz verstehen. Der idealistische KK Romantiker in mir möchte das auch. Eine Karate Trainingsreise nach Japan oder Okinawa oder in China einen authentischen Gong Fu zu lernen hat schon was verlockendes an sich. Aber abseits der Träumerei muss man sich natürlich fragen ob sich das überhaupt lohnt?
Einen authentischen Lehrer zu finden, der so mir nichts dir nichts einen Ausländer für kurze Zeit unterrichtet, dürfte nicht so leicht sein.. Und selbst wenn man diesen Jackpott knacken sollte , stellt sich wiederum die Frage wie lang überhaupt bei seinem Lehrer bleiben kann? Reicht die Zeit wirklich aus um viel zu lernen? Wäre schon blöd,wenn dann in die Heimat zurück muss, wenn man anfängt erste Fortschritte zu machen. Wenn es dann den besagten Stil in der Heimat nicht gibt, dann ist der Katzenjammer perfekt.
Vielleicht wäre es wirklich sinnvoller lieber so nach China zu fahren um das Land und die Leute kennenzulernen.
Du solltest dem Jungen auch genau fragen, was er eigentlich möchte, und was er wirklich mit Kung Fu lernen meint?
Möchte er so eine Art Abenteuerurlaub mit etwas CMA haben, oder geht es ihm wirklich darum sich den CMA zu widmen? Dies wäre ein Langzeitprojekt, und da sollte man ihm vielleicht einen Stil an Herz legen, denn es auch der Heimat gibt, denn er dann nach seiner China Reise weiter ausüben kann...
Das wären jedenfalls meine Gedanken zum Thema.
Vielleicht ergeben sie Sinn vielleicht auch nicht..
Ich hatte zu Xu Ji einen etwas anderen Zugang, mich hatte er zum Essen eingeladen. Man sollte wissen dass es auch in China sowas wie Neid und Missgunst gibt. Dass er lieber Bücher geschrieben hat als zu unterrichten kann gut sein, in einer entsprechenden Phase, schliesslich ist der Mann langsam auch mal alt (müsste inzwischen Mitte 70 sein). Kann also auch sein dass er gar nicht mehr selbst unterrichtet. King Li Jen in Taipeh wäre eine ähnliche Adresse, aber der muss ungefähr gleich alt sein. Zum Thema ROC äussere ich mich lieber nicht, dafür gibt es Wikipedia und Geschichtsbücher, sofern die nicht verbrannt und gehackt wurden.
Wenn man nach China möchte um die Sprache zu lernen und mal zu schauen, braucht man GELD. Und eine Idee was man da tun will. Natürlich kann man sich in Shanghai auch gut umhören wer da gute CMA/IMA unterrichtet, aber man braucht Zeit in der einem nicht das Geld ausgehen sollte. Man muss also entweder Deutsch oder Englisch unterrichten oder einen Job finden, und das ohne Chinesischkenntnisse. Das sollte man vollständig vorher klären wie das genau aussehen soll, was das kostet, und was man braucht.
kloeffler
17-03-2015, 14:48
Adam Hsu unterrichtet mitten in Taipeh 3x die Woche fast direkt am Fuße des 101-Wolkenkratzers.
Früher war er am Chiang-Kai-Shek-Memorial, aber das ist 15 Jahre her. Oder ist das der gleiche Platz ?
kloeffler
17-03-2015, 22:03
Ist ein anderer Platz als damals.
Ich hatte zu Xu Ji einen etwas anderen Zugang, mich hatte er zum Essen eingeladen. Man sollte wissen dass es auch in China sowas wie Neid und Missgunst gibt.
Kann natürlich sein, glaube ich im Falle der Leute die ich befragt habe aber eher nicht, das waren keine Leute die selber Schulen haben, worauf sollten die neidisch sein? Im Normalfall sind gerade die Taiwanesen sehr stolz falls es mal jemand aus ihrem kleinen Land zu internationaler Berühmtheit schafft…
Dass er lieber Bücher geschrieben hat als zu unterrichten kann gut sein, in einer entsprechenden Phase, schliesslich ist der Mann langsam auch mal alt (müsste inzwischen Mitte 70 sein). Kann also auch sein dass er gar nicht mehr selbst unterrichtet. King Li Jen in Taipeh wäre eine ähnliche Adresse, aber der muss ungefähr gleich alt sein.
Habe auch gesehen daß er sich mittlerweile mit einem anderen Herrn zusammen getan hat: 7. KUNG-FU LOUNG SCHOOL (http://www.kungfuloung.com.tw/engloung7.htm)
Der Auftritt gefällt mir persönlich gar nicht, sehr reisserisch, hatte Herrn Hsu eigentlich mehr bodenständig in Erinnerung, liegt wahrscheinlich an seinem Geschäftspartner.
Zum Thema ROC äussere ich mich lieber nicht, dafür gibt es Wikipedia und Geschichtsbücher, sofern die nicht verbrannt und gehackt wurden.
Ist nur ein Fakt, daß es zwei verschiedene Länder sind, ob die Länder an sich, oder Ihre Regierungen das anders sehen, oder ob es früher mal eines (für relativ kurze Zeit) war, ändert am Status Quo ersteinmal nichts… Ist aber ein längeres Thema was auch nicht hierher gehört – wenn man nur lange genug zurück geht, dann haben die Chinesen jedweder Art gar keinen Anspruch auf Taiwan, sondern nur deren Ureinwohner, die dort ununterbrochen schon seit 8000 Jahren leben und die nebenbei von den Chinesen der Ming und Qing Dynastie Pacht für ihr Land bekommen haben damit sie sie in Frieden lassen :D
Mal ne blöde Frage, wäre es nicht sinnvoller, einfach nach China zu gehen um dort erstmal Chinesisch zu lernen? Und dann nebenbei morgens oder abends in die Parks zu gehen und zu sehen was sich dort so ergibt?
Die Meisten organisierten “Kungfu-Ferienlager” sind doch meist nur Abzocke…
Wenn man sich selbst vor Ort umsehen kann, kann man auch schneller aussortieren, was etwas taugt, oder nicht, wenn’s fest gebucht ist, ist das Geld futsch (Ist natürlich mit 18 schwieriger, weil die Erfahrung fehlen wird um sich ein Urteil bilden zu können).
Dann hat er in jedem Fall etwas davon, weil er zumindest Sprachkenntnisse erwirbt, was heutzutage auf jeden Fall nützlich ist.
das ist meiner Meinung nach der bessere Weg, ob der für einen 18 jährigen geeignet ist, kann ich nicht beurteilen, da ich den jungen Mann nicht kenne.
Indariel
18-03-2015, 16:36
Ach die Themen wecken immer immer mal wieder den Wunsch doch nach Thailand zu fahren und einfach mal 1 / 2 Monate in nem ordentlichen Camp zu trainieren. :D
Huangshan
18-03-2015, 16:50
Nun ja, viele erwarten den uralten,weisen,erleuchteten.... Meister mit langem weissen Bart, der nach zögern,betteln.... den Laowai/Gweilo in die Geheimnisse des Kung Fu einweiht ............. ;)
Nun ja, viele erwarten den uralten,weisen,erleuchteten.... Meister mit langem weissen Bart, der nach zögern,betteln.... den Laowai/Gweilo in die Geheimnisse des Kung Fu einweiht ............. ;)
Ja, und gefunden wird dann ein Geschaeftsmann, der das Betteln durch harte RMB ersetzt hat und einen in eine Klasse mit anderen Laowai steckt, die ebenso dafuer zahlen durften. :D
Wenn man nach China möchte um die Sprache zu lernen und mal zu schauen, braucht man GELD. Und eine Idee was man da tun will. Natürlich kann man sich in Shanghai auch gut umhören wer da gute CMA/IMA unterrichtet, aber man braucht Zeit in der einem nicht das Geld ausgehen sollte. Man muss also entweder Deutsch oder Englisch unterrichten oder einen Job finden, und das ohne Chinesischkenntnisse. Das sollte man vollständig vorher klären wie das genau aussehen soll, was das kostet, und was man braucht.
Ohne Chineschkenntnisse einen Job finden geht. Allerdings sollte man den vorher in der Tasche haben, ansonsten wird es schwer etwas anderes als ein Touristenvisum zu bekommen, und mit dem darf man nicht arbeiten. Und das sollte man tunlichst auch vermeiden, sonst ist man unter Umstaenden schneller wieder draussen als man gucken kann.
Man sollte sich auch vor Augen halten, dass zumindest in den Metropolen an der Ostkueste das Leben nicht mehr ganz so billig ist wie man vielleicht meint. Klar, man kann sehr billig / einfach leben, aber die meisten merken dann, dass das auch nicht so das wahre ist.
In eher laendlichen Gegenden, bzw. aermeren Provinzen kann man noch sehr billig leben. Aber da sollte man sich besser von irgendwelchen halbromantischen Vorstellungen verabschieden.
Leben in China ist gut, aber es kann manchmal entweder nervtoetend langsam und beschwerlich sein, oder aber nervtoetend schnell und hektisch.
Die meisten Chinesen wuerden jemanden der von einem einfachen leben auf dem Land traeumt wo man dann in die Geheimnisse des Kung fu eingeweiht wird wohl fragen ob man noch alle Latten am Zaun hat.
Leben in China ist gut, aber es kann manchmal entweder nervtoetend langsam und beschwerlich sein, oder aber nervtoetend schnell und hektisch.
Die meisten Chinesen wuerden jemanden der von einem einfachen leben auf dem Land traeumt wo man dann in die Geheimnisse des Kung fu eingeweiht wird wohl fragen ob man noch alle Latten am Zaun hat.
Da sagst du etwas sehr Wahres! Im Groben kann man sagen, daß man schon sehr gute Lehrer finden kann – Aber man muß sich richtig auf Land und Leute einlassen, Zeit und auch unter Umständen sehr viel Geld investieren. Mal schnell hinfahren und Kungfu-Wissen abzocken geht nicht… solche Leute verdienen dann auch daß sie mit McDojo abgespeist werden.
Kungfu ist ja schließlich die durch Zeit und Mühen erlangte Fähigkeit, gell :D
Aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich als Alternative Taiwan empfehlen, da ist das Leben etwas weniger extrem und, v.a. was Unterkunft und Essen angeht, komfortabler und sicherer. Die guten Lehrer sind nur ebenso rar gesäht wie überall, diese Illusionen kann man sich abschminken… auch wenn in jedem Park jemand übt, der Großteil ist nicht der Rede wert.
Huangshan
19-03-2015, 07:06
Soju und fei li haben schon das Wesentliche erwähnt.
Ergänzend zu Situation in der VR China:
Das Leben an der Küste Chinas ist sehr westlich orientiert, wenn man mehr traditionelle Werte sucht, dann muss man Provinzen im Landesinneren aufsuchen , aufs Land fahren.
Selbst einen guten Lehrer,Schule vor Ort zu suchen ist ohne Guanxi(Beziehungen) , wenn man nichts oder wenig von der Kultur,Gesellschaftlichen Strukturen,Sprache....... kennt ein Glücksspiel.
Besser ist es wenn man durch einen seriösen Lehrer aus dem Westen empfohlen wird.
Dann ist es aber auch noch nicht garantiert, dass man als innerer Schüler aufgenommen wird?
Kampfkunst ist ein langer,steiniger,mühsamer,schweißtreibender...... Weg !
Huangshan
19-03-2015, 11:10
fei li:
Eine Frage am Rande, da Adam Hsu schon von dir erwähnt wurde.
Wie ist das Ansehen von Dr. Yang, Jwing-Ming/楊俊敏博士 in den Kampfkunstkreisen in Taiwan ?
Gruss
Huangshan
Mir hat Hsu ein paar körperliche Fähigkeiten gezeigt die man nicht mal eben erwirbt. Ich kann also Leute die ihm ernsthaft die Befähigung zum Unterrichten absprechen wollen nicht ernst nehmen. Allerdings hatte er den Ruf im Lehrgang von Liu Yunqiao zum Bodyguard der beste "Scholar" / Versteher gewesen zu sein, und andere waren die besseren Kämpfer, was aber z.T. Hörensagen und äusserer Eindruck ist. Praktisch bestätigt durch die Art wie King Li Jen einen Freund von mir böse ausgeknockt hat mit einer einzigen Aktion, und der ist körperliche Auseinandersetzungen gewohnt. Wenn man aber selbst die entsprechenden Fähigkeiten erworben hat, und den Ruf als "Scholar" hat, wird man das auch unterrichten können wie man selbst dahin gekommen ist. Was mir auffällt sind Unterschiede zwischen dem Unterricht in Person und den Lehrvideos.
Die meisten Chinesen wuerden jemanden der von einem einfachen leben auf dem Land traeumt wo man dann in die Geheimnisse des Kung fu eingeweiht wird wohl fragen ob man noch alle Latten am Zaun hat.
Na ja, es haben eben schon viele Chinesen gemerkt, dass sie mit dieser Einstellung selber Latten vorm Zaun hatten......
Jedenfalls werden einem heute fast alle Wünsche kommerziell erfüllt. Auch das einfache Leben auf dem Lande, in einem kleinen Kloster in den Bergen, wo man dann nach langer langer Zeit und viel Treue eben in die 'Geheimnisse' eingeweiht wird.....
Ich würde schon sagen, dass es darunter sehr viele seriöse Angebote gibt. Das Problem sind eher unsere Vorstellungen vom echten Kungfu.
Ich halte es jedenfalls nicht für ein Problem, dass es "kommerziell" vermarktet und ausgenutzt wird. Man sollte nur die eigenen Vorstellungen etwas anpassen, bereit sein auch entsprechend zu bezahlen und aber auch von vornherein die Lehrinhalte klar kommunizieren und evtl. einen Lehrvertrag unterschreiben.
Für kleine private Unterrichtseinheiten in den Parks braucht man einfach jemanden, der einen Vorstellt und sagt wie alles abläuft, wenn man es nicht selber kommunizieren kann.
Wenn man einfach nur gut trainieren will und eine schöne Zeit in China erleben will, vielleicht noch mit einer Reise durchs Land zu verbinden, dann sollte man sich einfach bei anerkannten Schulen einschreiben. Die meisten haben Internetpräsentation und schon englischsprachige Schüler vor Ort die bei der Abwicklung helfen können.
Wenn es ein Lebensweg werden soll, dann muss man einfach mit einem Schritt anfangen und dann im Laufe der Zeit immer mehr Feinjustierungen vornehmen, je mehr man in die Szene reinkommt. Da findet man dann schon was gutes.
---- Wie gesagt, die eigenen Erwartungen und Vorstellungen halte ich hier eigentlich für das grösste Problem. Man braucht einfach Geld, muss bereit sein Lehrgeld für Umwege zu bezahlen, dann findet man das was zu einem passt und womit man glücklich werden kann. ----
karate_Fan
19-03-2015, 11:43
fei li:
Eine Frage am Rande, da Adam Hsu schon von dir erwähnt wurde.
Wie ist das Ansehen von Dr. Yang, Jwing-Ming/楊俊敏博士 in den Kampfkunstkreisen in Taiwan ?
Gruss
Huangshan
Diese Frage würde mich auch brennend interessieren. Wobei ich die Fragestellung noch auf den Punkt erweitern möchte, was von seinen Publikationen zu halten ist?
blackbeard
19-03-2015, 15:31
Ich erwähne es nochmal was bereits mehrmals gesagt wurde.
Es wird für den jungen Mann sehr schwer werden autentisches traditionelles Kung Fu in Henan zu erlernen. Seit Mao Tse Tung sind nunmal viele Meister ins Ausland gereist um ihre Existenz zu sichern.
Erklähre das dem Interessenten doch bitte. Zu seinem Bestem
Die Leute gibt es schon noch, man muss sie nur finden. Und die Leute die 2000 schon über 60 waren sterben auch langsam eben aus. Aber die wenigsten solcher alten Kämpen die das im Verborgenen gelernt und praktiziert haben, und nicht hofiert wurden, haben eine kommerzielle Schule wo man von Deutschland aus einfach hinfliegt, 3000 Euro bezahlt und dann ein halbes Jahr lebt.
Mir hat Hsu ein paar körperliche Fähigkeiten gezeigt die man nicht mal eben erwirbt. Ich kann also Leute die ihm ernsthaft die Befähigung zum Unterrichten absprechen wollen nicht ernst nehmen.
Das habe ich auch so nicht gesagt und ist auch nicht meine Meinung! Ich hatte wie gesagt auch Seminare mit ihm und die hatten einen positiven Eindruck hinterlassen. Ich war nur sehr überrascht über die Diskrepanz in der Aussenwahrnehmung und der im Lande selbst…
Ich finde auch daß seine Videos im Gegensatz zum Unterricht und den Büchern fast schon oberflächlich sind.
MagetaDerLöwe
20-03-2015, 01:50
Mir hat Hsu ein paar körperliche Fähigkeiten gezeigt die man nicht mal eben erwirbt. Ich kann also Leute die ihm ernsthaft die Befähigung zum Unterrichten absprechen wollen nicht ernst nehmen. Allerdings hatte er den Ruf im Lehrgang von Liu Yunqiao zum Bodyguard der beste "Scholar" / Versteher gewesen zu sein, und andere waren die besseren Kämpfer, was aber z.T. Hörensagen und äusserer Eindruck ist. Praktisch bestätigt durch die Art wie King Li Jen einen Freund von mir böse ausgeknockt hat mit einer einzigen Aktion, und der ist körperliche Auseinandersetzungen gewohnt. Wenn man aber selbst die entsprechenden Fähigkeiten erworben hat, und den Ruf als "Scholar" hat, wird man das auch unterrichten können wie man selbst dahin gekommen ist. Was mir auffällt sind Unterschiede zwischen dem Unterricht in Person und den Lehrvideos.
Was für Fähigkeiten waren das denn konkret?
fei li:
Eine Frage am Rande, da Adam Hsu schon von dir erwähnt wurde.
Wie ist das Ansehen von Dr. Yang, Jwing-Ming/楊俊敏博士 in den Kampfkunstkreisen in Taiwan ?
Gruss
Huangshan
Da muss ich gestehen daß ich von Dr. Yang noch überhaupt niemanden hier sprechen habe hören… lebt der überhaupt hier? Ich glaube, der ist schon so früh weg von hier und auch sehr US orientiert, daß er hier keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Kann mich aber mal umhören.
Ich persönlich finde seine Bücher wenig hilfreich, die helfen wahrscheinlich nur denjenigen, die bei ihm lernen und anderweitige generelle Infos sind zu dünn gesäht, um interessant zu sein. Da sind A.Hsu Ausätze sehr viel informativer und regen zum Nachdenken über das eigene Training an!
Nur so nebenbei – seine Bücher waren für mich der Weckruf, mein Training komplett umzustellen, bzw, mich nach besseren Lehrern umzusehen :D
Die Leute gibt es schon noch, man muss sie nur finden. Und die Leute die 2000 schon über 60 waren sterben auch langsam eben aus. Aber die wenigsten solcher alten Kämpen die das im Verborgenen gelernt und praktiziert haben, und nicht hofiert wurden, haben eine kommerzielle Schule wo man von Deutschland aus einfach hinfliegt, 3000 Euro bezahlt und dann ein halbes Jahr lebt.
Die gibt es in der Tat. Meiner will nicht einmal Geld für’s Unterrichten (und das ist auch in Taiwan sehr selten). Und er zeigt jedem seine Techniken, solange er nur interessiert ist, Geheimnisse gibt es auch keine – nur die Technik die man noch nicht verstanden hat!
Huangshan
20-03-2015, 06:54
fei li:
Ja,Dr. Yang, Jwing-Ming ist in den USA/Canada....... aktiv und hat viele Bücher,Video verfasst.
In seiner Bio sind einige Lehrer aus Taiwan aufgeführt, also müsste er in den Kampfkunstkreisen in Taiwan bekannt sein?
Dr. Yang, Jwing-Ming | YMAA.COM (http://ymaa.com/publishing/authors/dr.yang_jwing-ming)
Da sind A.Hsu Ausätze sehr viel informativer und regen zum Nachdenken über das eigene Training an!
Nur so nebenbei – seine Bücher waren für mich der Weckruf, mein Training komplett umzustellen, bzw, mich nach besseren Lehrern umzusehen
Bei mir war es Training,Begegnungen und Gespräche über Kampfkunst mit Chinesen aus Südostasien,VR China.... die mir die Augen geöffnet haben.
Glückskeksweisheit 35:
Papier ist geduldig.
fei li:
In seiner Bio sind einige Lehrer aus Taiwan aufgeführt, also müsste er in den Kampfkunstkreisen in Taiwan bekannt sein?
Dr. Yang, Jwing-Ming | YMAA.COM (http://ymaa.com/publishing/authors/dr.yang_jwing-ming)
Das ist mir bekannt, allerdings denke ich, daß er sehr früh schon aus Taiwan weg ist und erst dort bekannt wurde, weswegen er hier wenig bekannt ist.
Die Taiwanesen interessieren sich eher für die Leute die vor Ort sind und bei denen sie auch was lernen können. Seminar-tourismus wie in den USA und Europa gibt es hier eher selten… Eher pragmatisch, nach dem Motto "Wer lehrt in meinem Park an der Ecke?"
Bequemlichkeit wird hier ganz groß geschrieben… ist natürlich guter Kampfkunst nicht unbedingt förderlich ;)
Bei mir war es Training,Begegnungen und Gespräche über Kampfkunst mit Chinesen aus Südostasien,VR China.... die mir die Augen geöffnet haben.
Glückskeksweisheit 35:
Papier ist geduldig.
Da hast du recht – Was am Ende zählt: “Can you walk the talk?” :D
War ja auch nur der erste Anstoß das bisherige Training in Frage zu stellen und nachdem mein damaliger Lehrer keine Antworten hatte, jemanden zu finden der welche hat!
Sich umschauen, vergleichen, analysieren, Fragen stellen und kritisch bleiben, das ist das Wichtigste um weiterzukommen! Nach dem Üben, Üben, Üben natürlich. :)
Konkret waren das Effekte aus Qinggong-Training, denglisch sog. Light-Body-Skills. Aus dem Sitzen drei Meter weit springen und sich im Sprung die Jacke vom Stuhl mitnehmen und in der Luft anziehen. Sah schon aus wie Hollywood mit Fäden, war aber in einem Münchener Restaurant. Und im Beisein anderer Leute sagt er auf mein Nachfragen vorher noch "aaaach, das, sowas gibt's nicht ;)".
Bevor einer fragt, da geht es primär eben NICHT um im tiefen Sitzen dicke Oberschenkel produzieren, sondern um innere Kraft mit dem Torso und Unterkörper emittieren um weit, schnell und hoch zu springen oder ziemlich schnell zu laufen. Dafür gibt es Balanceübungen und dergleichen, und es ist ein Seiteneffekt aus richtigem Circle-Walking.
karate_Fan
20-03-2015, 09:03
Hätte da mal eine Frage an die Leute, die es geschafft haben einen Fuß in die traditionelle KK Welt zu setzen.
Genau genommen lautet die Frage wie ihr das geschafft habt? Reines Glück/Zufall oder würde euch dieses Training durch eine Empfehlung eurer Lehrer in D-Land möglich gemacht?
Hätte da mal eine Frage an die Leute, die es geschafft haben einen Fuß in die traditionelle KK Welt zu setzen.
Genau genommen lautet die Frage wie ihr das geschafft habt? Reines Glück/Zufall oder würde euch dieses Training durch eine Empfehlung eurer Lehrer in D-Land möglich gemacht?
Siehe Wiki:
Gong Fu = Etwas durch harte/geduldige Arbeit Erreichtes
Genauso haben es wohl die Meisten geschafft!
Das und eine gehörige Portion Glück, man muß schon zur richtigen am Richtigen Ort sein… in meinem Falle, bin ich öfter mal umgezogen und habe das Land gewechselt, was mich dazu gezwungen hat, mich neu umzusehen.
In Asien, sind noch dazu oft Beziehungen nötig, um den richtigen Leuten vorgestellt zu werden… die ergeben sich aber oft, wenn man aufgeschlossen ist und seine Hausaufgaben macht, d.h. recherchiert!
karate_Fan
20-03-2015, 09:32
fei li Das ohne harte Arbeit und Fleiß nicht geht, ist ja wohl klar. Aber denke schon, das es früher etwas einfacher war, als noch nicht so viele Westler, nach Asien gingen um KK zu erlernen. Heute könnte man fast von einem kleinen Boom sprechen. Da ist die Gefahr natürlich größer das geschäftstüchtige Chinesen ein paar Leute über den Tisch ziehen.. Die Gefahr besteht immer wenn KK sich zu einem richtigen Wirtschaftszweig entwickelt.
Die Frage stelle ich nur aus reinem akademischen Interesse. Persönlich habe nicht vor nach Asien zu gehen, aber vielleicht sind die paar "Erfolgsgeschichten" ja für die Leute von Interesse die es vor haben.
Bin zwar auch an den CMA interessiert, aber das höchste der Gefühle für mich wäre es mir ein Europa einen guten Lehrer zu suchen. Selbst das ist in meiner derzeitigen Situation nicht möglich. Aber wenn ich mal finanziell besser gestellt bin und noch immer daran Interesse habe sollte werden die Karten neu gemischt.
Aber wie gesagt momentan ist alles rein akademisch.:D
Vielen Dank für deine Antwort.
Aber denke schon, das es früher etwas einfacher war, als noch nicht so viele Westler, nach Asien gingen um KK zu erlernen.
Mhh, da bin zwiegespalten. Einerseits war es damals bestimmt noch “unberührtes Territorium”, andererseits sehr viel schwieriger die Rassismus- und Kulturbarriere zu überwinden.
Ein klarer Vorteil heutzutage ist der, daß die Jugend in Asien sich NULL für die Kampfkünste ihrer Vorväter interessiert! All die schönen Dinge die wir Westler in Asien toll und interessant finden, ist für die Grandpa-stuff. D.h. viele Lehrer sind u.U. froh, motivierte und durchhaltefähige Schüler zu finden. Um die Fitness in Asien ist es oft nicht gut bestellt (spreche für Taiwan), die arme Jugend hier muss so viel lernen und studieren, daß Sport, geschweige denn KK als Zeitverschwendung angesehen wird…
Bin zwar auch an den CMA interessiert, aber das höchste der Gefühle für mich wäre es mir ein Europa einen guten Lehrer zu suchen.
Mach’ dir keinen Kopf, einige meiner besten Lehrer und Kungfu-bekanntschaften habe ich in Europa gemacht (nicht in D allerdings), da sind einige Schätze in europäischen Hauptstädten verborgen… nicht alles Lehrende, sondern welche, die einfach ihr Ding machen und das auf höchstem Niveau!
Huangshan
20-03-2015, 10:45
Kurz:
Bei mir waren es mehrere Faktoren: Interesse seit Kindheit an Ostasien,Kultur,Philosophie....
Kontakt mit Chinesen,Asiaten,Recherche,harte Arbeit,Reisen,Guanxi,Glück,....
Ein klarer Vorteil heutzutage ist der, daß die Jugend in Asien sich NULL für die Kampfkünste ihrer Vorväter interessiert! All die schönen Dinge die wir Westler in Asien toll und interessant finden, ist für die Grandpa-stuff. D.h. viele Lehrer sind u.U. froh, motivierte und durchhaltefähige Schüler zu finden. Um die Fitness in Asien ist es oft nicht gut bestellt (spreche für Taiwan), die arme Jugend hier muss so viel lernen und studieren, daß Sport, geschweige denn KK als Zeitverschwendung angesehen wird…
Beobachtungen:
In der VR China ist die Verwestlichung,Leistungsdruck bei Kindern,Jugendlichen.... auch zu beobachten,Lernen..... danach(Fastfood,Computerspielen, Basketball, Rollerblade, Chatten ,Karaoke,Kino,Shopping/Konsum/Rumhängen in Shopping Malls......)
Einige Eltern aus Bauern,Arbeiterfamilien schicken ihre Kinder zur Ausbildung in Wushu Internate damit sie später einen Job beim Militär,Polizei,Sicherheitskräften,Film.... bekommen.
In einigen Städten sind z.B. kommerzielle Kampfsportschulen wo Taekwondo,Wushu,Sanda... angeboten wird beliebt , dort schicken einige Eltern ihre Kinder nach der Schule hin damit sie sich austoben.
In einigen Hochschulen(Bejing,Shanghai...) wird Wushu,Kampfsport als Studienfach angeboten (Bachelor,Master,Doktor)
Nur wenige chin. Kinder,Jugendliche... sind heutzutage bereit den langen, harten.... Weg der trad. Kampfkünste zu gehen oder haben interesse an Traditionen.
Pech, Glück, Zufall, in der Reihenfolge. Eigentlich habe ich keine "harte Arbeit" gebraucht, sondern langfristige. Doofe Übungen jeden Tag für ne halbe Stunde reicht für Grundlagen völlig, man muss sich nicht die Beine oder den Kopf gegen Holzlatten hämmern. Spielerisch lernt man leichter, und mehr. Von daher empfehle ich, einen Ballsport oder moderaten Kampfsport zu machen (Judo, BJJ, Fechten).
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