Vollständige Version anzeigen : Genauigkeit vs Anwendbarkeit
Hallo Forumgemeinde,
auf einem Seminar eines Vortragenden von dem ich eigentlich viel halte kam am Ende die Aussage so in die Richtung (wer sich das blabla ersparen will bitte gleich die Frage ganz unten lesen :) ) :
"Man sollte sich als Anfänger nicht Fragen wie kann ich einen Boxer besiegen? Wie kann ich einen Kickboxer besiegen? Wie kann ich Muay Thai besiegen? Da man es nicht kann bevor man nicht alle Formen gelernt und verinerlicht hat. Vorher hat man nicht das Verständnis und die Werkzeuge dazu."
Ich bin mir zwar sicher, dass dies absichtlich überspirtzt formuliert war um sich nicht in irgendeinen Theorie blabla zu verrennen aller "Was mache ich gegen einen Jab, Hook, Cross usw.". Jedoch hat mich diese Aussage in letzter Zeit sehr beschäftigt.
Unter anderem vorallem deshalb da in meiner Schule sehr "langsam" Unterrichtet wird. Manchmal bin ich dafür dankbar da man gewisse Feinheiten erst nach der zig 1000sten Wiederholung erkennt, die im Endeffekt eine Große Wirkung haben. Auf der anderen Seite verstehe ich nicht wie ich WC sinnvoll anwenden soll wenn man erst nach 3 Jahren (ein durchaus üblicher Zeitraum bei uns um soweit zu kommen) immer noch nicht die Chum Kiu gesehen habe.
Jetzt meine Frage an euch:
Wie lange habt ihr gebraucht um bis zur Chum Kiu zu kommen bzw. bis zur Dritten und Holzpuppenform? Falls ihr sehr schnell zu diesen Formen gekommen seit, hattet ihr jemals das Gefühl euch fehelen wichtige Grundlagen?
KeineRegeln
03-04-2015, 10:48
Ich schreibe mal aus Sicht des Karate:
Formen können für viele Sachen gut sein. Aber kämpfen kann man nicht ohne Sparring lernen.
Meiner Meinung nach hält euer Trainer euch nur hin.
Als ich noch Wing Chun unterrichtet habe, war es bei uns üblich, dass die Schüler gleich von Anfang an SLT, CK und BJ gelernt haben. Das wurde als drei Teile einer Form angesehen.
Der Sinn dahinter war einfach der, das bei einer Technik der Schüler in der Erklärung auf Bewegungen zurückgreifen kann, die er kennt. Das macht es für den Unterrichtenden deutlich einfacher.
Mir erscheint das einfach sinnvoller, als die Schüler erst Einzeltechniken üben zu lassen, und wenn sie alles mal probiert haben auch noch die passende Form dazu lernen zu lassen.
Und nein, nur weil die gleich am Anfang alle Formen konnten, hätte ich keinen davon nach 3 Monaten Training mit einem Tai- Boxer in den Ring gestellt. Da sollte man noch mal 2-3 Tage länger üben.
Jetzt meine Frage an euch:
Wie lange habt ihr gebraucht um bis zur Chum Kiu zu kommen bzw. bis zur Dritten und Holzpuppenform? Falls ihr sehr schnell zu diesen Formen gekommen seit, hattet ihr jemals das Gefühl euch fehelen wichtige Grundlagen?
Hallo synnnth,
nach 6 Monaten Training (4x Woche) hatte ich den 2.SG und begann mit der Cham Kiu.
Das bedeutet aber nicht, dass ich die SNT nicht weiter trainierte.
Nach insgesamt 5 Jahren durfte ich mit der Biu Tze beginnen.
Noch immer übe ich alle mir bekannten Formen aus.
Ich hatte immer das Gefühl, dass mir etwas fehlt, und das waren nicht nur die Formen. Für mich gibt es keinen Grund, bis zur Perfektion (was ist das überhaupt), eine Form zu "meistern", um sich erst dann die nächste anzuschauen.
Formen sind Unterrichtshilfsmittel. Es gab im Nachhinein keinen Grund, 5 Jahre bis zur Biu Tze zu warten.
Neben den Techniken verändert sich die Bewegungsqualität.
Egal in welcher Sportart, erst lernt man etwas grobmotorisch und roboterhaft Punkt für Punkt. Das machen wir in der SNT und auch Cham Kiu.
Dann wird alles flüssiger, peitschenhafter in der Biu Jee.
Die Holzpuppe schließlich gibt dir ein Feedback zu deinen Bewegungen.
Verbleibt man jetzt zu lange in den ersten beiden Formen, kämpft man auch eher roboterthaft. Natürlich gibt es genügend Partnerübungen, mit denen man auch den Inhalt der Formen vermitteln kann.
Aber warum auf das Hilfsmittel der FormEN verzichten?
Wenn Du schon toll kämpfen kannst, brauchst Du die Formen (hinterher) nicht mehr.
Alle Formen zusammen geben erst die angestrebte Bewegungsqualität.
Gruß Kyra
zeitvertreibi
03-04-2015, 11:37
Auf der anderen Seite verstehe ich nicht wie ich WC sinnvoll anwenden soll wenn man erst nach 3 Jahren (ein durchaus üblicher Zeitraum bei uns um soweit zu kommen) immer noch nicht die Chum Kiu gesehen habe.
SNT ist ohne Schritte, heißt das ihr steht 3 Jahre lang rum?
Ungewöhnlich schnell aus verschiedenen Gründen war jetzt meine Trainingspartnerin, die in gut 3 Monaten die ersten 3 Formen und einen Teil der HP gelernt hat, bzw. verstanden, damit sie sie üben kann. ;)
Dazu muss man vielleicht noch sagen, dass wir die 3. Form nicht so intensiv üben, weil sie für uns einen anderen Stellenwert hat als die anderen Formen, und v.a. Ideen enthält wenns mal nicht so läuft wie gewünscht, während die anderen Attribute schulen, die man immer braucht (nicht, dass das nicht auch der Fall bei der 3 wäre...)
Aber das ist bei uns ja wie man im Forum nachlesen kann etwas anderes als im WT (auch wenn ich das Ganze nicht nachvollziehen kann, aber generellen Zweifel an dem System habe...) - Aber 3 Jahre bis zur CK? Das habe ich ja noch nie gehört. Wo trainierst Du denn? Und wie lange soll es denn dauern, bis Du es auch mal mit einem geübteren Kämpfer aufnehmen kannst? 20 Jahre? Klingt alles sehr merkwürdig. Wo trainierst Du denn, welche Linie?
Formen können für viele Sachen gut sein. Aber kämpfen kann man nicht ohne Sparring lernen.
Meiner Meinung nach hält euer Trainer euch nur hin.
Wir machen sehr viele Patnerübungen. Sparring mache ich in meiner Freizeit mit einem Boxer ;) Das mit dem hinhalten ist so eine Sache. Hat der Trainer aber wenig Grund dazu da finanziell nicht gerade viel für Ihn raus springt, ich denke er will das nur Gewissenhaft machen.
Mir erscheint das einfach sinnvoller, als die Schüler erst Einzeltechniken üben zu lassen, und wenn sie alles mal probiert haben auch noch die passende Form dazu lernen zu lassen.
Genau das hab ich mir auch gedacht.
SNT ist ohne Schritte, heißt das ihr steht 3 Jahre lang rum?
Nein, auch sehr viel Schrittarbeit, Wendungen. Doppelhandtachniken und schön langsam auch Chi sau mit der Anwendung von eben Erwähntem.
Und wie lange soll es denn dauern, bis Du es auch mal mit einem geübteren Kämpfer aufnehmen kannst? 20 Jahre? Klingt alles sehr merkwürdig. Wo trainierst Du denn, welche Linie?
Genau das beunruhigt mich ja :) Mein Trainer wird von jemandem unterrichtet der von Chow Tze Chuen unterrichtet wurde.
Edit: ich trainiere jetzt seit etwa 6 Monaten leider nur 2 mal die Woche + etwa 2 mal die Woche zu Hause.
SELBSTEDIT (unsachlich und kann oberflächlich betrachtet eher provokativ statt auf den Problemkern hinweisend verstanden werden)
Ich hab ca. 3 1/2 Jahre zur CK. gebraucht. Ist bei uns aber die dritte Form weil mir mehr als die klassischen.
Ist aber nicht schlimm, da die Formen bei uns nur Bausteine sind. Das üben mit dem Partner nimmt einen viel größeren Stellenwert ein. Deswegen üben wir sehr intensiv die direkten Anwendungen um gleich die Elemente der SNT abwenden zu können.
Ich hab ca. 3 1/2 Jahre zur CK. gebraucht. Ist bei uns aber die dritte Form weil mir mehr als die klassischen.
Ist aber nicht schlimm, da die Formen bei uns nur Bausteine sind. Das üben mit dem Partner nimmt einen viel größeren Stellenwert ein. Deswegen üben wir sehr intensiv die direkten Anwendungen um gleich die Elemente der SNT abwenden zu können.
Das hört sich so ziemlich nach einer ähnlichen Richtung an. Fährst du gut damit? Wie war der umstieg auf die CK? Hast du dir davor nie gedacht, dass du schon was aus der CK brauchen würdest?
dunyazad
03-04-2015, 12:24
...
Jetzt meine Frage an euch:
Wie lange habt ihr gebraucht um bis zur Chum Kiu zu kommen bzw. bis zur Dritten und Holzpuppenform? Falls ihr sehr schnell zu diesen Formen gekommen seit, hattet ihr jemals das Gefühl euch fehelen wichtige Grundlagen?
SNT ca. 3 Monate, anschl. CK, nach ca. 1 Jahr Gesamtlehrzeit BJ, nach ca. 2 Jahren Gesamtlehrzeit MYJ .
Das Gefühl hätte ich gehabt, wenn ich nach 3 Jahren immer noch keine MYJ gelernt hätte und nach 4 Jahren mit keinem Stock oder den Messern trainiert hätte.
Grundlagen fehlen mir nicht. Ich entdecke aber immer noch neues. Darum lerne ich noch und trainiere mit anderen.
Allerdings gab es nur die klassischen 6 Formen des HK YM Wing Chun.
Ihr scheint eine Lee Shing Linie zu sein.
Das hört sich so ziemlich nach einer ähnlichen Richtung an. Fährst du gut damit? Wie war der umstieg auf die CK? Hast du dir davor nie gedacht, dass du schon was aus der CK brauchen würdest?
Der Umstieg war schon gewöhnungsbedürftig da die CM bei uns ein ganz anderes Bewegungsmuster schult.
Im Nachhinein muss ich sagen, es ist gut, dass die Basis so trainiert wird, dass die sitzt und anwendbar ist.
Die CM erweitert das eigene Game. Die SNT muss aber die Basis schaffen mit der ich kämpfen kann. Und die muss auch ausreichen um gegen andere Stilisten bestehen zu können.
1. Es kämpft nie Stil : Stil sondern Klaus gegen Heinz
2. Die Formen sind Techniken-/Bewegungs-/Prinzipien-SAMMLUNGEN.
3. Die ANWENDUNG ist ganz was anderes ( aber die Basics müssen drin sein )
4. Wenn man schon kämpft ist es EGAL was der andere macht / kann -
das EIGENE Zeugs muß sitzen und der WILLE es durchzusetzen muß
vorhanden sein ( ansonsten ist eh alles nutzlos ).
5. Generell ist es das schlimmste was man machen kann - - - GEGEN-AKTIONEN
gegen einen bereits laufenden Angriff suchen ( wollen ) - keine Zet dafür - vor +
drauf auf den Kerl und das so heftig das dem die Lust vergeht.
Die SNT muss aber die Basis schaffen mit der ich kämpfen kann. Und die muss auch ausreichen um gegen andere Stilisten bestehen zu können.
:ups: :D
Was um Himmels Willen hat die SLT mit kämpfen zu tun?
So langsam wird mir einiges klar und ich kann so manche 'Nachfragen' von Dir nachvollziehen.
dunyazad
03-04-2015, 12:32
:ups: :D
Was um Himmels Willen hat die SLT mit kämpfen zu tun?
..
Die Aussage ist doch korrekt. Sie schafft die Basis. Ohne Basis keinen Aufbau darauf und keinen Kampf.
:ups: :D
Was um Himmels Willen hat die SLT mit kämpfen zu tun?
So langsam wird mir einiges klar und ich kann so manche 'Nachfragen' von Dir nachvollziehen.
In der SNT lernst du diverse Schlagtechniken und das Zentrallinienprinzip.
Ist die erste Form des Stils. Natürlich muss die die grundlegenden Elemente zum Kämpfen enhalten.
Wenn sie das bei vielen nicht tut versteh ich aber warum es beim Kämpfen habert.
Die Aussage ist doch korrekt. Sie schafft die Basis. Ohne Basis keinen Aufbau darauf und keinen Kampf.
Na dann! All das ohne Schrittarbeit, Hüftarbeit, Distanz, Rotation...
Weder SLT noch CK sind zum Kämpfen da! Sie vermitteln Konzepte, Ideen etc.!
Im Übrigen zählt auch die CK zu den 'Basics'!
Ok, von der Linie weiß ich nichts, möchte daher nicht vorschnell urteilen, siehe Maddin, jedoch wenn man behauptet, dass man die Formen alle zum Kämpfen braucht, sollte das nicht so lange dauern - und genau bei diesem Punkt würde ich mal nachfragen, wie das wirklich gmeinet ist/war. Scheint (!) mir in traditionellen chinesischen Zeiteinheiten gedacht zu sein bzw. die Didaktik ausgelegt auf Leute, die täglich viele Stunden trainieren können - mit 2x die Woche macht das aber imo keinen Sinn - ist aber nur ne Vermutung...
In der SNT lernst du diverse Schlagtechniken und das Zentrallinienprinzip.
Ist die erste Form des Stils. Natürlich muss die die grundlegenden Elemente zum Kämpfen enhalten.
Wenn sie das bei vielen nicht tut versteh ich aber warum es beim Kämpfen habert.
Danke für die Erleuchtung!
Schade das WSL nicht mehr von Dir lernen kann. Aber vielleicht kannst Du unserer Linie ja noch das Wing Chun erklären und beibringen.
:D
dunyazad
03-04-2015, 12:41
Na dann! All das ohne Schrittarbeit, Hüftarbeit, Distanz, Rotation...
Weder SLT noch CK sind zum Kämpfen da! Sie vermitteln Konzepte, Ideen etc.!
Im Übrigen zählt auch die CK zu den 'Basics'!
Ich glaube du missverstehst Maddin.G oder ich missverstehe ihn?
Dass SLT und CK Konzepte, Ideen etc. vermitteln ist doch unstrittig.
mst: schließe doch nicht unbedingt von Dir auf andere, bei mir ist es zwar genauso, aber Du weißt ja gar nicht genau, wie die Pin San Linie sich das denkt, wie der Sinn der Formen und die Didaktik aufgebaut ist, scheint ja nach allem was Maddin erzählt doch eine recht praxisorientierte Linie zu sein...
Außerdem erinnere ich mal an die Barry Lee Leute die die CK auch erst recht spät zeigen für WSL Verhältnisse, und zwar wenn die SLT richtig gut ist und die Struktur der SLT aufgebaut - verständlich, aber ich mache es dennoch anders, dafür ist mir die CK zu wichtig, wenngleich die CK mit ausgebildeter Struktur wirklich was anderes ist - nur mal für mich...
..... und zwar wenn die SLT richtig gut ist und die Struktur der SLT aufgebaut - verständlich, aber ich mache es dennoch anders, dafür ist mir die CK zu wichtig, wenngleich die CK mit ausgebildeter Struktur wirklich was anderes ist - nur mal für mich...
Deshalb kommt sie auch bei uns so spät denke ich. Wurde mir noch nie so gesagt aber die Betonung liegt immer auf Struktur und dass das alles (Grundtechniken wie in der SLM) mit der richtigen Struktur funktionieren muss bevor man weiter geht.
mst: schließe doch nicht unbedingt von Dir auf andere, bei mir ist es zwar genauso, aber Du weißt ja gar nicht genau, wie die Pin San Linie sich das denkt, wie der Sinn der Formen und die Didaktik aufgebaut ist, scheint ja nach allem was Maddin erzählt doch eine recht praxisorientierte Linie zu sein...
Mir ging es dabei nicht um seine Linie! Mir geht es um seine Art, einfach mal zwischen den Zeilen lesen. Ob hier, im JKD Unterforum, der SV oder dem Taijiquan! Und nun auch noch die Belehrung auf das Kämpfen und dem Verständnis des Yong Chun bezogen! Wieviel Verständnis hat er denn, in wie vielen Linien trainiert? Vielleicht verstehe ich ihn nur nicht, aber mich nervt es mittlerweile.
Habe übrigens kein Problem mit anderen Linien und Sichtweisen. Habe WT trainiert, dann WC und jetzt PhB VT und interessiere mich für Yong Chun im Allgemeinen, ohne Vorurteile oder Wertung bis auf die KRK-Linie gesehen.
Danke für die Erleuchtung!
Schade das WSL nicht mehr von Dir lernen kann. Aber vielleicht kannst Du unserer Linie ja noch das Wing Chun erklären und beibringen.
:D
Ich dachte WSL hat auch geboxt? Dem müsste daher klar gewesen sein, dass die Basis schon die kämpferischen Skills vermitteln muss. Ist in jedem kämpferischen Stil so.
Und die Form ist bei uns lediglich ein Teil der Basis.
Ich mag seine Art auch nicht, aber das hat doch erstmal nichts mit seiner Linie zu tun, ich meine er kennt nur dese wirklich und natürlich viel ausm Forum, aber das wird er besser beantworten können. Naja.
@TE:
Ok, kann sein. Traditionell wurde in China auch langsamer gelehrt soweit ich weiß, das hat ja auch einen Sinn, aber ist denke ich nicht kompatibel zu unserer Zeit. Abgesehen davon kann ich die SLT auch nicht perfekt, ich muss sie immernoch ständig üben! CK das gleiche - und wer das Verständnis unserer Linie hat, weiß auch warum.
Vielleicht kennst DU es schon, aber es gab hier mal ein schöne Video mit
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f135/chow-tze-chuen-yip-mans-unterricht-wooden-dummy-kicking-157929/
sehr interessant!
Bei uns gehört de CK halt auch zur Basis....
Mir ging es dabei nicht um seine Linie! Mir geht es um seine Art, einfach mal zwischen den Zeilen lesen. Ob hier, im JKD Unterforum, der SV oder dem Taijiquan! Und nun auch noch die Belehrung auf das Kämpfen und dem Verständnis des Yong Chun bezogen! Wieviel Verständnis hat er denn, in wie vielen Linien trainiert? Vielleicht verstehe ich ihn nur nicht, aber mich nervt es mittlerweile.
Habe übrigens kein Problem mit anderen Linien und Sichtweisen. Habe WT trainiert, dann WC und jetzt PhB VT und interessiere mich für Yong Chun im Allgemeinen, ohne Vorurteile oder Wertung bis auf die KRK-Linie gesehen.
Und was genau hätte man zwischen den Zeilen bei deinen provokativen und unsachlichen Meldungen heraus lesen sollen? Ich les nur folgendes zwischen deinen Zeilen: Anscheinend ist deine Meinung disbezüglich schon zu festgefahrn, so dass du dich nicht mit anderen Sichtweisen, Meinungen und Menschen auseinandersetzen kannst.
@anghell
danke fürs video verlinken
Und was genau hätte man zwischen den Zeilen bei deinen provokativen und unsachlichen Meldungen heraus lesen sollen? Ich les nur folgendes zwischen deinen Zeilen: Anscheinend ist deine Meinung disbezüglich schon zu festgefahrn, so dass du dich nicht mit anderen Sichtweisen, Meinungen und Menschen auseinandersetzen kannst.
Hast Du sogar irgendwo Recht. Aber sei mal eine Weile im Forum.
Nur zu Erklärung:
Ja wir (pin san) lernen die CK relativ spät, je nach Trainingsintensität so 2-4 Jahre. Aber das bedeudet beileibe nicht, dass wir bis dahin ohne Wendung, Schrittarbeit, Kraftgenerierung aus der Wendung usw. üben. Da ,wie Maddin schon gesagt hat, wir kleine Zwischenformen üben die solche Trainingsinhalte abdecken. Im Prinzip stellt die SLT die Basis, dann kommt Schrittarbeit und Wendung dazu und erst wenn das sitzt die CK.
Nur zu Erklärung:
...
Dazu muss man noch sagen, dass man Konzept und Form unterscheiden muss. Die Form vermittelt gewisse Konzepte. Jedoch nicht alle.
Dazu gibt es diverse Partnerdrills die das schulen. Mit der CK kommen neue Konzepte hinzu, die eben wieder in Partnerdrills geübt werden.
Die Formen sind nur Bausteine und enthalten auch nicht alles.
@ TE:
MMn. sollten die Basiskonzepte völlig reichen zum Kämpfen. Sind das bei euch alle Formen gebe ich angHell aber recht. Der Weg deines Trainers ist zu langsam.
WingChun77
03-04-2015, 17:18
Hallo!
Jetzt meine Frage an euch:
Wie lange habt ihr gebraucht um bis zur Chum Kiu zu kommen bzw. bis zur Dritten und Holzpuppenform? Falls ihr sehr schnell zu diesen Formen gekommen seit, hattet ihr jemals das Gefühl euch fehelen wichtige Grundlagen?
Ich denke, dies hängt stark vom Charakter des/der Anwender/in ab. Ich für meinen Teil bin ein bekennender Autodidakt, der zu Beginn erst einmal zügig den Überblick über ein Thema haben möchte, um sich dann individuell die Inhalte anzueignen.
Ein uns allen bekannter Großverband war vor zig Jahren der Einstieg in die Materie, aber die salamitaktische Verfütterung der Inhalte sowie diese Standartabwertsätze "das ist zu früh für dich" war mir dann als europäisch-aufgeklärter Weltmitbürger zu blöde. Ergo habe ich mich woanders umgeschaut und natürlich auch ausgetauscht.
So gesehen kamen dann die drei waffenlosen Formen recht zügig aufeinander, wenngleich die Durchdringung derselben bis heute anhält. Von "zu schnell" kann ich hier nicht reden, da schon viel Vorerfahrung vom Karate da war und sich die dortigen Inhalte mit dem Wing Chun geradezu didaktisiert und auch simplifiziert haben. Ist wie die deutsche Grammatik, die man erst versteht, wenn man in Latein unterrichtet wird.
Eine kleine Anketode dazu:
Freies Chi-Sao mit einem höhergraduierten Anwender und auf einmal rennt der schreiend (regelrecht aus der Fassung gebracht) zum Trainer: "DER DA MACHT BIU-TSE-ELLENBOGEN! DAS DARF DER NOCH GAR NICHT!" Da wird einem erst einmal bewusst, wie die zum Teil ticken...
LG
Günther
WingChun77
03-04-2015, 17:27
1. Es kämpft nie Stil : Stil sondern Klaus gegen Heinz
(...)
5. Generell ist es das schlimmste was man machen kann - - - GEGEN-AKTIONEN gegen einen bereits laufenden Angriff suchen ( wollen ) - keine Zet dafür - vor + drauf auf den Kerl und das so heftig das dem die Lust vergeht.
Ich liebe deine Postings ! ! ! :yeaha: ...und DEN Klaus kennen wir ja noch...:D
Na dann! All das ohne Schrittarbeit, Hüftarbeit, Distanz, Rotation...Weder SLT noch CK sind zum Kämpfen da! Sie vermitteln Konzepte, Ideen etc.! Im Übrigen zählt auch die CK zu den 'Basics'!
Wo hier gerade die CK aufkommt: Mir hat mal ein Chinese bei einem Seminar gesagt, dass die CK dazu da ist, auf dass die Ar****ler die Lust verlieren.
Zitat: "You now! Dis is laig a siliction in se xyz-sistem!"
LG
Günther
[QUOTE=dunyazad;3344548]Ich glaube du missverstehst Maddin.G oder ich missverstehe ihn?
Kann so und so sein, wer weiß das schon?!
Mir ging es einzig um die Aussage, das Dir die SLT alles vermittelt und dieses Level reicht um gegen andere Stilisten zu bestehen.
Damit gehe ich nun mal nicht konform. Liegt aber wahrscheinlich an der unterschiedlichen Didaktik, da unser IP Man Yong Chun in der Systemvermittlung nun mal sehr an die Formen gekoppelt ist. Da kann man weder mit den ersten 2 Formen kämpfen(bei dem was ich unter kämpfen MIT und IM System verstehe, rumhampeln oder in andere Stile verfallen unter Druck/Stress kann man immer, auch komplett ohne Formen) noch sollte man 3 Jahre mit den Konzepten der 1.Form beschäftigt sein (bei normalen Talent, regelmäßigen Training und einfachsten geistigen Voraussetzungen um Konzepte, Ideen und Kuits zu verstehen).
Besten Gruß
Nachtrag
Auch verwundert mich sein plötzliches Verständnis über das Konzept der Centerline, womit ja immerhin Ausrichtung, Struktur und 'Kampfverhalten' irgendwie Hand in Hand gehen. Bisher gab es dazu ständig angebliches Unverständnis gepaart mit Kopfschütteln.
Ich liebe deine Postings ! ! ! :yeaha: ...und DEN Klaus kennen wir ja noch...:D
Günther
Hallo Günther - danke für's Lob - ich schätze deine Beiträge ebenfalls sehr,
besonders zu den "inneren" Dingen / Erkenntnissen :)
Zu DEM Klaus ( Hennrich ): ohne den wäre ich nie zum WT gekommen -
einfach weil es bei ihm ( brutal ) EINFACH war, wir kamen im Training nur
selten bis SG 5 - Inhalte + "rundes schwabbel - ChiSao" ... und seine
talentierten Schüler haben sich bestens bewährt .. diejenigen die es
genau so übernommen haben: EINFACH + SOFORT + ALLES GEBEN.
( klar waren das nicht alle Schüler. so ca. 30 % hatten's drauf, der
Rest lief halt so mit um die Räume zu füllen und die ehrgeizigen zu
bremsen :D )
Der wichtigste Satz den er je von sich gegeben hatte ( weis nicht woher er
das selbst hatte ):
"im WT nehmen wir die Dinge so wie sie kommen aber wir gehen ihnen entgegen"
SO das Schwing-Schwung ausgeführt klappt es !!! Und zwar gnadenlos gut !
Also die Basics und den "historischen" Balast zwangsweise mitnehmen ( da
für's Weiterkommen vorgegeben ) und vor Allem:
DIE ANWENDUNG ÜBEN - am Mann - und der wehrt sich ...
Meine Lieblingsübung ( vermisse ich sehr ) war "Einer in der Mitte und die
anderen greifen( kontrolliert ) mit unabgesprochenen Techniken an und
der Bursche in der Mitte muß damit klar kommen" ... und sehr sehr schnell
kriegt man raus dass wenn man einen Angriff im Ansatz siehr ... sofort VOR !
Später bei SG 10 sind wir an einem mehrtägigen Groß-Lehrgang tagelang
2 x 3 Stunden umeinandergeflitzt mit genau dem was ich im Kreis gelernt
hatte - hat auch geklappt.
Zum Thema: ganz klar müssen die Grundlagen sehr sehr genau eingeübt
werden - bei der freien Anwendung geht diese Genauigkeit natürlich flöten
da der Gegner als Spaßverderber agiert.
Aber wenn die Basics nicht GENAU eingeübt werden - was bleibt dann
bei der Anwendung noch übrig ???
Der TanSao "in die Luft" ist ein anderer wie an der Puppe und das
Ding bei einem Gegner dem unter die Ellbogen zu schieben und ihn auszuheben
... wer kommt denn so weit ... da für diese Anwendung kaum trainiert ( habe
ich im Training nie und niergends gesehen - nur davon gehört ! ).
Es ist schwierig nach den "alten Methoden" zu lernen - da zwangsläufig
recht langweilig .. ich kenne zwar Leute die sich stundenlang mit EINER
Bewegung abquälen bis diese sitzt und man auch die ANWENDUNG WEIS !
Die Mehrzahl der Schüler will eher unterhalten werden, also abwechslungs-
reiches Training - - - zu Lasten der Genauigkeit und die Anwendung geht
gleichzeitig verloren.
Dann stellen die sich auch noch hin und versuchen sich im "Sparring"
wobei die stilinternen Bewegungen komplett wegfallen und eine Art
schlechtes Boxen mit komplett ausgestrecktem Arm draus wird ( um den
bösen Gegner auf Distanz zu halten damit der nicht trifft ).
In unserer Stilgruppe brauchen wir die Nahdistanz und wenn der Gegner
netterweise auch noch entgegen kommt sind wir da schneller drin - und
dann muß man "nur noch" das machen was ständig geübt.
Reine Einstellungsache :)
Beispiel aus dem Escrima, der Lehrer erklärt:
"viele wollen im Training nicht den Verteidiger machen sondern lieber
selbst angreifen ... besser wäre eine Einstellung GEIL DA GREIFT EINER
AN UND ICH KANN ZEIGEN WAS ICH DRAUF HABE".
Bitte nicht so verstehen dass ich was mit "Verteidigung" am Hut hätte,
ich meine damit dass man damit leben muß in einer Distanz zu arbeiten
in der man in der Regel selbst was ab bekommt.
Wer was anderes sucht oder gar verspicht ... weiterträumen !
Schöne Oster-Feiertage an alle ( hab einige Oster-Wochenende mit
4 1/2 Tages-Lehrgängen auf'm Schloß verbracht und war immer geil ! )
BUJUN
@ mst78
Die Formen machen Sinn UND SPASS wenn man weis WAS man da WARUM
macht.
Und wozu das ( später ) bei der Anwendung nützt.
Mal sehen, wer hatte mir das damals so beigebracht ????
= sbsolututteli-NIEMAND :mad:
Keine Kritik oder Beschwerde - die wußten es ganz einfach selbst nicht.
Grüße
BUJUN
BlackFist
04-04-2015, 08:26
Ich finde, Sätze wie "Euer Lehrer hält euch hin" nahe an Geschäftsschädigung.
Es ist nun mal so, dass der ein oder Andere aus der Sicht des Lehrers sein anderes "Programm" bzw. Material einfach noch nicht kann und dann kommt dieser Ein oder Andere und jammert den Leuten hier im Forum solche Sätze wie "ich hab noch nicht einmal dies oder das" vor !
In der Regel sind das Leute, die ihr Training nicht ins Leben integriert haben und eigentlich neidisch sind auf den Fleiß der anderen.
Zum anderen ist es doch so, dass genau diese Leute, die alles sehr schnell lernen (kaufen) wollen die Lacher im Netz sind.
Jeder hatte schon mal das Gefühl, ich sollte eigentlich schon längst das nächste bekommen. Warum krieg ich das nicht von meinem Lehrer ? Aber dazu gibt es in der Regel vernünftige Gründe.
Ich will damit nicht sagen, dass es nicht solche Lehrer gibt, die jemanden hinhalten, aber diese Spezies ist in der heutigen Zeit eher rar, da es keine Geheimnisse im Ving Tsun gibt, sondern einem nur die eigene Präzision verhilft, gutes Ving Tsun zu erlernen (und einige andere Punkte wie Ausdauer, Geduld, guter Lehrer etc.) .
WingChun77
04-04-2015, 08:31
Guten Morgen!
(...) Zu DEM Klaus ( Hennrich ): ohne den wäre ich nie zum WT gekommen - einfach weil es bei ihm ( brutal ) EINFACH war, wir kamen im Training nur selten bis SG 5 - Inhalte + "rundes schwabbel - ChiSao" ... (...)
Wenn ich an die Zeit mit DEM K.H. denke, dann wird mir bewusst, dass solch Charakterköpfer im jetzigen Verband gar nicht mehr gewollt wären. Ich beaupte, dass die jetzige Anwendergeneration mit diesem Typus Vermittler gar nicht mehr zurechtkommen würde. Zu eckig im Charakter zu wenig glatt und justiziabel-korrekt nach außen...
Damals in Mannheim ("MANNEM") Neckarau saß er meist einen Großteil der Zeit kippchenrauchend (Marlboro) auf seinem Stuhl und hat beobachtet. Am besten waren die die Chi-Sao-Erschießungskommandos nach dem "warming up": Alle in eine Reihe aufstellen und dann wurde mit ihm "gerollt" - meist keine fünf Sekunden lang und du bist nach hinten oder zur Seite "geflogen".
Nicht, dass der groß Sektionen gemacht hätte! Mitnichten! Auch wenn die Vergangenheit verklärt, so meine ich, dass der auch nicht immer die klassische Chi-Sao-Kombination (Bong, Tan, Fok) gerollt hat. Sektionen gab es für ihn meist nur für die Prüfungen. Einer der wenigen Menschen, die das Wing Chun (instinktiv?) simplifiziert und anwendungsorientiert didaktisiert haben.
Eine Erlebnis noch, dann höre ich auf:
In die "Mannemer Schule" kam ich damals als stolzer 5. SG. Hat den überhaupt nicht interessiert und so wurde auf mich die ersten Wochen ein kleiner, drahtiger, zäher 2. SG (den sehe ich heute noch vor mir) los gelassen, mit einem martialischen Druck (KFS und VS inklusive) nach vorne. Ich war dies von meiner alten Trainingsstätte nicht gewohnt und auf einmal wurde einem die unterschiedliche Vermittlung der Inhalte verschiedener Trainingsorte klar! Überhaupt waren die Mannemer angenehm brutal unterwegs - hinten am Park war auch eine Schule, die gingen ähnlich ab.
Zu diesem "alten Schlag" hat auch Boztepe gehört und auf seinen Lehrgängen (so ich mich da richtig erinnere) wurden kaum Programme geübt. Was gedrillt wurde, waren Druck nach vorne, Keil, KFS, KFS und noch einmal KFS in Kombination mit Schrittarbeit - in allen Variaten und aus allen Positionen.
Waren echt schöne Zeiten damals ! ! !
Schöne Ostern !
LG
Günther
PS Am besten war doch im Schloss immer das Bettlaken über der HP :D
WingChun77
04-04-2015, 08:40
Ich finde, Sätze wie "Euer Lehrer hält euch hin" nahe an Geschäftsschädigung. Es ist nun mal so, dass der ein oder Andere aus der Sicht des Lehrers sein anderes "Programm" bzw. Material einfach noch nicht kann und dann kommt dieser Ein oder Andere und jammert den Leuten hier im Forum solche Sätze wie "ich hab noch nicht einmal dies oder das" vor !
Warum denn Geschäftsschädigung? Ist doch kein Geheimniss, dass die AnwenderInnen gerade in den großen Wing Chun Verbänden hingehalten und durch gestreckte Programme immer wieder ausgebremst werden.
Unterschiedliche Lerntypen brauchen unterschiedliche Lernkanäle und einen individuellen Zuschnitt. Ich würde sogar soweit gehen, dass sich in den Kampfkünsten - gerade im Wing Chun - eine Selbstselektion befindet. Mit anderen Worten: Selbst wenn du einem Novizen direkt die 3. Form zeigst, kann er damit kaum was anfangen. Daher geht er automatisch wieder zu seiner 1. Form und den dortigen Inhalten zurückt.
LG
Günther
Ich finde, Sätze wie "Euer Lehrer hält euch hin" nahe an Geschäftsschädigung.
Es ist nun mal so, dass der ein oder Andere aus der Sicht des Lehrers sein anderes "Programm" bzw. Material einfach noch nicht kann und dann kommt dieser Ein oder Andere und jammert den Leuten hier im Forum solche Sätze wie "ich hab noch nicht einmal dies oder das" vor !
In der Regel sind das Leute, die ihr Training nicht ins Leben integriert haben und eigentlich neidisch sind auf den Fleiß der anderen.
Zum anderen ist es doch so, dass genau diese Leute, die alles sehr schnell lernen (kaufen) wollen die Lacher im Netz sind.
(...)
Ich will damit nicht sagen, dass es nicht solche Lehrer gibt, die jemanden hinhalten, aber diese Spezies ist in der heutigen Zeit eher rar, da es keine Geheimnisse im Ving Tsun gibt, sondern einem nur die eigene Präzision verhilft, gutes Ving Tsun zu erlernen (und einige andere Punkte wie Ausdauer, Geduld, guter Lehrer etc.) .
Ach, und was Du machst ist nicht rufschädigend? Kennst Du den TE oder alle TEs? Kennst Du die ganzen Lehrer, die das Deiner Meinung nach nicht machen? Außerdem hat er einfach nur gefragt und sich nicht beschwert. :rolleyes:
Und er geht 2x die Woche + 2x zu Hause, dei anderen Schüler brauchen ca. 3 Jahre für de CK, aber der Lehrer behauptet ohne alle Formen zu kennen, braucht man nicht kämpfen. Das ist das Thema!...^^
"Man sollte sich als Anfänger nicht Fragen wie kann ich einen Boxer besiegen? Wie kann ich einen Kickboxer besiegen? Wie kann ich Muay Thai besiegen? Da man es nicht kann bevor man nicht alle Formen gelernt und verinerlicht hat. Vorher hat man nicht das Verständnis und die Werkzeuge dazu."
Allein das eine solche Aussage tatsächlich auf Seminaren getätigt wird, sagt irgendwie alles darüber, in was für einer Phantasiewelt so viele *ing*un-ler leben.
Woher kommt diese paranoide Angst sich gegen die Boxer, Kickboxer, Judoka, Ringer etc. auf dieser Welt verteidigen zu müssen?
Vor allem weil man doch jede Form des sportlichen Vergleiches kategorisch ablehnt.
Ich kenne ja einige *ing*ung-ler und war auch schon auf Seminaren und immer, wirklich immer wieder werden andere KK/KS als Beispiel herangezogen und gezeigt, wie man diese doch *knacken* kann.
Das passiert auch in privaten Gesprächen, es scheint fast schon ein pawlowscher Reflex zu sein.
Man kann sich gefühlt kaum mit einem Praktizierenden unterhalten, ohne das irgendwann kommt: "Ach du machst ja XY, ist ne tolle Sache aber bei uns lernt man in Grad YZ wie man euch fertig macht."
Und solche Sätze kommen von ganz normalen Leuten, die auch nicht Doof oder Unfreundlich sind.
Für die ist das in keinster Weise despektierlich gemeint, sondern schlicht und ergreifend eine Tatsache.
Es geht ja scheinbar ständig darum, wie man diese ganzen bösen Kampfsportler auf dem Erdenrund die einem ständig ans Leder wollen, so richtig schön fertig macht aber woher kommt das?
KeineRegeln
04-04-2015, 10:39
@BlackFist:
3 Sachen
1. schrieb ich auch extra "meiner Meinung nach".
2. habe ich bisher nur KK's gemacht, bei denen Wissen für das Kämpfen selbst nicht zurück gehalten wird. Kenne ich nur von Leuten, die meist in bestimmten Künsten unterwegs sind.
3. Bezogen auf deinen Post selbst, haben meine Vorposter bereits treffend geantwortet.
@Bero: habe neulich irgendwo geschrieben, dass ich vor paar Tage ein Telefonat zwischen einer jungen Frau, Typ Ute, und ihrem Freund mit bekam, dass Sir nun WT macht und sie dort lernen, alle KK der Welt zu besiegen..
Hätte gerne mal mit dem Trainer gesprochen (ja, ich meine sprechen). :/
gigablue
04-04-2015, 10:54
Es macht bei keiner Kampfsport art sinn auf irgendeine Form,Kata,Box Techniken zu warten.
Wir sind alles Menschen und aus diesem grund sind die Bewegungen die man Lernt beschränkt durch unsere Körper!
Wenn du einen Guten Lehrer hast wirst du alle Techniken und Formen innerhalb von ein paar Monaten können und kennen.
Natürlich werden sie nicht perfekt sein, das macht die Zeit und die Übung mit dir.
Beispiel Karate, mein Nachbar macht das schon seid Jahren und er meinte damals zu mir "komm zu uns in den Verein, nach cirka 3 Monaten hast du alle Techniken mal gemacht" "Die Katas sind nicht so wichtig, denn da übst du nur Bewegungs abläufe"
"Nach cirka 2 Jahren wirst du das erste mal auf einer Meisterschaft gehen und sehen ob du was gelernt hast"
Nun ja ich habe mich für den leichten Weg entschieden und mache Boxen, und ja ich kenne und habe alle Bewegungen schon gemacht!
Ob sie perfekt waren? nein, aber das kommt mit der Zeit.
Kein Kampfsport braucht Jahrelanges warten um eine Bewegung zu lernen!!!!!
Nachtrag
Auch verwundert mich sein plötzliches Verständnis über das Konzept der Centerline, womit ja immerhin Ausrichtung, Struktur und 'Kampfverhalten' irgendwie Hand in Hand gehen. Bisher gab es dazu ständig angebliches Unverständnis gepaart mit Kopfschütteln.
Das Verständnis war immer da. Lediglich das Versteifen auf diese und das Ausklammern von anderen Angriffswinkeln wurde kritisch hinterfragt.
Das Verständnis war immer da. Lediglich das Versteifen auf diese und das Ausklammern von anderen Angriffswinkeln wurde kritisch hinterfragt.
Verdrehe bitte nicht Worte und Sinn!
Man machte Dir das 'ideale' Agieren klar, niemand klammerte was aus. Das sind lediglich Deine Interpretationen, bzw. was Du herauslesen willst. Nie hat jemand Dir gesagt man kenne kein Rausgehen, keine anderen 'Angriffswinkel' etc.! Im Idealfall arbeitet man nun mal im YM Yong Chun auf und mit der Centerline. Den kurzen und direkten Weg, und so richtet man sich auch aus! Das es auch andere Möglickeiten/Konzepte gibt, sieht man schon in den Formen, spätestens in der 3. Handform!
Aber das der ein oder andere :rolleyes: mal gern absichtlich verdreht und falsch versteht sieht man auch in Threads des JKD, SV oder neuerdings beim Taijiquan!
Das soll es dann aber endgültig gewesen sein, bin langsam dessen müde.
Und ja, ich weiss, in Deiner Linie ist alles besser, schneller, anders, moderner, kämpferischer,......DAS wahre Wing Chun halt, und auf andere Unterforen bezogen eben DER Kampfstil.
Schönen Samstag.
Kurz mal nicht rein geschaut und schon gehts rund hier :)
Nur mal generell (weil oben mal erwähnt :)) ich bin nicht faul oder unzufrieden mit dem was und wie ich es lerne.
Ich wollte nur mal generell einen vergleich zu anderen Schulen/ Unterrichtsstilen haben. Rein Interessehalber. Bzw. mir Anregungen holen wie ich für mich selbst weiter komme.
Allein das eine solche Aussage tatsächlich auf Seminaren getätigt wird, sagt irgendwie alles darüber, in was für einer Phantasiewelt so viele *ing*un-ler leben.
Woher kommt diese paranoide Angst sich gegen die Boxer, Kickboxer, Judoka, Ringer etc. auf dieser Welt verteidigen zu müssen?
Vor allem weil man doch jede Form des sportlichen Vergleiches kategorisch ablehnt.
Ich kenne ja einige *ing*ung-ler und war auch schon auf Seminaren und immer, wirklich immer wieder werden andere KK/KS als Beispiel herangezogen und gezeigt, wie man diese doch *knacken* kann.
Das passiert auch in privaten Gesprächen, es scheint fast schon ein pawlowscher Reflex zu sein.
War wohl mein Fehler da das Zitat völlig aus dem zusamenhang gerissen wurde und noch dazu von mir wohl schlecht übersetzt. Noch dazu hab ich es nicht mehr ganz genau im Kopf :)
Zur Erklärung, es war ein Anfängerseminar(SLT bis Einführung Einhändiges CS): Zum Schluss des Seminars entstand die Diskussion warum es im traditionellen WC so ungleich mehr Techniken gibt den Brustbereich(Bauch bis Hals) zu schützen gegenüber Techniken die den Kopf schützen. Die Antwort war, dass als WC entstand vorallem Stile in der Region bekannt waren die versuchen Solarplexus, Herz, .. und andere vitale Punkte zu treffen.
In weitere Folge kam natürlich das Heutzutage Stile wie Boxen, Kickboxen, MT .. sehr populär sind und somit jeder eher versuchen wird deinen Kopf zu treffen.
Die Aussage mit der ich hier schlecht übersetzt eingeleitet habe, war denke ich eher so gemeint, dass man sich nicht im kompetativen Bereich, soll heißen mit trainierten Sportlern messen kann da einem noch wichtige Grundlagen fehlen. Ist irgendwie so als würde man einem Boxer nach seinem zweiten Sparingkampf sagen: he super du bist nicht KO gegangen du solltest drüber nachdenken Profi zu werden.
Sicher kann man es trotzdem probieren nur wird man dann eben kein WC machen, sondern in etwas anderes zurück fallen (wurde glaube ich weiter oben auch schon mal so erwähnt) aber um sich mit WC gegen jemandem durchsetzen zu können der gut Trainiert ist in was auch immer wird man alle Techniken benötigen.
Ich hoffe ich habe jetzt keinen weiteren Glaubenskrieg ausgelöst :)
peace
WingChun77
04-04-2015, 21:42
Ich hoffe ich habe jetzt keinen weiteren Glaubenskrieg ausgelöst :)peace
Ich will dir mal was sagen:
Jeder Praktizierende, der sich ernsthaft mit dem Wing Chun hat versucht auseinanderzusetzen (sich dabei verbandsübergreifend öffnet und immer mal wieder über den eigenen Horizont schaut), kommt früher oder später an einen Punkt, an welchem es nur noch SEIN Wing Chun gibt. Gerade weil es recht überschaubar strukturiert und damit auch didaktisierbar.
Parallelen zwischen einzelnen oder aber mehreren AnwenderInnen mögen sich immer finden, aber letztenendes machen wir doch alles unser eigenes Ding.
Damit ist das Ziel einer KK erreicht:
Sie formt den/die Anwender/in, um wieder selbst geformt zu werden.
LG und FROHE OSTERN!
Günther
PS
Wo wir gerade österlich werden: Ich warte immer noch auf den "Luther des Wing Chun", der uns von den alten Lasten befreit und neue Wege aufzeigt.
LG und FROHE OSTERN!
Günther
PS
Wo wir gerade österlich werden: Ich warte immer noch auf den "Luther des Wing Chun", der uns von den alten Lasten befreit und neue Wege aufzeigt.
Dafür ist es noch viel zu früh, die Zeit ist noch nicht reif. Es geht noch zu wenigen um Yong Chun ansich, dafür noch zu vielen um Ego, Selbstdarstellung, Profit, S...vergleich usw.!
Ps: Allerdings wäre mir ein Reformator der Einigung lieber, statts einer wie Luther welcher die Spaltung nur voran treibt um am Ende doch die Seiten zu wechseln, Brände zu hinterlassen und mit einer Nonne zusammen zu leben.
Frohe Ostern für die Evangelen und Katholiken, den Rest schöne Feiertage!
Den orthodoxen Brüdern einen schönen Palmsonntag :)
dunyazad
05-04-2015, 05:34
...
Es geht ja scheinbar ständig darum, wie man diese ganzen bösen Kampfsportler auf dem Erdenrund die einem ständig ans Leder wollen, so richtig schön fertig macht aber woher kommt das?
Jahrzehntelange Konditionierung.
Durch Ansagen im Unterricht. "Gib mir mal nen Karatetritt.", "Gib mal nen Schwinger wie ein Boxer.", "Versuch mal einen Polizeigriff wie im Ju Jutsu." usw...
Durch Lehrgänge. "Wie wehrt man ... ab."
Die entstehen, weil früh- oder spätpubertierende Schüler fragen: "Du Sifu was mache ich denn wenn ....." oder einfach nur, weil sich ein Meister, der in den USA unbedingt ein großer Schauspieler werden will, darstellen möchte.
Durch öffentliche Vorführungen. wing chun wurde "gegen" das Shaolin Kung fu und seine Enkel (Karate) entwickelt. Der Angreifer trägt zufällig einen Gi.
Durch Videos. Der Angreifer trägt einen Gi, Thai Box Hosen, einen typischen "Kung Fu" Anzug etc...
Angefangen hat damit meiner Meinung nach der UrUrUr-Großmeister des Kung Fu Marketings - Leung Ting. In Deutschland eingeführt durch den Erfinder des WT. Perfektioniert durch den König (Wortspiel für Insider ;)) des WT-Marketing.
Und ja, ich weiss, in Deiner Linie ist alles besser, schneller, anders, moderner, kämpferischer,......DAS wahre Wing Chun halt, und auf andere Unterforen bezogen eben DER Kampfstil.
Hab ich nie gesagt, nur, dass wir es anders machen. Wenn du aber jeden meiner Kommentare so liest erklärt das einiges.:rolleyes:
Hilft aber dem TE nicht als geh ich auf den Rest nicht mehr ein.
~Wolf´s Den~
05-04-2015, 18:13
Die Wahrheit liegt immer in der Mitte.
Ich brauche Genauigkeit, um mich weiterzuentwickeln. Aber ich brauche auch Anwendbarkeit um den Boden auf dem ich stehe zu verteidigen.
Alle Übungen, inkl. Formen, die darauf abzielen die Präzision einer Bewegung zu verbessern sollten nachhaltig und ernsthaft trainiert werden.
Jedoch kämpft man mit diesen Übungen als solche nicht, sondern mit dem Produkt, dass nach jahrelangem intensiven Training aus ihnen erwächst.
Aber ich kann nicht warten bis ich von diesem Training profitiere und dann erst verteidigungsfähig werde. Deshalb benötige zusätzlich ein Muster der Anwendbarkeit, dass möglicherweise grob geschnitten ist und genauso intensiv trainiert werden muss.
Erst wenn sich fein & grob sich ergänzen, yin und yang eins werden, erst dann wird man zur Waffe.
Darüber hinaus sollte man sich einen offenen Geist bewahren, Crosstraining und -sparring mit anderen Systemen und Sportarten betreiben und zuzusehen, dass der Körper in Form bleibt.
Alles in allem ... harte Arbeit ... eben Kungfu.
Sicher kann man es trotzdem probieren nur wird man dann eben kein WC machen, sondern in etwas anderes zurück fallen (wurde glaube ich weiter oben auch schon mal so erwähnt) aber um sich mit WC gegen jemandem durchsetzen zu können der gut Trainiert ist in was auch immer wird man alle Techniken benötigen.
Klingt für mich irgendwie so als würde einen Boxer die ersten 3 Jahre Jab Cross trainieren lassen und dann erst die Deckung zeigen.
Elementare Dinge sollte sofort gelehrt werden und sie sollten mit entsprechenden Training sofort umgesetzt werden können. Kannst du nicht mit dem Kämpfen was du die ersten 3 Jahre lernst wird nicht plötzlich das den Ausschlag geben was danach kommt.
Wie die Basis aussehen muss ist vl. in jeder Linie verschieden aber die Basis muss Kampf relevant sein. Egal was für einen Stil der andere macht. Am Ende entscheidet das Niveau.
Boxer können in der Regel in ihren ersten WKen auch noch nicht alles umsetzen, die Basis aber schon. Und die muss daher funzen.
Ich hoffe ich habe jetzt keinen weiteren Glaubenskrieg ausgelöst :)
Ach, jeder hier sollte eine dicke Haut haben.;)
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.