Vollständige Version anzeigen : Aikido der Linie: Christian Tissier
hans-charles
15-04-2015, 19:36
Hallo,
nachdem ich wieder einige positive Ratschläge, von den liebenswürdigen Aikido-ka erhalten habe,
sah ich mir einfach aus Zeitvertreib im Internet einiges über Aikido an.
Was fand ich da unter:
Aikido in Berlin - Aikidoschule Berlin - Zentrum für Kommunikation und Bewegung (http://www.aikidoschule.de)
Aikido in Berlin
Aikido - Kommunikation in Bewegung
der Verein ist in der Tradtionslinie : Christian Tissier . 7. Dan , Aikikai.
ich habe mir erlaubt den Text zu lesen.
Was war ich erstaunt, ....
Gruß
:ups:
Wieso? Wegen des "Fernab von Selbstverteidigung und Kampfsport" Geschwurbels?
Boah, die sind ja echt gut im Diversifizieren. Aiki-Yoga, Aiki-Fit, Aiki-Soft, Aiki-Flow, Aiki-Run. Da hat jemand aufgepaßt in der Marketingvorlesung. Respekt.
Scheint perfekt abgestimmt auf eine urbane love&peace cappucino-Zielgruppe. Ist bestimmt total super entspannt dort auf der Matte. Und was will man mehr!
Ja, die Berliner sind immer ein bisschen hipper als alle anderen. Die Texte verursachen mir Aiki-Kopfweh - allerdings kann man es den Leuten auch nicht recht machen, wird SV angepriesen, ereifern sie sich, werden Friedens-Klischees feilgeboten, geifern sie. Hans, mach was gegen deine Langeweile. Wie viele Dojoseiten hast du durchforstet, um diese Site zu finden? Du wohnst nicht mal in Berlin. Ich kenne bessere Beschäftigungen als meine schmale Freizeit mit Internetauftritten einer KK zu verbringen, die ich nicht leiden kann. Das Rentenalter scheint Trolle zu gebären.
hans-charles
16-04-2015, 08:12
Hallo lieber Ki-Wi,
ich immer wieder begeistert von Deinen freundlichen und liebevollen Zeilen.
Warum hast Du nicht einfach diese Seite über ein Aikido-Dojo hingenommen, einfach wertfrei?
Ich finde es gut, wenn man den Leuten schon vor dem ersten Training sagt, wohin der Weg geht.
Was daran falsch ist, kann ich leider nicht nachvollziehen.
Nur eine Antwort auf Deine Frage, Du mußt einfach Aikido, Harmonie, friedliche Kampfkunst bei Deiner Suchmaschine eingeben.
Wünsche Dir einen wundervollen Tag, die Sonne wird uns heute wieder ganz toll verwöhnen, daher wird der PC jetzt ausgeschaltet.
Gruß
:D
Inushishi
16-04-2015, 09:56
Ja, die Berliner sind immer ein bisschen hipper als alle anderen.
Ehrlich gesagt, auch wenn ich die Texte selber auch ein bisschen schmalzig finde, kann ich sie verstehen. Berlin ist ne scheiß große Stadt und die Schule scheint mir kein Verein zu sein, sondern kommerziell geführt. Das heißt man hat mehr als 30 andere Aikido-Angebote allein als Konkurrenz, die vielzahligen Angebote anderer Kampfkünste will ich mal gar nicht erwähnen. Zielgruppen orientiertes Marketing ist hier also ein muss um den Kopf über Wasser zu halten.
Auf der anderen Seite finde ich es sehr sympathisch das sie sich von Selbstverteidigung und "Kämpfen um zu gewinnen" distanzieren. Da weiß man gleich wo man dran ist. Das muss ja nicht heißen das die da nur Gruppenkuscheln betreiben oder das das Training nicht fordernd ist. Es ist nur ne klare ehrliche Ansage: Wenn es dir vor allem darum geht Selbstverteidigung zu lernen oder Wettstreite zu gewinnen sind wir nicht das richtige Dôjô für dich.
Da hast du sicherlich recht - mir wäre ein solche Festlegung zu einseitig und ich glaube auch nicht, das es einen vollständigem Aikido gerecht wird. Aber letztlich ist es nur eine Webseite.
Kommt mir ein bisschen zu budoromantisch daher aber wers mag.:)
ebrenndouar
16-04-2015, 21:00
Kommt mir ein bisschen zu budoromantisch daher aber wers mag.:)
Ich lese da nur selbstgefälliges Geschwalle ohne Substanz.
AlexAikido
16-04-2015, 21:19
Och, Lydia ist für Aikido eigentlich super. Macht ein schönes Tissierlike Aikido. Die Seite find ich aber auch sehr ....interessant. Wenn du Lust hast Hans und mal da bist: geh hin und schaus dir an :) Ich glaub ich mach mal Aiki-Yoga Schnuppertraining mit :D
Lord Sharka
19-04-2015, 11:07
Ich mache selbst Aikido und finde den Text normal.
Gibt dort nichts wo ich sage, dass wäre zu Übertrieben im Vergleich zum normalen Konsens. Es ist generell ziemlich schwer eine Kampfkunst in Worte zu fassen, da wohl die meisten eher auf Bewegungen und Spüren ihr Augenmerk legen als auf Worte.
Dazu kommt, dass es in Berlin sehr viele unterschiedliche Sportarten generell gibt und alleine beim Aikido auch viele andere Dojos( wie Inushishi bereits beschrieben hat). Außerdem ist die Blütezeit von Aikido auch schon vorbei, d.h. das Interesse in Aikido ist nicht mehr so stark. Und dann den wenigeren Interessierten erklären warum sie zu Aikikai genau bei dem Lehren sollen, ist eine schwierige Aufgabe.
Aber letztlich ist es nur eine Webseite.
Jiep genau. Friede Freunde.
Alfons Heck
19-04-2015, 12:13
Hallo Lord,
Ich mache selbst Aikido und finde den Text normal.
Gibt dort nichts wo ich sage, dass wäre zu Übertrieben im Vergleich zum normalen Konsens.
ich mache selbst kein Aikido und für so jemanden vertragen sich der Text
Fernab von Selbstverteidigung und Kampfsport entdecken Erwachsene, Jugendliche und Kinder hier die Tugenden von Aufrichtigkeit, Ritterlichkeit, Integrität und Loyalität als Leitmotive eines ausgeglichenen Lebens.
und der Hinweis
...stehen wir in der Tradition des französischen Aikidolehrers Christian Tissier, 7. Dan Aikikai Tokio, aus Paris.
einfach nicht.
Gruß
Alfons.
carstenm
19-04-2015, 12:17
Warum nicht?
Alfons Heck
19-04-2015, 12:23
Weil für mich Herr Tissier für ein handfesteres Aikido steht. Zwar nicht Herrn Seagal like aber immerhin so in die Richtung.
carstenm
19-04-2015, 12:53
Auf der Seite von Christian liest man u.a.:
"Aikido ist ein Erziehungssystem ... .
Die Werte dieser Kunst, wie Respekt, Vertrauen und Selbstbeherrschung, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit habe ihren Ruf als Schule des Lebens begründet."
;)
hans-charles
19-04-2015, 14:00
Hallo Alfons Heck,
den Text über das Aikido-Dojo in Berlin habe ich vorgestellt.
Warum?
Ich möchte keine Aikido-ka ärgern, das will ich ausdrücklich betonen.
Vielmehr soll deutlich werden, es gibt im Aikido wie in anderen Kampfkünsten auch, Karate, Taekwondo ... verschiedene Strömungen.
Auch über Hapkido kannst Du das lesen:
Willkommen bei SHINSON HAPKIDO :: Bewegung fuer das Leben .::. Darmstadt (http://www.shinsonhapkido.de)
Untertitel: Bewegung für das Leben
Oder sieh Dir die neuste Ausgabe der Karate des DKV an.
- Gesundheitssport Karate- das Zertifikat
dass DKV Karate präventiv für die Gesunderhaltung von Körper und Geist wirkt, ist schon immer bekannt und vielfach....
oder noch ein Hinweis:
Erfolgreiche KVBW- Shotokan-Danvorbereitung für Jukuren 50 +
Auch das ist Karate.... wie das " Wettkampf- Karate " ...
noch einen Gruß
:)
Lord Sharka
19-04-2015, 21:29
@ Alfons Heck
Ist im Prinzip kein Widerspruch, da es immernoch Aikido ist und damit auf den Lehren von Ueshiba beruht. Die Grundidee von Frieden und Eintracht sollte schon vorhanden sein. Ansonsten wäre es kein Aikido mehr und würde Aikikarate oder so heißen. ;)
Fernab von Selbstverteidigung und Kampfsport entdecken Erwachsene, Jugendliche und Kinder hier die Tugenden von Aufrichtigkeit, Ritterlichkeit, Integrität und Loyalität als Leitmotive eines ausgeglichenen Lebens.
In unserer Sporthalle findet auch Judo statt und die haben ein Flyer angebracht mit ihren Idealen. Auch so ziemlich dasselbe wie oben.
Ich stelle mir gerade die Frage, welche Schule denn das Gegenteil lehrt, also Unehrlichkeit, unehrenhaftes Verhalten und Verrat. :D
welche Schule denn das Gegenteil lehrt, also Unehrlichkeit, unehrenhaftes Verhalten und Verrat.Machiavelli? :cool:
Oder wie hats der alte Munenori ausgedrückt: Deception is the foundation of the martial arts.
ebrenndouar
20-04-2015, 10:07
Die Grundidee von Frieden und Eintracht sollte schon vorhanden sein. Ansonsten wäre es kein Aikido mehr und würde Aikikarate oder so heißen. ;)
Karate beruht also auf Unfrieden und Zwietracht?
Karate beruht also auf Unfrieden und Zwietracht?Welche Kampfkunst denn nicht?
Wenn jetzt wieder jemand mit "Den Speer anhalten" kommt, fress ich`n Yari. :mad:
hans-charles
20-04-2015, 10:45
Hallo Terao,
wollte auch schon einige Zeilen schreiben.
Aber Deine Antwort ist super gut.
Welche Kampfkunst denn nicht?
Wenn jetzt wieder jemand mit "Den Speer anhalten" kommt, fress ich`n Yari. :mad:
Alfons Heck
20-04-2015, 11:11
Auf der Seite von Christian liest man u.a.:
"Aikido ist ein Erziehungssystem ... .
Die Werte dieser Kunst, wie Respekt, Vertrauen und Selbstbeherrschung, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit habe ihren Ruf als Schule des Lebens begründet."
Auf der Seite Christian Tissier Shihan 7° Dan Aikïkaï, Aïkido (http://www.christiantissier.com/) ? Wo? Mein französisch tendiert gegen Null.
Aber die Seite zeigt schon klar das er Aikido als Kampfkunst betrachtet während die im ersten Text verlinkte Seite den kämpferischen Aspekt total außen vor lässt.
Es macht schon einen Unterschied ob man eine Kampfkunst unterrichtet die auch noch weitere Aspekte schult. Oder ob man den kämpferischen und den Selbstverteidigungsaspekt ausklammert und Bewegungen mit anderen Zielen ausführt.
Gruß
Alfons.
Alfons Heck
20-04-2015, 11:26
Hallo hans-charles,
Auch über Hapkido kannst Du das lesen:
Willkommen bei SHINSON HAPKIDO :: Bewegung fuer das Leben .::. Darmstadt (http://www.shinsonhapkido.de)
Untertitel: Bewegung für das Leben
wenn du mal geschaut hättest was ich unten verlinkt habe wäre dir aufgefallen das ich bei Meister Ko einige Jahre trainiert habe. Auf der Seite ist auch ganz klar zu lesen was unterrichtet wird: Trainingselemente - SHINSON HAPKIDO :: Bewegung fuer das Leben .::. Darmstadt (http://www.shinsonhapkido.de/shinson-hapkido/hapkido-trainingselemente/)
Es ist eindeutig mit Shinson als ein spezielles Hapkido gekennzeichnet.
Das Shinson Hapkido Training beinhaltet drei Grundelemente:
1.die Ausbildung von Herz und Geist: Meditation, Konzentrations- und Achtsamkeitstraining
2.die Stärkung der Energie: Atemtechniken und Ki-Training
3.die Regeneration und Kräftigung des Körpers: Heilgymnastik, Aufbau- und Konditionstraining, Kampf- und Bewegungskunst.
Man erkennt, Kampf ist nur ein Teil des Trainings und steht in der Prioritätenliste am Ende.
Shinson Hapkido steht für sich und bezieht sich nicht auf andere Lehrer/Meister oder Hapkido-Stile. Es zeigt was es ist.
Gruß
Alfons.
ebrenndouar
20-04-2015, 11:37
Welche Kampfkunst denn nicht?
Wenn jetzt wieder jemand mit "Den Speer anhalten" kommt, fress ich`n Yari. :mad:
Einen Yari zu fressen ist halt auch eine Methode ihn unschädlich zu machen.
Aber im Prinzip meinte ich das Gleiche, nur andersrum formuliert.
carstenm
20-04-2015, 11:41
@ Alfons:
Das steht auf der Seite des Cercle Tissier zu dem Unterricht für Kinder (http://www.cercletissier.com/arts-martiaux-paris/aikido-enfants/).
Ich denke, ich verstehe schon was du meinst.
Aber es ist tatsächlich so, daß in dem Unterricht von Christian diese "persönlichkeitsbildenden Aspekte" sehr zentral sind. Er sagt ausdrücklich, daß aus seiner Sicht aikidô als ein edukatives System zu verstehen ist.
Und ich habe ihn mehr als einmal sagen hören, daß sämtliche Techniken, die er öffentlich unterrichtet üben läßt, ausschließlich als didaktische Formen zu verstehen sind. Das heißt, sie sind definitiv nicht gemeint als Techniken, mit denen man 1:1 so kämpfen kann.
Nichtsdestotrotz - oder vielleicht gerade deswegen ;) - ist das, was er unterrichtet, sehr bodenständig und handfest. Und ist dabei gleichzeitig ein vergleichsweise weiches aikidô. Unter anderen aikidôka wird es häufig nicht zu effektiveren Richtungen gezählt.
Einen Yari zu fressen ist halt auch eine Methode ihn unschädlich zu machen.Fachgerecht lässt man allerdings den anderen den Yari fressen. Und dann hat man ihn ja, seinen Frieden. :)
Machiavelli? :cool:
Oder wie hats der alte Munenori ausgedrückt: Deception is the foundation of the martial arts.
Wr Wahrheiten verrät, erzählt oder wahre Wahrheiten weiterverbreitet wird nicht mit einen Kalauer unter drei Zeilen bestraft.
Ergo ist das...
ebrenndouar
20-04-2015, 13:42
[QUOTE=carstenm;3352195Er sagt ausdrücklich, daß aus seiner Sicht aikidô als ein edukatives System zu verstehen ist. [/QUOTE]
Nur für Kinder, oder auch für Erwachsene?
carstenm
20-04-2015, 13:57
Nur für Kinder, oder auch für Erwachsene?Auch für Erwachsene. Es geht für Christian beim Üben ganz wesentlich um die Ausbildung einer Persönlichkeit anhand des Übens eines budô.
ebrenndouar
20-04-2015, 15:26
Und ich habe ihn mehr als einmal sagen hören, daß sämtliche Techniken, die er öffentlich unterrichtet üben läßt, ausschließlich als didaktische Formen zu verstehen sind. Das heißt, sie sind definitiv nicht gemeint als Techniken, mit denen man 1:1 so kämpfen kann.
Didaktik zum erlernen einer Kampfkunst ist ja etwas ganz anderes als Erziehung zu Werten oder Tugenden wie " Respekt, Vertrauen und Selbstbeherrschung, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit". Vielleicht hat es ja einen Grund, warum das auf der Seite "Aikido enfants" zu lesen ist, man sollte das im Zusammenhang lesen:
"Aïkido club de renommée mondiale pour les adultes, Le Cercle Tissier a aussi une section enfant qui initie les jeunes de Vincennes. Les valeurs de cet art, comme le respect, la confiance et le contrôle de soi, l’entraide, ou encore l’honnêteté ont fait sa réputation d’école de la vie."
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Persönlichkeitsbildung bei den meisten Erwachsenen die zum Aikidotraining kommen, zum großen Teil abgeschlossen ist. Man kann sich zu bestimmten Werten bekennen, wenn man sie in seine Persönlichkeit integriert hat. Einen Erwachsenen kann man in diesem Sinne nicht "erziehen".
Entfaltung oder Entwicklung im spirituellen Sinne ist etwas anderes, aber davon lese ich bei Tissier nichts.
carstenm
20-04-2015, 15:42
Einen Erwachsenen kann man in diesem Sinne nicht "erziehen".Das ist reflexiv gemeint: Es geht darum aikidô, bzw. das Üben als Weg zu erleben, sich selber zu entwickeln.
Und ich erlebe weder in meiner beruflichen Praxis, noch auf der Matte je Menschen, deren persönliche Entwicklung abgeschlossen sei ...
... im Gegenteil: Nicht selten beginnt ein solcher Weg erst im Erwachsenenalter ...
Entfaltung oder Entwicklung im spirituellen Sinne ist etwas anderes, aber davon lese ich bei Tissier nichts.Nein. Zu spirituellen Aspekten habe ich auch nie etwas von ihm gehört.
Alfons Heck
20-04-2015, 21:30
Ist im Prinzip kein Widerspruch, da es immernoch Aikido ist und damit auf den Lehren von Ueshiba beruht. Die Grundidee von Frieden und Eintracht sollte schon vorhanden sein. Ansonsten wäre es kein Aikido mehr...
Naja...bei einem Meister der einige Personen getötet hat von einer "Grundidee von Frieden und Eintracht" zu reden finde ich schon gewagt. Das was Ueshiba konnte und in ein System verpackte ist sicher etwas handfester als eine friedliche Teerunde mit Kuschelfaktor ;)
Gruß
Alfons.
ebrenndouar
20-04-2015, 23:00
Das ist reflexiv gemeint: Es geht darum aikidô, bzw. das Üben als Weg zu erleben, sich selber zu entwickeln.
Und ich erlebe weder in meiner beruflichen Praxis, noch auf der Matte je Menschen, deren persönliche Entwicklung abgeschlossen sei ...
... im Gegenteil: Nicht selten beginnt ein solcher Weg erst im Erwachsenenalter ...
Das sind zwei unterschiedliche Dinge, persönliche Entwicklung ist nicht das Gleiche wie Persönlichkeitsentwicklung. Bei der zweiten bilden sich die Grundzüge recht schnell heraus, während erstere ein Leben lang anhalten kann.
Lord Sharka
20-04-2015, 23:36
Karate beruht also auf Unfrieden und Zwietracht?
Nö, ich habe wie im Deutschen üblich den oberen Teil zuerst geschrieben und dann denn Unteren, daher bestand für mich kein Bezug. Außerdem war der Name nur als Beispiel gemeint.
Soviel ich weiß, hat Ueshiba auf seinen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg die Idee des unendlichen Friedens entwickelt.
Das was Ueshiba konnte und in ein System verpackte ist sicher etwas handfester als eine friedliche Teerunde mit Kuschelfaktor
Man kann auch nebeneinander leben, es muss nicht immer miteinander oder gegeneinander sein.
Ich denke, dass Machiavelli auch diese Ideale befolgt. Als Beispiel würde ich Loyalität anführen, da Machiavelli Söldner nicht empfehlt.
Aber okay ich bin ja auch ziemlich begeistert von Thomas Hobbes. :D
Ich lese da nur selbstgefälliges Geschwalle ohne Substanz.
Ist halt wieder zielpublikum wellnesverwöhnte hipster oder sowas in der art.:D
Würde mich persönlich abschrecken und mehr zum yoga oder pilates treiben (konflikte im leben sind normal aber bitte ohne kampf, ohne gegegngewalt, ohne abwehr, ohne konfrontation, tja bleibt ja nur noch viel liebe übrig:rolleyes:). Darüber ob es wie auf der seite behauptet natürlich ist, friedlich zu leben ließe sich angesichts mannigfaltiger gegenbeispiele nicht nur beim menschen ganz lange streiten und da haben sich selbst schon philosophen die köpfe zerbrochen ("Der mensch ist von natur aus schlecht aber er kann gegen sein böseres innerees ankämpfen." / "Der mensch ist von natur aus gut und wird erst durch sein umfeld verdorben aber er kann sich seiner wahren natur besinnen und diese zur blüte bringen."). Ich hätte diese friedlichkeit wenn überhaupt höchstens als ein erstrebenswertes ziel postuliert.
Ich mache selbst Aikido und finde den Text normal.
Gibt dort nichts wo ich sage, dass wäre zu Übertrieben im Vergleich zum normalen Konsens.
okay aiki-yoga nicht aber wären aiki-taebo, aiki-fit-for-fun, aiki-bodybuilding und aiki-ninjutsuvielleicht dinge, die dich ein ganz klein wenig aufhorchen lassen würden oder die homepage "interessant" finden?:D
Machiavelli? :cool:
Oder wie hats der alte Munenori ausgedrückt: Deception is the foundation of the martial arts.
jaja munenori der olle engländer.:D
Welche Kampfkunst denn nicht?
Wenn jetzt wieder jemand mit "Den Speer anhalten" kommt, fress ich`n Yari. :mad:
Ist doch in ordnung wenn jemand damit kommt solange er auch um die anderen deutungsmöglichkeiten weiß die möglicherweise näher am kern des ursprungs vom begriff budo liegen.
da es immernoch Aikido ist und damit auf den Lehren von Ueshiba beruht. Die Grundidee von Frieden und Eintracht sollte schon vorhanden sein. Ansonsten wäre es kein Aikido mehr und würde Aikikarate oder so heißen. ;)
Es macht schon einen Unterschied ob man eine Kampfkunst unterrichtet die auch noch weitere Aspekte schult. Oder ob man den kämpferischen und den Selbstverteidigungsaspekt ausklammert und Bewegungen mit anderen Zielen ausführt.
Ich hab ja den eindruck das die leute aus dem zielpublikum meist das zweite wollen, was auch völlig legitim ist, oft aber auch mit dem anspruch dass man THEORETISCH natürlich voll leute verhauen könnte wenn man wollte aber man will ja nicht. Ist auch erst dann ein problem, wenn man auf der straße ungefragt wollen muss obwohl man gar nicht kann.:o
bei einem Meister der einige Personen getötet hat von einer "Grundidee von Frieden und Eintracht" zu reden finde ich schon gewagt. Das was Ueshiba konnte und in ein System verpackte ist sicher etwas handfester als eine friedliche Teerunde mit Kuschelfaktor ;)
Ist halt das grundproblem wenn leute einen eigenen stil gründen und diesen hinterher auch noch jahrzehntelang unterrichten können, da ändert sich halt vieles noch zu lebzeiten des gründers (oft aus sehr individuellen gründen was man sogar als schüler zwar gut finden kann aber nicht muss). Große fangfrage ist dann imerr wer recht hat oder ob es soetwas überhaupt gibt, wenn einerseits "originalstil" und andererseits "altersstil" nebeneinander existieren. Mein problem dabei ist dass (übrigens auch bei schwertmeistern vergangener jahrhunderte) von "friedvollen kriegern" gerne übersehen wird, dass die friedensliebenden stilgründer selbst noch gekämpft oder wenigstens stilübergreifend gesparrt haben und es von daher völlig anders zu bewerten ist, wenn so ein stilgründer von frieden halten oder frieden schaffen spricht und wenn dies ein schüler/lehrer (oder sogar reiner traumtänzer) von heute tut.
carstenm
21-04-2015, 09:23
Das sind zwei unterschiedliche Dinge, persönliche Entwicklung ist nicht das Gleiche wie Persönlichkeitsentwicklung. Bei der zweiten bilden sich die Grundzüge recht schnell heraus, während erstere ein Leben lang anhalten kann.
In meinem beruflichen Umfeld, also Psychotherapie, Psychologie, pastoralpsycholog. Seelsorge etc., gibt es meiner Erfahrung nach eine begriffliche Unterscheidung, wie du sie andeutest, so nicht.
Auch geht man in diesem Fach davon aus, daß Persönlichkeitsentwicklung ein lebenslanger Prozeß ist.
(In dem bekannten Modell von Erikson wird z.B. die letzte Entwicklungsstufe, also das "reife Erwachsenenalter" als in etwa zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr beginnend, eingeordnet.
Andere Modelle, die stärker prozessual gedacht sind, beschreiben Persönlichkeitsentwicklung buchstäblich bis zu letzten Minute.)
Ich hätte diese friedlichkeit wenn überhaupt höchstens als ein erstrebenswertes ziel postuliert.Der weltanschauliche Hintergrund von Ueshiba ist in dieser Hinsicht ganz eindeutig: Es geht für ihn darum, daß der Mensch durch spirituelle Praxis zu seiner wahren Natur zurückkehrt. In diesem spirituellen Sinne hat er das Üben eines budô spätestens seit Beginn der zwanziger Jahre verstanden. Also bereits zu Zeiten, in denen sich die martialen Qualitäten sein budô deutlich manifestiert haben.
Der Begriff "Friede" bei Ueshiba leitet sich her aus seinem daoistisch geprägten Verständnis des Systems Himmel-Erde-Mensch-kan-li, von dem er immer wieder als Inhalt des Übens von aikidô bzw. aikibudô bzw. daitô ryû ... spricht: aiki als Kreuz von yin (Erde) und yang (Himmel) und kan (Wasser) und li (Feuer).
Benutzt man die Trigramme dieser Begriffe und ordnet sie durch das Üben von aikidô in einer bestimmten Weise neu an - die eigentlich die ursprüngliche ist - so erhält man das Hexagramm für "Friede".
Ich weiß, wenn man das so liest, klingt es fast so wild, wie die Sachen, die Ueshiba gesagt hat. Wenn man aber mal eine Einführung in daoistische innere Alchemie anschaut, findet man diese Dinge flugs wieder und stellt zweierlei fest:
1. Der Begriff "Friede" bei Ueshiba ist nicht zu verstehen in dem uns geläufigen Sinne.
2. Es ist nach seinem Verständnis tatsächlich der ursprünglich Zustand, der im Übenden wiederhergestellt wird durch das Üben. Und dessen Störung von Außen sich dann quasi "von selbst reguliert", wenn der Übende diese Selbstregulation einfach geschehen läßt.
Große fangfrage ist dann imerr wer recht hat oder ob es soetwas überhaupt gibt, wenn einerseits "originalstil" und andererseits "altersstil" nebeneinander existieren.Wenn man sich mit Schülern von Ueshiba unterhält, dann wird offenbar recht deutlich, daß diese Unterscheidung de facto keine Differenzierung von "Original" und "Alter" in der Person Ueshibas war, sondern daß diese Veränderungen wohl eher bewußt durch seinen Sohn und durch bestimmte Schüler herbeigeführt wurden.
Sviel ich weiß, hat Ueshiba auf seinen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg die Idee des unendlichen Friedens entwickelt. Wie schon geschrieben: Der Begriff des Friedens ist bei Ueshiba sehr viel älter und hat mit der mit Arbeit mit Yin und Yang im Körper zu tun.
Verändert hat sich allerdings durch die Erfahrung der Kapitulation (! - Nicht durch die Erfahrung des Krieges als Solchem) sein Verständnis davon, wie das Shambala auf Erden herzustellen sei. Bis dahin dachte er, das müsse unter Führung des Ômotokyo von Japan her geschehen. Nach der Kapitulation war er zunehmend der Ansicht, daß es Kristallisationspunkte des Shambala auch in anderen Ländern geben könne.
Aber ein Friedensbegriff, wie wir ihn heute zumeist haben, war Ueshiba m.E. bis zuletzt fremd. Es war das für ihn ein spiritueller Begriff, kein politischer.
(Daher auch meine Kritik an aiki-Extensions ... )
ebrenndouar
21-04-2015, 09:42
Ist halt wieder zielpublikum wellnesverwöhnte hipster oder sowas in der art.:D
Wenn es nur Das wäre!
Nach vielen Jahren der Praxis des "friedlichen Weges" reift im fortgeschrittenen Aikidoka die Einsicht, dass der "Weg des Aiki" weit mehr beinhaltet, als die technischen Elemente und die Systematik einer Kampfkunst.
Bei so viel "Bescheidenheit" wird mir übel.
Woher weiß der Schreiber dieser Zeilen eigentlich nach gerade mal etwas mehr als einem Jahrzehnt des Übens, was in einem "fortgeschritten Aikidoka" vor sich geht?
Und warum konnte er überhaupt einen "friedlichen" Weg gehen? Doch nur weil er in einem geschützten Bereich mit netten friedlichen Menschen und in einer Zeit ohne Kriege üben konnte, eine Zeit in der es nicht notwendig war kämpfen zu können, geschweige denn in die Situation zu kommen in der es notwendig war unter Beweis stellen zu müssen, dass er überhaupt die Freiheit der Entscheidung gehabt hätte oder hat.
Nach der langen Zeit der Basisausbildung und der strengen Übung der Grundtechniken, repräsentiert das drängende Streben nach der Beantwortung dieser Fragen den tiefen Wunsch nach "Freiheit in der Einheit von Körper und Geist".
Schwafel schwafel. Scheint, als meinte man tatsächlich mit der "Basisausbildung" durch zu sein, und sich nun den tiefen philosophischen Fragestellungen widmen zu müssen.
Ist ja auch gut und schön, nur sollte man sich vergegenwärtigen wo man wirklich steht, und sich nicht in Tagträumereien verlieren, in denen man glaubt, bereits von kosmischer Weisheit durchdrungen zu sein.
ebrenndouar
21-04-2015, 09:52
Aber ein Friedensbegriff, wie wir ihn heute zumeist haben, war Ueshiba m.E. bis zuletzt fremd. Es war das für ihn ein spiritueller Begriff, kein politischer.
Ich denke, das ist falsch. Du findest u.a. in den Niederschriften von Vorträgen die Ueshiba vor Mitgliedern der Omoto Sekte gehalten hat, deutliche Hinweise darauf wie er sich das Zusammenleben der Menschheit auf diesem Planeten konkret vorgestellt hat. Und er verwendet durchaus "politische" Begriffe wie "Demokratie".
hans-charles
21-04-2015, 13:59
Hallo ebrenndouar, hallo carstenm,
ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich finde Eure Gedanken über das Lebenswerk von Morihei Ueshiba, sein Leben als Kampfkünstler, sein Kampfstil Aikido... sehr gut erläutert.
Ich möchte nur einwerfen, wir sind doch Menschen einer völlig anderen Zeit.
Kann ich die Zeit wie ein Rad zurückdrehen?
Aikido hat sich wie andere Kampfkünste auch angepaßt, sich mit jedem Großmeister der seine eigene " Strömung " gegründet hat, ein wenig verändert.
Auch das Aikido von Morihei Ueshiba, das sagt sogar Ihr, wurde vom Meister immer wieder verändert. Auch sein Nachfolger wird nicht 1:1 den Stil seines Vaters weitergeben haben.
Warum soll sich in unserer Welt, die sich ständig verändert, eine Kampfkunst unverändert bleiben?
Da bin ich auf eine Antwort gespannt.
Gruß
:D
hans-charles
21-04-2015, 14:09
Hallo Alfons Heck,
ich möchte Dir nur kurz antworten.
wenn du mal geschaut hättest was ich unten verlinkt habe wäre dir aufgefallen das ich bei Meister Ko einige Jahre trainiert habe. Auf der Seite ist auch ganz klar zu lesen was unterrichtet wird: Trainingselemente - SHINSON HAPKIDO :: Bewegung fuer das Leben .::. Darmstadt (http://www.shinsonhapkido.de/shinson-hapkido/hapkido-trainingselemente/)
Es ist eindeutig mit Shinson als ein spezielles Hapkido gekennzeichnet.
Warum sollte es dann beim Aikido anders sein? Da gibt es einfach auch Strömungen, auf die dieser Teil Deiner Ausführung zutrifft.
Man erkennt, Kampf ist nur ein Teil des Trainings und steht in der Prioritätenliste am Ende.
Gruß
:D
ebrenndouar
21-04-2015, 14:29
In meinem beruflichen Umfeld, also Psychotherapie, Psychologie, pastoralpsycholog. Seelsorge etc., gibt es meiner Erfahrung nach eine begriffliche Unterscheidung, wie du sie andeutest, so nicht.
Aber gerade da (Psychologie, Psychotherapie) gibt es sie.
Es gibt zudem verschiedene Forschungsbereiche, die unterschiedliche Modelle und Theorien hervorgebracht haben (differenzielle Psychologie, Entwicklungspsychologie).
Eriksons Modell ist der Entwicklungspsychologie zuzuordnen, da geht es mehr um Identitätsbildung und die Gesetzmäßigkeiten des Verhaltens (Handelns und Erlebens), als um die Herausbildung von Persönlichkeitsmerkmalen wie zum Beispiel Extraversion oder introversion.
Beispielsweise "die theoretischen Konzepte von Eysenck haben im Laufe der vergangenen Jahre eine Differenzierung und inhaltliche Umgestaltung erfahren. Generell ist eine Abkehr von ausschließlich lerntheoretischen Vorstellungen und eine Hinwendung in zur Verankerung in neuroanatomischen Systemen erkennbar[...]
Zwangsläufig damit verbunden ist eine Akzentuierung genetischer Komponenten." (Amelang, Bartussek, Differnzielle Psycholgie und Persönlichkeitsforschung)
Hier geht es ja darum, inwieweit Aikido als "edukatives System" zur Herausbildung von Persönlichkeitsmerkmalen beitragen bzw. ob es diese verändern kann. Um solch eine Aussage wissenschaftlich untermauern zu können, müsste man ein eigenes Forschungsvorhaben starten oder Ergebnisse eines bereits durchgeführten auswerten können.
ebrenndouar
21-04-2015, 14:44
Warum soll sich in unserer Welt, die sich ständig verändert, eine Kampfkunst unverändert bleiben?
Wer sagt denn, das sie das soll? Es ist wohl unvermeidlich, und bereits unter dem Begründer hatte sie sich immer wieder verändert. Es ist aber auch vieles im Kern gleich geblieben.
Bestimmte Merkmale sollten ja schon noch zur Identifizierung herangezogen werden können.
Warum soll sich in unserer Welt, die sich ständig verändert, eine Kampfkunst unverändert bleiben?Ich behaupte mal ganz dreist, dass gerade das einen Teil ihres Reizes ausmacht.
So´n japanisches Schwert etwa ist doch gelebter Anachronismus. :)
Und wir sehen ja, wie krachend das schon begrifflich scheitert, wenn man versucht, ne "traditionelle" KK in "hippe" Begrifflichkeiten zu kleiden. Da erschafft man ein Monster. Und inhaltlich kippt man jedes Kind, das da vielleicht noch drin war, mit dem Bade aus.
Und wozu das alles? Um die x-te Variante Tae Bo zu erschaffen?
Das können die Tae-Bo`ler besser.
carstenm
21-04-2015, 19:33
Aber gerade da (Psychologie, Psychotherapie) gibt es sie. ...Je nun, wenn das in deinem Arbeiten so ist und wenn die Unterscheidung hilfreich ist, dann werde ich mich darüber nicht streiten. Und schon gar nicht in einem Forum, wie diesem.
Ich kenne sie eben aus meinem Arbeiten so nicht.
Um solch eine Aussage wissenschaftlich untermauern zu können, ... Ich glaube ganz sicher nicht, daß das Christians Interesse ist. :)
Ich meine aber daß Bodo, der ja Erziehungswissenschaftler ist, zu dem Thema gearbeitet hat.
Ich selber verstehe aikidô nicht im Sinne eines edukativen Systems und kann von daher zu diesem Thema nicht wirklich etwas beitragen.
Ich möchte nur einwerfen, wir sind doch Menschen einer völlig anderen Zeit.
Kann ich die Zeit wie ein Rad zurückdrehen?Ich verstehe nicht so richtig, worauf du damit anspielst. Ich kann nur sagen, daß ich weder ein Rad zurückdrehen muß, noch den "garstigen Graben der Geschichte" empfinde.
Ich verstehe es eher als ein großes Glück, in meinem Üben an der Erfahrung von z.T. vielen hunderten Jahren Anteil haben zu dürfen. Und tatsächlich zu erleben, daß diese Erfahrungen auch heute tragen und so aktuell sind wie je.
hans-charles
22-04-2015, 07:15
Hallo carstenm.
danke für Deine Nachricht.
Dieser Satz von Dir, dürfte sich nur auf die Kampfkunst allein beziehen.
Denn auch Japan hat sich die Gesellschaft verändert, bei uns in Deutschland gab es schon immer eine völlig andere Kultur und Lebensweise, als in Japan.
[QUOTE]ch verstehe es eher als ein großes Glück, in meinem Üben an der Erfahrung von z.T. vielen hunderten Jahren Anteil haben zu dürfen. Und tatsächlich zu erleben, daß diese Erfahrungen auch heute tragen und so aktuell sind wie je.[/QUOTE
Gruß
carstenm
22-04-2015, 09:26
Dieser Satz von Dir, dürfte sich nur auf die Kampfkunst allein beziehen.
Denn auch Japan hat sich die Gesellschaft verändert, bei uns in Deutschland gab es schon immer eine völlig andere Kultur und Lebensweise, als in Japan.Mein Satz ist mehrdimensional gemeint.
Grundlegend ist für mich die Erfahrung meines bisherigen Lebens, Übens und Arbeitens, daß es gut und ausgesprochen segensreich ist, sich in den Strom der Überlieferung zu begeben und mit ihm zu verbinden, um so die Erfahrungen der Menschen vor mir mit meinem Erleben zu integrieren.
Das bezieht sich hier vor allem auf Formen von Körperarbeit und bestimmte geistesgeschichtliche Traditionen. Also z.B. auf Aspekte daoistischen und buddhistischen Übens, sowie auf Elemente aus dem shintô.
All diese Dinge sind reichlich alt - und doch immer noch und weiterhin in Gebrauch.
In Bezug auf das Üben von aikidô orientiere ich mich tatsächlich an Lehrern, die weniger das "moderne aikidô" - was immer denn das nun auch tatsächlich sei - im Blick haben, sondern eher nach den "älteren" Aspekten dieses budô suchen. Und dieses Üben verbinden mit intensivem spirituellen Üben. Oder, genauer gesagt, das Üben von aikidô ganz wesentlich als ein spirituelles Üben verstehen.
Auch hier ergibt sich also ganz natürlich ein ungezwungener Bezug zu alten Überlieferungssträngen.
Und durch die Linie dieser Lehrer ein Bezug, der in der Zeit recht weit zurück reicht.
All das hat wenig zu tun mit den ganz natürlichen Veränderungen, die Leben doch überhaupt erst ausmachen. Bzw. steht nicht im Widerspruch dazu.
carstenm
22-04-2015, 09:54
...ein Nachtrag doch ...
Ich selber verstehe aikidô nicht im Sinne eines
edukativen Systems und kann von daher zu diesem Thema nicht wirklich etwas beitragen.
Allerdings zielen die spirituellen Systeme die - meinem Verständnis nach - mit aikidô verbunden sind - aus meiner Sicht - wesentlicher Aspekt dieses Übens sind, allesamt ganz ausdrücklich darauf ab, die Persönlichkeit des Übenden zu verändern. Ganz unabhängig von der Fachdiskussion, ob sie nun einigermaßen statisch sei, oder nicht.
Die Arbeit mit den Emotionen des Übenden, mit den Gedanken und dergleichen mehr zielt auf nachhaltige Veränderungen - oder sogar die Auflösung - dessen, was wir "Persönlichkeit" nennen. Das ist ja geradezu das Wesen solchen Übens.
ebrenndouar
22-04-2015, 10:24
Die Arbeit mit den Emotionen des Übenden, mit den Gedanken und dergleichen mehr zielt auf nachhaltige Veränderungen - oder sogar die Auflösung - dessen, was wir "Persönlichkeit" nennen. Das ist ja geradezu das Wesen solchen Übens.
Je nachdem, in welchem Kontext eine solche Aussage betrachtet wird, kann sie ganz unterschiedlich verstanden werden.
Von daher ist es schon wichtig klar zu definieren, was man mit Begriffen wie "Persönlichkeit" und deren "Auflösung" meint, denn im buddhistischen Kontext ist Persönlichkeit etwas anders definiert als "wir" es gewöhnlich tun, und "Auflösung der Persönlichkeit" wird üblicherweise entweder mit Formen des Wahnsinns oder mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht.
Auch in der Psychotherapie, die du ja zu deinem beruflichen Umfeld zählst, zielt die Arbeit mit Emotionen keinesfalls in Richtung "Auflösung der Persönlichkeit", sondern auf die Behandlung von Störungen derselben.
Auf welcher Schiene du jetzt gerade fährst und was du mit "solchem Üben" meinst, kann ich nicht so richtig nachvollziehen.
Es scheint sich jedenfalls fundamental von dem zu unterscheiden, was etwa Tissier mit dem Üben von Aikido bewirken zu wollen scheint.
hans-charles
22-04-2015, 18:53
Hallo carstenm.
ich schätze Deine Gedanken über die Kampfkunst Aikido und Deine Vorstellungen über die Philosophie, auch in den Kampfkünsten.
[QUOTE=carstenm;3353097]Mein Satz ist mehrdimensional gemeint.
Grundlegend ist für mich die Erfahrung meines bisherigen Lebens, Übens und Arbeitens, daß es gut und ausgesprochen segensreich ist, sich in den Strom der Überlieferung zu begeben und mit ihm zu verbinden, um so die Erfahrungen der Menschen vor mir mit meinem Erleben zu integrieren.
Das bezieht sich hier vor allem auf Formen von Körperarbeit und bestimmte geistesgeschichtliche Traditionen. Also z.B. auf Aspekte daoistischen und buddhistischen Übens, sowie auf Elemente aus dem shintô.
All diese Dinge sind reichlich alt - und doch immer noch und weiterhin in Gebrauch.
Jeder hat einfach andere Beweggründe eine Kampfsportart zu erlernen.
Ich halte es, wie es ein Meister des Taekwondo formuliert hat:
" Die höchste Stufe seiner Ausbildung erreicht der Taekwondo-Schüler mit der Fähigkeit, seine erlernten Techniken in Notwehrsituationen effektiv einzusetzen."
Um den Geist auf den Kampf vorzubereiten, wird in manchen Stilen eine kurze Meditation geübt, andere machen autogenes Training.
Daher sehe ich die Kampfsportarten als ein Mittel an, einfach einem Angreifer schnell und wirkungsvoll eine Hand- oder Fußtechnik zu verpassen.
Mit bestimmten Religionen aus Japan, usw. beschäftige ich mich dabei nicht.
Vielleicht bin ich auch so eingestellt, da ich bei der Bundeswehr durch Ausbildung und ständiges Wiederholen, einer Grundausbildung in der Kriegsführung, einfach eine andere Einstellung habe.
In Bezug auf das Üben von aikidô orientiere ich mich tatsächlich an Lehrern, die weniger das "moderne aikidô" - was immer denn das nun auch tatsächlich sei - im Blick haben, sondern eher nach den "älteren" Aspekten dieses budô suchen. Und dieses Üben verbinden mit intensivem spirituellen Üben. Oder, genauer gesagt, das Üben von aikidô ganz wesentlich als ein spirituelles Üben verstehen.
Das widerspricht meiner Erfahrung, die Kriegsführung passt sich den modernen Waffensystemen an, den Erfahrungen aus Afghanistan, ...
auch das Verhalten auf der " Straße " hat sich verändert.
Meine Vorstellung unterscheidet sich daher schon in einigen Punkten von Deiner. Das ist aber auch verständlich, bei Deiner beruflichen Tätigkeit.
Die Selbstverteidigung muß sich den Veränderungen anpassen, einfach damit ich eine Chance habe möglichst ungeschoren davon zu kommen.
Das ist meine Vorstellung von einer " Kriegskunst " .
Noch einen Gruß
:D
FireFlea
22-04-2015, 19:20
Das widerspricht meiner Erfahrung, die Kriegsführung passt sich den modernen Waffensystemen an, den Erfahrungen aus Afghanistan, ...
auch das Verhalten auf der " Straße " hat sich verändert.
Die "Kriegführung im Menschen" passt sich aber nicht unbedingt an. Ist ein Mensch bereit zu töten, was passiert im Kopf bei massiver Gewalteinwirkung und Gewalterfahrung etc.? Ändert sich das, oder war das nicht schon vor 500 Jahren ähnlich. Ich denke Carsten bezieht sich darauf mit seinen älteren Aspekten des budo.
Alfons Heck
22-04-2015, 19:39
Daher sehe ich die Kampfsportarten als ein Mittel an, einfach einem Angreifer schnell und wirkungsvoll eine Hand- oder Fußtechnik zu verpassen.
Dann bist du mit Aikido aber auf dem falschen Dampfer. Mit Schlägen und Tritten sieht es da recht dünn aus.
auch das Verhalten auf der " Straße " hat sich verändert.
Das ist Vorkampf; oder auch Wegfall desselben.
Aber wie ich einen plätte wusste man schon früher. Das funktioniert heute wie damals.
Gruß
Alfons.
carstenm
23-04-2015, 07:12
na denn also doch ...
... ein bißchen ... ;)
Von daher ist es schon wichtig klar zu definieren, was man mit Begriffen wie "Persönlichkeit" und deren "Auflösung" meint, ...Alle Vorstellungen (hier bewußt nicht "Theorien"), die mir bisher begegnet sind, stimmen darin überein, daß sie Persönlichkeit verstehen als eine Hervorbringung eines Menschen (hier bewußt nicht "Individuum"), geworden und/oder gemacht aus der Interaktion dieses Menschen mit Welt. (hier ganz bewußt ohne Artikel, Possesivprononem oder dergleichen).
In allen Vorstellungen, mit denen ich bisher gearbeitet habe, geht es im Rahmen therapeutischer Verfahren darum, diese Hervorbringung bzw. die Weise des Hervorbringens zu verändern. Bis dahin, sich von dieser Hervorbringung insgesamt zu emanzipieren. M.a.W. diese Hervorbringung aufzulösen.
... im buddhistischen Kontext ist Persönlichkeit etwas anders definiert als "wir" es gewöhnlich tun, ...Ich komme ursprünglich her von der Gestalttherapie. Dort ist das Bild von Persönlichkeit und der Umgang damit der buddhistischen Vorstellung gar nicht unähnlich.
Insgesamt unterscheidet sich aber m.E. das Verständnis von Persönlichkeit im Buddhismus im Grundsatz nicht von anderen Vorstellungen. Der Unterschied liegt vielmehr darin, wie mit dem umzugehen sei, was je als Persönlichkeit verstanden ist.
In den Methoden der gewaltfreien Kommunikation geht es ganz wesentlich darum, Persönlichkeit ernst zu nehmen, wahrhaft zu entfalten und zu leben. Im Buddhismus dagegen geht es darum, Persönlichkeit als Illusion zu begreifen und los zu lassen.
Auf den ersten Blick scheint das vollkommen widersprüchlich. Interessanterweise kann man aber beide Konzepte tatsächlich integrieren. (U.a. daran arbeiten wir gerade in einem Projekt zu sog. "existentieller Kommunikation".)
... und "Auflösung der Persönlichkeit" wird üblicherweise entweder mit Formen des Wahnsinns oder mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht.Wenn man genau hinschaut, dann geht es im Fall psychiatrischer Erkrankunken (Ich vermute, das meinst du, wenn du von "Wahnsinn" sprichst?), Alzheimer und ähnlichen Krankheitsbildern darum, daß die tieferliegenden Instanzen, die Persönlichkeit hervorbringen können, nicht mehr oder nicht richtig funktionieren. Das ist ein ganz fundamentaler Unterschied.
Zumal man z.B. im Fall von Demenz manchmal persönlichkeitsbildende Aspekte von Außen her ansprechen kann.
(Ueshiba ist dafür ein schönes Beispiel: Sobald er auf der Matte war und sein Körper tun konnte, was zu tun er gewohnt war, war ihm nach Aussage der Zeitzeugen seine Demenz nicht mehr abzupüren. Also auch nicht in seinem Reden und Erinnern.)
Auch in der Psychotherapie, die du ja zu deinem beruflichen Umfeld zählst, zielt die Arbeit mit Emotionen keinesfalls in Richtung "Auflösung der Persönlichkeit", sondern auf die Behandlung von Störungen derselben.
Äh, solange es nicht um eine psychiatrische Erkrankung geht, ist die Behandlung einer solchen "Störung" per definitionem die Auflösung einer als Leiden verursachend empfundenen Persönlichkeit.
Auf welcher Schiene du jetzt gerade fährst und was du mit "solchem Üben" meinst, kann ich nicht so richtig nachvollziehen.Das nun wieder kann ich gut nachvollziehen.
Aber es ist mir zu persönlich und zum anderen fachlich zu komplex, um das hier zu diskutieren.
Es scheint sich jedenfalls fundamental von dem zu unterscheiden, was etwa Tissier mit dem Üben von Aikido bewirken zu wollen scheint.Ich sagte ja oben schon, daß ich dazu, wie Christian aikidô in dieser Hinsicht versteht, nicht wirklich etwas sagen kann. Zumal sich bei ihm in den letzten Jahren auch noch einmal manches zu verändern scheint und ich ja inzwischen schon ein Weilchen nicht mehr bei ihm übe.
Aber auch, wenn ich nicht aikidô als edukatives System verstehe, scheint mir, daß sich das, was am Ende dabei raus kommen soll, was wir also "mit dem Üben von Aikido bewirken zu wollen" scheinen, gar nicht so sehr unterscheidet.
Interessant ist aus meiner Sicht allemal, daß für ihn Begriffe wie Angstfreiheit, Selbstsicherheit, Vertrauen usw. leitend sind und in seinem Unterricht verhandelt werden.
ebrenndouar
23-04-2015, 09:54
Äh, solange es nicht um eine psychiatrische Erkrankung geht, ist die Behandlung einer solchen "Störung" per definitionem die Auflösung einer als Leiden verursachend empfundenen Persönlichkeit.
Auflösung der Ursachen psychischer Leiden ist nicht die Auflösung der Persönlichkeit.
Zudem würde ich dich bitten, mir die Herkunft deiner Definition zu nennen, ich halte das für ziemlichen Unsinn.
Ich komme ursprünglich her von der Gestalttherapie. Dort ist das Bild von Persönlichkeit und der Umgang damit der buddhistischen Vorstellung gar nicht unähnlich.
Ich dachte du kämst von der Theologie her?
Insgesamt unterscheidet sich aber m.E. das Verständnis von Persönlichkeit im Buddhismus im Grundsatz nicht von anderen Vorstellungen. Der Unterschied liegt vielmehr darin, wie mit dem umzugehen sei, was je als Persönlichkeit verstanden ist.
Diese Aussage ist ein völliger Widerspruch in sich.
Das nun wieder kann ich gut nachvollziehen.
Aber es ist mir zu persönlich und zum anderen fachlich zu komplex, um das hier zu diskutieren.
Mach dir um das fachliche mal keine Sorgen.
Aber du springst von einer Schiene auf die andere (mal bist du im Buddhismus und im Thaoismus), mal in der Psychotherapie., und widersprichst dir selbst.
wenn du meinst dass alles das Gleiche ist und alles auf den gleichen "Vorstellungen" beruht (wo auch immer die herkommen mögen), ist mir das alles viel zu schwammig.
ebrenndouar
23-04-2015, 10:45
Die höchste Stufe seiner Ausbildung erreicht der Taekwondo-Schüler mit der Fähigkeit, seine erlernten Techniken in Notwehrsituationen effektiv einzusetzen.
Ich finde, das ist eine der niedrigsten Stufen.
Das sollte man eigentlich nach ein paar Jahren gelernt haben. Aber was kommt denn danach deiner Ansicht nach? Ziehst du in die Krisengebiete, um deine Kampfkunst der modernen Kriegsführung anzupassen?
Nein, die niedrigste Stufe ist, dass man glaubt, das zu können. :cool:
ebrenndouar
23-04-2015, 11:05
Nein, die niedrigste Stufe ist, dass man glaubt, das zu können. :cool:
Aber Glaube versetzt Berge.
Also schon wieder eine sehr hohe Stufe...
Aber Glaube versetzt Berge.
Nur bei Theologen. Deren Bild von der Welt unterscheidet sich allerdings grundsätzlich von meinem. ;)
hans-charles
23-04-2015, 12:14
Hallo lieber ebrenndouar,
bei Deinen Antworten reibe ich mir immer verwundert die Augen, Du forderst immer eine Erklärung, ..
Trotzdem werde ich mir die Mühe machen und Deine Fragen beantworten.
E=
ebrenndouar;3353688]Ich finde, das ist eine der niedrigsten Stufen.
" Die höchste Stufe seiner Ausbildung erreicht der Taekwondo-Schüler mit der Fähigkeit, seine erlernten Techniken in Notwehrsituationen effektiv einzusetzen."
Diese Worte eines Taekwondo- Meister habe ich aufgeführt, da ich schon unterscheiden kann, Selbstverteidigung und das " Spielen im Dojo " .
Einfach, die meisten Menschen sind extremer Gewalt körperlich und mental nicht gewachsen.
Für die Selbstverteidigung müssen die Hardware ( der Körper ) und besonders die Software ( der Geist ) beide zusammen trainiert sein.
Eine sehr gute Abhandlung hat ein User hier im Forum vorgestellt.
Ziehst du in die Krisengebiete, um deine Kampfkunst der modernen Kriegsführung anzupassen?
Das ist wohl wirklich eine Lachnummer!
Ich habe mir wirklich die Zeit genommen und in einigen Geschichtsbüchern über die verschiedenen Kriege nachgelesen.
Sag Du mir, wenn ich es verpasst haben sollte, wo eine " waffenlose Selbstverteidigung" oder waffenlose Kampfsportarten je gegen bewaffnete Soldaten oder Söldner, nur den Hauch einer Chance hatte.
Nehmen wir den Boxeraufstand in China 1900/1901 der von europäischen Expedititionstruppen blutig niedergeworfen wurde.
Ein Aufstand von Kampfsportlern oder Kampfkünstlern, hatte gegen die mit moderner Militärtechnik ausgerüsteten Soldaten keine Chance.
Wenn Du nur ein wenig in Deiner Tageszeitung liest, mit Kampfkünsten oder Kampfsportarten werden keine Kämpfe geführt.
Daher denke ich schon, Du wolltest einfach einen Scherz machen.
Gruß
:D
ebrenndouar
23-04-2015, 12:32
, Du wolltest einfach einen Scherz machen.
Nein, denn diese Verknüpfung hast du selbst hergestellt.
die Kriegsführung passt sich den modernen Waffensystemen an, den Erfahrungen aus Afghanistan,...
Du bist der Meinung, eine Kampfkunst sei Kriegsführung und müsse den modernen Waffensystem angepasst werden?
Ansonsten frage ich mich, was eine solche Aussage in diesem Kontext zu suchen hat.
hans-charles
23-04-2015, 12:56
Hallo lieber ebrenndouar,
einfach noch einmal meine Antwort lesen.
Gruß
:kaffeetri
Kennt ihr dieses Computerspiel, wo zwei Affen sich gegenüber stehen, getrennt durch Wände, sodass sie einander nicht sehen können und dann mit explodierenden Bananen nacheinander werfen und sich naturgemäß die meiste Zeit verfehlen?
Daran erinnert mich der Gesprächsverlauf hier.
hans-charles
23-04-2015, 13:05
Hallo Luggage,
sollte ich auf Dein Schreiben antworten?
Wenn Du Dich auf diesem Niveau unterhalten willst.... suche Dir bitte andere Gesprächspartner.
:rotfltota
Hallo Luggage,
sollte ich auf Dein Schreiben antworten?
Wenn Du Dich auf diesem Niveau unterhalten willst.... suche Dir bitte andere Gesprächspartner.
:rotfltota
Ich hatte nie vor, mich mit dir zu unterhalten.
ebrenndouar
23-04-2015, 13:58
einfach noch einmal meine Antwort lesen.
Welchen Teil deiner Antwort meinst du?
Wenn Du nur ein wenig in Deiner Tageszeitung liest, mit Kampfkünsten oder Kampfsportarten werden keine Kämpfe geführt.
Meine Tagesszeitung gibt zu diesem etwas speziellen Thema (Kampfsport im Krieg) heute irgendwie so gar nichts her.
Aber sag mir, was denn die "höchste Stufe" deines TKD Meisters nützt, wenn er damit im Krieg, der ja nun mal die extremste Form der Notwehrsituation darstellt, gar nichts machen kann? Hat er vielleicht doch versäumt über andere Aspekte der Kampfkunst nachzudenken?
Krieg, der ja nun mal die extremste Form der Notwehrsituation darstelltDachte, Krieg wär Politik mit andern Mitteln. Nur, um mal wieder ne explodierende Banane über die Wand zu schmeißen. :D
Dachte, Krieg wär Politik mit andern Mitteln. Nur, um mal wieder ne explodierende Banane über die Wand zu schmeißen. :D
Daneben.
carstenm
23-04-2015, 15:48
... ich halte das für ziemlichen Unsinn.Und trotzdem ist es doch ein wesentlicher Aspekt der Paradigmen der Gesprächspsychotherapie, wie auch der gestalttherapeutischen Verfahren?! Ebenso auch in der Gewaltfreien Kommunikation?!
Mir ist nicht klar: Geht es dir um eine fundamentale Kritik an den Paradigmen humanistischer Psychotherapie?
Sicher kann man das für Unsinn halten. Aber diesen Streit habe ich schon vor zwanzig Jahren in den Dienstbesprechungen mit den Verhaltenstherapeuten geführt. Damals noch missionarisch und mit großem Elan. Damals. Den müssen wir doch jetzt hier nicht wiederholen? Gewinnen wird den ja ohnehin niemand ...
Diese Aussage ist ein völliger Widerspruch in sich.Da ich diese Aussage ja so formuliert habe, wie sie da steht, und da ich mir viel Mühe gegeben habe, präzise zu formulieren, würde ich mich freuen, worin deiner Ansicht nach dieser "völlige Widerspruch in sich" genau besteht. Ihn nur zu konstatieren hilft ja nicht so richtig weiter.
Mach dir um das fachliche mal keine Sorgen.Das war nicht gemeint als Kritik an deiner Fachlichkeit.
Ich meinte es eher dahingehend, daß für mich die Zeit solcher Fundamentaldebatten eigentlich lange schon vorbei ist. Und selbst wenn ich sie führen wollen würde, scheint mir das KKB - und dieser thread zumal - nicht der richtige Ort dafür.
... (mal bist du im Buddhismus und im Thaoismus), mal in der Psychotherapie. ...
wenn du meinst dass alles das Gleiche ist Ich meine nicht, das "alles das Gleiche" ist. Ich weiß aber - und nicht erst seit gestern - um Bezüge, und Verwandschaften. Und ich habe erfreulicherweise immer die Möglichkeit gehabt, daran zu arbeiten, diese Aspekte integrieren zu können.
Auch da kann man natürlich sagen, das ist Unsinn und seinen Jung zur Seite legen, sobald er das Licht kreisen läßt. Oder die Praxis Gestalttherapeuten verlassen, er anfängt, Gedanken des tibetischen Buddhismus zu zitieren.
Aber ganz offen: Ich finde solche therapeutischen Schulstreitigkeiten doof. Und vor allem: Sie tragen doch für den Alltag nichts aus. Ich arbeite weiter, wie ich arbeite. Und du wirst ja auch deins weiter machen, wie du es für richtig hältst.
Wozu also diese Auseinandersetzung?
Mit dem aikidô von Christian Tissier hat das alles sicher nichts zu tun ...
ebrenndouar
23-04-2015, 16:32
Mir ist nicht klar: Geht es dir um eine fundamentale Kritik an den Paradigmen humanistischer Psychotherapie?
Nein.
In einem bestimmten Umfeld mag es ja bezüglich der Bedeutung bestimmter Begriffe und ihrer Anwendung einen Konsens geben, der gilt aber nicht
generell.
Da ich diese Aussage ja so formuliert habe, wie sie da steht, und da ich mir viel Mühe gegeben habe, präzise zu formulieren, würde ich mich freuen, worin deiner Ansicht nach dieser "völlige Widerspruch in sich" genau besteht
Na, ich habe ja Satzteile entsprechend markiert.
Wenn es kein unterschiedliches Verständnis gibt, braucht man die Formulierung, was "je als Persönlichkeit verstanden ist", nicht. Das impliziert nämlich, dass es Unterschiede im Verständnis gibt, die du aber verneinst.
Oder ich verstehe vielleicht nicht, was du damit ausdrücken möchtest.
Mit dem aikidô von Christian Tissier hat das alles sicher nichts zu tun
Nein, das war aber der Ausgangspunkt für die sich anknüpfenden Fragestellungen.
Mir ging es nicht um Schulstreitigkeiten, sondern darum zu klären, welche Definitionen verwendet werden.
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