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Vollständige Version anzeigen : Ancestral Movement



FireFlea
22-04-2015, 20:47
Er hat ein paar interessante Sachen auf seiner Seite:

Ancestral Movement? « Ancestral Movement (http://ancestralmovement.com/about/)

Videos « Ancestral Movement (http://ancestralmovement.com/my-videos/)

marasmusmeisterin
22-04-2015, 21:56
obwohl er ja im Prinzip Recht hat - also wir vergessen unsere Körper etc. - kann ich mit den Bewegungen an sich nichts anfangen.
Leichte Bewegungsübungen sind immer gut, besonders wenn sie jede mögliche Bewegungsrichtung abdecken. Und die gezeigten richten sich ausschließlich an die Wirbelsäule. Macht er das für alle anderen Gelenke genauso extensiv? Falls ja, super.
Aber was wäre dadran ancestral? Heißt das, der Homo erectus war irgendwie besser dran, weil er barfuß vor Raubtieren wegrennen mußte, auf der bloßen Erde schlief und auf Bäume klettern mußte, um an seine Nahrung zu kommen? Dieses Früher-war-es-besser stört mich gewaltig, das ist unsinnig.

Außerdem frage ich mich, ob er wohl das Prinzip der Evolution verstanden hat. Aber solche selbstgewebten Theorien findet man anscheinend unter Yogis häufiger.
:mad:

Björn Friedrich
23-04-2015, 11:17
Ich muss ehrlich sagen, für mich ist Kampfkunst zum großen Teil ein gutes Beispiel wie Bewegung nicht aussehen sollte. Tanz is da z.B. viel näher an natürlichen Bewegungen orientiert, als Kampfkunst.

Der Grund dafür liegt zu einem großen Teil in der Kopflastigkeit und dem Pragmatismus der Menschen, die immer nach der Maxime handeln: Wenn es nicht sofort funktioniert, taugt es nix.

Ich will dabei gar niemanden einen bösen Willen unterstellen, ich denke unsere Gesellschaft im Kollektiv hat vergessen wie man sich natürlich und spontan bewegt und daran zu arbeiten und Menschen wieder zurpck zu erinnern, ist eine gute Sache.......gerade in unserer "zivilisierten westlichen Welt".

marasmusmeisterin
03-05-2015, 12:58
was meinst du denn mit >natürlich und spontan<?
Natürlich - pun intended - bewegt man sich so, wies die Umwelt erfordert. Also z.B. einer Straßenbahn hinterherlaufen und reinspringen wäre in einer Stadt eine natürliche Bewegungsweise.
Oder, wenns um Feinmotorik geht, ein Auto steuern - kann ich z.B. nämlich nicht. Die Ethnologie nennt das Kulturtechniken.
Die Theorie dahinter: der Mensch schafft sich sein "natürliches" Umfeld selbst und richtet sich dann darauf ein, von Anpassung will ich in diesem Zusammenhang lieber nicht reden (der Begriff ist wissenschaftlich anders belegt).

Daher auch meine generelle Ablehnung von als "natürlich" ausgegebener Bewegungsweise. Wer will die denn heute noch kennen, und was ist natürlich? Der Homo erectus? Das Kleinkind? Jedes heute lebende Amphibium hat genau so viel Zeit zur Anpassung (!) an seinen Lebensraum gehabt wie der heutige Mensch. Also von "ursprünglich" kann da keine Rede sein.

Björn Friedrich
03-05-2015, 13:17
Das kann man ganz einfach definieren. Natürlich bewegen sich Menschen, die mit ihren Bewegungen andere begeistern und inspirieren.

Unnatürlich bewegen sich die Leute, die in der Disko tanzen und für die man sich spontan fremdschämen möchte.....

Natürliche Bewegungen beginnen immer in der Mitte des Körpers und setzen sich nach aussen hin fort, solange sie nicht durch physische und psychische Verspannungen geblockt werden......

Gast
03-05-2015, 17:34
Jedes heute lebende Amphibium hat genau so viel Zeit zur Anpassung (!) an seinen Lebensraum gehabt wie der heutige Mensch. Also von "ursprünglich" kann da keine Rede sein.

An welchen Lebensraum sind denn die heute exisiterenden Menschen aufgrund ihrer genetischen Grundausstattung "angepasst"?

marasmusmeisterin
04-05-2015, 11:12
An welchen Lebensraum sind denn die heute exisiterenden Menschen aufgrund ihrer genetischen Grundausstattung "angepasst"?

Den Lebensraum schafft sich der Mensch selbst, er paßt seine Umwelt auf seine Bedürfnisse an. Das ist seine evolutionäre Überlebensstrategie - man kann es auch Kultur nennen.

Die genetische Ausstattung - wir unterscheiden uns von einem Bakterium mit - ich glaube - 5% des genetischen Materials. (Kommt mir jetzt zwar auch seltsam vor, der Unterschied war aber gering) Also unsere genetische Grundausstattung teilen wir mit praktisch allen anderen Lebewesen in hohem Maß.

OliverT
04-05-2015, 12:14
Deswegen sind Designerstühle auch so gut für den Rücken und das Schuhwerk, besonders Stöckelschuhe, super für unsere Füße und Beine.

Terao
04-05-2015, 13:18
Die genetische Ausstattung - wir unterscheiden uns von einem Bakterium mit - ich glaube - 5% des genetischen Materials. (Kommt mir jetzt zwar auch seltsam vor, der Unterschied war aber gering) Also unsere genetische Grundausstattung teilen wir mit praktisch allen anderen Lebewesen in hohem Maß.Nee, es sind nur ca. 60%, die wir mit Bakterien teilen. Mit Schimpansen sinds aber, wie wir wissen, mehr, als so mancher Mann mit seiner Gattin teilt. :p

Kann dieses "natürlich" aber auch net mehr hören. Natürlich, flüssig und inspirierend sieht jede Bewegung aus, wenn man sie nur lange genug übt. Und natürlich (:p) ist das auch zu nem Gutteil schlicht subjektiv.

Björn Friedrich
04-05-2015, 13:27
Fragt einfach mal gute Tänzer oder Bodyworker, bzw. lasst es euch zeigen. Natürliche Bewegungen folgen ganz bestimmten Mustern, bzw. Prinzipien die mit Atmung, Haltung, Körperspannung, inneren Bildern, etc. zu tun haben.....

Aber nix über das man rationalisieren sollte.....es heißt ja auch natürliche Bewegungen und nicht rational gesteuerte kopflastige Bewegungen, die gibts auch, nur sind die weniger elegant;-)

Terao
04-05-2015, 15:36
Aber nix über das man rationalisieren sollteBin ja schon still. :)
Bloß, wo Du den einen Klingelbegriff, den des "funktionalen Trainings", so schön und treffend rational abgefertigt hast, dacht ich... naja, kommt wohl noch.

Fest steht jedenfalls, dass die Natur ganz sicher nicht auf dem Schirm hatte, dass wir irgendwann mit Schwertern hantieren. Drum muss man das auch weiterhin schlicht und einfach lernen. :)

Björn Friedrich
05-05-2015, 08:44
Der Artikel über das Functional Training, kratzt vielleicht zu 5% an der Thematik.:-)

Da gibt es einen Satz in dem Text:

"Alles, was über dieses einfache Training hinausgeht, ist eine Sache für einige wenige Menschen, die sich fanatisch einer Kunst verschrieben haben. Für die breite Masse jedoch, ist das einfache, grundlegende Training, der optimale Weg zum Erfolg."

Und genau das ist der Punkt. Das was ich in dem Artikel beschrieben habe, ist gesunder Menschenverstand, einfache Grundlagen, die alle Menschen gebrauchen können.

Das Thema: Natürliche Bewegungen ist etwas, was ich für gewöhnlich nicht groß anreisse, weil es erstens schwer in Worte zu fassen und zweitens für 95% der Menschen zu abstrakt ist, um es zu verstehen, bzw. wohl eher zu erfühlen.

Egal ob man tanzt, mit den Fäusten kämpft, ein Schwert schwingt oder Sex hat, freie Bewegungen sind freie Bewegungen und die besten Leute bewegen sich nach diesen Prinzipien.

Natürlich muss man sein jeweiliges Aufgabenfeld verstehen, aber die Bewegungsfähigkeit, ist das was hinter jeder Technik steht.

Ali im Boxen, Anderson Silva im MMA, Ueshiba in seiner Kunst, alle sind diesen Prinzipien gefolgt, genau wie es gute Tänzer, Artisten, usw. tun.

marasmusmeisterin
05-05-2015, 09:28
Vielleicht bringt s uns weiter, wenn wir ganz sportwissenschaftlich nach FÄHIGKEITEN und FERTIGKEITEN unterscheiden.

- Fähigkeiten hat die Natur uns mitgegeben. Greifen, laufen, etc. Hier würde ich mit "natürlich" ansetzen.

- Fertigkeiten erwerben wir. Feuer machen, ein Messser benutzen, einen Speer ins Ziel werfen etc.
Hier kommt die jeweilige Kultur ins Spiel. Die wenigsten industrialiserten Zeitgenossen (äah, ihr wißt, was ich meine) können ohne Hilfe Feuer machen, oder Klavier spielen.

marasmusmeisterin
05-05-2015, 21:25
Natürliche Bewegungen folgen ganz bestimmten Mustern, bzw. Prinzipien die mit Atmung, Haltung, Körperspannung, inneren Bildern, etc. zu tun haben.....
es heißt ja auch natürliche Bewegungen und nicht rational gesteuerte kopflastige Bewegungen

Wie hältst du das in diesem Zusammenhang auseinander?
Wenn ich Bilder bzw. überhaupt Unterricht brauche, um mich "natürlich" zu bewegen, wo bleibt da die Natur? Da brauche ich doch erstmal den Intellekt, um die Bewegung zu verstehen und dann "richtig" zu realisieren.

Ich würde höchstens noch ein krabbelndes Kleinkind als "natürlich" betrachten (übrigens: nicht jedes Kleinkind krabbelt). Sowie das Kleinkind anfängt zu laufen, schlägt die Kultur zu ("heb die Füße hoch", etc).

Cam67
05-05-2015, 22:21
natürliche bewegungen sind für mich zum einen , wie das system körper von natur aus angelegt ist auf kräfte zu reagieren. auf schwerkraft (lot halten), fliehkraft, beschleunigungen und abstoppen, usw.
in diesen rein biomechanischen aspekt bringe noch einen zusätzlichen part ein. nämlich die natur des jeweiligen menschen.

eine natürliche bewegung drückt immer auch die natur des menschen aus der sich bewegt.
erst im zusammenspiel dieser 2 anteile wird es zu einer "natürlichen bewegung" die man dann vll. mit tanz umschreiben kann.

hier ist es völig egal was der mensch grade tut, ob er kampfkunst kultiviert, mit seine kindern spielt oder nur spazieren geht. er wird das gewisse etwas ausstrahlen.(in seiner bewegung)
nicht viele bekommen das hin, weil es auch vorraussetzt das der mensch zumindest teilweise seine natur erkannt hat, sie auch zulässt, und sie dadurch in bewegung ausdrücken kann. (ja sogar in bewegungslosigkeit)
es setzt also eine große portion an selbstreflexion , ehrlichkeit sich selbst gegenüber und mut voraus.

PS: in meinen augen haben alle stilgründer nichts anderes gemacht, als ein system zu kreieren dass ihren physiologischen, mentalen und emotionalen voraussetzungen am besten entgegenkommt. sie sich deshalb mit genau diesem system am freiesten (natürlichsten ) bewegen konnten.
was allein schon ein riesen hindernis für jeden nachfolger darstellt, und schon deshalb jeder schüler gezwungen ist, seine art der bewegung zu finden, um sich entfalten zu können.

Terao
06-05-2015, 11:28
Sowie das Kleinkind anfängt zu laufen, schlägt die Kultur zu ("heb die Füße hoch", etc)....und wenn man ehrlich ist, sieht das am Anfang alles andere als doll aus. Als Balettänzer kommen die Kleinen definitiv nicht auf die Welt. Die müssen sich den aufrechten Gang systematisch erarbeiten. :o

Björn Friedrich
06-05-2015, 13:43
Erwachsene haben Körperspannung, Babies und Kleinkinder nicht, das ist der große Unterschied.

Man braucht nur einmal zu schauen wie Babies sich herumdrehen, oder wie Kleinkinder fallen, Kniebeugen machen, oder Dinge anfassen, oder besser gesagt begreifen.

Auch die Connection der Kleinen ist extrem. Wenn sich der Kopf dreht, dann wackelt der kleine Fußzeh, usw. der Körper funktioniert als Einheit und wird durch die Mitte bewegt, genau darum geht es.

Ein Erwachsener fällt vollkommen anders als ein Kleinkind, lernt Bewegungen vollkommen anders, ist viel hektischer, verkrampfter und will Dinge mehr analytisch verstehen, als zu fühlen......

Man könnte auch sagen er ist weniger im Jetzt, als ein Kind, welches achtsam Dinge begreift.

Natürliche Bewegungen gehen tief, tiefer als irgendwelche Stile, Ideologien, oder das eigene Selbstbild. Das Selbstbild wird durch muskuläre Spannungen aufrecht erhalten und würde man diese Lösen, würde auch die eigene Wahrnehmung sich ändern....

Aber wie gesagt, langweiliges Thema für 95% der Menschen. Man kann auch anders Leben;-)

marasmusmeisterin
06-05-2015, 14:40
Ein Erwachsener fällt vollkommen anders als ein Kleinkind, lernt Bewegungen vollkommen anders, ist viel hektischer, verkrampfter und will Dinge mehr analytisch verstehen, als zu fühlen......

Man könnte auch sagen er ist weniger im Jetzt, als ein Kind, welches achtsam Dinge begreift.

Wo kommt denn für dich der Unterschied her, wie wird der gemacht, wie entsteht der?
Das ist meiner Meinung nach nötig, um als Erwachsener zu überleben. Babys müssen versorgt werden - der Mensch leistet sich die längste Versorgungsphase des Nachwuchses durch Eltern. Und wie schaffen die Elten das? Selber überleben und Nachwuchs überlebensfähig machen? Indem sie - s.o.
Und hinter diesen Zustand der Überlebensfähigkeit willst du ernsthaft zurück?

Terao
06-05-2015, 14:48
Kleine Kinder, Tiere, die Natur und das Universum. Wunderbare Projektionsflächen für alles, von dem man glaubt, dass "wir" es "heutzutage" "leider" verloren haben. Für alles, was schlecht und falsch ist an der Menschheit, und eigentlich ganz anders sein sollte.

Der größte Fehler, den man machen kann, ist, zu glauben, das hätte ernsthaft was mit den wirklichen Tieren, Kindern, Naturen oder Universen zu tun. :o

marasmusmeisterin
06-05-2015, 15:13
Naturen

Hier wirds jetzt aber tiefenphilosophisch - Naturen im Plural, hei jei jei... da machst du aber ein ganz großes Fass auf.
:horsie:

Gast
06-05-2015, 21:04
Die genetische Ausstattung - wir unterscheiden uns von einem Bakterium mit - ich glaube - 5% des genetischen Materials. (Kommt mir jetzt zwar auch seltsam vor, der Unterschied war aber gering) Also unsere genetische Grundausstattung teilen wir mit praktisch allen anderen Lebewesen in hohem Maß.

Escherichia coli hat ca. 4.500 Gene, ich hab ca. 22.000


Vielleicht bringt s uns weiter, wenn wir ganz sportwissenschaftlich nach FÄHIGKEITEN und FERTIGKEITEN unterscheiden.

- Fähigkeiten hat die Natur uns mitgegeben. Greifen, laufen, etc. Hier würde ich mit "natürlich" ansetzen.

- Fertigkeiten erwerben wir. Feuer machen, ein Messser benutzen, einen Speer ins Ziel werfen etc.

Auch Laufen und Sprechen muss sich der Mensch erwerben. Ohne Kontakt mit Artgenossen wird das nix.
Dennoch hat er das "naturgegebene" Potential, Laufen, Sprechen und Schuhe binden zu lernen. Ein Fisch hat das nicht, dafür kann der unter Wasser atmen.


Wo kommt denn für dich der Unterschied her, wie wird der gemacht, wie entsteht der?

der Mensch ist Kulturtechniken und gesellschaftlichen Konventionen ausgesetzt. Das kann dazu führen, dass er seinen Bewegungsapparat nur suboptimal nutzt.
Über weitaus längere Zeiträume als die bisherige Dauer unserer Zivlisation könnte dies zu Rückbildung von Fähigkeiten auf genetischer Ebene führen, so wie beim Grottenolm (oder bei uns, schließlich konnten unsere Vorfahren auch mal unter Wasser atmen).

http://www.goldbachinteractive.com/resources/images/blog/100628-evolution.jpg

steht doch in dem Eingangsartikel:



Our bodies come into the world expecting this same wildness, unpredictability, the uneven surfaces and shapes of the forests, animals and plants and walking, running, crawling, climbing, digging, smelling, chasing and hiding…and instead they find squares and straight lines, “clean”, “hygienic” surfaces, little baby feet are put in shoes so the toes soon forget to grasp, crawling is discouraged, children are told not to run, not to climb, not to wrestle, to sit still in their chairs while we “teach” them what’s important…

…and so our bodies become stiff and we forget about them, except for when they cause us pain. Our minds fill up with the words and images of our culture, we box ourselves in and move from our couches to our beds to our car seats to our office chairs and maybe spend a few minutes on a treadmill in front of a television screen, defining our bodies by how they look, rather than how they feel…

die Krone der Schöpfung (http://www.8ball.co.uk/media/catalog/product/cache/1/thumbnail/700x/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/i/m/im_number_1_-_FAT.jpg)

marasmusmeisterin
07-05-2015, 15:15
Ja, in Ordnung, sehe ich ja genauso. Nur werte ich das als soziale Anpassung an das soziale Umfeld. Was hätten Kinder in einer Großstadt davon, wenn sie toben etc. könnten/ dürften, wie Kinder ohne Großstadt?
Und würde es den Erwachsenen im Büro oder in der Werkshalle irgendwas bringen, außer noch größere Selbstregulierungsleistungen?

Gast
09-05-2015, 13:47
Ja, in Ordnung, sehe ich ja genauso. Nur werte ich das als soziale Anpassung an das soziale Umfeld. Was hätten Kinder in einer Großstadt davon, wenn sie toben etc. könnten/ dürften, wie Kinder ohne Großstadt?
Und würde es den Erwachsenen im Büro oder in der Werkshalle irgendwas bringen, außer noch größere Selbstregulierungsleistungen?

Es geht ja weniger darum, am Arbeitsplatz rumzutoben (das darf nur das Alphatier), als sich auf eine Art und Weise zu bewegen, zu der wir fähig sind, weil unsere Vorfahren sich so bewegt haben.
Z.b. Bewegungen der Wirbelsäule und der Füße.
Davon kann man sicher auch als sozial angepasster Werktätiger profitieren.

marasmusmeisterin
22-05-2015, 22:45
In welcher Form?
Und welche Vorfahren meinst du - trugen die schon Schuhe? Oder gingen die noch durch Schlamm oder über Kopfsteinpflaster?

Also mir wird das alles zu neblig, zu mythisch überhöht.

Verständlicher würde es, du könntest deine Aussagen zeitlich oder anatomisch schärfer abgrenzen.
Was heißt z.B. im letzten Post "Bewegungen der Wirbelsäule"?

Die bewegt sich z.B. bei jeder Drehung, da sie in mehrere Teile zerfällt, die alle ihre eigenen Bewegungsaufgaben haben. Sind die eingeschränkt, ist der Mensch leicht bis schwer behindert.

Hast du übrigens mal nachgesehen, welche Lebenserwartung unsere so gesund bewegten Vorfahren hatten? Die Neandertaler z.B. von 24 Jahren.
Auf welches Stadium in der Entwicklung unserer vorfahren beziehst du dich eigentlich?

Terao
22-05-2015, 23:09
Würde da gar nicht so viel reingeheimnissen. Mit "ancestral" meint man halt "gut und richtig". Hört sich bloß besser und objektiver an. :)

paka
22-05-2015, 23:14
kleine kinder, tiere, die natur und das universum. Wunderbare projektionsflächen für alles, von dem man glaubt, dass "wir" es "heutzutage" "leider" verloren haben. Für alles, was schlecht und falsch ist an der menschheit, und eigentlich ganz anders sein sollte.

Der größte fehler, den man machen kann, ist, zu glauben, das hätte ernsthaft was mit den wirklichen tieren, kindern, naturen oder universen zu tun. :o

+1

Dragonball
22-05-2015, 23:22
Ich denke nicht, dass irgendwer hier verstanden hat was Björn meinte. Aber er hat ja schon geschrieben für 95 Prozent der Menschen ist es nicht interessant/begreifbar. Das ist nichts rationales, man kann es meiner Meinung nach nur mit dem Herzen, in sich selbst verstehen. Schwierig zu erklären.
Für "natürliches"Leben, natürliche Bewegung ist es schon viel einfacher.
Hier muss man nicht philosophieren, ob wir über Kopfsteinpflaster gehen, oder über Feldwege.

Natürliches Training Vortrag Vic Verdier, unbedingt sehenswert:
https://www.youtube.com/watch?v=PBE2w2HuJqk

Ein Beispiel für natürliches Training von MovNat:
https://www.youtube.com/watch?v=_jMIaSxyvhE

Hier ein weiteres im Freien:
https://www.youtube.com/watch?v=xxBVcnwane0

Ich kann nicht verstehen, was daran so schwer zu verstehen ist. Natürliches Training, natürliche Ernährung, Bewegen in der freien Natur... wie es für uns bestimmt war.

Hier noch ein sehr interessanter Film, für diejenigen die ihn echt noch nicht kennen:
https://www.youtube.com/watch?v=OB_L9mPdHR4


Und ja, ich weiss, Björn ist Veganer. Man mus ja nicht in allem einer Meinung sein. :)

paka
23-05-2015, 00:00
Ich denke nicht, dass irgendwer hier verstanden hat was Björn meinte. Aber er hat ja schon geschrieben für 95 Prozent der Menschen ist es nicht interessant/begreifbar. Das ist nichts rationales, man kann es meiner Meinung nach nur mit dem Herzen, in sich selbst verstehen. Schwierig zu erklären.
Für "natürliches"Leben, natürliche Bewegung ist es schon viel einfacher.
Hier muss man nicht philosophieren, ob wir über Kopfsteinpflaster gehen, oder über Feldwege.


lol

Dragonball
23-05-2015, 00:12
Mit zarten 30 Jahren hab ich über so was auch noch gelacht Jungchen. :cool:

paka
23-05-2015, 00:40
Ich bin halt im "Jetzt" und flow so vor mich her, mein Ohrläppchen wackelt wenn ich den Fuß hebe, da fehlt mir einfach der Weitblick eines 45 Jährigen :D

Dragonball
23-05-2015, 00:57
:halbyeaha:halbyeaha:halbyeaha
Stösschen! Vertragen wir uns wieder!!!

marasmusmeisterin
24-05-2015, 12:25
"natürliches"Leben, natürliche Bewegung
Natürliches Training, natürliche Ernährung, Bewegen in der freien Natur... wie es für uns bestimmt war.


Nicht nach dem Training, sondern: welche Natur ist hier gemeint? Die menschliche? Also wissenschaftlich gefaßt als Anthropologie, Biologie etc.?

Oder "DIE NATUR", von der wir ein Teil sind?

Leute, die ist ziemlich lebensfeindlich, paßt auf, auf was Ihr Euch beruft. Auch Bakterien, Pilze, Parasiten etc. sind ein Teil von ihr und wollen "natürlich" leben.

Warum hat der Homo sapiens eigentlich die schlimme Landwirtschaft erfunden, mit der arthrosierende Großzehengrundgelenke (Ägypten) und Karies (Getreidenahrung) über ihn gekommen sind?
Weil das Großtiere jagen so gesund und einfach zu machen war? Gefahrlos, ertragreich und saisonunabhängig?
Übrigens hat uns der Neandertaler das "Diabetes-Gen" weitergegeben, also daran ist die Zivilisation mal nicht schuld.

Hey, unser Leben anno 2015 ist ein Schlaraffenland ... wer braucht eigentlich solche Phantasien von Goldenen Zeitaltern, in denen das Leben noch "natürlich" war? Mit Krankheiten, Hungersnöten, Kindersterblichkeit, Verkrüppelung... Wer denkt eigentlich mal daran, das alles dem Vollbild hinzuzufügen - als wehrlos hinzunehmender Schicksalsschlag? Na danke für diese Seite der Natur.
Oder gilt das dann in zielgerichteteter Vermischung willkürlich ausgesuchter Bezugssysteme als Karma?

"Unser" Leben war spätestens dann nicht mehr "natürlich", als sich der erste Affe aufrichtete und einen Stock nach dem Raubtier warf, weil er nicht mehr weglaufen konnte. Hinter diesen Zustand will ich wirklich nicht zurück.

Ich frage alle Befürworter natürlicher Bewegung noch einmal: welche Natur meint ihr?

MagetaDerLöwe
10-07-2015, 10:31
Natürlichkeit ist ein neutraler Begriff, kein positiver. Auch in der Bewegung nicht. IMHO sollte man das Konzept einfach fallen lassen, außer für so manche Alltagsbeschreibungen

JackSparrow
10-07-2015, 16:55
An das Leben in einer industrialisierten Gesellschaft sind wir genetisch nicht angepasst. Das ist Fakt.

Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Kurzsichtigkeit und Diabetes sind Zivilisationskrankheiten. Übrigens auch Infektionskrankheiten wie Masern oder Pocken, da diese erst mit der Sesshaftigkeit vom Tier auf den Menschen übergesprungen sind. Und natürlich Rückenprobleme, da unsere Wirbelsäule für langes Sitzen ungeeignet ist.

Andererseits ist heute der Selektionsdruck weggefallen. Niemand muss mehr 10 Kinder zeugen, damit eins überlebt. Die Medizin hat die Evolution überholt.