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Vollständige Version anzeigen : Sondeln - Anfänger



Thiloy
27-04-2015, 12:59
Hallo Zusammen,
ich habe mich in den letzten Wochen immer mehr mit dem Thema "sondeln" befasst und überlege mir nun, dass mal auszuprobieren.

Folgende Fragen habe ich:

1. Welchen Anfängerdetektor würdet Ihr empfehlen
2. Welche Ausrüstung benötige ich den sonst noch ausser Metalldetektor und Schaufel?
3. Welche Erfahrungen habt Ihr dabei gesammelt?
4. Gibt es sogenante "go's" und "no-go's"?

Danke
Thilo

BonsaiKarate
27-04-2015, 13:11
Sondeln.. Klingt ja interessant.

Was hofft man denn da zu finden? Oder sucht man einfach auf gut Glück irgendwas?

Thiloy
27-04-2015, 13:35
Sondeln.. Klingt ja interessant.

Was hofft man denn da zu finden? Oder sucht man einfach auf gut Glück irgendwas?

Du da gibt es ja verschiedene Fraktionen, eigentliches wohl alles ,
Münzen auf Äckern, Hohlwegen im Wald... Ausrüstung etc.... alles was sich so findet :-)

Dextrous
27-04-2015, 15:22
Folgende Fragen habe ich:

1. Welchen Anfängerdetektor würdet Ihr empfehlen
2. Welche Ausrüstung benötige ich den sonst noch ausser Metalldetektor und Schaufel?
3. Welche Erfahrungen habt Ihr dabei gesammelt?
4. Gibt es sogenante "go's" und "no-go's"?


Also wenn ich im Wald oder so unterwegs bin, habe ich eigentlich immer ein Messerchen dabei :p
Ob es zwingend fürs "Sondeln" gebraucht werden kann weiß ich nicht. Ist vielleicht etwas feiner als eine dicke Schaufel, wenn grob nicht mehr geht.

PS: Achja, neulich einen kurzen Mitschnitt irgendwo gesehen, wo Leute einen Pinpointer benutzt haben, im Zusammenspiel mit einem Metalldetektor. Da wären wir wieder bei grob und fein.

Willi von der Heide
28-04-2015, 22:35
Informier dich bitte wg. der Gesetzeslage ! Da hat jedes Bundesland andere Vorschriften.

Suchst du in Regionen - z.Bsp. Eifel/Hürtgenwald - wo im 2. Weltkrieg schwer gekämpft wurde, sei auch darauf vorbereitet menschliche Überreste oder Munition zu finden. Gerade letzteres kann u.U. sehr gefährlich werden.

Thiloy
29-04-2015, 06:02
Ja das stimmt wohl.... ich bin noch nie sondeln gewesen, werde mich dann wohl mal jemand erfahrenes anschliessen. So2 WK Sachen interessieren mich nicht so dolle wenn ich ehrlich bin. Eben weil es gefährlich ist.

Cillura
29-04-2015, 06:25
Ja, so WK Überreste findet man bei uns in der Stadt auch noch sehr häufig. Hätte ich zwar nicht gedacht, aber innerhalb der letzten 5-7 Jahre hatten wir 5 Bombenfunde bei irgendwelchen Erdarbeiten über das ganze Stadtgebiet verteilt. Einmal hat sogar ein Angler eine Fliegerbombe aus dem Fluss gefischt. Folge: Stadtzentrum evakuiert und Sperrungen mehrere Stunden lang. Die Bewohner der umliegenden Häuser konnten erst weit nach Mitternacht wieder in ihre Wohnungen zurückkehre. :ups:

Thiloy
29-04-2015, 06:44
Ja, so WK Überreste findet man bei uns in der Stadt auch noch sehr häufig. Hätte ich zwar nicht gedacht, aber innerhalb der letzten 5-7 Jahre hatten wir 5 Bombenfunde bei irgendwelchen Erdarbeiten über das ganze Stadtgebiet verteilt. Einmal hat sogar ein Angler eine Fliegerbombe aus dem Fluss gefischt. Folge: Stadtzentrum evakuiert und Sperrungen mehrere Stunden lang. Die Bewohner der umliegenden Häuser konnten erst weit nach Mitternacht wieder in ihre Wohnungen zurückkehre. :ups:

Ja echt krass was da noch alles gefunden wird. Gibt sogar Leute die in Flüssen sondeln um dort noch Reste rauszuholen, aber ganz ehrlich , da kann echt was passieren!!! Ich bin wie gesagt da noch ganz neu bzw entschlossen mal sondeln zu gehen.

Cillura
29-04-2015, 06:48
Ja echt krass was da noch alles gefunden wird. Gibt sogar Leute die in Flüssen sondeln um dort noch Reste rauszuholen, aber ganz ehrlich , da kann echt was passieren!!! Ich bin wie gesagt da noch ganz neu bzw entschlossen mal sondeln zu gehen.

Gerade das Teil was sie da bei uns aus dem Fluss gefischt haben, hat mich damals schon zum Nachdenken gebracht. Das war gar nicht so weit von meiner Wohnung weg - aber noch außerhalb der Evakuierungszone. Die Fliegerbombe war jedenfalls trotz der langen Liegezeit im Fluss noch voll funktionsfähig und scharf. (Die haben damals richtig gute Qualität gebaut) Nicht auszudenken was da hätte alles passieren können, wenn beim Hochwasser mal schön mit Schmackes da was dagegen getrieben wird. :ups:

Thiloy
29-04-2015, 06:52
Gerade das Teil was sie da bei uns aus dem Fluss gefischt haben, hat mich damals schon zum Nachdenken gebracht. Das war gar nicht so weit von meiner Wohnung weg - aber noch außerhalb der Evakuierungszone. Die Fliegerbombe war jedenfalls trotz der langen Liegezeit im Fluss noch voll funktionsfähig und scharf. (Die haben damals richtig gute Qualität gebaut) Nicht auszudenken was da hätte alles passieren können, wenn beim Hochwasser mal schön mit Schmackes da was dagegen getrieben wird. :ups:

Das stimmt, die Dinger sind echt gefährlich. Ich glaub irgendwo ist auch noch ne Statistik darüber was alles noch so scharf im Boden liegt.
Das müssen Tonnen sein, hunderte!
Mich interessieren mehr die Münzen und Kleinteile aus vergangenen Tagen :-)

Cillura
29-04-2015, 07:19
Das stimmt, die Dinger sind echt gefährlich. Ich glaub irgendwo ist auch noch ne Statistik darüber was alles noch so scharf im Boden liegt.
Das müssen Tonnen sein, hunderte!
...
Ja, hab ich auch mal irgendwo gelesen.


...
Mich interessieren mehr die Münzen und Kleinteile aus vergangenen Tagen :-)
Ich denke, Suchen im Wald dürfte nicht so das Problem sein. Du solltest aber drauf achten, dass du die entsprechende Flurschutzordnung (heißt das so?) beachtest. Die steht normalerweise in Kurzform auf nem Schild irgendwo am Waldzugang. In Naturschutzgebieten natürlich nicht die Wege verlassen und auch nicht umbedingt ein Meter tiefes Loch ausheben. :D Generell würde ich das Buddeln in Naturschutzgebieten eher unterlassen.

Auf Feldern musst du aufpassen. Die sind meist in Privatbesitz und die Landwirte sehen es nicht gern, wenn irgendwelche Leute über ihr Getreide trampeln. Im Herbst nach der Ernte haben die meisten Landwirte aber nichts dagegen. Da könntest du vorher ja mal fragen.

In der Stadt am besten die jeweilige Grünflächenverordnung beachten. Nicht jeder mag es, wenn im "feinen" städtischen Rasen Löcher ausgehoben werden.


Gute wäre es in jedem Fall, wenn du die Grasnabe nach dem Buddeln wieder an Ort und Stelle auflegst, vielleicht noch bisl angiesen :)

Im Übrigen gibt es so kleine Minischaufeln/-spaten, die man praktisch im Rucksack mit sich führen kann. Sowas zum Beispiel: http://www.amazon.de/Gardena-648931-8931-20-cs-Blumenkelle-breit/dp/B00095L4J2/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1430288558&sr=8-2&keywords=handschaufel

Thiloy
29-04-2015, 07:34
Deswegen will ich auch mal mit einem erfahrenem Sondler gehen und schauen was so die Gepflogenheiten sind.

Vielleicht sind hier noch NRW Sondler!

Dextrous
29-04-2015, 07:35
Schade, dass Du nicht aus Hamburg kommst, ich würde dich gerne begleiten und mal zuschauen / mitmachen. :)

Thiloy
29-04-2015, 07:36
Ich habe selber keinerlei Erfahrung... Aber in Hamburg gibt es sicher auch einige... Such mal nach Sondler Foren und dann im Bereich Hamburg.

Willi von der Heide
29-04-2015, 07:46
Wie gesagt ... es liegen nach wie vor riesige Mengen an Munition in der Erde.

Vor allem in der Nähe von Bahnschienen, Industrieobjekten usw. . Und Vorsicht wenn man Reste von Waffen findet - KWKG ! :-§ ( Kriegswaffenkontrollgesetz )

Thiloy
29-04-2015, 08:29
Wie gesagt ... es liegen nach wie vor riesige Mengen an Munition in der Erde.

Vor allem in der Nähe von Bahnschienen, Industrieobjekten usw. . Und Vorsicht wenn man Reste von Waffen findet - KWKG ! :-§ ( Kriegswaffenkontrollgesetz )

Ja das stimmt... Ich würde auch gerne eher auf Hohlwegen anfangen in Wäldern... da findet man eigentlich keine Munition und Waffen ... aber ja wenn man etwas findet, dann die Polizei rufen.

Kombatant
29-04-2015, 08:37
Erhoffst du dir eigentlich irgendwelche besonderen Funde?
Mich würde intressieren was man da so alles an wertvollem Zeugs finden könnte.

Thiloy
29-04-2015, 08:41
Erhoffst du dir eigentlich irgendwelche besonderen Funde?
Mich würde intressieren was man da so alles an wertvollem Zeugs finden könnte.

Also eigenltich schon, zumindest ein wenig. Aber ich bin realistisch.
Was man wohl oft findet sind Münzen in schlechtem Zustand und eher Ideler wert.

Wirklich Gold und Silber findet man selten und dann haben die meisst auch nur Gewichtswert.

Aber ja etwas Schatzsuchergeist ist geweckt.

Willi von der Heide
29-04-2015, 08:41
Erhoffst du dir eigentlich irgendwelche besonderen Funde?
Mich würde intressieren was man da so alles an wertvollem Zeugs finden könnte.

Deutschland bestand mal aus ca. 300 Kleinstaaten - vor der Reichsgründung 1871 - und die hatten ihre eigenen Währungen bzw. Zölle.

Da haben dann Kaufleute ihren Münzenschatz an einem markanten Punkt vergraben, die Zollgrenze passiert und sind dann zu Fuß zurück um die Münzen aus dem Versteck zu holen. Solche Münzhorte sind gar nicht mal selten. Und natürlich ging da auch viel verloren und die Leute fanden ihre Münzen nicht wieder.

Allerdings zerstören Raubgräber auch unser Bild von Geschichte, wenn sie den Archäologen ins Handwerk pfuschen.

Und noch etwas ... Vorsicht beim öffnen alter Bergwerke. Da ist grundsätzlich von abzuraten und ohne schweres Gerät meistens auch nicht machbar.

Wenn man etwas wirklich seltenes findet, dann die Fachleute verständigen.

Thiloy
29-04-2015, 08:51
Ja ers liegt haufenweise zeugs rum, must mal auf Youtube schauen, was
die alles finden. Echt erstaunlich.

Aber richtig, man muss echt vorsichtig sein. Ich wollte auch nur Waldwege und Hohlwege absuchen.... kein Kriegszeug.

Dextrous
29-04-2015, 08:57
Aber richtig, man muss echt vorsichtig sein. Ich wollte auch nur Waldwege und Hohlwege absuchen.... kein Kriegszeug.

Halte uns gern aufm Laufenden was du findest :)

fang_an
29-04-2015, 09:06
kannst es vielleicht mit geocaching verbinden ;)

Thiloy
29-04-2015, 09:09
geochaing machen sogar manche und zu jedem Teil wird ein Punkt gesetzt...
manche führen sogar Fundbücher und Tagebücher darüber.

Ist schon spannend.

AlexAikido
29-04-2015, 09:27
Wenn ich das schon lese dreht dich nur alles. Kleine anektode: bei uns auf der Wiese ist mal einer sondeln gegangen und hat einige Fundstücke gefunden. Die hat er eingesteckt. In gut bürgerlich ostelbischer Manier haben wir ihn aber nicht mehr von der Wiese runter gelassen. Er war ungefragt drauf. Polizei hat das relativ fix geklärt: Anzeige wegen Haus/Landfriedensbruch und eintüten der Fundstücke.

Als Historiker frag ich mich wieso verdämmt nochmal sondler meinen sie dürften einfach Funde einstecken. Je nach Bundesland wird das extrem teuer. Solltest du also Münzen etc finden bitte ich dich um folgendes:

Mach immer nen Foto von der Fundlage! Wenn du gräbst: sei behutsam dabei und dokumentier das! Schreib dir die Koordinaten auf bzw markier die Fundstelle gut! Geh dann zu nem Museum, dass zum Land/öffentlichen Träger gehört und Teil Ihnen den Fund mit. Oftmals begutachten die das Stück dann nur und überlassen es dir wenn du sie fragst. Aber um himmelstürmenden Willen... Nicht einfach einsacken. Dadurch ist schon extrem viel unserer Geschichte verluren gegangen! Im übrigen hat der Gang zum Museum oft den Vorteil, dass für die das sogar bei der Begutachtung professionell reinigen :)

Abu Junayd
29-04-2015, 09:27
Thiloy , wir wohnen ja gar nicht mal soweit auseinander , nimmst mich mit wenn du losgehst?
Wollte mich eh schon länger mal mit dir zum fachsimpeln treffen :)

marasmusmeisterin
29-04-2015, 09:31
Erhoffst du dir eigentlich irgendwelche besonderen Funde?
Mich würde intressieren was man da so alles an wertvollem Zeugs finden könnte.

Die Himmelsscheibe von Nebra ist auf diese Weise gefunden worden.

Noch ein Tip: ich habe gelesen, die teureren Geräte sind die besseren. Größere Eindringtiefe etc.

Willi von der Heide
29-04-2015, 09:44
Und noch einen Tipp ... halt dich von den Spinnern der Szene fern.

Näheres aber nur per PN !

P.S.:

Ich war auch mal auf " Schatzsuche " :D und habe im großen und ganzen nur etwas über mich selber gelernt. Insofern - hat es sich gelohnt !

Willi von der Heide
29-04-2015, 09:48
Interessante Doku zu dem Thema:

watch?v=ydzaVOd9uCM

AlexAikido
29-04-2015, 09:53
Hast ne pn von mir :)

Thiloy
29-04-2015, 10:13
Wenn ich das schon lese dreht dich nur alles. Kleine anektode: bei uns auf der Wiese ist mal einer sondeln gegangen und hat einige Fundstücke gefunden. Die hat er eingesteckt. In gut bürgerlich ostelbischer Manier haben wir ihn aber nicht mehr von der Wiese runter gelassen. Er war ungefragt drauf. Polizei hat das relativ fix geklärt: Anzeige wegen Haus/Landfriedensbruch und eintüten der Fundstücke.

Als Historiker frag ich mich wieso verdämmt nochmal sondler meinen sie dürften einfach Funde einstecken. Je nach Bundesland wird das extrem teuer. Solltest du also Münzen etc finden bitte ich dich um folgendes:

Mach immer nen Foto von der Fundlage! Wenn du gräbst: sei behutsam dabei und dokumentier das! Schreib dir die Koordinaten auf bzw markier die Fundstelle gut! Geh dann zu nem Museum, dass zum Land/öffentlichen Träger gehört und Teil Ihnen den Fund mit. Oftmals begutachten die das Stück dann nur und überlassen es dir wenn du sie fragst. Aber um himmelstürmenden Willen... Nicht einfach einsacken. Dadurch ist schon extrem viel unserer Geschichte verluren gegangen! Im übrigen hat der Gang zum Museum oft den Vorteil, dass für die das sogar bei der Begutachtung professionell reinigen :)

OK ich werde es machen! Du hast schon recht, man kann da sehr viel zerstören ... habe dazu auf Youtube nen Sondler gehört der einem erklärt hat warum Archäologen einem aufs Dach steigen. Recht hat er.

Thiloy
29-04-2015, 10:14
Thiloy , wir wohnen ja gar nicht mal soweit auseinander , nimmst mich mit wenn du losgehst?
Wollte mich eh schon länger mal mit dir zum fachsimpeln treffen :)

Na klar ich sag Bescheid, oder schreib mir ne PN oder email, dann vergesse ich es nicht.

Thiloy
29-04-2015, 10:16
Hast ne pn von mir :)

bis dato ist keine PN angekommen

liselottemeyer
29-04-2015, 10:56
moin,

ich würde dir empfehlen dich an die für dein bundesland zuständige behörde zuwenden und dir dort eine genehmigung zu holen.

der archäologie nutzen die funde nur etwas, wenn ihr fundort ausreichend dokumentiert ist.

DNK - Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz - (http://www.dnk.de/archiv_suche/n2413?node_id=2399&from_node=2413&beitrag_id=81)

hier ein interessanter podcast zu dieser thematik

http://www.hoaxilla.com/hoaxilla-120-die-himmelsscheibe-von-nebra/

lm

AlexAikido
29-04-2015, 11:10
So jetzt aber: Blödes HAndy :)

Allgemein das Angebot an diejenigen, die das Hobby betreiben. Ich kenne einige Menschen in Landesdenkmalämtern und könnte dabei helfen ein Muster für ein Anschreiben an die Landesdenkmalämter zu verfassen um eine Genehmigung zu erhalten. Offiziell ist halt alles immer besser (vor allem gegenüber den Bauern mit der Mistgabel in der HAnd :D ) als ohne :D

Cillura
29-04-2015, 11:34
... Offiziell ist halt alles immer besser (vor allem gegenüber den Bauern mit der Mistgabel in der HAnd :D ) als ohne :D

Ich glaube gegen Bauern mit der Mistgabel in der Hand hilft ein behördliches Genehmigungsschreiben nur wenig. Dann besser zusätzlich nen Kasten Bier im Gepäck haben. :D

period
29-04-2015, 12:39
Die Genehmigung vom Denkmalamt - wenn man sie denn bekommt - nutzt einem nichts, wenn man das Einverständnis des Grundeigentümers nicht hat, das man im Prinzip bei sowas IMMER einholen müsste - auch weil Schatzfunde in Deutschland von Rechts wegen zur Hälfte dem Finder und zur Hälfte dem Grundeigentümer gehören. Ausgenommen sind denkmalgeschützte Schutzzonen, da reicht das Einverständnis des Grundeigentümers nicht.

Übrigens, ich für meinen Teil wäre sehr vorsichtig, jemandem via Internet zu einer Lizenz zum Sondeln zu verhelfen (!). Ich weiß aus eigener Erfahrung wie viel Mist da gebaut wird, und diverse meiner Kollegen (bin Dissertand für Mittelalterarchäologie an einer österreichischen Uni) würden sehr, sehr ungehalten reagieren, wenn ihnen jemand so ins Gehege kommt... alles dransetzen, denjenigen zu diskreditieren und finanziell soweit möglich zu ruinieren wäre da das mindeste der Gefühle. ABER wir arbeiten auch mit Sondlern zusammen - wir bezeichnen die als domestizierte oder bekehrte Sondengeher; die Auflage dabei sind ein einwandfreier Leumund, sorgfältiges Graben, umgehendes Melden und ggf Abgeben der Funde inklusive derer, die wertlos erscheinen und GPS-Einmessung aller Fundpunkte. Ansonsten ist man die Genehmigung schneller los als man schauen kann.

Mein Fazit: streng legal bleiben und an die Amtsvorgaben halten, sonst kann sowas bös ins Auge gehen. Wer sich nur für die Funde interessiert, sollte lieber auf legalem Wege sammeln und das ggf zum Nervenkitzel mit geocaching o.ä. verbinden, das ist unproblematischer.

Beste Grüße
Period.

Ousi
29-04-2015, 13:14
Ich denke, Suchen im Wald dürfte nicht so das Problem sein. Du solltest aber drauf achten, dass du die entsprechende Flurschutzordnung (heißt das so?) beachtest. Die steht normalerweise in Kurzform auf nem Schild irgendwo am Waldzugang. In Naturschutzgebieten natürlich nicht die Wege verlassen und auch nicht umbedingt ein Meter tiefes Loch ausheben. :D Generell würde ich das Buddeln in Naturschutzgebieten eher unterlassen.
Wenn im Wald ausserhalb der Wege dann ohne Hund (Jäger/Forstleute aussen vor ;)) und ausserhalb der Rauschzeiten, ein trächtiges Reh kann man ganz gut zu Tode hetzten.

AlexAikido
29-04-2015, 15:08
period, kann deinen Punkt durchaus verstehen.
Andererseits kenn cih auch viele Sondler, die ein wirkliches Interesse daran haben, kulturelle Gegenstände zu finden und den Spaß bei der Suche mit dem Übergeben an ein Museum abzuschließen. Das bietet eine Menge Möglichkeiten für die Landesarchäologie.
Ich hab mich da vor nicht allzu langer Zeit mit einem Landesarchäologen drüber unterhalten, daher find ich super, dass Thiloy erstmal hier gefragt hatte. Was eine Möglichkeit wäre die dort in nem 'Gespräch mit meinem Kollegen diskutiert wurde war die, dass man einen Verein/Gesellschaft gründet, die "anerkannte" Sondler unterstützt. Die Vergabe für eien Genehmigugn ist hierbei aber so oder so an gewisse Vorgaben im Idealfall gebunden (zur Diskussion stand z.B. Sachkundenachweis, Kurse in Landesrecht + Archäologie, etc.). Das wäre eine Inwertsetzung des Hobbys (ähnlich halt wie nen Angler oder Jäger) und würde zumindest die Zusammenarbeit zwischen den engagierten Sondlern und den Archäologen verbessern. Wer dann keine Sondlerkarte hat ist dann der Grabräuber :D

Willi von der Heide
29-04-2015, 15:26
Andererseits kenn cih auch viele Sondler, die ein wirkliches Interesse daran haben, kulturelle Gegenstände zu finden und den Spaß bei der Suche mit dem Übergeben an ein Museum abzuschließen. Das bietet eine Menge Möglichkeiten für die Landesarchäologie.
Ich hab mich da vor nicht allzu langer Zeit mit einem Landesarchäologen drüber unterhalten, daher find ich super, dass Thiloy erstmal hier gefragt hatte.

dass man einen Verein/Gesellschaft gründet, die "anerkannte" Sondler unterstützt. Die Vergabe für eien Genehmigugn ist hierbei aber so oder so an gewisse Vorgaben im Idealfall gebunden (zur Diskussion stand z.B. Sachkundenachweis, Kurse in Landesrecht + Archäologie, etc.). Das wäre eine Inwertsetzung des Hobbys (ähnlich halt wie nen Angler oder Jäger) und würde zumindest die Zusammenarbeit zwischen den engagierten Sondlern und den Archäologen verbessern. Wer dann keine Sondlerkarte hat ist dann der Grabräuber :D

:halbyeaha

Genauso haben es wohl die Leute vom Verein: " Berliner Unterwelten " gemacht. Die pflegen einen sehr guten Kontakt zu den Behörden und haben daher einige Genehmigungen bekommen.

Ich habe da leider noch keine Führung mitgemacht, würde mich aber sehr dafür interessieren !

Hier ein interessanter Link: http://berliner-unterwelten.de/

period
29-04-2015, 18:02
Ich hab mich da vor nicht allzu langer Zeit mit einem Landesarchäologen drüber unterhalten, daher find ich super, dass Thiloy erstmal hier gefragt hatte. Was eine Möglichkeit wäre die dort in nem 'Gespräch mit meinem Kollegen diskutiert wurde war die, dass man einen Verein/Gesellschaft gründet, die "anerkannte" Sondler unterstützt. Die Vergabe für eien Genehmigugn ist hierbei aber so oder so an gewisse Vorgaben im Idealfall gebunden (zur Diskussion stand z.B. Sachkundenachweis, Kurse in Landesrecht + Archäologie, etc.). Das wäre eine Inwertsetzung des Hobbys (ähnlich halt wie nen Angler oder Jäger) und würde zumindest die Zusammenarbeit zwischen den engagierten Sondlern und den Archäologen verbessern. Wer dann keine Sondlerkarte hat ist dann der Grabräuber :D

Versteht mich bitte nicht falsch: ich habe keinesfalls gesagt, dass es keine anständigen Sondler gibt, die der Wissenschaft eine große Hilfe sein können. Allerdings ist das ein Thema, bei dem ich relativ humorlos bin - von den etwa 20 Sondengängern, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe (allesamt solche, die mit Billigung von Denkmalamt und Uni unterwegs waren) waren gerade mal 4 oder 5, die meinen Kriterien entsprochen haben - sprich, für die sorgfältiges Arbeiten und Wissensmehrung wichtiger ist als pure Fundlust. Von da her halte ich die Initiative, in einem Internetforum, das eigentlich einem ganz anderen Themenkreis gewidmet ist, beileibe noch nicht für eine ausreichende Qualifikation. Ein Verein zur Förderung der "domestizierten Sondengänger" wäre zwar ein Anfang, ich für meinen Teil würde aber eher ein eigenes Berufsbild bevorzugen, Berufsansprache Survey-Techniker (you heard it here first...), also jemand mit einer praktischen archäologischen Grundschulung, dessen Aufgabe es ist, Prospektionen mit archäologischer Begleitung durchzuführen.

Beste Grüße
Period.

AlexAikido
29-04-2015, 18:17
Willi, die Jugns von Berliner Unterwelten sind, was ich soweit beurteilen kann, gut aufgestellt. Hatten dort mal eine Exkursion mit einer Klasse hin. War angenehm aufgebaut und "Kindgerechter" als manch ein Museumsvortrag von den Archäologen.

Period...jetzt wirds interessant :)
Es haben 4 oder 5 DEINEN Kriterien entsprochen, dass hat immo an sich erstmal nicht viel zu sagen. Versteh mich da bitte auch nicht falsch, aber ich hab auch genug "Doktoren" aus der Archäologie etc erlebt, die besser hätten Handwerker oder etwas Anderes werden sollen.

Sorgfältiges Arbeiten am Fundort und Allgemein wäre (in der Kurzidee aus dem Gespräch entstandenen "Sondengängerverein") eine essentielle Voraussetzung. Könnte man z.B. durch einen IHK Lehrgang eher gewährleisten (da wäre dann auch dein Grundständiges inbegriffen).
Was die Wissensmehrung angeht: Wenn es danach geht dürften nur Sondler mit akad. Abschluss dann die Genehimugung kriegen. Viele Sondler suchen einfach aus Lust am Suchen bzw am Finden. Das ist eine immense intrinsische Motivation die es zu nutzen gilt. Macht man das nicht zielgerichtet, dann hat man die illegalen Sondler vermehrt im Feld.
Als "Berufsbild" würde ich das nicht sehen. Schon alleine weil es dann darum geht: Wer bezahlt und stellt die Leute später ein?! Museen? Landesdenkmalämter? Eher nicht. Ich könnte mir das durchaus aber auch als qualifizierte Fortbildung vorstellen. Alles Andere würde nämlich nur wiss. Begabte ansprechen.
Es darf durchaus ein Hobby sein. Die Interessierten würden, sofern es keine Berufsausbildung ist, sicherlich auch eher solch eine Fortbildung besuchen, wenn dafür die Chance lockt, dass man offiziell suchen gehen darf.
Die schwarzen Schafe könnte man dann dadurch vmtl. auf ein Minimum reduzieren und dementsprechend stringenter gegen vorgehen. Da würden dann nämlich auch die "domestizierten Sondler" drauf achten, dass in ihrem Gebiet keiner wildert. Mein Vorschlag: Lass uns doch mal nen vernünftiges Konzept zusammen erarbeiten wenn du Lust hast :)

period
29-04-2015, 19:15
Es haben 4 oder 5 DEINEN Kriterien entsprochen, dass hat immo an sich erstmal nicht viel zu sagen. Versteh mich da bitte auch nicht falsch, aber ich hab auch genug "Doktoren" aus der Archäologie etc erlebt, die besser hätten Handwerker oder etwas Anderes werden sollen.

Schuldig in beiden Anklagepunkten :o Natürlich müsste man anfügen, dass es auch genug Historiker gibt, die Sekretäre, Bibliothekare oder Lehrer geworden sind, um den freundschaftlichen Seitenhieb zurückzugeben :rolleyes:

Ich möchte mir keineswegs anmaßen, das alleinige Qualitätsmaß für Sondengänger zu sein. Jedoch hatte ich bislang genug mit der Szene zu tun um sagen zu können, dass auch innerhalb der legalisierten Aktivitäten viel passiert, was ich nur als seltsame Blüten bezeichnen kann... und die gegenseitige Überwachung funktioniert zumindest bei uns bestenfalls mäßig. Eher ist es so, dass es für den Wissenschaftler umso interessanter ist dabei zu sein, wenn sich zwei Sondengänger treffen und unbedarft unterhalten, weil dann werden die richtig großen Trümpfe ausgepackt ;) Wir hatten einen Herrn, der es für richtig befunden hat, einen spätantiken Opferplatz wie Schweizer Käse zu durchlöchern, bevor er seine ca. 400 Bronzefunde gemeldet und den Hügel zur Nachbefundung "freigegeben" hat, einen weiteren, der seinen Sondlerkollegen zu Folge Fundsachen aus Rumänien über Ebay kauft und als seine eigenen Funde definiert, Gruppen von 5-6 Sondengängern, die aus dem Ausland anreisen, dem bekanntermaßen alkoholabhängigen Besitzer eines unter Denkmalschutz stehenden Grundstücks mit ein paar Flaschen Fusel die Erlaubnis zum Suchen abluchsen und dann den Fundort systematisch ausschlachten... das sind in meinen Augen keine Kavaliersdelikte mehr, und die intrinsische Motivation geht da gänzlich falsche Wege.
Was die sonstigen Kriterien angeht - jemand, der trotz mehrfacher Ermahnung innerhalb eines organisierten Survey nicht in der Lage ist, in vorgeschriebenen Bahnen ein Gebiet planmäßig abzugehen und der nicht bereit ist, Fundobjekte zur Nachbefundung im Boden zu lassen und lediglich zu markieren, der taugt meines Erachtens nicht zu derartigen Aufgaben im akademischen Forschungsbetrieb.



Es darf durchaus ein Hobby sein. Die Interessierten würden, sofern es keine Berufsausbildung ist, sicherlich auch eher solch eine Fortbildung besuchen, wenn dafür die Chance lockt, dass man offiziell suchen gehen darf.
Die schwarzen Schafe könnte man dann dadurch vmtl. auf ein Minimum reduzieren und dementsprechend stringenter gegen vorgehen. Da würden dann nämlich auch die "domestizierten Sondler" drauf achten, dass in ihrem Gebiet keiner wildert. Mein Vorschlag: Lass uns doch mal nen vernünftiges Konzept zusammen erarbeiten wenn du Lust hast :)

Stimmt, die Frage, wer einen ausgebildeten Sondengänger einstellt ist durchaus berechtigt. Ohne politischen Rückhalt wird da kaum was zu machen sein - sprich, die entsprechenden Stellen müssten Posten dafür schaffen. Einen Bedarf an solchen Leuten gibt es durchaus meiner Erfahrung nach, die Frage ist nur, ob jemand bereit ist sie dafür zu zahlen ;)

Das Problem, das ich beim hobbymäßigen Suchen sehe ist, dass der entsprechende Kandidat de facto mehr "darf" als viele ausgebildeten Archäologen, nämlich eigenständig und relativ unkontrolliert Eingriffe in den Boden unternehmen. Und wir reden hier zum Teil über sehr anständige Löcher - ich war dabei, wie mit einer Tiefensonde ein Hufeisen aus 85 cm Tiefe geborgen wurde, und die fragliche Sonde gehört einem der genannten weniger wissenschaftlichen Herren...

Aus eben diesen Gründen würde ich die Auflagen für hobbymäßiges Sondeln wenn dann extrem stringent machen, vergleichbar mit einem Waffenpass und gebunden an ähnliche Voraussetzungen.

Beste Grüße
Period.

AlexAikido
29-04-2015, 20:53
Der Schweizer Herr macht mir Angst: 400 Fundstücke?! :O
Ich finde die Idee mit dem "Waffenschein ähnlich" Prinzip gut und das wäre auch etwas, das mir so vorschweben würde. Sachkundeprüfung halt.

Mir sind bereits ein paar Fälle bekannt, wo die Sondler wirklich gut vorgegangen sind und alles sehr behutsam ergraben haben. Durch den Thread bin ich aber auch auf einen Fall aus Bayern oder Bawü gestoßen (Barbarenschatz) und da graust mri das. In nem Forum hab ich dann ne Diskussion aufgeschnappt, die ich mal melden werde die Tage:
Da hat jemand nem Mitarbeiter des Landesinstituts (in dem ich auch teils tätig bin) ne telefonische Frage gestellt und wurde drauf verwiesen, dass das rechtlich nich so einfach ist einfach mit der sonde rumzugurken. Was sich danach für nen Shitstorm und für Sprüche a la "ich buddle auch ohne die Schei** Darfbescheinigung" aufgetan hat fand ich unter aller Kanone. Hat mir auch wieder gezeigt, warum ich vielen Sondlern gegenüber sehr kritisch gegenüber stehe.

In der diskussion hier ist mir grad aber ne super Geschäftsidee gekommen was die Verwertung der Hobbysucher angeht :D

Kannix
29-04-2015, 22:01
Ihr seid alle so erschreckend vernünftig. Ich würde losziehen und auf große Schätze hoffen die ich dann irgendwie verschacher.:o

Thiloy
30-04-2015, 06:08
Die Ideen und Vorgehensweisen sind schon richtig und wichtig.

Gibt es den anerkannte Sondler mit denen ich mal einen Ausflug machen kann , oder Ausgrabungskurse etc. ?

AlexAikido
30-04-2015, 07:02
Ausgrabungskurse sind mri aus meiner Umgebung jedenfalls nicht bekannt. Du könntest aber durchaus mal bei deinen Landes- oder regionalen Denkmalbehörden anfragen, ob die sowas anbieten könnten. Bzw. Fragen ob du mal als Grabungshelfer mithelfen kannst irgendwo in der Gegend (gibt sogar meist ein wenig Geld, ist aber nen durchaus anstrengender Job wenn du Pech/Glück hast).

Cillura
30-04-2015, 07:19
Es gibt doch auch Studiengänge für Kulturgeschichte - oder wie das heißt. Dort könnte man sich auch schlauch machen, ob man mal mit raus ins Feld gehen darf oder zumindest deren Partner für die Exkursionen herausfinden. ;)