*ing *un im realen Straßenkampf [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : *ing *un im realen Straßenkampf



STYLEKrieger
05-06-2004, 19:24
Hallo,

seid ihr schon mal in eine reale Straßenkampf-Situation gekommen? Habt ihr das System anwenden können? Was sind eure Erfahrungen darüber? :)

Tschau.

Lieschen
06-06-2004, 12:43
Hallo,

seid ihr schon mal in eine reale Straßenkampf-Situation gekommen? Habt ihr das System anwenden können? Was sind eure Erfahrungen darüber? :)

Tschau.


klares jein ! ;)
wurde belästigt + hab´mich in BD - Manier (obwohl mir BD zu dieser Zeit noch noch völlig unbekannt war) der Situation entzogen:
- Aufmerksamkeit herstellen, in dem ich einen Vorbeigehenden direkt angesprochen
- und Überraschung meines betrunkenen Gegenübers zur Flucht genutzt habe

:)

Branco Cikatic
07-06-2004, 01:06
Ein Bekannter von mir hat WT mal
angewendet, dass ging voll in die Hose!
Wollte einen rechten Schwinger irgendwie
abwehren und hat den Schlag vollabgekriegt!
Zum Glück nichts schlimmes passiert,
aber er hat WT an den Nagel gehändigt!
Macht jetzt Vollkontakt-Karate und ist ein
ganz passabler KKler geworden! :ups:

JetLag
07-06-2004, 09:51
Ehrlichgesagt hab ich das schon öfter gehört, dass man mit WT ordentlich auf die Nase fallen kann. Keine Ahnung, ob das nun vielleicht daran liegt, dass der Betroffenen nicht voll hinter den Prinzipien steht (wie "wenn der Weg frei ist, stoße zu" etc.).

Luggage
07-06-2004, 10:12
Ehrlichgesagt hab ich das schon öfter gehört, dass man mit WT ordentlich auf die Nase fallen kann. Keine Ahnung, ob das nun vielleicht daran liegt, dass der Betroffenen nicht voll hinter den Prinzipien steht (wie "wenn der Weg frei ist, stoße zu" etc.).
Es hängt wie immer vom Einzelnen ab. Ein paar meiner Trainingskollegen wimmern schon, ich halte mich nicht ans Prüfungsprogramm, wenn ich beim auf den Boden gehen sie mal mitziehe... die fallen ganz sicher damit auf die Nase. Aber ohne es selbst getestet zu haben, bin ich davon überzeugt, dass WT eine gute Plattform für den realen Kampf bietet!

mfg,
Luggage

Subjekt
07-06-2004, 10:16
WT klappt in der SV nie! Ich kann es nicht empfehlen.

Gegen brachiale Mördertechniken wie den bösen Schwinger von noch böseren Boxern (Boxer machen doch Schwinger ;) ) hat man mit WT eh keine Chancen.

JetLag
07-06-2004, 14:26
Musst dich nicht gleich aufregen, Subjekt. Wollte keine Grundsatzdiskussion anfangen. Wollte nur mal andeuten, dass das Nichtbefolgen von gewissen Prinzipien daran Schuld sein könnte.

freemind
07-06-2004, 14:40
Ich glaube das Problem liegt darin, dass beim WT sehr viel wert auf Programme und später Sektionen gelegt wird. Und wer sich darauf verlässt, oder ständig Chi-Sao trainiert und nur selten das `Kämpfen`trainiert fällt GARANTIERT auf die mütze.
Meiner Erfahrung nach ist WT aber gerade deshalb so erfolgreich (in Kommerzieller hinsicht), weil halt oft ohne Kämpfen trainiert wird. Viele Formen, viel Chi-sao, viel Lat-sao usw.

leutnant
07-06-2004, 16:05
Ich glaube das Problem liegt darin, dass beim WT sehr viel wert auf Programme und später Sektionen gelegt wird. Und wer sich darauf verlässt, oder ständig Chi-Sao trainiert und nur selten das `Kämpfen`trainiert fällt GARANTIERT auf die mütze.
Meiner Erfahrung nach ist WT aber gerade deshalb so erfolgreich (in Kommerzieller hinsicht), weil halt oft ohne Kämpfen trainiert wird. Viele Formen, viel Chi-sao, viel Lat-sao usw.

tja, und das ist der Grund warum ich nach zwei mal Probetraining mich dort nicht mehr blicken lies! -den größten Kampf hat aber die Geldbörse zu fighten...

Ma Shao-De
08-06-2004, 06:43
hi folks,

für mich haben die yong chun prinzipien auf der strasse jedesmal sehr gut hergehalten.
habe einiges an erfahrung zusammen und habe mich immer nach den prinzipien zu verhalten versucht. wenn ichs hingekriegt habe hatts geklappt habe ich die prinzipien nicht umgesetzt hat es auf die mütze gegeben.

so easy :D und so wird es jedem gehen. wenn irgendeine stilrichtung von den prinzipien her strassentauglich ist muss man sich eben an diese halten und es klappt (meistens) ;) .... IMHO liegt es eben nicht so sehr am WC/WT/VC etc. sondern daran wie man die prinzipien persönlich umzusetzen vermag.

die wing chun prinzipien sind generell genial und strassentauglich, es sind nicht die übungen selber die man einsetzt sondern die erlangten fähigkeiten und vorallem die fähigkeit, prinzipien umzusetzen.

wie oft habe ich persönlich erlebt, dass nur schon beim sparring der härteren gangart die leute jegliche prinzipien über bord werfen und sich immer wieder aufs neue auf eine duellsitation einstellen. wohlgemerkt nicht anfänger sondern leute die schon lange trainieren.
was ich damit sagen will ist dass es unheimlich viel training und erfahrung braucht bis man die prinzipien umsetzen kann. da nützt es niemandem verschiedene stile zu lernen weil er glaubt dadurch sein spektrum zu verbessern. sobald aber jemand die eigenen prinzipien recht gut umsetzen kann wird es wichtig das er mit x-training beginnt um sich so einen grösseren erfahrungspool aufzubauen. rechts und linke etwas "klauen" das der eigenen persönlichkeit oder physionomie entspricht und schon beginnt man eben besser zu werden. erfahrungen!

leider weiss ich nicht was im wt etc. unterrichtet wird aber ich bin der meinung das das yong chun absolut genügend lehrsystematik enthält um alle strassenrelevanten aspekte zu schulen und von den prinzipien her generell als strassentauglich betrachtet werden darf.
geht man nun in den wettkampfbereich muss man sich "fremder" trainingsmethoden und techniken beleihen denn dafür ist yong chun nicht gedacht.

my five cents...

seeya

JetLag
08-06-2004, 07:41
So denke ich auch.
Mit "wenn der Weg frei ist, stoße zu" und " wenn sich der Gegner zurückzieht, folge ihm" macht man das, was in jedem Boxring stattfindet. Allerdings muss man es üben und es sich zutrauen. Wenn man es umsetzen kann, hat man gute Chancen. Denn ein Gegner im Rückwärtsgang ist ein leichterer Gegner.

Freddy2k
08-06-2004, 11:20
Ich bin allerdings auch der Meinung das beim WT das Sparring zu kurz kommt. Ich meine am Anfang reicht es ja erstmal aus das der Trainingspartner mit der Rechten oder linken Faust kommt, und man dann eine der gelernten Techniken einsetzt um diesen abzuwehren.

so denn...

Freddy2k

Igel-eye-Elijan
08-06-2004, 11:28
Ich habe schon das ein oder andere mal WT anwenden müssen. Es hat funktioniert. Das schreibe ich aber nicht dem System zu, sondern der Konzequenz mit der ich es angewand habe.

Fast jeder Kampfstil ist perfekt und in sich geschlossen, aber der Anwender ist es nunmal nicht.

Richtig umgesetzt kann dir WT genauso helfen wie Kickboxen, aber wenn du es nur halbherzig ausübst gehst du unter.

Kampfkunst- oder Sport ist kein Mathematisches Gleichnis, wo man sagen kann, wenn ich zwei mal zwei nehme ist das Produkt vier. Der entscheidende Faktor ist der Anwender und nicht der Stil.

PS: Habe aber auch schon WT´ler gesehen bei denen es nicht funktioniert hat.

DeMuT
08-06-2004, 12:40
meiner meinung nach ist es ein problem, wenn man den schülern eines stiles den eindruck vermittelt, sie würden schon nach wenigen monatenmit ihrem können in einer sv situation bestehen.

wie mein si-fu einmal zu mir sagte: An das kämpfen kannst du in ein paar jahren denken, jetzt lernst du ersmal die grundlagen!


was ich damit sagen will ist, dass wing chun, wie ich es kenne, durchaus zur verteidigung dient, jedoch dauert es sehr lange.
man wird mit jemand der zur gleichen zeit boxen anfängt, wenn man mit wing chun beginnt erst nach ein paar jahren mithalten können.

Luggage
08-06-2004, 13:11
was ich damit sagen will ist, dass wing chun, wie ich es kenne, durchaus zur verteidigung dient, jedoch dauert es sehr lange.
man wird mit jemand der zur gleichen zeit boxen anfängt, wenn man mit wing chun beginnt erst nach ein paar jahren mithalten können.
Das sehe ich anders. Natürlich ist auch das *ing *ung ein Weg ohne Ende, aber man lernt meiner Erfahrung nach einige Prinzipien sehr schnell. Hat man eine anständige Physis, oder schafft sich diese anderweitig ran, und den rechten Geist, einen Kampf auszutragen, bietet *ing *ung die schnellste mir bekannte Plattform, um auf eine recht große Anzahl an Situationen halbwegs vorbereitet zu sein.

Übrigens finde ich Latsao, Chisao und Co keines Weges so Kampf-unrelevant, wie es hier teils dargestellt wurde. Es werden Bewegungsmuster eingeschliffen, die ohne Nachzudenken abgespult werden können, und das sehr schnell. Ich habe schon so manchen Trainingspartner überraschen können, indem ich einfach die Hände in seinen Angriff hinhein vorgeschoben habe, diese dann mehr oder weniger eigenständigen seinen Bewegungen habe folgen lassen und dann unten die Beine (Knie im ernstfall) weggetreten habe. Ich bin überzeugt, das funktioniert auch in einer Vielzahl realer Konflikte.

mfg,
Luggage

DeMuT
08-06-2004, 14:28
Das sehe ich anders. Natürlich ist auch das *ing *ung ein Weg ohne Ende, aber man lernt meiner Erfahrung nach einige Prinzipien sehr schnell. Hat man eine anständige Physis, oder schafft sich diese anderweitig ran, und den rechten Geist, einen Kampf auszutragen, bietet *ing *ung die schnellste mir bekannte Plattform, um auf eine recht große Anzahl an Situationen halbwegs vorbereitet zu sein.

Übrigens finde ich Latsao, Chisao und Co keines Weges so Kampf-unrelevant, wie es hier teils dargestellt wurde. Es werden Bewegungsmuster eingeschliffen, die ohne Nachzudenken abgespult werden können, und das sehr schnell. Ich habe schon so manchen Trainingspartner überraschen können, indem ich einfach die Hände in seinen Angriff hinhein vorgeschoben habe, diese dann mehr oder weniger eigenständigen seinen Bewegungen habe folgen lassen und dann unten die Beine (Knie im ernstfall) weggetreten habe. Ich bin überzeugt, das funktioniert auch in einer Vielzahl realer Konflikte.


welche anderen kk´s hast du denn noch betrieben, um das beurteilen zu können, dass boxen nicht schneller geht? also ich hab da andere erfahrungen gemacht.

ich halte chisao auch nciht für unrelevant, aber es dauert bis es auf den freikampf oder die sv-situation wirkungsvoll anwendbar ist.

sumbrada
08-06-2004, 14:42
Das sehe ich anders. Natürlich ist auch das *ing *ung ein Weg ohne Ende, aber man lernt meiner Erfahrung nach einige Prinzipien sehr schnell. Hat man eine anständige Physis, oder schafft sich diese anderweitig ran, und den rechten Geist, einen Kampf auszutragen, bietet *ing *ung die schnellste mir bekannte Plattform, um auf eine recht große Anzahl an Situationen halbwegs vorbereitet zu sein.

Übrigens finde ich Latsao, Chisao und Co keines Weges so Kampf-unrelevant, wie es hier teils dargestellt wurde. Es werden Bewegungsmuster eingeschliffen, die ohne Nachzudenken abgespult werden können, und das sehr schnell. Ich habe schon so manchen Trainingspartner überraschen können, indem ich einfach die Hände in seinen Angriff hinhein vorgeschoben habe, diese dann mehr oder weniger eigenständigen seinen Bewegungen habe folgen lassen und dann unten die Beine (Knie im ernstfall) weggetreten habe. Ich bin überzeugt, das funktioniert auch in einer Vielzahl realer Konflikte.

mfg,
Luggage

Wieviel reale Konflikte hattest du dennn schon.
Ich glaube auch, dass *in*un eine Menge Dinge/ Prinzipein hat, die sich im Ernstfall anwenden lassen.
Gerade das "mit vielen Schlägen auf den Gegner zustürmen" überrascht viele Kirmesschläger ungemein und wenn erstmal kontakt da ist, bringt einen WT/WC auch weiter, aber.....
Das Problem des *in*uns ist ein anderes, es gibt so gewisse theoretische Spielchen darin, die in der Praxis mehr oder weniger problematisch sind.
Z.B. die Theorie, dass man kreisförmigen Angriffe ( z. B. Schwinger) mit seinen geradlinigen Techniken zuvorkommt und immer schneller ist.
Das mag stimmen, wenn beide körperlich gleich veranlagt sind, wenn beide ihre Technik gleich beherrschen und wenn beide zur gleichen Zeit zuschlagen.
Das ist aber nur in den allerseltensten Fällen so. Wenn der Gegner plötzlich einen Schwinger anbringt, braucht man einen gewissen Augenblick, den man lieber nutzen sollte für Meidbewegungen oder Deckungen als für den eigenen Schlag. Und für die Deckung sollte man schon eine gewisse Stabilität aufringen, da die Dinger verheerend sein können, wenn sie treffen.
Eine andere theoretische Verhaltensstrategie des *in*un, jeden Angriffe ( z.B. Lowkicks) aufzunehmen und weiterzuleiten.
Wenn jemand sehr schnell kickt, muss man selber schon höllisch gut sein, um das Bein weiterzuleiten. Es ist bestimmt nicht unmöglich, aber ich persönlich ziehe einfachere Dinge da vor.

STYLEKrieger
08-06-2004, 17:47
meinst du damit, dass alles nicht so effektiv ist, wie es immer hingestellt wird? Was meint ihr, wer in einer Schlägerei gewinnen würde, der *ing *un-Schützling oder ein Muay Thai-Schüler?

Daimyo
08-06-2004, 18:10
meinst du damit, dass alles nicht so effektiv ist, wie es immer hingestellt wird? Was meint ihr, wer in einer Schlägerei gewinnen würde, der *ing *un-Schützling oder ein Muay Thai-Schüler?

Der Bessere !!

sumbrada
08-06-2004, 19:42
Der Bessere!!

Subjekt
08-06-2004, 19:57
Der Muay Thai-ler ganz klar! Aber nur wenn er besser ist.
Ansonsten der Wing Chun-ler. ;)

Luggage
09-06-2004, 15:52
welche anderen kk´s hast du denn noch betrieben, um das beurteilen zu können, dass boxen nicht schneller geht? also ich hab da andere erfahrungen gemacht.

ich halte chisao auch nciht für unrelevant, aber es dauert bis es auf den freikampf oder die sv-situation wirkungsvoll anwendbar ist.
Ein Blick in mein Profil hätte dir da weiter geholfen: Unter den verschiedenen anderen KK habe ich auch zwei Jahre Muay-Thai trainiert, denke da also durchaus Vergleiche ziehen zu dürfen (natürlich nie mit dem Anspruch auf absolute Richtigkeit!).

Es kann aber durchaus sein, dass das ganze bei mir nur deshalb so gut klappt, weil ich schon so manch anderes gelernt habe und die WT-Prinzipien das nur gut ergänzen.

mfg,
Luggage

Luggage
09-06-2004, 16:03
Wieviel reale Konflikte hattest du dennn schon.
Öhm, lass mich mal überschlagen.... *brummel* *grübel*... 2 im Sinn... das macht dann.... *nachden*... ähm.... genau: Keine ;) (zumindest seit der Grundschulzeit). Meine einzigen "Erfahrungen" auf der Straße bestehen daraus, dass ich zwei Schlägereien von Anfang bis zum Ende beobachtet habe und eben was man so hört, von Trainern und Freunden, nicht sehr representativ, ich weiß.


Ich glaube auch, dass *in*un eine Menge Dinge/ Prinzipein hat, die sich im Ernstfall anwenden lassen.
Gerade das "mit vielen Schlägen auf den Gegner zustürmen" überrascht viele Kirmesschläger ungemein und wenn erstmal kontakt da ist, bringt einen WT/WC auch weiter, aber.....
Das Problem des *in*uns ist ein anderes, es gibt so gewisse theoretische Spielchen darin, die in der Praxis mehr oder weniger problematisch sind.
Z.B. die Theorie, dass man kreisförmigen Angriffe ( z. B. Schwinger) mit seinen geradlinigen Techniken zuvorkommt und immer schneller ist.Das mag stimmen, wenn beide körperlich gleich veranlagt sind, wenn beide ihre Technik gleich beherrschen und wenn beide zur gleichen Zeit zuschlagen.
Das ist aber nur in den allerseltensten Fällen so. Wenn der Gegner plötzlich einen Schwinger anbringt, braucht man einen gewissen Augenblick, den man lieber nutzen sollte für Meidbewegungen oder Deckungen als für den eigenen Schlag. Und für die Deckung sollte man schon eine gewisse Stabilität aufringen, da die Dinger verheerend sein können, wenn sie treffen.
Eine andere theoretische Verhaltensstrategie des *in*un, jeden Angriffe ( z.B. Lowkicks) aufzunehmen und weiterzuleiten.
Wenn jemand sehr schnell kickt, muss man selber schon höllisch gut sein, um das Bein weiterzuleiten. Es ist bestimmt nicht unmöglich, aber ich persönlich ziehe einfachere Dinge da vor.
Diese Schlaghagel finde ich gar nicht so toll. Ich habe vorhin etwas mit Arme-nach-vorne-schieben und diese dann reagieren lassen beschrieben, das finde ich wirklich sinnvoll, da es ohne großes Nachdenken und Technikwissen funktioniert. Der Körper muss einfach nur auf diese Art sich zu bewegen konditioniert werden, was durch Latsao und Co geschieht und keines Weges komplexer ist, als verschiedene Box-Drills.
Diese Kick weiterleiterei finde ich auch fragwürdig, mit genügend Schmackes hat mein Lowkick bei WT'lern immer zum scheitern von so etwas geführt. Aber das ausgestellte Bein locker zu lassen und einfach wegzuflutschen, wenn es angegriffen wird kann man lernen und anwenden. Anderen Kicks würde ich entweder zuvor kommen (Stoppkick gegen Genitalregion oder Torse, nicht den Oberschenkel, denn das klappt selten), oder rein- oder rausgehen (je nach Situation).
Schwingern zuvorzukommen ist fragwürdig, ja, wirft man aber dem Gegner einfach gleich die Arme entgegen gelingt es meist die Schwinger leicht umzuleiten und zu blockieren. Hat man noch keine Möglichkeit dazu, und der Gegner kommt mit einerm Schwinger angestürmt, sind natürlich Meidbewegungen ein gutes Mittel oder eben Stopptritte, sieht man den Angriff kommen. Fängt man sich aber einen ein, und man schafft es stehen zu bleiben, kann genügend Latsao und Co dazu führen, dass man schon ganz unnbewusst die Hände im gegnerischen Gesicht hat ohne selbst daran gedacht zu haben...

mfg,
Luggage

FalkoZ
09-06-2004, 17:33
Ich glaube, dass eine KK bzw. das entsprechende Graduierungsprogramm nur ein Weg ist, die Prinzipien zu verstehen. Beim WT fällt mir auf, dass es anfangs sehr unnatürlich ist und ungewöhnliche Bewegungen braucht. Einige Positionen werden von den Lehrern ja auf Millimeter korrigiert und es braucht Ewigkeiten, bis man das richtig kann...

So denke ich, dass es eine Weile dauern wird, bis man WT und seine Prinzipien anwenden kann, da es schwer ist, sich daran zu gewöhnen.

Daimyo
09-06-2004, 22:59
jupp, ging mir auch so... diese "natürlichen" bewegungen wollten gar nicht so recht mit dem übereinstimmen, was ich bis dahin im normalen leben an natürlichen bewegungen gemacht habe.. :D trotzdem tippel ich jetzt nicht im schleifschritt durch die uni.. sondern bewege mich wie voher auch schon :D

Catse
10-06-2004, 11:48
meiner meinung nach ist es ein problem, wenn man den schülern eines stiles den eindruck vermittelt, sie würden schon nach wenigen monatenmit ihrem können in einer sv situation bestehen.

wie mein si-fu einmal zu mir sagte: An das kämpfen kannst du in ein paar jahren denken, jetzt lernst du ersmal die grundlagen!


was ich damit sagen will ist, dass wing chun, wie ich es kenne, durchaus zur verteidigung dient, jedoch dauert es sehr lange.
man wird mit jemand der zur gleichen zeit boxen anfängt, wenn man mit wing chun beginnt erst nach ein paar jahren mithalten können.


Da geb ich dir Recht, aber sag das mal den Leuten die Blitz Defence anpreisen, bei dem man ja schon nach sagen wir einem Jahr sich "effektiv" verteidigen könnte. Naja, egal...

Subjekt
10-06-2004, 12:06
Da geb ich dir Recht, aber sag das mal den Leuten die Blitz Defence anpreisen, bei dem man ja schon nach sagen wir einem Jahr sich "effektiv" verteidigen könnte. Naja, egal...
Ihr wisst schon, dass es graduelle Unterschiede beim sich "effektiv verteidigen" gibt?

BD wurde geschaffen, um schneller eine grundlegende Verteidigungsfähigkeit (was immer das für den Einzelnen auch heißen mag) zu gewährleisten.

Man wollte weg von den Anfängern, die mit Augen zu und Kettenfauststossventilator auf grader Bewegungslinie in ihr verderben laufen.

Deshalb erstmal BD mit Rollenspiel, Überraschungseffekt, hartem Punch und wenigen einfachen "gefühlslosen" Techniken, um den Schülern eine Chancevergrößerung im SV-Fall zu geben, bis sie das eigentliche System Wing Tsun sinnvoll anwenden können, was tatsächlich eine gewise Zeit benötigt.

Luggage
11-06-2004, 12:12
jupp, ging mir auch so... diese "natürlichen" bewegungen wollten gar nicht so recht mit dem übereinstimmen, was ich bis dahin im normalen leben an natürlichen bewegungen gemacht habe.. :D trotzdem tippel ich jetzt nicht im schleifschritt durch die uni.. sondern bewege mich wie voher auch schon :D
Natürlich finde ich das ganze auch ganz und gar nicht. Z.B. ist es doch ein grundlegender Reflex, die Hände hoch und vor das Gesicht zu reißen, wenn plötzlich etwas darauf zu fliegt (Faust..), im WT sollten die Hände aber dem Gegner entgegengestreckt werden. Über den Stand brauchen wir da gar nicht reden... naja, aber sind diese Hürden genommen und hat man sich an WT-Bewegungsmuster gewöhnt, halte ich das ganze für recht schnell einsetzbar, im Vergleich zu anderen Systemen. Und Hürden in der speziellen Biomechanik hat jeder zu nehmen, der zum ersten Mal Kampfsport macht, egal welches System das der Wahl ist.

mfg,
Luggage

DragonMaster
12-06-2004, 11:39
meinst du damit, dass alles nicht so effektiv ist, wie es immer hingestellt wird? Was meint ihr, wer in einer Schlägerei gewinnen würde, der *ing *un-Schützling oder ein Muay Thai-Schüler?

Einen großen Kritikpunkt muß ich allerdings anbringen, der zwar nicht das WT als System, sondern vielmehr dessen Vermarktung betrifft. Es ist offensichtlich Teil der "Verkaufsstrategie" der EWTO (European Wing Tsun Organisation) und auch ähnlicher Organisationen im VC, WC, Wing-Tsung... und wie sie noch alle heissen, ihre Schüler mit Selbstvertrauen nur so vollzupumpen. Die Unüberwindbarkeit eines WT-Kämpfers wird zum Dogma hochstilisiert. Kritiker des WT bezeichnen den Aufbau der Organisation deshalb auch auch als "sektenartig".
Ich kann dazu nur sagen, dass ich es für vollkommen in Ordnung halte, seinen Schülern ein gewisses Vertrauen in das System zu vermitteln, das sie trainieren. Wem dieses Vertrauen fehlt, wird auch im Ernstfall versagen. Insofern ist diese Art der "Gehirnwäsche" sinnvoll. Im Ansatz jedenfalls.
Leider begibt man sich hier auf einen sehr schmalen Grad, den viele WT-Sifus nicht ausbalancieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele WT-Schüler (die dann eigentlich auch immer aus den selben Schulen kamen) ein ihrem Können völlig unangebrachtes Selbstvertrauen hatten. Dies halte ich für ausgesprochen gefährlich, denn wer sich und seine Fähigkeiten überschätzt, läßt sich eher auf Situationen ein, die er nicht mehr kontrollieren kann. Und dies ist in einem Bereich wie dem Straßenkampf unverzeihbar. Viele WT-Trainer sind sich des Risikos, dem sie ihre Schüler damit aussetzen, nicht einmal bewußt. Ich habe selbst auf Seminaren oder Schulungen mit WT-Schülern gekämpft, bevor ich das System selbst zu trainieren anfing. Viele dieser Leute waren alles andere als ernstzunehmende Gegner (um nicht zu sagen absolute Lachnummern), die nach einer Niederlage nicht im Stande waren, diese zu verarbeiten oder sie auch nur einzugestehen. Bisweilen war es schon paradox mitanzusehen (und meistens verdammt lustig), auf welche Umstände sie ihre Kapitulation oder ihren K.O. zu begründen versuchten. Ähnlich muß es wohl den Arabern nach dem 6-Tage-Krieg gegen Israel gegangen sein, als sie zu erklären versuchten, wieso ein heiliger Krieg, der ihrem Glauben nach nicht verloren werden kann, so gründlich daneben gegangen ist.

In diesen Fällen handelte es sich um Sparring, also um mehr oder minder harmloses Kräftemessen (was natürlich zu der Standardausrede "Im Ernstfall wäre es anders ausgegangen" führte - und den Betroffenen von allen Umstehenden nur ein mitleidiges Lächeln einbrachte).
Einen Fall habe ich selbst miterlebt, in dem dieses völlig übersteigerte Selbstvertrauen einen WT-Kämpfer weit mehr als nur einen Knick in seinem Ego gebracht hat. Noch dazu handelte es sich hierbei nicht um einen unerfahrenen Schüler, sondern um einen WT-Ausbilder. Der Junge hatte an einem offenen Straßenkampf-Seminar teilgenommen, das vor einigen Jahren in der Nähe von München stattfand. Kämpfer aller Stile und Ränge aus ganz Europa waren vertreten, was normalerweise kein Problem darstellt. Hier war es leider nicht so. Der WT-Mann konnte gar nicht oft genug erwähnen, wie überlegen er sich allen anderen fühlte (was in WT-Schulen völlig normal und auch okay ist, solange es eben nur WTler hören) ). Einen seiner Sparringspartner (nicht Gegner - es war kein Turnier), einen harmlosen Karateka, schlug er ziemlich übel her. Ein solches Verhalten führt auf einer derartigen Veranstaltung zwangsläufig zu weiteren Konfrontationen.
Ein Thaiboxer geriet deswegen mit ihm - zuerst verbal - aneinander. Der WT-Kämpfer machte sich über das "primitive" Muay Thai lustig und bot seinem Gegenüber an, eine ebenso schmerzhafte Lektion wie der Karateka zu erhalten. Der Thaiboxer (ich kannte ihn flüchtig, ein guter Kämpfer, aber mit Sicherheit kein Weltklassemann) nahm diese Herausforderung gerne an und Sekunden später schlugen die Beiden mit bloßen Fäusten und ohne jede Schutzausrüstung aufeinander ein - noch höher kann man den Realitätsfaktor wohl nicht schrauben. Der WT-Mann begann mit der "Universallösung", d.h. mit gleichzeitigem Fußtritt und Kettenfaustößen. Sein Gegner ging ebenfalls frontal nach vorne, setzte einen Frontkick mit anschließender Kombination von Boxschlägen ein. Von Größe und Gewicht waren sich die Beiden übrigens sehr ähnlich, Vorteile hatte in dieser Hinsicht keiner. Der WT-Kämpfer landete mehr Treffer, da die Frequenz von Kettenfauststößen einfach nicht zu überbieten ist, mußte aber auch eine sehr harte Rechte nehmen, die ihn einige Schritte nach hinten versetzte. Im Zurückfallen erhielt er von seinem Gegner noch einen knallharten Lowkick mit auf den Weg. Beide standen sich wieder wie zu Anfangs gegenüber, Beide hatten auch etwas abbekommen. Mit einem Unterschied. Der Thaiboxer war das Kassieren von Treffern ohne Schutzausrüstung gewohnt, er war ganz offensichtlich die Ruhe selbst. Der WT-Mann hingegen wirkte stark verstört. Erstens wohl wegen des harten Treffers, zweitens, weil es ihm nicht gelungen war, das umzusetzen, was er im Training schon tausend mal erfolgreich bewältigt hatte. Er hatte es nicht geschafft, an seinem Gegner "kleben" zu bleiben, um ihn im Infight zu erledigen.
Der Thaiboxer setzte den Kampf fort, ging mit Faustschlägen nach vorne und versetzte seinem Gegner einen weiteren brettharten Lowkick. Hier wurde bereits deutlich, wie sich das weitere Geschehen entwickeln würde. "Lowkickabwehr" gehört zum Standardprogramm im Wing Tsun und wird vom ersten Tag an unterrichtet, aber der Typ nahm das Teil voll. Und wie unglaublich schmerzhaft diese Tritte sind, wenn sie nicht im sicheren Dojo von einem anderen WTler getreten werden, der davon keine Ahnung hat, wurde ihm in dem Moment ganz schnell klar.

Zu diesem Zeitpunkt hatte er den Kampf bereits verloren. Der erste Zusammenstoß und das Versagen, die Distanz zum Infight zu überbrücken, machten es ihm psychisch unmöglich, wieder in den Angriff seines Gegners "reinzugehen", was für einen erfolgreichen WT-Konter unerläßlich ist. Statt dessen konnte man mitverfolgen, wie sein vorher grenzenloses Vertrauen in seine Fähigkeiten sich innerhalb von Sekunden komplett verabschiedete.
Ganz offensichtlich von der Effektivität und der Schmerzhaftigkeit der Lowkicks tief beeindruckt, versuchte er sich nun selbst mit der bis dahin erfolgreichen Strategie seines Gegner anzufreunden und verlegte sich ebenfalls lieber auf Lowkicks (Ein echter Brüller, da er damit offenbar überhaupt keine Erfahrung hatte). Somit vergaß er in diesem Ernstfall (und das war wirklich einer) auch noch eines der obersten WT-Gebote: "Never box a boxer, never wrestle a wrestler" (never lowkick a thaiboxer wird hier zwar nicht explizit erwähnt, es fällt aber wohl dennoch in diese Kategorie) - man erinnere sich an das Beispiel mit dem Hai am Land. Selbstverständlich konnte er auf diesem Gebiet noch weniger mit seinem erfahrenen Gegner mithalten. Nach einem weiteren Lowkick auf seinen Oberschenkel konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, humpelte rückwärts und zeigte sich nun bereit, den Kampf zu beenden. (Getreu dem Motto: "Einigen wir uns doch auf ein Unentschieden) )

Leider war sein Gegner jetzt weder an einem Kampfabbruch, noch an einer Kapitulation interessiert. Aufgrund seines vorherigen Verhaltens konnte der unterlegene WT-Ausbilder nicht einmal erwarten, dass einer der Umherstehenden zu seinen Gunsten einschritt. Der Thai-Kämpfer setze nach, verlegte sich nun wieder auf die Halbdistanz, seinem Gegner blieb nur der Rückzug, aber auch der klappte mit einem zerstörten Oberschenkel nicht mehr so richtig. Es folgten einige präzise Faustschläge ins Gesicht des WT-Ausbilders, der immer stärker blutete. Nach einer krachenden Rechten auf den Kiefer ging er zu Boden. Der Blutstrom aus seinem Mund hatte inzwischen die Intensität eines halboffenen Wasserhahns angenommen. Von Gegenwehr war keine Spur mehr zu sehen.

Nun - ob das den vielen umherstehenden Zeugen oder dem Ehrgefühl des Thaiboxers zu verdanken war, weiß ich nicht - ließ er von seinem hilflosen und nur noch wimmernden Opfer ab. Etwas, mit dem man auf der Straße weiß Gott nicht rechnen kann.

Ein Erlebnis wie dieses gibt einem immer zu denken (sollte es zumindest). Es ist unwichtig, genau zu erläutern, warum der WT-Kämpfer diesen Kampf verloren hat. Es interessiert im nachhinein niemanden, welche Umstände einen anderen Ausgang hätten bewirken können.
Nur eins zählt - der WT-Kämpfer hatte sich die Situation zu 100% selbst zuzu-schreiben, er hatte sie nahezu herbeigebettelt. All dies wäre ihm erspart geblieben, hätte er sich nicht so sehr auf das, was sein Sifu ihm offensichtlich eingetrichtert hatte, verlassen. Die Schuld ist seinem Sifu mindestens ebenso zuzuschreiben, wie ihm selbst. Aufgabe eines guten Sifus ist es nicht nur, einem Schüler die richtige Balance aus Selbstvertrauen und Selbsteinschätzung zu vermitteln, sondern auch, ihm derartige Handlungsweisen abzuerziehen. In diesem Fall ist es noch verhältnismäßig gut ausgegangen, (der Verlust der oberen vorderen Zahnreihe ist zwar unangenehm, aber noch zu verschmerzen), aber es hätte ebenso zu weit schlimmerem kommen können. So wie ich den Thaiboxer kannte und einschätzte, hätte er den Kampf auf der Straße nicht beendet, nur weil sein Gegner sich weinend in die Fötus-Stellung begibt.

Dies ist ein Aspekt, den sich jeder Sifu zu Herzen nehmen sollte. Die Qualitäten des WT sind unbestritten, aber auch ein noch so gutes System macht niemandem unschlagbar. So kann ich jedem WT-Trainierenden nur empfehlen, permanenter Selbstbeweihräucherung eines Sifus mit einer gesunden Portion Skepsis zu begegnen.
Auch ein so ausgereiftes Kampfsystem macht einen nun mal nicht zum Gott, aber alles in allem ist WT dennoch zweifellos ein ausgezeichnetes System

DragonMaster
12-06-2004, 11:41
Ich bin allerdings auch der Meinung das beim WT das Sparring zu kurz kommt. Ich meine am Anfang reicht es ja erstmal aus das der Trainingspartner mit der Rechten oder linken Faust kommt, und man dann eine der gelernten Techniken einsetzt um diesen abzuwehren.

so denn...

Freddy2k
Zum WT und Vollkontakt:

Früher haben WT wirklich nur die wirklich harten gemacht und da wurde NUR Vollkontakt trainiert. Einige WT-Größen sind dann mal nebenbei zum Karate, um nen gelben Gurt zu machen, damit sie an Turnieren teilnehmen können und haben dann da mit WT die Karate-Kämpfer alt aussehen lassen.
Gewonnen haben sie aber nicht, da die Kettenfauststöße als "unkontrollierte Schläge" gewertet wurden und die WTler disqualifiziert wurden. Aber rein psychisch haben die WTler gewonnen.

Nachdem WT als zu hart eingestuft wurde, bekam die "Branche" keinen Nachwuchs mehr und es wurde weicher trainiert.

In meiner alten Schule so weich, dass richtiges Vollkontakt-Sparring nicht mehr auf dem Trainingsplan stand.

Meiner Meinung würde ein WTler gegen einen Kickboxer verlieren, da er nicht gelernt hat, eins "auf die Fresse" zu kriegen.

Tommyboy
12-06-2004, 20:33
[QUOTE=DragonMaster]Zum WT und Vollkontakt:

Früher haben WT wirklich nur die wirklich harten gemacht und da wurde NUR Vollkontakt trainiert. Einige WT-Größen sind dann mal nebenbei zum Karate, um nen gelben Gurt zu machen, damit sie an Turnieren teilnehmen können und haben dann da mit WT die Karate-Kämpfer alt aussehen lassen.
Gewonnen haben sie aber nicht, da die Kettenfauststöße als "unkontrollierte Schläge" gewertet wurden und die WTler disqualifiziert wurden. Aber rein psychisch haben die WTler gewonnen.

Nachdem WT als zu hart eingestuft wurde, bekam die "Branche" keinen Nachwuchs mehr und es wurde weicher trainiert.

In meiner alten Schule so weich, dass richtiges Vollkontakt-Sparring nicht mehr auf dem Trainingsplan s
ich trainiere ja noch nicht lange wingchun und hag bisher glück gehabt was kämpfe anging aber so wie bei uns trainiert wird ist schon relativ hart sind deswegen auch schon ein paar abgehauen bezahlen tu ich 30 euro (die wtler die ich kenne sagen alle das das billig ist) und bei der anwendung im ernstfall ist das immer so ne sache ich glaub es kommt mehr auf den gegner und umstände und auf einen selber an als auf das system

sumbrada
12-06-2004, 21:53
@DragonMaster
Als Sparring würde ich das nicht mehr bezeichnen.

DragonMaster
12-06-2004, 22:59
@DragonMaster
Als Sparring würde ich das nicht mehr bezeichnen.

Tja so haben die es genannt :)

Tommyboy
13-06-2004, 11:28
ich glaub das wurde schon gesagt aber es kommt mehr auf einen selber an als auf das system und wie lang man oder wie intensiv man trainiert
zum glück musste ich mich noch nicht verteidigen (lern auch erst ein halbes jahr)
generell kann ich aber sagen das bei uns schon relativ hart trainiert wird teilweise auch relativ frei nartürlich den jeweiligen trainigspartnern angemessen aber es sind auch schon leute abgehauen weil es zu hart war

ADoGG
04-07-2005, 15:58
Sagt doch einfach welchen Stil ihr besser findet und hört auf darüber zu diskutieren, welcher effektiver ist.

Durel
06-07-2005, 10:33
Im WingChun habe ich zuerst gelernt, dass ich auch mit WingChun keine Chance habe, wenn ich nicht kompromisslos in den Kampf gehe. Es DARF nicht heißen "och, jetzt hau ich den mal so'n bisschen" man muss das erlernte ohne zu zögern einsetzen. Das man damit Erfolg haben kann, habe ich öfters schon festgestellt, allerdings muss man dazu Vertrauen in die Technik haben. Bisher bin ich immer gut damit gefahren und ich möchte denjenigen, die ihrer Technik zum Trotze getroffen wurden eine Frage stellen:
Hattet ihr Vertrauen in die Technik und diese angewandt, ohne zu zögern oder nachzudenken?
Der Zustand, vor dem Kampf nachzudenken geht am langsamsten vorbei. Im Kampf darf man damit aber gar nicht erst anfangen. Das das relativ einfach ist, hatte ich nach meiner 4. Trainingsstunde verstanden. Jemand kommt auf mich zu - eindeutig böse Absicht im Gesicht - und das Hirn geht aus, die Arme funktionieren nach dem Startschuss von ganz allein. Was man gerade gemacht hat, kommt erst hinterher ins Bewusstsein. Ist auch ganz interessant, dieser Zustand.
Ich möchte hier noch ein paar Bücher empfehlen, die mitunter auch den die Zweikampfsituatuin behandeln:
Hagakure I+II, Bushido, Das Buch der Fünf Ringe, Sunzi

Enjoy urselves

jinkazama
06-07-2005, 12:20
Jemand kommt auf mich zu - eindeutig böse Absicht im Gesicht - und das Hirn geht aus, die Arme funktionieren nach dem Startschuss von ganz allein.

Wenn mich wer bös anschaut antworte ich mit einem lächeln oder frag ihn was denn los ist oder wenn er den Ausdruck "verpiss dich - ich will mit keinem was reden heute" hat dann verpiss ich mich ohne worte.

Eindeutig idiotisch - denn bei Regenwetter sind die meisten Leute generell schlecht drauf und ich würde niemandem empfehlen, durch die Stadt zu laufen und aus "Reflexen" (Haha, die gibts ja eigentlich gar nicht in diesem Zusammenhang - :D Wing Chun Werbegag) heraus alle zusammenzuschlagen. :D

Durel
27-07-2005, 13:07
Stimmt... In dem Fall wenn alle böse gucken:
AK47...
Wenn Muni alle
Stinger Boden-Luft/Boden-Boden Raketen
Vielleicht noch ein paar Handgranaten
Und wenn gar nix mehr da is,
Katana und leute schnetzeln
Bis nur noch blutige Pfützen mit Teilen von Eingeweiden und Fleich/Haaren auf dem Boden sind, die der Regen langsam in den Gulli spült...
Mal im ernst. Du willst es nich verstehen, oder? Natürlich nicht jedem gleich aufs Maul haun, der böse guckt, da gehört schon noch mehr dazu wie zB (ich kürze das, es interessiert dich scheints ohnehin nicht). Aber, vergiss es einfach. Ich hab nie was gesagt.

Marcian
02-08-2005, 15:15
verstehe echt nie die fragen! echt!

wt/wc/wie auch immer ist definitiv straßentauglich!

es liegt IMMER an dem einzelnen. wenn ich meine prinzipien und meine techniken nicht konsequent nutze, sondern mich auf ein gekloppe einlasse, fall ich auf die nase bzw. bekomme ich eins auf die selbige.

@ boxer und schwinger

ist der weg frei stoße vor! boxer holt zum schwinger aus und kassiert dann gleich ein paar! sofern der wt'ler wc'ler seine prinzipien hält und auch kämpft und nicht wartet bis der hammer von rechts oder links kommt!!

das system ist sogar perfekt für die straße. du musst nur dein ding machen!

Sig 550-1
02-08-2005, 18:50
Hallo!

Ich mußte mein WT erst einmal einsetzen. Das war vor 10 Jahren.
Ich stand damals ungünstig direkt vor dem Ausgang eines Supermarktes als ein Ladendieb mit seiner Beute raus wollte.
Ich hätte mich niemals in den Weg gestellt. Unglücklicherweise stand ich aber bereits im Weg. Da ich nich wegkonnte und er mit einem Tritt bereits auf mich zukam mußte ich ran.
Mein Problem war damals, das ich jeden Tritt von ihm bekam, er kam nicht an mich ran. Aber ich auch nicht an ihm. Irgendwann nach 3-4 Trittangriffen hatte ich ihm plötzlich zwischen meinen Armen. Er war in mich reingekommen, aber ohne mich dabei abzuschießen. Ich hatte ihn in einem Haltegriff. Mit Würgegriff (rechts) und Pak-sao (links) war sein Hals in meinen Armen.
Wir gingen zu Boden und ich habe ihn fast 30 Min. halten müssen, bis endlich die Polizei da war!
Meine Erfahrungen von damals:
1. Komplette Analyse, warum ich damals als 5.SG solch Probleme hatte, in ihn Reinzugehen. Solch Probleme kenne ich nun nicht mehr. Falsche Vorstellungen vom Kampf, habe zuviel Grundschultechnikartig gemacht.
2. Als Tip: Psychologie. Morddrohungen wechselten sich ab mit Gesten der Hilflosigkeit und Spielerei, er würde keine Luft bekommen. Niemals einschüchtern lassen! Es sind alles Spiele!
Eine Kundin meinte, ich solle doch den Armen Mann loslassen.
Ich habe erst im Beisein der Polizei losgelassen, und er griff vor deren Augen wieder mit Tritt an. Auf nichts eingehen, mach Dein Ding.
3. Ich merkte, als ich ihn hielt, das er stärker war. Ein Angestellter aus dem Markt konnte nicht mal seine Beine festhalten. Gehe davon aus, das niemand Dir hilft.
4. Weiterentwickeln, noch härter trainieren, das Du gleich abschießen kannst, wenn jemand Dir feindlich gesinnt ist.
Keine Bong-Gerk blocks, gleich abschießen mit Tritt unter die Tritte.
5. Angst und Pumpe rasen, aber Du brauchst es. Vor dem Kampf ist schlimmer als im Kampf!

Jeder Kampf ist anders. Du bist anders als ich. Dein Angreifer wird anders sein, deshalb kurzum.
WT ist eine der effektiven Stile, aber nicht der Einzige.
Da fallen mir schon noch mehr ein.
Escrima hat mich z.B. immer beeindruckt. Ringer sind gefährlich, gute Thai-Boxer. usw.
Alles ansehen, alles ausprobieren, festlegen und dann lernen mit Ehrgeiz.
Grüße
Stefan

p.s. Die AK47 ist nich zu empfehlen. Die Energiedichte ist zu niedrig. Das Gewichts-Leichtungsverhältnis der Patrone zu schlecht. Es gibt bessere Spielzeuge. ;-) Je nachdem, wovon man ausgeht.

nukeone
02-08-2005, 19:11
@sig: cole story, hatteeinmal stress bei mc doof am alex, hat mich so nen besoffener ossi, ups, angemacht und ich sagt er soll doch aufhören damit, nachdem er mich angerempelt hatte, da sagt er ich soll ihn nicht vollquatschen, nun gut, er hatte drei kumpels im hintegrund, so ca 5m weg und ich zwei mädels im auto(tja, der eine hats der andere nicht), und am alex, wo die cops echt fix sind von wegen bgs und so, also ihn um boxen keine gute idee und ja auch voll peinlich bei mc doof. nuin gut, ich so zu ihm: halt s maul du n***e, sonst box ich dich um, er sagt: was hast du gesagt?, ich sag: du N***e, komm mit raus. Er guckt nur doof, ich geh schön rückwärts und fahr nach hause und lach mich tot über die wurst, aber im sparring mit freefighter bin ich böse aufgeschlagen, daher die neuen stile und kein wt, weil was im sparring nicht geht, wie soll das dann auf der strasse gehen, jetzt komm ich ganz gut klar, besonders beim boxen mit hilfe von trapping und chi sao zum lücken schliessen, aber halt in der boxer struktur, und wer sagt schwinger sind scheisse, sollte mal mit nem guten boxer gehen, viel spass beim kauen die nächsten wochen, ich weiss was ich meine
cu
ps sig: wie wärs mit jkd oder grappling und boxen

Sig 550-1
02-08-2005, 21:39
Hi!

Naja, also so cool fand ich das damals erstmal nicht.
Zuerst war ich froh, das ich heil rausgekommen bin.
Dann war ich total frustriert. Damals habe ich 3x die Woche regulär trainiert, dazu 2 Privatstunden die Woche und dann habe ich mich noch mit 1 oder 2 Schülern 1-2 die Woche zum Training so getroffen.
Mein damaliger Sihing meinte aber, das ich das nicht so negativ sehen sollte und ich sei auf dem besten Weg. Es war nicht alles gut, aber auch nicht alles scheiße, was ich im Ernstfall tat. Wir analysierten alles und Du kannst mir glauben WT kann funktionieren, auch im Sparring. Nur ich sparre zur Zeit vielzuwenig :(

Ich persönlich würde nie mit der Schwingerabwehr vom 4.SG Programm (Tan-Fauststoß) einen Schwinger abwehren. Da geb ich Dir recht, da würde es richtig was auf die Kauleiste geben. Manchmal sind Dinge in der EWTO nur Füllmaterial. Manchmal eine Übungsform, manchmal was ganz anderes.
Leider habe ich mit einem Boxer noch nie gesparrt. Wäre sicher eine interessante Erfahrung.

Grappling ist eine Sache, die ich stark einschätze, aber ich habe weder die Kraft noch die Statur (bin für einen Mann relativ zierlich gewachsen).
Boxen, da fehlten mir immer die Beine. Und JKD, da weiß ich niemanden.
Ich habe mal mit Karate damals angefangen, bis ein Freund mich zum WT führte. Dort bin ich ehrlichgesagt hängengeblieben. Ich sparre zu gern mit anderen Stilen, was leider selten der Fall ist. Nicht in punkto welcher Stil besser ist, nein. Auch nicht welcher Fighter besser ist nein. Sondern so, das beide lernen und sich austauschen um jeweils zu lernen.
Zuletzt gegen einen Schwarzgurt im Teak won do.
70% seiner Kraft, und ich konnte noch so grad seinen Kick mit Schweren-Gaun halten (blaue Ellenbogen!). Aber ich hatte auch ne falsche Schrittarbeit, im Gegensatz zu jetzt. Manches kann man eben nur rausfinden, wenn man gegen (mit) jemanden trainiert, der das, was man üben will als Sahneseite hat. Genauso wie er üben konnte, mich auf Distanz zu halten.

Heute würde ich wesentlich aggresiver agieren. Das weiß ich, aber ich würde genauso wie damals erstmal versuchen zu rennen. Aber wenn ich das nicht kann, dann 100% in den Gegner knallen, koste es was es wolle, aber meinen Kampfgeist bricht er nicht, solange ich noch atme.

Stefan :-)

Ezekiel
02-08-2005, 22:15
...

Grappling ist eine Sache, die ich stark einschätze, aber ich habe weder die Kraft noch die Statur (bin für einen Mann relativ zierlich gewachsen).
...


Also meines Wissens sind gerade beim Grappling Kraft und Statur nicht das entscheidende. Frag mal im entsprechenden Forum die Leute, die sich damit auskennen, die können Dir mehr dazu erzählen und wüssten bestimmt auch 'ne Schule in Deiner Nähe.
Achja, und es heißt Tae Kwon Do ;)

nukeone
03-08-2005, 07:26
also ass sagen die so, aber glaub mir so bald beide wissen was sie machen kommt kraftund gewicht zum zuge, den du musst den jungen fixieren um ihnen zum tappen zu bringen und wenn einer 20 kg leichter ist, mmuss er verdammt gut sein um mich zu tappen

Daddy_Yankee
16-08-2006, 22:22
also ass sagen die so, aber glaub mir so bald beide wissen was sie machen kommt kraftund gewicht zum zuge, den du musst den jungen fixieren um ihnen zum tappen zu bringen und wenn einer 20 kg leichter ist, mmuss er verdammt gut sein um mich zu tappen

was wieso das denn?
also ich komm ja ausm JJ (gaaaaanz früher). habe auch viele sachen verlernt, aber 4, 5 hebeltechniken und submissions habe ich immernoch drauf. und die auch ziemlich effektiv. zu meiner person: ich bin knappe 170 cm und habe auch ungefähr 70 kilo. passabel trainiert, also kein fettsack, aber auch kein überochse. aber jetzt sag mir doch mal, wozu ich so ein riesenschrank sein muss, umzu hebeln oder zu submitten? wenn ich nen handgelenkhebel bei durchgestrecktem arm ausführe, hat sich da bisher noch niemand raus befreit. ganz einfach, weil wenn ich will machts knacks und der arm und/oder die hand sind für die nächsten paar wochen außer gefecht. und dazu ist doch kein großer kraftaufwand nötig...

naja wobei du halt auch sagst, dass beide wissen, was sie machen... hmmm

muss dazu sagen, dass ich noch keinen freefight gemacht habe, und meine erfahrung ausm training / von der straße stammt. will heißen gleiche kk bei trainingspartnern bzw. eher keine bei straßenkämpfern.

aber so bin ich von meinen hebeln bis jetzt nicht enttäuscht worden

Bateman
17-08-2006, 21:41
mir hat wt schon geholfen oder zumindest die prinzipien, wie der gegner ausgeholt hat, war ich schon in ihm drinnen, ging ganz von alleine.
ich habe dafür vor wt in meiner vollkontaktkaratezeit mal eine genusst bekommen, weil der typ sehr schnell in einer distanz war, wo ich nicht so gut war mit dem karate.
kommt also drauf an.