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Vollständige Version anzeigen : Puls, Sauerstoffsättigung, Trainingsgrenzen usw.



simplydynamic
04-05-2015, 14:10
Ja, wie soll ich das umschreiben......??????

Ich habe ein Problem, ich komme beim Training immer bis zu bestimmten Punkten und dann geht nichts mehr.
So mal als Beispiel, Laufen bis 6kmh, 7kmh kann ich problemlos und mit vernünftigen Puls. Aber nur 1kmh höher läßt den Puls bis auf max Werte springen, ich kriege kaum Luft und kann das höchsten 2-3 Minuten.
Gleiches beim Radfahren oder anderem Sport
Aber auf Dauer kein Problem. 150km Radfahren mit passendem puls ist ok.
Sparring, 3Std. dauerhaft durch mit passendem Puls ist ok, aber wehe in einer Einheit wird es zu schnell.
Wenn andere nicht mehr können, sag ich 1-2 gehen noch. Machen die aber Tempo, dann kacke ich ab.
Hatte ich immer schon, aber noch keine Lösung gefunden.
Um auch beim Krafttraining ist es gleich. 4 jahre Pause und bis zu einem bestimmten Punkt ist es im nu wieder aufgebaut. Aber danach geht es eigentlich nicht weiter.
Da bin ich zwar weit über wenig und untrainierten Leuten,aber noch weit weg, von dem was man locker schaffen sollte.

Einen Verdacht habe ich, dass ist die Sauerstoffsättigung.
Sobald der Puls massiv hoch geht, geht auch die Sauerstoffsättigung nach unten.
Dadurch kann ich natürlich nicht schneller, höher, weiter und auch nicht Muskeln aufbauen....

Bevor nun der Einwand kommt, zum Arzt und untersuchen lassen..... das tue ich regelmäßig.
Alle 2 Jahre komplett, aufgrund des Alters und jährlich Belastungs EKG & Co. beim Kardiologen.
Alles ok, keine Befunde.

Also, was ist es und wie kann ich das überwinden. Die ganzen üblichen Sachen, wie Lauftrainings Programme zum Marathon usw. bleiben immer an der Stelle mit Tempoerhöhung hängen.
Und so banale Sachen wie Eisenmangel ist es ja auch nicht, das würde in den Untersuchungen festgestellt.

period
04-05-2015, 17:47
Das klingt zumindest für mich nicht pathologisch sondern nur danach, dass Du eine gut ausgeprägte aerobe Ausdauer, aber eine unverhältnismäßig schlechter ausgeprägte anaerobe Ausdauer hast, sprich, Dein Körper ist weniger trainiert auf Belastungen unter Sauerstoffschuld. Natürlich müsste man das mit diversen Messdaten gegenprüfen, aber ich wäre mir einigermaßen sicher, dass z.B. die Laufleistung auf 7 oder 10 km relativ gesehen besser ausfallen würde als auf die 800 oder 1000m.

All das ist ehrlich gesagt eher mäßig verwunderlich, da die bisherige Trainingsbelastung vor allem in Richtung mehr Ausdauer gegangen zu sein scheint - ich interpoliere das mal, denn unter den Bundesligasportlern die ich kenne gibt es auch nach oft 20 Jahren Training keinen, der regelmäßig 3 Stunden am Stück sparrt oder 150 km radelt; jedem das Seine, aber ab einem bestimmten Punkt hilft einem mehr reine Ausdauer nicht mehr weiter, speziell wenn wir vom Kampfsport reden.

Wie man da gegensteuern kann: Schritt für Schritt mehr in Richtung Intervalltraining gehen. Als Einstieg könnte sich ein sog. Fartlek - zu deutsch Fahrtspiel - empfehlen, bei dem in einer längeren aeroben belastung immer wieder kürzere und intensivere anaerobe Belastungen eingebaut sind - etwa 5 km laufen und auf jedem Kilometer einen Sprint von 100-200 m einbauen. Wenn das besser geht, kann auch ein Übergang zu reinen Intervallen erfolgen, nach Trainingsart von Sprintern oder Mittelstrecklern (wobei die Sinnhaftigkeit von reinem Sprinttraining im fortgeschrittenenen Alter m.E. fragliich ist, wenn keine spezifischen Ziele vorliegen, da die Verletzungsgefahr nicht ohne ist). Details siehe das untenstehende PDF, Kapitel Intervalltraining.

Parallel dazu gibt es auch Ansätze für die anderen genannten "Problemzonen". Im Sparring können etwa die Rundenzeiten sukzessive verkürzt aber das Tempo erhöht werden, oder es kommt jede Runde ein frischer Gegner zu Dir auf die Matte (wir nennen das Schwerpunktringen).

Beim Krafttraining könnte eine klassische Periodisierung - Grundlagenphase mit niedrigen Satzzahlen aber vielen Wiederholungen, dann Hypertrophie mit 3-5 Sätzen und 5-10 Wh, aber höheren Gewichten und schließlich Kraftphase mit 3-8 Sätzen und 3-5 Wiederholungen - das Problem bereits weitestgehend lösen.

Wenn danach noch Fragen offen sind, jederzeit gerne.

Beste Grüße
Period.

simplydynamic
05-05-2015, 09:49
Hmmm, das könnte passen.
Wobei ich aber auf 100mtr. richtig gut bin... aber egal, dass ist was anderes.

Also zurück zum Training. Interessant ist, dass ich auch der Meinung bin, vor einem Jahr beim 5x5 Training viel bessere Ergebnisse erzielt zu haben, als beim "normalen" 3x10 Krafttraining.

Ich fand es z.B. beim Laufen, egal ob draussen oder auf dem band nur Krass, dass 0,5kmh einen Unterschied von Puls 140 zu 180+ machen.......

Ich glaube, wollte das eh mal wieder antesten, dass ich wieder mal andere Kombis von Wh/Sätzen anteste.


Klar, 3 Std. Sparring mache ich auch nicht so durch. Aber wenn andere sagen ich bin platt kann nicht mehr, dann kann ich 10min pausieren und kann dann wieder und danach noch mal das selbe Spiel.
Ich kann eben nach pausieren immer noch mal weiter, aber eben nicht an einem Stück Power geben.....

El Nebuloso
05-05-2015, 10:08
Ich glaube, ein Leistungstest mit Laktatmessung könnte dir mehr Aufschluss geben, was da "schief läuft".
Deine Schilderungen klingen krass und außerordentlich, also in irgendeiner Form krankhaft. Aber das scheint ja ärztlich ausgeschlossen. Atmung und Lungenvolumen ist auch ok bei dir, abgesehen von den EKG-Werten?

Gängige Gründe für steigenden Puls ohne oder ohne nennenswerte Leistungssteigerung im Laufsport sind - oft genug am eigenen Leib erfahren:

- Dehydration (Nr 1 Leistungskiller)
- Ermüdung (Ab GA2 aber auch bei sehr langen GA1-Einheiten steigt der Puls bei gleichem Tempo stetig an, bis man das Tempo vom HKS her nicht mehr halten kann oder bis die Lauf-Muskulatur erschöpft ist und der Puls dadurch wieder sinkt).
- Zur Neige gehende Glykogenvorräte (kurzer HF-Peak gefolgt von einem vollen Einbruch).
- erreichen kritischer Laktatwerte.

Die ersten drei kann man wohl alle ausschließen.

Ein Problem mit der Sauerstoffsättigung als Ursache klingt für mich auch plausibel.

Inumeg
05-05-2015, 11:15
Du erreicht wohl immer recht schnell deine anaerobe Schwelle, bzw Laktat-Schwelle. Durch korrektes Training kannst du den Punkt, an dem du die Schwelle erreichst, aber (etwas) verschieben. Konkret geht's dann darum, gewisse Einheiten mit gewissen Pulsraten zu absolvieren, um Laktatproduktion und -toleranz anzupassen.
Wenn du dir keine Pulsuhr kaufen und dich solchen Trainingsplänen unterwerfen willst, würde ich dir einfach empfehlen, in dem problematischen Bereich zu trainieren. Tabata/HIIT oder konsequent Joggen mit einer Geschwindigkeit, die du 3 min durchhälst, Pause, nochmal. Nach ein paar Wochen sollten dann aus den 3 Minuten schon 5 geworden sein. Aber erwarte keine Wunder. Jeder Körper hat seine individuellen Grenzen.

simplydynamic
05-05-2015, 12:21
Lungenfunktion ist zwar lange schon nicht mehr gemacht worden, aber wo sie gemacht wurde, war sie ok und dieses "Problem" hatte ich damals auch schon.

Laktat haben wir nie gemacht. Auch wenn ich früher in der MTB DH Bundesliga gefahren bin. Aber da ist es ja das selbe gewesen.
DH Rennen wo du 3Min voll Power gibst, hatte ich wahrscheinlich Puls 200 und habe geschnauft wie......
Aber ne Alpenüberquerung , das ging "problemlos"

Laufen ja genauso.
Die Marathon Programme mit 2min laufen, 2min Pause, dann erhöhen auf 3min laufen, 2 min Pause, bis 10 min laufen, 2min Pause, 20min durchlaufen usw.......
Alles schon gemacht mit 0 Problemen.......wenn ich nach Pulsuhr laufe. Sobald dann die Stufen kommen mit Tempo erhöhen, x mtr in 10 Min ..... dann schnellt Puls und ergo Atmung nach oben bis eben in den wo eben Schluß ist.

Kraft Training werde ich wirklich mal wieder auf das 5x5 Training wechseln, da ich damit auch die besten Erfahrungen und Fortschritte gemacht hatte.

period
05-05-2015, 12:31
Hmmm, das könnte passen.
Wobei ich aber auf 100mtr. richtig gut bin... aber egal, dass ist was anderes.


Das würde mich jetzt aus rein statistischen Gründen interessieren - von welchen Zeiten reden wir da? Da, wo ich herkomme, ist "gut" unter 12 Sekunden, "sehr gut" unter 11 Sekunden und "richtig gut" sollte an der 10-Sekunden-Marke kratzen... Und was hast Du sonst so an Zeiten, etwa auf die 1000 oder 10.000m?

Beste Grüße
Period.

simplydynamic
05-05-2015, 13:04
Das würde mich jetzt aus rein statistischen Gründen interessieren - von welchen Zeiten reden wir da? Da, wo ich herkomme, ist "gut" unter 12 Sekunden, "sehr gut" unter 11 Sekunden und "richtig gut" sollte an der 10-Sekunden-Marke kratzen... Und was hast Du sonst so an Zeiten, etwa auf die 1000 oder 10.000m?

Beste Grüße
Period.

Boah.... Zeiten kann ich Dir nicht nennen.....
Ich weiß nur wenn wir in unserer Gruppe mal Sprints zum Aufwärmen machen, das ich immer zu den 3-4 Schnellsten gehöre.

1000mtr. kann man hochrechnen...... Sagen wir 6kmh laufe ich ohne Pulsanstieg, dann sind eben 1000mtr, 10min. Das paßt so ungefähr.....
Gehe ich auf 7,5-8kmh oder höher würde inerhalb 1-2 Minuten der Puls auf 180 und ggf. höher gehen. Da würde ich die 1000mtr. "nicht mehr schaffen".
Das kannst du auf dem Laufband wirklich auf 0,5kmh sehen. Steigt eben langsam an, innerhalb normaler Pulsgrenzen und 0,5kmh höher dann geht es ab.
10000mtr habe ich nie versucht, da in den Trainingsplänen meist vorher die Phase mit Temposteigerung kommt und ich da nicht mehr weiter komme......

Inumeg
05-05-2015, 13:17
Wie gesagt: Lauf einfach ab sofort nachm Warmmachen gleich mit 8km/h solange es geht. Das schön im Intervall-Training und sehr regelmäßig, dann wird das langsam besser.

period
05-05-2015, 14:36
Boah.... Zeiten kann ich Dir nicht nennen.....
Ich weiß nur wenn wir in unserer Gruppe mal Sprints zum Aufwärmen machen, das ich immer zu den 3-4 Schnellsten gehöre.

1000mtr. kann man hochrechnen...... Sagen wir 6kmh laufe ich ohne Pulsanstieg, dann sind eben 1000mtr, 10min. Das paßt so ungefähr.....
Gehe ich auf 7,5-8kmh oder höher würde inerhalb 1-2 Minuten der Puls auf 180 und ggf. höher gehen. Da würde ich die 1000mtr. "nicht mehr schaffen".
Das kannst du auf dem Laufband wirklich auf 0,5kmh sehen. Steigt eben langsam an, innerhalb normaler Pulsgrenzen und 0,5kmh höher dann geht es ab.
10000mtr habe ich nie versucht, da in den Trainingsplänen meist vorher die Phase mit Temposteigerung kommt und ich da nicht mehr weiter komme......

My bad, ich habe oben statt 6 bzw 8 km/h 6 bzw 8 km gelesen... und mich gewundert, warum das für mich so konfus geklungen hat ;) Du kannst also einen Kilometer in 9-10 Minuten laufen, ein Tempo, das Du längere Zeit, aber nicht 10km lang durchhalten kannst. Das relativiert meine ursprüngliche Einschätzung etwas, weil wir da von anderen Leitsungsgraden reden.

In dem Fall würde ich die angegebenen Distanzen verringern und das Training auf 20-30 Minuten begrenzen, egal wie weit Du in der Zeit kommst. Dafür immer wieder kurze, schnellere Antritte von 100-200 m einbauen und ohne Pause weiterlaufen.

Auch das ist aber keineswegs abnormal: die 7.5-8 km/h sind halt die Höchstgeschwindigkeit, die Du nach Überschreiten der Sprintdistanz bringen kannst. Bei trainierten Mittelstrecklern ist es absolut üblich, dass sie auf Distanzen wie 800 oder 1000 m schon in den Maxpuls kommen, und die Belastung kann man halt nur so nur 2-4 Minuten halten ohne langsamer zu werden (anaerobe Belastung definiert sich auch mit nach dem Kriterium). Ich hatte seinerzeit auch immer den Puls jenseits der 180-200 wenn ich damals mit 16-18 die 800, 1000 oder 1500 im Wettkampf gelaufen bin... und meine 1500m - Zeit war etwas über 4 Minuten.

Beste Grüße
Period.