Vollständige Version anzeigen : Eigener neuer Stil im DKV etablieren oder eigenen Verband gründen?
Norman P.
16-05-2015, 03:58
Hallo liebe Karatekas.
Angenommen, ein eifriger Karateka hat sich umfassend mit sämtlichen Karatestilen beschäftigt, diese auch trainiert, usw. Technisch ist er bis zum 5.Dan in mindestens einem Stil gekommen und hat nun aus all diesen Stilen etwas zusammen gestellt, was er für eine Art "Best Of" hält. (Ist ein reines Gedankenspiel.)
Was würdet ihr als erfahrene Karatekas an seiner Stelle machen? Würdet ihr versuchen, diese neue 'Kreation' als "kleinen Stil", bzw eigene Stilrichtung unter dem Dach des DKV versuchen zu etablieren? Oder würdet ihr damit unabhängig von allem einen eigenen Verband gründen?
Ich stelle diese Frage deswegen, weil ich eure Meinung als erfahrene Karateka dazu lesen möchte und so besser verstehen kann, wie Stile vielleicht zuvor entstanden sind.
Danke euch schon mal. :)
Verbände und Stile kann es nie genug geben;)
Zuerstmal gründest du ein Dojo. Erst wenn daraus ein zweites, drittes... entwächst, kannst du dir über Verbandsfragen Gedanken machen.
FireFlea
16-05-2015, 06:31
Angenommen, ein eifriger Karateka hat sich umfassend mit sämtlichen Karatestilen beschäftigt, diese auch trainiert, usw. T
Wie soll das möglich sein, bei hunderten von Stilen? Ansonsten kommt es auf das Ziel an. Will ich einfach nur unterrichten fahre ich imho ohne Verband besser, weil mir niemand in meine Lehre reingrätschen kann. Will man sich ausbreiten etc. ist es was anderes.
DKV hätte den Vorteil, dass du bestehende Verwaltungsstrukturen und Pressekanäle Nutzern kannst. Der Nachteil ist, dass du den Verbandsorganen und Statuten unterworfen wärst.
Gibt es doch schon, wenn ich mich nicht ganz irre. Sowohl "stiloffenes" Karate als auch ein neuer Stil wie "Fudoshin-Ryu" von WDW. Diese Neukrationen werden aber wohl alle unter "stiloffen" gesammelt.
Nick_Nick
16-05-2015, 12:56
Wenn ich mich nicht irre, ist das Fenster, um mit einer eigenen Stilrichtung in den DKV zu kommen, schon lange zu. Vielmehr müssen die kleinen Stilrichtungen im DKV aufpassen, dass sie keinen Grund zum Ausschluss liefern.
Norman P.
16-05-2015, 14:22
Okay. Dieses "stiloffen" ist so eine Art "Sonstiges" unter den Stilen beim DKV?
@Nick_Nick, der DKV gibt sich doch immer so offen für Neues. Das, was Du geschrieben hast, klingt eher nach dem Gegenteil.... :o
Stilrichtungsfragen sind im DKV erstmal Sache der Landesverbände. Die aktuelle Stilrichtungsordnung (Stand Nov. 2014) schließt weder neue Stilrichtungen aus, noch ordnet sie jene zwangsläufig ins SOK ein.
SOK im DKV ist ja an sich auch kein Stil (im Verbandsrechtlichen Sinne), sondern eine Prüfungsordnung, welche halt nich auf Stil-Elemente achtet sondern auf Inhalte. Man kann sich als neuer Stil diesem unterordnen, oder man baut sich halt eine eigene Prüfungsordnung.
Vielmehr müssen die kleinen Stilrichtungen im DKV aufpassen, dass sie keinen Grund zum Ausschluss liefern.
Der DKV wird sich sicherlich nicht so einfach von zahlenden Mitgliedern trennen.
Nick_Nick
16-05-2015, 17:51
Der DKV wird sich sicherlich nicht so einfach von zahlenden Mitgliedern trennen.
Der DKV kann vermutlich eher auf eine kleine Stilrichtung verzichten als diese auf den DKV. Bzw. kann die auch in das stiloffene Karate abgeschoben werden.
Jedenfalls machte mal die Ansage bei uns die Runde.
EDIT
@ Norman P.
Der DKV hat doch mit dem stiloffenen Karate seine Tore für jeden geöffnet.
feuerspeienderdrache
17-05-2015, 14:31
Denke, wenn man sich die PO fürs Stil offene Karate ansieht bietet die genug Spielraum für eigene Interpretationen und Schwerpunkte. Sollte also genug Platz dafür sein. Also wenn man eh im DKV drin ist ist durchaus ein sinnvoller Weg.
Die Aussage das kleine Stilrichtungen den DKV brauchen kann ich nicht nachvollziehen. Kann aus eigener Erfahrung sagen es geht auch ohne.
Nick_Nick
17-05-2015, 19:56
Die Aussage das kleine Stilrichtungen den DKV brauchen kann ich nicht nachvollziehen. Kann aus eigener Erfahrung sagen es geht auch ohne.
Natürlich braucht´s grundlegend den DKV nicht. Wer allerdings drin ist oder rein will, hat sicher ziemlich triftige Gründe (bspw. Wettkampf), so dass er eben doch auch auf den DKV angewiesen ist.
Stilrichtungsfragen sind im DKV erstmal Sache der Landesverbände. Die aktuelle Stilrichtungsordnung (Stand Nov. 2014) schließt weder neue Stilrichtungen aus, noch ordnet sie jene zwangsläufig ins SOK ein.
Wen es interessiert:
Downloads - Ordnungen & Satzungen (http://www.karate.de/downloads/viewcategory/10-ordnungen-satzungen)
Soviel ich mal gehört hatte, sollten neue Stilrichtungen aber eine gewisse Mitgliederzahl mitbringen...
Chondropython
19-05-2015, 16:12
Warum muss man immer einen "eigenen Stil" gründen?
Fast jeder Mensch den ich aus dem Kampfsport kenne trainiert oder trainierte in verschiedenen Schulen! Das ist ganz normal. Jeder zieht sich dann auch einzelne Techniken aus den unterschiedlichen Schulen. Auch das ist ganz normal. Ich verwende im BJJ auch immer Dinge die ich im Judo oder im JJ gelernt habe. Auch das ist normal. Mein Standup ist Karate lastig obwohl ich inzwischen nur noch gelegentlich in einem MT Gym bin... Ich eröffne deswegen doch auch nicht die Schule des ganzheitlichen Weges des Muay Jitsu Do Ryu, gründe einen Verband und verleihe mir den 10. Dan?
Soviel zum grundsätzlichen. Ich vermute der DKV sieht das ähnlich. Es gibt aber genügend kleine Budo Verbände die froh sind über neue Mitglieder! Da findest du bestimmt was!
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Aber im Groben kann und will doch so`n Verband nix anderes, als halt`n paar Mindeststandards für Prüfungen festzulegen und Turniere nach nem gemeinsamen Regelwerk auszurichten. Das zu erfüllen, müsste doch gerade den Koryphäen von Stilneugründern locker nebenher gelingen. Ihren Unterrichtsschwerpunkt können sie ja dann trotzdem auf ihr vermeintliches oder tatsächliches "Best of" legen. So`n Verband kann und will doch den Leuten gar net in ihrem Dojo über die Schulter schauen.
Grad Riesenverbände wie der DKV haben doch irgendwo jenseits der 100.000 Mitglieder. Glaubt jemand im Ernst, da würde in jedem Dojo exakt das Gleiche ablaufen? Glaubt jemand, das fände irgendwer in dem Verband schlimm?
LirumLarum
20-05-2015, 21:29
Was soll ihm der Verband bringen?
Selbst das Argument der "anerkannten" Gürtelprüfung war zumindest bei mir nette Theorie.
Ich: "Suche neue Bleibe. Kann ich mittrainieren?"
Übungsleiter: "Klar. Welchen Gürtel haste?"
Ich: "Nidan"
Übungsleiter: "Shotokan?"
Ich: "Jupp"
Übungsleiter: "Alles klar. Willst gleich mitmachen oder übermorgen um 19.30?"
Wurde da in vier Vereinen (Umzug, Probeweise, mal gucken) nie nach Paß oder Urkunde gefragt.
cross-over
21-05-2015, 08:57
Was soll ihm der Verband bringen?
Selbst das Argument der "anerkannten" Gürtelprüfung war zumindest bei mir nette Theorie.
Ich: "Suche neue Bleibe. Kann ich mittrainieren?"
Übungsleiter: "Klar. Welchen Gürtel haste?"
Ich: "Nidan"
Übungsleiter: "Shotokan?"
Ich: "Jupp"
Übungsleiter: "Alles klar. Willst gleich mitmachen oder übermorgen um 19.30?"
Wurde da in vier Vereinen (Umzug, Probeweise, mal gucken) nie nach Paß oder Urkunde gefragt.
Solange Du keine neuen Prüfungen machen willst wird keiner einen Nachweis über Deine aktuelle Graduierung verlangen. Willst Du aber weiter machen mußt Du Nachweise von anerkannten Organisationen bringen. Ich habe es schon erlebt das ein zweiter Dan aus Marokko nicht anerkannt wurde.
hans-charles
21-05-2015, 11:42
Hallo Norman,
willst Du wirklich wissen, wie Du einen neuen Stil im DKV vorstellen kannst?
:D
Solange Du keine neuen Prüfungen machen willst wird keiner einen Nachweis über Deine aktuelle Graduierung verlangen. Willst Du aber weiter machen mußt Du Nachweise von anerkannten Organisationen bringen. Ich habe es schon erlebt das ein zweiter Dan aus Marokko nicht anerkannt wurde.
Zu einem gewissen Teil regelt sich das ja auch von selbst. Wenn jemand im Training mit einem schwarzen Gürtel auftaucht und dann das Niveau von einem Gelbgurt hat wird man ihn schätze ich schonmal darauf ansprechen. :D
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