Krav Maga für Kinder: Curriculum? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Krav Maga für Kinder: Curriculum?



Outrider
16-05-2015, 11:21
Da es mich für den "privaten Gebrauch" interessiert: Gibt es ein gutes Buch oder eine DVD, gerne auch englischsprachig, die ein vernünftiges Krav Maga Curriculum für Kinder liefert?

Ununoctium
16-05-2015, 20:43
Sorry - eher NEIN!

Für was brauchst Du das?

Outrider
16-05-2015, 22:51
Das habe ich doch oben geschrieben.

Ununoctium
16-05-2015, 23:05
Das habe ich doch oben geschrieben.
Naja - nicht wirklich genau ;)

Was heißt "privaten Gebrauch"???

Was sollte den in dem Buch/DVD stehen bzw. gemacht werden?

Kravist
19-05-2015, 08:11
Ein Wort für Krav Maga für Kinder: Geldmacherei ;)

F-factory
19-05-2015, 10:08
Ein Wort für Krav Maga für Kinder: Geldmacherei ;)
Kinder haben also in Deinen Augen keinen Bedarf sich selbst zu behaupten, sich selbst zu verteidigen, gegen Gleichalte, Ältere, Erwachsene und sollen nicht lernen sich in bestimmten Situationen richtig zu verhalten?

Du hast offensichtlich keine eigenen Kinder...

Gruß
John

Ununoctium
19-05-2015, 11:05
Du hast offensichtlich keine eigenen Kinder...


Das war auch mein 1. Gedanke:narf:

Gerade für die schwächsten ist Selbstverteidigung Training ne gute Idee.
Und gerade Kinder profitiert noch in ganz anderem Maß davon, Persönlichkeitsentwicklung usw.

Bero
19-05-2015, 11:15
Schwierige Frage und ich denke es kommt auch drauf an, wie wir "Kinder" definieren und wie Krav-Maga Training für sie aussehen sollte.

Ich bin Vater und würde mein Kind wohl eher nicht einfach so zum KM schicken.
Nicht falsch verstehen, ich würde es auch nicht zum JJ (was ich darunter verstehe/unterrichte), WT, Alpha, Keysi, usw., schicken.

Zu nem Selbstbehauptungskurs schon aber sicher nicht, damit sie lernen sich phyisch (gar gegen Erwachsene) zu "verteidigen".
Das kommt evtl. im Jugendalter aber ein Kind sollte kindgerechte Dinge trainieren und entsprechend vermittelt bekommen.

Ist dies im spezifischen KM gegeben why not aber da würde ich mich fragen, ob sie im Judo nicht z.B. besser aufgehoben wären.

Diese Diskussion gab es ja auch schon vor einiger Zeit im JuJu-Forum.

Ununoctium
19-05-2015, 12:03
Ist dies im spezifischen KM gegeben why not aber da würde ich mich fragen, ob sie im Judo nicht z.B. besser aufgehoben wären.

Mal davon abgesehen das Judo für Kinder nicht unbedingt der gesündeste Sport ist – sowohl die Würfe zu machen als auch diese zu fallen – geht gesund erst nachdem die Intermuskuläre Koordination (der Wirbelsäule) gut entwickelt ist (was laut mehreren mir bekannter Physiotherapeuten erst ab ca. 10 Jahre gegeben ist).

Habe ich auch noch nie ein Judo Kindertraining erlebt wo es ständig um Deeskalation, Prävention, usw. geht. Das Krav Maga Kindertraining wie ich es kenne – ist vollständig auf die Kinder zugeschnitten. Und gerade das was Erwachsenen gut tut – tut auch Kinder gut – Übungen (natürlich immer auf Kinder ausgelegt) wie Drills, Szenarios und Erfahrungstraining fördern die Entwicklung der Kinder zu starken und individuellen Persönlichkeiten.

Und hat überhaupt nichts damit zu tun dass Kinder lernen wie man sich Schlägert!

Viele Grüße

Heiko

Bero
19-05-2015, 12:27
Naja ob Judo jetzt aufgrund der Würfe/Fallschule für Kinder tatsächlich Gesundheitsschädlich ist, halte ich doch für eine sehr gewagte These.
Auch und Gerade weil unter 10 Jahren das Rangeln und Raufen noch deutlich im Vordergrund steht und die kritischeren Würfe noch gar nicht stattfinden.

Des weiteren stelle ich jetzt noch mal die gewagte Theorie in den Raum, ob Kinder (und ich meine Kinder) wirklich Deeskalationstraining, Szenarios und Drills als reguläres Training benötigen.
Gibt es dafür nicht spezielle Kurse, die auch ohne einen "kämpferischen" Aspekt auskommen?

Ist meine ganz eigene Ansicht und vielleicht bin ich auch nur pragmatisch aber ich sehe in solchem Training keinen wirklichen Mehrwert.
Dann lieber zum Judo wo sie sich unter Volllast in ihren Grenzen austoben/ausprobieren können, sich auf Wettkämpfen Selbstvertrauen holen und ein gutes Körpergefühl bekommen.

Im Prinzip sehe ich es genau so wie bei JuJu für Kinder, besser als zuhause rumsitzen und wenn es Kindgerecht vermittelt wird auch Ok.
Doch nach meiner ganz persönlichen Meinung ist es nur ein Kompromiss.

Versteht mich nicht falsch, ich will hier niemandem sein Kindertraining madig machen und ich schätze jeden Menschen der Kindern etwas vermittelt will sehr.
Ich finde einfach nur, es gibt weit sinnvollere Systeme für Kinder als die SV/Hybrid-Systeme.

F-factory
19-05-2015, 12:36
Zu nem Selbstbehauptungskurs schon aber sicher nicht, damit sie lernen sich phyisch (gar gegen Erwachsene) zu "verteidigen".
Das kommt evtl. im Jugendalter aber ein Kind sollte kindgerechte Dinge trainieren und entsprechend vermittelt bekommen.
Jedes Kind muss altersgerecht behandelt werden. Einem 6-jährigen beizubringen sich gegen einen Erwachsenen zu verteidigen bringt wenig, weshalb der Fokus auf anderen Schwerpunkten sein sollte: Prävention, Verhalten bei Gefahr und "Übergriffe" von Gleichaltrigen in der Schule ohne diejenigen zu verprügeln und alles sehr spielerisch vermittelt.
Mit zunehmenden Alter werden auch die Rahmenbedingungen komplexer, die Entscheidungsstränge komplizierter und somit auch für die älteren Kinder zutreffender.
Dabei ist es auch wichtig, dass bei den Kindergruppen nicht alle zusammengeworfen werden wie es so oft passiert, sondern Kinder ungefähr in den gleichen Entwicklungsstufen zusammen trainieren, ansonsten bringt es nichts. Man kann Kindern nicht sagen "Ihr trainiert jetzt das und ihr da drüben macht was anderes.".

Ich gebe Dir aber Recht, dass ich meine Kinder auch nicht in irgendeinen Krav Maga Club geben würde. Die Eltern schauen bei uns beim Training ihres Kindes am Anfang zu und können dann entscheiden ob ihr Kind bei uns trainieren soll.
Ohne eine wirkliche Ausbildung und Erfahrung im systematischen Trainingsaufbau für Kinder sollten Leute garnicht erst anfangen den Kids irgendwas beizubringen. Leider passiert das zu oft, wie man bei manch bescheuertem Youtube-Clip sehen kann.


Ist dies im spezifischen KM gegeben why not aber da würde ich mich fragen, ob sie im Judo nicht z.B. besser aufgehoben wären.
Da würde ich ganz klar "Nein" sagen, wenn es darum geht, dass Kinder lernen sollen sich selbst zu schützen, da dies nicht das Thema im Judo ist.

Gruß
John

Ununoctium
19-05-2015, 13:45
Da würde ich ganz klar "Nein" sagen, wenn es darum geht, dass Kinder lernen sollen sich selbst zu schützen, da dies nicht das Thema im Judo ist.


Danke Du hast es schön auf den Punkt gebracht ;)


Ist meine ganz eigene Ansicht und vielleicht bin ich auch nur pragmatisch aber ich sehe in solchem Training keinen wirklichen Mehrwert.

Wenn Selbstschutz kein Thema ist – können die Kinder jeden Sport machen der gut für sie ist und den sie gerne (mit Spaß) machen.


Dann lieber zum Judo wo sie sich unter Volllast in ihren Grenzen austoben/ausprobieren können, sich auf Wettkämpfen Selbstvertrauen holen und ein gutes Körpergefühl bekommen.

Wie oben geschrieben – dann können sie auch Fußball spielen, oder Tennis usw. – dazu brauchen sie dann überhaupt keinen Kampfsport!

Aber wenn Selbstschutz ein Thema für die Kinder und die Eltern ist – und die Kinder dazu dennoch alles andere auch wollen (in Grenzen austoben/ausprobieren – Selbstvertrauen holen und ein gutes Körpergefühl bekommen) – sind sie beim Krav Maga genau richtig!

Viele Grüße

Heiko


PS: Und natürlich sollte der Trainer wissen was er tut! Das sehe ich jetzt als selbstverständlich an!Wenn ich mir da anschaue wer da manchmal Kindertraining gibt, teils selbst noch lange nicht Erwachsene (ohne jede Erfahrung und Ausbildung in dem Bereich), gerade im Judo, JJ und Co!

Bero
19-05-2015, 13:50
Jedes Kind muss altersgerecht behandelt werden. Einem 6-jährigen beizubringen sich gegen einen Erwachsenen zu verteidigen bringt wenig, weshalb der Fokus auf anderen Schwerpunkten sein sollte: Prävention, Verhalten bei Gefahr und "Übergriffe" von Gleichaltrigen in der Schule ohne diejenigen zu verprügeln und alles sehr spielerisch vermittelt.


Sowas ist ja z.B. ein Kurs, der einmal die Woche im Kindergarten meines Sohnes stattfindet.
Finde ich ne super wichtige Sache und es ist toll, dass sowas an Kindergärten und Schulen immer mehr und auch langfristig angeboten wird.

Doch ich persönlich frage mich da halt, muss ein Kind dafür zum KM, vor allem weil das was du beschreibst ja eher keinen "kämpferischen" Aspekt hat.


Ich gebe Dir aber Recht, dass ich meine Kinder auch nicht in irgendeinen Krav Maga Club geben würde. Die Eltern schauen bei uns beim Training ihres Kindes am Anfang zu und können dann entscheiden ob ihr Kind bei uns trainieren soll.

Das sollte ohnehin Standart sein, ich würde und hab mir auch das Kindertraining im Judoverein angeschaut.
Nicht jeder der Kinder trainiert ist dafür quailfiziert und sollte es auch entsprechend tun, da hast du vollkommen recht.


Da würde ich ganz klar "Nein" sagen, wenn es darum geht, dass Kinder lernen sollen sich selbst zu schützen, da dies nicht das Thema im Judo ist.


Naja aber das lernen sie beim KM eben auch nicht oder besser ausgedrückt, sie lernen dort nicht sich durch KM selbst zu schützen.

Auf der anderen Seite macht ein Kind meiner Meinung nach in solchen kontaktintensiven Wettkampfsportarten wie z.B. dem Judo, wiederrum auch viele, viele wichtige Erfahrung, welche ja durch besagt Kurse durchaus angereichert werden können.

Doch wie schon geschrieben, ich bin da vielleicht auch einfach zu Pragmatisch.

Ununoctium
19-05-2015, 13:55
Doch wie schon geschrieben, ich bin da vielleicht auch einfach zu Pragmatisch.
Eher das Gegenteil - da Du ständig schreibst da man Judo und dazu noch einen Kurs (1-Mal pro Woche) für Selbstschutz machen soll.

Pragmatisch wäre es wenn man alles in einem Kurs hat ;)


Zum Rest habe ich auch noch was geschrieben - siehe einen Beitrag über Dir ;)

Bero
19-05-2015, 14:29
Eher das Gegenteil - da Du ständig schreibst da man Judo und dazu noch einen Kurs (1-Mal pro Woche) für Selbstschutz machen soll.

Pragmatisch wäre es wenn man alles in einem Kurs hat ;)


Nein, weil ich keinen so großen Mehrwert aus diesen Kursen für Kinder sehe, zumindest keinen so großen als das dafür das sportliche Training in den Hintergrund rücken sollte.
Lieber Aktion, Spaß, Power und Wettkampf als irgendwelche Deeskalations/Szenario-Geschichten.

Die haben natürlich auch ihre Berechtigung aber wir wollen die Kirche doch mal im Dorf lassen, vor allem wenn man bedenkt wieviel von dem gelernten bei den Kindern tatsächlich hängen bleibt, wenn der Lehrer/Trainer nicht mehr da ist.

Pragmatisch bin ich wohl in der Hinsicht, dass ich weiterdenke.
Ich möchte ja gerne das mein Kind dem Kampfsport erhalten bleibt und dafür gibt es nun mal meiner Meinung nach kein besseres Fundament als ordentliches Grappling in jungen Jahren.;)

Hier wurde ja schon ähnliches Diskutiert:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f92/djjv-ju-jutsu-f-r-kinder-169881/

Ununoctium
19-05-2015, 14:49
Nein, weil ich keinen so großen Mehrwert aus diesen Kursen für Kinder sehe, zumindest keinen so großen als das dafür das sportliche Training in den Hintergrund rücken sollte.
Lieber Aktion, Spaß, Power und Wettkampf als irgendwelche Deeskalations/Szenario-Geschichten.

Sorry - ich glaube Du hast keine Ahnung wie ein Krav Maga Kindertraining aussieht!
Da genau diese Worte


Lieber Aktion, Spaß, Power und Wettkampf

Es perfekt beschreiben!

Krav Maga Kindertraining ist kein Ju-Jutsu Kindertraining!!!

Und zumindest bei mir ist Rollen/Ringen am Boden (ohne Würfe) ein fester Bestandteil des Trainings ;)

Bero
19-05-2015, 16:53
Sorry - ich glaube Du hast keine Ahnung wie ein Krav Maga Kindertraining aussieht!


Krav Maga Kindertraining ist kein Ju-Jutsu Kindertraining!!!

Nein ich weiß nicht wie dein Kindertraining aussieht, auch nicht wie das von F-factory aussieht und evtl. würde es mir ja sehr gut gefallen.
Nur habe ich auch schon sehr schlechtes KM-Kindertraining gesehen und eben noch kein gutes, ich kann nur Allgemein sprechen.

Hier kannst du die Analogie zum JuJu-Kindertraining schließen, auch da weißt du nicht wie es aussieht und es gibt sicherlich gutes wie schlechtes.


Und zumindest bei mir ist Rollen/Ringen am Boden (ohne Würfe) ein fester Bestandteil des Trainings

Da würde ich mich halt fragen, warum es dann nicht richtig lernen und eben zu einem Grappling-System gehen?

Klar da gibt es keine/kaum Selbstbehauptungskurse aber dafür muss ich zwangsläufig auch eben nicht in´s KM.

Ununoctium
19-05-2015, 17:48
Hier kannst du die Analogie zum JuJu-Kindertraining schließen, auch da weißt du nicht wie es aussieht und es gibt sicherlich gutes wie schlechtes.

ich weiß schon wie Ju-Jutsu Kindertraining aussieht - aber natürlich kenne ich nicht jedes ;) - nur das hier in meiner Region.


Da würde ich mich halt fragen, warum es dann nicht richtig lernen und eben zu einem Grappling-System gehen?
Ich gehe mal davon aus dass die Aussage nicht als Angriff gemeint war (auch wenn es sich für mich etwas nach einer Frechheit anhört) – wir trainieren richtiges Grappling!

Und da wir beim Beispiel Judo waren – dort gibt es kaum noch richtigen Bodenkampf – da es einfach olympisch so nicht mehr gewollt ist.

Bezogen auf den Bodenkampf im Kindertraining – mache ich in meinem Training sicher mehr Bodenkampf als die meisten Judotrainer in ihrem Kindertraining (zumindest ist das in meiner Region so). Und im Erwachsenen Bereich sieht es wohl auch nicht viel anders aus.

Aber natürlich machen wir nicht nur Grappling – warum auch – Grappling ist nicht alles!
Gerade wenn Du es zukunftsorientiert siehst – sollten die Kinder nicht nur eine vernünftige Ausbildung im Grappling haben sondern eben auch min. im Boxen.

Und schon alleine durch die Kombination von Boxen / Ringen / Drills / Szenarios / Konfliktmanagement usw. (in meinem Fall sogar einfachster Stockkampf) – bekommen die Kinder in einem Training eine gute Basic für die Selbstverteidigung aber auch für viele Kampfsportarten – was es so sonst praktisch in keinem anderen System gibt!

(Wobei z.B. Ju-Jutsu so ein Training auch bieten könnte – aber durch das Prüfungsprogramm – meist doch rein in ein ständiges Prüfungstraining ausartet.)

Viele Grüße

Heiko

Bero
19-05-2015, 18:01
Ich gehe mal davon aus dass die Aussage nicht als Angriff gemeint war (auch wenn es sich für mich etwas nach einer Frechheit anhört) – wir trainieren richtiges Grappling!


Nein das war kein Angriff aber das was ich bisher für Kinder meist gesehen haben (egal ob JuJu oder KM) war in der Regel Judo plus andere Sachen und da frage ich mich immer, warum nicht gleich Judo?

Tja ob Atemitraining in dem Alter wirklich etwas bringt oder doch eher falsche Techniken anerzieht, die hinterher wieder korrigiert werden müssen, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Ich habe in der Regel eher letzteres erlebt, wohingegen eine ordentliche Grappling/WK Erfahrung sich in späteren Jahren eigentlich immer bezahlt machen, egal wohin es einen dann verschlägt.

Meiner persönlichen Meinung nach ist Grappling nun einmal äußerst Kindgerecht, der Rest ist im besten Falle Bespaßung und im schlimmsten eher Kontraproduktiv.

In dem JuJu-Thread habe ich das damals noch ausführlicher beschrieben und ich will auch niemandem auf die Füße treten, ich schildere hier nur meine Meinung die auf meinen Erfahrungen als Vater und eben auch als Trainer und Ausübenden diverser Systeme fußt.

Ununoctium
19-05-2015, 18:09
Nein das war kein Angriff aber das was ich bisher für Kinder meist gesehen haben (egal ob JuJu oder KM) war in der Regel Judo plus andere Sachen und da frage ich mich immer, warum nicht gleich Judo?

Aus der Sicht kann ich Dich verstehen - nur machen wir kein Judo - wir gehen natürlich auch nicht so weit wie im BJJ oder Luta Livre - aber unterrichten ne gesunde Basic für den Bodenkampf.


Tja ob Atemitraining in dem Alter wirklich etwas bringt oder doch eher falsche Techniken anerzieht, die hinterher wieder korrigiert werden müssen, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Sorry, ich glaube Du hast da echt persönlich richtig schlechte Erfahrungen gemacht!

Warum soll ein Kind schlecht Boxen lernen? Was man dann später korrigieren muss?

Kinder können genau so gut Boxen lernen wie Grappling!
Und gerade beim Kindertraining geht es stark um die Basic - bei uns im Krav Maga Kindertraining - also darum ein paar wenige Techniken richtig zu machen.
Wie gesagt - kein Vergleich zum Ju-Jutsu Kindertraining - wo die Kinder X Techniken für die Prüfung machen müssen und oft jede Prüfung die nächste jagt.

Viele Grüße

Heiko

Bero
20-05-2015, 10:44
Warum soll ein Kind schlecht Boxen lernen? Was man dann später korrigieren muss?

Kinder können genau so gut Boxen lernen wie Grappling!


Ich kenne deine Methoden nicht, aber ich würde das für Kinder so nicht unterschreiben, zumindest nicht hierzulande.

Kinder müssen Atemi Kindegerecht lernen und Trainieren/Anwenden können.
Dies führt immer zu Kompromissen aufgrund der Körperstruktur, des Bewegungsapperates aber vor allem weil Kinder hier eben (zurecht) kein VK-Sparring betreiben.

Grapplingtraining unterscheidet sich hingegen nur von der Didaktik her von den Techniken und Prinzipien der Erwachsenen, wenn man davon absieht das man mit Kindern manche Techniken nicht trainiert.
Sie können sie auch unter Vollast im Randori/WK anwenden und das ohne jegliche Einschränkungen.

Ich bin ja schon lange dabei und ich merke sofort, wenn jemand von jungen Jahren an eine ordentliches Grapplingausbildung genossen hat.
In Sachen Stricking hingegen habe ich hingegen keine, bis sogar eher negative Auswirkungen fest gestellt.

Ich kann immer wieder nur darauf hinweisen, was ich hier schreibe ich meine ganz persönliche Meinung und natürlich ist irgendein Sport besser als gar keiner.
Doch wenn es darum geht ein ordentliche Basis für spätere KK/KS zu schaffen, geht nichts über solides Grappling und dann sollte man das ganz pragmatisch, eben auch beim Spezialisten legen lassen, ohne "unnötiges" Beiwerk.

Vielleicht bin ich da aufgrund meiner eigenen Geschichte auch einfach sehr speziell, also legt meine Worte bitte nicht auf die Goldwaage oder nehmt sie persönlich.:o

Ununoctium
20-05-2015, 14:15
Kinder müssen Atemi Kindegerecht lernen und Trainieren/Anwenden können.
Dies führt immer zu Kompromissen aufgrund der Körperstruktur, des Bewegungsapperates aber vor allem weil Kinder hier eben (zurecht) kein VK-Sparring betreiben.

Sorry, da hast Du echt ein richtig schlechtes Bild und kennst einfach nur die falschen Beispiele!
Und das muss ich jetzt nicht mal nur auf mein Training festlegen – es gibt bei uns in der Region auch viele Boxvereine welche Kindertraining machen und die Kinder lernen dort sehr gut Boxen.

Und das ohne jeden Kompromiss!

Wenn Du bei Dir in der Region natürlich nur Trainer hast die Kinder z.B. nie auf ne Pratze schlagen lasse usw. – ist mir sehr klar das dort keine richtige Schlagmechanik bei raus kommt. Das ist aber bei Erwachsenen auch nicht anders!

Und man kann auch mit Kindern Sparring machen – natürlich Kindersparring – aber dennoch Sparring!



Doch wenn es darum geht ein ordentliche Basis für spätere KK/KS zu schaffen, geht nichts über solides Grappling und dann sollte man das ganz pragmatisch, eben auch beim Spezialisten legen lassen, ohne "unnötiges" Beiwerk.
Ich glaube einfach dass für dich Selbstverteidigung „unnötiges“ Beiwerk ist – könnte das sein?

Oder ist Judo für Dich Selbstverteidigung?


Ich habe mir mal das Judoprogramm bis 9 Jahre angeschaut – was ich da sehr gut finde – ist das bei den ersten 2 Prüfungen nur Bodenkampf gemacht wird. Allerdings beginnt das Standrandori dennoch recht früh. Und auch das ganze Prüfungsprogramm hat immer als Schwerpunkt Wurftechniken (vom 1. Grad an). Und da habe ich (im Übrigen auch persönlich) die Erfahrung gemacht das Würfe den Kinder meist so vermittelt werden wie im Erwachsenen Training und es Kinder gesundheitlich nicht gut tut, was mir die letzten Jahre auch schon mehrfach von mehreren Physiotherapeuten bestätigt wurde. Es ist für Kinder einfach nicht gesund schwere Gewichte zu heben und ein Partner (der vielleicht sogar noch Angst hat und zappelt) ist nun mal immer ein schweres Gewicht – meist min. das gesamte eigene Körpergewicht!
Es ist nicht ohne Grund verboten das Kinder keine schweren Arbeiten machen dürfen!

Jetzt bin ich wieder etwas zu ausführlich geworden – aber ich denke das Problem was wir haben – ist das Du überhaupt nicht willst das Kinder Selbstverteidigung lernen – sondern willst das sie Kampfsport lernen. Wobei ich selbst da, meine Kinder lieber zum Boxen ins Training geben würde als zum Judo – Boxen ist hier deutlich gesünder (ohne schwere Gewichte zu heben und ohne stark geworfen zu werden).

Viele Grüße

Heiko

Bero
20-05-2015, 15:27
Ich glaube einfach dass für dich Selbstverteidigung „unnötiges“ Beiwerk ist – könnte das sein?

Oder ist Judo für Dich Selbstverteidigung?


Nein, weil Kinder keine SV im kämpferischen Sinne brauchen.

Wozu, mir will doch keiner erzählen dass sich ein Kind gegen einen Erwachsenen/Jugendlichen physisch zur Wehr setzen kann und Schläge/Tritte sind sicher kein probates Mittel, um Streitigkeiten unter Kindern zu lösen.
Da ist "Rangeln und Raufen" angesagt und genau das lernt man beim Grappling.

Das bezieht sich jetzt rein auf´s "kämpferische", Selbstbehauptung ist natürlich wichtig aber dafür muss ein Kind nicht speziell ins KM.

Ich denke aber wir können uns einigen, dass wir uns nicht einig sind.;)

Ununoctium
20-05-2015, 15:46
Wozu, mir will doch keiner erzählen dass sich ein Kind gegen einen Erwachsenen/Jugendlichen physisch zur Wehr setzen kann und Schläge/Tritte sind sicher kein probates Mittel, um Streitigkeiten unter Kindern zu lösen.
Da ist "Rangeln und Raufen" angesagt und genau das lernt man beim Grappling.

Um mal Boxen und Judo zu vergleichen – da finde ich Judo deutlich gefährlicher – also wenn es die Kinder dann gegen andere Kinder machen würden.

Von einem Faustschlag ins Gesicht bekommt man ne blutige Nase – von einem Hüftwurf bekommt man, wenn man nicht fallen kann und ohne Matten, deutlich schwerere Verletzungen (teils auch endgültige Verletzungen)!

Und im Krav Maga lernt man Situationen noch ganz anders zu lösen – was ich persönlich für die persönliche Entwicklung von Kindern deutlich wichtiger finde – als dass sie lernen sich zu schlagen oder auf den Boden zu klatschen!


Nein, weil Kinder keine SV im kämpferischen Sinne brauchen.
Und da sind wir vollständig anderer Meinung – darum:

Ich denke aber wir können uns einigen, dass wir uns nicht einig sind.;)
Wir sind uns nicht einig ;) – was soweit auch nicht schlimm ist – jeder hat eben seine Methode Kinder fördern.

Viele Grüße

Heiko

Me1331
21-05-2015, 06:08
Lieber Aktion, Spaß, Power und Wettkampf als irgendwelche Deeskalations/Szenario-Geschichten.

Je nach Ziel und Zweck des Kindertrainings ist es aber durchaus wichtig in verschiedenen Situationen bzw. allgemein soziale Kompetenzen aufzubauen.
Dies wird zur Zeit auch von Professionisten*innen aus der Pädagogik erfolgreich angewandt.
Diese Nachbildungen realer Situationen bedarfen aber auch qualifizierten Fachpersonals um mit möglichen Störungen umgehen zu können.

Ein Beispiel eines Programms, in dem diese "Rollenspiele" vorkommen ist zum Beispiel Faustlos.
Faustlos | Faustlos mit Eltern (http://www.faustlosmiteltern.at/wasistfaustlos/)

Ein weiteres im deutschprachigen Raum bekanntes Programm ist das TAV
Trainingsprogramm zur Aggressionsverminderung bei Jugendlichen.
Dieses Programm kann als präventive Kompetenzvermittlung, oder aber auch als reduzierendes Element genutzt werden.
Entwickelt wurde es für den forensischen Bereich der Gewaltarbeit.
http://www.amazon.com/TAV-Trainingsprogramm-Aggressions-Verminderung-Jugendlichen-Gruppenleiter-ebook/dp/B00SFULX5I

Soweit mir bekannt legen viele dieser Programme Aufgrund ihrer individuellen Ziele meistens den reinen Fokus auf nicht physische Konfliktbearbeitung.

Wobei es hier auch zwischen den einzelnen Projekten Unterschiede geben kann. Als Beispiel hierzu wird bei forensischen Teilnehmern von AGTs bei Neustart auch in einer Einheit das physische Empfinden als Opfer behandelt.


Programme dieser Art mit physikalischen Elementen gibt es u.a. auch von Tobias Brodala. Weiters ist mir noch ein Programm aus den Wiener Kindergärten bekannt, bei dem auch spielerisch "gekämpft" wird. Leider fällt mir der Name dazu nicht ein.
Generell empfinde ich sportliche Betätigung und körperliche Kompetenzvermittlung als wichtige Tools in der Arbeit mit Kindern, die auch dementsprechend eingesetzt gehören. Hängt aber eben alles vom Sinn und Zweck des Kurses/Trainings ab und der vorhandenen Zeit und der Ausbildung der Trainer.

Diese gruppendynamischen Programme werden oft Anleitungs- / Führungstechnisch auf Basis der TZI aufgebaut bzw weisen starke Ähnlichkeiten zu diesem auf.
http://www.feliz.de/tzi.pdf

kadima
08-11-2017, 21:53
Mittlerweile gibt es zu dem Thema deutlich mehr. Zum Beispiel auch...

Selbstvertrauen & Selbstbehauptung spielerisch vermitteln: Das Krav Maga Survival-Programm für Kids (https://l.facebook.com/l.php?u=https%3A%2F%2Fwww.amazon.de%2Fgp%2Fproduct %2F3613508478%2Fref%3Das_li_qf_sp_asin_il_tl%3Fie% 3DUTF8%26tag%3Dhttpswwwfa04d-21%26camp%3D1638%26creative%3D6742%26linkCode%3Das 2%26creativeASIN%3D3613508478%26linkId%3D6cddcda14 86c029b671d57a739050360&h=ATOHGR8MbPZP8c8-ILo3Vsf4K2uyRcI8XJOOiJ6WWDYEh8nWPJtnQzCFVZHdWqWjPm UZMOKHus0uehl1vQEimPIdOaxQ0WEJd-a85jNrR7diCc_Ts6kg07Mb78y1VhAkJPdodhSdHKDxl77X8E8a NHQsIiCXX-issiShgIeN7FJB7qQbrst0F1xlMR0yixFlFxMbqaQWKDonHekt XLrh9REkt_pN8t3-x_CWSq_yA4s4LfxRQoALAZ3SGxBqtuc1hnK6v07IEy9ityJWiY lHNoyb7FZS_bCyjXcjZ0cXH7s9cQ)