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Vollständige Version anzeigen : Kampfkunst, die gut mit Aikido harmoniert?



Aikidokarma
26-05-2015, 20:10
Hallo liebe Kampfkunst-Community!

Ich bin neu auf dieser Webseite und ich freue mich, endlich einen Beitrag verfassen zu können. Ich wollte mich schon lange anmelden, hatte aber Angst, dass diese Seite vieleicht etwas kosten würde, doch es ist wohl eher das Gegenteil der Fall! :)

Nun zu meiner Frage: Weiß jemand, welche Kampfkunst ich gut mit Aikido betreiben könnte? Ich möchte es eher auf Fitness auslegen und es sollte dementsprechend auch anstrengend sein. Eventuell wären Schläge und Bodenkampf nicht schlecht, oder was sagt ihr dazu? Dennoch sollte diese Kampfkunst/Kampfsportart gut mit Aikido harmonieren, so dass ich nicht von den Techniken her durcheinander komme, oder etwas verwechsle.


Über Antworten eurerseits würde ich mich sehr freuen! :)


MFG

Aikidokarma!

AlexAikido
26-05-2015, 20:18
Ich sag jetzt mal aus der eigenen PRaxis:

M.E. eignet sich JuJutsu im richtigen Verein durchaus für das, was du suchst :)

Aikidokarma
26-05-2015, 20:23
Danke :)

AlphaFight
26-05-2015, 20:29
Mach Krav Maga. Da bekommst du genug Fitnesstraining. Und für die Selbstverteidigung machst du auch gleich was.

Aikidokarma
26-05-2015, 20:31
Danke :) Ich war mal bei einem Probetraining, sah eigentlich ganz okay aus :D

FireFlea
26-05-2015, 21:22
Normalerweise hätte ich Iaido gesagt aber Du wolltest ja was mit Fitness. Dann vielleicht BJJ, gibt ja ein paar, die diese Combo machen.

Aikidokarma
26-05-2015, 21:32
BJJ heißt Brazilian Jiu Jitsu, oder? Stimmt das wäre auch eine gute Idee!

Vielen Dank! :)

Björn Friedrich
26-05-2015, 21:32
Judo....

Während Aikido mit dem Anfang einer Technik arbeitet, also auf die Intention und die Bewegung des Gegners am Anfang reagiert, arbeitest du beim Judo mit dem Ende eines Angriffs.

Anders gesagt, Judo gibt dir die Sicherheit sich gegen alle Arten von ringerischer Griffe zu verteidigen und das ist das Fundament auf dem du dann deine Aikido Techniken so aufbauen kannst, das sie auch wirklich funktionieren, weil du weisst das du ein solides Backup System hsst.

Aikidokarma
26-05-2015, 21:57
Danke :D

Worauf ich jedoch ebenfalls ein Auge geworfen habe, ist Karate.

Denkst du, diese Kampfkunst ist ebenfalls gut kombinierbar mit Aikido?

Gast
26-05-2015, 22:16
Danke :D

Worauf ich jedoch ebenfalls ein Auge geworfen habe, ist Karate.

Denkst du, diese Kampfkunst ist ebenfalls gut kombinierbar mit Aikido?

Schon gut möglich, sieht man auch oft genug.

Aber ich möchte mich Björns Post anschließen, aus von ihm genannten Gründen
Zudem würde Judo auch am ehesten den Backgrounds von Ueshibas Schülern ähneln (was das Waffenlose angeht).

SV_Tim
26-05-2015, 22:37
Danke :D

Worauf ich jedoch ebenfalls ein Auge geworfen habe, ist Karate.

Denkst du, diese Kampfkunst ist ebenfalls gut kombinierbar mit Aikido?

Bei passenden Trainern bestimmt, aber im Regelfall wird das überhaupt nicht kombinierbar sein.

FireFlea
27-05-2015, 04:50
Bei Karate hast Du halt oft das Problem, dass hier eher die ein bißchen steifen Vertreter unterwegs sind, die mit übertriebener Spannung im Training arbeiten und das dann doch ziemlich konträr zum AIkido läuft. Aber ggfs. ist Karate schon kombinierbar, wenn Du ein gutes Dojo irgendwo hast.

Judo haben in der Tat ja viele Schüler von Ueshiba gemacht, bevor sie zum Aikido gegangen sind. Ist hier aber auch so, dass im Judo gerade im Wettkampf Umfeld auch schon manchmal viel mit Kraft etc. gearbeitet wird.

BJJ & Aikido gibt es mittlerweile einige die es kombinieren und ich meine Stanley Pranin vom Aikido Journal hat BJJ mal als ideales Aikido bezeichnet, nachdem er einen Rickson Gracie Wettkampf gesehen hat. Wenn Du mal nach Leuten suchen willst, die beides ausgiebig trainieren suche im Netz mal nach Bruce Bookman, Roy Dean, Jacob James McKee (Budo Jake) oder James Friedman. Aus Deutschland z.B. Axel Buksnowitz.

Aber ich denke es hängt natürlich auch von Deinen Vorlieben ab.

Hier mal ein Interview von Bookman zu Aikido und BJJ:

ff8lwtH1Jck

Wado-Man
27-05-2015, 05:27
Danke :D

Worauf ich jedoch ebenfalls ein Auge geworfen habe, ist Karate.

Denkst du, diese Kampfkunst ist ebenfalls gut kombinierbar mit Aikido?


Wenn Du Aikido mit Karate kombinieren möchtest, dann am besten mit Wadô Ryû.
Es gibt viele Parallelen zum Aikido, z.B. viele verschiedene Formen des Tai Sabaki (yokeru koto).
Bewegungen im Wado-Ryu werden wesentlich enger und als z.B. im Shotokan geführt, sie sind weniger direkt und betonen das Ausweichen.

Also, solltest Du einen Verein in Deiner Nähe haben, schau mal rein!

Eskrima-Düsseldorf
27-05-2015, 06:49
Judo....

Während Aikido mit dem Anfang einer Technik arbeitet, also auf die Intention und die Bewegung des Gegners am Anfang reagiert, arbeitest du beim Judo mit dem Ende eines Angriffs.

Anders gesagt, Judo gibt dir die Sicherheit sich gegen alle Arten von ringerischer Griffe zu verteidigen und das ist das Fundament auf dem du dann deine Aikido Techniken so aufbauen kannst, das sie auch wirklich funktionieren, weil du weisst das du ein solides Backup System hsst.

:halbyeaha

Vor allen Dingen lernst Du im Judo das freie Arbeiten mit einem unkooperativen Partner das im Aikido eher zu kurz kommt.

Björn Friedrich
27-05-2015, 07:56
BJJ ist schon ne gute Sache und ich mag auch Aikido, aber am Boden kann ich die Techniken nicht nutzen. Ich kann die Prinzipien nutzen, aber nicht die Moves, weils einfach komplett andere Positionen sind.

Beim Judo sieht das anders aus, es setzt eben am Anfang an und hört da auf wo Aikido anfängt.....

Wie gesagt ich nutze ohne Ende Wristlocks, aber keine typischen Aikido Standtechniken.....

Eskrima-Düsseldorf
27-05-2015, 09:10
BJJ ist schon ne gute Sache und ich mag auch Aikido, aber am Boden kann ich die Techniken nicht nutzen. Ich kann die Prinzipien nutzen, aber nicht die Moves, weils einfach komplett andere Positionen sind.


Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass man - auf hohem Level - dadurch ein sehr gutes Körpergefühl bekommen kann und das dann sehr wohl in allen Bereichen von Vorteil ist.

ebrenndouar
27-05-2015, 09:13
Sadateru Airikawa, Katsuo Chiba und Hiroshi Tada beispielsweise waren vor ihrer Aikidolaufbahn Karateka.
Einige von Ueshibas Schülern waren sowohl Karateka als auch Judoka, wie Minoru Mochizuki.
Andere kamen vom Sumo und vom Kendo.

An der Sache mit dem Judo ist sicher was dran, auch Ueshiba hatte in der Jugend Judo und Sumo trainiert, und später in Tokio entwickelte er extra Techniken gegen die Fassangriffe der Judoka.
Kenshiro Abbe, der Schüler von Ueshiba wurde war ein bekannter Judomeister, er besiegte 1935 Mashiko Kimura, der später bekannt wurde weil er Helio Gracie besiegte.

Im alten Judo gab es einen wichtigen Anteil an Atemi-Techniken die man auch im Aikido gut gebrauchen kann. Heute lernt man im Judo gewöhnlich keine Atemi-Techniken mehr, von daher ist dafür Karate besser geeignet.

Man kann schlecht sagen was besser mit Aikido harmoniert, Judo oder Karate, eigentlich ist es egal. Es kommt darauf an, dass man dass was das jeweilige System zu bieten hat, extrahieren und für sich nutzbar machen kann.
Techniken kombinieren zu wollen halte ich am Anfang erst mal für sinnlos.

Wenn es um Fitness geht und dir Aikido in dieser Hinsicht zu wenig bietet, trainierst du offensichtlich im falschen Dojo oder mit den falschen Leuten.

Terao
27-05-2015, 10:31
Wenn es um Fitness geht und dir Aikido in dieser Hinsicht zu wenig bietet, trainierst du offensichtlich im falschen Dojo oder mit den falschen Leuten.Oder er hat andere Maßstäbe... :cool:

Für Fitness empfehle ich Kendo oder Judo. Oder sonst irgendwas, wo man kämpft. Gibt kaum was Anstrengenderes. Die beiden hätten halt den Vorteil, dass sie ebenfalls, was die Bewegungen anbelangt, recht "japanisch" sind: Aufrechter Oberkörper, Bewegung aus der Hüfte.

Pharao
27-05-2015, 10:31
Karate waehre meine Empfehlung.
Zumindest lernst du genau das was du im Aikido nicht lernst. Schlaege, Tritte und Stoesse.
In Kombination mit Aikido wird man dann vielseitiger.

GastRitis
27-05-2015, 10:59
Bleib in der ersten Zeit bei einer Kampfkunst. Für die Fitness empfehle ich schwimmen. Wenn du dazu noch ein wenig Raufen möchtest, kannst du auch noch zum Wasserball.

AlexAikido
27-05-2015, 11:43
Oder mit den Trainingspartner im aikido dojo (insofern vorhanden mit anderem kk Hintergrund) am Ende noch freies randori machen. Aus dem Stand greifen und werfen; im hocken greifen und werfen; komplett freies randori ohne 😐

DerUnkurze
27-05-2015, 11:47
Kendo, Judo oder BJJ wurden ja alle schon genannt :) Karate würde ich persönlich weniger sehen, das ist oftmals sehr konträr zu Aikido, deutlich steifer.

Ich persönlich wäre ja für Kendo, einerseits Fitnessmässig sehr fordernd, andererseits ist es auch für das Rekationsvermögen eine der besten Übungen. Und es kommt dir mit Aikido auch im Gehirn wohl am wenigsten in die Quere.

Aber auch Judo oder BJJ bieten sich regelrecht an. Ist die Frage, lieber mit Waffe oder ohne?

Lord Sharka
27-05-2015, 14:15
Prinzipiell geht eigentlich so ziemlich alles.

Es könnte dir aber passieren, dass der Trainer Aikido nicht so mag oder dein Aikidolehrer etwas an der der anderen Kampfkunst auszusetzen hat. Das findet man heraus indem man mal hingeht oder/und einfach mal seinen Aikidolehrer fragen was er empfiehlt.

Ich würde dir zusätzlich wettkampforientierte Vereine nicht empfehlen.
Im Judo, Ju Jutsu und Karate kommen Wettkämpfe vor und es ist sicher interessant mal an sowas teilzunehmen, aber der Fokus sollte mehr auf andere Dinge liegen.
Wir haben nicht ohne Grund keine Wettkämpfe beim Aikido.

GastRitis
27-05-2015, 14:24
Wir haben nicht ohne Grund keine Wettkämpfe beim Aikido.
Was ist denn nicht der fehlende Grund?

AlphaFight
27-05-2015, 14:39
aber der Fokus sollte mehr auf andere Dinge liegen.
Wieso denn? Wettkämpfe können doch eine tolle Ergänzung sein.

Gast
27-05-2015, 15:09
Prinzipiell geht eigentlich so ziemlich alles.

Es könnte dir aber passieren, dass der Trainer Aikido nicht so mag oder dein Aikidolehrer etwas an der der anderen Kampfkunst auszusetzen hat. Das findet man heraus indem man mal hingeht oder/und einfach mal seinen Aikidolehrer fragen was er empfiehlt.

Ich würde dir zusätzlich wettkampforientierte Vereine nicht empfehlen.
Im Judo, Ju Jutsu und Karate kommen Wettkämpfe vor und es ist sicher interessant mal an sowas teilzunehmen, aber der Fokus sollte mehr auf andere Dinge liegen.
Wir haben nicht ohne Grund keine Wettkämpfe beim Aikido.

Es könnte aber auch sein, dass der Trainer generell nichts davon hält Aikido mit etwas anderem zu ergänzen und sogar schon auf die Frage empfindlich reagiert, soll es öfter geben.

@TE: Probier einfach ein paar Sachen aus, die Dir gefallen könnten und entscheide dann, wie zuvor erwähnt Judo, BJJ oder einige Schwertkampf-orientierte Sachen könnten gut passen.

Aikidokarma
27-05-2015, 15:29
Ok Danke :)

Suriage
27-05-2015, 19:21
Ich persönlich wäre ja für Kendo, einerseits Fitnessmässig sehr fordernd, andererseits ist es auch für das Rekationsvermögen eine der besten Übungen. Und es kommt dir mit Aikido auch im Gehirn wohl am wenigsten in die Quere.

Mit dem zweiten Satz bin ich nicht einverstanden. Ich bin kein Aikido Experte aber nach allem was ich so gelesen und gesehen hab, glaube ich, dass Kendo und Aikido Mental nicht unterschiedlicher sein könnten. Auch technisch gesehen ist ja Kendo sehr "straight forward", viel mittig auf Zentrallinie wogegen Aikido ja viel rund und ausweichend ist. Man korrigiere mich bitte wenn das Unfug ist.

Terao
27-05-2015, 22:33
Das Irimi von Tomiki, das hier mal gezeigt wurde, fand ich eigentlich ziemlich kendomäßig.

Inushishi
28-05-2015, 00:47
Auch technisch gesehen ist ja Kendo sehr "straight forward", viel mittig auf Zentrallinie wogegen Aikido ja viel rund und ausweichend ist. Man korrigiere mich bitte wenn das Unfug ist.

Das ist zum einen vom Lehrer, als auch vom eigenen Niveau im Aikidô unterschiedlich.

https://www.youtube.com/watch?v=tKiukcxADXA
00:40 : "It's my Line."
01:54: "You own the space, you own the line."

carstenm
28-05-2015, 08:53
Man korrigiere mich bitte wenn das Unfug ist.Ob's Unfug ist, weiß ich nicht. ;)
Aber in dem aikidô, das ich kenne und übe verlassen wir die sog. Angriffslinie in der Regel nicht. Bzw. nur in bestimmten Fällen.
Ich halte dieses "rund und ausweichend" für eine Art urban legend.

ebrenndouar
28-05-2015, 10:45
in dem aikidô, das ich kenne und übe verlassen wir die sog. Angriffslinie in der Regel nicht.

Der Aikido-Begründer jedenfalls tat es, wie man unschwer erkennen kann:

http://www.aikidotakemusu.org/sites/default/files/styles/c08-free/public/img/ct14124-03.jpg

darklord
28-05-2015, 11:38
... schon witzig ... Carsten gibt ein Statement und du hältst sofort und kompromisslos dagegen...

Ich glaube gelesen zu haben dass Carsten schrieb
"Aber in dem aikidô, das ich kenne und übe verlassen wir die sog. Angriffslinie in der Regel nicht. Bzw. nur in bestimmten Fällen."

:o:o:o

darklord
28-05-2015, 11:40
... ach ja, tat er es immer ?:engelteuf

juice
28-05-2015, 12:10
Warum empfiehlt keiner Hapkido?

Beide Systeme haben die gleichen Wurzeln.Das Daitō-ryū Aiki-jūjutsu Dait?-ry? Aiki-j?jutsu ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Dait%C5%8D-ry%C5%AB_Aiki-j%C5%ABjutsu)

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/38/Styles_of_Hapki_and_Aiki.jpg/1024px-Styles_of_Hapki_and_Aiki.jpgQuelle Wikipedia

Beim Hebeln bspw. geht man ebenfalls Kreisförmig vor. Tritte, Fallschule, Rollen, Waffen sind auch dort zu finden und könnten sich gut ergänzen.

ebrenndouar
28-05-2015, 12:35
... ach ja, tat er es immer ?

Ich würde sagen in der Regel ja. :)

DerUnkurze
28-05-2015, 16:17
Mit dem zweiten Satz bin ich nicht einverstanden. Ich bin kein Aikido Experte aber nach allem was ich so gelesen und gesehen hab, glaube ich, dass Kendo und Aikido Mental nicht unterschiedlicher sein könnten. Auch technisch gesehen ist ja Kendo sehr "straight forward", viel mittig auf Zentrallinie wogegen Aikido ja viel rund und ausweichend ist. Man korrigiere mich bitte wenn das Unfug ist.

Genau das ist aber der Punkt, weshalb ich denke das es sich nicht in die Quere kommt. Es ist eben mental so unterschiedlich, dass man es durchaus vorallem Anfangs als 2 verschiedene Dinge ansehen kann.
Einerseits natürlich allein schon durch die Tatsache das man eine Waffe verwendet, andererseits dadurch das Kendo mehr straight forward ist.

Ich für meinen Teil halte es für deutlich schwieriger, 2 Dinge die sich im groben ähnlich, im Detail aber unterschiedlich sind, beide korrekt zu erlernen ohne dabei einen sprichwörtlichen Knoten im Hirn zu bekommen.

Und andererseits denke ich, das die unterschiedlichen Attribute die man in den beiden Extrema erlernt, sich im großen letzendlich wieder ergänzen. Allerdings nicht umgehend sondern erst mit der Zeit.

Allgemeingültig ist das sicher nicht, für mich hingegen trifft es zu, und so besonders bin ich nicht dass es nicht auch anderen ähnlich gehen könnte :)

Weswegen ich auch Hapkido nicht vorschlagen würde, es ist einfach im groben zu Ähnlich und im Detail zu verschieden.

Ich hoffe es ist jetzt etwas nachvollziehbarer :)

carstenm
28-05-2015, 16:38
Es ist eben mental so unterschiedlich, dass ... Vielleicht sollte man mal schauen, von welcher aikidô-Richtung der Fragesteller ausgeht. ich denke, manche Richtungen oder meinetwegen einzelne Lehrer sind weniger weit von der mentalen Haltung des kendô entfernt, als andere.

ebrenndouar
28-05-2015, 16:39
Einerseits natürlich allein schon durch die Tatsache das man eine Waffe verwendet, andererseits dadurch das Kendo mehr straight forward ist.

Wenn man sich das von mir verlinkte Foto mal ansieht, dann wird klar das Aikido genau das ist: straight forward.

Kurzer
28-05-2015, 16:40
Ich dreh´s mal um:

Gute Karateka, die ein solides Aikidotraining mitbringen, sind auf einem guten Weg.

Ob das auch umgekehrt gilt? Mir fallen dazu z.B. Nishio Shoji und Tissier (Kickboxen) ein.

Wenn es um die pure "Fitness" geht, dann gibt es heutzutage ja zig-Angebote.

DerUnkurze
28-05-2015, 17:14
Vielleicht sollte man mal schauen, von welcher aikidô-Richtung der Fragesteller ausgeht. ich denke, manche Richtungen oder meinetwegen einzelne Lehrer sind weniger weit von der mentalen Haltung des kendô entfernt, als andere.
Natürlich, ich habs allgemeiner formuliert als es gemeint war.

Ich weiß das Aikido mitunter sehr hart und straight forward sein kann, ist aber leider die Ausnahme als die Regel.
Und bevor auch das falsch aufgefasst wird, leider natürlich nur weil es mir straight forward besser gefällt ;)

cross-over
12-06-2015, 12:59
AKS (http://www.aks-germany.de/)und Aikido passen sehr gut zusammen

Auch FMA und Aikido geht gut z.B. hier Home - Aiki Dojo (http://www.aiki-dojo-sehnde.de/)

Oder Enshin Karate sollte auch gut gehen

hans-charles
12-06-2015, 19:19
Hallo lieber ebrenndouar,

ich bin doch etwas überrascht, daß sich hier zwei hohe Aikido-ka um was streiten?
Mir hast Du in einem Deiner Schreiben mitgeteilt, daß es im Aikido viele Strömungen gibt, die von Ueshiba selbst ausgegangen sind. Er hat einfach sein" Aikido " verändert, auf diesem Weg sind ihm nicht alle seine Schüler gefolgt und schon daher gibt es unterschiedliche Lehrmeinungen.

Was das Judo an Techniken beinhaltet, solltest Du Dich mit rambat unterhalten.

Im alten Judo gab es einen wichtigen Anteil an Atemi-Techniken die man auch im Aikido gut gebrauchen kann. Heute lernt man im Judo gewöhnlich keine Atemi-Techniken mehr, von daher ist dafür Karate besser geeignet.

Da wird dem Leser im Buch " Kodokan Judo " von Jigoro Kano vom Verlag Born, ein anderes Judo vermittelt. Auf einem sportlichen Vergleichskampf sind die Judo-ka einfach an das Regelwerk gebunden und dort findest Du natürlich keine " Atemi-Techniken".
Rambat schreibt sehr deutlich, die Judo-ka brauchen keine Techniken aus anderen Stilarten, im Judo ist alles vorhanden um im Kampf bestehen zu können.

Dann noch eine Frage an beide Aikido-Meister,
es wird von einem user auf Bruce Kumar Frantzis, verwiesen der neben Aikido auch andere japanische Kampfkünste gelernt hatte und dann völlig auf die chinesischen Kampfkünste umgestellt hat.
Im Buch Qi-Gong, Wege zu den Energiequellen des Körper, von Kumar, finden sich auch Hinweise, daß er von 1967 bis 1969 beim Gründer des Aikido Morihei Ueshiba in Tokio gelernt hat.
In diesem Buch schreibt er auch, daß Ueshiba für längere Zeit in China als Mönch gelebt hatte, danach habe er sein System entscheidend verändert.

Kumar möchte ich auch nicht heranziehen, wenn es um Aikido geht.
Schreibt er doch sehr deutlich: " Während Ueshiba die physischen Techniken und die spirituelle Lehre des Aikido an seine Studenten weitergegeben hatte, fühlte Kumar, daß keiner von ihnen Ueshibas hohes Niveau der Qi-Beherrschung besaß.
Von diesen System : Taijiquan, Xingyiquan, Baguzhang...hält er viel, von den japanischen Kampfkünsten ist er, nach seinen Worten enttäuscht.

Warum sollte er dann, eine andere Kampfkunst empfehlen, wenn sein System alles hat?


Noch einen schönen Abend wünscht allen
hans-charles

:D:D

ebrenndouar
15-06-2015, 11:35
Da wird dem Leser im Buch " Kodokan Judo " von Jigoro Kano vom Verlag Born, ein anderes Judo vermittelt.

Durch lesen von Büchern wird einem sicher überhaupt kein Judo vermittelt.


Rambat schreibt sehr deutlich, die Judo-ka brauchen keine Techniken aus anderen Stilarten, im Judo ist alles vorhanden um im Kampf bestehen zu können.


Ich schrieb ja: "für gewöhnlich". Sicher war im Judo ursprünglich mal alles enthalten, nur wo wird es noch so unterrichtet wird wie früher bei Kano?
Rambat und sein Lehrer scheinen da ja eher Ausnahmen zu sein.


In diesem Buch schreibt er auch, daß Ueshiba für längere Zeit in China als Mönch gelebt hatte, danach habe er sein System entscheidend verändert.


Das ist leider völliger Unsinn, Ueshiba war nie Mönch, weder in China noch in Japan.
Er reiste mehrmals in die Mongolei und Mandschurei, u.a. als Begleiter und Leibwächter von Onisaburo Deguchi u. als Lehrer in einer Militärakademie (kenkoku University).

Was Bruce Frantzis auch sonst so über sein angebliches Training beim Aikido-begründer schreibt, ist mit Vorsicht zu genießen.
Ein regelmäßiges Training unter Ueshiba gab es in der Zeit von 1967-69 nicht, er tauchte dort etwa (wenn üerhaupt) einmal im Monat für ein paar Tage auf.

Suriage
15-06-2015, 15:58
Wenn man sich das von mir verlinkte Foto mal ansieht, dann wird klar das Aikido genau das ist: straight forward.

Ich glaub wir beide meinen mit "straight forward" zwei völlig verschiedene Dinge.

ebrenndouar
15-06-2015, 21:51
Ich glaub wir beide meinen mit "straight forward" zwei völlig verschiedene Dinge.

Worin besteht deiner Ansicht nach diese Verschiedenheit?

Suriage
16-06-2015, 08:54
Worin besteht deiner Ansicht nach diese Verschiedenheit?

Wenn ich mich auf das Foto von dir beziehe, meine ich dass man eher in den Gegner reingeht und nicht um ihn herum. Außerdem glaube ich, dass Aikido in den meisten Fällen eher defensiv als offensiv ist. Man lässt den Gegner angreifen und versucht dann seine Energie zu nutzen. Wie gesagt, man korrigiere mich bitte wenn das Unsinn ist.

Lileu
16-06-2015, 09:21
Was das Judo an Techniken beinhaltet, solltest Du Dich mit rambat unterhalten.

Da wird dem Leser im Buch " Kodokan Judo " von Jigoro Kano vom Verlag Born, ein anderes Judo vermittelt. Auf einem sportlichen Vergleichskampf sind die Judo-ka einfach an das Regelwerk gebunden und dort findest Du natürlich keine " Atemi-Techniken".



Kleine Korrektur: Das Buch Kodokan Judo wurde nicht von Jigoro Kano geschireben. Es enthält zwar Texte des selben, es ist jedoch erst nach seinem Tod zusammengestellt und veröffentlicht worden.

ebrenndouar
16-06-2015, 11:25
Außerdem glaube ich, dass Aikido in den meisten Fällen eher defensiv als offensiv ist. Man lässt den Gegner angreifen und versucht dann seine Energie zu nutzen. Wie gesagt, man korrigiere mich bitte wenn das Unsinn ist.

Aikido nutzt im Grunde genommen Schwertkampfstrategien und Bewegungen. Dieses "die Energie des Gegners nutzen" ist natürlich eine Möglichkeit, (z.B. Ausweichen und zuschlagen) aber es ist nicht der Grundgedanke, der defensive Charakter wurde später hineininterpretiert (und natürlich wurde Aikido auch teilweise so geübt und unterrichtet).
Es gibt aber eigentlich nur In oder yo (yin und Yang). In einem Buch von Tadashi Abe, der ab 1952 ein paar Jahre in Frankreich lebte und lehrte, wird es noch so erklärt, Tori kann auch der "Angreifer" sein, es gibt halt für ihn beide Möglichkeiten.

In einen Gegner "hineingehen" der mit einem gezogenen Schwert vor einem steht ist aber auch nicht wirklich sinnig.
Man initiiert oder erwartet einen Angriff, tritt im richtigen Moment ein wenn der Angriff noch nicht voll entwickelt ist, geht dann an der Angriffslinie vorbei oder kreuzt diese und steht dann hinter oder seitlich vom Gegner und schneidet von dort, oder weicht einem Angriff aus und geht dann wieder hinein oder schneidet, wenn die Angriffsenergie "verbraucht" ist. Es sind nicht wirklich unterschiedliche Strategien, denn der Grundgedanke ist immer "irimi".

"Man lässt den Gegner angreifen" kann man auf verschiedene Weise interpretieren, als abwartende Haltung, oder im Aikido Ueshibas eben als mental aktive Haltung, durch die ein bestimmtes Angriffsverhalten initiiert wird. Das ist sen sen no sen oder auch go no sen (wobei go no sen oft als eben dieses passive Abwarten missverstanden wird, was es aber nicht ist, denn "sen" ist immer vorgreifendes Handeln). Die drei "sen" werden unterschiedlich interpretiert, und während in der einen Schwertschule eher sen no sen propagiert wird, schreibt man sich in einer andern go no sen auf die Fahne. Es sind dies aber alles Strategien des "Zuvorkommens", entweder durch das Ausnutzen der gegnerischen Bewegung indem man diese mental vorweg nimmt oder initiiert, oder durch den ersten Angriff, der natürlich vom anderen auch pariert werden kann.
Diese Begriffe hatten für Ueshiba allerdings nicht wirklich eine große Bedeutung, da er zwischen Angriff und Verteidigung nicht unterschieden hat, deenn für ihn gab es keine Angreifer, (denn wen wollte man Angreifen, das perfekte Gleichgewicht von In und Yo, mit seinen eigenen Worten also das Universum selbst) und meisten stiften sie mehr Verwirrung als das sie nutzen.

Suriage
16-06-2015, 13:14
Aikido nutzt im Grunde genommen Schwertkampfstrategien und Bewegungen. Dieses "die Energie des Gegners nutzen" ist natürlich eine Möglichkeit, (z.B. Ausweichen und zuschlagen) aber es ist nicht der Grundgedanke, der defensive Charakter wurde später hineininterpretiert (und natürlich wurde Aikido auch teilweise so geübt und unterrichtet).
Es gibt aber eigentlich nur In oder yo (yin und Yang). In einem Buch von Tadashi Abe, der ab 1952 ein paar Jahre in Frankreich lebte und lehrte, wird es noch so erklärt, Tori kann auch der "Angreifer" sein, es gibt halt für ihn beide Möglichkeiten.

In einen Gegner "hineingehen" der mit einem gezogenen Schwert vor einem steht ist aber auch nicht wirklich sinnig.
Man initiiert oder erwartet einen Angriff, tritt im richtigen Moment ein wenn der Angriff noch nicht voll entwickelt ist, geht dann an der Angriffslinie vorbei oder kreuzt diese und steht dann hinter oder seitlich vom Gegner und schneidet von dort, oder weicht einem Angriff aus und geht dann wieder hinein oder schneidet, wenn die Angriffsenergie "verbraucht" ist. Es sind nicht wirklich unterschiedliche Strategien, denn der Grundgedanke ist immer "irimi".

"Man lässt den Gegner angreifen" kann man auf verschiedene Weise interpretieren, als abwartende Haltung, oder im Aikido Ueshibas eben als mental aktive Haltung, durch die ein bestimmtes Angriffsverhalten initiiert wird. Das ist sen sen no sen oder auch go no sen (wobei go no sen oft als eben dieses passive Abwarten missverstanden wird, was es aber nicht ist, denn "sen" ist immer vorgreifendes Handeln). Die drei "sen" werden unterschiedlich interpretiert, und während in der einen Schwertschule eher sen no sen propagiert wird, schreibt man sich in einer andern go no sen auf die Fahne. Es sind dies aber alles Strategien des "Zuvorkommens", entweder durch das Ausnutzen der gegnerischen Bewegung indem man diese mental vorweg nimmt oder initiiert, oder durch den ersten Angriff, der natürlich vom anderen auch pariert werden kann.
Diese Begriffe hatten für Ueshiba allerdings nicht wirklich eine große Bedeutung, da er zwischen Angriff und Verteidigung nicht unterschieden hat, deenn für ihn gab es keine Angreifer, (denn wen wollte man Angreifen, das perfekte Gleichgewicht von In und Yo, mit seinen eigenen Worten also das Universum selbst) und meisten stiften sie mehr Verwirrung als das sie nutzen.

Sehr interessant. Diese Konzepte gibt es im Kendo auch, sind sogar ein integraler Bestandteil der einzelnen Waza. Ich hab halt noch nie einen Aikidoka gesehen der preemptiv seinem Gegner aufs Maul haut, darum wohl meine falsche Annahme.

hans-charles
16-06-2015, 21:02
Hallo lieber ebrenndouar,

wo Du recht hast, da hast Du einfach recht!

[
=ebrenndouar;3375185]Durch lesen von Büchern wird einem sicher überhaupt kein Judo vermittelt.


Da stimme ich Dir aus ganzem Herzen zu, nur möchte ich meine Argumente untermauern, dann ist es manchmal erforderlich auch auf ein Buch zu verweisen.
Du solltest als Sportler, ....versuchen die Judo-ka zu verstehen. Judo ist eine olympische Sportart geworden und wer an diesen " Spielen " teilnehmen will, muß sich an das Regelwerk halten. Viele Vereine haben sich entschieden, daß ihre Judo-ka für die Wettkämpfe lernen und daher die " gefährlichen Techniken " nur noch im Kata-Training üben.


Ich schrieb ja: "für gewöhnlich". Sicher war im Judo ursprünglich mal alles enthalten, nur wo wird es noch so unterrichtet wird wie früher bei Kano?
Rambat und sein Lehrer scheinen da ja eher Ausnahmen zu sein.

Ich dachte immer, rambat war früher auch ein erfolgreicher Judo-ka im DJB.

Deine Antwort zu meiner Anfrage:
Dann noch ein Danke für Deine Auskunft, die Du wie ich annehmen kann, auch aus einem Buch hast. Viele Aikido-Lehrer gibt es nicht mehr, die persönlich mit dem Gründer auf der Matte standen.

Das ist leider völliger Unsinn, Ueshiba war nie Mönch, weder in China noch in Japan.
Er reiste mehrmals in die Mongolei und Mandschurei, u.a. als Begleiter und Leibwächter von Onisaburo Deguchi u. als Lehrer in einer Militärakademie (kenkoku University).


Was ich jetzt aber überhaupt nicht verstehen kann, warum sucht sich ein Sportler Aikido als Kampfkunst aus, um dann noch eine andere Kampfkunst nebenbei zu üben?
Möchte ich den Weg des Aikido verstehen, dann gibt es verschiedene Aikido-Meister, die mir einen Teilbereich des Aikido zeigen können. Schon die Schwertkunst im Aikido verlangt ein intensives Training, dann würde ich behaupten, ist es nicht einfach die Aikido-Techniken zu lernen.

Du kannst mich gerne verbessern, meine persönliche Ansicht ist die, ich lerne immer nur eine Kampfkunst. War während meiner Zeit im Aikido nur im Aikido-Unterricht, habe mich mit einigen Büchern über Aikido beschäftigt und mir auch eine DVD gekauft.

Wünsche Dir einen schönen Abend
hans-charles

ebrenndouar
18-06-2015, 09:24
Du kannst mich gerne verbessern, meine persönliche Ansicht ist die, ich lerne immer nur eine Kampfkunst.

Warum sollte ich jemandes persönliche Ansicht verbessern wollen?

Der Fragesteller hat dazu aber offensichtlich eine andere Meinung.

hans-charles
18-06-2015, 12:30
Hallo ebrenndoura,

Danke für Deine Antwort.

:D:D