Vollständige Version anzeigen : Reaktionszeit
El Nebuloso
08-06-2015, 11:29
Durchschnittliche Auge-zu-Hand-Reaktionszeit auf ein erwartetes Ereignis ist 200 ms. Laut Wikipedia. Bei der Seite hier liegt der Durchschnitts-Peak sogar bei 280ms: Human Benchmark - Reaction Time Test (http://www.humanbenchmark.com/tests/reactiontime)
Ein ansatzloser Jab dauert bei 29,97 fps so rund 7 Frames, also 230 ms. Ich hab das anhand den durchschnittlichen Zeiten einiger youtube-Videos gemittelt.
(z.B. hier: how to throw a jab (https://www.youtube.com/watch?v=OeedpzLRe2E) ).
Sicher ein alter Hut, aber ich find's ganz leerreich.
Klar wurde mir das übrigens am Samstag, als ich mit nem Kumpel nach 10 Bier die Feinheiten von Deckungsarbeit durchging :D
als Info: beim Sprint zählt alles unter 0,2sec (200ms) nach dem Startschuss als Fehlstart... und das ist je nun genau eine definierte Aktion auf genau ein definiertes Signal also quasi 0 Auswahlmöglichkeiten der Reaktion keine Entscheidungsprozesse involviert (ich war meist so bei 270ms, also kein super Schnellstarter aber das war bei den 400m auch nicht die Präferenz)
bei der Seite war ich im Average bei 226ms ;)
Mr. Myagi
08-06-2015, 11:56
Und ich lahme Ente brauchte im Durchschnitt 278ms :(
..... allerdings erst im dritten Versuch, vorher warens noch gut 300ms :D
Da wirds klar, wieso ich immer aufs Maul kriege ;)
Durchschnittliche Auge-zu-Hand-Reaktionszeit auf ein erwartetes Ereignis ist 200 ms. Laut Wikipedia. Bei der Seite hier liegt der Durchschnitts-Peak sogar bei 280ms: Human Benchmark - Reaction Time Test (http://www.humanbenchmark.com/tests/reactiontime)
Ein ansatzloser Jab dauert bei 29,97 fps so rund 7 Frames, also 230 ms. Ich hab das anhand den durchschnittlichen Zeiten einiger youtube-Videos gemittelt.
(z.B. hier: how to throw a jab (https://www.youtube.com/watch?v=OeedpzLRe2E) ).
allein dies reicht aus um die Nicht-Effektivität der meisten SV Systeme und Techniken zu belegen
Mr. Myagi
08-06-2015, 12:17
allein dies reicht aus um die Nicht-Effektivität der meisten SV Systeme und Techniken zu belegen
Schonmal "Vom Zweikampf" gelesen?
Da führt KRK genau DIES als Argument gegen Boxen an ;)
Denn ein Boxer hat ebenjene Reaktionszeit. Grosszügig hochgerechnet auf die Entscheidungszeit die es braucht, um den Winkel und die Art des Angriffes zu erkennen, braucht er also am Ende über eine Sekunde, um einen Angriff abwehren zu können.
Das sieht man ja deutlich bei Boxkämpfen :D
ABER die taktile Reaktion des WT braucht natürlich lediglich eine Zehntelsekunde... und damit ist ein WT-ler absolut unantastbar für jegliche Schläge.
Das sind hochwissenschaftliche Argumente :-§
El Nebuloso
08-06-2015, 12:41
als Info: beim Sprint zählt alles unter 0,2sec (200ms) nach dem Startschuss als Fehlstart... und das ist je nun genau eine definierte Aktion auf genau ein definiertes Signal also quasi 0
Das ist sehr interessant! Danke für die Info :)
allein dies reicht aus um die Nicht-Effektivität der meisten SV Systeme und Techniken zu belegen
Ja. So irgendwie kommt es mir auch vor.
Man kann sicher im Kampf mit Erfahrung Bewegungen vorhersagen. Aber bei ansatzlosen hilft nur möglichst perfekte Deckung und Distanz. Und im Moment der Überraschung seh ich praktisch keine Chancen.
Aber bei ansatzlosen hilft nur möglichst perfekte Deckung und Distanz.
In der Theorie vl., die Praxis zeigt was anderes. Siehe MMA wo zum Teil sehr aktiv geblockt wird, aber auch im Boxen.
Durchschnittliche Auge-zu-Hand-Reaktionszeit auf ein erwartetes Ereignis ist 200 ms. Laut Wikipedia. Bei der Seite hier liegt der Durchschnitts-Peak sogar bei 280ms: Human Benchmark - Reaction Time Test (http://www.humanbenchmark.com/tests/reactiontime)
214ms geschafft, bin also überdurchschnittlich schnell :D
man sollte aber bedenken
trifolium - Leistungsprofil von REACTUS (http://www.trifolium.de/reactus/leistungsprofils.html)
Die "Optische Reaktionszeit" liegt bei 95% Wahrscheinlichkeit zwischen 180 und 360 msec und bei 50% Wahrscheinlichkeit zwischen 200 und 240 msec. Der Median beträgt 220 msec, für Frauen 225 msec und für Männer 215 msec. Sie ist von der persönlichen Konstitution des Probanden abhängig, vom Alter, Alkoholeinfluß, Tagesform und vielen anderen Merkmalen und Einflüssen. Bei der Untersuchung der optischen Reaktionszeiten fällt auf, daß der erste Wert Ll im Mittel (arithmetisches Mittel und Median) sehr viel größer ist als alle anderen. Außerdem ist die Standardab- weichung doppelt so groß wie bei den Reaktionszeiten L2 bis L10. Der Anfangswert nimmt also eine Sonderstellung ein. Zu dem Merkmal der Reaktionsgeschwindigkeit muß also noch eine zweite psychische oder physische Komponente wirken.
In entsprechender Situation bei entsprechender Stimmung wird man schneller/langsamer reagieren
Glückskind
08-06-2015, 13:14
Seit ich einen Hund habe ist sie jedenfalls deutlich besser geworden.
Um essbare Dinge die einem runterfallen wieder aufzuheben bevor er
sie sich schnappen kann muss man zwangsläufig flotter werden. :D
El Nebuloso
08-06-2015, 13:26
In entsprechender Situation bei entsprechender Stimmung wird man schneller/langsamer reagieren
Ich hab nirgends eine Aussage darüber gefunden, ob Konzentrationsvermögen, Stresslevel oder körperliche Alarmbereitschaft eine Auswirkung auf die optische Reaktionszeit haben.
Ich dachte jedenfalls, dass ich als Sportler und seit über 10 Jahren Starcraft-Spieler überdurchschnittliche Reaktionen hab, schneid aber bei der human-benchmark-Website mit 260 eher unterdurchschnittlich ab.
In der Theorie vl., die Praxis zeigt was anderes. Siehe MMA wo zum Teil sehr aktiv geblockt wird, aber auch im Boxen.
Sind das nicht gerade zwei Sportarten, die als gute Beispiele für die Wichtigkeit von - ich nenn's mal prophylaktische Deckungsarbeit - dienen?
Sind das nicht gerade zwei Sportarten, die als gute Beispiele für die Wichtigkeit von - ich nenn's mal prophylaktische Deckungsarbeit - dienen?
Als Teil ja, jedoch auch Sportarten wo sehr aktiv geblockt oder gemieden wird.
Keiner seht da nur in der passiven Doppeldeckung.
Ich hab nirgends eine Aussage darüber gefunden, ob Konzentrationsvermögen, Stresslevel oder körperliche Alarmbereitschaft eine Auswirkung auf die optische Reaktionszeit haben.
Ich finde das kann man schon daraus schließen das der erste Versuch immer signifikant schlechter ist
Ich dachte jedenfalls, dass ich als Sportler und seit über 10 Jahren Starcraft-Spieler überdurchschnittliche Reaktionen hab, schneid aber bei der human-benchmark-Website mit 260 eher unterdurchschnittlich ab.
Naja Starcraft ...:p
Das muss ja nichts heißen,
entweder stimmt das Ergebnis wegen irgendwelcher Eventualitäten nicht
oder du kannst halt dieses "Defizit" durch Intuition kompensieren,
musst nicht warten bis die Faust fliegt sondern weißt einfach "ok jetzt kommt gleich der Schlag"usw
freakyboy
08-06-2015, 13:50
236 ms ... Kommt bestimmt vom Zocken :D
meine internetverbindung ist zu langsam ... ;)
freakyboy
08-06-2015, 14:05
Ich frag mich ja wie die Leute da ~ 100 ms erreichen. Sitzen die einfach seit Tagen vor dem Teil und üben das oder schummeln die mit einem Skript? :D
Ich frag mich ja wie die Leute da ~ 100 ms erreichen. Sitzen die einfach seit Tagen vor dem Teil und üben das oder schummeln die mit einem Skript? :D
Mit Raten kam ich öfter mal auf ca. 80ms... Frühstarts werden nicht gezählt, also auch nicht bestraft.
236 ms ... Kommt bestimmt vom Zocken :D
kein wunder warum ich so schlechtin shooter bin. Mit meinen 285 bin ich zulangsam.
Beim 2 Durchgang bei 277 aber mein bester drücker war 243, wurde auch ein bisschen abgelenkt.
Für 100ms muss man ja richtig schnell sein oder betrügen.
freakyboy
08-06-2015, 14:23
kein wunder warum ich so schlechtin shooter bin. Mit meinen 285 bin ich zulangsam.
Naja, Reaktion ist da doch eher nebensächlich. Da gibt es viel wichtiger Dinge ;)
Naja, Reaktion ist da doch eher nebensächlich. Da gibt es viel wichtiger Dinge ;)
Ja stimmt. Den kopf zu treffen.
Was mir beim test auf fällt ist, dass wenn man mal blinzelt man schnell abrutschen kann (320).
Mein Bestes stück leistung war 230 jetzt.
freakyboy
08-06-2015, 14:37
Ja, blinzeln sollte man bei dem Test vermeiden. Das sollte doch klar sein :D
212 im Schnitt und einmal sogar 197 :).
Liegt also nicht an meiner Reaktionszeit, sondern meiner Reaktion - vielleicht block ich ja schon unterbewusst mit dem Gesicht :gruebel:.
LG
Schonmal "Vom Zweikampf" gelesen?
Da führt KRK genau DIES als Argument gegen Boxen an ;)
Denn ein Boxer hat ebenjene Reaktionszeit. Grosszügig hochgerechnet auf die Entscheidungszeit die es braucht, um den Winkel und die Art des Angriffes zu erkennen, braucht er also am Ende über eine Sekunde, um einen Angriff abwehren zu können.
Das sieht man ja deutlich bei Boxkämpfen :D
ABER die taktile Reaktion des WT braucht natürlich lediglich eine Zehntelsekunde... und damit ist ein WT-ler absolut unantastbar für jegliche Schläge.
Das sind hochwissenschaftliche Argumente :-§
ich habe es nicht gelesen aber finde es sehr lustig, dass genau das angeführt wird
Hört man von den Leuten nicht, dass z.B. Haken kompletter unsinn sind weil die Faust nicht den direkten Weg geht sondern eine riesen Kurve fährt, dass daurt so lange dass man sich noch ein Butterbrot machen kann und seelenruhig das Ding blocken kann
Direkter Weg hier direkter weg da
Deswegen ja auch die Zentrallinie weil ja alles andere mega lange dauert so dass das überhaupt keinen Sinn macht
Ich glaube ehrlich gesagt wenn die Techniken so funktionieren würden, dann würde es auch funktionieren Bud-Spencer mäßig die Faust des Gegners mit der Hand zu fangen :D
Mr. Myagi
08-06-2015, 17:20
ich habe es nicht gelesen aber finde es sehr lustig, dass genau das angeführt wird
Ist es auch ;)
Aber fast ebenso lustig ist es, dass gleich fast alle SV-Systeme Unsinn sein sollen, weil der durchschnittliche Jab schneller ist, als die durchschnittliche Reaktionszeit.
Oder habe ich da was falsch verstanden?
Wollte meinen Hinweis, dass reine Zahlenspiele nicht unbedingt sinnvoll sind humorvoll verpacken, aber lustig sein kann ich leider nicht so gut.
3 * "too soon", ein mal 224. Hätte evtl mal nen Löffel koffeinfreien drunter mischen sollen heut morgen ...
Und nein, boxerisch bin ich eher lahm :D
El Nebuloso
08-06-2015, 18:20
Aber fast ebenso lustig ist es, dass gleich fast alle SV-Systeme Unsinn sein sollen, weil der durchschnittliche Jab schneller ist, als die durchschnittliche Reaktionszeit.
Ich find das alles nur so mittellustig :o
Für mich ist das Zahlenspiel ein recht guter Beleg, dass der Glaube, man könne gegen einen Gegner, der sich bereits in Schlagdistanz befindet, noch einen aktiven Block machen, oder auch nur aus der immer gern genommen "hey hey hey, easy"-Geste zu einer wirksamen Deckung gelangen, bestenfalls optimistisch ist.
Am besten 5 mal Täglich den Test machen bis man unter 100 ms ist.
Ich find das alles nur so mittellustig :o
Für mich ist das Zahlenspiel ein recht guter Beleg, dass der Glaube, man könne gegen einen Gegner, der sich bereits in Schlagdistanz befindet, noch einen aktiven Block machen, oder auch nur aus der immer gern genommen "hey hey hey, easy"-Geste zu einer wirksamen Deckung gelangen, bestenfalls optimistisch ist.
Wenn der anderen schon in der Schlagdistanz ist haste sowieso was falsch gemacht.
Aber wie man sieht, grau ist alle Theorie.
Interssantes Thema :) ich komm auf 202 ms
Hab mal irgendwo gelesen, dass Zocker bzw. Kampfsportler übermäßig viele Fps Wahrnehmen können. Also bei Pro gamern wirds dann ab 50 interessant. Hilft beim Kampfsport natürlich den Ansatz eines Angriffs schon früher zu erkennen.
http://zippy.gfycat.com/LeanHandmadeFlyingfox.gif
Wem also die 30 FPS in dem Bild ruckhaft vorkommen ist dem durchsnittlichen Menschen der nur 24FPS wahrnimmt schon mal etwas im Vorteil.
Bezüglich Reaktionszeit hilft es natürlich sich gewisse Bewegungsmuster durch 1000faches wiederholen in die Amygdala einzuprügeln. somit wird es auch möglich auf bestimmte Angriffe mit bestimmten Aktionen zu regieren. Stichwort Reflexe
Just my 2 Cent :)
Kennt jemand genauere Studien dazu?
Beginner`s Mind
09-06-2015, 12:54
Für mich ist das Zahlenspiel ein recht guter Beleg, dass der Glaube, man könne gegen einen Gegner, der sich bereits in Schlagdistanz befindet, noch einen aktiven Block machen...
Wenn man sich dann noch überlegt, dass es statt einer Faust auch eine Klinge sein könnte, die auf einen zufliegt, evtl. aus einer unübersichtlichen Situation...:(
... dann weiß man auch, warum Spezialeinheiten, spezialisierte Lebwächter von gefährdeten Personen usw. mit waffenlosem SV-Training überhaupt keine Zeit verschwenden.
Die setzen auf Bewaffnung, Mannstärke und eigene Panzerung, für den Fall, dass es doch einschlägt.
Auf meinem Arbeitsplatzrechner schaff ich im Schnitt 270ms. Zuhause mit meinem schnellen Spielerechner und Gaming-Mouse habe ich einen Schnitt von 210...
Wem also die 30 FPS in dem Bild ruckhaft vorkommen ist dem durchsnittlichen Menschen der nur 24FPS wahrnimmt schon mal etwas im Vorteil.
So einfach ist die Kiste nicht. Ab ca. 15-20 fps kann das Gehirn Bildfolgen nicht mehr als Einzelbilder wahrnehmen. Von der Regenerationszeit der Sehzellen auf der Netzhaut schafft das Auge aber so bei 300fps (Hab ich mal irgendwo gelesen...). Das Gehirn benutzt Unmengen an Filtern, bevor dir ein Bild bewußt wird, und die Sehzellen sind auch nicht alle gleich getaktet, aber trainierte Leute können visuelle Informationen - bzw ausreichend harte Veränderungen im Bild - im Bereich von 150fps wahrnehmen. Auch Otto-Normaluser kann Unterschiede im Bereich oberhalb von ca 15 Millisekunden erkennen, entsprechend 66fps.
Danke für die Richtigstellung :)
chi abuser
09-06-2015, 13:52
117 im 4. Versuch!! BUYA! Die übrigen 4 versuche zwischen 200 und 210. vll sollte ich meinen ***** doch mal wieder in die Trainingshalle bewegen ^^
El Nebuloso
09-06-2015, 13:59
So einfach ist die Kiste nicht. Ab ca. 15-20 fps kann das Gehirn Bildfolgen nicht mehr als Einzelbilder wahrnehmen. Von der Regenerationszeit der Sehzellen auf der Netzhaut schafft das Auge aber so bei 300fps (Hab ich mal irgendwo gelesen...). Das Gehirn benutzt Unmengen an Filtern, bevor dir ein Bild bewußt wird, und die Sehzellen sind auch nicht alle gleich getaktet, aber trainierte Leute können visuelle Informationen - bzw ausreichend harte Veränderungen im Bild - im Bereich von 150fps wahrnehmen. Auch Otto-Normaluser kann Unterschiede im Bereich oberhalb von ca 15 Millisekunden erkennen, entsprechend 66fps.
In "The Sports Gene" wurde ein Versuch beschrieben, bei dem Volleyball-Profis und Normalbürgern für wenige Millisekunden eine Volleyball-Spielszene gezeigt wurde.
Die Profis haben die Spielsituation erfasst, die Normalbürger haben teilweise nicht mal erkannt, was sie da gesehen haben.
Die Erfassungsgeschwindigkeit und Verarbeitung von optischen Reizen ist also sicher trainierbar.
Ob die Signalübertragungs-Geschwindigkeit in den Nervenbahnen trainierbar ist, würde ich aber erst mal bezweifeln. Hab da aber kein konkretes Wissen.
Ich hab diesen Online-Reaktionstest mal versuchsweise täglich mehrfach durchgeführt. Bisher hat sich nichts verändert. Ich zieh das mal noch ein paar Tage durch.
Erstaunlicherweise bin ich aber rund 20 ms schneller, wenn ich den Mausknopf mit beiden Händen drücke (zwischen links oder rechts ist dagegen kein Unterschied).
Wenn man sich dann noch überlegt, dass es statt einer Faust auch eine Klinge sein könnte, die auf einen zufliegt, evtl. aus einer unübersichtlichen Situation...:(
Oder sich vorher zusätzlich noch von der relevanten Bewegung ablenken lässt, wie bei nem Zauberer oder Taschenspieler.
Saarbrigga
09-06-2015, 16:30
Mir fällt bei so was immer der Timer von James DeMile ein:
midPDDGClB0
Das Reaktionsproblem ist noch schlimmer: ein ansatzloser Schlag ohne Schritt trifft schon nach 0,1 sec! (selbst gemessen)
Also hat man mit visueller Reaktion keine Chance, wenn der Gegner in der richtigen Distanz ist. Das einzige was hilft, ist die Deckungshände auf den Verbindungslinien "eigener Kopf" => "gegnerische Schultern" zu haben. Dann werden schnelle gerade Schläge die Deckung berühren und man hat noch die schnellere taktile Reaktion. Und Schläge um die Deckung herum treffen noch nicht nach 0,1 sec, sondern brauchen länger ... wobei es interessant wäre, wie lange, und ob man da visuell eine Chance hat...
als Info: beim Sprint zählt alles unter 0,2sec (200ms) nach dem Startschuss als Fehlstart...
eher 100ms und da ist es ein akustisches Signal
die hier meinen gemessen zu haben, dass schnellere Reaktionen auf akustische Signale möglich seien:
Sprint starts and the minimum auditory reaction time (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17127583)
Im 100m Finale von Bejing waren alle Finalisten schneller als 0,17s :
In the Beijing Olympic final, where Bolt’s reaction time was 0.165 s for his 9.69 run, the other seven finalists reacted in 0.133, 0.134, 0.142, 0.145, 0.147, 0.165 and 0.169 s.
http://www.thedailybeast.com/articles/2012/08/04/how-usain-bolt-could-break-his-world-record-without-running-faster-in-the-olympics.html
Die Doku "Im Körper der Topathleten 4/4: Reaktion ist alles" untersucht die menschliche Reaktionszeit (am Beispiel von Boxern, Kendokas und Baseballern).
Im Körper der Topathleten 4/4: Reaktion ist alles - Dailymotion-Video (http://www.dailymotion.com/video/xvhgwf_im-korper-der-topathleten-4-4-reaktion-ist-alles_tech)
Gruß o
PS: Ich empfehle auch die anderen Folgen der Dokureihe. Hier wird die Rolle von Technik, Kraft und Schnelligkeit im Sport erforscht.
Richtig, ist nen Auditives Signal, und International gelten die 100ms (festgelegt auf Basis der WM 1999, schnellste Reaktionszeit 101ms)
Musste mich auch grade schlau machen, allerdings wurde nachgewiesen, (identisches Startsystem), dass auch Zeiten um 85ms erreicht werden können
Ich hatte 200ms im Kopf woher auch immer ... mein Fehler, bin aber auch schon über 10 Jahre raus aus dem Geschäft ;)
El Nebuloso
10-06-2015, 10:55
Die Doku "Im Körper der Topathleten 4/4: Reaktion ist alles" untersucht die menschliche Reaktionszeit (am Beispiel von Boxern, Kendokas und Baseballern).
Im Körper der Topathleten 4/4: Reaktion ist alles - Dailymotion-Video (http://www.dailymotion.com/video/xvhgwf_im-korper-der-topathleten-4-4-reaktion-ist-alles_tech)
Gruß o
PS: Ich empfehle auch die anderen Folgen der Dokureihe. Hier wird die Rolle von Technik, Kraft und Schnelligkeit im Sport erforscht.
Wow, das ist super, danke!
Hosenscheißer
11-06-2015, 19:22
allein dies reicht aus um die Nicht-Effektivität der meisten SV Systeme und Techniken zu belegen
Da ist der Denkfehler von vielen Kampfkünstlern, denn ein Boxer oder Thaiboxer sieht einen Schlag kommen, was man von Karate oder TKD oder Kung-Fu nicht gerade behaupten kann, denn ein Boxer oder Thaiboxer sieht das an der Bewegung weil er das kennt und Kampfkünstler eben nicht.
Eh Jungs, ihr seit doch alle Streber :ups: :ironie:
Ich schaffe nur so zwischen 330 und 380. Das beste war mal nach dem 50zigsten Versuch 289, aber wohl nur Zufall. :o
Beim 4 oder 5 Versuch waren 179ms, Durchschnitt lag bei 15 Versuchen bei 197. Bei solchen Onlinetests kommt es aber auch immer auf den Ping und auf die Hardware an. Gamingmäuse und highfps Bildschirme verschaffen einen schon einen kleinen Vorteil.
kein wunder warum ich so schlechtin shooter bin. Mit meinen 285 bin ich zulangsam.Die Reaktionszeit ist zwar nicht zu vernachlässigen wichtiger sind aber Hand Augen Koordination und das lesen des Spiels. Du musst einfach ahnen wann wo eine Gegner kommt und dazu musst du die Maps und gängigen Taktiken in und auswendig kennen.
Eine hohe Reaktionszeit wird eigentlich erst ab dem höheren Middleskill bzw im Profibereich wichtig. Im Profibereich entscheidet sie dann aber schon darum ob man es noch bringt oder nicht. Ich weiß zwar nicht wie es heute ist, aber als ich noch aktiv in der Esportsszene war, war man mit mitte ende zwanzig oft schon zu alt um vorne mitzuspielen.
Was den Kampfsport angeht ist es ja auch so das man meist auf die Bewegungen die einen Schlag, Tritt, etc einleiten reagiert und nicht auf den Schlag selbst. Und dann kommt noch dazu das man, wie auch in der Einleitung der Arte doku und was ich oben mit Spiel lesen beschrieben habe. Man entwickelt im Laufe der Zeit auch eine gewisse Intuition was der Gegner als nächstes macht und reagiert dann bevor man überhaupt realisiert hat was gerade passiert.
Bei solchen Onlinetests kommt es aber auch immer auf den Ping und auf die Hardware an.
Jaaaa, genau das is es. Meine Internet Verbindung ist zu langsam ... :D
El Nebuloso
11-06-2015, 21:32
Da ist der Denkfehler von vielen Kampfkünstlern, denn ein Boxer oder Thaiboxer sieht einen Schlag kommen, was man von Karate oder TKD oder Kung-Fu nicht gerade behaupten kann, denn ein Boxer oder Thaiboxer sieht das an der Bewegung weil er das kennt und Kampfkünstler eben nicht.
Ich glaube nicht, dass sie es immer kommen sehen. Das ist ja gerade, um was es mir hier geht. Es gibt biologische Grenzen. Und wenn sie so übermenschlich im Bewegung vorweg ahnen und Reagieren wären, gäbe es keine KOs. Aber sie beginnen ab einer gewissen Distanz automatisch mit Ausweichen/Zurückweichen und Deckung verstärken. Ob sie in einer SV-Situation genauso besonnen reagieren wie im Ring, ist natürlich auch erst mal nicht sicher.
Ich habe bisher unterschätzt, wie wenig "Reagieren" ab einer gewissen Distanz funktioniert, und zieh für mich meine Schlüsse daraus. Deswegen hab ich nicht das Gefühl, dass mein Kampfsport sinnlos ist.
Da ist der Denkfehler von vielen Kampfkünstlern, denn ein Boxer oder Thaiboxer sieht einen Schlag kommen, was man von Karate oder TKD oder Kung-Fu nicht gerade behaupten kann, denn ein Boxer oder Thaiboxer sieht das an der Bewegung weil er das kennt und Kampfkünstler eben nicht.
Das ist falsch. Auch ein karsteka oder jemand der takewando macht, kann schnelle Reflexe erlangen.
Zudem ist karate mehr als kata laufen. Je navh stiel wird volllkontackt und Sparring betrieben und dann kann man auch fast sagen karate ist japanisches kickboxen.
Ich habe bisher unterschätzt, wie wenig "Reagieren" ab einer gewissen Distanz funktioniert, und zieh für mich meine Schlüsse daraus. Deswegen hab ich nicht das Gefühl, dass mein Kampfsport sinnlos ist.
Nur inwieweit macht das jetzt SV Systeme ineffizient?
El Nebuloso
12-06-2015, 07:27
Ich versteh die Frage nicht.
nur kommt so ein Schlag ja meist nicht "ansatzlos" gibt ja diverse Indikatoren (Telegraphieren) die vor dem Schlag/Tritt kommen und da kann man ansetzen ;)
Ich weiss nicht wie oft ich schon unter nem Schwinger durchgetaucht bin (als Beispiel) wo meine Ausweichbewegung schon vor der Handbewegung angefangen hat, grade wenn man seinen Gegner kennt und sein Game, wenn nach jedem Rechten Haken ne "ansatzlose" Linke Grade kommt, kann die so ansatzlos sein wie sie will, sie schlägt (wenn ich das weiss) nicht ein ...
allein dies reicht aus um die Nicht-Effektivität der meisten SV Systeme und Techniken zu belegen
Meine Frage bezieht sich auf dieses Zitat. Wie passt das jetzt zusammen?
El Nebuloso
12-06-2015, 10:59
Na, das war ja nicht von mir. Ich kann mir natürlich trotzdem gut vorstellen, dass wenn man direkt zu Beginn einer Situation, in der ein Gegenüber zu Gewalt übergeht, überrascht und dann hart im Gesicht an empfindlicher Stelle getroffen wird, alles andere Gelernte unter Umständen ineffizient bzw. obsolet ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob Kampfsportarten oder SV-Training ohne Vollkontakt-Training im Groß den Leuten überhaupt klar machen, dass eine Reaktion ab einer gewissen Distanz biologisch gar nicht mehr möglich ist. Ich denk da gerade an mein Karate mit seinen ausladenden Blockbewegungen.
Vermutlich ist das alles für viele Leute nichts neues, ich fand's für mich aber bemerkenswert. Ich ging davon aus, dass man einem/einen Schlag, mit dem man zumindest rechnet, immer ausweichen/abwehren kann.
Hosenscheißer
14-06-2015, 18:34
Das ist falsch. Auch ein karsteka oder jemand der takewando macht, kann schnelle Reflexe erlangen.
Zudem ist karate mehr als kata laufen. Je navh stiel wird volllkontackt und Sparring betrieben und dann kann man auch fast sagen karate ist japanisches kickboxen.
Ich bezweifle das Karate und TKD eine gute Boxschule unterrichten.
Ich hatte in meinem Leben max. 6 Schlägereien auch wenn es Jahre her ist.
Nur habe ich die Schläge immer kommen sehen und ich habe nie den Angriff gemacht.
Das beweist doch alles nur, dass die meisten Menschen eben nicht in der Lage sind, ansatzlos zu schlagen.
Siehe Beitrag #48 ...
ausser wirklich guten Boxern o.Ä. (und selbst die nicht immer) kommt so ein Schlag halt meist nicht ansatzlos
ausser wirklich guten Boxern o.Ä. (und selbst die nicht immer) kommt so ein Schlag halt meist nicht ansatzlosIs ja auch eigentlich kein Wunder. Der andere braucht ja auch 200 ms, um die Gelegenheit zu erkennen.
Man muss nicht schnell sein beim Kämpfen. Bloß schneller als der andere. :)
Grosszügig hochgerechnet auf die Entscheidungszeit die es braucht, um den Winkel und die Art des Angriffes zu erkennen, braucht er also am Ende über eine Sekunde, um einen Angriff abwehren zu können.Das ist wie mit den Hummeln. Während die einen theoretisieren, dass die Viecher eigentlich nicht fliegen können, machen die`s einfach (https://www.youtube.com/watch?v=qSX0PCQXiO4). :blume:
El Nebuloso
15-06-2015, 13:43
Es hat nie irgendein Physiker nicht verstanden, warum Hummeln fliegen können. Die Geschichte war ein Scherz eines Aerodynamikers, den ein Journalist aufgeschnappt und als bare Münze wiedergegeben hatte, damit ihn in unseren Zeiten Hausfrauen bei Facebook teilen können.
Das Video ist ein schönes Bespiel.
"the head just moves, bobbs and weaves"
"the stuff I was doing wasn't complicated, I pretty much did the same stuff over and over and people still missed!".
Prophylaktische Arbeit. Keine Reaktion. Guck dir deine eigenen Argumente besser mal selbst an.
Dann sind doch diese Reaktionszeitmessungen erst recht irrelevant.
El Nebuloso
15-06-2015, 13:59
https://youtu.be/8Xwrjnmu-IE?t=56s
Das kann jeder mal mit ner Kamera und nem Kollegen nachturnen. Das Ergebnis ist, dass man nicht Bruce Lee sein muss dafür.
Das Video ist ein schönes Bespiel.
"the head just moves, bobbs and weaves"
"the stuff I was doing wasn't complicated, I pretty much did the same stuff over and over and people still missed!".
Prophylaktische Arbeit. Keine Reaktion. Guck dir deine eigenen Argumente besser mal selbst an.
Guck Dir das Video besser an. Natürlich sieht man da Reaktion. Basis ist eine kontinuierliche Meidbewegung, aber man sieht ganz deutlich wie er auch richtig reagiert.
Sicher ein alter Hut, aber ich find's ganz leerreich.
Klar wurde mir das übrigens am Samstag, als ich mit nem Kumpel nach 10 Bier die Feinheiten von Deckungsarbeit durchging :D
http://uhrforum.de/attachments/339962d1323935718-lustige-bilder-videos-fotos-witze-weihnachten.jpg
Ich glaube nicht, dass sie es immer kommen sehen. Das ist ja gerade, um was es mir hier geht. Es gibt biologische Grenzen. Und wenn sie so übermenschlich im Bewegung vorweg ahnen und Reagieren wären, gäbe es keine KOs. Aber sie beginnen ab einer gewissen Distanz automatisch mit Ausweichen/Zurückweichen und Deckung verstärken. Ob sie in einer SV-Situation genauso besonnen reagieren wie im Ring, ist natürlich auch erst mal nicht sicher.
Ich habe bisher unterschätzt, wie wenig "Reagieren" ab einer gewissen Distanz funktioniert, und zieh für mich meine Schlüsse daraus. Deswegen hab ich nicht das Gefühl, dass mein Kampfsport sinnlos ist.
Wie es schon oft hier gesagt wurde: entscheidend sind nicht die Reaktionszeiten aus der kalten Hose. Jeder kennt das Spiel Fingerspitzen zusammen und dem anderen auf die Hände klatschen bevor der zurückziehen kann.
Ich glaube da sind Kampfsportler nicht viel besser als andere Sportler.
Entscheidend ist die Antizipation, die Erfahrung.
Einen traditionellen Karateka oder WTler kann man in der Regel mit Haken gut erwischen, da er die Angriffe nicht genug verinnerlicht hat um sie frühzeitig zu lesen.
In meinem Alter ist die Reaktionszeit nicht mehr die beste. Ich kann aber viele Sachen aus meiner Erfahrung heraus erahnen.
Ich erinnere mich an Situationen wo plötzlich eine Faust geflogen kam, ich aber noch den Kopf wegnehmen konnte. Wäre ich bei dem Promillestand auf meine Reaktionsfähigkeit angewiesen hätte es wohl kräftig gescheppert.
Ein Boxer weiß das man viel üben muss um ohne Vorankündigung schlagen zu können. Umso mehr Kraft im Schlag ist, umso schwieriger ist das.
Daher kommt einem ein Ungeübter Kneipenschläger vor wie in Zeitlupe.
Meine Frage bezieht sich auf dieses Zitat. Wie passt das jetzt zusammen?
Damit meinte ich dass wenn man bei einem Schlag reagieren kann, es zu einem Block (wenn die Hand schon oben ist) oder einer Meidbewegung vielleicht noch reicht.
Aber nicht für viel mehr.
Damit meinte ich dass wenn man bei einem Schlag reagieren kann, es zu einem Block (wenn die Hand schon oben ist) oder einer Meidbewegung vielleicht noch reicht.
Aber nicht für viel mehr.
Aso, gut ich kenne kein System was viel anderes als das unterrichtet. In verschiedenen Abwandlungen halt.
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