Gibt es "Normen" für ein Krav Maga Training? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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KMTR
18-06-2015, 13:49
Hallo,
ich habe folgendes Problem.
Vor einigen Monaten habe ich mich zum Krav Maga bei uns in der Stadt angemeldet. Das Probetraining machte einen ordentlichen Eindruck und die anderen Teilnehmer erschienen mir sympathisch. Nach einigen Trainingsstunden kam man immer mehr mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch. Hier stellte sich dann raus, dass sämtliche andere Teilnehmer ihren Vertrag schon zur Kündigungsfrist aufgekündigt haben.
Das ganze aus folgenden Gründen:
Der Haupttrainer, der noch einen anderen „Kurs“ in einer anderen Stadt betreut, ist eigentlich nie vor Ort. Wenn er denn vor Ort ist, macht er einen sehr unmotivierten Eindruck. Er erklärt was gemacht werden soll, allerdings hilft er weder bei Fehlern, noch verbessert er oder gibt uns dabei Tipps.
Dazu ist es organisatorisch eine Katastrophe. Versprechen seiner Seite her werden nicht eingehalten, Kündigungen nicht akzeptiert, geschweige denn die Einschreiben vom Postamt abgeholt.
Ständig sagt er kurzfristig sein erscheinen im Training ab und ein Ersatztrainer muss für ihn die Stunde übernehmen.
Nur um einige Gründe zu nennen, ich könnte hier noch dutzende weitere schreiben.

Nun zu meiner Frage. Gibt es für Krav Maga einen übergeordneten Verband, bei dem man sich über solche Trainingsmethoden beschweren kann, oder ist unser Trainer -der Gleichzeitig Eigentümer des „Vereins“ ist- niemanden außer uns eine Rechenschaft schuldig? Kritik von unserer Seite her, lässt er stets unkommentiert. Die ganzen Kündigungen aus unserer Gruppe heraus, scheinen ihn auch nicht weiter zu interessieren.
Wir sind hier ziemlich hilflos, und bei einem Mitgliedbeitrag von 50€ im Monat finde ich das man ein ordentliches Training von einem motivierten und gut ausgebildeten Trainer erwarten kann.
Hat irgendjemand von euch Erfahrung, ob man in solch einer Situation den Vertrag fristlos kündigen kann?
Über Tipps wäre ich / wir euch sehr dankbar.
BTW: Falls solch ein Thread nicht hier ins Forum passt, bitte ich den Mod diesen zu löschen und entschuldige mich bereits jetzt 


Danke und liebe Grüße

Nite
18-06-2015, 14:08
...geschweige denn die Einschreiben vom Postamt abgeholt.

Die Lösung hier heißt Einwurf-Einschreiben.
Ein Einschreiben muss der Empfänger persönlich in Empfang nehmen, dem kann man sich wunderbar entziehen wie du schon angemerkt hast.
Ein Einwurf-Einschreiben hingegen gilt nach allgemeiner Rechtsauffassung in Deutschland jedoch ab dem Moment wo es der Briefträger in den Briefkasten wirft als zugegangen.

Ansonsten: es gibt im Krav Maga jede Menge unterschiedliche Verbände, manche davon seriös, manche nicht.

StaySafe
18-06-2015, 14:24
Wenn du weißt ob und zu welchem Verband der Trainer gehört, kannst du dich an den jeweiligen Direktor für Deutschland (bei internationalen Verbänden) oder direkt an die Leitung wenden.

Ob die Situation dadurch aber wirklich besser wird, darf bezweifelt werden.

Ununoctium
18-06-2015, 14:53
Wenn er nichts ändern will, auch kündigen und einen neuen Club suchen.

Zum Verband, egal in welchem er ist man ist dort immer als freier Unternehmer und der Verband kann eigentlich keinen Einfluss auf den Unterricht nehmen.

Viele Grüße

Heiko

tempestas
18-06-2015, 15:57
Ich bin mir ganz sicher, dass die großen Verbände genau hinschauen, ob die Qualität des Trainings ihren Standards entspricht. Das macht sich ja nicht nur an den einzelnen Techniken fest.

Allerdings wird hier ja von "Verein" geschrieben; man mögem ich korrigieren, aber ich kenne keine Vereine, die irgendwie mit relevanten Verbänden zu tun hätten?

Edit: was heißt hier Kündigungen werden nicht akzeptiert? Fristgerecht kündigen, Einwurf-Einschreiben, Zahlung einstellen bzw. Einzugserlaubnis widerrufen bei der Bank, alles gut. Spätestens dann wird er sich schon rühren.

Pharao
18-06-2015, 16:00
Wie gut das ich der street defense angehoere!

Ununoctium
18-06-2015, 16:14
Ich bin mir ganz sicher, dass die großen Verbände genau hinschauen, ob die Qualität des Trainings ihren Standards entspricht. Das macht sich ja nicht nur an den einzelnen Techniken fest.

Allerdings wird hier ja von "Verein" geschrieben; man mögem ich korrigieren, aber ich kenne keine Vereine, die irgendwie mit relevanten Verbänden zu tun hätten?


Die Verbände haben überhaupt keine Grundlage in das Tagesgeschäft einzugreifen!
Zwar gibt es natürlich Regeln für die Level Tests usw. – aber wenn eine Gruppe nicht an Prüfungen teilnimmt – hat der Verband überhaupt keine Grundlagen hier direkt vor Ort etwas zu ändern!

Zum Thema Verein – es gibt einige Vereine e.V. im Krav Maga!

Hertax
20-06-2015, 12:15
Die ganzen Kündigungen aus unserer Gruppe heraus, scheinen ihn auch nicht weiter zu interessieren.

Das ist sein Problem. Kündigungen sind einseitige Rechtsgeschäfte für die keine Annahmeerklärungen notwendig sind. Sobald der Vertragspartner Kenntnis von der Kündigung erlangt ist sie wirksam.

Anforderungen an die Empfangsbedürftigkeit von Kündigungen sind in der Regel dann erfüllt wenn man mit einem Zeugen z.B.
- die Kündigung beim Vertragspartner persönlich übergibt (offenes Papier ohne Umschlag) und sich die Übergabe unterschreiben lässt. Wenn der Vertragspartner die Unterschrift verweigert kann der Zeuge die Übergabe bestätigen
- die Kündigung in dessen Briefkasten einwirft

In deinem Vertrag könnten aber noch einige Voraussetzungen an die Vertragskündigung stehen, die möglicherweise zu berücksichtigen sind.

Bei 50€ im Monat rate ich dir zu einer Anwaltshotline, bei solchen Trivialfällen können die bestimmt weiterhelfen.
Im Schnitt rechnen die über 0900-Nummern 2€ je Minute ab, ich würde so 15-20€ für die Gesamtkosten des Gesprächs einplanen.
Für das Gespräch solltest Du die Vertragsunterlagen und etwas zum Schreiben bereit halten.