Vollständige Version anzeigen : Helio Gracie Black Belt Standards: ‘No Dreadlocks, Head Tattoos or being Overweight’
Björn Friedrich
19-06-2015, 11:10
Helio Gracie Black Belt Standards: ‘No Dreadlocks, Head Tattoos or being Overweight’ | Bjj Eastern Europe (http://www.bjjee.com/articles/helio-gracie-black-belt-standards-no-dreadlocks-head-tattoos-or-being-overweight/)
Finde ich ne gute Sache. Natürlich nicht das man Menschen wegen ihrer Haare, Tattoos, etc. verurteilt, das war halt so das Bild, was ein älterer Mann von der Jugend hat.;-).
Aber ein BJJ Blackbelt, sollte schon jemand sein, der sein Leben in der Reihe hat und positive Energie an seine Schüler austrahlt. Es geht halt um mehr als nur das Kämpfen und das sollte schon Reife, Anstand, Respekt, usw. vorhanden sein.
JudoSambo 88
19-06-2015, 11:36
Was haben Dreads mit Leben nicht auf die Reihe bekommen zu tun? Das gleiche gilt für Head Tattoos (auch wenn ick die nicht mag), in bestimmten Kulturen normal. Das mit dem Übergewicht kann ich nachvollziehen.
Björn Friedrich
19-06-2015, 11:41
Ich sage ja, es geht nicht um die Vorurteile eines alten Mannes, der sich über bestimmte Äusserlichkeiten aufgeregt hat.
Das Prinzip dahinter, die Idee, das ein Blackbelt auch ausserhalb der Matte ein guter Mensch sein sollte, das finde ich ne gute Sache......woran man das festmacht, ist ein anderes Thema:-)
Wichtig ist immer noch der Inhalt und nicht die Verpackung!
Verstehe aber worauf Du hinaus möchtest.
Mr. Myagi
19-06-2015, 12:02
Coole Sache.
Nicht genau DIESER Standart. Aber einen gewissen Standart zu setzen finde ich gut und richtig.
Sollte nicht jedem ein Blackbelt verliehen werden. Das braucht schon was.
Also quasi die typische Budoromantik mit geistiger Reife und so? (Außer großem Hara)
Antikörper
19-06-2015, 13:16
Warum? Sind diese BJJ Blackbelts irgend eine Form von besserer Mensch? Ich dachte der Gürtel sagt etwas über das kämpferische Können der Person aus?
Björn Friedrich
19-06-2015, 13:36
Das ist ja der Punkt, für Helio war der Blackbelt eben weit mehr, als nur das Maß für kämpferische Fähigkeiten....
Muss man nicht gut heißen, kann man aber;-)
AlphaFight
19-06-2015, 13:39
Find's auch eher merkwürdig, die Vorbildfunktion an Äußerlichkeiten festzumachen. Eine Vorbildfunktion anhand des Verhaltens innerhalb und außerhalb des Trainings festzumachen finde ich dagegen nachvollziehbar.
Clawfinger
19-06-2015, 13:39
Warum? Sind diese BJJ Blackbelts irgend eine Form von besserer Mensch? Ich dachte der Gürtel sagt etwas über das kämpferische Können der Person aus?
Björn hat ja darauf hingeweisen, dass er es gut findet, wenn mit einem Blackbelt auch andere positive Eigenschaften einher gehen bzw. diese Vorraussetzung sind.
Auch hat er sich selber ad absurdum geführt, in dem er an dem Dreadlock-Tattoo Beispiel gezeigt hat, dass diese "positiven Eigenschaften" absolut subjektiv und dahher völlig willkürlich sind. ;)
Ist irgendwie ironisch wenn man nur bestimmten, reiferen Leuten den schwarzen Gurt geben will, dies allerdings an Äusserlichkeiten festmacht.
Björn Friedrich
19-06-2015, 16:11
Naja, Äusserlichkeiten hin oder her, das was ein Mensch darstellt und austrahlt, repäsentiert doch schon sehr häufig seinen Charakter. Ist ja nicht so, das jeder Mensch vollkommen anders ist, als er auf den ersten Blick wirkt.
Klar gibt es das auch, aber die äussere Erscheinung ist ja oft bewusst gewählt und da kann man schon einige Schlüsse draus ziehen.....
Und was ist so schlimm an Dreadlocks? Was strahlt das aus?
AlphaFight
19-06-2015, 16:47
Naja, Äusserlichkeiten hin oder her, das was ein Mensch darstellt und austrahlt, repäsentiert doch schon sehr häufig seinen Charakter.
Nein.
Mr. Myagi
19-06-2015, 17:28
Nein.
Doch. Ich finde schon, dass er recht hat.
Ist meistens so.
Jemand mit Dreadlocks ist eher selten ein Neonazi sondern eher Richtung Chiller-Reggae-Kiffer angesiedelt.
Auch der gewählte Kleidungsstil entspricht oftmals dem, was im Inneren vorgeht.
Naja, Äusserlichkeiten hin oder her, das was ein Mensch darstellt und austrahlt, repäsentiert doch schon sehr häufig seinen Charakter. Ist ja nicht so, das jeder Mensch vollkommen anders ist, als er auf den ersten Blick wirkt.
Klar gibt es das auch, aber die äussere Erscheinung ist ja oft bewusst gewählt und da kann man schon einige Schlüsse draus ziehen.....
seh ich auch so . :)
gruss1789 :)
Auch der gewählte Kleidungsstil entspricht oftmals dem, was im Inneren vorgeht.
Ich denke auch des man am Äußeren schon einiges vom Charakter erkennen kann, so lange sich jemand nicht mit absicht verstellt.
Mr. Myagi
19-06-2015, 17:56
Ich denke auch des man am Äußeren schon einiges vom Charakter erkennen kann, so lange sich jemand nicht mit absicht verstellt.
Ich denke das auch. Und ich denke sogar, dass es manchmal entlarven kann, was in Jemandes Inneren tatsächlich vorgeht, ganz abgesehen von dem, was er der Welt vorspielt.
AlphaFight
19-06-2015, 18:02
Ich denke auch des man am Äußeren schon einiges vom Charakter erkennen kann, so lange sich jemand nicht mit absicht verstellt.
Dazu fällt mir das hier ein: An die Eltern im roten BMW auf dem McDonalds Parkplatz | DEBESTE.de, Lustige Bilder, Sprüche, Witze und Videos (http://debeste.de/2691/An-die-Eltern-im-roten-BMW-auf-dem-McDonalds-Parkplatz)
AlphaFight
19-06-2015, 18:14
Ich bin schon schwer verwundert, dass es so viele Leute gibt, die andere nach ihrem Aussehen beurteilen.
Früher habe ich als Werkstudent bei Siemens gearbeitet. Vorgestellt habe ich mich dort mit vielen Piercings im Gesicht. Ich war mein gesamtes Studium über dort, eine echte Erfolgsgeschichte. Bei meiner Verabschiedung erzählte der Abteilungsleiter die Anekdote, dass man mir damals - sicherheitshalber - erstmal einen Vertrag für 2 Wochen gegeben hatte. Man war sich ja nicht sicher...
Ich habe mir letztens einen Irokesenschnitt rasiert und bin in unsere Tiefgarage gelaufen. Schwertätowiert wie ich bin habe ich da wohl einen Nachbarn so erschreckt, dass er auf mein freundliches "Hallo" nichts geantwortet hat, sondern nur schnell weg ist.
Wenn ich tagsüber im Anzug in meiner Firma sitze und den Mitarbeitern erzähle, dass ich Kampfsport mache und mich sogar für die UFC interessiere, dann merke ich dort ebenfalls deren Vorurteile. Richtige Verunsicherung. Kampfsport? UFC? Sind das nicht so Aso-Schlag-Drauf-Typen?
Umgekehrt: Schaut euch mal das Foto von diesem Milchbubi an, der gerade in USA die Leute erschossen hat. Konnte man hier die böse Absicht am Aussehen festmachen?
Was ich damit sagen will: es ist unmöglich jemanden zu beurteilen, bevor man ihn nicht kennengelernt hat.
Die Frage ist doch, wie in diesem Zusammenhang Kurt Osiander zu bewerten ist :)
Umgekehrt: Schaut euch mal das Foto von diesem Milchbubi an, der gerade in USA die Leute erschossen hat. Konnte man hier die böse Absicht am Aussehen festmachen?
Ja. Der sieht mal wieder total aus wie der typische Amokläufer.
Chondropython
19-06-2015, 19:53
Also quasi die typische Budoromantik mit geistiger Reife und so? (Außer großem Hara)
Agree!
Vor ein paar Tagen gings hier erst um "Werte" im Budo und "ethisches Verhalten" das man von Dan Trägern erwartet... Das wurde auch als unsinnige Budoromantik abgetan.
Irgendwie finde ich es selbst schon wichtig das "Schwarzgurtträger" ganz allgemein eine gewisse Reife ausstrahlen und "respektierte Persönlichkeiten" darstellen.
Ich bin immer geschockt von hoch graduierten Leuten die so gar nichts ausstrahlen.
Wir hatten mal einen höher graduierten Arnis Referenten eingeladen, der hat sich benommen wie der letzte Idiot. Erstmal ne Stunde zu spät zum Seminar, dann alle Teilnehmer ständig sau dumm angeredet, irgendwelche Techniken langweilig hingehudelt... Sowas ist für mich keine Respektsperson und niemand den ich als Lehrer akzeptiere.
Wen Helio das an Äußerlichkeiten festzumachen glaubte, gut seine Sache, er ist der Boss!
Aber einfach jedem ***** der ins Training kommt irgendwann den Schwarzgurt verleihen...
Björn Friedrich
19-06-2015, 20:05
Und ich muss echt sagen, das ich gerade aus dem BJJ/ Grappling und MMA immer wieder solche Geschichten höre, wo Leute irgendwo z.B. ein Probetraining gemacht haben und dann halt schön ne Packung und noch ein paar dazugehörige Sprüche bekommen haben.
Da denke ich mir auch manchmal, hey wir haben eine Verantwortung als Lehrer und sollten ein Vorbild für unsere Schüler. Wenn wir uns daneben benehmen, dann ist das für unsere Schüler normal und sie machen es auch und darüber sollte sich ein Lehrer bewusst werden.
Ich würde sogar noch viel weiter gehen. Es ist weniger das was ein Mensch trägt, sondern eher das was ein Mensch tut und wie er sich bewegt.
Seine Haltung, seine Mimik, sein Lachen, sein Blick, seine Atmung und Körperspannung, all das sagt mehr über Ihn aus, als viele Worte.....
Worte können manipuliert sein, der Körper jedoch, lügt nicht.....
reicht es nicht, daß man sich einfach wie ein normaler mensch benimmt und sich an die "goldene regel" zu halten versucht?
ich persönlich möchte nicht, daß mich irgend jemand (ob im judo oder sonstwo) zum "vorbild" erklärt. oder einfach beschließt, daß ich (als hoher dan-träger im judo) gefälligst automatisch "vorbild" zu sein hätte.
und ich möchte auch nicht, daß irgend jemand einfach mal irgendwelche maßstäbe dafür festlegt, wie ich mich dann zu verhalten hätte, um seinen vorstellungen von "vorbildlichem verhalten" gerecht zu werden. und mich dann vollnölt, wenn ich seinen vorstellungen nicht entspreche.
davon abgesehen trenne ich das technische können, das jemand auf der matte zeigt, vom rest seiner persönlichkeit.
einfach deshalb, weil mir die erfahrung von 42 jahren judo gezeigt hat, daß das eine nichts mit dem anderen zu tun haben muß.
und ich finde, daß es immer eine recht zweifelhafte angelegenheit ist, wenn sich jemand hinstellt (EGAL WER!) und zu definieren versucht, wie andere sich zu verhalten hätten, damit sie von ihm für würdig befunden werden, XY zu erhalten (hier beliebige belohnung einsetzen).
so etwas führt zu absurden situationen - ich erinnere da an masahko kimura, der von den ach so edlen und (nach ihrer eigenen meinung) moralisch hochstehenden chefs des kodokan einfach nicht mehr weitergraduiert wurde, weil er - oh schreck, oh graus! - für geld gekämpft und damit die ach so hehren ideale des ach so sauberen judo verraten hatte.
es hat die granden des kodokan einen feuchten furz interessiert, daß masahiko kimura das geld brauchte, um im nachkriegsjapan teure medikamente für seine todkranke frau auftreiben zu können.
nee, geholfen haben sie ihm nicht.
und als er sich selbst half, haben sie anklagend mit dem finger auf ihn gezeigt und "pfui"! gerufen ...
ähnlich war es mit tokio hirano.
und ebenso erging es isao okano, der einfach nicht weitergraduiert wurde, obwohl er einer der weltbesten judoka ist - okano hatte es gewagt, die einführung farbiger judogi zu unterstützen und hatte auch sonst viele ideen, wie man das judo tatsächlich attraktiver hätte machen können ...
an solche dinge denke ich, wenn ich lese, daß man mit dreadlocks, mit tattoos im gesicht und mit übergewicht nicht würdig genug sei, den blackbelt zu erhalten.
so sagte es helio gracie, wie wir lesen konnten, und er meinte es auch so.
in einem interview, das erst 1998 in einer der bunten kk-postillen veröffentlicht wurde, erklärte helio gracie ja auch, daß er schwule nicht im bjj haben wolle, weil sie keine echten männer wären, und daß sie stattdessen zur zwangsarbeit zum bäumefällen im dschungel verurteilt werden sollten.
ich denke, daß man helio gracie den größten respekt für sein lebenswerk zu zollen hat.
aber - und genau das schrieb ich weiter oben - man sollte wohl auch bei ihm sein können auf der matte vom rest seiner persönlichkeit trennen.
so jedenfalls sehe ich das, und nun könnt ihr mich von mir aus steinigen.
außerdem frage ich mich, ob all jene, die so eifrig und schnell dabei sind, moralische maßstäbe an andere anzulegen und diese anderen dann als "ungenügend" zu kategorisieren, selbst so makellos sind, daß sie so etwas dürfen ...
wenn sie es sind, dann haben wir heilige vor uns.
sind sie es aber nicht ... und davon gehe ich einfach mal aus ... woher nehmen sie dann das recht, andere zu be- und zu verurteilen ...?
eine sache noch am rande - mir wäre es doch völlig schnurz, ob mir ein schwarzes bändsel umgehängt wird oder nicht, die hauptsache für mich ist, daß ich das können auf der matte erwerbe. ob das dann durch so einen gürtel nach außen hin dokumentiert wird oder nicht ist doch uninteressant ...
ich bin schon schwer verwundert, dass es so viele leute gibt, die andere nach ihrem aussehen beurteilen.
Früher habe ich als werkstudent bei siemens gearbeitet. Vorgestellt habe ich mich dort mit vielen piercings im gesicht. Ich war mein gesamtes studium über dort, eine echte erfolgsgeschichte. Bei meiner verabschiedung erzählte der abteilungsleiter die anekdote, dass man mir damals - sicherheitshalber - erstmal einen vertrag für 2 wochen gegeben hatte. Man war sich ja nicht sicher...
Ich habe mir letztens einen irokesenschnitt rasiert und bin in unsere tiefgarage gelaufen. Schwertätowiert wie ich bin habe ich da wohl einen nachbarn so erschreckt, dass er auf mein freundliches "hallo" nichts geantwortet hat, sondern nur schnell weg ist.
Wenn ich tagsüber im anzug in meiner firma sitze und den mitarbeitern erzähle, dass ich kampfsport mache und mich sogar für die ufc interessiere, dann merke ich dort ebenfalls deren vorurteile. Richtige verunsicherung. Kampfsport? Ufc? Sind das nicht so aso-schlag-drauf-typen?
Umgekehrt: Schaut euch mal das foto von diesem milchbubi an, der gerade in usa die leute erschossen hat. Konnte man hier die böse absicht am aussehen festmachen?
Was ich damit sagen will: Es ist unmöglich jemanden zu beurteilen, bevor man ihn nicht kennengelernt hat.
+1
marasmusmeisterin
19-06-2015, 21:23
im BJJ geht das ja wohl. Da verleiht der Trainer die Gürtel.
In den anderen Disziplinen dagegen... da gibts eine Liste mit Kreuzchen, und wer da genügend Kreuzchen an der richtigen Stelle hat, ist durch die Prüfung. Herzlichen Glückwunsch, Schwarzgurt. Wies danach weitergeht, also in den DAN-Graden weiß ich allerdings nicht. Vielleicht so, wie im Beispiel von Rambat geschildert?
Denn setzt der moralische Rigorismus eben weiter oben an.
So.
Jetzt kann man sich überlegen, was das soll. Das Beispiel von Rambat sagt ja eindeutig, daß sich da die Öbersten ihre Weltsicht nicht korrumpieren lassen wollten.
Frage: wollen wir uns nicht vielleicht zu Trainingszwecken mal die Weltsicht korrumpieren lassen und auf das edlere Wesen das DAN-Trägers verzichten? Wozu sollte er das brauchen - oder brauche ICH das bei ihm? Suche ich Orientierung, gut - aber auf der Matte, bei einem, der da steht, weil er seine TECHNIK unter Beweis gestellt hat?
Und noch eine Frage: wann, wie und durch was sollte das vorbildliche Verhalten entstehen - irgendwo muß das herkommen. Es gibt nicht nur die Matte, zu geschätzten 80% seiner Zeit wird ein Trainierender von Einflüssen außerhalb der Matte geprägt.
Lernen kann man letztlich natürlich von jedem, auch Einsichten zur besseren Lebensbewältigung. Aber das zu verlangen finde ich unangemessen.
Wir haben doch wohl alle enttäuschende Erfahrungen mit der Persönlichkeit hochgraduierter bzw. fachlich hoch angesehener Trainer gemacht. Mensch bleibt Mensch, auch wenn er erstklassig boxt oder tritt (Yogis nehm ich hier mal aus, die benehmen sich wirklich manchmal wie aus einer anderen Welt :o).
Also quasi die typische Budoromantik mit geistiger Reife und so? (Außer großem Hara)Und das ausgerechnet aus der Gracie-Ecke. Ich lach mich tot.
Also, mit dieser Engstirnigkeit ist Helio kein gutes Vorbild. Man sollte ihm sämtliche Gürtel aberkennen.
FireFlea
20-06-2015, 05:16
Helio ist auch der Meinung, dass Frauen an den Herd gehören und zum Kinder großziehen da sind (Fragen 53&54). Helios Meinung zum Thema Homosexualität wird zu Beginn kurz erwähnt.
Helio Gracie 2001 Playboy Interview (http://www.global-training-report.com/helio2.htm)
jkdberlin
20-06-2015, 05:21
ich denke, innere Werte zählen bedeutend mehr als Äusserlichkeiten und ich bin entsetzt, wenn hier so pauschalisiert wird. Vielleicht liegt es an dr Großstadt, abr ich kenne hier in Berlin Menschen mit Dreads, die keine Kiffer sind, sondern eine sehr erfolgreiche Karriere haben.
Derartige Vorurteile, wie sie hier vertreten werden, sagen auch viel über denjenigen aus, der sie hegt und pflegt.
seht es mir bitte nach, wenn ich ein wenig langsam bin und vieles nicht so recht kapiere ...
aber ich lese in dem vorhin verlinkten artikel:
Other members of the family have reputations that are less respectable. One case was registered in the Boletins de Correncia Policial. Ryan Gracie, for example, nephew of Helio, was in prison in February of last year [2000]. He was accused of stabbing a seller and also a jiu-jitsu fighter Marcus Vinicius Rosa during a lambaerobica party in Rio.
ich sehe da keinerlei vorbildliches verhalten.
an anderer stelle lese ich über ryan gracie:
Ryan was the leader and head coach of Gracie São Paulo, one of the largest jiu-jitsu associations in Brazil, with affiliated schools spread over the world. Supported by his cousins Carlos Russo, Daniel Simões and Renzo Gracie, the academy is home of several world champions.
um diese akademie zu leiten, muß ryan ja wohl selbst ein blackbelt gewesen sein.
wie kann das sein, wenn man an das verhalten eines blackbelts rigorose moralische maßstäbe anlzulegen hat?
dazu vielleicht noch das hier:
On December 15, 2007 at 7:00 am Ryan Gracie was found dead in a jail cell in Sao Paulo, Brazil. A few hours earlier, at about 1:30 am, Gracie had been arrested for stealing and crashing a car, then attempting to hijack a motorcycle to flee from police officers. The owner of the motorcycle hit Gracie on the head, and he was detained by several cyclists until police arrived. A toxicological examination at the Medical Legal Institute was conducted, after which he was transported to the police station.[9] While in jail, Ryan Gracie's wife called psychiatrist Dr. Sabino Ferreira de Faria to attend to him. The psychiatrist was later accused of negligence by over prescribing medication and causing the death of Ryan. He was later sentenced to two years of community service for recklessness.[10] The doctor was with Gracie most of the night, and was notified of Ryan Gracie's death as he was driving home.[11] Gracie was found alone and slumped into a corner when police were checking the cells.[9]
also ein dieb ...
und trotzdem soll man den blackbelt im bjj nur an menschen vergeben, die sich "vorbildlich" verhalten ... außer natürlich, es ist ein mitglied der gracie family, oder wie darf ich das verstehen?
:mad:
nebenbei ...
heuchelei ist im judo weitverbreitet, gerade wenn es um schwarze gürtel geht. niemand im kodokan will noch irgend etwas davon wissen, daß zahlreiche yakuza auch zu kanos lebzeiten zusammen mit politikern und marineoffizieren trainierten und untereinander bestens vernetzt waren. paßte ja nicht zu den hehren zielen, die da im kodokan verkündet wurden ...
die meisten dieser yakuza erhielten ganz selbstverständlich ihre dan-grade ...
und einige dieser marineoffiziere (hochgraduierte judoka), wurden von den amerikanern nach dem ende des WW II als kriegsverbrecher angeklagt.
also auch hier - die "moralischen maßstäbe", die an dan-träger angeblich angelegt werden müssen, sind in der realität nicht viel wert.
warum also hält sich hartnäckig die idee, jemand müsse ein besserer mensch werden, nur weil er technisch und kämpferisch ein bestimmtes niveau erreicht hat?
ist ja im grunde eine schöne vorstellung, nur eben nicht durchzusetzen.
mich stört dabei noch etwas anderes.
marasmusmeisterin hatte es ja schon erwähnt - kann es sein, daß wir all das, was uns selbst fehlt (weil wir nur menschen sind und schwächen haben) in den träger eines schwarzgurtes hineinprojizieren ...?
warum sagen wir eigentlich: "ein blackbelt muß sich jederzeit vorbildlich verhalten!" ...
warum sagen wir nicht: "WIR SELBST müssen uns jederzeit vorbildlich verhalten, ganz egal ob wir den blackbelt tragen oder nur ein kleiner dummer bluebelt sind ...!"
das wäre doch mal was!
He was accused of stabbing a seller and also a jiu-jitsu fighter Marcus Vinicius Rosa during a lambaerobica party in Rio. Ehrlich gesagt sind mir Leute mit Dreadlocks lieber als Leute, die andere abstechen.
Muss wohl noch an mir arbeiten, bis ich eines BJJ-Blackbelts würdig bin. :o
Naja, Äusserlichkeiten hin oder her, das was ein Mensch darstellt und austrahlt, repäsentiert doch schon sehr häufig seinen Charakter. Ist ja nicht so, das jeder Mensch vollkommen anders ist, als er auf den ersten Blick wirkt.
Klar gibt es das auch, aber die äussere Erscheinung ist ja oft bewusst gewählt und da kann man schon einige Schlüsse draus ziehen.....
Ja, unbedingt! Theodore Kaczynski, Ted Bundy, die Bosse der United Fruit Company, J. Edgar Hoover, Jimmy Carter, Franz und Erich Sass, Karin und Jürgen Käfer, die Top10 der FBI-Fahndungsliste... Schlips und Kragen und Maßanzüge sollte für einen Blackbelt des BJJ absolut tabu sein. Und seit John Wayne Gacy hab ich auch was gegen Clowns-Kostüme bei Blackbelts.
Opie_SOA
20-06-2015, 09:51
ich finde diese Standards ziemlich diskriminierend.
Ist man mit Dreadlocks ein schlechterer Mensch und hat einen schlechteren Charakter als ein Mensch mit Kurzhaarschnitt?
Kann man mit Übergewicht nicht genauso sportlich (und auch charakterlich einwandfrei) sein, wie ein dünner Mensch? Hat ein schlanker Mensch automatisch mehr Disziplin als ein dicker? Sollte man seine Disziplin nicht im Weg zum Black Belt zeigen? Was ist mit dicken Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion?
Was sagt ein Gesichtstattoo über einen Menschen aus? Kann man in der Jugend nicht einfach auch mal eine Dummheit begangen haben? Soll man dafür bis an sein Lebensende bestraft werden? Kann ein Gesichtstattoo für einen Menschen nicht eine individuelle Bedeutung haben, die wichtiger ist als die Kleinkariertheit von Gracie?
Mit diesen Standards präsentiert sich Gracie in meinen Augen als ein viel charakterloserer und armseligerer Mensch als es ein gesichtstättowierter, dicker Rastalockenträger es jemals tun könnte
jkdberlin
20-06-2015, 10:07
Ja, unbedingt! Theodore Kaczynski, Ted Bundy, die Bosse der United Fruit Company, J. Edgar Hoover, Jimmy Carter, Franz und Erich Sass, Karin und Jürgen Käfer, die Top10 der FBI-Fahndungsliste... Schlips und Kragen und Maßanzüge sollte für einen Blackbelt des BJJ absolut tabu sein. Und seit John Wayne Gacy hab ich auch was gegen Clowns-Kostüme bei Blackbelts.
ich finde diese Standards ziemlich diskriminierend.
Ist man mit Dreadlocks ein schlechterer Mensch und hat einen schlechteren Charakter als ein Mensch mit Kurzhaarschnitt?
Kann man mit Übergewicht nicht genauso sportlich (und auch charakterlich einwandfrei) sein, wie ein dünner Mensch? Hat ein schlanker Mensch automatisch mehr Disziplin als ein dicker? Sollte man seine Disziplin nicht im Weg zum Black Belt zeigen? Was ist mit dicken Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion?
Was sagt ein Gesichtstattoo über einen Menschen aus? Kann man in der Jugend nicht einfach auch mal eine Dummheit begangen haben? Soll man dafür bis an sein Lebensende bestraft werden? Kann ein Gesichtstattoo für einen Menschen nicht eine individuelle Bedeutung haben, die wichtiger ist als die Kleinkariertheit von Gracie?
Mit diesen Standards präsentiert sich Gracie in meinen Augen als ein viel charakterloserer und armseligerer Mensch als es ein gesichtstättowierter, dicker Rastalockenträger es jemals tun könnte
volle Zustimmung.
Hug n' Roll
20-06-2015, 10:59
Für mich zählt auch hier:
Truth is on the mat!
Ich habe schon die schrägsten Vögel kennengelernt (auch was den Lebenswandel angeht...), die auf der Matte plötzlich sensationelle Kämpfer, Übungspartner oder Lehrer waren.
Und ebenso korrekte Schlipsträger, die auf der Matte blöde A..... waren.
Mich interessiert auf der Matte der Lebenswandel erstmal genau so wenig, wie Religion oder politische Ansichten.
Klar gibts Grenzen, nach deren Überschreitung man mit anderen Menschen nichts mehr zu tun haben will. Auch nicht auf der Matte. - Aber das ist individuell festzulegen, im Eigeninteresse eher weit auszulegen und daher wohl kaum an Äußerlichkeiten zu bemessen. Anderenfalls beschneidet man sich nämlich selbst und ist somit Ursache für die eigene Beschränktheit.
Zum Glück ist BJJ heute nicht so "oldschool" wie manche es vielleicht gerne hätten...
Björn Friedrich
20-06-2015, 11:35
Naja, die ersten 7 Sekunden entscheiden, wenn man einen Menschen trifft und da kann sich eigentlich keiner entziehen. Ich finde das immer lustig, das die Inneren Werte in den Himmel gehoben werden und die Äusserlichkeiten immer als unwichtig, unbedeutend, usw. abgetan werden.
Warum trägt jemand eine Louis Vuitton Tasche? Oder ein Tap Out Shirt?
Die Art wie ein Mensch redet, atmet, schaut, sich bewegt, alles was er tut, strahlt seinen Charakter aus.
Wir sind Menschen und Menschen haben Körper und das was wir im Inneren sind, spiegelt sich in unseren Äusserlichkeiten wieder.
Es geht hier nicht um Tattoos oder um Frisuren, das waren halt für Helio Symbole in seiner Zeit. Es geht um das was ein Mensch nach aussen austrahlt, wie er sich gibt, welche Werte er schätzt und ob er sich dem Guten zu wendet, oder sich lieber seinen eigenen Dämonen hingibt.....
Und die geistige Reife und das arbeiten an den inneren Qualitäten, war in den asiatischen Kampfkünsten schon immer eines der Hauptziele:
http://www.wordsonimages.com/pics/55956-o.jpg
http://quotes.lifehack.org/media/quotes/quote-Morihei-Ueshiba-a-good-stance-and-posture-reflect-a-34030.png
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Opie_SOA
20-06-2015, 11:42
Naja, die ersten 7 Sekunden entscheiden, wenn man einen Menschen trifft und da kann sich eigentlich keiner entziehen. Ich finde das immer lustig, das die Inneren Werte in den Himmel gehoben werden und die Äusserlichkeiten immer als unwichtig, unbedeutend, usw. abgetan werden.
...
also ist es für dich erstrebenswert, den ersten Eindruck nie mehr revidieren zu wollen?
Natürlich gibt es den ersten Eindruck und niemand kann sich davon freisprechen, aufgrund dieses ersten Eindruckes einen Menschen in eine Schublade zu packen.
Traurig und verurteilenswert wird das meiner Ansicht nach erst, wenn man so sehr auf diesen ersten Eindruck beharrt und nicht bereit ist, diesen anzupassen oder gar aufzugeben.
und BTW: im Gi sieht man keine Louis Viton Tasche und wie man "atmet, schaut, sich bewegt...." macht man nicht an einem Gesichtstattoo, der Frisur oder Übergewicht fest
AlphaFight
20-06-2015, 11:57
Die Art wie ein Mensch redet, atmet, schaut, sich bewegt, alles was er tut, strahlt seinen Charakter aus.
Das ist sein Verhalten, nicht sein Aussehen.
Wir sind Menschen und Menschen haben Körper und das was wir im Inneren sind, spiegelt sich in unseren Äusserlichkeiten wieder.
Diese Aussage halte ich für falsch. Beispiele wurde hier bereits genug genannt, z.B. der schlipstragende, wohlfrisierte Verbrecher.
Es geht hier nicht um Tattoos oder um Frisuren, das waren halt für Helio Symbole in seiner Zeit. Es geht um das was ein Mensch nach aussen austrahlt, wie er sich gibt, welche Werte er schätzt und ob er sich dem Guten zu wendet, oder sich lieber seinen eigenen Dämonen hingibt.....
Jo, und genau DAS kann man nicht an Äußerlichkeiten festmachen. Verhalten ist nicht gleich Aussehen.
Doch. Ich finde schon, dass er recht hat.
Ist meistens so.
Jemand mit Dreadlocks ist eher selten ein Neonazi sondern eher Richtung Chiller-Reggae-Kiffer angesiedelt.
Auch der gewählte Kleidungsstil entspricht oftmals dem, was im Inneren vorgeht.
Stimmt...:rolleyes:
http://a-j-s-boom-boom-room.2299399.n4.nabble.com/file/n4473781/ll.jpg
Und wenn hier Bilder von alten japanische Meistern gepostet werden,hat einer von euch das Buch der 5 Ringe von Musashi gelesen ? In manchen Ausgaben sind Holzschnitte von ihm,und es gibt auch viel Info dass er scheinbar großteils wie ein Penner aussah,mit verfilzten Haaren und einem sehr ungepflegten Erscheinungsbild.
Wieso sollte auch Erscheinungsbild was mit Skills zutun haben ?
Von daher geb ich nix drauf was der alte Mann da sagt,Gracies reden viel wenn der Tag lang ist.
Diese Aussage halte ich für falsch. Beispiele wurde hier bereits genug genannt, z.B. der schlipstragende, wohlfrisierte Verbrecher.
Ob jemand einen Anzug trägt sagt zwar nichts darüber aus ob ein guter oder schlechter Mensch ist und wenn ich mich richtig erinnere hat hier auch keiner behauptet das man aufgrund des Aussehens einschätzen kann ob jemand ein guter oder schlechter Mensch ist. Was ja eh relativ ist.
Aber wer in seiner Freizeit Anzüge oder allgemein teure Kleidung trägt dem ist seine Wirkung auf andere wichtiger als jemandem der einfach das anzieht was morgens oben auf dem Stapel lag.
Das ist sein Verhalten, nicht sein Aussehen.
Du stimmst Björn zwar zu, das Sprache, Atmung, Bewegung, etc dabei helfen den Charakter bzw Charakterzüge eines Menschen einzuschätzen, aber sein Aussehen und seine Kleidung sollen nichts damit zu tun haben? Also trennen die Menschen ihr Modeverständnis von ihrem Charakter ab?
Natürlich kann man einen Menschen nicht nur aufgrund seines Aussehens beurteilen. Aber dass das Aussehen nichts mit dem Charakter einer Person zu tun hat halte ich für genauso falsch.
AlphaFight
20-06-2015, 14:05
Ob jemand einen Anzug trägt sagt zwar nichts darüber aus ob ein guter oder schlechter Mensch ist und wenn ich mich richtig erinnere hat hier auch keiner behauptet das man aufgrund des Aussehens einschätzen kann ob jemand ein guter oder schlechter Mensch ist.
Doch. Genau solche Aussagen wurden hier ja getroffen (dass das optische Erscheinungsbild einer Person auf ihren Charakter schließen lässt)
Aber dass das Aussehen nichts mit dem Charakter einer Person zu tun hat halte ich für genauso falsch.
Da habe ich eben eine andere Meinung. Welche Charaktereigenschaften hätte denn dann z.B. eine Person mit Glatze und Tattoos am Hals? Kannst du das anhand des Aussehens beurteilen? Ich denke nicht. Denn diese Person kann der liebste Mensch der Welt sein und einfach nur Tattoos geil finden. Und du KANNST das nicht wissen, ohne das Verhalten der Person gesehen zu haben.
Anders beim Verhalten. Denn Verhalten ist ein sicherer Ausdruck des Charakters. Aussehen nicht. Hier greifen eher die Vorurteile des Betrachters.
Inushishi
20-06-2015, 14:05
Und die geistige Reife und das arbeiten an den inneren Qualitäten, war in den asiatischen Kampfkünsten schon immer eines der Hauptziele
Stimmt schon.
Jedoch muss man sich hier fragen was Menschen als "geistige Reife" und "innere Qualitäten" verstehen. Besonders weil solche Worte in einem anderen Kulturraum andere Dinge meinen können.
Besonders wenn man Ueshiba zitiert. Hier mal eine nette Anekdote von Ellis Amdur die ihm vom Terry Dobson erzählt wurde, dem einzigen amerikanischen Uchi-deshi Ueshibas:
There's always an appropriate Terry Dobson story. He described one day taking ukemi for Arikawa Sensei - then 6th, later 8th dan. Terry would attack, and Arikawa would punch him in the throat, deck him and then lock him up on the ground. Terry'd tap out, but Arikawa would keep cranking it on, and Terry'd be yelping in pain and tapping and thinking, "That's not aikido. Osensei would be really mad if he saw this." Then he gets up and sees Osensei watching and smiling. The old man says, "Carry on, carry on" and with a big smile, walked out as Arikawa did some other horrible thing to Terry. Some people will just love you to death, won't they?
Quelle: AikiWeb Aikido Forums - View Single Post - Hypocrisy in Aikido (http://www.aikiweb.com/forums/showpost.php?p=166472&postcount=57)
Btw. Diese falls jemand auf die Idee kommt das der Grund für die harte Behandlung die Nationalität von Terry Dobson war kann ich beruhigen, Arikawa Sensei hat all seine Uke gleichbehandelt ;). Mit Ueshiba approval.
Björn Friedrich
20-06-2015, 14:18
Ich meine wir diskutieren wieder mal um Feinheiten.:-) Es geht hier weder um Frisuren, noch geht es um Tattoos, sondern darum, das Helio wollte, das ein Blackbelt, sein Stil, das BJJ, nach aussen so präsentiert, das er sich für ihn nicht schämen braucht.
Weder Tattoos noch Frisuren sind Kleidungsstücke, von daher gehts hier auch gar nicht um die Bekleidung, sondern wie sich jemand präsentiert.
Ich geb mal ein paar konkrete Beispiele, was für mich No-Gos wären:
- Ständiger Alkohol oder Drogenkonsum, egal ob privat oder in der Öffentlichkeit
- Häufige Aggressionen gegen andere Menschen
- Exteme politische oder religiöse Einstellungen, die sich explizit auch gegen andere Menschen richten
- Unreifes Verhalten, gerade in der Academy, gegen andere Menschen
Das sind Dinge die er nach aussen trägt, damit repäsentiert er sich und auf sowas würde ich achten......
Doch. Genau solche Aussagen wurden hier ja getroffen (dass das optische Erscheinungsbild einer Person auf ihren Charakter schließen lässt)
Wo hat denn jemand geschrieben das ein bestimmtes Aussehen einen zum guten oder schlechten Menschen macht?
Ich geb mal ein paar konkrete Beispiele, was für mich No-Gos wären:
- Ständiger Alkohol oder Drogenkonsum, egal ob privat oder in der Öffentlichkeit
- Häufige Aggressionen gegen andere Menschen
- Exteme politische oder religiöse Einstellungen, die sich explizit auch gegen andere Menschen richten
- Unreifes Verhalten, gerade in der Academy, gegen andere Menschen
Das sind Dinge die er nach aussen trägt, damit repäsentiert er sich und auf sowas würde ich achten......Und sowas kannst du an Frisuren und Tattoos erkenen? Also ich nicht. Da gehört schon mehr dazu.
AlphaFight
20-06-2015, 15:27
Wo hat denn jemand geschrieben das ein bestimmtes Aussehen einen zum guten oder schlechten Menschen macht?
Z.B. du in Post #17 ;)
In dem Post kommt gut oder schlecht nicht vor.
FireFlea
20-06-2015, 15:50
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/51/b9/54/51b9549496e055767e6ab6cb45646b5f.jpg
Genau, hervorragende Vorbilder - ein Funakoshi, dessen Sohn und weitere führende Meister des Shotokan wie Shigeru Egami und Okuyama Karate an der Nakano Militärakademie unterrichtet haben, wo auch Techniken auf ihre Wirksamkeit an Gefangenen demonstriert wurden. Das alles mit ziemlicher Sicherheit mit Wissen und Billigung von Funakoshi Sr.. :rolleyes:
- Häufige Aggressionen gegen andere Menschen
Da muss ich schmunzeln wenn ich an so manche Aktion der Gracies denke...
- Exteme politische oder religiöse Einstellungen, die sich explizit auch gegen andere Menschen richten
So wie Helios Ansichten über Frauen und Homosexuelle?
Ich meine wir diskutieren wieder mal um Feinheiten.:-) Es geht hier weder um Frisuren, noch geht es um TattoosDass sind aber nun mal genau die Beispiele, die dem Helio als erstes einfielen. Das lässt sich doch nicht wegdiskutieren, dass er zwar schön die Klappe hält, wenn die eigene Family stiehlt & sticht, sich aber dann über Tätowierte aufregt.
Wer das als vorbildhaft sieht...
Achja, wo wir gerade am Zitatedroppen sind, irgendson Typ hat mal gesagt:
http://www.boldomatic.com/content/post/O8oQTg-a3ffc9fe27d1a1d94255fa3c882bed2a8aabcaca0d5f82f2bb 41f7f411cca895/Was-siehst-du-den-Splitter-im-Auge-deines-Bruders%3Fsize%3D304
Bin aber nicht sicher, ob dessen Frisur blackbelttauglich war. :p
Björn Friedrich
20-06-2015, 16:33
Ja Helio sind die Sachen eingefallen, weil sie einfach dem Verständis eines alten Mannes entsprachen. In den 20er Jahren gabs halt sowas nicht und genau deshalb ist das für ihn strange......
Wie gesagt, für mich trägt jeder Mensch sein Innerstes ziemlich weit draussen, was sich durch seine Kleidung, Sprache, Bewegung, Atmung, Lachen, Schauen, die Mimik, usw. wiederspiegelt.
Irgendjemand hat hier den Amokläufer aus den USA genannt. Ja gutes Beispiel, da sieht man sofort das was nicht stimmt, wenn man sich das Foto anschaut.
Ich würde das was Helio sagt, fast schon wieder revidieren, bzw. etwas umkehren.
Kein Blackbelt braucht auf sein Verhalten und sein Äusseres achten, das ist eh nur ein Spiegel seiner Innerlichkeit. Er sollte einfach nur ein guter Mensch sein, dann wird er das auch mit seinem Äusseren austrahlen.......
Der Körper lügt nicht, nur wir Menschen haben manchmal zuviele Gedanken und vorbestimmte Meinungen, das wir nicht erkennen was der Mensch uns positives oder negatives entgegenbringt......
Ist wie beim BJJ oder Fitness Training, du erkennst nach einer Stunde ob jemand psychisch stabil und relativ geerdet ist, oder nicht.
Das ist auch das faszinierende an dieser Kunst......
Du weißt schn, daß es im 19. Jh mal ernsthafte Forschungen gab um anhand des Gesichtes (Form und Aussehen) Verbrecher zu erkennen. Hat sich nicht durchgesetzt. Warum wohl? Und längst nicht jeder trägt sein innerstes nach außen. Der Mensch hat durchaus die Fähigkeit sich passend zu "verkleiden".
Inushishi
20-06-2015, 17:00
Er sollte einfach nur ein guter Mensch sein
Was ist den ein guter Mensch?
Und die geistige Reife und das arbeiten an den inneren Qualitäten, war in den asiatischen Kampfkünsten schon immer eines der Hauptziele:
NEIN.
entschuldige, björn, aber das ist einfach unsinn.
erstens würden "asiatische kampfkünste" auch das ringen in oman, usbekistan, kirgisien und jakutien umfassen.
;)
und dort gab es nun ganz sicher keine arbeit an der "geistigen reife".
ich weiß, was du meinst, aber das bezieht sich auf chinesische und vor allem auf japanische kk - und wird dort bis heute gründlich mißverstanden und fehlinterpretiert.
das, was du meinst, war NICHT ein "moralischer überbau" in den japanischen kk (die noch dazu so uneinheitlich sind, daß man eigentlich gar nicht von DEN japanischen kk sprechen kann!), durch den man sich "selbst vervollkommente" und dadurch zum edelmenschen mutierte.
das, was du meinst, waren in einigen wengen (!) schulen ganz konkrete übungen, um ins gleichgewicht zu kommen und dies zu halten - körperlich und seelisch, wobei letzteres NICHT bedeutete, ein "guter mensch" zu sein.
wir sollten uns mal ansehen, WER bspw. in der sengoku-zeit kampfkünste trainierte und wozu - es waren berufssoldaten, deren handwerk das töten anderer menschen war.
es ging bei den erwähnten übungen nur darum, jedes zögern, jeden zweifel wegzutrainieren. einfach, um das eigene überleben zu gewährleisten. wer schneller zuschlug, überlebte länger. wer zögerte, wer skrupel hatte, wer sich irendwelchen "ethisch-moralischen überlegungen" hingab, der war ganz schnell eine leiche.
DAS war mit "gleichgewicht" gemeint. es ging um die bedingungslose bereitschaft, zu töten.
um nun in diesem ganzen grauen nicht kaputtzugehen, gab es visualisierungen und andere übungen, mit deren hilfe man sich sozusagen "distanzieren" konnte. ob das auf dauer gut für die geistige gesundheit war, sei dahingestellt.
HEUTE nun zu erklären, es sei ja in den japanischen kk um "geistige reife und innere qualitäten" gegangen, ist einfach unfug.
es ist unfug, der aus blöden hollywood-filmen stammt.
"shogun" und andere machwerke lassen grüßen ...
all diese dinge, all diese mythen um "innere qualitäten und geistige reife" kamen später, sehr viel später.
und sie kamen erst auf, als es eine lange, lange periode des friedens in japan gab.
populär wurden diese ideen dann vor allem durch kano und sein judo.
ueshiba, der im grunde ein schamanischer spinner war, hatte ähnliche vorstellungen - wurde ihnen aber selbst nur selten gerecht. und ueshiba war ein ultra-nationalist, der dem "yamato damashii" anhing.
erst lange nach dem WW II verkündete er dann seine konzepte von "liebe" etc., die ich ehrlich gesagt absurd finde.
zu funakoshi und seinem sohn yoshitaka ist ja genug gesagt worden. klar, es ist eine unglaubliche demonstration von "inneren qualitäten" und "geistiger reife", die techniken des karate an wehrlosen amerikanischen und englischen kriegsgefangenen zu erproben ...
ich erinnere aber noch einmal daran, daß es auch etliche hochrangige judoka gab, die nach dem WW II als kriegsverbrecher angeklagt wurden.
innere qualitäten? geistige reife?
schon immer eines der hauptziele der "asiatischen kk"?
wer's unbedingt glauben möchte ...
aber das ist dann etwa so "seriös" wie eugen herrigels alberne vorstellungen von "zen in der kunst des bogenschießens".
tut mir leid, ist einfach so.
die "entwicklung der inneren qualitäten" und das erreichen "geistiger reife" durch die und in den japanischen kk ist ein mythos, der erst in der neuzeit, genauer gesagt zu beginn des 20. jahrhunderts entstanden ist und leider aus den köpfen nicht rauswill, weil's einfach so gut klingt ...
Inushishi
20-06-2015, 17:27
das, was du meinst, waren konkrete übungen, um ins gleichgewicht zu kommen und dies zu halten - körperlich und seelisch, wobei letzteres NICHT bedeutete, ein "guter mensch" zu sein. wir sollten uns mal ansehen, WER bspw. in der sengoku-zeit kampfkünste trainerte und wozu - es waren berufssoldaten, deren handwerk das töten anderer menschen war.
es ging bei den erwähnten übungen nur darum, jedes zöger, jeden zweifel wegzutrainieren.
DAS war mit "gleichgewicht" gemeint. es ging um die bedingungslose bereitschaft, zu töten.
um nun in diesem ganzen grauen nicht kaputtzugehen, gab es visualisierungen und andere übungen, mit deren hilfe man sich sozusagen "distanzieren" konnte. ob das auf dauer gut für die geistige gesundheit war, sei dahingestellt.
Um das noch zu erweitern.
Diese Rituale/Übungen stammten ursprünglich aus den esoterischen Buddhismus(Mikkyo und Shingon). Man kann es sich ein bisschen wie Selbsthypnose vorstellen, man meditiert auf einen gewissen Geisteszustand hin und hält diesen während man Mantra(Spruch) und Mudra(Zeichen = Kuji, die berühmten Fingerzeichen) formt. Dadurch wird im Idealfall dieser Zustand an Mantra und Mudra gekoppelt(Anker).
So konnte man ohne Probleme zwischen einem "Blutrünstigen" Zustand und was in diesem Kontext viel wichtiger ist: einen "friedlichen" Zustand, der einen wieder wie ein normaler "Bürger" funktionieren lassen konnte hin und her wechseln.
So konnte man ohne Probleme zwischen einem "Blutrünstigen" Zustand und was in diesem Kontext viel wichtiger ist: einen "friedlichen" Zustand, der einen wieder wie ein normaler "Bürger" funktionieren lassen konnte hin und her wechseln.
wenn's denn funktionierte, was durchaus nicht selbstverständlich war ...
aber wie man daran hoffentlich erkennen kann, hat das wenig bis nchts mit "geistiger reife" und "inneren werten" zu tun.
es waren übungen aus dem mikkyo (der an sich schon eine durchgeknallte form des esoterischen buddhismus ist), die zum einen die unbedingte und rückhaltlose bereitschaft zum töten anderer menschen förderten, zum anderen dann eine gewisse (selbst)kontrolle ermöglichen sollten, wenn es gerada mal ausnahmsweise nicht darum ging, möglichst effizient möglichst viele menschen zu töten.
vor allem letzteres hat nicht so gut funktioniert, wie wir wissen ...
und DIESE dinge wurden von europäern, die damit am rande in berührung kamen und nix verstanden, zu übungen verklärt, mittels derer man in den japanischen kk "geistige reife" und "innere werte" förderte ...
übrigens ...
was kano da mit seinem judo veranstaltete, hatte in DIESER beziehung nicht das geringste mit den alten japanischen kk zu tun!
kano holte sich seine "erzieherischen und moralischen" ideen aus dem europäischen utilitarismus.
sollte man wissen, denke ich ...
;)
Björn Friedrich
20-06-2015, 18:16
Im Umkehrschluss heisst das also: Scheiss egal wie ein Blackbelt sich verhält, wir er sich in der Öffentlichkeit gibt, welches Bild er darstellt. Hauptsache es ist ein guter Kämpfer, der Rest ist egal.....
Klar kann man so sehen, ist aber nicht meine Idee von Kampfkunst. Für mich steht die Entwicklung des Menschen an erster Stelle.....alles andere kommt danach.
Kampfkunst soll Menschen körperlich und emotional heilen, ihnen dabei helfen sich selber zu reflektieren, sich mit ihren eigenen Ängsten, Problemen und Aggressionen auseinander zu setzen.
Der innere Widerstand, das Nicht-Loslassen, das wollen, all das soll Kampfkunst auflösen und uns zu besseren Menschen machen. Der Rest kommt dann automatisch.
Ich bin raus.....
Im Umkehrschluss heisst das also: Scheiss egal wie ein Blackbelt sich verhält, wir er sich in der Öffentlichkeit gibt, welches Bild er darstellt. Hauptsache es ist ein guter Kämpfer, der Rest ist egal.....
nein.
du machst gerade etwas, das mir oft vorgeworfen wurde: du siehst das ganze nur schwarz/weiß, als "entweder/oder".
so ist das leben aber nicht, und das weißt du auch.
;)
es genügt, wenn sich ein blackbelt an die ganz normalen regeln des menschlichen, ziviliserten zusammenlebens hält.
mehr muß man von ihm nicht erwarten.
weniger aber auch nicht.
DAS wollte ich mit meinen beiträgen sagen.
und ich habe beispiele dafür gebracht, daß ein schwarzer gürtel eben nicht ausreicht, um zu gewährleisten, daß jemand ein anständiger mensch ist - geschweige denn, daß er sich besonders vorbildlich verhält.
wir brauchen keine gesonderten "anforderungen an moralisches verhalten" bei schwarzgurten.
nochmal: es genügt, sich an die geschriebenen und ungeschriebenen regeln des ziviliserten zusammenlebens zu halten.
keinem gelingt das immer und überall, auch einem blackbelt nicht - aber so lange man einsieht, wenn man sich falsch verhalten hat und so lange man sich bemüht, weiteres fehlverhalten zu vermeiden, ist doch alles in ordnung.
nicht in ordnung ist es, wenn jemand kriminell ist.
aber das ist ein anderes thema.
nicht in ordnung ist es, jemanden aufgrund seines aussehens, seiner kleidung, seiner (vermuteten oder tatsächlichen) sexuellen orientierung abzuwerten.
es genügt, wenn sich ein blackbelt an die ganz normalen regeln des menschlichen, ziviliserten zusammenlebens hält.
Und dabei darf er gerne Dreads oder Gesichtstattoes haben :)
Für mich steht die Entwicklung des Menschen an erster Stelle.....alles andere kommt danach.
gut.
absolut einverstanden!
dazu gehört doch aber auch, einen menschen nicht nach reinen äußerlichkeiten zu beurteilen, oder?
Kampfkunst soll Menschen körperlich und emotional heilen, ihnen dabei helfen sich selber zu reflektieren, sich mit ihren eigenen Ängsten, Problemen und Aggressionen auseinander zu setzen.
auch da stimme ich dir absolut zu!
nur ...
heilen, ja?
von ängsten, problemen, aggressionen ...
was ist, wenn die VOR dem beginn eines bjj-trainings ihren ausdruck gefunden haben in übergewicht, in gesichtstattoos ...?
schickt man so einen menschen dann weg?
oder sagt man ihm nach ein paar jahren training: sorry, du wärst jetzt technisch so weit, den blackbelt zu kriegen, aber du hast da ein gesichtstattoo und meiner meinung nach könntest du auch 20 kilo weniger auf den rippen haben, und deshalb wird das mit dem blackbelt nix ...
Der innere Widerstand, das Nicht-Loslassen, das wollen, all das soll Kampfkunst auflösen und uns zu besseren Menschen machen. Der Rest kommt dann automatisch.
dieser innere widerstand manifestiert sich doch aber auch darin, anderen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben, wie sie auszusehen haben, wieviel gewicht sie haben dürfen ... was sie denken sollen und was sie auf keinen fall denken oder tun dürfen ...
und spätestens da ist für mich eine grenze erreicht.
wer nicht gelassen genug ist, den anderen menschen nach dessen eigener fasson selig werden zu lassen (immer unter der voraussetzung, daß er sich an die regeln des zivilisierten zusammenlebens hält), sondern versucht, vorschriften aufzustellen, nach denen der andere gefälligst zu leben hat, der ist meiner meinung nach gut beraten, erst einmal an sich selbst zu arbeiten.
ich hab viele schlechte erfahrungen im leben gemacht. sehr viele, sehr schlechte.
das hatte mich dazu verleitet, andere bevormunden zu wollen - aus angst.
jawohl, aus angst davor, daß sie sich sonst unberechenbar verhalten würden.
ich bin damit vor einiger zeit gewaltig auf die schnauze gefallen und hab für mich erkannt, daß ich genug damit zu tun habe, an mir selbst zu arbeiten.
ich hab einfach keine lust mehr, anderen irgend etwas vorzuschreiben.
oder vorzuleben.
ich nehme jeden so, wie er ist - und wenn's mir nicht gefällt, dann sag ich das und dann kann der andere damit entweder etwas anfangen oder auch nicht. aber es ist mir nicht mehr wichtig, andere von meinem weg zu überzeugen.
leben und leben lassen ...
:)
jkdberlin
20-06-2015, 20:14
Irgendjemand hat hier den Amokläufer aus den USA genannt. Ja gutes Beispiel, da sieht man sofort das was nicht stimmt, wenn man sich das Foto anschaut. .
...
Klar kann man so sehen, ist aber nicht meine Idee von Kampfkunst. Für mich steht die Entwicklung des Menschen an erster Stelle.....alles andere kommt danach.
Kampfkunst soll Menschen körperlich und emotional heilen, ihnen dabei helfen sich selber zu reflektieren, sich mit ihren eigenen Ängsten, Problemen und Aggressionen auseinander zu setzen.
Der innere Widerstand, das Nicht-Loslassen, das wollen, all das soll Kampfkunst auflösen und uns zu besseren Menschen machen. Der Rest kommt dann automatisch.
Ich versteh irgendwie nie warum das gerade von Kampfkunst und -sport erwartet wird. Andere Sportarten können den Charakter genauso formen. Was Zusammenarbeit angeht können das Teamsportarten vielleicht sogar besser als Kampfsport, in dem man am Ende alleine im Ring steht.
Und das Kampf steht ja nicht umsonst im Namen von Kampfkunst und Sport. Ich denke die Sichtweise das Kampfkunst einen zum besseren Menschen machen soll, hilft einigen in unserer immer pazifistischer werdenden Gesellschaft zu rechtfertigen das sie gerne gegen andere kämpfen.
Ich denke die Sichtweise das Kampfkunst einen zum besseren Menschen machen soll, hilft einigen in unserer immer pazifistischer werdenden Gesellschaft zu rechtfertigen das sie gerne gegen Andere kämpfen.
Interessanter Gedanke. :halbyeaha
marasmusmeisterin
20-06-2015, 22:26
Ich denke die Sichtweise das Kampfkunst einen zum besseren Menschen machen soll, hilft einigen in unserer immer pazifistischer werdenden Gesellschaft zu rechtfertigen das sie gerne gegen andere kämpfen.
Nein.
Sport ist ein eigenes Subsystem in der Gesellschaft, in der KAMPFsport wieder ein Gemisch aus Sport mit körperlichem Kontakt darstellt.
Richtig gekämpft wird noch nicht mal in den Käfig-Fights, denn es gibt immer noch Regeln. Ziel ist auch NICHT die physische Vernichtung des Gegners. Außenstehende sehen aber nur die Treffer, das Blut, die Verletzungen. Die alle aber tatsächlich Nebenerscheinungen sind, da es ja primär um Punkte geht. Daher auch die Mißverständnisse.
So gesehen ist das, was der Außenstehende als Gewalt in den Kampfsportarten sieht, eine sehr zivilisierte Form körperlichen Wettbewerbs. Denn wer sich nicht an die Regeln hält, fliegt raus. Ungebremste Aggression mit Vernichtungswillen ist da das genaue Gegenteil.
Übrigens: die meisten Amokläufer sind ruhige, höfliche Mitmenschen, bis sie austicken, sagen Polizeiberichte. Deshalb sieht man aber noch lange niemandem an, ob er irgendwann um sich schießt.
Neue Frage von mir: warum wird eigentlich z.B. dem Boxen, Fechten, Muay Thai nicht unterstellt, den Menschen zu erziehen, innere Werte zu entwickeln, falsches soziales Verhalten zu "heilen" etc.? Oder dem Capoeira?
Ich tendiere dazu, die Hollywood-Hypothese zu unterstützen.
Obwohl der (Vereins-) Sport insgesamt ja gerade wieder in die soziale Pflicht (zur Integration) genommen wird.
warum wird eigentlich z.B. dem Boxen, Fechten, Muay Thai nicht unterstellt, den Menschen zu erziehen, innere Werte zu entwickeln, falsches soziales Verhalten zu "heilen" etc.? Oder dem Capoeira? Wird es doch. Ich kann die ganzen "Das Boxen hat mich gerettet"-Stories gar nicht mehr zählen.
Richtig gekämpftMan merkt, hier spricht die Expertin.
Gürteltier
21-06-2015, 08:24
So gesehen ist das, was der Außenstehende als Gewalt in den Kampfsportarten sieht, eine sehr zivilisierte Form körperlichen Wettbewerbs. Denn wer sich nicht an die Regeln hält, fliegt raus. Ungebremste Aggression mit Vernichtungswillen ist da das genaue Gegenteil.
.
Stimmt. Wir üben überlegte Aggression ohne zuviel disfunktionale Wut.
Die jeweiligen Regeln schützen uns so weit, dass wir unsere letztlich auf Verletzung des Gegenübers ausgerichteten Sportarten lange genug betreiben können.
Je nach Regelsystem unter dem wir gerade starten, gucken wir, was wo an Gewalt möglich ist. Und wem wir uns als Gegner stellen.
Ich persönlich hab das auch ins übrige Leben übernommen.
Klar gibt es solche und solche.
Im Umkehrschluss heisst das also: Scheiss egal wie ein Blackbelt sich verhält, wir er sich in der Öffentlichkeit gibt, welches Bild er darstellt. Hauptsache es ist ein guter Kämpfer, der Rest ist egal.....
Klar kann man so sehen, ist aber nicht meine Idee von Kampfkunst. Für mich steht die Entwicklung des Menschen an erster Stelle.....alles andere kommt danach.
Kampfkunst soll Menschen körperlich und emotional heilen, ihnen dabei helfen sich selber zu reflektieren, sich mit ihren eigenen Ängsten, Problemen und Aggressionen auseinander zu setzen.
Der innere Widerstand, das Nicht-Loslassen, das wollen, all das soll Kampfkunst auflösen und uns zu besseren Menschen machen. Der Rest kommt dann automatisch.
Ich bin raus.....
super posting ,wie gesagt ich stimme dir voll zu.
denke nämlich auch,dass jemand der sein gesicht zutätowieren lässt,damit schon eine botschaft an die gesellschaft schicken will....
aber ich sehe schon ,dass sich hier eine front bildet,die die aussagen eines helio gracie absichtlich falsch verstehen wollen.
warum ist mir zwar nicht klar,aber an den krassen themaverfehlungen einiger user hier zum thema selbst sieht man das eben überdeutlich.
gruss1789 :)
Gürteltier
21-06-2015, 09:02
super posting ,wie gesagt ich stimme dir voll zu.
denke nämlich auch,dass jemand der sein gesicht zutätowieren lässt,damit schon eine botschaft an die gesellschaft schicken will....
aber ich sehe schon ,dass sich hier eine front bildet,die die aussagen eines helio gracie absichtlich falsch verstehen wollen.
warum ist mir zwar nicht klar,aber an den krassen themaverfehlungen einiger user hier zum thema selbst sieht man das eben überdeutlich.
gruss1789 :)
Wir fetten träumen eben auch vom Bjj Blackbelt !
Hätte vielleicht damals doch nicht die blue belt Urkunde gleich auf dem Parkplatz zerreissen ( und zu KFC fahren ) sollen :
Das Gürteltier
FireFlea
21-06-2015, 09:34
Neue Frage von mir: warum wird eigentlich z.B. dem Boxen, Fechten, Muay Thai nicht unterstellt, den Menschen zu erziehen, innere Werte zu entwickeln, falsches soziales Verhalten zu "heilen" etc.? Oder dem Capoeira?
Ich tendiere dazu, die Hollywood-Hypothese zu unterstützen.
Doch tut es ;) Auch im Boxen, Fechten etc. geht es um Respekt und Fairness usw. nur wird es halt einfach gelebet und man macht nicht so ein Brimbamborium drum. Gibt doch auch schon soziale Projekte mit Boxtraining für schwierige Jugendliche etc.. Allein schon dieses Herauskehren der eigenen Besonderheit und Abwertung anderer Sportarten in manchen "Budo" Künsten sagt dagegen schon einiges aus. Ob man da den eigenen Ansprüchen immer gerecht wird? :cool:
FireFlea
21-06-2015, 09:36
Ich geb mal ein paar konkrete Beispiele, was für mich No-Gos wären:
- Ständiger Alkohol oder Drogenkonsum, egal ob privat oder in der Öffentlichkeit
- Häufige Aggressionen gegen andere Menschen
- Exteme politische oder religiöse Einstellungen, die sich explizit auch gegen andere Menschen richten
- Unreifes Verhalten, gerade in der Academy, gegen andere Menschen
Das sind Dinge die er nach aussen trägt, damit repäsentiert er sich und auf sowas würde ich achten......
Ja da ist doch vermutlich jeder bei Dir. Nur ist das BJJ/Budo/KK spezifisch? Entsprechendes Verhalten würde bei mir auf der Arbeit auch nicht akzeptiert....
marasmusmeisterin
21-06-2015, 12:06
Doch tut es ;)
Allein schon dieses Herauskehren der eigenen Besonderheit und Abwertung anderer Sportarten in manchen "Budo" Künsten sagt dagegen schon einiges aus. Ob man da den eigenen Ansprüchen immer gerecht wird? :cool:
:halbyeaha
Die Frage war ja auch nicht "Warum tut es das nicht" sondern "warum BEHAUPTEN immer nur die - ahemm - "Budoka" sie hätten sowas Tolles zur geistig-menschlichen Entwicklung.
Wer was hat oder nicht, ist eine ganz andere Frage und würde wohl das Board komplett sprengen, wenn man dazu um Antworten bäte.
denke nämlich auch,dass jemand der sein gesicht zutätowieren lässt,damit schon eine botschaft an die gesellschaft schicken will....
ich hab, als ich zu beginn dieses jahres fünf wochen lang in neuseeland und französisch-polynesien war, sehr viele sehr dicke (aber eben auch sehr, sehr kräftige) maori gesehen, die im gesicht tätowiert waren.
einige von denen ringen auch ... und ich hab da mal mitmachen dürfen.
war eine lehrreiche erfahrung ...
gegen diese kolosse anzutreten ist alles andere als ein spaß. es ist eher frustrierend, wie schwer diese brocken zu bewegen sind und wie leicht man von ihnen hin- und hergeschoben wird ...
was ist denn, wenn so ein maori seine 120-140kg in ein gym schiebt und dort bjj mitmachen möchte?
darf er das dann nicht, weil er übergewichtig und im gesicht tätowiert ist?
oder wenn er doch mitmachen darf und sich nach 'ner weile den bb verdient hätte - rein technisch - wird ihm dann gesagt: du nicht, aus den bekannten gründen?
weil zu dick und im gesicht tätowiert?
oder andersrum ...
man stelle sich vor, jemand hat das, was man eine "bewegte jugend" nennt.
kommt vielleicht aus desolaten verhältnissen, hat sich mit 16, 17 tätowieren lassen, auch im gesicht, und hat die eine oder andere vorstrafe gehabt wegen körperverletzung, hat gesoffen ...
und dann, irgendwann, wacht er auf.
ändert sich.
radikal.
vielleicht weil er zu g-sus gefunden hat oder warum auch immer ...
hört auf zu saufen, ordnet sein leben und wird unter umständen, nachdem er alle möglichen abschlüsse nachgeholt hat, sogar sozialarbeiter oder sowas.
tut gutes, hilft anderen, bringt seine eigenen erfahrungen ein. engagiert sich weit über das übliche maß hinaus.
ich kenne mindestens drei menschen, die ihr leben auf diese weise auf die reihe bekommen haben.
und nun stellen wir uns doch mal vor, ein solcher mensch möchte bjj trainieren.
soll ja vorkommen.
er hat glück, darf mitmachen, und nach ungefähr 12, 15 jahren, in denn er sich nichts zuschulden kommen läßt und auch weiterhin in seinem job für andere da ist, wäre er soweit, im bjj den blackbelt zu bekommen.
weil er das technische niveau erreicht hat.
sagt man dem jetzt: nee, du nicht, nach helio gracies meinung bist du nicht würdig, den bb zu erhalten, weil du ein gesichts-tattoo hast ...
was is'n eigentlich mit jemandem, der an diabetes leidet? ich kenne da mehrere judoka, die sich nicht ausgesucht haben, diabetiker zu werden und täglich spritzen zu müssen ... und zwar seit ihrer frühen kindheit. diabetes ist ja nun mal nix, was man sich zulegt wie ein neues hemd oder so ... und schon gar nicht, wenn man noch ein kind ist.
und die jungs, die ich meine, sind nun mal dick.
sogar ziemlich dick.
und trainieren dennoch fleißig und regelmäßig judo.
haben sogar dan-grade.
wären die jetzt auch prinzipiell unwürdig, im bjj den blackbelt zu erhalten ...?
und nein, ich denke nicht, daß man helio gracies ansichten "mißverstehen" kann. er hat sich sehr dezidiert geäußert.
es vertritt standpunkte, die ich nur aus seiner sozialisation heraus begreifen kann - aber ich verwahre mich dagegen, die vorsintflutlichen ansichten eines mannes, der in einer kultur des machismo aufgewachsen ist, zum maßstab für heutiges handeln und denken zu erheben.
ein blackbelt hat sich - das sei nun zum hundertsten mal wiederholt - genauso anständig zu betragen wie jeder andere mensch auch.
das kann und muß man von ihm erwarten.
ihn darüber hinaus künstlich zu erhöhen und zum moralischen übermenschen zu stilisieren halte ich für unsinn.
und ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß es bislang durchaus bjj-blackbelts gegeben hat, die sich nicht anständig verhalten haben und die sogar kriminell waren (siehe ryan gracie).
FireFlea
21-06-2015, 15:27
Ihr habt vielleicht die Rolled Up New York Episode gesehen. Dieser Babs Olusanmokun, wie der schon aussieht. Geht gar nicht, dass er BJJ Blackbelt ist (Achtung Ironie).... :rolleyes:
xDq4MfYAUMQ
Opie_SOA
21-06-2015, 16:02
Ich meine wir diskutieren wieder mal um Feinheiten.:-) Es geht hier weder um Frisuren, noch geht es um Tattoos, sondern darum, das Helio wollte, das ein Blackbelt, sein Stil, das BJJ, nach aussen so präsentiert, das er sich für ihn nicht schämen braucht.
Weder Tattoos noch Frisuren sind Kleidungsstücke, von daher gehts hier auch gar nicht um die Bekleidung, sondern wie sich jemand präsentiert.
Ich geb mal ein paar konkrete Beispiele, was für mich No-Gos wären:
- Ständiger Alkohol oder Drogenkonsum, egal ob privat oder in der Öffentlichkeit
- Häufige Aggressionen gegen andere Menschen
- Exteme politische oder religiöse Einstellungen, die sich explizit auch gegen andere Menschen richten
- Unreifes Verhalten, gerade in der Academy, gegen andere Menschen
Das sind Dinge die er nach aussen trägt, damit repäsentiert er sich und auf sowas würde ich achten......
dagegen hat ja auch keiner was. Nur bei den die Äußerlichkeiten betreffenden Punkten, die in der Thread-Überschrift aufgezählt werden, krisch ich Puls
Ich meine wir diskutieren wieder mal um Feinheiten.:-) Es geht hier weder um Frisuren, noch geht es um Tattoos, sondern darum, das Helio wollte, das ein Blackbelt, sein Stil, das BJJ, nach aussen so präsentiert, das er sich für ihn nicht schämen braucht.
...
Müsste dann nicht eigentlich fast dem ganzen Gracie Klan seine Graduierungen aberkannt werden??
sagt man dem jetzt: nee, du nicht, nach helio gracies meinung bist du nicht würdig, den bb zu erhalten, weil du ein gesichts-tattoo hast ...
Von "würdig" hat der doch gar nix gesagt, ihm ging es lediglich um das Image des BJJ, also um die äußere Erscheinung der BB bzw. Instructoren, die BJJ repräsentieren.
repräsentieren ...
also darf man das bjj nach helio gracies meinung nicht repräsentieren, wenn man "zu dick" ist (wer definiert, was "zu dick" bedeutet und ab wieviel kilo übergewicht man zu dick ist?), wenn man tattoos am kopf/im gesicht hat und wenn man eine ganz bestimmte frisur trägt ...
na danke.
von solchen äußerlichkeiten auf den charakter und damit auf das generelle verhalten zu schließen halte ich nicht nur für abenteuerlich, sondern für den verbalen ausdruck eines menschenbildes, das mir ganz sicher nicht gefällt.
geht mir zu sehr in richtung lombroso.
dann nimm halt meine beispiele und setz noch "bjj-instructor" ein und erweitere meine fragen um: "und derjenige darf dann nicht unterrichten, weil ... er nicht so aussieht, wie helio gracie sich das vorgestellt hat? und wer nicht so aussieht wie helio gracie sich das vorstellte, ist nicht würdig, das bjj in der öffentlichkeit zu repräsentieren?
warum eigentlich?
wer tätowiert ist, noch dazu im gesicht, kann kein anständiger mensch sein ...?
wer übergewichtig ist (auch wenn's durch diabetes kommt), ist zu undiszipliniert, um das bjj in der öffentlichkeit zu repräsentieren?
und wer eine bestimmte frisur trägt, schadet dem image des bjj ...?
pardon, aber das sind derart vorsintflutliche dumme vorurteile, daß es mich regelrecht anekelt.
sieht man sich dann noch an, was so über den gracie-clan in den vergangenen jahren bekannt wurde ...
glashaus und so, nicht wahr?
erschreckend finde ich aber, daß hier einige vehement das dumme vorurteil verteidigen, man könne vom äußeren eines menschen auf seinen charakter und sein zu erwartendes verhalten schließen.
repräsentieren ...
also darf man das bjj nach helio gracies meinung nicht repräsentieren, wenn man "zu dick" ist (wer definiert, was "zu dick" bedeutet und ab wieviel kilo übergewicht man zu dick ist?), wenn man tattoos am kopf/im gesicht hat und wenn man eine ganz bestimmte frisur trägt ...
Ja, weil es ihm auf die Außenwirkung ankam.
dann nimm halt meine beispiele und setz noch "bjj-instructor" ein und erweitere meine fragen um: "und derjenige darf dann nicht unterrichten, weil ... er nicht so aussieht, wie helio gracie sich das vorgestellt hat? und wer nicht so aussieht wie helio gracie sich das vorstellte, ist nicht würdig, das bjj in der öffentlichkeit zu repräsentieren?
das "würdig" kommt wieder von Dir
Helio Gracie wollte, laut der Aussage von Relson Gracie in dem Video, nicht, dass Leute mit Hals-/Gesichtstattoos, die sich die Haare nicht kämmen oder übergewichtig sind, einen Blackbelt bekommen.
Nicht weil er was gegen Tatoos hatte, sondern weil er meinte, dass durch solche Repräsentanten das BJJ ein schlechtes Image in der Öffentlichkeit bekäme.
D.h. nicht, dass solche Leute charakterlich ungeeignet seien, einen Blackbelt zu haben, schließlich lässt er denen ja die Option offen, sich die Haare zu schneiden/zu kämmen, das Tattoo zu enternen(?)("clean your Tattoo") und abzunehmen.
Es geht also lediglich um Äußerlichkeiten und den Eindruck, den diese Äußerlichkeiten in der Öffentlichkeit erwecken.
Der Mann ist 1913 geboren.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn ein Gesichtstattoo im Brasilien in der Zeit, in der er diese Regeln ausgesprochen hat, ein anders Image hatte als bei den Maori in Neuseeland oder im Deutschland des Jahres 2015.
wer tätowiert ist, noch dazu im gesicht, kann kein anständiger mensch sein ...?
Hat das jemand gesagt?
wer übergewichtig ist (auch wenn's durch diabetes kommt), ist zu undiszipliniert, um das bjj in der öffentlichkeit zu repräsentieren?
Von Diabetes TypI hat er nix gesagt, das hast wieder Du eingebracht.
erschreckend finde ich aber, daß hier einige vehement das dumme vorurteil verteidigen, man könne vom äußeren eines menschen auf seinen charakter und sein zu erwartendes verhalten schließen.
Da das bewusste Gestalten von Äußerlichkeiten auch dazu genutzt wird, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe / Kultur auszudrücken, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der bestimmte Merkmale zeigt, sich einer bestimmten Gruppe/Kultur zugehörig fühlt.
richtig.
ich habe beispiele dafür gebracht, wie lächerlich es ist, menschen nach ihrem äußeren beurteilen zu wollen.
helio gracie wollte also sein bjj nach außen nur repräsentiert sehen von leuten ...
mit Hals-/Gesichtstattoos, die sich die Haare nicht kämmen oder übergewichtig sind
warum wollte er das nicht?
weil solche äußerlichkeiten dann doch - seiner meinung nach - auf bestimmte, von ihm unerwünschte charaktereigenschaften schließen lassen, denke ich.
folglich fand er, daß die genannten nicht "würdig" wären, einen bjj-bb zu bekommen.
eine naheliegende schlußfolgerung.
es sei denn ...
D.h. nicht, dass solche Leute charakterlich ungeeignet seien, einen Blackbelt zu haben, schließlich lässt er denen ja die Option offen, sich die Haare zu schneiden/zu kämmen, das Tattoo zu enternen(?)("clean your Tattoo") und abzunehmen.
es sei denn, sie bequemen sich SEINEN vorstellungen von moral (doch: genau damit hat es etwas zu tun!) gefälligst an.
danke, das genügt mir.
und es ist mmir völlig gleichgültig, daß der mann 1913 geboren ist.
es gab zeitgenossen, die deutlich weniger verbohrt waren.
die albernen ansichten helio gracies noch heute zu verteidigen oder zu bagatellisieren mutet schon etwas anachronistisch an.
aber jeder wie er mag ...
ich bin jedenfalls froh, daß ich mich solchen ansichten nicht unterwerfen und sie nicht teilen muß.
weiter gibt es dazu eigentlich nichts zu sagen.
Da das bewusste Gestalten von Äußerlichkeiten auch dazu genutzt wird, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe / Kultur auszudrücken, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der bestimmte Merkmale zeigt, sich einer bestimmten Gruppe/Kultur zugehörig fühlt.
yep.
wie bspw. die maori auf neuseeland und huahine ...
ach was soll's.
wird mir zu anstrengend.
FireFlea
21-06-2015, 21:05
Der Mann ist 1913 geboren.
...
Von Diabetes TypI hat er nix gesagt, das hast wieder Du eingebracht.
Es ist völlig egal, wann er geboren wurde. Und als nächstes sagt noch einer ich bin 1920 geboren und bei mir im Rahn Jiu Jitsu Verein dürfen keine Juden mittrainieren, weil die damals bei uns halt gesellschaftlich nicht so anerkannt waren... :rolleyes: Und ja von Diabetes hat er nichts gesagt sondern von Übergewichtigen, also pauschal auch die durch Krankheiten beeinträchtigten Leute. Und ich bin weiß Gott kein Freund von political correctness aber bei allen Verdiensten vertrat Helio auch im Jahr 2001 öffentlich noch "Werte", die ganze Menschengruppen pauschal übelst diskriminieren und abwerten. Aber er ist ja 1913 geboren :rolleyes: Und darauf noch einen moralischen Maßstab ansetzen zu wollen ist geradezu abstrus und lächerlich.
ich bin nicht 1913 geboren ,aber ich habe in meinem leben erfahrungen sammeln können.und diese erfahrungen decken sich mit dem,was helio gracie zumindest in diesen positionen denkt.
wenn leute sich "angeekelt" fühlen,dann finde ich das schon ein starkes stück.
aber wirklich stark !!
ich mein es geht ja hier nicht darum ,dass helio gesagt hätte diese menschen seien böse und wiederwärtig und er fühle sich angeekelt von solchen menschen.
aber hier von angeekelt zu reden ist ja wohl die absolute höhe.
nich alle menschen haben die gleiche meinung zu einem thema,ein forum wie dieses ist dazu da meinungen von anderen zu hören,nachzudenken ,seine eigene meinung zu äussern,was dazuzulernen oder sich zu denken:"der labert ja mal wieder nen bullshit..."
angeekelt zu sein von einer anderen meinung.......
1789
wie bspw. die maori auf neuseeland und huahine ...
Bevor die Europäer nach Neuseeland kamen, trugen praktisch alle hochrangigen Māori Moko. Māori ohne Moko galten als solche von niedrigem sozialen Status
[...]
Das Moko selbst beinhaltet eine Art Code, der Aussagen über Herkunft und Rang des Trägers zulässt.
Die haben sich doch tatsächlich nach Äußerlichkeiten beurteilt
Es ist völlig egal, wann er geboren wurde.
natürlich ist das nicht egal, weil es von der jewiligen Gesellschaft abhängt, welche Haartracht und welcher Körperschmuck was aussagt.
Und als nächstes sagt noch einer ich bin 1920 geboren und bei mir im Rahn Jiu Jitsu Verein dürfen keine Juden mittrainieren, weil die damals bei uns halt gesellschaftlich nicht so anerkannt waren... :rolleyes:
Ein Gesichtstattoo lässt man sich meist freiwillig verpassen.
SKA-Student
21-06-2015, 22:00
Ich habe laaaange Jahre Musik gemacht, mit Metal, Punkrock und Reggae mit vielen Bands unterwegs gewesen, gespielt, gefeiert.
Da habe ich viele ungewöhnlich bis "gefährlich" aussehende Menschen getroffen und kennengelernt. Tattoos, Frisuren, Piercings, Klamotten.
Am Anfang war das schon irgendwie erstmal beeindruckend bis einschüchternd. Mit den Jahren habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass die Leute, die am schlimmsten aussehen, oft sehr nett, vernünftig und respektvoll sind (Ausnahmen gibt's immer). Und meist auch sehr gute Musiker, was übrigens auch eine Menge Ehrgeiz und Disziplin verlangt, im Umkreis einer Band auch entsprechende soziale Kompetenz verlangt.
Deswegen sind Helio Gracies "dress code" BB standards totaler Blödsinn IMO.
FireFlea
21-06-2015, 22:00
natürlich ist das nicht egal, weil es von der jewiligen Gesellschaft abhängt, welche Haartracht und welcher Körperschmuck was aussagt.
Jeder Mensch ist irgendwo ein Kind seiner Zeit, was nicht bedeutet, dass man sich nicht entwickelt. Ich sag ja auch nicht so neumodischen Krempel wie Handys benutze ich nicht, weils so einen Firlefanz 1978 noch nicht gab. Wenn er seine Meinung hat gut, interessiert niemanden aber er ist ja nicht irgendwer in der Community und dann moralische Ansprüche erheben zu wollen ist lächerlich. Zumal es ausstrahlen kann:
But what began as self-defense, critics say, has morphed into what some call a social menace. In Rio, a subculture of young, upper-class jiu-jitsu experts -- called "Pit Boys" for their aggression -- has become notorious in the local media for acts of violence, especially against gay men.
"Brazilian jiu-jitsu is not about self-defense. It is about the practice of violence," said Eugenio Ibiapino, a board member of Rio's Center Against Homosexual Discrimination. In one high-profile incident last year, one of Gracie's great-nephews was involved in a jiu-jitsu attack against transvestites.
Brazilian gay rights leaders say at least 1 in 10 incidents of gay bashing in Rio, a city of 12 million, is related to jiu-jitsu fighters. "Anyone who says the Gracie family are sports heroes couldn't be further from the truth," Ibiapino said.
Brazilian jiu-jitsu pioneer alive and kickin' at 89 / 6 sons carry sport to the masses - SFGate (http://www.sfgate.com/news/article/Brazilian-jiu-jitsu-pioneer-alive-and-kickin-at-2878875.php)
Ein Gesichtstattoo lässt man sich meist freiwillig verpassen.
Und das sagt jetzt nochmal was genau über eine Person aus? Religion wählt man neuerdings auch freiwillig. Die kann man ja auch ändern, wenn man abnehmen, sich die Haare schneiden oder das Tattoo entfernen lassen kann, wie hier schon erwähnt...
San Valentino
21-06-2015, 22:05
Es geht um das was ein Mensch nach aussen austrahlt, wie er sich gibt, welche Werte er schätzt und ob er sich dem Guten zu wendet, oder sich lieber seinen eigenen Dämonen hingibt.....
Und die geistige Reife und das arbeiten an den inneren Qualitäten, war in den asiatischen Kampfkünsten schon immer eines der Hauptziele:
Machst Du nicht auch Yoga? Lässt sich da keiner finden, der etwas Entsprechendes lehrt?
Die Familie Gracie wär jetzt nicht die Erste die mir als Vorbilder in Sachen geistiger Reifen einfallen würde.
Jeder Mensch ist irgendwo ein Kind seiner Zeit, was nicht bedeutet, dass man sich nicht entwickelt.
Wann hat er die Regeln denn aufgestellt?
Und das sagt jetzt nochmal was genau über eine Person aus? Religion wählt man neuerdings auch freiwillig.
Jetzt sag bloß noch, ein freiwillig gewähltes weltanschauliches Bekenntnis sagt auch nix über eine Person aus.
Was ein Tattoo aussagt, hängt eben von der Gesellschaft ab.
Ein Gesichtstattoo bei den Maori früher hatte eine andere Bedeutung als bei den Maori heute oder bei Hipstern heute.
Die Tattoos südamerikanischer Gangs sagen etwas anderes aus, als die der Yakuza oder ein Arschgeweih in den 90ern.
Wenn einer z.B.: in den 60ern in Deutschland mit einem Gesichtstattoo rumgelaufen ist, dann hat das sicherlich andere Reaktionen ausgelöst als heute und wenn einer nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, war er sich bewusst, womit er dann rechnen muss und das bewusst in Kauf genommen.
Heutzutage ist das beliebiger, man kann aber damit rechnen, dass derjenige keinen Job mit Kundenkontakt im Finanzwesen anstrebt.
Die kann man ja auch ändern, wenn man abnehmen, sich die Haare schneiden oder das Tattoo entfernen lassen kann, wie hier schon erwähnt...
eben, das ging mit der rassistischen Zuordnung "Jude" nicht, daher hinkt der Vergleich
FireFlea
21-06-2015, 23:21
Wann hat er die Regeln denn aufgestellt?
Das Problem ist nicht, wann die Regeln aufgestellt wurden, sondern dass sie im Jahr 200X noch zu gelten scheinen, auch mit dem geänderten Image von Dreads/Tattoes etc.. Wenn Relson und Helio so über ihr Image besorgt sind, sollte man lieber mal überlegen, was man 2001 über Schwule und Frauen von sich gibt.
Mir ist eigentlich auch ziemlich Hupe, was Helio denkt und von sich gegeben hat, wenn man hier nicht noch von irgendwelchen Werten und moralischen Vorbildern reden würde. :rolleyes:
Raging Bull
22-06-2015, 00:55
und ebenso erging es isao okano, der einfach nicht weitergraduiert wurde, obwohl er einer der weltbesten judoka ist - okano hatte es gewagt, die einführung farbiger judogi zu unterstützen und hatte auch sonst viele ideen, wie man das judo tatsächlich attraktiver hätte machen können ...
Witzig, dass Du das grade erwähnst, hat doch Relson im Interview erwähnt, dass für Helio weiß die Farbe eines Gis zu sein hatte....also ich bin schon mal draußen. :ups:
Ansonsten kann ich deinen Post nur unterstreichen. Die Welt wäre um einiges besser, wenn ein Gros der Mitmenschen sich nicht stets dazu berufen fühlten, andere zu beurteilen. Terere ist ein verurteilter Straftäter, Ex-Junkie und trotzdem ein begnadeter BJJler. Sollen wir den auf Braun setzen, damit er die aufstrebenden Brownbelts tötet? :ups:
Und was soll dieser "Verhalten"-Ansatz überhaupt? Wer kennt schon immer alle Motive eines Verhalten? Wer kennt überhaupt das Verhalten mit der erforderlichen Sicherheit? Wann ist ein Verhalten genügend gesichert, um einen Menschen für "Blackbelt-unwürdig" erklären zu können? Reicht da die Angabe von zwei "ehrenwerten" Männern? Oder lieber etwas weniger? Reichts, wenn der Blockwart was sagt?
Witzig, dass Du das grade erwähnst, hat doch Relson im Interview erwähnt, dass für Helio weiß die Farbe eines Gis zu sein hatte....also ich bin schon mal draußen. :ups:
Der Gracie-Clan ist allerdings sehr divers ;)
http://farm3.static.flickr.com/2040/2245349110_7a528234ab.jpg?v=0
Raging Bull
22-06-2015, 01:12
Diese Aussage halte ich für falsch. Beispiele wurde hier bereits genug genannt, z.B. der schlipstragende, wohlfrisierte Verbrecher.
Die Aussage von Björn (Persönlichkeit spiegelt sich in Äußerlichkeiten wider) ist schon richtig. Nur ist es nicht so einfach, wie wir es uns gerne machen wollen.
Grade extrem psychopathische Straftäter fallen vor allem durch ihre Angepasstheit, ihr äußerliches Wohlgefallen und ihren oberflächlichen Charme auf. Ich kenne keine valide Statistik dazu, aber ich würde fast wetten, dass die Zahl der Psychopathen mit Dreadlocks in unseren Gefilden gegen Null geht. In Jamaica dürfte das aber wieder anders sein.
Masterff
22-06-2015, 10:58
Die Aussage von Björn (Persönlichkeit spiegelt sich in Äußerlichkeiten wider) ist schon richtig. Nur ist es nicht so einfach, wie wir es uns gerne machen wollen.
Grade extrem psychopathische Straftäter fallen vor allem durch ihre Angepasstheit, ihr äußerliches Wohlgefallen und ihren oberflächlichen Charme auf. Ich kenne keine valide Statistik dazu, aber ich würde fast wetten, dass die Zahl der Psychopathen mit Dreadlocks in unseren Gefilden gegen Null geht. In Jamaica dürfte das aber wieder anders sein.
Stimmt absolut..
Gibt viele Mörder, die sehr gut in die Gesellschaft integriert und durch ihre Seriösität und gute Kontakte absolut unverdächtig waren.
San Valentino
22-06-2015, 19:47
Jetzt hab ich über den Blogger-Thread das da gefunden:
bPixtDiyrY0
Hat der alte Reaktionär doch recht gehabt. :p
ich persönlich möchte nicht, daß mich irgend jemand (ob im judo oder sonstwo) zum "vorbild" erklärt. oder einfach beschließt, daß ich (als hoher dan-träger im judo) gefälligst automatisch "vorbild" zu sein hätte.
Ich bin nicht ganz sicher wie du das meinst. Ich denke wenn du eine Gruppe Kinder/ Jugendlicher leitest, erfüllst du automatisch eine gewisse Vorbildfunktion (unabhängig davon ob Judo oder Ping Pong).
AlphaFight
22-06-2015, 23:02
Die Aussage von Björn (Persönlichkeit spiegelt sich in Äußerlichkeiten wider) ist schon richtig.
Bin immer noch anderer Meinung. Welche Charaktereigenschaften kann man denn sicher anhand des Aussehens bestimmen? Zuverlässigkeit? Freundlichkeit? Genauigkeit? Hinterlistigkeit? Ehrlichkeit?
Der_Stuffz
23-06-2015, 08:25
Vorbild in was?
Für Kinder, soll der Trainer für was ein Vorbild sein? Für Ausdauer und Disziplin.
Mehr nicht. Wo leben wir denn? Wann leben wir denn? Habe von zugehakten Leuten und nicht zugehakten Leuten gutes gelernt.
Von lesbischen Trainerinen lerne ich Modern Arnis. Was interessiert mich die sexuelle Ausrichtung? Nichts. Was stört es mich, dass jemand lange Haare hat? Nichts.
Nen alter Mann mit verqueren Vorstellungen, die in die heute Zeit nicht mehr passen.
Bin immer noch anderer Meinung. Welche Charaktereigenschaften kann man denn sicher anhand des Aussehens bestimmen? Zuverlässigkeit? Freundlichkeit? Genauigkeit? Hinterlistigkeit? Ehrlichkeit?
Man kann den Leuten sicher nicht in den Kopf gucken und egal was man jetzt nennt man kann immer Gegenbeispiele finden, nur denke ich schon dass man einen gewissen Grad an Professionalität auch sehen und ausstrahlen kann.
Ich würde jedenfalls nicht in eine Bank gehen, wo die Leute in zerrissenen Jeans und Punk Klamotten rumlaufen.
Für KS finde ich die genannten Standards aber nicht gut. Ich fände es besser wenn man so Standards aufstellen würde wie "keine rechten Tattoos und keine Verbindungen in die rechte Szene"
Weniger weil ein BB etwas bestimmtes ausstrahlen soll sondern viel mehr präventiv um die Szene nicht zu vergiften..
Mr. Myagi
23-06-2015, 10:07
Bin immer noch anderer Meinung. Welche Charaktereigenschaften kann man denn sicher anhand des Aussehens bestimmen? Zuverlässigkeit? Freundlichkeit? Genauigkeit? Hinterlistigkeit? Ehrlichkeit?
Man kann zum Beispiel sehr deutlich erkennen, ob es einer Person wichtig ist, sich nahtlos in die Gesellschaft einzufügen. Oder ob es einer Person egal ist, sie gar provozieren will.
Vorbild in was?
Für Kinder, soll der Trainer für was ein Vorbild sein? Für Ausdauer und Disziplin.
Mehr nicht. Wo leben wir denn? Wann leben wir denn?
Mehr nicht? Du unterschätzt die Wirkung eines Trainers offenbar massiv!
Uns beeindrucken weniger Eigenschaften, als Personen als Ganzes. Und davon versuchen wir dann Eigenschaften zu kopieren.
Ich zum Beispiel finds auch wichtig, dass ein Trainer friedlich und freundlich gegenüber seinen Mitmenschen ist.
Dass er offen gegenüber der Gesellschaft ist.
Ein Trainer, der ständig mit nem "ACAB" Leibchen oder einer Jacke mit Hitlerkreuz drauf ins Training kommt, den würde ich nicht als Trainer wollen.
Kann der mir erklären, wie er will.... deutliche Nazi-Symbole möchte ich NICHT in meiner Schule und ich erlaube mir auch, Trägern solcher Symbole eine gewisse Nähe zur braunen Brühe zu unterstellen.
Man kann zum Beispiel sehr deutlich erkennen, ob es einer Person wichtig ist, sich nahtlos in die Gesellschaft einzufügen.Wobei das durchaus eine negative Eigensxchaft sein kann.
Mr. Myagi
23-06-2015, 12:13
Wobei das durchaus eine negative Eigensxchaft sein kann.
Ob negativ oder positiv mag jeder selbst entscheiden. Es ist auf jeden Fall eine Eigenschaft, oder mehr noch die Kombination von Eigenschaften, und sie ist äusserlich deutlich erkennbar.
fujikomma
23-06-2015, 16:32
Vor Jahren habe ich mal einen Donald E. Westlake um "Dortmunder" und seine Kumpane gelesen....D. ist ein Gauner der immer ein bisserl Pech hat und muss jetzt Lexika an der Tür verkaufen..
Was sich mir eingebrannt hat ist die Weisheit:
"Trag nen Braunen Anzug dann wirkst du harmlos!"
So achte ich immer darauf was ein brauner Anzug für einen Träger hat:D
Aber Manieren und gutes Aussehen können sehr gut verbergen was dahinter für Abgründe liegen-Machthunger,Abzockerei usw
Läuft ja in letzer Zeit immer wieder diese Doku über diesen Versicherungsvertreter Göker,sehr lehrreich...:cool:
Wenn man bestimmte Erwartung in bezug auf Auftreten usw (Van der Weterings Erlebnisse im Zenkloster)erfüllst kannst du anderer Leut Hirn f....n:rolleyes:
"Never judge a book by its cover."
und
Gibbs RuleNr.8
Die Nr.9 ist die mit dem Messer:)
Sekretär
23-06-2015, 19:12
Die größten Gauner unserer Zeit tragen alle Anzüge haben kurze Haare, fahren teure Autos und haben ein tadelloses Benehmen. Sie betrügen und rauben Milliarden und vernichten ganze Existenzen per Tastendruck auf ihrem Rechner.
Nach Helios Definition währen das alle samt Ehrenmänner.
Aber aus meiner Lebenserfahrung heraus gebe ich ihm trotzdem recht. Das Problem sehe ich nur darin, dass dann gefühlte 50% der bb Träger ihren Gürtel mangels geistiger Reife wieder abgeben müssten. Lebenserfahrung sammelt malt nicht nur durch das lernen von Kampfkünsten, sie sind nur ein kleiner Teil. Was bringt mir schon ein bb wenn ich es sonst im Leben zu nichts gebracht habe....eben nix und so ist es doch so, dass die meisten trainees ihre Trainer in realen Leben locker überflügeln. Daher darf man da Sicht nicht viel einbilden. Es ist nur ein gefärbtes stück Stoff um den Hüften.
Mr. Myagi
23-06-2015, 22:10
so ist es doch so, dass die meisten trainees ihre Trainer in realen Leben locker überflügeln.
In welcher Hinsicht? Was ist das "reale Leben"? Und was ist denn die Illusion der Lehrer?
Meine Erfahrung ist die, dass gerade die besonders talentierten keine sonderlich gradlinige Biografie haben. Meist sind es es doch "Sonderlinge", die die einiges erlebt haben (manche harte Prüfung) und etwas kauzige Menschen (wie weit muss man vom "Normalen" entfernt sein, wenn man sein Leben einer KK widmet) die Wichtiges zu vermitteln haben. Das sie dann noch salbungsvolle Schwarzgurte sind, ist meist unwahrscheinlich - aber wenn man sich darauf einlässt, kann man viel von diesen Menschen lernen.
Um es mit Ueshiba zu sagen: What did you expect, a saint?
Sekretär
24-06-2015, 11:36
In welcher Hinsicht? Was ist das "reale Leben"? Und was ist denn die Illusion der Lehrer?
Das war ungeschickt formuliert. Mit dem realen Leben, meinte ich das Leben außerhalb der Dojos. Familie, Beruf, Zufriedenheit, ect. Daher lebt der Trainer nicht in einer Illusion, er kann auch ein zufriedener Mensch sein, der sein Leben im Griff hat. Das trifft vermutlich auch auf 50% der Trainer auch zu. :)
Die Aussage von Björn (Persönlichkeit spiegelt sich in Äußerlichkeiten wider) ist schon richtig. Nur ist es nicht so einfach, wie wir es uns gerne machen wollen.
Grade extrem psychopathische Straftäter fallen vor allem durch ihre Angepasstheit, ihr äußerliches Wohlgefallen und ihren oberflächlichen Charme auf. Neulich ein Interview mit Jeffrey Dahmer gesehen. Ich fand ihn erschreckend sympathisch.
Neulich ein Interview mit Jeffrey Dahmer gesehen. Ich fand ihn erschreckend sympathisch.
Sonst wäre er wohl auch kein so "erfolgreicher" Serienmörder geworden.
Wäre es doch so einfach Verbrecher am Aussehen und ihrer asozialen Art zu erkennen, es gäbe keine Betrüger mehr.
Am Ende ist es doch so, natürlich prägen Äußerlichkeiten den ersten Eindruck sehr stark und gerade darum muss man sie sehr kritisch hinterfragen.
Wenn sich jemand warum auch immer verstellen möchte, wird er dies wohl zunächst über das nach außen Sichtbare machen.
Man kann dem Äußeren nicht trauen, denn nichts ist leichter zu verändern.
Raging Bull
27-06-2015, 01:28
Bin immer noch anderer Meinung. Welche Charaktereigenschaften kann man denn sicher anhand des Aussehens bestimmen? Zuverlässigkeit? Freundlichkeit? Genauigkeit? Hinterlistigkeit? Ehrlichkeit?
Nichts davon. Hat auch keiner gesagt, dass man sicher von einem bestimmten Äußeren auf einzelne Charaktereigenschaften schließen kann.
ABER - die Gestaltung des Äußern ist eine mehr oder weniger bewusste Entscheidung, die letztlich auch dazu dient sich der sozialen Gruppe, derer man sich zugehörig fühlt, entsprechend anzupassen. Das kann aus den unterschiedlichsten Motiven erfolgen, daher ist es schwierig da alleine Rückschlüsse draus zu ziehen. Das bedeutet aber NICHT, dass unser Äußeres, soweit wir da über Veränderbares reden, nichts mit unserer Persönlichkeit zu tun hätte.
Das betrifft nicht nur Kleidung, sondern letztlich irgendwo alles womit wir uns umgeben und wie wir uns verhalten. Oder wie Freud es ausdrückte: "Unsere Persönlichkeit dringt uns jeden Tag aus allen Poren".
Neulich ein Interview mit Jeffrey Dahmer gesehen. Ich fand ihn erschreckend sympathisch.
Laut Thomas Müller die manipulierendste Stimme, die er je gehört hat.
Der Bursche hat es immerhin geschafft, Polizisten dazu zu bringen, ein ihm entlaufenes Opfer zu ihm zurück zu bringen. Die hatten keine Sekunde Zweifel an Dahmer.
Power of will
27-06-2015, 10:17
Es gibt aber auch viele Menschen deren Ausstrahlung keineswegs auf ihren Charakter schließen lässt. Wer mir spontan einfällt wäre Mike Tyson. Ein intelligenter und sensibler Mann der an seiner Maske nicht zuletzt wegen der mmn, unrechtmässigen Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe zugrunde gegangen ist. (wer mir nicht glaubt sollte seine Autobiographie lesen und danach urteilen.)
Ich persönlich habe mir auch abgewöhnt meinen Charakter fremden gegenüber nach außen zu tragen da ich die Erfahrung gemacht habe das Freundlichkeit wenn sie von herzen kommt von Menschen oftmals als schwäche empfunden wird, weshalb ich mir sehr gut überlege wie freundlich ich zu jemandem sein darf.
Das ganze funktioniert also auch andersrum.
Sekretär
28-06-2015, 12:10
Es gibt aber auch viele Menschen deren Ausstrahlung keineswegs auf ihren Charakter schließen lässt. Wer mir spontan einfällt wäre Mike Tyson. Ein intelligenter und sensibler Mann der an seiner Maske nicht zuletzt wegen der mmn, unrechtmässigen Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe zugrunde gegangen ist. (wer mir nicht glaubt sollte seine Autobiographie lesen und danach urteilen.)
Ich persönlich habe mir auch abgewöhnt meinen Charakter fremden gegenüber nach außen zu tragen da ich die Erfahrung gemacht habe das Freundlichkeit wenn sie von herzen kommt von Menschen oftmals als schwäche empfunden wird, weshalb ich mir sehr gut überlege wie freundlich ich zu jemandem sein darf.
Das ganze funktioniert also auch andersrum.
Verstehe das nicht persönlich. Aber an deinem Post merkt man, dass Du ein noch jünger Mensch bist, der wenig in der Welt herum gekommen ist. Wenn Du ehrlich freundlich und nett anderen Menschen begegnest, dann kommt diese Freundlichkeit mehrfach zurück. Wenn du aufgesetzt bist, werden die Leute misstrauisch und vorsichtig. Und nett bzw. Freundlich zu sein, sollte nicht mit Naivität verwechselt werden.
Gürteltier
28-06-2015, 12:24
Neulich ein Interview mit Jeffrey Dahmer gesehen. Ich fand ihn erschreckend sympathisch.
Tja, aber Helio hätte ihn instinktsicher ausgefiltert. Der hatte nämlich auch klare Massstäbe in punkto sexueller Orientierung.
Darum werden wir also nie Ellen mit Al Bundy rollen sehen.
Power of will
28-06-2015, 15:11
Wenn Du ehrlich freundlich und nett anderen Menschen begegnest, dann kommt diese Freundlichkeit mehrfach zurück. Wenn du aufgesetzt bist, werden die Leute misstrauisch und vorsichtig. Und nett bzw. Freundlich zu sein, sollte nicht mit Naivität verwechselt werden.
Das sind deine Erfahrungen ich habe andere gemacht.
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