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Vollständige Version anzeigen : Welche Kampfkunst mit körperl. Beeinträchtigung



assid
23-06-2015, 10:02
Guten Morgen allerseits.
Ich bin neu hier und hoffe, dass ich für meine Frage das richtige Board gewählt habe.

Nun zu meiner Frage:
Ich habe früher (2001 - 2006) Shotokan Karate gemacht. Habe da den schwarzen Gürtel erreicht, musste dann aber aufgrund beruflichem Stress aufhören. Nun möchte ich wieder einer Kampfkunst nachgehen.
Das Problem ist, dass ich vor ca 6 Jahren beim Snowboarden die Leiste auf der linken Seite angebrochen habe. Seit da habe ich bei übermässiger Belastung starke Schmerzen..... komme mit einem Sidekick gerade mal auf Hüfthöhe.

Meine Frage ist nun, was es alles für Kampfsportarten gibt (bzw. was ihr mir empfehlen würdet), wo der Hauptteil der Kampfkunst mit den Armen ausgeübt werden. Highkicks sind aufgrund meines Leistenproblems leider nicht mehr möglich.

Vielen Dank schonmal im Voraus und einen schönen Tag.

LG Assi

Pharao
23-06-2015, 10:14
Primär die KKs die tiefe Tritte bevorzugen. Das wären dann wohl Wing Tsun, Krav Maga, teilweise auch Jet kune do. Oder wo man keine Tritte macht, eben Boxen.

Allerdings kannst du genauso gut Karate machen oder so, es wird dir wohl keine übel nehmen wenn du keine hohen Tritte machst, wenn du erklärst das es gesundheitliche Gründe hat. Legst eben den Schwerpunkt dann auf die Handtechniken.

Wovon ich abraten würde, wäre aufjedenfall Taekwondo das ja 70% aus Beintechiken besteht. Und Kickboxen würde ich dann auch nicht gerade empfehlen.

assid
23-06-2015, 10:25
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe mir auch schon überlegt, wieder mit Karate anzufangen, aber ich möchte dann halt mit vollem Einsatz mitmachen können, und nicht dass ich bei jeder zweiten Übung aussetzen muss. Ausserdem fehlte mir beim Karate das mentale Training. Ist mir zu sehr auf Wettkampf ausgerichtet und ich möchte halt nicht nur meine körperlichen, sondern auch meine mentalen Fähigkeiten trainieren.

An Wing Tsun habe ich auch schon oft gedacht, das würde mich auf jeden fall sehr interessieren. Wie sieht es denn beim Wing-Tsun mit mentalem Training aus? Die ist soviel ich weiss noch etwas ausgeprägter als bei anderen Kampfkünsten. Beleehrt mich wenn ich falsch liege.

Krav Maga.... davon weiss ich sogut wie nichts. ist das nicht auch die Kampfausbildung der israelischen Armee? ^^

Werde mich mal über Krav-Maga ein wenig informieren, und vielleicht haben ja auch noch andere Members einige Vorschläge.

Vielen Dank für die Antwort.

Gruss Assid

Watt
23-06-2015, 11:00
Geh zum Boxen. Da macht man viel mit den Händen, wird sehr gefordert und im Zweifelsfall schneller wehrfähig als mit den meisten Kampfsportarten. Bezüglich mentale Entwicklung lernt man einzustecken, auszuteilen, unter Druck nicht einzuklappen, sich Durchzubeissen, nicht aufzugeben, Rückschläge als Herausforderungen zu betrachten, an sich selbst zu wachsen usw.

Schnueffler
23-06-2015, 11:21
Ich würde einfach mal sagen:
Alles was dir Spaß macht.
Am Anfang mit dem Trainer reden und ihm sagen, was geht und was nicht geht.
Habe auch einen Schüler, der auf Grund seiner Schulter einseitig nichts über Schulterhöhe machen kann.

~Wolf´s Den~
23-06-2015, 16:47
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe mir auch schon überlegt, wieder mit Karate anzufangen, aber ich möchte dann halt mit vollem Einsatz mitmachen können, und nicht dass ich bei jeder zweiten Übung aussetzen muss. Ausserdem fehlte mir beim Karate das mentale Training. Ist mir zu sehr auf Wettkampf ausgerichtet und ich möchte halt nicht nur meine körperlichen, sondern auch meine mentalen Fähigkeiten trainieren.

An Wing Tsun habe ich auch schon oft gedacht, das würde mich auf jeden fall sehr interessieren. Wie sieht es denn beim Wing-Tsun mit mentalem Training aus? Die ist soviel ich weiss noch etwas ausgeprägter als bei anderen Kampfkünsten. Beleehrt mich wenn ich falsch liege.

Krav Maga.... davon weiss ich sogut wie nichts. ist das nicht auch die Kampfausbildung der israelischen Armee? ^^

Werde mich mal über Krav-Maga ein wenig informieren, und vielleicht haben ja auch noch andere Members einige Vorschläge.

Vielen Dank für die Antwort.

Gruss Assid

Okay. Ich könnte anfangen darüber zu philosohieren wie gefährlich das Snowboarden im Vergleich zu Kampfsport ist, werde ich mir aber sparen.

Du bist Deinem Snowboard auf den ***** gefallen, hast Dir nen ordentlichen Bruch an einer sensiblen Stelle zugezogen und bist nun mit einem Handicap versehen. Das macht aber nichts, denn Du willst weiterhin was reißen. Dafür mein Respekt. Never quit, never be out of the fight!

Nun zu Deiner Frage. Klar, Highkicks sind nun für Deinen Bewegungsapparat Gift. Aber die gute Nachricht: Die brauchst Du auch nicht, um effektiv kämpfen zu können. Solange Deine Schrittarbeit gut ist, ist alles drin.

Wing Tsun ist sehr armlastig und beinhaltet viele taktile Sensitivitätsübungen mit denen man versucht die Bewegungen des Gegners zu erfühlen, um seinen Angriffsdruck ins Leere laufen zu lassen und gleichzeitig selbst in eine günstige Angriffsposition zu kommen. Ganz ähnlich einem Fechter während der Bindung (dem Kreuzen oder Berühren der Klingen).

Wing Tsun möchte in der Nahdistanz kämpfen und sucht Kontakt zu den gegnerischen Armen um sie zu trappen (Fixieren und Schlagen).

Wing Tsun konzentriert sich auf Lowkicks, allerdings benötigen die teilweise auch eine gewisse Beweglichkeit in der Hüfte. Da gibt es den tiefen Sidekick, den Pushkick bsp. als Yap Gerk oder den Bong Gerk, eine Art anhebender Kick. Kicks werden im Wing Tsun auch zur gegnerische Beinabwehr auf dem unteren Level genutzt. Frei nach dem Motto: die Arme sichern oben, die Beine sichern unten.

Effektiv allemal, auch wenn Dir hier manche Zeitgenossen davon abraten werden. Hör nicht drauf und mach Deine eigenen Erfahrungen.

Krav Maga ... das Nahkampfsystem der israelischen Streitkräfte (Israel Defense Forces - IDF) ... besteht seinem Gründer nach hauptsächlich aus einer Mischung von Boxen, Karate und Jiu Jitsu. Im Laufe der Zeit haben aber auch Konzepte aus anderen Kampfsportarten oder Kampfkünsten Eingang gefunden.

Man beschränkt sich auf natürliche Bewegungsabläufe und versucht wenige Techniken zu automatisieren, so dass sie instinktiv abrufbar werden. Die Tritte sind eher tief oder auf Höhe der Gürtellinie.

Das Plus ... die Krav Magisten machen viel Pratzentraining was zu einer guten Schlagpower führen sollte. Zudem gibt es immer wieder Szenariotrainings, bei dem man die Abwehr verschiedener Überfallsituationen trainiert. Ein gewisser Fitnessaspekt ist auch vorhanden.

Als Basis nicht die schlechteste Wahl, auch wenn die Techniken und Konzepte eher auf die breite Masse (Soldaten) abzielen als dass man versuchen würde individuelle Schwächen technisch auszugleichen.

Die Messerabwehrtechniken kann man vernachlässigen, da in meinen Augen wenig realistisch, aber das sind sie in den meisten Systemen und ein Messer kann man zumeist auch nicht abwehren ohne dass Blut fließt. Also kein echtes Minus.

Jeet Kune Do ... Bruce Lee´s Errungenschaft ... mit Elementen aus dem Wing Chun, dem Boxen, Muay Thai, Savate (französisches Kickboxen), Schritten aus dem Fechtsport sowie Konzepten aus den Filipino Martial Arts wie Kali, Panantukan, aber auch Techniken von Grapplingkünsten wie Judo, Jiu Jitsu, Ringen.

Ein vollwertiges System, welches alle Kampfdistanzen beinhaltet. Das große Plus ... dem Individuum wird viel Raum zur Entwicklung gegeben. Nicht die starre Matrix ist entscheidend, sondern der Fokus auf die persönlichen Stärken. Zumindest wollte es Bruce Lee wohl so verstanden wissen.

Schau was es bei Dir in der Nähe gibt, probier´s aus und geh dahin wo Du Dich am Besten fühlst.

Gutes Training.

Pharao
23-06-2015, 17:10
»Ich rate vom Wing Tsun ab, weil die meisten Anbieter geldgierige Sauger sind. Manche Anbieter gehoeren fuer mich sogar gesetzlich Verboten.«

{Wing Tsung als KK liebe ich aber und kann es nur empfehlen. Wer einen ordentlichen Anbieter findet, sollte es machen.}

Kensei
23-06-2015, 17:20
SV-Hybriden wie WT, JKD oder KravMaga arbeiten zumeist mit tiefen Tritten. Vielleicht wären auch die FMA etwas, wenn du Waffenkampf magst.

Ich finde es spräche aber auch nichts dagegen, mit dem Shotokan weiterzumachen. Ich würde das mit dem Trainer abklären. Einzig das "in die Luft treten" ohne Widerstand, könnte je nach Art deiner Verletzung/Schädigung evtl. Probleme bereiten. Das würde ich dann mit einem Arzt besprechen.

Wir haben im Karate auch Senioren, die nicht mehr so gelenkig sind und es aufgrund von Verletzungen oder altersbedingtem Verschleiß wohl auch nicht mehr werden. Den Trainer stört das wenig, solange sich jeder bemüht und diese Dinge nicht als Ausrede für anstrengendes Training genommen werden.

Was gibt es denn für Vereine in deiner Region, die für dich infrage kämen?

Hosenscheißer
27-06-2015, 19:11
Guten Morgen allerseits.
Ich bin neu hier und hoffe, dass ich für meine Frage das richtige Board gewählt habe.

Nun zu meiner Frage:
Ich habe früher (2001 - 2006) Shotokan Karate gemacht. Habe da den schwarzen Gürtel erreicht, musste dann aber aufgrund beruflichem Stress aufhören. Nun möchte ich wieder einer Kampfkunst nachgehen.
Das Problem ist, dass ich vor ca 6 Jahren beim Snowboarden die Leiste auf der linken Seite angebrochen habe. Seit da habe ich bei übermässiger Belastung starke Schmerzen..... komme mit einem Sidekick gerade mal auf Hüfthöhe.

Meine Frage ist nun, was es alles für Kampfsportarten gibt (bzw. was ihr mir empfehlen würdet), wo der Hauptteil der Kampfkunst mit den Armen ausgeübt werden. Highkicks sind aufgrund meines Leistenproblems leider nicht mehr möglich.

Vielen Dank schonmal im Voraus und einen schönen Tag.

LG Assi

Boxen,Escrima oder Jeetkunedo könnten für dich interessant werden.

Hogni
29-06-2015, 09:05
Ich denke mal auch das du mit Boxen gut fahren würdest, zumindest wenn du nicht gerade Hebel und Haltegriffe im Training haben willst. Und Armlastig ist es allemal ;-)