Vollständige Version anzeigen : Confessions of a hobbyist bjj blackbelt
Kennen sicher viele die beschriebene Situation des Artikelschreibers 😉
Confessions of a hobbyist black belt | The Gentle Art (http://www.caneprevost.com/confessions-of-a-hobbyist-black-belt/)
Schwerthase
02-07-2015, 08:23
Sehr cooler Artikel!
marasmusmeisterin
02-07-2015, 08:30
Das scheint mir der Kernsatz zu sein:
>I’ve come to learn that the younger guys respect me for my experience and
knowledge and not because I can dominate them at will.<
Der Rest ist die typisch amerikanische, inhaltsleere aber erlebniszentrierte (ich, ich, ich) Geschwätzigkeit.
Man könnte das in einem Satz zusammenfassen, aber selbst dann bleibt die Aussage banal.
Mr.Fister
02-07-2015, 09:06
super artikel, danke fürs teilen!! :)
Björn Friedrich
02-07-2015, 10:34
Ist eigentlich auch ein ziemlich neues Phänomen. Ich kann mich noch gut erinnern, in den Neunzigern, war eigentlich jeder der einen Blackbelt bekam, ziemlich krass drauf. Wenn ich mir so die erste Generation von Blackbelts in den USA anschaue, alles fast bis heute, gute Leute.....
Das der Blackbelt so ein relatives Massenphänomen geworden ist, ist ziemlich neu würde ich sagen....
Irgendwie weiß ich nicht, was ich von dem Artikel halten sollte... unter anderem die Stelle
Yesterday I rolled with two different white belts that I could not submit from guard bottom. I tried my best for triangle chokes, armbars, uma platas, and couldn’t pull them off. Their posture was too good and I couldn’t break it.
finde ich irgendwie bedenklich... oder das hier:
Honestly, I’m still perplexed by guard passing. Most times I feel like I have no idea what I’m doing.
Perplexed by guard passing? Wirklich?
wenn der bb ein massenphänomen wird, dann ist es nicht verwunderlich, daß dieselbe entwicklung einsetzt wie einst beim judo ...
erst galten dort ALLE schwarzgurte als "extrem krass drauf".
inzwischen bedeutet der schwarzgurt im judo eigentlich kaum noch irgendwas.
es gibt im judo schwarzgurte, die im kampf gerade mal einen einzigen wurf so halbwegs anwenden können, und wenn der dann gegen irgendwelche grüngurte oder blaugurte nicht funktioniert, stehen sie wie's kind im wald die matte voll ...
wie will man verhindern, daß das im bjj irgendwann genauso sein wird?
entropie ...
:(
Royce Gracie 2
02-07-2015, 14:15
Ist auf lange sicht nicht zu verhindern.....
wie will man verhindern, daß das im bjj irgendwann genauso sein wird?
Mit den Schwarzgurten knausern... nun ja. Ich hab gut reden. Mir wird sicher niemals jemand einen Schwarzgurt anbieten :p
sivispacemparabellum
02-07-2015, 14:46
Finde weder den Kulturpessimismus angebracht, noch die Kritik an persönlichen und ehrlichen Aussagen.
Wer an der Qualifikation des Autors zweifelt, sollte wissen wer ihm den Gürtel gab und auch sein Game kennen, vielleicht aus persönlichem Kontakt. Selbstkritik ist doch was feines.
Mir fällt es oft schwer mit Anfang 20-30 jährigen mitzuhalten. Ein kleiner Fehler und schon hängst du in Schwierigkeiten. Trotzdem mache ich jedes Sparring mit. Und ich bin nicht in der Situation des Autors. Ich trainiere bis zu dreimal am Tag, meist fünf bis sechs Tage die Woche.
Trotzdem, und das kenne ich auch von anderen Leuten in meinem Alter, rollt man wie beschrieben eher mit 50% als mit 100%, dafür aber gerne auch ein paar Runden mehr.
Auch bei Wettkämpfen ist das ähnlich. Ich liebe BJJ auch weil es Altersklassen gibt, die es möglich machen weiter gegeneinander anzutreten.
Während jüngere Trainingskollegen eher anderen schnell ihr Spiel aufzwingen, liegt es vielen älteren eher die Lücken zu suchen und langsam ihr Gegenüber lahm zu legen.
Das ist manchmal nervig, denn es gibt immer wieder Menschen, die ihren Fokus auf die Graduierung legen und meinen sie müssten auf leichtere oder ältere im Training Jagd machen, um zu beweisen wie gut sie sind.
"It happens. Black belts aren’t indestructible and the cult that exists around the belt is unhealthy as it sets up unrealistic expectations. We all lose. I wouldn’t have it any other way." Damit hat der Autor recht. Auch wenn ich nur braunen Gürtel trage und nur halb so lange dabei bin, sehe ich das ähnlich. Denn es ist wirklich ungesund für leichtere oder ältere Sparringspartner.
Björn Friedrich
02-07-2015, 15:38
Meine Erfahrung ist halt, das man mit 50 durchaus, 20 jährige locker und easy tappen kann. Roy Harris hat das so oft gemacht, mit einem Raum voller junger Blau und Lilagurte, ohne sich dabei anzustrengen. Moreira genauso. Der hat mit mir als 30 jähriger Brownbelt, eine Stunde gespielt und das obwohl ich ihm physisch bei weitem überlegen war....
Es gibt die Möglichkeit technisch so gut zu sein, das man Alter und körperliche Verfassung ausgleichen kann. Die Frage ist halt, muss die ein normaler Schwarzgurt haben, oder nicht......
Kreuzkuemmel
02-07-2015, 15:52
Naja, für einen Weißgurt sollte es mMn auf jeden Fall noch dicke reichen, ausser der Kraftunterschied ist wirklich extrem. Was sagt denn sonst der Schwarzgurt überhaupt noch aus?
Lutablob
02-07-2015, 16:51
Naja, für einen Weißgurt sollte es mMn auf jeden Fall noch dicke reichen, ausser der Kraftunterschied ist wirklich extrem. Was sagt denn sonst der Schwarzgurt überhaupt noch aus?
Der Artikel besagt ja lediglich, dass er die Weißgurte nicht nach Belieben dominieren kann, wie das so oft von Schwarzgurten erwartet wird.
freakyboy
02-07-2015, 16:57
Ich rollte manchmal mit nem 130-140 kg Kerl. Da würde mir wohl auch kein Schwarzgurt helfen???? Der macht mich einfach platt ^^
Mr. Myagi
02-07-2015, 17:11
Der Artikel besagt ja lediglich, dass er die Weißgurte nicht nach Belieben dominieren kann, wie das so oft von Schwarzgurten erwartet wird.
Natürlich erwartet man das von einem blackbelt. Ich erwarte das irgendwie auch.
Ich rollte manchmal mit nem 130-140 kg Kerl. Da würde mir wohl auch kein Schwarzgurt helfen???? Der macht mich einfach platt ^^
Der Schwarzgurt würde dir nicht helfen... aber das Können welches du normalerweise erreichen solltest, um den blackbelt zu tragen sollte es dir ermöglichen, nen 140kg Typen ohne Technik zu dominieren, selbst wenn du 70kg oder weniger wiegst.
Es geht ja nicht nur um das Alter, sondern dass er Hobby BJJ ler ist, der zwar seinen Blackbelt mal verliehen bekommen hat, aber eben wegen anderer Verpflichtungen wie Familie, etc. Nur 2 die Woche zum Training kommt. Das junge, dynamische Leute, die 6x die Woche trainieren schon mal schwierig zu handeln sind, obwohl er älterer blackbelt ist, kann ich nachvollziehen. Rener Gracie hat das mal verständlich erklärt (Stichwort Boyd belt).
Auch kann man keinen Hobbyist mit einem "Full timer" wie Roy Harris oder Rickson vergleichen. In fand es ehrlich und symphatisch, was er geschrieben hat. Wer kann schon 5-6x die Woche als Hobbyist trainieren wenn man fest in einem anderen Beruf steht und Familie hat.....????
freakyboy
02-07-2015, 19:30
Der Schwarzgurt würde dir nicht helfen... aber das Können welches du normalerweise erreichen solltest, um den blackbelt zu tragen sollte es dir ermöglichen, nen 140kg Typen ohne Technik zu dominieren, selbst wenn du 70kg oder weniger wiegst.
Und das klappt wirklich? Ich kann mir das irgendwie schwer vorstellen. Wenn der sich einfach nur auf mich legt, dann kann ich mich schon quasi keinen cm mehr bewegen.
Mr.Fister
02-07-2015, 19:47
Es geht ja nicht nur um das Alter, sondern dass er Hobby BJJ ler ist, der zwar seinen Blackbelt mal verliehen bekommen hat, aber eben wegen anderer Verpflichtungen wie Familie, etc. Nur 2 die Woche zum Training kommt. Das junge, dynamische Leute, die 6x die Woche trainieren schon mal schwierig zu handeln sind, obwohl er älterer blackbelt ist, kann ich nachvollziehen. Rener Gracie hat das mal verständlich erklärt (Stichwort Boyd belt).
Auch kann man keinen Hobbyist mit einem "Full timer" wie Roy Harris oder Rickson vergleichen. In fand es ehrlich und symphatisch, was er geschrieben hat. Wer kann schon 5-6x die Woche als Hobbyist trainieren wenn man fest in einem anderen Beruf steht und Familie hat.....????
+1
du bist bisher der erste, der den selben artikel gelesen zu haben scheint wie ich. ;)
Björn Friedrich
02-07-2015, 20:00
Die Frage ist dann: Warum unbedingt Blackbelt? Wenn das jemand nur so als Hobby betreibt, ist das ja ok, aber dann reicht ja auch der Blaugurt.....
Also Degradierung wenn man ne Arbeit und ne Frau/Freundin findet?
Die Frage ist dann: Warum unbedingt Blackbelt? Wenn das jemand nur so als Hobby betreibt, ist das ja ok, aber dann reicht ja auch der Blaugurt.....
Sehe ich auch so.
Ich weiß nicht, wer das schon alles gesagt hat, aber ich finde es passend, ein Blaugurt sollte jeden Grappling-Unkundigen ohne Probleme besiegen können, ungeachtet seiner und der Konstitution des Gegners.
Von einem Schwarzgurt erwarte ich dann, dass er doch wohl jeden Weißgurt locker händelt.
Dass er nicht jeden Tag trainieren kann und mit weit über 40 nicht mehr mit der Kraft und Ausdauer von Mittzwanzigern mithalten kann ist verständlich, aber wenn er das nicht technisch ausgleichen kann sollter er m.M.n. keinen Schwarzgurt haben.
Sonst ist ein Schwarzer Gürtel bald wirklich nicht mehr viel wert.
Also Degradierung wenn man ne Arbeit und ne Frau/Freundin findet?
Das nicht, aber der, der den Gürtel verleiht sollte vorher wissen, ob der der den Gürtel bekommt allein technisch in der Lage ist wirklich nahezu jeden Weißgurt (extreme Ausnahmen gibt es immer) zu besiegen, auch wenn der kraft- und ausdauertechnisch weit überlegen ist.
Hm, ich finde ihr solltet nicht soviel Wirbel darum machen. Shodan ist schließlich lediglich die erste Stufe.
In BJJ und LL verhält es sich ein wenig anders als in den traditionellen Japanischen und Koreanischen Budo-Kampfkünsten.
In Europa gibt es nur sehr wenige Schwarzgurte und selbst Topleute hier haben oft "nur" Braungurte.
Hm, ich finde ihr solltet nicht soviel Wirbel darum machen. Shodan ist schließlich lediglich die erste Stufe.
Das mag für viele Kampfsportarten gelten, aber im BJJ ist die Erwartungshaltung einfach eine andere. Bei vielen Teams (bei uns zb. auch) sollte schon ein Bluebelt mit so ziemlich jedem Weißgurt fertig werden, sonst bleibt er eben bei weiß.
Ein BB der Probleme beim Guard passen mit unteren Graduierungen hat, ist in meinen Augen kein BB. Hobby hin, oder her...
das mag für viele kampfsportarten gelten, aber im bjj ist die erwartungshaltung einfach eine andere. Bei vielen teams (bei uns zb. Auch) sollte schon ein bluebelt mit so ziemlich jedem weißgurt fertig werden, sonst bleibt er eben bei weiß.
Ein bb der probleme beim guard passen mit unteren graduierungen hat, ist in meinen augen kein bb. Hobby hin, oder her...
+1
Das mag für viele Kampfsportarten gelten, aber im BJJ ist die Erwartungshaltung einfach eine andere. Das weiß ich, ihr verwendet aber trotzdem den Begriff Dan und der ist nicht portugiesisch!
Ansonsten wenns so wichtig ist, machts doch wie die Sumotori. Der Rang wird nach Turniererfolg bemessen und wenn der gloriose Yokozuna zu oft verliert muss er zurücktreten.
Das weiß ich, ihr verwendet aber trotzdem den Begriff Dan und der ist nicht portugiesisch!
Ansonsten wenns so wichtig ist, machts doch wie die Sumotori. Der Rang wird nach Turniererfolg bemessen und wenn der gloriose Yokozuna zu oft verliert muss er zurücktreten.
Ach ne, so wie es jetzt zurzeit noch ist ist es wunderbar, das Niveau sollte nur bitte nicht sinken.
Mr.Fister
02-07-2015, 21:29
ich empfehle einigen mal das lesen das post scripts, da wird hoffentlich einiges klarer:
When I said that I had a tough time with white belts I’m not saying that I get dominated or lose a match to white belts. When you get to black belt level you have more nuance in your game than that. Simply beating a white belt is of little consequence. What I mean is that I can’t always impose my game at will. I wanted to dispel the myth that a black belt can do whatever he wants at any time to beginning students. This is simply not true. Not for any of the black belts that I’ve known. It may be true for the 1% at the top? I really don’t know. For the rest of us I can assure you it isn’t true. It looks like this from the outside because the black belt is usually always winning. What is happening behind the scenes though is the black belt is changing tactics as they run into barriers. Even with a beginner there can be lots of barriers. These barriers are the “frustration” that I’m referring to.
Ich lese Texte meistens komplett durch bevor ich was dazu schreibe,
hier muss ich zugeben, war ich etwas zu faul.
Es sei mir verziehen.
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen - ich wäre nach wie vor für eine Aufspaltung der Gradierungen. Auf der einen Seite eine Bewertung der Erfolge im (Wett-) Kampf, auf der anderen Seite eine Bewertung der technischen Fertigkeiten und der geistigen Entwicklung.
Beste Grüße
Period.
ich empfehle einigen mal das lesen das post scripts, da wird hoffentlich einiges klarer:
Ich hab das schon gelesen, aber dennoch: da ist jemand Schwarzgurt, der vom guard passing perplex ist? Das passt einfach nicht.
wiesenwurz
02-07-2015, 23:53
Und das klappt wirklich? Ich kann mir das irgendwie schwer vorstellen. Wenn der sich einfach nur auf mich legt, dann kann ich mich schon quasi keinen cm mehr bewegen.
Ich denke es geht zu einem Teil auch darum zu wissen in welche Position man sich nicht begibt und vorallem seine Körperstruktur nicht aufzugeben. Wenn ich 100+ kg Leute habe, dann begebe ich mich nicht freiwillig in die Bottom position.
ich empfehle einigen mal das lesen das post scripts, da wird hoffentlich einiges klarer:
"Zitat von cane prevost
When I said that I had a tough time with white belts I’m not saying that I get dominated or lose a match to white belts. When you get to black belt level you have more nuance in your game than that. Simply beating a white belt is of little consequence. What I mean is that I can’t always impose my game at will. I wanted to dispel the myth that a black belt can do whatever he wants at any time to beginning students. This is simply not true. Not for any of the black belts that I’ve known. It may be true for the 1% at the top? I really don’t know. For the rest of us I can assure you it isn’t true. It looks like this from the outside because the black belt is usually always winning. What is happening behind the scenes though is the black belt is changing tactics as they run into barriers. Even with a beginner there can be lots of barriers. These barriers are the “frustration” that I’m referring to."
Danke 😉
...... Und irgendwann wird der Schreiber sich wohl den BB verdient haben...... Wie Ed O' Neil (Al Bundy)z.b. .... der Ü60 Hobby Bjj'ler ist.
Finde die Gracies haben das in nem Video mal gut erklärt:
- Alle 10 Jahre jünger kann einen Gürtelgrad Unterschied machen
-Alle 10kg schwerer kann einen Gürtelgrad Unterschied machen
So wenn ich jetzt Brownbelt mit 70kg und 50 Jahren bin, dann ist der andere Bluebelt mit 80kg und 40 Jahren mir eventuell von der Kampfstärke ebenwürtig. Das was ihm an Technik fehlt holt er eben körperlich auf.
Finde es trotzdem bedenklich das er schon so große Probleme mit Whitebelts oder Guardpassing nicht grundlegend verstanden hat. Alles ab Blue hat ja wenigstens die Grundschule komplett verinnerlicht, aber bei Whitebelts gibts meistens sehr viele und riesengroße Lücken die man i.d.R. auch sehr einfach ausnutzen kann
tempestas
03-07-2015, 13:06
Als Nicht-Grappler trotzdem mal zwei Gedanken, die hier glaube ich noch nicht genannt wurden
1. Gibt es sicherlich auch im BJJ eine stetige Zunahme des allgemeinen Durchschnitssniveaus. Siehe auch Fußball. Die Helden von damals würden heute keinen Blumentopf gewinnen mit ihrer Leistung. Warum sollte das im BJJ anders sein?
2. Wenn er sagt er hat guardpassing grundsätzlich nicht verstanden kann das auch heißen, dass er sich viel tiefere Gedanken dazu macht, als andere es vielleicht tun. Einzugestehen, etwas nicht zu können oder vollständig begriffen zu haben muss gerade nicht das Zeichen für Unfähigkeit sein sondern kann ganz im Gegenteil darauf hindeuten, dass da jemand ist, der sehr viel mehr verstanden hat als der Durchschnitt und gerade deswegen feststellt, dass er nichts oder wenig verstanden hat.
Muss natürlich alles nicht sein, sind nur zwei Gedanken, die mir dazu kamen.
ich habe früher solche trainingspartner geliebt. konnte man sich körperlich ausruhen weil man physisch den sowieso aufgefressen hat. habe solche Leute sowohl hier(zwar nicht schwarz) als auch in brasilien kennen gelernt. da konnte man richtig was lernen !
zeigt mal wieder wieviel ahnung björn von bjj hat.
Sekretär
04-07-2015, 13:17
Hui da hat jemand schon eine persönlichen Fanclub.
Wenn schon hier eine Weihrauchstimmung um den ominösen schwarzen Gürtel erzeugt werden soll, dann bin ich dafür, dass nur Profis die damit nachweislich ihren Lebensunterhalt verdienen können eine tragen dürfen. Denn das zeichnet die Leistung aus. Den Artikel finde ich gut...viele ruinieren ihre Gesundheit und erreichen ich Leben außerhalb der Matte nichts. Nur damit sie in einem kleinen Kreis Anerkennung finden. Wenn Sie dann alt und klapprig werden...und das ereilt einem jeden hier....dann beginnen Sie zu realisieren wie sie sie Jahre verschwendet haben.
Björn Friedrich
04-07-2015, 13:27
viele ruinieren ihre Gesundheit und erreichen ich Leben außerhalb der Matte nichts. Nur damit sie in einem kleinen Kreis Anerkennung finden. Wenn Sie dann alt und klapprig werden...und das ereilt einem jeden hier....dann beginnen Sie zu realisieren wie sie sie Jahre verschwendet haben.
Genau das ist ein wichtiger Punkt, der in den USA und auch hier immer deutlicher wird. Jeder zweite Schüler der zu mir kommt erzählt mir irgendwelche Horror Stories, über die Art und Weise wie er in anderen Schulen behandelt wurde und wie brutal z.B. die Sparringskultur war, bzw. was alles passiert ist.
Ich denke es muss die Balance gefunden werden, zwischen intensivem Training und einem bewusstem Miteinander. Dann kann man langfristig trainieren und Fortschritte machen, auch wenn man jenseits der 30 ist.
Aber das ist eigentlich schon wieder ein anderes Thema.......
2. Wenn er sagt er hat guardpassing grundsätzlich nicht verstanden kann das auch heißen, dass er sich viel tiefere Gedanken dazu macht, als andere es vielleicht tun. Einzugestehen, etwas nicht zu können oder vollständig begriffen zu haben muss gerade nicht das Zeichen für Unfähigkeit sein sondern kann ganz im Gegenteil darauf hindeuten, dass da jemand ist, der sehr viel mehr verstanden hat als der Durchschnitt und gerade deswegen feststellt, dass er nichts oder wenig verstanden hat.
Grappling hat tausende Details und Nuancen die wirklich bis in die Perfektion trainiert werden können und dann auch den großen Unterschied zwischen gutem Lilagurt und weltklasse Schwarzgurtniveau machen (sprich es geht doch sehr stark in die Tiefe).
Die fundamentalen Grundsätze und die Logik hinter Sweeps/Reversals, Chokes, Hebeln, Takedowns und Postura sollte aber eigentlich schon jeder Bluebelt kennen, da sie eben recht simpel sind und sonst das Ganze auch nicht richtig funktioniert
Kniehkigg
05-07-2015, 00:11
Hui da hat jemand schon eine persönlichen Fanclub.
Wenn schon hier eine Weihrauchstimmung um den ominösen schwarzen Gürtel erzeugt werden soll, dann bin ich dafür, dass nur Profis die damit nachweislich ihren Lebensunterhalt verdienen können eine tragen dürfen. Denn das zeichnet die Leistung aus.
Das ist ja Unsinn. Die "Entzauberung" des bb hat einfach mit dem banalen Fakt zu tun dass bjj wachsende Popularität genießt- und aus einem elitären kleinen blackbelt Grüppchen wurde mittlerweile einfach eine blackbelt Generation. Daran ist ja auch nichts verkehrt, diese Entwicklung hat dem jiu jitsu ja auch viele neuen Blüten gebracht.
Dann sollte man die Mystifizierung des schwarzen Gürtels vielleicht einfach aufheben anstatt die Phantasie eines unbesiegbaren allwissenden blackbelts zu nähren...auch wenn das für einige anscheinend ein echtes Bedürfnis darstellen mag.
Ich denke der Typ hat ziemlich ehrlich niedergeschrieben was sein jiu jitsu ist. Er fügte ja dann noch hinzu dass er, bei seinem white belt Beispiel, die Submission sehr wohl kennt und deren Details erklären kann- nur ist es eben erstens nicht sein Game und zweitens ist er nicht in der Lage zu jedem Zeitpunkt eine spezifische Submission anzusetzen- zum Beispiel ein choke aus der Guard. Er nimmt dann eben das was er kriegt und setzt dann eine seiner Brottechniken an.
Genau das ist ein wichtiger Punkt, der in den USA und auch hier immer deutlicher wird. Jeder zweite Schüler der zu mir kommt erzählt mir irgendwelche Horror Stories, über die Art und Weise wie er in anderen Schulen behandelt wurde und wie brutal z.B. die Sparringskultur war, bzw. was alles passiert ist.
Zum Beispiel? Ist die Sparringskultur in den USA so verschieden von unserer, ich sag mal europäischen?
Ich kenne da leider auch genügend ungute Geschichten, von gebrochenen Rippen wegen zu brutalem knee on belly über abgebröckelte Zähne wegen 120%igem RNC über Armverletzungen wegen einem Rollpartner mit angeknackstem Ego der sich "rächen" wollte... :rolleyes:
Die meisten Leute checken auch nicht dass man, wenn man so hart rollt, sich nicht nur schnell verletzt, sondern auch (meiner Meinung nach) meist viel weniger lernt.
´
Björn Friedrich
05-07-2015, 08:52
Zum Beispiel? Ist die Sparringskultur in den USA so verschieden von unserer, ich sag mal europäischen?
Die Amis sind da noch wahnsinniger.:-) Wenn man sich einmal in den Forum umschaut, wie extrem krass sich dort Hobbysportler gegenseitig den Körper ruinieren, das ist krass, sehr krass.....
Hier ist es vielleicht ein bisschen besser, aber trotzdem ziemlich weit verbreitetet, das die Leute sich im Training komplett wegschiessen, alles einfach durchziehen und Anfänger einfach ins Haifischbecken geworfen werden, nach dem Motto: Überlebe und gehe heim
Die Leute die zu mir kommen und mir sowas erzählen sind zu 99% nicht die großen Egotypen die sich nicht benehmen können und ne Abreibung bekommen, sondern ganz normale Leute die einfach den Sport lernen wollen.
Da gabs beim Probetraining schon mal eine gebrochene Rippe, dumme Sprüche das seine XY Kampfkunst ihm jetzt am Boden auch nix mehr bringt, usw.
Ich denke das ist auch ein großes Problem in der Entwicklung eines Fortgeschrittenen Schülers hin zum Schwarzgurt. Wenn jemand vielleicht mit 25 anfängt und mit 35 Familie, Job, etc. hat aber trotzdem realistisch und intensiv trainieren will, dann brauchter Leute die auf ihn aufpassen, die sich gegenseitig beim Training schützen und sich für ihr technisches Niveau und nicht für ihre Aggression und das Durchhaltevermögen zu schätzen wissen.
Training sollte nie ein Spiesroutenlauf sondern ein Miteinander sein, in dem man sich gegenseitig pusht, aber eben gleichzeitig auch zurück nimmt.
Schwerthase
05-07-2015, 08:59
Die Amis sind da noch wahnsinniger.:-) Wenn man sich einmal in den Forum umschaut, wie extrem krass sich dort Hobbysportler gegenseitig den Körper ruinieren, das ist krass, sehr krass.....
Hier ist es vielleicht ein bisschen besser, aber trotzdem ziemlich weit verbreitetet, das die Leute sich im Training komplett wegschiessen, alles einfach durchziehen und Anfänger einfach ins Haifischbecken geworfen werden, nach dem Motto: Überlebe und gehe heim
Die Leute die zu mir kommen und mir sowas erzählen sind zu 99% nicht die großen Egotypen die sich nicht benehmen können und ne Abreibung bekommen, sondern ganz normale Leute die einfach den Sport lernen wollen.
Da gabs beim Probetraining schon mal eine gebrochene Rippe, dumme Sprüche das seine XY Kampfkunst ihm jetzt am Boden auch nix mehr bringt, usw.
Ich denke das ist auch ein großes Problem in der Entwicklung eines Fortgeschrittenen Schülers hin zum Schwarzgurt. Wenn jemand vielleicht mit 25 anfängt und mit 35 Familie, Job, etc. hat aber trotzdem realistisch und intensiv trainieren will, dann brauchter Leute die auf ihn aufpassen, die sich gegenseitig beim Training schützen und sich für ihr technisches Niveau und nicht für ihre Aggression und das Durchhaltevermögen zu schätzen wissen.
Training sollte nie ein Spiesroutenlauf sondern ein Miteinander sein, in dem man sich gegenseitig pusht, aber eben gleichzeitig auch zurück nimmt.
Das hängt allerdings stark vom Trainingsumfeld und damit vom Trainer ab. Wenn der es durchgehen lässt, dass Schüler verdroschen werden, färbt sowas automatisch auf alle ab. Hat auch zur Folge, dass dann nur dementsprechende Pfosten dort trainieren werden.
je älter man wird, desto mehr begreift man, wie wichtig und richtig diese statements sind:
Wenn jemand vielleicht mit 25 anfängt und mit 35 Familie, Job, etc. hat aber trotzdem realistisch und intensiv trainieren will, dann brauchter Leute die auf ihn aufpassen, die sich gegenseitig beim Training schützen und sich für ihr technisches Niveau und nicht für ihre Aggression und das Durchhaltevermögen zu schätzen wissen.
Training sollte nie ein Spiesroutenlauf sondern ein Miteinander sein, in dem man sich gegenseitig pusht, aber eben gleichzeitig auch zurück nimmt.
TOP!
:yeaha::yeaha:
und das hat mal so gar nichts mit "weicheierei" zu tun ...!
Dann sollte man die Mystifizierung des schwarzen Gürtels vielleicht einfach aufheben anstatt die Phantasie eines unbesiegbaren allwissenden blackbelts zu nähren...auch wenn das für einige anscheinend ein echtes Bedürfnis darstellen mag.
:yeaha::yeaha:
Björn Friedrich
05-07-2015, 10:19
Defitniv. Leading by Example. Ich würde sagen jede Schule hat seine Berechtigung und findet seine Schüler und gerade in den Schulen hat man auch viele gute Kämpfer, weil eben knallhart ausgesiebt wird.
Aber wer als normaler Mensch BJJ lernen will und keine Lust aus sowas hat, wird eben abgeschreckt und das ist Schade fürs Grappling.....
Schwerthase
06-07-2015, 07:28
Defitniv. Leading by Example. Ich würde sagen jede Schule hat seine Berechtigung und findet seine Schüler und gerade in den Schulen hat man auch viele gute Kämpfer, weil eben knallhart ausgesiebt wird.
Beim "Leading by Example" bin ich voll bei dir.
Aber auch bei wettkampforientierten Gyms sollte der respektvolle Umgang im Vordergrund stehen. Bei uns sind einige erfolgreiche MMA Kämpfer im Gym, und ich weiß ich kann die Jungs problemlos mit Anfängern rollen lassen weil sie auf die aufpassen werden. :)
Von diesen klassischen "Gymwars" wird ja auch im High End Bereich immer weiter Abstand genommen. (Siehe Tristar, SBG Ireland, etc.)
Björn Friedrich
06-07-2015, 09:48
.
Hug n' Roll
13-07-2015, 09:37
Ich hab grosse Sympathie für den Hobbyisten und seine Äußerungen.
Als jemand, der auch BJJ für sich entdeckt hat und trainiert, erlaube ich mir, dennoch mal aus meinem Judo-Erfahrungsschatz zu schöpfen, da ich die Grundfrage für vergleichbar halte:
Vor 22 Jahren hab ich meinen Judo-Blackbelt bekommen. Da hab ich so ca. 6 Doppeleinheiten die Woche trainiert und war wettkampfmässig ganz ordentlich unterwegs.
Dann kam Studium, Beruf, Familie, etc.. - Heute fehlt mir Dynamik, Athletik und Explosivität, um mit den Jungs zwischen 20 und 25 mitzuhalten. Ist aber auch gar nicht nötig, da ich keine Judo-Wettkämpfe mehr bestreite.
Wissen (Erfahrungsschatz) und Auge für die Situation/Bewegung gehen aber nicht verloren. Ich kann nicht jeden 120kg-Muskelberg dominieren, wenn der sich geschickt anstellt und ein paar Grundregeln der Bewegung verstanden hat. Aber ich kann jedem 120kg-Muskelberg sagen, wie er sich bewegen sollte, um sein Potential zur Geltung zu bringen.
Als ich vor knapp 4 Jahren mit BJJ angefangen habe, war mein Judo-BB nix mehr wert und ein BJJ-Bluebelt extrem weit weg. Inzwischen bin ich BJJ-Bluebelt. Aber viel wichtiger: Ich kann meine Judo-Graduierung viel besser einschätzen und sie ist für mich wieder etwas (wenn auch etwas anderes als früher) wert.
Lange Rede kurzer Sinn:
Ich würde die Bedeutung von Gurten nicht so dogmatisch sehen wollen. Klar hat jeder Vorstellungen, was ein BJJ-Blackbelt können sollte. Aber diese Vorstellungen sind uneinheitlich und letztlich gilt die Regel, daß der Referenzrahmen am Ende wohl kaum über das eigene Dojo hinausgeht. - Es sei denn, man ist Freund von Prüfungsordnungen und Gürtelprüfungen....
Volzotan
13-07-2015, 12:28
QFT. Sehr schön ausgedrückt. Sehe ich genauso.
Ich hab grosse Sympathie für den Hobbyisten und seine Äußerungen.
....
Dito- ich auch! Ich fand das sehr ehrlich vom Verfasser. Ich habe mich da, obwohl ich "nur" blue belt bin, ein Stück weit wiedergefunden: An die 40, Familienvater mit Hauptberuf und Hobbyist aus Leidenschaft... :p
Die Frage ist dann: Warum unbedingt Blackbelt? Wenn das jemand nur so als Hobby betreibt, ist das ja ok, aber dann reicht ja auch der Blaugurt.....
Ich dachte das passt dazu..... 😉
Not All Black Belts are Created Equal | The Jiu-Jitsu Times (http://www.jiujitsutimes.com/not-all-black-belts-are-created-equal/)
Hug n' Roll
25-07-2015, 12:43
Hat er nicht Unrecht, der Anibal Braga.:halbyeaha
sivispacemparabellum
25-07-2015, 15:15
Habe mit ihm in Rio trainiert. Ist ein sehr netter und umgänglicher Mann. Eine lebende Enzyklopädie. Und hat Schüler die im Sparring mehr als dominant sind. Der ist trotz seines Alters noch jeden Tag auf der Matte.
Nansheng
30-07-2015, 11:31
Die Tatsache das jemand etwas im "Kampf" macht (welche gelungene Aktion auch immer), aber ohne für Ihn selbst erkennbaren Plan, kann man verschieden interpretieren. Einer mit mehr Selbstbewusstsein würde vielleicht einfach sagen das es von selbst passiert und er seine Reflexe trainiert hat ;-)
Kennt keiner Leute die bis sie 30 Jahre alt waren schon 15 Jahre regelmäßig trainiert haben und dann aufgehört haben...wegen z. B. Beruf, Familie, etc.? Die kommen dann mit knapp 50 wieder auf die Matte und haben den Gurt den sie damals verdient hatten eben noch dabei... wenn sie dann auch nicht mehr so abgehen wie damals.
Keiner nimmt einem 80 jährigen Großmeister oder Träger des 60. Dans ab, dass er jeden aktiven 30 jährigen, 30 kg schwereren Athleten mal eben nebenbei übers Knie legt!
Wobei "Keiner" ist natürlich zu hart... sagen wir die Wenigsten.
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