Vollständige Version anzeigen : Perfekter Moment zum Angreifen
Ich boxe seit knapp 2 Jahren, habe auch schon einige Runden Sparring hinter mir.
Zu Hause habe ich einen Boxsack, wo ich seit Monaten einige wenige Kombinationen gelernt habe, die ich, wie mir bestätigt wurde, technisch korrekt ausführe.
Das alles bringt mir aber nicht viel, da ich beim Sparring nie sicher bin, wann ich denn eigentlich eine Attacke starten soll.
Gibt es den "richtigen" Moment dafür? Z.B. wenn der Gegener seinen Angriff gerade beendet hat?
Oder soll man sich diese Momente selber schaffen? Wenn ja, wie?
Ich meine jetzt keine direkten Konter auf seine Aktion, wie seine Führhand blocken und meine Schlaghand schlagen, sondern wenn ich eine eigene Kombination starten will, wie Führhand, Schlaghand, Kopfhaken.
Wann ist der beste Zeitpunkt für meine Kombination?
Ich boxe seit knapp 2 Jahren, habe auch schon einige Runden Sparring hinter mir.
Zu Hause habe ich einen Boxsack, wo ich seit Monaten einige wenige Kombinationen gelernt habe, die ich, wie mir bestätigt wurde, technisch korrekt ausführe.
Das alles bringt mir aber nicht viel, da ich beim Sparring nie sicher bin, wann ich denn eigentlich eine Attacke starten soll.
Gibt es den "richtigen" Moment dafür? Z.B. wenn der Gegener seinen Angriff gerade beendet hat?
Oder soll man sich diese Momente selber schaffen? Wenn ja, wie?
Ich meine jetzt keine direkten Konter auf seine Aktion, wie seine Führhand blocken und meine Schlaghand schlagen, sondern wenn ich eine eigene Kombination starten will, wie Führhand, Schlaghand, Kopfhaken.
Wann ist der beste Zeitpunkt für meine Kombination?
Jetzt mal ohne vom Fach zu sein:
Ich denke dazu wird dir Niemand wirklich was raten können. Es ist ja nun mal so, dass alle Kämpfe, seien es Wettkämpfe oder Sparringseinheiten, anders verlaufen.
Man kann diese nicht pauschalisieren a la "in der 3. Minute haust du deine Kombi raus". Ältere, seeeehr Erfahrene Kämpfer, werden wahrscheinlich ein Gefühl entwickelt haben, wann man am besten sowas ansetzt. Dafür braucht es aber, wie gesagt, die Erfahrung und das "Auge" dazu.
Diese beiden Dinge erlangst du nur, wenn du "deine Kombos" auch ansetzt. Egal wann. Teste sie aus. Gegen verschiedene Gegner. Wenn es klappt -> Super. Wenn nicht, who cares? Weitermachen und Augen offen halten für die nächste Möglichkeit. Auch daraus lernt man.
Ich denke so kann man mit der Zeit irgendwann dieses erwähnte Gefühl dafür bekommen, wann was zu tun ist.
EDIT:
Außerdem fällt mir noch ein: Beim Boxen, sowie auch bei anderen Sportarten (auch abseits des Ringes), geht es darum zu gewinnen bzw seinen Gegner zu besiegen. Ich würde mal sagen, dass es, auf gut-deutsch-gesagt, ziemlich schei*ßegal ist, wie du gewinnst (jetzt versteh mich nicht falsch und setze beim Boxen einen Tritt in die Kronjuwelen an :D).
Ob du jetzt durch eine Kombo gewinnst oder durch eine perfekte Gerade bei einem Konter, ist doch im Endeffekt wurscht (auch wenn das eine oder andere spektakulärer aussieht).
Deswegen, mein Tipp: Versteife dich nicht zu sehr auf den Gedanken, jetzt "umbedingt ne Kombo raushauen" zu wollen. Sparre weiter und denke nicht zu viel nach während des Kämpfens, sondern lass das eher instinktiv laufen.
Nach 5-10 Jahren Erfahrung, wirst du schon wissen, wie du dein Gegner angreifen sollst. Reine Trainings- und Erfahrungssache.
chi abuser
15-07-2015, 14:07
Wie der Vorposter schon sagte, dass kann man nicht pauschalisieren.
Du musst wissen was du kannst und wie schnell du bist, und einschätzen was dein Gegner kann. Wenn das beides klappt sollte es auch hinhauen mit dem Angriff. Mach noch zwei Jahre Training + Sparring und sag uns ob`s besser geworden ist :D
Danke euch beiden.
Mein Problem ist, dass ich beim Sparring zu lange abwarte. Ich "spiele" ewig mit der Führhand, ohne, dass dabei etwas rauskommt.
Der Trainer meint auch, dass ich aktiver sein soll, stattdessen warte ich sinnlos auf den perfekten Moment...
algorismi
15-07-2015, 14:26
Danke euch beiden.
Mein Problem ist, dass ich beim Sparring zu lange abwarte. Ich "spiele" ewig mit der Führhand, ohne, dass dabei etwas rauskommt.
Der Trainer meint auch, dass ich aktiver sein soll, stattdessen warte ich sinnlos auf den perfekten Moment...
Hör auf das, was dein Trainer dir zu sagen hat.
Mein Problem ist, dass ich beim Sparring zu lange abwarte. Ich "spiele" ewig mit der Führhand, ohne, dass dabei etwas rauskommt.
Hast du Angst ausgekontert zu werden?
Hast du Angst ausgekontert zu werden?
Naja, wenn ich gegen viel Erfahrenere sparre, dann schon.
Aber mir gehts eher darum, dass ich auf den perfekten Moment zum Angreifen warte. Auch wenn ich gegen unerfahrenere Boxe und ich eigentlich den Kampf bestimmten sollte/könnte, bin ich der Passivere.
Esse quam videri
15-07-2015, 15:42
nicht Denken, einfach mal machen, lass einfach die Hände mal los. Den perfekten Moment gibt es nicht. Es gibt sinnvolle und weniger sinnvolle Angriffe:rolleyes:
Vielleicht mal Aufgabensparring machen, Gegner nur passiv und du nur aktiv. Dann kannst du Deine Kombos einfach raushauen.
gruss
bring deine führhand entschlossener ein. dann schaust du was passiert:
bei erfahrene ein konter, bei unerfahrene gewinnst du ein bishen zeit, störrst die struktur, oder rufst eine andere reaktion hervor die du nutzen kannst.
Gürteltier
15-07-2015, 17:10
Ähnlich wie die Vorposter :
Versuch erst mal nur, nicht selber gekontert zu werden.
Versuch nicht, zu treffen, sondern spul Deine Kombis ab und lerne dabei Deinen Gegner zu beobachten.
Also such erstmal den Moment, wo Du nicht gekontert wirst.
Letztlich triffst Du durch Brüche in Deinem eigenen Angriffsverhalten und in Lücken, die es erst schafft.
Ohne Angriffsverhalten .... na, Du weißt schon.
WCBBerlin
15-07-2015, 18:37
Kannst Du schlagen und weißt nicht, was Du mit den Schlägen machen kannst, dann ist das Box-Fit, Tae Bo oder so etwas ähnliches.
Du musst erst die technisch-taktischen Haupthandlungen erlernt und vertieft haben. Erst Partnerübungen und bedingtes Sparring zum drillen. Sparrt doch einfach mal nur zum Körper, da ist man oft nicht so fest und riskiert mal etwas.
Du gewinnst damit Handlungssicherheit und hast technische Handlungen im Kontext geübt.
Nun brauchst Du den Trainier für die Strategie. Es ist ja nicht egal, ob einer Leichtgewicht oder Schwergewicht hat, denn gibt es Links- und Rechtshänder, Tempoboxer, K.O.-Boxer, Manöverboxer etc.
Mit zunehmender Routine tritt der Trainer und seine Anweisungen in den Hintergrund, Du weißt oft selbst wie gegen wen boxen musst.
Technik/Taktik muss erlernt werden, dann hast quasi viele verschieden Pfeile im Köcher. Nun hast Du u.U. mehre Bekämpfungsmöglichkeiten gegen den Gegner und kannst situationsadäquat reagieren.
Alles andere ist nur FitBox oder hau den Lukas ;-)
Poenix21
15-07-2015, 19:04
Der richtige Moment zum angreifen ist wenn sich eine Lücke in der gegnerischen Deckung auftut.
Hi,
hatte lange das gleiche Problem, vor allem durch die lange Führhand.
Wie die Vorredner schon sagten - Timing kommt nur durch Sparring. Bei mir habe ich das Problem so gelöst, dass ich die Führhand absichtlich wenig benutzt habe und so öfter in der Mitteldistanz oder im Infight kämpfen musste.
Bedingtes Sparring hilft sehr und sehr gut wäre es, wenn du einen erfahrenen Partner hast, der sich sehr gut kontrollieren kann, mit dem du so oft es geht sparrst. Wenn man weiß, dass man beim ersten Fehler nicht gleich auf die Bretter geschickt wird, traut man sich mehr.
Vielleicht am Anfang nur Zweierkombos üben und wenn sie im Kampf sitzen, kann man sie wiederum kombinieren und größere Kombos draus machen.
Zu dem Zeitpunkt selbst: im Idealfall dann, wenn der Gegner gerade anfängt den Schlag zurück zu ziehen. Nur der Idealfall kommt halt selten vor und gute Boxer warten gerade zu auf den Konter, um einen Gegenkonter zu machen, kann halt ne Falle sein :)
Um einen unbekannten Boxtrainer zu zitieren, dessen Schützling eine Kombo zum Kopf durchgelassen hat:
"Du bist hier nicht beim Schach, sondern beim Boxen, hier musst du mitdenken" :D
Hosenscheißer
16-07-2015, 00:36
Ich boxe seit knapp 2 Jahren, habe auch schon einige Runden Sparring hinter mir.
Zu Hause habe ich einen Boxsack, wo ich seit Monaten einige wenige Kombinationen gelernt habe, die ich, wie mir bestätigt wurde, technisch korrekt ausführe.
Das alles bringt mir aber nicht viel, da ich beim Sparring nie sicher bin, wann ich denn eigentlich eine Attacke starten soll.
Gibt es den "richtigen" Moment dafür? Z.B. wenn der Gegener seinen Angriff gerade beendet hat?
Oder soll man sich diese Momente selber schaffen? Wenn ja, wie?
Ich meine jetzt keine direkten Konter auf seine Aktion, wie seine Führhand blocken und meine Schlaghand schlagen, sondern wenn ich eine eigene Kombination starten will, wie Führhand, Schlaghand, Kopfhaken.
Wann ist der beste Zeitpunkt für meine Kombination?
Ich bin ein Fan des Konterboxens. Das ist die einfachste Art zu Boxen.
Das erfordert eine gute Deckung und ein genaues Timing der Schläge.
Also zum Beispiel greift man dich mit einem Jab an kontert man mit einer Links-rechts Kombination usw.
Seniorfighter
16-07-2015, 09:46
Ich habe auch das Problem, gerne die richtigen Zeitpunkte und die richtigen gegnerischen Deckungslücken zu verpassen, um sinnvolle Angriffe meinerseits zu starten! Ich überlege einfach zu viel! (Fast wie beim Schach! :rolleyes: )
Manchmal gelingt es mir, über meinen eigenen Schatten zu springen. Dann werde ich vom Trainer gelobt! :D
Je mehr ich darüber nachdenke:
Vielleicht sollte ich mir generell weniger Gedanken machen, wie mein Gegner auf meine Angriffe wohl reagieren wird. Denn wenn er bei meinem Angriff eine Deckungslücke sieht, wird er wohl "reinhauen", aber nicht so, dass ich anschließend erheblich verletzt bin. Ist ja eben Sparring und kein Wettkampf! Man soll ja schließlich seine Ringerfahrungen sammeln und niemanden Ko hauen!
Auch wenn du etwas von "einigen Runden Sparring" schreibst, scheint es mir, dass es vor allem an der Sparringserfahrung fehlt... wie oft macht ihr Sparring bei euch im Verein?
Auch wenn es keine "Universallösung" gibt, würde ich nach meinem Gefühl grob das Einsetzen von Kombinationen in drei Phasen einteilen:
Set-Up (kann ein Jab, eine Finte oder etwas ähnliches sein)
Kombination
Ausgang (z.B. bob+weave und rauszirkeln).
Damit kann man während des Sparrings spielen, immer wieder verschiedene Set-Ups und Ausgänge ausprobieren, das wiederum mit 3-4 gut geübten Kombinationen kombinieren. Irgendwann findet man den eigenen Rhythmus und bekommt auch ein Auge dafür, wann z.B. der Gegner einen ungünstigen Schritt macht oder ein wenig offen ist. Insgesamt würde ich aber tatsächlich am Anfang weniger probieren, das vom Gegner abhängen zu machen, als zu lernen, das eigene Programm "abzuspulen", damit man Routine bekommt und es irgendwann im passenden Moment ohne nachdenken abrufen kann.
WCBBerlin
18-07-2015, 20:41
Set up, Ausgang... :D
Du meinst:
-Angriffvorbereitung (z.B. Finte, Körpertäuschung etc.)
-Angriffsdurchführung (Schlag oder Serie)
-Angriffsabschluss (z.B. Sicherungsschlag, Meiden, Ausweichen)
weitere Optionen:
-Angriffsweiterführung oder auch zweiter Angriff, ABER auch Angriff ohne Vorbereitung....
Das muss man aber alles erst lernen und üben, dann kann man es auch sicher anwenden im Sparring oder Kampf.
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