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Vollständige Version anzeigen : Gürtelvergabe im TKD



AlphaFight
20-07-2015, 09:54
Angeregt durch die Diskussion über die Gürtelvergabe im BJJ, würde ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen zur Gürtelvergabe im TKD hören. Dabei würde mich vor allem interessieren, ob es Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Stilen gibt.

Ich habe WTF-Prüfungen gesehen, bei denen ich wirklich erschrocken bin. Da standen mein Qualitätsbild einer höheren Graduierung nicht mit dem in Einklang, was die Prüflinge zeigten (Pandea-Dollyo-Chagi auf Kniehöhe, generell eher unbeweglich, wenig Kontrolle über die Bewegungen). Dass so eine Prüfung dann auch nur 20-30 Minuten dauert, sagt auch einiges über die Qualität aus (kann er die früheren Formen und Techniken überhaupt noch? Oder rettet er sich von Gürtel zu Gürtel, einfach indem er nur das neue Programm lernt?)

Wie seht ihr das? Was habt ihr erlebt (gut wie schlecht)? War wie immer früher alles besser?

---------

Und dann noch als Zusatzfrage: wie geht man mit jemand um, der die Techniken körperlich einfach nicht mehr zeigen kann, z.B. wegen Hüftschaden? Hat der Pech gehabt und kriegt nie nen schwarzen Gürtel? Oder sollte man dann im Einzelfall die Standards senken?

B.Oxe.N
20-07-2015, 10:14
Und dann noch als Zusatzfrage: wie geht man mit jemand um, der die Techniken körperlich einfach nicht mehr zeigen kann, z.B. wegen Hüftschaden? Hat der Pech gehabt und kriegt nie nen schwarzen Gürtel? Oder sollte man dann im Einzelfall die Standards senken?

Ich habe keine Ahnung von TKD, aber wenn man sich bei youtube Videos von Danprüfungen anschaut, könnte man zu dem Ergebnis kommen dass die Trauben nicht besonders hoch hängen, und eigentlich fast jeder in der Lage sein müsste so ein schwarzes Gürtelchen zu erreichen.

https://www.youtube.com/watch?v=D6BlRv5681w

Tyrdal
20-07-2015, 10:25
https://www.youtube.com/watch?v=D6BlRv5681wAch du meine Güte, da stimmt ja gar nix.

Balthus
20-07-2015, 12:02
Also ich kenne mich im TKD nicht aus, aber: wenn jemand aufgrund einer körperlichen Behinderung (Hüftschaden, amputierte Gliedmaßen o.Ä.) nicht in der Lage ist das Prüfungsprogramm zu 100% ab zu fahren sollte man in dem Fall eine Sonderreglung treffen. Nicht Ersatzlos streichen, sondern evtl. ein ähnliches Problem so lösen wie es im Einklang mit den Regeln der KK und seinen körperlichen Einschränkungen möglich ist. Oder wenn "SV" mit geprüft wird, soll er halt Zeigen wie er z.B. nach Verlust seiner Pothese noch zurecht kommt.

Wir hatten einmal einen Rolstuhlfahrer im Krav Maga der konnte auch nicht treten, hat aber dafür in den Stressdrills z.B. mit Kreativität und durchhaltewillen geglänzt da konnten reguläre Schüler nur staunen.

Daher sollte bei solchen Kandidaten die im Training sich ebenso reinhängen wie jeder andere auch, meiner Meinung nach ein adäquater Ersatz gefunden werden, bzw. Dann gleich gesagt werden, dass es in der KK wohl eher nix wird (klar gibts ausnahmen wie BJJ Leute ohne Arme und mit Stummelbeinen, aber jemanden im Rollstuhl zum TKD zu schicken ist wohl nicht die beste Wahl)

*edit* ich habe mir garde das Video angesehen... das ist DAN Niveau? die "Probleme" zu lösen (vielleicht nicht ganz so "kontaktlos") erwarte ich von einem KM-Schüler bei der P1 Prüfung mit etwas mehr Dynamik... (und ist das normal, dass man beim Kicken so unkontrolliert absetzt?)

chi abuser
20-07-2015, 12:27
Taekwondo ist erstmal Breitensport, und das scheint bei den Prüfungen auch der Maßstab zu sein. Jeder Hobbysportler der zwei mal die Woche ins Training gestolpert kommt und die Prüfungsinhalte übt, kann Kup-Prüfungen (Schülergrade) ohne Probleme bestehen. Diese werden von Verein zu Verein untersch. oft angeboten. Als ich angefangen habe waren das in meinem Verein 4 Prüfungen im Jahr. Das heisst 2,5 Jahre regelmäßig trainieren kommen und man steht vor seiner Dan-Prüfung.

Meiner Ansicht nach wird von den Prüfern viel zu sehr darauf geachtet, dass der Ap-Gubi bspw. auch bloß exakt eine Faust breit ist, anstatt darauf ob derjenige auch stabil steht. Übertragen heißt das: Es wird zu penibel auf Details der Grundtechniken geachtet, während wesentliche Attribute wie Dynamik, Krafteinsatz, Stabilität im Stand und überhaupt Kampfstärke/Verteidigungsfähigkeit so gut wie gar nicht bewertet werden.

Prüfungen/Gürtel sind für mich ein Mittel Breitensportlern Fortschritte aufzuzeigen wo keine sind, und sie so bei der Stange zu halten.

AlphaFight
20-07-2015, 12:41
Taekwondo ist erstmal Breitensport, und das scheint bei den Prüfungen auch der Maßstab zu sein. Jeder Hobbysportler der zwei mal die Woche ins Training gestolpert kommt und die Prüfungsinhalte übt, kann Kup-Prüfungen (Schülergrade) ohne Probleme bestehen. Diese werden von Verein zu Verein untersch. oft angeboten. Als ich angefangen habe waren das in meinem Verein 4 Prüfungen im Jahr. Das heisst 2,5 Jahre regelmäßig trainieren kommen und man steht vor seiner Dan-Prüfung.
Sehe ich genauso. Deshalb bricht auch gerade mein Weltbild zusammen. Bisher hielt ich einen TKD-Schwarzgurt für jemanden mit super Körperbeherschung, der die wildesten Kicks springen kann und gleichzeitig ein paar Bretter durchschlägt. Die Realität sieht aber anders aus.

Ich spreche hierbei über WTF-TKD. Prüfungen bei KJH oder ITF habe ich nicht gesehen und kann darüber nichts sagen.

Nite
20-07-2015, 12:44
Meiner Ansicht nach wird von den Prüfern viel zu sehr darauf geachtet, dass der Ap-Gubi bspw. auch bloß exakt eine Faust breit ist, anstatt darauf ob derjenige auch stabil steht. Übertragen heißt das: Es wird zu penibel auf Details der Grundtechniken geachtet, während wesentliche Attribute wie Dynamik, Krafteinsatz, Stabilität im Stand und überhaupt Kampfstärke/Verteidigungsfähigkeit so gut wie gar nicht bewertet werden.

Das kann ich eigentlich in allen Punkten nur Unterschreiben.

Das verlinkte Video ist hier symptomatisch: im Bereich Hosinsul wird in der Prüfung etwas abgeprüft was in der Hauptsache spektakulär aussehen soll. Anwendbarkeit unter Realbedingungen ist hier nicht gefragt.
Wenn man Glück hat wird dann im Training zwischen "Straßen-SV" und Prüfungsprogramm unterschieden, wenn man Pech hat gibt es nur letzteres, die Anwendbarkeit bleibt auf der Strecke und die Leute wiegen sich in einer falschen Sicherheit.

AlphaFight
20-07-2015, 12:47
Hosinsul mag das eine sein. Ich finde es aber viel erschreckender, wie die Techniken für die TKD steht, nämlich dynamische, spektakuläre Kicks, beim Breitensportschwarzgurt einfach fürchterlich verkümmert aussehen.

Cillura
20-07-2015, 12:51
Hosinsul mag das eine sein. Ich finde es aber viel erschreckender, wie die Techniken für die TKD steht, nämlich dynamische, spektakuläre Kicks, beim Breitensportschwarzgurt einfach fürchterlich verkümmert aussehen.

Ich weiß nicht. Ich hab mal einen BreitensportTKDschwarzgurt gesehen, der hatte in seinen Kicks absolute Kontrolle und Dynamik. Auch bei den gesprungenen Kicks. Da saß ich mit solchen Augen da :ups:

Aber ich denke das ist wie überall. Kommt auf die Trainierenden, Trainer und die Prüfer drauf an.

AlphaFight
20-07-2015, 12:52
Ich weiß nicht. Ich hab mal einen BreitensportTKDschwarzgurt gesehen, der hatte in seinen Kicks absolute Kontrolle und Dynamik. Auch bei den gesprungenen Kicks. Da saß ich mit solchen Augen da :ups:

Aber ich denke das ist wie überall. Kommt auf die Trainierenden, Trainer und die Prüfer drauf an.
Die Frage ist doch, wenn dieser eine gute Schwarzgurt - zurecht - seinen DAN bekommen hat, warum die anderen, die objektiv viel schlechter sind, dann auch? Ich frage mich, woher dieses Missverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit kommt.

Cillura
20-07-2015, 12:56
Tjaaa. Das ist die Frage.


Wenn ich so drüber nachdenke, dann fallen mir noch mindestens 4 weitere TKD-Schwarzgurte die alle erstklassig und dynamisch treten können. Zwei davon sind auch absolut top was realistische SV angeht.

AlphaFight
20-07-2015, 13:03
Wenn ich so drüber nachdenke, dann fallen mir noch mindestens 4 weitere TKD-Schwarzgurte die alle erstklassig und dynamisch treten können. Zwei davon sind auch absolut top was realistische SV angeht.
Die sind in der WTF?

chi abuser
20-07-2015, 13:06
Die Frage ist doch, wenn dieser eine gute Schwarzgurt - zurecht - seinen DAN bekommen hat, warum die anderen, die objektiv viel schlechter sind, dann auch?

Solche Fragen gewöhnt man sich am besten ganz schnell ab ;) Werde sowas auch immer wieder von Schülern gefragt. Die frustriert es dann, dass jemand u.U. schlechteres nen viel höheren Gürtel hat als sie selbst....Vor 10 Jahren hat mich sowas auch noch geärgert. Aber wenn man lange dabei bleibt und auch immer mal wieder in andre KKs/KS reinschnuppert, merkt man dann doch recht schnell, wie aussagekräftig Gürtel wirklich sind. Das Problem ist auch nicht Taekwondo-spezifisch, selbst BJJ muss scheinbar langsam dran glauben ^^

chi abuser
20-07-2015, 13:10
Die sind in der WTF?

Wieso nicht? WTF-TKD ist immerhin olympisch und entsprechend bringen die ernsthaften Athleten auch die nötigen Attribute mit. Kicks können die sowieso wie kein anderer. Wenn man sich dann mit steigendem Alter mehr und mehr für SV interessiert und auch mal in andere KKs/SV-Systeme reinschaut kann man sich da schon auch was zusammenreimen...

Cillura
20-07-2015, 13:13
Die sind in der WTF?

Das ist ne gute Frage. Die Leute sind aus völlig unterschiedlichen Kampfsportvereinen / -schulen. Keine Ahnung aus welchen Verbänden die Leute sind.

Also 2 sind bei uns aus dem Ort - auf deren Website steht was von ETU ???
2 sind aus Berlin von der Sportschule Choi ... keine Ahnung welchem Verband die angehören - die sind aber absolut top.
Und einer kommt von ganz wo anders, wo ich auch den Name des Vereins nicht kenne. Der studiert bei uns im Ort und kommt halt zum Training zu uns. (Korrektur - habs gefunden - die sind in der ETF)

Nite
20-07-2015, 13:18
Wieso nicht? WTF-TKD ist immerhin olympisch und entsprechend bringen die ernsthaften Athleten auch die nötigen Attribute mit. Kicks können die sowieso wie kein anderer.
Wobei was bei SV gilt beim Thema Wettkampf noch viel mehr zutrifft: Graduierungen sagen nichts über das tatsächliche Können in diesem Bereich aus.

chi abuser
20-07-2015, 13:24
Wobei was bei SV gilt beim Thema Wettkampf noch viel mehr zutrifft: Graduierungen sagen nichts über das tatsächliche Können in diesem Bereich aus.

Für mich für beide Bereiche gleich nichtssagend.

Wundert mich, dass jetzt ausgerechnet die ETF angeführt wird. Vor einigen Jahren haben die immer mal wieder "Europameisterschaften" veranstaltet, die vom Niveau her vllt. grad mal an ne Landesmeisterschaft der DTU rankamen (und nein ich bin kein DTU-Fanboy). Aber klar, gute Sportler gibts in jedem Verband.

Cillura
20-07-2015, 13:32
Also wie gesagt, die Leute die ich kenne haben ein Top-Niveau was das Treten angeht und zwei davon sogar bzgl. SV (bei den andern weiß ich es nicht) Und sie sind in gaaaanz verschiedenen Verbänden. Was sagt das jetzt aus?

Balthus
20-07-2015, 14:05
... dass es auf Trainer und Athleten ankommt ...

Ich war halt auch der Meinung, das Gürtel dafür da sind den Trainingsfortschritt zu erfassen eben um genau eine Vergleichbarkeit (z.B. auf Seminaren) zu haben um grob den Wissensstand der Schüler erfassen zu können.

Wenn sie "nur" zum Sammeln sind ... ist das halt hinfällig. Super athleten und große Nulpen findest du denke ich überall...

chi abuser
20-07-2015, 14:33
Ich war halt auch der Meinung, das Gürtel dafür da sind den Trainingsfortschritt zu erfassen eben um genau eine Vergleichbarkeit (z.B. auf Seminaren) zu haben um grob den Wissensstand der Schüler erfassen zu können.

Trainingsfortschritt in Form von Wissensstand erfassen die Gürtel tatsächlich. Die Schüler kennen mit Gürtel A die Techniken XYZ, sowie deren koreanische Bezeichnung, sowie weitere Theorie, Formen 1 - schlagmichtot.

Aber dass die Schüler wissen, soundso sieht die Technik aus, soundso wird sie ausgeführt, heißt noch lange nicht, dass sie die Technik/Form auch dynamisch/kräftig/schnell/kontrolliert ausführen, geschweige denn das sie eine Idee haben wie man die Technik in einer "echten Auseinandersetzung on the street" sinnvoll nutzen könnte.

Wie willst du denn mit einem Gürtelsystem wirklich zuverlässig den Skill der Schüler anzeigen, wenn jeder Breitensportler einfach so durch die Prüfung gewunken wird, damit auch schön weiter Monatsbeiträge fließen? Gürtel sind Schall und Rauch :cool:

hans-charles
20-07-2015, 17:27
Hallo AlphaFight,

ich möchte Dir auch einige Gedanken zum Thema darlegen.


=AlphaFight;3387664]Angeregt durch die Diskussion über die Gürtelvergabe im BJJ, würde ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen zur Gürtelvergabe im TKD hören. Dabei würde mich vor allem interessieren, ob es Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Stilen gibt.


Um meine Gedanken verständlicher zu machen, zuerst diese Hinweise:

www.traditional-taekwondo.center/

Deutsche Taekwondo Union (http://www.dtu.de)

Taekwondo Garching - Home (http://www.taekwondo-garching.de/)



Wenn Du Dir die Fotos ansiehst die von diesen Taekwondo Verbänden vorgestellt werden, wirst Du überall überragende Techniken sehen.

Daher wäre es wichtig zu erfahren, die von Dir beschriebene WTF- Prüfung, handelte es sich um eine Prüfung für Senioren?
Oder für Menschen mit Behinderung?

Ich würde einfach behaupten, jeder " Wettkämpfer " der oben genannten Verbände, wird Dir Techniken zeigen können. Da wirst Du begeistert sein.
Warum sollte es nicht auch Unterschiede beim Prüfungsablauf und den Leistungen der Prüflinge geben.


Wie seht ihr das? Was habt ihr erlebt (gut wie schlecht)? War wie immer früher alles besser?

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Das ist schon eine seltsame Frage!
Seit Taekwondo er WTF olympisch ist, verleiht das Kukkiwon an besondere Persönlichkeiten , wie beispielsweise dem ICO Präsidenten, auch einen 10, Dan.
Hat nicht auch der russische Präsident höhere Dan-Grade vom Judo, Taekwondo verliehen bekommen?

Ich möchte noch eines nachtragen. Warum wird den Dan-Graden ein so hoher Stellenwert zugesprochen?
Der Chef der ITF der koreanische General Choi Hong-Hi, hatte den 9. Grad.
Lernte in Japan bei Funakoshi der die Gürtelgrade vom Judo übernahm, kam mit dem 2. oder 3. Dan zur Schule Ohdo Kwan und hatte als Präsident der ITF den 9. Dan.

Möchtest Du Dich näher mit dem Taekwondo beschäftigen, gibt es neben dem Training noch die Möglichkeit sich einige Bücher zu kaufen.
Mein Vorschlag:
-Handbuch Taekwondo, Gerd Gatzweiler, meyer&meyer Verlag
viele Informationen über die Geschichte, Prüfungsbestimmungen, usw.
-Taekwondo A step-by-step guide to the Korean art of self-defence,
Master Kevin Hornsey, 6. Dan, mit super Techniken von ihm, Hayley Hudson,
Paul Green, Charlene Mongelard.

- Taekwondo, perfekt von Eric Wagner

Noch einen schönen Tag
hans-charles

Poenix21
21-07-2015, 17:42
Ich hatte mir am Samstag ein Vorführung von einem Örtlichen TKD Verein angesehen(ist wohl WTF)
Ich muss sagen die Kicks sahen für mein laienhaftes Auge gut aus, auser bei einem Kick den ich als Tornado-Kick kenne(kp wie der im TKD heist hier ein Video https://www.youtube.com/watch?v=E4ZE9Ivs9Kc) sah das nicht ganz so glücklich aus(naja schlechten tag kann jeder haben)

Die SV-Vorführung war... etwas besser als auf dem Video aber nicht wesentlich besser. Sind da die Ansprüche wirklich so gering?

Strichmanschgal
25-07-2015, 07:37
Gürtelprüfungen im KKW Taekwondo sind hauptsächlich Beschäftigungstherapie für Breitensportler denen Zweikampftraining zu hart ist. ;)

Diese "SV-Vorführungen" bei Gürtelprüfungen sind übrigens eine deutsche Erfindung, im Kukkiwon Prüfungsprogramm sind sie nicht enthalten.

In Korea darf man den Trainerschein auch erst ab dem 4. Dan machen, das sagt glaube ich alles über den Stellwert des 1. Dan. :rolleyes:

Jedem der gerne kickt würde ich empfehlen mal bei einem DTU / WTF Verein vorbei zuschauen der auch aktiv an Wettkämpfen teilnimmt, dann sollte das Training auch eher so ausschauen:
SUy3CPaNKzU

Ichbinpascal
31-07-2015, 19:13
Angeregt durch die Diskussion über die Gürtelvergabe im BJJ, würde ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen zur Gürtelvergabe im TKD hören. Dabei würde mich vor allem interessieren, ob es Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Stilen gibt.

Ich habe WTF-Prüfungen gesehen, bei denen ich wirklich erschrocken bin. Da standen mein Qualitätsbild einer höheren Graduierung nicht mit dem in Einklang, was die Prüflinge zeigten (Pandea-Dollyo-Chagi auf Kniehöhe, generell eher unbeweglich, wenig Kontrolle über die Bewegungen). Dass so eine Prüfung dann auch nur 20-30 Minuten dauert, sagt auch einiges über die Qualität aus (kann er die früheren Formen und Techniken überhaupt noch? Oder rettet er sich von Gürtel zu Gürtel, einfach indem er nur das neue Programm lernt?)

Wie seht ihr das? Was habt ihr erlebt (gut wie schlecht)? War wie immer früher alles besser?

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Und dann noch als Zusatzfrage: wie geht man mit jemand um, der die Techniken körperlich einfach nicht mehr zeigen kann, z.B. wegen Hüftschaden? Hat der Pech gehabt und kriegt nie nen schwarzen Gürtel? Oder sollte man dann im Einzelfall die Standards senken?




Die Wtf Prüfungen habe ich so nicht mit gekriegt die sind schwerer.... (Meister Pyo Berlin)
Zusatzfrage : Ja da hatten wir neulich nen Fall der Typ hatte kein Schultergelenk... Der Prüfer wollte ihn durchfallen lassen wegen den fauststössen er is dann doch durchgekommen weil der Trainer den Prüfer rechtzeitig informiert hat.

Jevermeister
20-08-2015, 10:44
Hi,
ich habe das bei meinen schülern immer so gehandhabt, dass ich nach Entwicklung geprüft habe.

Kommt also einer rein der von Anfang an sehr artistisch oder gelenkig ist muss er sich trotzdem verbessern wenn er weiter kommen will, tut er das nicht und rut sich auf seinen scheinbar guten Techniken aus wird er nicht weiter kommen.

Ich habe viel mehr respekt vor jemandem, der ungelenkig ist und nicht springen kann, dass aber erlernt und sich entwickelt. Dieser kann dann auch mit höherer Graduierung vor dem Artisten tehen der 540° springen kann.
Im direkten vergleich sieht der entwickelte dann zwar schlechter aus, aber jeder der ihn kennt, weiß wo er her kam und wird das respektieren.

Abgesehen davon macht man das in erster Linie für sich selbst und so lange man sich mühe gibt ist es richtig.

Ich erzähle gerne die Geschichte von einem 12 jährigen Weißgurt der einen so schlechten Muskeltonus hatte, dass er nicht mal eine Minute im Chongul stehen konnte, jetzt kann er sein Bein eine Minute im Yopchagi auf Kopfhöhe halten und kann sich konzentrieren, auch wenn die anderen Kinder oft noch über ihn lachen und sich fragen warum der Geprüft wird usw ist er doch viel erfolgreicher als sie und da er das weiß wie er sich entwickelt hat ist er mit sich im Reinen und fühlt sich wohl und ich bin sehr stolz auf ihn.

Mein alter Meister hat das früher auch so gesehen aber mittlerweile schenkt er Gefälligkeitsprüfungen und verteilt seine selbstgemalten Urkunden an die größten Schleimer und tollsten Frauen und da er kaum noch Training leitet sieht er die Entwicklung nicht mehr und prüft nur noch aktuellen Status und da fallen solche Leute durchs raster.

Darum bin ich unter anderem da weg.

Ich selber bin vielleicht auch nicht das was man von einem Schwarzgurt erwartet, habe n kaputtes knie und kann keinen Salto und kicke nicht besonders schnell aber ich gebe immer alles was ich kann und arbeite dran und das ist meines Erachtens nach das was zählt.

Gruß aus Kiel

Nie-Kai
18-09-2015, 09:24
Hi,
ich habe das bei meinen schülern immer so gehandhabt, dass ich nach Entwicklung geprüft habe.



Ich selber bin vielleicht auch nicht das was man von einem Schwarzgurt erwartet, habe n kaputtes knie und kann keinen Salto und kicke nicht besonders schnell aber ich gebe immer alles was ich kann und arbeite dran und das ist meines Erachtens nach das was zählt.



Ich trainiere in einer sehr kleinen Schule mit einer großartigen Meisterin, die sich für jeden Schüler Zeit nimmt und individuelle Gegebenheiten eines jeden berücksichtigt.
Das macht sie bei den Kleinen und bei uns Erwachsenen auch. Sie hat recht hohe Ansprüche und ihr ist wichtig, dass jeden seinen Gurt steht.

Ich habe verschiedene Vereine im Laufe meines Lebens durch und muss ganz ehrlich sagen, dass ich viel Schmuh gesehen habe. Angefangen, als Kind, bei einem engagiertem Judo Trainer, hin zu einem narzisstischen Kung Fu und Karate Lehrer, bei dem nur wichtig war viele hochgraduierte durchzuziehen. Gefolgt von einem desillusionierten 6. Dan im WTF TKD, der leider das gleiche gemacht hat.
Mein gewonnener Eindruck (außer beim Judo TRainer) ist auch der hier viel beschriebene: Gürtel um jeden Preis. Scheinbar und gerade im TKD sehr verbreitet. Ich habe bei einem qualitativ guten (aber mehr als zweifelhaftem) Verein über fast fünf Jahre Kickboxen trainiert und ganz besusst keine Prüfungen abgelegt - was aber auch damit zu tun hat, dass ich persönlich es lächerlich finde beim (Kick-)Boxen Gürtelprüfungen abzulegen. Aber auch da trotz des recht wertigen Trainings Gürtel, Gürtel, Gürtel .... (war wohl auch ne nette Einnahmequelle)

Zurück zum TKD heute. In unserer Schule ist es sogar vorgekommen, dass unsere Meisterin Neuaufnahmen mit höheren Gürteln runtergradiert hat, als Vorraussetzung von ihr trainiert zu werden.
Ich selber habe einige körperliche Defizite (Sprunggelenk, Schulter, Rücken), die mir nicht mehr erlauben wie mit 20 oder 30 durch die Gegend zu springen, aber auch ich stehe meinen Gurt und trainiere immer weiter um auch die nächsten ordentlich zu stehen.
Persönlich wünsche ich mir, dass mehr Schulen und Vereine, speziell im TKD sich wieder auf Qualität besinnen und sehe es wohl auch wie Du. Geben was man kann ist das was zählt, und dabei jeden inidividuell nach Fähig- und Fertigkeiten sehen.

Drax
25-09-2015, 18:15
Wenn ich hier so lese, was gepostet wurde, gehen mir die Nackenhaare hoch!
TKD ist Breitensport: Das mag durchaus stimmen, aber auch im Breitensprot werden bestimmte Leitungen gefordert. Ja, es gibt solche und solche. Aber dieses "Alle über einen Kamm scheren" weil es einige gibt, dir durch das Raster fallen. ist doch wohl das letzte. Damit verurteilt ihr jeden, der ernsthaft seine KK betreibt.
Schon mal was von "Gauß'scher Glockenverteilung" gehört?
Diese Wahrnehmung rein auf das TKD zu beziehen ist einfach nur dumm!
Bei mir sind schon Leute aufgeschlagen die aus dem Karate kamen und nicht einen Fuß vor den anderen setzen konnten! Muss ich jetzt davon ausgehen, dass Karate schlecht ist? - Natürlich nicht!
Dieselben Leute sind mittlerweile hervorragende Taekwondoin mit herausstechender Technik!
Das ganze Gerede ist genauso ein Blödsinn, wie wenn jemand sagt "Taekwon-Do eignet sich nicht zur SV"!

Taekwon-Do ist SV, denn dass war und ist der Sinn der Sache!

Das es Vereine/Schulen gibt, die sich dem Wettkampf verschrieben haben - na und!
Taekwon-Do bietet jedem etwas - und die wenigsten betreiben es solange, bis sie alle Facetten dieser KK begriffen haben.
Meine Schüler bekommen nichts geschenkt und ich schaue mir jeden sehr genau an, bevor er /sie eine Zulassung zur Prüfung (Kup/DAN) von mir erhalten. Das gefällt sicher nicht jedem und ich habe den ein oder anderen dadurch verloren. Das schert mich aber wenig.
Und wenn jemand mit körperlichen Einschränkungene zu mir kommt, dann wird das Training und die Technik angepasst! Ich kann an einem fast 60 jährigen mit Herz- und Rückenproblemen der TKD erlernen möchte nicht die gleichen Anforderungen wie an einen 17 jährigen stellen. Aber dann liegt es als mir als Lehrer ihn zu schulen und das zu beurteilen und zu bewerten.

Also überlegt demnächst, was ihr hier so postet und seid erst mal lange genug dabei um irgendwelche unqualifizierten Urteile zu fällen.
Arnold Rieser
7.DAN Taekwon-Do

Wer möchte, darf jederzeit bei mir vorbeischauen und mitmachen!
Adresse per PN oder mal Google beanspruchen!

Silberpfeil
25-09-2015, 18:56
"Bei mir sind schon Leute aufgeschlagen die aus dem Karate kamen und hervorragende Technik hatten! Muss ich jetzt davon ausgehen, dass Karate gut ist? - Natürlich nicht!" (Änderungen durch Autor)

=> Das ganze funktioniert andersrum genauso auch. Taekwondo ist auch nur ein Stilast des Karate. Nur weil einige Zweige SV-fähig sein mögen, ist es nicht der ganze Stamm. Man muss schon hinter die Kulissen sehen können, um zu erkennen, was man trainieren will und wohin es einen führen wird.

Nie-Kai
26-09-2015, 20:22
Meine Schüler bekommen nichts geschenkt und ich schaue mir jeden sehr genau an, bevor er /sie eine Zulassung zur Prüfung (Kup/DAN) von mir erhalten. Das gefällt sicher nicht jedem und ich habe den ein oder anderen dadurch verloren. Das schert mich aber wenig.
Und wenn jemand mit körperlichen Einschränkungene zu mir kommt, dann wird das Training und die Technik angepasst! Ich kann an einem fast 60 jährigen mit Herz- und Rückenproblemen der TKD erlernen möchte nicht die gleichen Anforderungen wie an einen 17 jährigen stellen. Aber dann liegt es als mir als Lehrer ihn zu schulen und das zu beurteilen und zu bewerten.



Das ist doch genau so, wie es sein sollte. Leider gibt es auch Ausnahmen (auf Schulen und Vereine bezogen. Stichwort Mc Dojo). Man könnte sicher die Frage auch in Bezug auf die Gürtelvergabe im Karate, etc. stellen (da wird es die Ausnahmen genau so geben) , aber ich denke der Topiceröffner wollte genau auf eben diese Ausnahmen raus. So hab ich das jedenfalls wahrgenommen.

Tyrdal
27-09-2015, 08:19
Ich glaube leider ist Drax die Ausnahme.

Droom
27-09-2015, 11:47
Aber wenn man lange dabei bleibt und auch immer mal wieder in andre KKs/KS reinschnuppert, merkt man dann doch recht schnell, wie aussagekräftig Gürtel wirklich sind. Das Problem ist auch nicht Taekwondo-spezifisch, selbst BJJ muss scheinbar langsam dran glauben ^^
Das im BJJ zählt nicht, das sind nahezu alles nur Leute gewesen die sich selber die Gürtel verliehen haben ;)

Drax
27-09-2015, 17:45
Ich kenn auch einige andere gute TKD Lehrer. Albert Fehler von den Taekwon-Do Sportfreunden Hamborn 07 z.B.

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Vagabund
28-09-2015, 14:15
Fragen wir doch mal anders herum:

In welcher Kampfkunst gibt es ein durchgängig hohes Gürtel-Niveau?

Ich habe in Vereinen aller möglichen Kampfkünste, die ich als Gast eine kurze zeitlang trainiert habe, niedrige Niveaus angetroffen, aber natürlich auch hohe. Das ist kein taekwondospezifisches Phänomen.

AlphaFight
28-09-2015, 14:30
Fragen wir doch mal anders herum:

In welcher Kampfkunst gibt es ein durchgängig hohes Gürtel-Niveau?
Sehr schöne Frage. Da meine initiale Beobachtung (selbst + Youtube) lediglich auf WTF TKD basierte, hoffte ich, dass hier herauskommt, dass im KJH TKD das Niveau durchgehend hoch ist - wohlgemerkt, hoffte ich, ich kenne nur einen Typen persönlich, der das macht, aber der schwärmt die ganze Zeit.

Mal sehen, was die anderen hier so sagen.

Nite
28-09-2015, 22:09
... hoffte ich, dass hier herauskommt, dass im KJH TKD das Niveau durchgehend hoch ist - wohlgemerkt, hoffte ich, ich kenne nur einen Typen persönlich, der das macht, aber der schwärmt die ganze Zeit.

Warum sollte es im KJH anders laufen als bei anderen Verbänden?

AlphaFight
28-09-2015, 22:43
Warum sollte es im KJH anders laufen als bei anderen Verbänden?
Vielleicht ist es weniger dem Breitensport zugewandt? Weiß es nicht, deshalb frage ich ja. Ich bin der Meinung, dass die Öffnung hin zum Breitensport im WTF TKD verantwortlich für die große Qualitätsstreuung ist.

Nite
28-09-2015, 23:02
Vielleicht ist es weniger dem Breitensport zugewandt? Weiß es nicht, deshalb frage ich ja. Ich bin der Meinung, dass die Öffnung hin zum Breitensport im WTF TKD verantwortlich für die große Qualitätsstreuung ist.
Ich glaube ich habe eine andere Auffassung von Breitensport, aber ich halte KJW durch das Wegfallen der Wettkämpfe noch und generelles 0-kontakt-Training für wesentlich breitensportorientierter als WTF-TKD.

"TKD bietet jedem etwas" so wie Drax es ausgedrückt halte halte ich hierbei für Fluch- und Segen zugleich, auch wenn ich sage dass TKD für fast jeden etwas bietet. Ich habe das was ich suche beispielsweise im TKD nicht mehr gefunden.

AlphaFight
29-09-2015, 08:25
Ich glaube ich habe eine andere Auffassung von Breitensport, aber ich halte KJW durch das Wegfallen der Wettkämpfe noch und generelles 0-kontakt-Training für wesentlich breitensportorientierter als WTF-TKD.
Was ich so vom KJH TKD sehe (Bekannter, Youtube), ist schon, dass die ganz schön Leistung bringen. Nur halt keine Wettkampfleistung, sondern eher akrobatisch.

Huangshan
29-09-2015, 09:05
In welcher Kampfkunst gibt es ein durchgängig hohes Gürtel-Niveau?


Nun je mehr eine Kampfkunst/sport zum Breitensport wird desto mehr sinkt oft das Niveau.

In früheren Zeiten haben z.B. Lehrer sich Schüler ausgesucht und nur vertrauenswürdigen,fähigen..... Inneren Schülern wurde das gesamte System gezeigt .(Aussieben,Qualitätssicherung....)

Durch die Kommerzialisierung wird fast Jeder Schüler genommen da Rechnungen,Lebensunterhalt,Mieten.... bezahlt werden müssen.


Mac Dojang/Dojo/Kwoon..... sind oft für niedriges Niveau verantwortlich.

https://www.youtube.com/watch?v=QWzAEXm9ltI

Vagabund
29-09-2015, 10:33
Nun je mehr eine Kampfkunst/sport zum Breitensport wird desto mehr sinkt oft das Niveau.

In früheren Zeiten haben z.B. Lehrer sich Schüler ausgesucht und nur vertrauenswürdigen,fähigen..... Inneren Schülern wurde das gesamte System gezeigt .(Aussieben,Qualitätssicherung....)

Durch die Kommerzialisierung wird fast Jeder Schüler genommen da Rechnungen,Lebensunterhalt,Mieten.... bezahlt werden müssen.


Mac Dojang/Dojo sind oft für niedriges Niveau verantwortlich.

https://www.youtube.com/watch?v=sNIlor4qV7w

https://www.youtube.com/watch?v=QWzAEXm9ltI

Diese "früheren Zeiten" sind aber gaaaanz lang her ;)

Außerdem gab es das nur in manchen Kampfkünsten und m. W. auch nur in China. Die Unterscheidung "innerlich/äußerlich" ist typisch chinesisch und taucht weder in Korea noch in Japan auf. In Korea konnte jeder Kampfsport machen und lernte, falls er erwachsen genug war, irgendwann die "höheren" Techniken (welche im Falle des Taekkyon einfach nur die brutaleren und somit eigentlich einfacheren sind).

Breitensport ist aber auch auf hohem Niveau möglich. Das zeigen einige Vereine (auch im WTF Taekwondo), in denen durchweg hervorragende Schwarzgurte trainieren. In anderen Vereinen haben die Schwarzgurte ein niedrigeres Niveau. Ich denke, es hängt ganz vom Leiter des jeweiligen Vereins / der jeweiligen Schule ab. Das ist in Korea übrigens nicht anders, auch dort habe ich Taekkyon-Schulen (Vereine gibt es da ja nicht) gesehen, in denen alle unglaublich gut waren und andere, in denen sie unglaublich schlecht waren.

Im KJH TKD könnte das Niveau tatsächlich ziemlich hoch sein. Kommt mir jedenfalls so vor. Da eifern ja auch alle dem Übervater nach, das hat wiederum fast sektenartige Züge. Die Trainer sprechen sogar manchmal während des Trainings mit Kwons koreanischem Akzent, selbst wenn sie Deutsch als Muttersprache haben. Das fand ich wirklich skurril.

Huangshan
29-09-2015, 10:40
Am Ende liegt es oft am Lehrer(Schule) wie hoch das Niveau ist.


Es gibt z.B. noch immer einige Kampfkünste, die das alte Lehrsystem anwenden.

Im trad. japanischen Koryu Bujutsu gibt es auch das Innere Schüler System.(siehe Keppan/Bluteid)

In den chin. Stilen wird man z.B. durch Zeremonien(Bai Si Lai /Bai Shi (Teezeremonie)....) zum Inneren Schüler


Im Okinawa Karate gab es auch ein ähnliches System.

AlphaFight
29-09-2015, 10:49
Da eifern ja auch alle dem Übervater nach, das hat wiederum fast sektenartige Züge. Die Trainer sprechen sogar manchmal während des Trainings mit Kwons koreanischem Akzent, selbst wenn sie Deutsch als Muttersprache haben. Das fand ich wirklich skurril.
Ohne respektlos gegenüber Meister Kwon klingen zu wollen, aber er hat eine gewissen Art von einem Bein auf das andere zu "wackeln" wenn er umhergeht. Weiß nicht, ob das altersbedingt ist oder nicht, aber diese Art zu gehen habe ich auch bei einigen seiner Schüler gesehen... ;)

Huangshan
29-09-2015, 11:27
Wie ist die Situation um die Gürtelvergabe,Niveau in Korea?

Nite
29-09-2015, 15:18
Im KJH TKD könnte das Niveau tatsächlich ziemlich hoch sein. Kommt mir jedenfalls so vor.
Da sind wir wieder bei der Problematik bei einem System wie TKD: hohes Niveau in was?

Vagabund
30-09-2015, 19:24
@Nite: Du hast völig recht. Ich dachte an die Ausführung der Techniken, aber das sagt natürlich noch nichts (oder zumindest nicht viel) über die Zweikampffähigkeit aus.

@AlphaFight: Da muss ich echt schmunzeln. Genau, auch der Gang (nam) Style wird imitiert.

@Huangshan: In Korea trainieren auch hauptsächlich Grundschüler TKD (und alle anderen KK). Man schickt seine Kinder wegen der Erziehung zum Training. Als Jugendliche wechseln die meisten Jungs dann zu modernen Ballsportarten, v.a. Baseball ist in Korea sehr populär. In den KK-Schulen trifft man nach den Kinderkursen am Abend immer vergleichsweise wenige Erwachsene, die - genau wie hier - die jeweilige KK zumeist als Ausgleich zum Arbeitsleben betreiben.
Also ähnlich wie in China, außer dass es viel mehr (Hoch-)Leistungssportler gibt. Du kannst TKD auch an vielen kor. Unis studieren.

@alle: Wir sind uns also recht einig, dass das Gürtelniveau in praktisch allen Kampfkünsten durchwachsen ist, oder? In allen Kampfkünsten gibt es Spitzenathleten, aber ein durchgängig hohes Niveau habe ich noch nirgends gesehen.

Teslaron
30-09-2015, 22:20
Im Normalfall hat man in jeden Verein das komplette Spektrum an Könnern und Nicht-Könnern.

Die wenigsten hier im Forum werden in der Lage sein, dass sie sich ihre Sportler aussuchen können, bzw ausschliesslich (mit) handverlesene(n) Spitzenatlethen trainieren dürfen.

Zudem ist man doch froh um jeden der kommt und seine Mitgliedbeiträge bezahlt.....sonst könnte man mit den Leistungsträgern auch auf gar keins der immer teurer werdenden Turniere mehr fahren

AlphaFight
30-09-2015, 23:10
Im Normalfall hat man in jeden Verein das komplette Spektrum an Könnern und Nicht-Könnern.

Ja, klar. Aber die Frage hier ist doch, ob man denen allen irgendwann den schwarzen Gürtel umbindet oder sagt "Bis hier her und für mehr reicht es bei dir leider nicht".

Nite
30-09-2015, 23:30
Ja, klar. Aber die Frage hier ist doch, ob man denen allen irgendwann den schwarzen Gürtel umbindet oder sagt "Bis hier her und für mehr reicht es bei dir leider nicht".
Damit sind wir wieder bei der Frage was der schwarze Gürtel im Taekwondo aussagt: die "Meisterschaft" oder das Ende der Grundschule?
Ich tendiere im TKD zu letzterem (im BJJ beispielsweise sehe ich es wieder anders)

Huangshan
04-10-2015, 11:13
Da koreanisches Karate (Taekwondo) sich früher u.a am Karate,Budo orientiert hat , hier eine Budo-Gürtel,Titel Definition.



Das Dan-System

Erreicht ein Karateka die Stufe des ersten Dan (Schwarzgurt - Kuro-Obi), so wird oft angenommen, daß er nun die Kampfkunst gemeistert hat. Dies ist aber grundlegend falsch, da der erste Dan nur anzeigt, daß der Schüler die technischen Grundlagen gemeistert hat. Er ist nun bereit die Shu-Stufe zu verlassen und sich mit dem Geist des Budo zu befassen. Es gibt einen einfachen Satz, der diesen Sachverhalt deutlich wiedergibt.


Shotokan Grundlagen - Gürtelrangsystem (http://www.karate-do.de/htdocs/ger/allgemeines/guertel.html)

Wenn die Grade von Lehrern,Organisationen... nach strengen Richtlinien vergeben würden, so gäbe es keine Diskussionen um Sinn/Unsinn.

Leider sieht es in der Realität anders aus.(Money makes the world go round.)

Moog
04-10-2015, 16:12
Da koreanisches Karate (Taekwondo) sich früher u.a am Karate,Budo orientiert hat , hier eine Budo-Gürtel,Titel Definition.

Gürtelprüfungen sind immer ausschließlich technische Prüfungen. Die geistige Reife sowie die Einstellung zu bestimmten Themen ist nicht prüfbar und deshalb nirgendwo Bestandteil einer Prüfung. Bei Okinawa-Karate habe ich immer das Gefühl, dass die Meister von der Lehre her Mahatma Gandhi nacheifern, ihre Schüler körperlich aber eher in Richtung John Rambo trainiert werden. Die Okinawa-Mentalität ist historisch begründet. Ich persönlich kann dazu keinen Zugang finden. Für Europäer und Amerikaner ist Kampfkunst oder in erster Linie Sport und keine Lebenseinstellung. Da die körperliche Leistungsfähigkeit vor dem vierzigsten Lebensjahr den Höhepunkt erreicht, sollte der höchste Grad in diesem Alter erreichbar sein, sofern man in jungen Jahren angefangen hat. Graduierungen ohne Leistungsprogression sind überflüssig.

Vagabund
05-10-2015, 19:48
Gürtelprüfungen sind immer ausschließlich technische Prüfungen. Die geistige Reife sowie die Einstellung zu bestimmten Themen ist nicht prüfbar und deshalb nirgendwo Bestandteil einer Prüfung. Bei Okinawa-Karate habe ich immer das Gefühl, dass die Meister von der Lehre her Mahatma Gandhi nacheifern, ihre Schüler körperlich aber eher in Richtung John Rambo trainiert werden. Die Okinawa-Mentalität ist historisch begründet. Ich persönlich kann dazu keinen Zugang finden. Für Europäer und Amerikaner ist Kampfkunst oder in erster Linie Sport und keine Lebenseinstellung. Da die körperliche Leistungsfähigkeit vor dem vierzigsten Lebensjahr den Höhepunkt erreicht, sollte der höchste Grad in diesem Alter erreichbar sein, sofern man in jungen Jahren angefangen hat. Graduierungen ohne Leistungsprogression sind überflüssig.

...was mich immer wieder zu dem Punkt bringt, ein Graduierungssystem generell für überflüssig zu halten.

Was bringt es schon? In allen möglichen anderen Sportarten und "Betätigungen" geht es auch ohne. Außerdem ging es in der vormodernen Zeit (also etwa vor 1900) in Ostasien auch wunderbar ohne. Es ist doch nichts weiter als eine plakative Vereinfachung, eine Art Schubladendenken.

Selbst die staatlichen Abschlüsse (Abitur, Master, Dr. etc.) sind oft nicht miteinander vergleichbar. Aber während man im Bildungssystem offenbar nicht ganz ohne solche Abschlüsse auskommt, sind sie im Kampfkunstbereich eigentlich nicht nötig. Trainerlizenzen sind davon ausgenommen, da gibt es aber auch nicht diese überhöhten "Meister"-Anforderungen.

Sebastian Conrads
01-11-2015, 13:43
Also wenn das eine Danprüfung war na dann.....!
Ich selbst habe letztes Jahr meinen 1. Dan in Hapkido gemacht.
Also was die da abliefert ist nur traurig.
Als rotschwarzgurt zum Kopf treten wenn man sich aus einer Umklammerung befreit oder bei Haarefassen?
Die macht ja fast nur lösen treten,lösen treten und das wo der Gegner Mann an Mann oder besser gesagt Frau an Frau steht.
Da hat man doch kaum Platz um hohe Techniken zu machen.
Da sollte man lieber kurze kräftige Techniken machen.
Und selbst ich (kann sehr hoch treten.) würde bei SV nie zum Kopf treten.
Denn bekommt der Gegner dann das Bein zu fassen oder macht eine Gegentechnik.
Na dann....!

AlphaFight
01-11-2015, 15:26
Also wenn das eine Danprüfung war na dann.....!
Ich selbst habe letztes Jahr meinen 1. Dan in Hapkido gemacht.
Also was die da abliefert ist nur traurig.
Als rotschwarzgurt zum Kopf treten wenn man sich aus einer Umklammerung befreit oder bei Haarefassen?
Die macht ja fast nur lösen treten,lösen treten und das wo der Gegner Mann an Mann oder besser gesagt Frau an Frau steht.
Da hat man doch kaum Platz um hohe Techniken zu machen.
Da sollte man lieber kurze kräftige Techniken machen.
Und selbst ich (kann sehr hoch treten.) würde bei SV nie zum Kopf treten.
Denn bekommt der Gegner dann das Bein zu fassen oder macht eine Gegentechnik.
Na dann....!

WTF TKD und Selbstverteidigung ist ein ganz trauriges Kapitel...

Jevermeister
08-12-2015, 10:36
Das alte leidige Thema.

Meine alte schule hatte eigentlich immer ein sehr hohes Niveou bei gürtelprüfungen. Zumal immer der Großmeister kam und mein Lehrer sich vor seinem Lehrer halt nicht blamieren wollte. Von Daher waren die Prüfungen recht hart und die Schüler sehr gut vorbereitet.
Als es dann zum Streit im Verband kam und der Schulleiter sich von ganz oben die Erlaubnis geholt hatte selsbt zu prüfen ging es steil bergab, erst war mir das garnicht aufgefallen. Aber jetzt, da ich die schule gewechselt habe sieht man das sehr deutlich.

Er prüft halt leute nach persönlichem Nutzen für Ihn und die Ja Sager usw. Ganz Bitter ist die Tatsache, dass er seine Freundin nach knapp 4 Jahren TKD zum 1. Dan geprüft hat, nettes Mädel, gute Technik, aber da gehört meines Erachtens nach mehr dazu.

Natürlich soielt bei dieser Erkenntnis mein Ehrgeiz eine Rolle, ich hab etwas länger gebrauucht. Weiß aber dass meine Prüfungen alle ordentlichw aren, von Großmeistern abgenommen und alle Mindestabstände und Zeiträume weit erfüllt, so dass ichs tolz drauf sein kann. Was nützt mir ein Gurt wenn er nicht das Wert ist was er wert sein soll.

Besonders bitter ist in diesem Fall, dass er gar keine Prüfungen größer 3. Kup abnehmen dürfte und alle anderen Systemschulleiter sagen, dass sie diese Grade nicht anerkennen werden. Traurig für die Leute, zumal er sie total isoliert, keine Lehrgangsbesuche, keine Turniere und sonstige Interschul Aktivitäten.

Letztendlich kann man keine zwei Leute der gleichen Graduierung vergleichen aber man sollte als Prüfer immer ehrlich zu sich selbst sein. Hat der Schüler sich das verdient, und kann ich das vor meinen eigenen Standards rechtfertigen? Dazu zählen viele faktoren: Alter, Talent, körperliche Leiden, Zeit neben dem Beruf etc etc.

Kein einfaches Thema, wer weiß wo die Dame aus dem Video her kam, leider wurde sie wohl nie wirklich reflektiert, das tut ein schlechter Meister seinen schülern halt auch an wenn er ihnen Graduierungen schenkt.

jMeister

freakyboy
08-12-2015, 10:44
Ganz Bitter ist die Tatsache, dass er seine Freundin nach knapp 4 Jahren TKD zum 1. Dan geprüft hat, nettes Mädel, gute Technik, aber da gehört meines Erachtens nach mehr dazu.

Ohne Hintergrundwissen ist dies nicht wirklich aussagekräftig. Wenn jemand 4-5x pro Woche trainiert. Warum nicht? Für jemanden, der nur 1-2x pro Woche trainiert, wäre das schon schnell.

Ein 1. Dan bedeutet für mich nicht, dass er ein "Meister" ist. Für mich ist ein 1. Dan jemand, der die Grundlagen so gut verstanden hat, dass er selbständig trainieren und diese Grundlagen weitergeben kann. Nicht mehr und nicht weniger :)

ageri
08-12-2015, 11:11
WTF TKD und Selbstverteidigung ist ein ganz trauriges Kapitel...

Stimmt. Aber so traurig wie in dem Video muss es nicht sein. Sorry, aber das hat echt nur Anfängerniveau

Jevermeister
08-12-2015, 11:46
Ein 1. Dan bedeutet für mich nicht, dass er ein "Meister" ist. Für mich ist ein 1. Dan jemand, der die Grundlagen so gut verstanden hat, dass er selbständig trainieren und diese Grundlagen weitergeben kann. Nicht mehr und nicht weniger :)

Ja diese aussage stütze ich mittlerweile auch.
Damals hab ich das noch anders gesehen, da war ich auch total auf Linie und alles war ganz toll. Jetzt im nach hinein weiß ich, dass die Farbe nur das ist was man selsbt draus macht und ich wünschte ich hätte weniger ehrgeiz darauf zu pfeifen. :-)

Mein ehemaliger Lehrer lehrt aber weiterhin diese Lehre vom Do usw usf und seine Schüler verehren diese Schwarzgurte natürlich dementsprechend und werden mangelhaft trainiert. Es tut richtig weh zu sehen wie meine ehemaligen Mitschüler verkümmern weil sie nicht mehr richtig trainiert werden.

Ich habe damals auch die Danträger für Halbgötter gehalten, jetzt wo ich selber höher graduiert bin weiß ich auch, dass das eigentlich nichts bedeutet und alle nur mit Wasser kochen. Sondern nur das Training was man dafür gemacht hat definiert was man kann.

Nichtsdestoweniger macht es Spaß und all den Narzissmus mal beiseite ist es eine gute Freizeitbeschäftigung. Und ich handhabe das eher so: Leben und leben lassen. Ich helfe wo ich kann und konzentrier mich son st auf mein eigenes Training.

jMeister

JanX
08-12-2015, 20:59
Nachdem ich mir die gesamte Diskussion noch einmal von vorne bis hinten durchgelesen habe, kommen mir dazu mehrere Gedanken:
Gürtelprüfungen sind auch für mich die Feststellung des Erlenens der Technik
Dan heißt nicht Meister. Bei uns darf man mit Dan eigenständig das Training leiten. Aber Meister ist man frühestens mit dem 4. Dan. Was aber immer noch nicht heißt, das man perfekt ist! Aaber auch dann heißt es weiter lernen und entwickeln.
Es ist manchmal erschreckend, was manche Schüler zu einer Prüfung abliefern. Und da mit auch durchkommen. Aber das ist nicht die Allgemeinheit. Die große Mitte macht das ganz ordentlich. Einige wenige sind unterdurchschnittlich, einige wenige sind überdurchschnittlich.
Ich selber habe eine ganze Reihe körperliche Hindernisse. So ziemlich alle altersbedingt - Verschleiß halt. Ich kann konditionell und in der Schnelligkeit nicht mit dem Jungvolk mithalten. Aber im Kopf bin ich reifer, und kann daher vieles darüber wett machen. Und mehr Verständnis für Bewegungsabläufe und Technik haben. Für mich sind da die Gürtelprüfungen eine Bestätigung, das ich mich doch nciht ganz so blöd anstelle. Auch wenn ich genau weiß, das die Prüfer im Wissen um meine körperlichen Probleme manchmal etwas nachsichtiger sind. Wenn die sehen daß das alles ist was ich erreichen kann, dann akzeptieren die das (meistens).
Technik ist nicht alles. Aber ob der Kampfsport-Schüler auch charakterlich wächst, das ist zu einem guten Teil alleine seine Sache. In einer guten Schule wird versucht werden, ihm auch das nahe zu bringen. Ich kenne Schulen, wo Charaktereigenschaften abgefragt werden. Naja, die Schüler lernen Antworten auswendig, drehen sich um, und verstoßen sofort gegen das was sie gerade gesagt haben. Soll der Meister die deswegen rausschmeißen?
Es gibt Schulen oder Vereine, die auf traditionelle Werte achten. Und es gibt welche, die das einfach nur als Sport sehen, oder als Freizeitbeschäftigung. Wie soll man da die Kenntnisse und die Ausführung miteinander vergleichen? Ist nur das tradionelle das einzig Wahre, oder ist es gut das viele es überhaupt versuchen, auch wenn eben nicht so stringent?
Just my 2 Cent ...

Jevermeister
09-12-2015, 09:53
Nachdem ich mir die gesamte Diskussion noch einmal von vorne bis hinten durchgelesen habe, kommen mir dazu mehrere Gedanken:
...
Just my 2 Cent ...


find ich gut!

samabe
09-12-2015, 15:20
Bei uns darf man mit Dan eigenständig das Training leiten.


Das find ich aber sehr negativ.
Zum Trainerdasein gehört für mich eine ordentliche Trainerausbildung mit einer vom DOSB anerkannten Lizenz.

Ne Gürtelprüfung hat für michts mit einer Lehrbefähigung zu tun

Nite
09-12-2015, 22:22
Zum Trainerdasein gehört für mich eine ordentliche Trainerausbildung mit einer vom DOSB anerkannten Lizenz.

Und was machen dann all die TKD'ler die nicht im DOSB sind?

Metal
09-12-2015, 23:58
Und was machen dann all die TKD'ler die nicht im DOSB sind?

Jap. Es gibt ja auch TKD Trainer die nicht in der DTU sind und den allgemeinen DOSB Übungsleiterschein haben. Das ist ja sicherlich nett wenn die zusammen mit Volleyball- und Turnlehrern zusammen Lehrgänge absolviert haben, aber über die Fähigkeiten Taekwondo zu vermitteln sagt eine DOSB Lizenz nichts aus.

Ich habe allerdings auch schon gute Trainer mit der allgemeinen DOSB Übungsleiterlizenz getroffen, genauso wie gute Trainer mit der DTU/DOSB Lizenz oder Leute die den Kukkiwon Intructors Course absolviert haben.

samabe
10-12-2015, 05:55
Die Trainer-Lizenz der DTU ist vom DOSB anerkannt.

Wenn man ansonsten die allgemeine Übungsleiterlizenz "macht" ist das sehr wohl eine Grundlage (z.B. Ontogenese, Biomechanik, Methodik etc.) auf die man dann das TKD-spezifische Wissen aufbauen kann.

Aber alleine eine Graduierung hat nichts mit der Fähigkeit, Training zu leiten, zu tun.

Henne X
10-12-2015, 13:52
Was ist eigentlich mit den Schulen, die nicht der DTU angegliedert sind?!? :gruebel:

Nite
10-12-2015, 14:10
Was ist eigentlich mit den Schulen, die nicht der DTU angegliedert sind?!? :gruebel:
Eben.
Die DTU hat nämlich keinen Alleinvertretungsanspruch für das TKD in Deutschland, auch wenn dass das Selbstverständnis der DTU ist. Und alles außerhalb der DTU kommt auch ohne DOSB-Lizenzen ganz gut klar

Luxman
05-01-2016, 18:44
https://www.youtube.com/watch?v=D6BlRv5681w

Ich hatte zwar erst eine TKD Trainingseinheit, aber das im Video gezeigte schaff ich auch.

freakyboy
05-01-2016, 19:07
Mit so einer Frau an seiner Seite bräuchte man auf der gefährlichen Straße keine Angst mehr haben :D

Allround Fighting
05-01-2016, 19:10
Und er ist weg

Allround Fighting
05-01-2016, 19:13
https://www.youtube.com/watch?v=-WoXkWR-Ymg

Der Sparring teil der selben Prüfung:D
Hat jemand ne Ahnung warum die Frau schon vor Beginn des Kampfes so schreit?:ups:
Ist die in ne Reiszwecke getreten oder was?

Edit: man beachte vorallem die Szene bei 0:36

theos
05-01-2016, 20:15
https://www.youtube.com/watch?v=-WoXkWR-Ymg

Der Sparring teil der selben Prüfung:D
Hat jemand ne Ahnung warum die Frau schon vor Beginn des Kampfes so schreit?:ups:
Ist die in ne Reiszwecke getreten oder was?

Edit: man beachte vorallem die Szene bei 0:36

Die hat doch die Prüfung wohl nicht bestanden, oder?
Braucht man beim TKD ein Mindestgewicht für gewissene Gürtel ? :D
0:38 HAHAHAHAHHAA :D

theos
05-01-2016, 20:17
Ne jetzt ernsthaft? Die hat nen roten Gürtel? Das ist gleich unter dem Schwarzen?
Da kann meine Oma bessere Kicks...

AlphaFight
05-01-2016, 21:27
https://www.youtube.com/watch?v=-WoXkWR-Ymg

Der Sparring teil der selben Prüfung:D
Hat jemand ne Ahnung warum die Frau schon vor Beginn des Kampfes so schreit?:ups:
Ist die in ne Reiszwecke getreten oder was?

Edit: man beachte vorallem die Szene bei 0:36
Genau wegen solchen Darbietungen habe ich den Thread eröffnet.

theos
05-01-2016, 21:28
Genau wegen solchen Darbietungen habe ich den Thread eröffnet.

Jetzt mal ernsthaft, sojemand hat den 2. höchsten Gürtel im TKD? Oder irr ich mich da?
Ich hab ja schon viel peinliches im Karate gesehen, aber ich dachte im TKD wär das ernsthafter

Black_Knight
05-01-2016, 21:30
Jetzt mal ernsthaft, sojemand hat den 2. höchsten Gürtel im TKD? Oder irr ich mich da?
Meiner Meinung nach werden Gürtel sehr überbewertet.

theos
05-01-2016, 21:32
Meiner Meinung nach werden Gürtel sehr überbewertet.

Mir sind Gürtel egal ich hab keinen. Nur einen von Hermès der reicht.
Ich fand das lediglich interessant wie sehr das Niveau variieren kann zwischen verschiedenen KS und verschiedenen Kämpfern mit dem selben Gürtel.
Für aussenstehende repräsentiert ein Gürtelträger ja ein bestimmtes Fähigkeitslevel und bei peinlichen Darbietungen von "hochrängigen" Kämpfern finde ich das doch ein wenig schade weil das die Kampfsportschule nicht gerade gutaussehend lässt, bzw. das Image des Sportes darunter leidet.

AlphaFight
05-01-2016, 22:26
Jetzt mal ernsthaft, sojemand hat den 2. höchsten Gürtel im TKD? Oder irr ich mich da?
Ich hab ja schon viel peinliches im Karate gesehen, aber ich dachte im TKD wär das ernsthafter
Yep, das dachte ich auch mal. Mittlerweile halte ich vom durchschnittlichen Können im WTF TKD gar nichts. Die Ausbildungsstandards wurden immer weiter zurückgeschraubt. Ausnahmen bestätigen die Regel, d.h. ein paar Könner habe ich selbst schon erleben dürfen und man sieht sie auch auf Videos oder bei Vorführungen. Ich meine, die Weltklasse Leute, die um WM und olympische Medallien kämpfen, oder auch DM, die haben echt was drauf. Hut ab.

Aber leider nicht der Rest. Und ich bin der Meinung, dass das Verhältnis zwischen Könnern und Nicht-Könnern im WTF TKD besonders schlecht ist. Zu viele Leute wie die Dame in dem Video oben, denen man den Schwarzgurt umbindet, obwohl sie völlige Bewegungslegastheniker sind.

Bei KJH TKD dachte ich, es sähe besser aus. Aber mittlerweile zweifle ich da auch.

Drax
05-01-2016, 22:34
Ich möchte einige von Euch Spezialisten gerne mal beim Training sehen! Das ist tw. echtes Kindergartenniveau - unglaublich!

Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

theos
05-01-2016, 22:57
Ich möchte einige von Euch Spezialisten gerne mal beim Training sehen! Das ist tw. echtes Kindergartenniveau - unglaublich!

Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

Ich mache mich nicht lustig über Leute die neu sind bei einer KK und sich Mühe geben sich zu verbessern, oder über Breitensportler mit mehr Erfahrung.

Wenn man aber einen hochgraduierten Kämpfer bzw. eine Kämpferin mit einem Roten Gürtel sieht, die sich in meinen Augen ziemlich blamiert, finde ich das eher traurig. Ab einem gewissen Punkt sollte man doch Basics beherrschen für die ich nicht einmal eine umfangreiche Ausbildung benötige.
Das ist wie wenn ein Purple Belt nicht weiß was ein Mount ist oder keinen Armbar schafft bei einer Grapplingpuppe, sorry.

theos
05-01-2016, 23:01
Yep, das dachte ich auch mal. Mittlerweile halte ich vom durchschnittlichen Können im WTF TKD gar nichts. Die Ausbildungsstandards wurden immer weiter zurückgeschraubt. Ausnahmen bestätigen die Regel, d.h. ein paar Könner habe ich selbst schon erleben dürfen und man sieht sie auch auf Videos oder bei Vorführungen. Ich meine, die Weltklasse Leute, die um WM und olympische Medallien kämpfen, oder auch DM, die haben echt was drauf. Hut ab.

Aber leider nicht der Rest. Und ich bin der Meinung, dass das Verhältnis zwischen Könnern und Nicht-Könnern im WTF TKD besonders schlecht ist. Zu viele Leute wie die Dame in dem Video oben, denen man den Schwarzgurt umbindet, obwohl sie völlige Bewegungslegastheniker sind.

Bei KJH TKD dachte ich, es sähe besser aus. Aber mittlerweile zweifle ich da auch.

Ich bin das leider aus dem Karate gewohnt, da wir früher zusammen trainiert haben mit einer Karate Schule.
Da war fast jeder Blackbelt, jedoch hat Unsportlichkeit und Unwissenheit die Schüler dominiert. Bekannter war der Karatelehrer der ausgiebig seinen Durst nach dem Training mit mehreren gekühlten Gerstensäften stillen musste.

Edit: Das ist keineswegs herablassend gemeint, meiner Meinung nach kann jeder den Sport so ausleben wie er möchte, denn Breitensportler halten den Sport am Leben, es gibt ja auch im Fußball eine Kreisliga in der Spaß am Spiel im Vordergrund steht.
Mich stört auch nicht das Aussehen, Unsportlichkeit oder ähnliches, bei keiner Sportart.
Wer TKD, BJJ, Karate usw. nur zum Spaß macht kann das gerne tun und soll dies nach seinem besten Willen tun.
Was mich aber stört ist, wenn "schlechte" Kämpfer auch noch für ihre mäßigen Leistungen geehrt werden.
Auch wenn die Bedeutung eines Gürtels nicht so hoch ist, wie manch einer es ihr gerne zuschreiben würde, sollte man doch für die höheren Graduierungen klare Leistungsgrenzen vorgeben, welche auch anspruchsvoll genug sind damit sie eher ambitionierte Sportler erreichen. Ein gewisses Können sollte also solch ein Gürtel schon symbolisieren und ein gutes Anwenden der Techniken der Kampfkunst voraussetzen.
Man verschenkt ja auch keine Meistertitel oder Medaillen an Turnieren oder in Wettkämpfen. Hoff ich zumindest.

AlphaFight
06-01-2016, 09:14
Ich möchte einige von Euch Spezialisten gerne mal beim Training sehen! Das ist tw. echtes Kindergartenniveau - unglaublich!
Nein.

theos
06-01-2016, 12:23
Nein.

Versteh auch nicht warum.

Teslaron
07-01-2016, 00:53
Hat jemand ne Ahnung warum die Frau schon vor Beginn des Kampfes so schreit?
Bitte in Zukunft aus Diskussionen in diesem Teil des Forums einfach raushalten, danke.

Tyrdal
07-01-2016, 06:40
Bei der Fülle an Argumenten ist diese Forderung sehr nachvollziehbar ...

Allround Fighting
07-01-2016, 06:56
Bitte in Zukunft aus Diskussionen in diesem Teil des Forums einfach raushalten, danke.

Wieso war doch nur eine frage meinerseits weil ich den Sinn dahinter nicht verstehe.
Und das das Niveau dieser Vids nicht auf Schwarzgurt Level ist, ist uns glaube ich allen klar.
LG

Drax
07-01-2016, 14:40
Ich habe lange überlegt, ob ich hierzu noch einmal etwas schreiben soll. Aber nun gut:

Wie Teslaron schon schrieb, gibt es in den meisten Vereinen und Schulen das gesamte Spektrum vom Könner bis zu demjenigen, der einfach nur Spaß an dem hat, was er macht - vollkommen unabhängig von irgendwelchen Spitzenleistungen.
Ich weiß nicht, wie lange Ihr schon dabei seid oder was für Cracks Ihr seid, aber mir sind Leute, die mit Spaß bei der Sache sind lieber als irgendwelche verkniffene "Athleten", die sowieso an den meisten Sachen nur etwas auszusetzen haben.
Ich habe ältere Leute bei mir im Training, die niemals in Kopfhöhe treten können werden, die aber mit Eifer üben und mit Freude jede Anstrengung über sich ergehen lassen. Soll ich die jetzt nicht zur DAN-Prüfung zulassen, weil sie nicht Eurer Norm entsprechen?
Ihr messt einem Schwarzgurt viel zuviel Bedeutung bei. Es ist nur ein weiterer Schritt, nicht mehr und nicht weniger.
Vergleichbar mit einem Schüler, der die Grundlagen der Orthographie oder der Mathematik begriffen hat. Jetzt kann er damit anfangen Aufsätze zu schreiben oder vielleicht sogar Interpretationen oder er kann mit Hilfe der Grundregeln anfangen, kompliziertere Aufgaben zu lösen.
Ein 1.DAN ist kein Meister - bestenfalls ein Geselle auf dem Weg zum Meister. Im TKD - egal welcher Richtung - ist man dies frühestens ab dem 4.DAN. Und bis dahin vergeht in der Regel eine Menge Zeit.
Egal ob WTF, ITF (na welche eigentlich) KJH, freie Schulen oder sonstwas - überall gibt es sehr gute aber auch mäßige Leute - und die dazwischen. Das nennt man Gauß'sche Glockenverteilung.
Auch ich muss oft schmunzeln, wenn ich so manche Sachen sehe, die ins Netz gestellt werden. So what - die Leute sind in dem Moment stolz darauf, was sie geleistet haben. Sollte mich jemand persönlich um meine Meinung bitten, werde ich - auch persönlich - dazu Stellung beziehen und dem-/derjenigen helfen. Ansonsten hallte ich mich mit Beurteilung zurück, da viele Sachen in den Videos oft aus dem Gesamtkontext gerissen sind und nur einen Teilaspekt wiedergeben.
Ich weiß nicht, wie Eure Prüfungen ablaufen, aber ich kenne es nur so, dass man sich bei solchen Gelegenheiten nicht schlägt bis die Fetzen fliegen. Das möchte ein Prüfer auch gar nicht sehen. Es sollen Techniken aus der Bewegung dargestellt werden - das klappt mal ganz gut, manchmal nicht.
Der dargestellt Kampf war jetzt nicht besonders gut, aber auch nicht grottenschlecht. Vielleicht ist die junge Frau eine prima Formenläuferin.
Ach so - Formen braucht man ja nicht! Na ja - die Einen sagen so, die Anderen so.
TKD in seiner Gesamtheit ist eine hervorragende Möglichkeit zur SV - TKD ist nämlich eigens dafür "entwickelt" worden. Aber um das gesamte Spektrum des TKD zu erlernen und zu vertiefen, braucht man viele Jahre und die meisten bleiben gar nicht solange dabei. Die Gründe dafür sind erst einmal zweitrangig - und dadurch kommt es, dass viele denken "TKD SV ist Mist, da gibt es besseres".
Falsch - der Weg beim TKD ist bloß länger! Und ja, es kommt auf den Trainer/Lehrer/Ausbilder an. Und auf den Verein/die Schule, die man gewählt hat. Aber in unserer schnelllebigen Zeit macht sich kaum noch einer die Mühe etwas vernünftig zu lernen geschweige denn zu Ende zu bringen. Höher - Schneller - Weiter und die verdammte "Geiz ist Geil" Mentalität haben dazu geführt, dass in vielen Bereichen - wenn überhaupt - nur an der Oberfläche gekratzt wird.
Und ist etwas nicht "reißerisch" genug - kann es ja eh nichts sein! Deshalb boomen ja auch die Hybrid Kampfkünste wie verrückt.
Aber auch hier gilt (und das wird Euch jeder seriöse Anbieter bestätigen) - nur beständiges Üben führt zum Erfolg und zu Sicherheit.

Also diskutiert doch bitte über irgendwelche Techniken, die Hintergründe oder die Geschichte, aber lasst dieses "Meiner ist länger als Deiner"!

Little Green Dragon
07-01-2016, 15:00
Ein 1.DAN ist kein Meister - bestenfalls ein Geselle auf dem Weg zum Meister.

Hm also lt. WTF ist man mit dem 1-3 Dan offiziell "Meisterschüler" und nicht "Geselle". ;)

Und ja - vielfach wird diesen bunten Dingern um den Bauch zu viel Bedeutung beigemessen - nur wenn man gehäuft Leute mit einem Schwarzgurt sieht bei denen man schon froh ist wenn sie sich bei ihren Darbietungen nicht auf die Nase legen oder selbst verletzen dann kann man sich durchaus berechtigterweise die Frage stellen welchen "Stellenwert" so ein Meisterschüler denn hat - bzw. man kommt zu dem Ergebnis, dass so eine schwarze Bauchbinde im WTF wohl erstmal herzlich wenig Aussagekraft hat.

Trotzdem scheint es für viele Menschen erstrebenswert zu sein sich irgendwann in ihrem Leben mal so ein Ding umbinden zu dürfen - und dass wird offenbar in bestimmten KK bzw. Verbänden dann auch gefördert bzw. das Publikum wird bedient. (In den USA heißt es ja nicht umsonst "McDojo" :D).

Und natürlich musst Du den älteren im Training ja nicht gleich sagen: "Du wirst nie Schwarzgurt werden wenn Du nicht auf Kopfhöhe treten kannst."

Aber wenn man nun schon mal ein Prüfungsprogramm hat, bei den Prüfungen dann aber die Standards so weit runter schraubt "Er bekommt es zwar nicht hin wie gefordert aber hat sich ja immerhin stets bemüht gezeigt..." so das letztendlich jeder irgendwann mit einer schwarzen Binde rumläuft - dann braucht man sich eben auch nicht wundern das so eine Vergabepraxis (und darum geht es hier im Thema ja) eben nicht bei allen auf absolute Gegenliebe stößt.

Wer schon mal durch ne Dan-Prüfung wegen "Nichtigkeiten" gerasselt ist und im Gegenzug dann sieht wie solche Gürtel an - vorsichtig ausgedrückt - nicht übermäßig begabte Sportler vergeben werden wird sich ebenfalls seinen Teil dazu denken.

AlphaFight
07-01-2016, 15:13
Ich habe ältere Leute bei mir im Training, die niemals in Kopfhöhe treten können werden, die aber mit Eifer üben und mit Freude jede Anstrengung über sich ergehen lassen. Soll ich die jetzt nicht zur DAN-Prüfung zulassen, weil sie nicht Eurer Norm entsprechen?
Was du tun oder lassen sollst kann ich dir nicht sagen. Meine Meinung ist jedoch, dass, ja, diese Leute nicht zur Dan-Prüfung zugelassen werden sollten.


Ihr messt einem Schwarzgurt viel zuviel Bedeutung bei. Es ist nur ein weiterer Schritt, nicht mehr und nicht weniger.
Den Schwarzgurt herunter zu reden, löst das Problem nicht. Eigentlich hätten die betreffenden Schüler auch die Graduierungen darunter nicht erhalten dürfen. Sollen sie doch "mit Eifer und Freude" mit dem Gelbgurt weiter auf Hüfthöhe kicken. Graduierungen sind doch eh nicht wichtig, oder? Anscheinend ja doch, sonst würden die Hüfthochkicker nicht irgendwann die Lust verlieren, wenn es keinen neuen Gürtel gibt.


TKD in seiner Gesamtheit ist eine hervorragende Möglichkeit zur SV
Das ist - ohne dich beleidigen zu wollen - Blödsinn. Selbst wenn TKD "in seiner Gesamtheit [...] eine hervorragende Möglichkeit zur SV" wäre, dann müsste das immer noch entsprechend trainiert werden. Wird es aber nicht. Geh mal in ein Krav-Maga-Training und schau dir an, wie DIE trainieren.

TKD ist toll. SV ist aber anders. Wenn Graduierungen nicht wichtig sind, dann ist es auch kein Problem, beim Gelb- oder Grüngurt stehen zu bleiben. Der Dan soll denen vorbehalten bleiben, die die Schlüsselelemente des TKD meistern.

Henne X
08-01-2016, 06:31
Was sagt denn das Prüfungsprogramm der WTF genau aus? Kann man das irgendwo einsehen? Muss man da jede Anforderung zu 100% erfüllen?

In einer normalen Schul- oder Uniprüfung hat man mit 50% bestanden.

Und da sich eine Gürtelprüfung ja aus mehreren Faktoren zusammensetzt (Bruchtest, Formenlauf, Freikampf, Theorie, Hosinsul), hat doch das Gesamtbild auf das Endergebnis Einfluss. Oder sehe ich das falsch?


Ich bin jetzt gerade erst zwei Jahre dabei. Aber ich habe gelernt, wenn man mal von den Graduierungen weg geht, TKD ist nicht nur olympisches rumgehopse in der Hoffnung als erster die Ferse am Kopf des Gegners zu platzieren. Das ist zum einen totlangweilig und viel zu eindimensional gedacht.
TKD ist viel vielschichtiger. TKD beinhaltet eine Philosophie, eine gewisse Spirtualität und wenn man sich darauf einlässt auch eine gewisse Lebensart/Lebenseinstellung.

Henne X
08-01-2016, 06:39
Was du tun oder lassen sollst kann ich dir nicht sagen. Meine Meinung ist jedoch, dass, ja, diese Leute nicht zur Dan-Prüfung zugelassen werden sollten.


Steht in der WTF-Prüfungsordnung, dass man auf Sangdanhöhe kicken können muss? Über entsprechende Quellen wäre ich sehr dankbar...

stelzenlaeufer
08-01-2016, 07:26
Hier steht alles was Ihr braucht:

Deutsche Taekwondo Union e.V. (http://www.dtu.de/#!regelwerke/c1tx1)

Und btw. ich kann Draxs Posting zu 100% zustimmen.

Ich habe als Späteinsteiger auch letztes Jahr meinen 1.DAN gemacht und musste dafür ganz schön arbeiten. Aber es hat sich auch gelohnt.

AlphaFight
08-01-2016, 08:09
Steht in der WTF-Prüfungsordnung, dass man auf Sangdanhöhe kicken können muss? Über entsprechende Quellen wäre ich sehr dankbar...

Keine Ahnung, ob es da drin steht. Aber genau darum geht es eigentlich in diesem Thread. Die Anforderungen scheinen sehr weit heruntergeschraubt worden zu sein.

Henne X
08-01-2016, 08:43
Das ist jetzt für mich die Frage: Wer definiert(e) diese Anforderungen?
Hab jetzt mal ein wenig in der PO der DTU geschmökert. Da ist viel von ordentlich ausgeführter Technik die Rede. Aber nicht, dass Kicks auf Kopfhöhe Pflicht sind. Da steht immer nur "mindestens Gürtelhöhe"... Allerdings weiß ich auch nicht, wie es da in älteren Prüfungsordnungen aussah...

Tyrdal
08-01-2016, 09:03
Ok, aber "ordentlich" waren die nicht wirklich.

Drax
08-01-2016, 09:17
@Henne X: Nicht viel anders!
Die Prüfungsanforderungen wurden auch nicht "runtergeschraubt". Es gibt Mindestanforderungen, die erfüllt werden müssen.
Die PO der DTU ist - wenn überhaupt - in Bezug auf die Vereine angepasst worden, die ihren Schwerpunkt im Wettkampf haben! Also weniger Formen und mehr Wettkampfbezug - ob das sinnvoll ist, muss jeder für sich entscheiden.
Aber TKD ist vielfältig und bietet jedem etwas - dem Wettkämpfer, dem Formenläufer und so weiter!
Und jeder, der sich einer Prüfung stellt, muss dafür mehr oder weniger ackern. Verschenkt werden die Graduierungen nicht.

BTW: Wenn man in einem System aktiv ist, dass eine Graduierung beinhaltet, dann hält man sich daran oder man wechselt woanders hin. Für viele sind die Graduierungen ein schöner Anreiz an sich zu arbeiten - Andere brauchen das nicht, die arbeiten sowieso an sich.
Das es gute, mittelmäßige und schlechte Taekwondoin gibt bestreite ich ja gar nicht und das es auch welche gibt, die einem Gürtel "nachjagen" auch nicht. Aber erstens ist dies nicht auf das TKD beschränkt (da kenn ich viel wildere Auswüchse) und zweitens gibt es auch die, die mit Herz bei der Sache sind und an sich arbeiten.
Ohne Blut, Schweiß, Tränen aber auch Lachen, Freude und eine gute Gemeinschaft geht gar nichts.

@Henne X und alle anderen: Habt Spaß an dem was ihr tut - egal was es ist. Und nehmt Euch selbst und dass was ihr tut nicht so ernst. Dann ergibt sich alles andere irgendwann und irgendwie!

Flügelknicker
08-01-2016, 22:23
Tut einfach etwas weh, wenn man talentierete Jungs sieht, die nie eine wirkliche chance kriegen, ihr Potenzial aus zu schöpfen.

Erst mal war es grottenschlecht. Auch wenn Du das nicht wahr haben möchtest. Das ehrliche Reflektieren würde natürlich die Gefahr bergen, dass man es selbst auch nie richtig gelernt hat.

Bedeutung des Gurtes hin oder her.
Muss der Proband sein Programm nun beherrschen oder nicht?

Du sagst, dass sie stolz sind auf Ihren Gurt. Ich konnte damals nicht stolz sein darauf. Denn wenn ich auch immer 100% gegeben habe so wusste ich, dass ihn der letzte Kartoffelsack genauso nach hause trägt.
Man sieht ja, dass die Poomse machen wie Elfen.

Sorry aber Du machst mich einfach nur sauer. Was im TKD ab geht ist reiner Vetternverein und jeder der ein bischen Ahnung in der Budowelt hat weiss das.

Drax
08-01-2016, 23:08
Wenn Du das sagst, muss es wohl stimmen Flügelknicker!
Du darfst aber gerne bei uns mal reinschauen. Ich freue mich über jeden Gast, der mit uns "spielen" möchte. 😊

AlphaFight
09-01-2016, 09:01
Ich kann jetzt nur von unserem Verein sprechen. Aber da sehe ich den Grund für das niedrige Niveau nicht nur in der PO (jeder weiß, dass er eh besteht, wenn er nur ungefähr weiß, wie die Techniken funktionieren), sondern auch im Training.

Während 2 Stunden Training wird immer wieder alles Mögliche trainiert, aber immer sehr kurz. z.B. Pratzenkicken: zwei Reihen stellen sich vor zwei Pratzenhaltern auf, jeder kickt einmal mit jeder Seite. Fertig, nächste Technik. D.h. jeder hat z.B. einen Paltung Chagi genau zweimal getreten, einmal rechts und einmal links.
Nach 10 Minuten nächste Übung, z.B. "etwas Ilbo Taeryon". 10 Minuten Rummachen. Fertig. Ach ja, Steppen könnten wir noch machen. Drei Steps 4-5 Mal geübt. Fertig. Nächste Übung.

So können sich Techniken nicht einschleifen. Wie gesagt, kann nur von unserem Verein sprechen. Aber vielleicht ist das ja bei anderen ähnlich?

Drax
09-01-2016, 09:16
Ich verstehe, was Du meinst. So üben wir aber nicht! Wir haben erstmal aufgeteilt in Technik- und Kampftraining. Uns dann werden über einen gewissen Zeitraum bestimmte Sachen immer und immer wieder geübt, bis es funktioniert. So ergibt sich im Laufe des Jahres, dass so ziemlich alles trainiert wird, was zu lernen ist. Dazu gehört auch Fallschule, Stresstraining, Anwendung aus den Formen etc. Und natürlich körperliche Fitness. Ich habe an mich und somit auch an meine Leute gewisse Ansprüche und wer die nicht erfüllt, macht auch keine Prüfung. Und so wie bei uns, wird auch in vielen anderen Schulen und Vereinen trainiert, die ich kenne.
Das es auch die Anderen gibt, möchte ich gar nicht abstreiten. Aber man kann nicht pauschal sagen 'Taekwon-Do ist Mist, die Graduierungen werden verschenkt ' oder ähnliches.

Alfons Heck
09-01-2016, 09:52
Etwas mehr Respekt gegenüber den Personen die etwas trainieren und als Video öffentlich machen wäre auf jeden Fall angebracht. Kritik kann man auch etwas sachlicher äußern und auch über Niveau und Mindestanforderung(en) kann man seine Meinung kundtun ohne beleidigend zu werden.

Ihr erinnert mich an die ganzen Fußballexperten die mit ihrem Bier in der Kneipe vorm TV stehen und alles besser gemacht hätten.
Mein Kleiner spielt in der E-Jugend wenn man da zuschaut hat man mindestens eine solche Leistungsdiskrepanz wie hier sie hier kritisiert wird. Das ganze regelt sich von selbst ein. Wenige schaffen es in die Bundesliga und viele kommen in die Soma - aber beide sind glücklich und spielen Fußball nach ihrem Anspruch. In diesem Sinne ein sportliches 2016!


Gruß
Alfons.

AlphaFight
09-01-2016, 11:00
Mein Kleiner spielt in der E-Jugend wenn man da zuschaut hat man mindestens eine solche Leistungsdiskrepanz wie hier sie hier kritisiert wird. Das ganze regelt sich von selbst ein. Wenige schaffen es in die Bundesliga und viele kommen in die Soma - aber beide sind glücklich und spielen Fußball nach ihrem Anspruch.
Hm, mir scheint, du hast den Thread nicht verstanden. Die Analogie passt ja überhaupt nicht.

Wenn du Bundesliga mit Schwarzgurt gleich setzt, dann müsste es heißen "Das ganze regelt sich von selbst ein. Alle schaffen es in die Bundesliga."

Ich finde, nach den McDojos und eBay-Urkunden-Verkäufern, ist WTF TKD der einfachste Weg zum Schwarzgurt ;)

Alfons Heck
09-01-2016, 11:28
Falsch; ein schwarzer Gürtel steht eher analog für die ersten 3 des Jahres.
Der schwarze Gürtel ist keine absolute Referenz. Was zählt ist bei wem du trainierst und was du kannst. Es gibt eben Gruppen, Vereine usw die leben mit einem schwachen Niveau. Jeder der etwas erreichen möchte sucht sich eine neue Herausforderung wenn er in seiner jetzigen Umgebung nicht weiter kommt. Da muß ich dann uU auch meinen "geheiligten" schwarzen Gürtel erst noch weiter vertiefen und eben erkennen das es noch große Herausforderungen für mich gibt - viel Spaß dabei.


Gruß
Alfons.

Flügelknicker
10-01-2016, 22:55
Aber man kann nicht pauschal sagen 'Taekwon-Do ist Mist, die Graduierungen werden verschenkt ' oder ähnliches.

Wenn das so rüber gekommen ist, möchte ich mich dafür entschuldigen. Natürlich kann man das nicht pauschal sagen. Trotz dem sollte man bei einer Prüfung (egal welcher) auch wenigstens das meiste vom Programm beherrschen.

Drax
11-01-2016, 08:08
Wir sind gar nicht so weit auseinander Flügelknicker. 😊

Moog
12-01-2016, 19:19
Falsch; ein schwarzer Gürtel steht eher analog für die ersten 3 des Jahres.

Ein Gürtelgrad ist immer nur der Nachweis, dass man am Tag der Prüfung eine Leistung erbracht hat, die dem Prüfer beziehunsgweise den Prüfern ausreichend war.

Das Problem im Taekwondo ist, dass der Gürtelgrad nicht wirklich Rückschlüsse auf das Können eines Ausübenden zulässt. Wenn man nach dem Zufallsprinzip Ausübende nimmt, sie in einen Einheitsdobok steckt und den Gürtelgrad mittels verschiedener Übungen erraten soll, läge man im Taekwondo vermutlich oft ziemlich stark daneben.

Im Laufe der Zeit steigert man durch regelmäßiges Training im Grunde nur die Erfahrung. Eine körperliche Leistungssteigerung ist durch das Älterwerden hingegen nicht kontinuierlich gegeben. Mit zunehmendem Alter geht die Leistungskurve zwangsläufig irgendwann nach unten.

Beides spiegelt sich recht deutlich in den Dan-Pürfungen wieder. Die größte Durchfallquote haben die Anwärter zum ersten Dan. Hier sieht man sehr oft die fehlende Erfahrung beziehungsweise ein komplett fehlendes Grundverständnis für die einzelnen Prüfungsbereiche. Die Anwärter zum zweiten Dan (oder höher) sind souveräner. Im Bereich der Großmeistergrade muss man leider sagen, dass viele Großmeister technisch extrem abbauen. Sei es durch das Alter oder durch die Reduzierung des eigenen Trainings.

Die aktuellen Budo-Gürtelgrade sind nicht wirklich sinnvoll. Wenn schon Grade, wären Grade nach erbrachtem Trainingsaufwand sinnvoller. So nach dem Motto "jede 200 Stunden Training einen Grad höher".

AlphaFight
12-01-2016, 19:25
Ein Gürtelgrad ist immer nur der Nachweis, dass man am Tag der Prüfung eine Leistung erbracht hat, die dem Prüfer beziehunsgweise den Prüfern ausreichend war.
Das ist auch so ein Unding. Zur Prüfung muss man nur die neuen Techniken zeigen und vielleicht noch die Form aus der vorangegangenen Prüfung.

Ich fände es viel besser, wenn man zu jeder Prüfung alles zeigen muss, was man bisher gelernt hat. D.h. die Prüfungen dauern länger, je höher der Kup-/Dan-Grad ist, den man anstrebt.

Moog
12-01-2016, 23:38
Das ist auch so ein Unding. Zur Prüfung muss man nur die neuen Techniken zeigen und vielleicht noch die Form aus der vorangegangenen Prüfung.

Ich fände es viel besser, wenn man zu jeder Prüfung alles zeigen muss, was man bisher gelernt hat. D.h. die Prüfungen dauern länger, je höher der Kup-/Dan-Grad ist, den man anstrebt.


Es findet eine Überpürfung des Vorprogramms statt. Bei den Formen benötigt man seine Prüfungsform sowie zwei vorherige Formen, von denen mindestens eine durch den/die Prüfer festgelegt wird. Können muss man also alle Formen, auch wenn man sich auf eine oder zwei Formen intensiv vorbereiten kann. Nach dem Laufen von mindestens acht Formen ist der Prüfer mit Sicherheit auch nicht schlauer als er es nach drei Formen wäre. Ein guter Formenläufer wird acht (oder mehr) gute Leistungen zeigen, ein schlechter Läufer acht schlechte. Insofern wäre es wieder eine Bevorzugung der Technik-Spezialisten, denn acht bis 17 Runden kämpfen werden diese Leute sicherlich nicht zusätzlich müssen. Davon mal abgesehen würde es die Prüfungen um mehrere Stunden verlängern bzw. zur Reduzierung der Teilnehmerzahl führen.

Die meiner Meinung nach beste Methode, um sich ein Bild vom Können zu machen, ist klassisches Eins/Eins mit oder ohne Pratze. Also zwei Leute, die in Distanzreichweite abwechselnd frei treten oder auf gehaltene Pratzen des Partners reagieren. Das Ganze auf Geschwindigkeit für 60 Sekunden ist recht aussagekräftig.

zocker
22-01-2016, 22:38
Ich kann jetzt nur von unserem Verein sprechen. Aber da sehe ich den Grund für das niedrige Niveau nicht nur in der PO (jeder weiß, dass er eh besteht, wenn er nur ungefähr weiß, wie die Techniken funktionieren), sondern auch im Training.

Während 2 Stunden Training wird immer wieder alles Mögliche trainiert, aber immer sehr kurz. z.B. Pratzenkicken: zwei Reihen stellen sich vor zwei Pratzenhaltern auf, jeder kickt einmal mit jeder Seite. Fertig, nächste Technik. D.h. jeder hat z.B. einen Paltung Chagi genau zweimal getreten, einmal rechts und einmal links.
Nach 10 Minuten nächste Übung, z.B. "etwas Ilbo Taeryon". 10 Minuten Rummachen. Fertig. Ach ja, Steppen könnten wir noch machen. Drei Steps 4-5 Mal geübt. Fertig. Nächste Übung.

So können sich Techniken nicht einschleifen. Wie gesagt, kann nur von unserem Verein sprechen. Aber vielleicht ist das ja bei anderen ähnlich?

wieso trainierst du da überhaupt?

gruss

AlphaFight
23-01-2016, 11:19
wieso trainierst du da überhaupt?

gruss
Mangels Alternativen bzgl. Ort, Zeit und Kosten.

Smoo
23-01-2016, 12:21
Angeregt durch die Diskussion über die Gürtelvergabe im BJJ, würde ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen zur Gürtelvergabe im TKD hören. Dabei würde mich vor allem interessieren, ob es Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Stilen gibt.

Ich habe WTF-Prüfungen gesehen, bei denen ich wirklich erschrocken bin. Da standen mein Qualitätsbild einer höheren Graduierung nicht mit dem in Einklang, was die Prüflinge zeigten (Pandea-Dollyo-Chagi auf Kniehöhe, generell eher unbeweglich, wenig Kontrolle über die Bewegungen). Dass so eine Prüfung dann auch nur 20-30 Minuten dauert, sagt auch einiges über die Qualität aus (kann er die früheren Formen und Techniken überhaupt noch? Oder rettet er sich von Gürtel zu Gürtel, einfach indem er nur das neue Programm lernt?)

Wie seht ihr das? Was habt ihr erlebt (gut wie schlecht)? War wie immer früher alles besser?

---------

Und dann noch als Zusatzfrage: wie geht man mit jemand um, der die Techniken körperlich einfach nicht mehr zeigen kann, z.B. wegen Hüftschaden? Hat der Pech gehabt und kriegt nie nen schwarzen Gürtel? Oder sollte man dann im Einzelfall die Standards senken?

Die Leute haben sich vom Kämpfen distanziert. Sie scheuen den objektiven Vergleich. Das ist der Grund.

Meine Erfahrungen decken sich mit deinen.

Die Lage ist prekär, weil wir das Kämpfen eigentlich nicht mehr brauchen. Wichtiger ist, dass die demokratischen Grundwerte durch vernünftige Diskussionen geschützt werden - so wie man sich das früher mal im alten Griechenland vor-gestellt hat: nämlich, dass die Schwerter am Lagerfeuer abgelegt wurden um eine vernünftige Lösung für beide Seiten zu finden.

Einen gefährlichen Volkssouverän brauchen wir nicht.

Im Grunde genommen sind wir alle potentielle Soldaten...

Jeder Taekwondoin/ka (da ja auch der Budofamilie zugehörig - deswegen auch ka) hat ein militärisches Kampfsystem gelernt.
Ich weiß nicht, ob das wirklich stolz machen kann, wenn wir doch eigentlich alle den Frieden anstreben. Wofür sollen wir uns dem ungesunden Raufen hingeben?

Schwierig zu verstehen ist aber, wieso ausgerechnet das TKD daran schuld hat, dass so viele riesen Egos entstanden sind:
In der jetzigen Zeit zeigt sich nämlich immer mehr, wie unsinnvoll diese lockere Gehampel der Taekwondoverbände war, denn...

... es vermittelte das Gefühl, tatsächlich kämpfen zu können.
... es brachte dadurch riesen Egos hervor.
... es sorgte für eine Abnahme der Qualität der sportlichen und v.a. gesundheitlichen Betätigung.

Normalerweise führten stets alle Kampfkünste zur gleichen Gipfelerfahrung:
"Lieber halte ich die Schnauze und bin im höchsten Maße respektvoll, bevor sich herausstellt, dass der andere stärker ist als ich."

Nur machen es gerade international alle falsch. Eine waschechte Diskussion wird kaum geführt. Alles ist irgendwie immer nur ein Pseudokompromiss, der nach her sowieso scheitern darf/muss. Und viel zu oft, lassen wir das dann so stehen.

Das ist schade. Würde sich jeder auf sein Unvermögen konzentrieren, würde das TKD anders aussehen.

So rigoros kenne ich es nur beim MT.
Wer nichts kann, kriegt die Quittung im Ring. Der fängt nicht an wunderschön Schattenboxen zu betreiben... und gründet dann einen Weltverband, nachdem er in der selbsterfundenen Supermeister-Kata seine Erleuchtung gefunden hat und sich dadurch legitimiert sah... sich in der eigens erstellten Hall-Of-Fame auf Platz 1 zu stellen.

Diese Peinlichkeiten sind einfach zu oft passiert in der TKD-Welt und viele Anfänger konnten nur darauf reinfallen. Weil die Zusammenhänge der art komplex sind, dass man sie beinahe studiert haben muss. Da gibt es das Kukkiwon, den WTF, Die ETU, Die DTU, Die N***... Aber auch: Den ITF, den IBF und hier ist es schon keine Kette mehr sondern wieder zwei verschiedene Verbände mit ganz eigenen Schwerpunkten und Urkunden für Authentizität mit Beziehungen zu alten Meistern.

Manche, die das dann durchblickt haben und den Meister in die Bredouille brachten, indem sie ständig nachfragten. Hoben dadurch das Niveau, weil der Meister dann seine Kampffähigkeiten demonstrieren musste. Immerhin war er ja Schwarzgurt und Träger des drölften Dans.

Die unter Druck geratenen Meister haben dann den Wettkampf für Schwachsinn erklärt und lieber das einzig Effektive SV-System des TKD gezeigt... Messerkampf voll von Illusionen, das nach objektiver Betrachtung eigentlich eine Art Selbsteinladung zum Suizid darstellt. Die Seminare kosteten Geld... die Teilnehmer wollten Lernen und verteidigten ihr neu erworbenes Wissen nach außen und das System schottete sich immer mehr ab.

Anderes Beispiel:
Oder auch kleinere Extreme wie Schwachsinnshosinsoul :D "Wie verteidigt man sich gegen einen Griff zum Gürtel?" Amerido-te lässt grüßen. Und in vielen Vereinen ist das immer noch nicht angekommen...

Das führte dazu, dass in der MMA und MT-Szene die ankommenden Taekwondoka grundsätzlich aufs Korn genommen wurden. Weil dieses vollkommen durchstilisierte Kampfverhalten nur noch Hemmungen im Kämpfer hervorbrachte, anstelle einer Form der situativ korrekten Kampfweise. Das ging vollkommen flöten. Und viele schafften es nicht sich durch diese Negativerfahrung durchzubeißen... nahmen es oft auch verständlicherweise persönlich.

Ich rede von der breiten Masse, denn das Alles gilt selbstverständlich nicht, für wettkampforientierte Taekwondoka. Diese konnten sich mitunter im Ring beweisen. Manchmal mehr schlecht als recht, weil sie kaum Boxen konnten. Aber ein trainierter Taekwondoka ist eigentlich kein Waschweib...

Nur davon gibt es kaum noch welche.

Das TKD hat kaum noch Trainer, die ein umfassendes Kampfverhalten lehren könnten. Und wenn es sie gäbe, dann hätten sie damit zu kämpfen, dass andere entweder sagen: "Das ist ja gar kein TKD."
Oder
"Das hat der doch eh nur abgeguckt."

Man müsste die Fehlvorstellungen beiseite räumen: Leeren
Man müsste das kampftaktische Grundverständnis überarbeiten: Lehren
Man müsste das Lernverhalten optimieren: Lernen

Alles an erster Stellt... aber die Reihenfolge ist nicht egal.

FG

zocker
23-01-2016, 13:43
Mangels Alternativen bzgl. Ort, Zeit und Kosten.

und wie sieht´s im kyokushinkai karate vom training her aus?

gruss

AlphaFight
23-01-2016, 13:47
und wie sieht´s im kyokushinkai karate vom training her aus?
Das ist eine ganz andere Nummer. Da bin ich hochzufrieden. Hart, anspruchsvoll, und für jeden Gürtel muss man stets das gesamte Programm zeigen, also auch das aller vorhergehenden Stufen.

zocker
23-01-2016, 13:49
Das ist eine ganz andere Nummer. Da bin ich hochzufrieden. Hart, anspruchsvoll, und für jeden Gürtel muss man stets das gesamte Programm zeigen, also auch das aller vorhergehenden Stufen.

könnte man dann nicht nur noch kyokushinkaikarate trainieren?

gruss

AlphaFight
23-01-2016, 14:08
könnte man dann nicht nur noch kyokushinkaikarate trainieren?
Klar, Kyokushin ist auch Prio 1. Aber ich hab halt Spaß an TKD-Wettkämpfen. Da nehm ich den Rest des Trainings notgedrungen mit in Kauf.

zocker
23-01-2016, 14:11
Klar, Kyokushin ist auch Prio 1. Aber ich hab halt Spaß an TKD-Wettkämpfen. Da nehm ich den Rest des Trainings notgedrungen mit in Kauf.

da ist eben jeder anders veranlagt,

gruss

zocker
23-01-2016, 15:26
Man müsste die Fehlvorstellungen beiseite räumen: Leeren
Man müsste das kampftaktische Grundverständnis überarbeiten: Lehren
Man müsste das Lernverhalten optimieren: Lernen


mach halt!

gruss

gast
22-02-2016, 08:44
Hallo Little Green Dragon

viele Worte und was möchtest Du damit ausdrücken?

Deine Vorstellung von dem Können eines " schwarzen Gürtels " ist, wenn ich Dich richtig verstanden habe,allein auf die technische Ausführung ausgerichtet.

Der schwarze Gürtel ist das Zeichen ich führe die Techniken meines Stils optimal vor. Kann alle vorgeschriebenen Formen und auch die SV meiner Stilrichtung.
Was haben sich einige Kampfsportler aufgeregt als ein Mädchen mit 16 Jahren den 2. Dan Karate nach der Prüfung bekam.
Da sollte es ein Mindestalter geben, da fehlt die geistige Reife, was weiß dieses Mädchen von DO?

Aber nehme ich Deine Aussage als Grundlage, dann hat sie den Gürtel zu recht erhalten. Super Techniken, alle Katas perfekt vorgeführt, die SV auch..
Meine Aussage, sie bekam den Gürtel zu recht.

Nicht nur in meinem Verband gibt es auch ältere Sportler - Du kommst auch noch in dieses Alter - da ist es mit den hohen Tritten nicht mehr so weit her.
Soll der Sensei oder Trainer allen älteren Schülern /innen sagen, ihr könnt zum Training kommen aber eine Gürtelprüfung.... die schafft ihr nie!

Jetzt die Frage, welche Aussagekraft hat denn der " schwarze Gürtel "?
Ich unterscheide schon deutlich, steht da eine junges Mädchen, eine Wettkämpferin, ein älterer Mann oder eine Dame mit diesem Gürtel vor mir.
Wobei ich noch anmerken möchte, wir sind alle Hobby- Sportler.
Ausgenommen die " Wettkämpfer der Spitzenklasse ".



berechtigterweise die Frage stellen welchen "Stellenwert" so ein Meisterschüler denn hat - bzw. man kommt zu dem Ergebnis, dass so eine schwarze Bauchbinde im WTF wohl erstmal herzlich wenig Aussagekraft hat.


Ich möchte Dich nicht belehren. Aber hast Du einmal etwas über den Gründer des Judo gelesen? Jigoro Kano hat diese bunten Gürtel in die Kampfsport-Arten gebracht. Zuerst nur weiße Gürtel für die Anfänger und schwarze für die die länger dabei waren.
Was ich daraus alles machen kann, sogar ein Buch darüber schreiben, lies einfach das:
Werner Lind - Budo - der geistige Weg der Kampfkünste


Trotzdem scheint es für viele Menschen erstrebenswert zu sein sich irgendwann in ihrem Leben mal so ein Ding umbinden zu dürfen - und dass wird offenbar in bestimmten KK bzw. Verbänden dann auch gefördert bzw. das Publikum wird bedient. (In den USA heißt es ja nicht umsonst "McDojo" :D).

Ja, es gibt sogar erfahrene Meister der Kampfsport-Arten, die gründen ihren eigenen Verband um sich dann die " Bahn-Schranke " um den Bauch binden zu können.

Daher stimme ich Drax ,den ich als Taekwondo-in sehr schätze, in seinen Worten zu diesem Thema bei.
Der " schwarze Gürtel " ist nur ein Zeichen, eine Bestätigung, ich habe mich intensiv mit der Kampfsport-Art beschäftigt und kenne die Grundlagen.

Jetzt kommen wir der Ursache für Deinen Unmut schon sehr nahe.


Wer schon mal durch ne Dan-Prüfung wegen "Nichtigkeiten" gerasselt ist und im Gegenzug dann sieht wie solche Gürtel an - vorsichtig ausgedrückt - nicht übermäßig begabte Sportler vergeben werden wird sich ebenfalls seinen Teil dazu denken.

Da solltest Du Dir selber an die Nase fassen. Mußt Du Deine Leistungen mit denen eines älteren Sportlers vergleichen?
Aus Zufall ist mir eben, da ich ein bestimmtes Buch suchen wollte, die Ausgabe 4/2010 der Budo-Karate -Budoworld , in die Hände gefallen.
Da hat ein junger Kampfsportler Allistair Overeem einige gute aber schon ältere Kampfsportler nach Regeln des K 1 besiegt.
Was sagt das aus?
Ich hoffe sehr, Du kannst diese Frage für Dich beantworten.

Noch ein Gruß

PS: Auch Großmeister des Karate werden älter. Müssen die dann ihren Gürtel wieder abgeben.
Vielleicht solltest Du auch darüber einmal nachdenken.
:cool:

gast
22-02-2016, 16:32
Hallo,

ich möchte es mir erlauben, diese Worte von Drax erneut vorzustellen.
Da wird das Thema aus der Sichtweise eines Taekwondo-in - einem Großmeister - erläutert.

Ich stimme da bei.



Wenn ich hier so lese, was gepostet wurde, gehen mir die Nackenhaare hoch!
TKD ist Breitensport: Das mag durchaus stimmen, aber auch im Breitensprot werden bestimmte Leitungen gefordert. Ja, es gibt solche und solche. Aber dieses "Alle über einen Kamm scheren" weil es einige gibt, dir durch das Raster fallen. ist doch wohl das letzte. Damit verurteilt ihr jeden, der ernsthaft seine KK betreibt.
Schon mal was von "Gauß'scher Glockenverteilung" gehört?
Diese Wahrnehmung rein auf das TKD zu beziehen ist einfach nur dumm!
Bei mir sind schon Leute aufgeschlagen die aus dem Karate kamen und nicht einen Fuß vor den anderen setzen konnten! Muss ich jetzt davon ausgehen, dass Karate schlecht ist? - Natürlich nicht!
Dieselben Leute sind mittlerweile hervorragende Taekwondoin mit herausstechender Technik!
Das ganze Gerede ist genauso ein Blödsinn, wie wenn jemand sagt "Taekwon-Do eignet sich nicht zur SV"!

Taekwon-Do ist SV, denn dass war und ist der Sinn der Sache!

Das es Vereine/Schulen gibt, die sich dem Wettkampf verschrieben haben - na und!
Taekwon-Do bietet jedem etwas - und die wenigsten betreiben es solange, bis sie alle Facetten dieser KK begriffen haben.
Meine Schüler bekommen nichts geschenkt und ich schaue mir jeden sehr genau an, bevor er /sie eine Zulassung zur Prüfung (Kup/DAN) von mir erhalten. Das gefällt sicher nicht jedem und ich habe den ein oder anderen dadurch verloren. Das schert mich aber wenig.
Und wenn jemand mit körperlichen Einschränkungene zu mir kommt, dann wird das Training und die Technik angepasst! Ich kann an einem fast 60 jährigen mit Herz- und Rückenproblemen der TKD erlernen möchte nicht die gleichen Anforderungen wie an einen 17 jährigen stellen. Aber dann liegt es als mir als Lehrer ihn zu schulen und das zu beurteilen und zu bewerten.

Also überlegt demnächst, was ihr hier so postet und seid erst mal lange genug dabei um irgendwelche unqualifizierten Urteile zu fällen.
Arnold Rieser
7.DAN Taekwon-Do

Wer möchte, darf jederzeit bei mir vorbeischauen und mitmachen!
Adresse per PN oder mal Google beanspruchen!

Gast
22-02-2016, 20:23
man kann es drehen und wenden wie man möchte, was in # 3 zu sehen ist ist trotzdem peinlich, da können jetzt noch fünf "Großmeister" auftauchen und das Gegenteil behaupten. Beide Damen sind im besten Alter, da muss einfach mehr kommen.

So wirbt dieser Verein auf seiner Homepage:


genau so wie die realistische Selbstverteidigung, die eine Besonderheit unserer Abteilung ist

Startseite - Taekwondo SSC Karlsruhe e.V. (http://taekwondo-ssc.jimdo.com/)

Eine Besonderheit also.......:o

Little Green Dragon
22-02-2016, 21:21
Ich möchte Dich nicht belehren.

... Alistair (ohne Doppel L) Overeem gute aber schon ältere Kampfsportler nach Regeln des K 1 besiegt.

Was sagt das aus?






Punkt 1
Kann ich Dich beruhigen - kannst mich nicht "belehren" - dazu müsstest Du ja auch über das Thema mehr wissen und das ist offensichtlich ja nicht der Fall.

Mir ist es herzlich egal wer wann irgendwelche Bücher über Budoromantik geschrieben hat noch interessiert es mich im Ansatz wie irgendwelche tote Typen vor x Jahren mal ihr Gürtelsystem eingeführt haben.

Nur wenn ich solche Dan-"Anwärter" wie im verlinkten Video sehe weiß ich was ich von denen und deren Fähigkeiten zu halten habe - sorry da kann ich auch gleich die Kohle für den Vereinsbeitrag sparen und mir den schwarzen Gürtel bei Eb** für 10,-€ holen - Anforderungen sind ja fast gleich.

Punkt 2
Das irgendwelche farbigen Bauchbinden noch lange nichts über Kampffähigkeit aussagen und das auch die "Meister" des Do/Budo bislang noch kein Rezept gegen den natürlichen körperlichen Verfall gefunden haben - so what?

Drax
23-02-2016, 11:10
Warum so aggressiv Little Green Dragon?

Das Ganze ist ein Übel unserer schnelllebigen Zeit und hat in den 70ern angefangen. Schwarze Schafe gibt es überall und ist nicht auf das TKD beschränkt.
Wenn ich mir ansehe, was nach den " medial hochgepuschten" Vorfällen Sylvester momentan alles so aus dem Boden schießt und angeboten wird, sträuben sich mir die Nackenhaare.

Aber that's life - Lasst uns nicht die Zeit mit solchen unfruchtbaren Diskussionen verbringen sondern lasst uns Üben gehen, damit es in unserem Umfeld besser läuft.

gast
23-02-2016, 12:36
doppelt

gast
23-02-2016, 12:42
Hallo,

ich weiß, ich bin im Taekwondo Teil des Forum.
Das Video zeigt keine Prüfungen im Taekwondo.

:)
Trotzdem möchte ich dieses Video vorstellen.
Zeigt einfach, Spitzensportler und Breitensportler....
es sind einfach himmelweite Unterschiede.

Sammo Hung VS Cynthia Rothrock - Video Dailymotion (http://www.dailymotion.com/video/xn8gw_sammo-hung-vs-cynthia).

Auch das sollte in die Diskussion einfließen.
Wobei der Begriff: Breitensportler, nicht negativ belegt ist.
Aber einige müssen einfach auch nebenher noch zur Arbeit.

Gruß

* Silverback
23-02-2016, 13:02
... Zeigt einfach, Spitzensportler und Breitensportler....
es sind einfach himmelweite Unterschiede.

Muss gestehen, kann da gerade nicht ganz folgen: Wenn das ein Beispiel für den (sicherlich existenten und IMHO auch sinnvollerweise zu berücksichtigenden) Unterschied zwischen Spitzen- und Breitensportler sein soll, dann meine Frage: Who is (da) who?

gast
23-02-2016, 13:11
Hallo Silverback,

in dem ersten Video waren Schauspieler und Kampfsport-Meister zu sehen.

Jetzt zum Vergleich einige Taekwondo-in,
Taekwondo World 2013

www.youtube.com/watch?v=y6GZEvwkMi8

Wenn jetzt jemand behauptet, dieses Training kann ich ganz locker
nebenbei erledigen.
Dann frage ich mich schon, warum dann viele Kampfsportler
in der Sport-Abteilung des Bundes zu finden sind.
Das ist aber in vielen anderen Ländern auch üblich.

Gruß

Nite
23-02-2016, 13:13
Bin ich der einzige der in shoheis Beiträgen keinerlei Sinn und Zusammenhang erkennen kann?

gast
23-02-2016, 13:23
Hallo Nite,

hast Du den Eingangs-Text gelesen?

Da wird doch festgestellt oder darauf hingewiesen, wie schlecht die Leistungen einzelner " Prüflinge " sind.

Aber stimmt das?
Dann sieh Dir einfach die Video an.
Das sind Könner des Taekwondo.
Darauf möchte ich hinweisen, wenn Du diesen Zusammenhang nicht erkennen kannst.
Einfach noch einmal die ersten Seiten des Themas lesen.

Gruß
:D

zocker
23-02-2016, 13:28
Jetzt zum Vergleich einige Taekwondo-in,
Taekwondo World 2013

www.youtube.com/watch?v=y6GZEvwkMi8


sieht man aber kaum bis gar keine guten treffer.

mir gefällt sowas besser:

https://www.youtube.com/watch?v=WPVuC6ugmAw


gruss

gast
23-02-2016, 13:31
Hallo Nite,

nur zur Erinnerung, dieses Schreiben von Dir.



Das kann ich eigentlich in allen Punkten nur Unterschreiben.

Das verlinkte Video ist hier symptomatisch: im Bereich Hosinsul wird in der Prüfung etwas abgeprüft was in der Hauptsache spektakulär aussehen soll. Anwendbarkeit unter Realbedingungen ist hier nicht gefragt.
Wenn man Glück hat wird dann im Training zwischen "Straßen-SV" und Prüfungsprogramm unterschieden, wenn man Pech hat gibt es nur letzteres, die Anwendbarkeit bleibt auf der Strecke und die Leute wiegen sich in einer falschen Sicherheit.

Du solltest einfach mal eine Unterrichtsstunde von Drax besuchen, bin gespannt, was dann für eine Rückmeldung kommt.
Daher bitte, einfach nicht alles über einen Kamm scheren.
Meine Hinweise einfach unterscheiden, mache ich Taekwondo als Breitensport oder bin ich Spitzen-Sportler.
Auch die Breitensportler muß es geben, denn von den " Wettkämpfern/innen " allein kann kein Verein leben.

Gruß

* Silverback
23-02-2016, 13:53
Nimm's mir nicht übel, ABER:

zuerst hast Du gesagt

Trotzdem möchte ich dieses Video vorstellen.
Zeigt einfach, Spitzensportler und Breitensportler....
es sind einfach himmelweite Unterschiede.
... und in dem gezeigten Video war KEIN Vergleich zwischen BrSp und SpSp - sondern es war (NUR) ein Video mit 2 durchtrainierten AthletInnen zu sehen.

Dann hast Du erst mit Abstand ein 2. Video gepostet (von dem vorher gar nicht die Rede war) und gesagt:

in dem ersten Video waren Schauspieler und Kampfsport-Meister zu sehen.

Jetzt zum Vergleich einige Taekwondo-in, Taekwondo World 2013

... und wenn ich ehrlich bin, BEZOGEN AUF DIE THEMATIK BrSp vs. SpSp kann ich da nix argumentationshaltiges entdecken, WEIL: Auch in dem 2. Video (hab mir nur die ersten Minuten angeschaut) handelt es sich IMHO um durchtrainierte Wettkamp- (= Spitzen-)Sportler.

Sollte ich in dem (längeren) 2. Video was argumentationshaltiges übersehen habe, sorry; in dem Fall wäre es IMHO beim nächsten Einstellen von Videolinks wohl hilfreich, nicht nur einen unkommentierten Link einzustellen, sondern auch genau dazuzuschreiben was wann zu sehen ist (und die Argumentation unterstützen bzw. Diskussion bereichern soll); IMHO!

Mithin gibt's da für mich (für die Diskussion) keinen signifikanten Unterschied.
Neben dem, dass ich ja möglicherweise etwas begriffsstutzig bin und den konkreten Zusammenhang (der beiden zugegenerweise netten Videos) zur "Gürtelvergabe im TKD" leider gar nicht erkenne, sorry!

gast
23-02-2016, 14:07
Hallo Silverback,

ich nehme es nicht übel.

Wenn Du Dir nur die beiden Video angesehen hast, dann ist der Zweck erfüllt.
Du konntest erkennen, was ein Könner /in des Taekwondo alles mit seinem Körper anstellen kann.

Im ersten Video, nur ein kleiner Hinweis,
stellen zwei sehr bekannte Kampfsportler vor, was sie alles können.
Einfach die Namen in die Suchmaschine eingeben...

Im zweiten Video,
siehst Du einige Ausschnitte von Taekwondo - Turnieren -
Du siehst Könner der Kampfsport-Art Taekwondo , die nach dem Regelwerk der WTF kämpfen.

In diesem Thema: Gürtelvergabe im TKD wird auch ein Video vorgestellt.
Das solltest Du Dir auch ansehen und dann wird es - hoffentlich sehr deutlich - es gibt gewaltige Unterschiede.
Aber das ist nicht nur im Taekwondo, Judo, Karate, Kickboxen, Boxen, usw.
so.
Keiner käme auf die Idee einen Freizeit-Boxer mit einem Profi zu vergleichen.
Beide beschäftigen sich aber mit der Sport-Art Boxen .

Ich hoffe, das war das, was Du als Erklärung erhoffst hast.

Gruß

Little Green Dragon
23-02-2016, 14:57
Wenn Du Dir nur die beiden Video angesehen hast, dann ist der Zweck erfüllt.
Du konntest erkennen, was ein Könner /in des Taekwondo alles mit seinem Körper anstellen kann.



Und das hat mit dem Thema jetzt genau was zu tun?

Niemand hat behauptet das im TKD grundsätzlich nur Pfeifen rumlaufen die nicht in der Lage sind vernünftig zu kicken oder das es keine guten TKD Black Belts gäbe.

Es ging darum, dass vielmehr Leute vielfach eine schwarze Binde verliehen bekommen deren jeweiliges "Können" in der fraglichen Sportart doch eher - vorsichtig ausgedrückt - sehr limitiert ist.

Nur zur Erinnerung:
https://www.youtube.com/watch?v=D6BlRv5681w

Das ist keine Show oder irgendeine Kinderveranstaltung, dass soll eine DAN Prüfung darstellen. (Da das Video online gegangen ist gehe ich mal davon aus, dass die Prüflinge auch bestanden haben.)

Wenn das wie auch immer "meisterlich" (Kyosah-Nim) sein soll - na dann viel Spaß...

Wie ich schon schrieb ist mir persönlich herzlich egal wer sich welche Bahnschranken um den Bauch bindet - ich habe mich vor langer Zeit aus diesem Gürtelzirkus verabschiedet und bei einem der vorangegangenen Umzüge wurden auch die entsprechenden Relikte dann fachgerecht entsorgt.

Und man darf sich anhand der o.g. "Leistungen" auch nicht wundern, wenn solche Schwarzgurte dann auch nicht ernst genommen werden (gab es da nicht mal so einen schönes Zitat: "You have got a black belt in TKD? See nobody cares...").

* Silverback
23-02-2016, 15:17
... und dann wird es - hoffentlich sehr deutlich - es gibt gewaltige Unterschiede.
Aber das ist nicht nur im Taekwondo, Judo, Karate, Kickboxen, Boxen, usw. so.
Keiner käme auf die Idee einen Freizeit-Boxer mit einem Profi zu vergleichen.


Ist mir schon klar, dass es (gewaltige) Unterschiede gibt ... und möglicherweise auch vielen anderen, an der Diskussion Beteiligten.
Was sich mir aber nicht wirklich erschließt, ist, was das nun exakt mit dem Thema "Gürtelvergabe" zu tun hat? bzw. wo der Erkenntnisgewinn für das Thema/ die Diskussion ist?

Aber gut, ich muss ja nicht alles verstehen - glaube aber wohl soviel verstanden zu haben, dass ich auf diesem Level für die Diskussion nichts wirklich nützliches beisteuern kann.
Heißt in toto: Ich bin dann mal weg! Und wünsche den Dabeibleibenden weiterhin frohen Erkenntnisgewinn!

zocker
23-02-2016, 16:57
(gab es da nicht mal so einen schönes Zitat: "You have got a black belt in TKD? See nobody cares...").

it depends on the person who got the black belt - wie bei allem anderen auch.

meine, das wollte shohei mitteilen.

derzeit kann man dem black belt eben keinen grossen informationsgehalt hinsichtlich objektiver könnenseinstufung des trägers beimessen.

da, wie bereits ausgeführt, tkd mittlerweile zu m.e. mindestens 90% als breitensport ausgeübt wird und dies auch bekannt ist, finde ich das fast egal.

oder wie wurde das schon mal ähnlich hier ausgedrückt:

eine 70 jährige oma, die mit tkd-training anfängt, freut sich auch, wenn sie durch bestandene gürtelprüfungen motiviert wird.


gruss

gast
23-02-2016, 19:28
Hallo little Green Dragon,

ich denke, Du hast Deine Frage selbst sehr gut beantwortet.

QUOTE=Little Green Dragon;3469239]Und das hat mit dem Thema jetzt genau was zu tun?

Niemand hat behauptet das im TKD grundsätzlich nur Pfeifen rumlaufen die nicht in der Lage sind vernünftig zu kicken oder das es keine guten TKD Black Belts gäbe.
[/QUOTE]

Dem widerspricht auch keiner.
Aber diese " Gürtelvergabe " kann ich doch nur beurteilen, wenn ich nicht nur die Leistung des Prüflings am Prüfungstag beurteile.
Sondern auch das Alter, eventuelle Beeinträchtigungen, ..
es gibt im Karate auch Menschen, die mit Behinderungen die Kampfsport-Art Karate lernen wollen.
Nur als Hinweis:
Deutsche Meisterschaft für Menschen mit Behinderung,
25.- 26. April 2015 in Aschaffenburg.
Deutscher Karate Verband e.V. - Deutscher Karate Verband e.V. (http://www.karate.de/) Heft 1/2015

Fotos im Heft 3/2015

Ich stimme mit Dir völlig überein. der " schwarze Gürtel " sollte bedeutend der Taekwondo-in, Karate-ka verfügt über ein wirklich gutes Grundwissen.


Es ging darum, dass vielmehr Leute vielfach eine schwarze Binde verliehen bekommen deren jeweiliges "Können" in der fraglichen Sportart doch eher - vorsichtig ausgedrückt - sehr limitiert ist.


Auch da stimme ich Dir bei.
Aber würdest Du nicht auch anderes als Prüfer denken, wenn sich eine Frau mit über 70 Jahren der Prüfung zum 1. Dan stellt?
Deren Leistungen können nicht mit einem jungen Mädchen verglichen werden.

Nur zur Erinnerung:
https://www.youtube.com/watch?v=D6BlRv5681w


Das ist keine Show oder irgendeine Kinderveranstaltung, dass soll eine DAN Prüfung darstellen. (Da das Video online gegangen ist gehe ich mal davon aus, dass die Prüflinge auch bestanden haben.)


Ja, ich teile Deine Ansichten schon teilweise.
Nur sehen wir uns nur das Video an. Was wissen wir von der Person die diese Prüfung ablegt?
Wobei ich - Du magst mir verzeihen - den " schwarzen Gürtel " nicht als etwas besonderes betrachte. Er ist ein Leistungsnachweis.

Genau, wie ich feststellen mußte, was mir vor 10 Jahren noch super gelang, welche Ausdauer, mit welcher Intensität ich im Sparring dabei war.
Das werde ich heute aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen.
Aber meinen " Gürtel " habe ich noch immer.


Wie ich schon schrieb ist mir persönlich herzlich egal wer sich welche Bahnschranken um den Bauch bindet - ich habe mich vor langer Zeit aus diesem Gürtelzirkus verabschiedet und bei einem der vorangegangenen Umzüge wurden auch die entsprechenden Relikte dann fachgerecht entsorgt.


Ich würde es einfach nicht so ernst nehmen.
Schon General Choi Hong Hi hat an Politiker ohne " Vorkenntnisse " den schwarzen Gürtel verliehen ...


Es liegt einfach nur an Dir, welchen Stellenwert Du diesem Symbol - dem schwarzen Gürtel - einräumst.
Gruß

Little Green Dragon
23-02-2016, 20:03
Soll ich mal müde lächeln? Wer hat den hier diverse Themen zum Thema "Meister/Sensei" eröffnet?

Davon ab scheinst Du ein Meister des selektiven Lesens zu sein (dabei liest Du doch sonst so gern):

Ich nehme da nichts ernst - es ist mir egal (es könnte mir nicht egaler sein... http://youtu.be/l1ePIFJvzek )

Leistungsnachweis? Ja aber das heißt ja nun mal das Leistung nachgewiesen werden muss was hier offensichtlich nicht der Fall ist.

Und ja - ich bin so kaltherzig - dass ich der 70jährigen Omma die schwarze Bauchbinde versagen würde wenn sie nicht mal Grundlagen(!) beherrscht.

Aber irgendein politisch korrektes Verbands-Komitee kann ja von mir aus den "Senioren-Dan" erfinden.

gast
24-02-2016, 09:47
Hallo Zocker,

ein Dankeschön für Deinen Beitrag.


it depends on the person who got the black belt - wie bei allem anderen auch.

meine, das wollte shohei mitteilen.

derzeit kann man dem black belt eben keinen grossen informationsgehalt hinsichtlich objektiver könnenseinstufung des trägers beimessen.

da, wie bereits ausgeführt, tkd mittlerweile zu m.e. mindestens 90% als breitensport ausgeübt wird und dies auch bekannt ist, finde ich das fast egal.

oder wie wurde das schon mal ähnlich hier ausgedrückt:

eine 70 jährige oma, die mit tkd-training anfängt, freut sich auch, wenn sie durch bestandene gürtelprüfungen motiviert wird.


gruss

Was ich noch wiederholen möchte. Seht Euch die Mitglieder in Eurem Verein an. Möchte ich, daß auch ältere Sportler oder ganz junge Sportler beim Taekwondo bleiben, die Konkurrenz ist groß.
Dann sollte ich auch die Worte von Drax, leitet eine Taekwondo-Schule , mit in meine Beurteilung einfließen lassen.

Gruß

gast
24-02-2016, 10:00
Hallo Little Green Dragon,

Du kannst gerne müde lächeln.
Das kann aber die Tatsache nicht verleugnen, die sich jeder Schulleiter stellen muß, woher kommt am Monatsende mein Geld?


E=Little Green Dragon;3469335]Soll ich mal müde lächeln? Wer hat den hier diverse Themen zum Thema "Meister/Sensei" eröffnet?

Davon ab scheinst Du ein Meister des selektiven Lesens zu sein (dabei liest Du doch sonst so gern):


Was ich von einem Gespräch erwarte, sind klare Aussagen.
Wenn ich diverse Themen zum Thema Meister/Sensei eröffnet habe, was
war der Grund und was hat die Diskussion erbracht.
Bestimmt nicht die Ansicht, der Meister schwebt über seinen Schülern.


Ich nehme da nichts ernst - es ist mir egal (es könnte mir nicht egaler sein... http://youtu.be/l1ePIFJvzek )

Leistungsnachweis? Ja aber das heißt ja nun mal das Leistung nachgewiesen werden muss was hier offensichtlich nicht der Fall ist.


Aber lieber Little Green Dragon - etwa eine Anspielung auf Bruce Lee -
dann lies einfach nach, was dieser Meister ( von wem zum Meister gemacht )
für eine Einstellung zu den Kampfkünsten hatte.


Und ja - ich bin so kaltherzig - dass ich der 70jährigen Omma die schwarze Bauchbinde versagen würde wenn sie nicht mal Grundlagen(!) beherrscht.


Du kannst doch Deine Ansichten und Meinungen behalten.
Wer nimmt sich das Recht heraus, Deine Meinungsfreiheit zu beschneiden?

:ups:
Mehr möchte ich darüber nicht schreiben.

Gruß

AlphaFight
24-02-2016, 10:32
Das kann aber die Tatsache nicht verleugnen, die sich jeder Schulleiter stellen muß, woher kommt am Monatsende mein Geld?
Das rechtfertigt in keinster Weise, die Gürtelgrade zu verschenken. Also, entweder sind die Gürtel nun wichtig oder nicht. Wenn sie wichtig sind, dann muss da Leistung dahinter stehen. Wenn sie nicht wichtig sind, warum wird dann danach gestrebt? Soll der Gelbgurt doch Gelbgurt bleiben, wenn ihm der Gürtel eh nicht wichtig ist. Wenn aber doch, dann muss da gefälligst Leistung nachgewiesen werden und nicht argumentiert werden, dass man ja die Leute irgendwie bei der Stange halten müsse, weil sie ohne neuen Gürtel sonst das Interesse verlören. Diese Leute haben nämlich Null Interesse an der Kunst selbst, sondern nur an dem vermeintlichen Status, den ihn ihr Gürtel verleiht. Und das wird noch unterstützt, indem der Schulleiter die Dinger verschenkt, damit die Leute auch ja ins Training kommen.

Und genau diese Leistung fehlt in den hier im Thread genannten Beispielen. Und ich halte sie mittlerweile für repräsentativ für die DTU.

zocker
24-02-2016, 10:38
Das rechtfertigt in keinster Weise, die Gürtelgrade zu verschenken.

geht m.e. nicht um verschenken, sondern darum dass derzeit die graduierungen weniger nach objektiven sondern mehr nach subjektiven kriterien, betreffend die entwicklung des trainierenden seit trainingsbeginn basierend auf seinen persönlichen möglichkeiten, vergeben werden.


gruss

gast
24-02-2016, 10:43
Hallo AlphaFight,

ich bin bei Dir.
Der schwarze Gürtel ist der Anfang meiner Lehre in den Kampfsport-Arten.

Da hat doch auch keiner Widersprochen.
Nur möchtest Du auch junge Sportler langsam an das Taekwondo heranführen, da hat man sich die Kindergurte ausgedacht.
Wobei Kinder öfters sehr gute Techniken schon nach sehr kurzer Zeit können.

Was mache ich aber mit den älteren Taekwondo-in, die selbst mit dem 5. Dan im Sparring nicht gegen einen jungen Taekwondo-in der fit ist bestehen können.
Was mit den älteren Schülern....
einfach anerkennen, der schwarze Gürtel wird auch danach vergeben, wie sehr sich der Schüler/in bemüht die Kampfsport-Art zu lernen.
Oder erwartest Du, dass im Fitnesscenter ein älterer Mann die gleichen Gewichte wie Du heben kannst.

Was ist daran falsch?

Gruß

Syron
24-02-2016, 10:50
...
Oder erwartest Du, dass im Fitnesscenter ein älterer Mann die gleichen Gewichte wie Du heben kannst.
Wenn in einer Prüfung ein ordentlicher Dollyo-Chagi, oder was auch immer, erwartet wird, dann hat der Prüfling einen ordentlichen Dollyo-Chagi zu zeigen, wenn er den x. Dan möchte.

Sind die Prüflinge älter oder ähnliches, sollen sie den Tritt halt nicht auf Kopfhöhe zeigen, sondern zu dem Oberschenkel oder wenn John Doe mit seinen 83 nicht mehr dahin kommt zu der Wade - aber die Technik sollte schon ordentlich sein.


Was bringt es denn den Lehrern, wenn sie munter ihre Gürtel an Leute verteilen, die eigentlich noch nicht so weit sind?
Wenn diese Leute dann mal auf Lehrgänge gehen, packen sich die anderen Teilnehmer mitunter an den Kopf, warum Jane Doe einen schwarzen Gürtel trägt, obwohl sie kaum geradeaus treten kann.

gast
24-02-2016, 11:01
Hallo Syron,

genau diese Worte von Dir könnten auch von mir stammen.
Daher habe ich auch schon öfters auf Wolf-Dieter Wichmann, 8. Dan , Karate verwiesen.
Wir üben alle Karate, jeder nach seinen Fähigkeiten und seinen Möglichkeiten.
Wir üben zusammen und jeder hilft dem anderen Schüler..
das Ziel könnte der schwarze Gürtel sein....
oder auch nur das Training des Karate mit anderen Karate-ka.

Gruß

H
Wenn in einer Prüfung ein ordentlicher Dollyo-Chagi, oder was auch immer, erwartet wird, dann hat der Prüfling einen ordentlichen Dollyo-Chagi zu zeigen, wenn er den x. Dan möchte.

Sind die Prüflinge älter oder ähnliches, sollen sie den Tritt halt nicht auf Kopfhöhe zeigen, sondern zu dem Oberschenkel oder wenn John Doe mit seinen 83 nicht mehr dahin kommt zu der Wade - aber die Technik sollte schon ordentlich sein.


Was bringt es denn den Lehrern, wenn sie munter ihre Gürtel an Leute verteilen, die eigentlich noch nicht so weit sind?
Wenn diese Leute dann mal auf Lehrgänge gehen, packen sich die anderen Teilnehmer mitunter an den Kopf, warum Jane Doe einen schwarzen Gürtel trägt, obwohl sie kaum geradeaus treten kann.

Syron
24-02-2016, 11:11
Hallo Syron,

genau diese Worte von Dir könnten auch von mir stammen.
Daher habe ich auch schon öfters auf Wolf-Dieter Wichmann, 8. Dan , Karate verwiesen.
Wir üben alle Karate, jeder nach seinen Fähigkeiten und seinen Möglichkeiten.
Wir üben zusammen und jeder hilft dem anderen Schüler..
das Ziel könnte der schwarze Gürtel sein....
oder auch nur das Training des Karate mit anderen Karate-ka.

Gruß

H

Na, es geht.
Denn ich denke auch ganz klar, daß wenn die Leistung die passt, der Gürtel halt nicht vergeben werden sollte.
Die Leistung muss, meiner Ansicht nach, also durchaus gegeben sein.

Um bei meinem obigen Beispiel zu bleiben: Wenn in der Prüfung ein "Dollyo-Chagi zum Kopf" oder zur Hüfte gefordert ist (und die Ordnung eben nicht nur "Dollyo-Chagi" sagt), dann sollte ein "normaler" Prüfling (jemand, der eben nicht schon 80+ oder anderweitig eingeschränkt ist - und Faulheit oder Desinteresse zählen nicht dazu!) den auch tunlichst zum Kopf oder zur Hüfte treten.

Wenn SV in der Prüfung gefordert wird, dann sollte diese ebenso ordentlich ausgeführt werden.
Wenn ich mitunter sehe, daß Uke in die Landschaft zu seiner rechten guckt, anstatt sich auf die Prüfung zu konzentrieren, zieht sich bei mir schon alles zusammen - und Uke ist ja nichtmal der, der den Gürtel möchte.

Little Green Dragon
24-02-2016, 11:52
Das kann aber die Tatsache nicht verleugnen, die sich jeder Schulleiter stellen muß, woher kommt am Monatsende mein Geld?


Zu deutsch:
Wenn Du von Leistungsnachweis sprichst meinst Du eigentlich den Zahlungsnachweis (des Mitgliedsbeitrags)...

Und bestätigst damit vielmehr die ursprünglich hier angebrachte Kritik, dass Gürtel häufig eben nicht nach Leistung vergeben werden, sondern u.a. wer nur lange genug seine Kohle zum Schulleiter trägt bekommt dann halt auch die schwarze Binde - vollkommen egal ob er/sie technisch dafür geeignet ist oder nicht.

Und nein es ist nicht verwerflich wenn ein Schulleiter von seinen Einnahmen leben möchte - aber was die "Wertigkeit" eines BB angeht bleibt es nun mal dabei: "So you got a TKD black belt? Hey guys - he has got a TKD BB... See: Nobody cares!"

zocker
24-02-2016, 12:02
aber was die "Wertigkeit" eines BB angeht bleibt es nun mal dabei: "So you got a TKD black belt? Hey guys - he has got a TKD BB... See: Nobody cares!"

nein, es bleibt dabei, dass die wertigkeit von demjenigen abhängt, der diese stufe verliehen bekommen hat (s.o.).

gruss

Little Green Dragon
24-02-2016, 13:48
Ich könnte ja jetzt den sohei machen und mein Posting nachträglich editieren...

Mache ich aber nicht - sondern schiebe es so nach:
Gemeint war die "Wertigkeit" eines solchen BB den es eben nicht für Leistung sondern für Anwesenheit gibt. ;)

Im Endeffekt versauen zumindest in der Wahrnehmung von Außenstehenden halt diejenigen BB-Träger die fast über ihre eigenen Füße stolpern denjenigen die wirklich was dafür getan haben sich so einen Gürtel umbinden zu dürfen.

zocker
24-02-2016, 14:21
Ich könnte ja jetzt den sohei machen und mein Posting nachträglich editieren...

Mache ich aber nicht - sondern schiebe es so nach:
Gemeint war die "Wertigkeit" eines solchen BB den es eben nicht für Leistung sondern für Anwesenheit gibt. ;)

Im Endeffekt versauen zumindest in der Wahrnehmung von Außenstehenden halt diejenigen BB-Träger die fast über ihre eigenen Füße stolpern denjenigen die wirklich was dafür getan haben sich so einen Gürtel umbinden zu dürfen.

Yes sir!

Das gilt aber m.e. für alle systeme, in denen graduierungen nicht nach rein objektiven kriterien vergeben werden und und zudem manche prüfer zusätzlich die vergabe teilweise nach gesichtspunkten persönlicher vorteilserwartung vornehmen.

Gibt ja auch zb bei wettkämpfen punktrichter, trainer, manager, die Wettkämpfer unverdient gewinnen lassen.

Meine, dieses thema gibt's in der einen oder anderen form fast überall, mal mehr, mal weniger.


Gruss

gast
24-02-2016, 15:51
Hallo Little Green Dragon,

wenn Du mich schon ansprichst, dann schreibe wo ich in diesem Thema meine Posting nachträglich verändert habe.
Ja, hier da habe ich einen Satz eingefügt ( diesen ) und eine Textstelle hervorgehoben.


[QUOTE=Little Green Dragon;3469632]Ich könnte ja jetzt den sohei machen und mein Posting nachträglich editieren...


Warum solltest Du das machen?
Würdest Du Deine Ansichten oder Deinen Schreibstil verändern?
Das wird doch mit dem Editieren möglich. und ist der Grund dafür.

Da möchte ich doch auf den Ursprungsgrund der schönen Gürtel hinweisen, vom Judo-Gründer geschaffen und so vorgestellt.
Weiße Gürtel und schwarze Gürtel... Anfänger und Fortgeschrittene.


Mache ich aber nicht - sondern schiebe es so nach:
Gemeint war die "Wertigkeit" eines solchen BB den es eben nicht für Leistung sondern für Anwesenheit gibt. ;)



Im Endeffekt versauen zumindest in der Wahrnehmung von Außenstehenden halt diejenigen BB-Träger die fast über ihre eigenen Füße stolpern denjenigen die wirklich was dafür getan haben sich so einen Gürtel umbinden zu dürfen.

Was mich bei diesen Deinen Gedanken etwas verwundert. Du hast Dich doch- in einem Deiner Schreiben hervorgehoben -vom Gürtel-Zirkus verabschiedet.
Was nun?

Es ist doch wie in jeder Prüfung. Bei uns wurde die Prüfung - geschäftlich - bestanden in der Notenbreite von 1 bis 4.
Ich war auf einer Prüfungen eines anderen Verbandes dabei, da konnte ein Mann im mittleren Alter seinen Halbkreisfußtritt auch nur bis Hüfthöhe treten.
Aber im Sparring hat er durch seine kraftvollen Faust-Techniken die anderen Prüflinge einfach überrollt.
Was oder wie sollten die Prüfer entscheiden?

Ich habe schon einmal geschrieben, Zocker und die anderen Taekwondo-in die ihren Gürtel mit guten Prüfungen erworben haben, wissen es einfach, es gibt auch Taekwond-in die mit schlechteren Leistungen den " schwarzen Gürtel " bekommen.

Wenn Du unbedingt einen " schwarzen Gürtel " Dein eigene nennen möchtest.
Es gibt Möglichkeiten....

Gruß

;)

Moog
24-02-2016, 21:54
Ich war auf einer Prüfungen eines anderen Verbandes dabei, da konnte ein Mann im mittleren Alter seinen Halbkreisfußtritt auch nur bis Hüfthöhe treten.
Aber im Sparring hat er durch seine kraftvollen Faust-Techniken die anderen Prüflinge einfach überrollt.
Was oder wie sollten die Prüfer entscheiden?

Es ist immer so, dass man in bestimmten Prüfungsfächern seine Stärken und Schwächen hat. Deshalb kann ja ausgleichen. Wenn man technisch schlecht ist, kann es in der Summe reichen, wenn man in anderen Bereichen gute Leistungen zeigt. Wenn man technisch eklatante Defizite hat, wird es fachübergreifend schwer zu bestehen, da technische Defizite einen Anwärter überall runterziehen. Speziell in den Prüfungsfächern Einschrittkampf und Formenlauf wird es darauf hinauslaufen, dass man das Fach nicht besteht bzw. eine schelchte Note erhält.

Interessanterweise habe ich noch nie gesehen, dass ein Prüfling nur mit Fausttechniken seine(n) Partner/Gegner "überrolt". Ich nutze Schläge auch sehr gerne, aber spätestens nach dem ersten Wirkungstreffer stellen sich die Sparringspartner darauf ein und es wird schwierig bis unmöglich, weitere Fausttreffer zu landen.

Drax
24-02-2016, 22:52
Nöö!

zocker
24-02-2016, 23:10
Interessanterweise habe ich noch nie gesehen, dass ein Prüfling nur mit Fausttechniken seine(n) Partner/Gegner "überrolt".

ich hab´das mal auf einer meisterschaft bei einem endkampf gesehen.

allerdings waren das fast alles konterfauststösse.

zum alleinigen angriff eignen sich fauststösse nach dem wtf-wettkampfsystem nicht so gut, selbst, wenn man sie beherrscht.


gruss

Kowi
07-04-2016, 18:09
Was mich damals extrem gestört hat war der SV-Teil der Prüfungen.
Es ging nach dem Schema: du wirst mit X Angegriffen und du musst dich mit Y verteidigen.Alternative Lösungen waren auf den Prüfungen nicht gern gesehen und wurden generell auch nicht in Betracht gezogen.
Es war Stand für meinen Geschmack auch zu sehr im Fokus, dass es nach spektakulärer Technik aussah und nicht nach plumper Effektivität.

Kowi
07-04-2016, 18:13
Fragen wir doch mal anders herum:

In welcher Kampfkunst gibt es ein durchgängig hohes Gürtel-Niveau?

Wahrscheinlich in denen, die nicht als Familienfreundlichen Breitensport vermarktet werden.