Gewalt beschnittenes natürliches Lernfeld im Aufwachsen ? [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Gewalt beschnittenes natürliches Lernfeld im Aufwachsen ?



Seiten : [1] 2

Gürteltier
23-07-2015, 15:13
1. Frage : Inwieweit ist eures Erachtens Gewalt eine nötige/nützliche Lernerfahrung im Aufwachsen ?


Neulich als Pausenaufsicht :

Kleine Viertklässlerin gerät in selbstinszenierte Treterei mit Jungem aus der gleichen Klasse.
Sie gut in Mobbingtendenzen, er das Hauptklassenopfer im Durchspielen solcher Strukturen in der Klasse.

Mein Eindruck : Sie ist erbost über seine Gegenwehr, die seine Opferrolle verlässt.
Will probieren, wie weit er dominierbar ist. Eine Freundin stachelt sie an, um aus sicherer zweiter Hand das Experiment Gewaltanwendung gegen Jungen beobachten zu können.

Situation: Zunächst ich, dann im Schichtwechsel eine anderen Aufsicht müssen sie körperlich blockieren, da sie immer wieder den Jungen treten will.
Konfliktösestrukturen haben wir an der Schule, sind auch eingeübt seit der Vorschule.

Sie wollte halt testen und lernen.

Wäre es meine Tochter gewesen, hätte ich bei Einverständniss des fremden Jungen sie machen lassen, bis sie genug eingesteckt hätte.
In meinen oder ihren Augen.

Aber wir vermitteln beruflich an der Schule eine Linie, ein Regelgerüst, das Gefühl, das soziale Regeln nun mal erlernt und befolgt werden müssen.
Da muss die Individualerfahrung schon mal vor der Gruppentauglichkeit zurücktreten...

2. Frage
Wie sind eure eigenen Aufwachserfahrungen mit Gewalt in verschiedenster Form ? Was vermutet ihr, welche Erfahrungen welche Konsequenzen für eure
" Menschwerdung " hatten ?

fang_an
23-07-2015, 15:49
mMn müsste es nicht mal gewalt sein. es reicht eine vorstellung von der kraft des gemobbten zu haben um mehr respekt und vorsicht walten zu lassen. z.B. in der sportstunde mattenauslegen und sich gegenseitig abwechselnd schubsen lassen.

Gürteltier
23-07-2015, 15:59
mMn müsste es nicht mal gewalt sein. es reicht eine vorstellung von der kraft des gemobbten zu haben um mehr respekt und vorsicht walten zu lassen. z.B. in der sportstunde mattenauslegen und sich gegenseitig abwechselnd schubsen lassen.

Hab ihr auch anboten in die Sandkiste zu gehen und nur zu ringen.

Aber mich bewegt die Frage, ob dieses Abmildern nicht die Erfahrung verfälscht.

Sie wollte ja von der bisherigen psychischen Gewalt in konkrete.
Ne schöne Sache, da Frauen und " Zvilisten " ja gern ihr Leben lang gerade beruflich die psychische Gewalt als einzige Schiene weiter praktizieren.

Fragt sich nur, ob die konkrekte Aggressionserfahrung auf körperlicher Ebene da beim gros überhaupt konstruktiv wäre.
Etwa, weil man direkter fühlt, was mensch da tut.
Und es klarer mit anderen Lösungen abgrenzen kann und mag.

Und was machen wir mit den Gewinnern ?
Ist ja auch ne schöne Sache. Aber wie grenzen wir diese Erfolgsstrategie dann ein ?

fang_an
23-07-2015, 16:14
da hat man natürlich ein lange liste von pro und contras. ein bischen kinder-judo schadet wohl nicht, zu realitätsnah sollte man nicht gehen, sonst kann das auch stark verunsichern.

wir hatten mal neulich diesen thread, die fragestellung anders, aber mit gewisse parallelen, ehrliche reflexionen und gute beiträge z.B.:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/verhalten-w-hrend-auseinandersetzungen-au-erhalb-trainings-kampfes-etc-173529/index2.html#post3376016

Kensei
23-07-2015, 16:48
Wusste garnicht dass du Lehrer bist Gürteltier. :)

Also in der Schule im Normalfall keine Chance zum "ausprobieren", obwohl ich die Kids auch gerne mal gewähren lassen würde, solange es nicht zu heftig wird.

Von Lehrern erwartet man natürlich, das sie dazwischen gehen und es die entsprechende Standpauke gibt von wegen "Gewalt ist keine Lösung!" etc. pp.

Wenn ich sowas als "Zivilist" auf'm Spielplatz sehe und Zeit habe, beobachte ich das ganze und lass' die Kids machen. Ich denke man sollte Kinder - auch Mädchen - solche "Gewalterfahrungen" machen lassen, damit Sie Respekt vor der Sache bekommen. Wenn man da als Erwachsener immer dazwischen geht fehlt mMn der Lerneffekt. Dann haben wir irgendwann solche Frauen, die, wie in dem anderen Thread diskutiert, meinen, Männer ungschoren Prügeln zu dürfen.

Ich selber habe mich als Kind gelegentlich gehauen auf'm Spielplatz. Meistens im Spass, manchmal auch im Ernst, und ich kann nicht sagen, dass es geschadet hätte. Zum Thema "Menschwerdung" erinnere ich eine Sache, wo es mir im Nachhinein sogar leid getan hat, dem anderen eine blutige Nase geboxt zu haben, obwohl er den Grund gesetzt hatte. Dann gabs auch Situationen, wo man als Gruppe gegen eine andere Gruppe zusammengehalten hat in einer Massenkeilerei. Das sind eigentlich auch so Erinnerungen, die ich genau betrachtet nicht missen möchte. :)

Gürteltier
23-07-2015, 18:17
da hat man natürlich ein lange liste von pro und contras. ein bischen kinder-judo schadet wohl nicht, zu realitätsnah sollte man nicht gehen, sonst kann das auch stark verunsichern.

wir hatten mal neulich diesen thread, die fragestellung anders, aber mit gewisse parallelen, ehrliche reflexionen und gute beiträge z.B.:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/verhalten-w-hrend-auseinandersetzungen-au-erhalb-trainings-kampfes-etc-173529/index2.html#post3376016

Ja, danke.

Die Ebene meinte ich aber nicht.
Ich bin mit KK aufgewachsen und habe mein eigenes Gewaltpotential ausgelotet und -gelebt.

Ich meine hier Gewalt und körperliche Auseinandersetzung als normale Sozialisation.
Ich halte kloppen bis zu einem gewissen Alter für eine normale Kommunikationsform, die im Laufe des Lebens zurücktritt.
Wenn elementare Erfahrungen gemacht wurden.

Oder eben auch nicht. Und dann bleibt mensch vielleicht dran kleben.

Und mit Sozialisation meine ich keine spezielle.
Ich selber wurde ohne körperliche Gewalt erzogen. Aber mein Vater hatte eine kleine Machomake bei aller Intellektualität.
Ich hab ihn als einen Menschen erlebt, der gern zuschlagen würde, aber zu schwach dazu ist.
Bsp. :
Ich war 5 und gerade in eine komplett neue Gegend gezogen.
Hatte einen Nachbarjungen frisch kennengelernt und war mit dem nach oben in mein Zimmer gegangen.
Hatte unten Spielzug liegen lassen, das andere Kinder fanden.
Mein neuer Freund warnte mich eindringlich und vorsorglich ( was sind schon zwei Haustüren und 2 Eltern ) verammelten wir mit ein paar Kindermöbeln auch noch meine Zimmertür.
Mein Vater war total sauer. Nannte mich feige. Meine Mutter hat mich schon ganz nett vorher interviewt. Was ich denn erwarte, was die machen.

Nur hätten meine Eltern meine Entscheidung an dem Tag ja auch akzeptieren können.
1,2 Gegenmöglichkeiten in den Raum stellen können und gut ist erstmal.

Ging aber nicht, weil mein V. emotional voll drin war.
Selbst damals hatte ich schon das klare Gefühl, dass wir dann mindestens zwei feige Kerle sind.
Aber diese Intuition hat es nur schlimmer gemacht... doppelte Feigheit.
Und das es sowas wie Feigheit geben würde, habe ich mir gleich mit unterjubeln lassen.
Dabei ist das Wort bloß eine Manipulationsfloskel.

Also hab ich mir als Teenager "Freunde" gesucht, die eher aus gewalttätigeren Familien kamen. In einer Art Überkompensation die schwelende Möchtegernmentalität von Papa umsetzen geübt.

Lernen am Modell.
Von ihm habe ich wieder Willen gelernt, das man anderen- dümmeren - auf die Fresse hauen will.
Wie man damit durchkommt, habe ich mir dann aktiv suchend von anderen beibringen lassen.
Und wenn sie z.T. bloß zeigten, wie man es nicht macht. Etwa ungeplant auf eine gegebene Situation sofort zu reagieren.
Und/oder hinterher jedem auch noch davon zu erzählen. Auf jeden Fall zu vielen.

Das heißt, ich mache mir schon viel Gedanken über das Modell, dass ich Kindern vorlebe.
Wenn ich auch zum Glück nicht so ne Schlüsselperson wie ein Elternteil bin.

In der Schule haben wir eine Linie.
Und ich eigentlich nur Kollegen ohne meinen leicht überdurchschnittlichen Gewalthintergrund.
Selbst wenn sie auch KKler sind.

Gürteltier
23-07-2015, 18:23
Dann gabs auch Situationen, wo man als Gruppe gegen eine andere Gruppe zusammengehalten hat in einer Massenkeilerei. Das sind eigentlich auch so Erinnerungen, die ich genau betrachtet nicht missen möchte. :)

Die hatte ich auch. Das ist noch mal ne ganz andere Kiste von gegenseitiger Abhängigkeit, Dankbarkeit und Rudelstimmung.
Interessant, aber das halte ich wirklich für verzichtbar für "heutige" Menschen.
Das WIR und DIE ANDEREN kann man in seinen Konstruktionen m.E. beim Fußball ( das normale Spiel!) u.ä. schon genug vorschmecken.

Und es hat meine Gewalt eher verfestigt, muß ich gestehen.

Fry_
23-07-2015, 18:45
Bei uns an der Schule gab es eher harmlose Sachen wie "Knie gegen Oberschenkel semmeln" oder Ringereien im Flur, und die konnten durchaus dazu beitragen Mobber zu zivilisieren. Es gab Mobbing bei uns, aber das drückte sich nie in körperlicher Gewalt aus. Die Gegenreaktion, sei es durch das Opfer oder einen Kumpel, schon eher. "Du verarschst mich dauernd, jetzt kriegste mal nen blauen Fleck". In der Regel war es natürlich, wie man erwarten könnte, einfach gegenseitiges spaßhaftes Wehtun. Die positiven Effekte waren eher Kollateralnutzen.

Allerdings setzt so etwas ein Verständnis für das ganze voraus und einen allgemein anerkannten Kodex. Ich fürchte ein wenig, dass unsere Gesellschaft durch das Dogma der totalen Gewaltfreiheit (wobei seltenst von psychischer Gewalt die Rede ist) da gerade viele Fähigkeiten verliert.
Ich freu mich aber, anhand dieses Threads sehen zu können dass die heutige Lehrerschaft so was durchaus differenziert betrachtet :)

carstenm
23-07-2015, 20:04
Ich halte kloppen bis zu einem gewissen Alter für eine normale Kommunikationsform, die im Laufe des Lebens zurücktritt.Warum sollte es zurücktreten, wenn es zunächst als eine normale Kommunikationsform erlebt wird. Und vor allem auch als eine Kommunikationsform, die funktioniert?

Ousi
23-07-2015, 20:21
@Gürteltier:
Danke für den Post, ich finde den richtig gut.

Warum sollte es zurücktreten, wenn es zunächst als eine normale Kommunikationsform erlebt wird. Und vor allem auch als eine Kommunikationsform, die funktioniert?
Durch die Konsequenzen dieser "Kommunikationsform":
Strafe
Verlieren --> aua
Zu hoher Einsatz / es wird zu "ernst"
etc...

Oder man hat jemandem der einem wirklich wichtig ist.
Oder auch durch Vorbilder die einem vorleben, das dies eben nicht der richtige Weg ist.

marasmusmeisterin
23-07-2015, 20:26
Warum sollte es zurücktreten, wenn es zunächst als eine normale Kommunikationsform erlebt wird. Und vor allem auch als eine Kommunikationsform, die funktioniert?

Wieviel ist noch "sozial gesund"?
Oder anders gefragt ,wie sorgt man für eine sozial verträgliche Einhegung von nützlicher Gewaltbereitschaft, solange sich die körperlich ausdrückt? Ich habe aus einigen anderen Texten (nicht hier) entnommen, daß es wirklich Menschen gibt, die erst Lernen müssen, daß "Gewalt", also Raufen , Draufschlagen etc. auch sowohl ernsthaft als auch gleichzeitig spielerisch, nämlich nach Regeln, funktioniert - im Ring, auf der Matte etc.

Ich wußte das immer schon - ohne jetzt die Verantwortung wieder auf die heilige Familie zu schieben, aber ich habe immer erst mit Papa, dann mit den älteren Nachbarsjungs gerauft - in der Mädchenschule war das plötzlich der schierliche Pfuiteufel. In die Kerbe hat Mama dann noch geschlagen und mir damit keinen Gefallen getan.

Da sehe ich den Königsweg - körperlich wehren ja, aber mit Regeln, die einzuhalten sind.

marasmusmeisterin
23-07-2015, 20:28
Warum sollte es zurücktreten, wenn es zunächst als eine normale Kommunikationsform erlebt wird. Und vor allem auch als eine Kommunikationsform, die funktioniert?

Wieviel ist noch "sozial gesund"?
Oder anders gefragt ,wie sorgt man für eine sozial verträgliche Einhegung von nützlicher Gewaltbereitschaft, solange sich die körperlich ausdrückt? Ich habe aus einigen anderen Texten (nicht hier) entnommen, daß es wirklich Menschen gibt, die erst Lernen müssen, daß "Gewalt", also Raufen , Draufschlagen etc. auc hsowohl ernsthaftals auc gleichzeitig spierelisch, nämlich nach Regeln, funktioniert - im Ring.

Ich wußte das immer schon - ohne jetzt die Verantwortung wieder auf die heilige Familie zu schieben, aber ich habe immer erst mit Papa, dann mit den älteren Nachbarsjungs gerauft - in der Mädchenschule war das plötzlich der schierliche Pfuiteufel. In die Kerbe hat Mama dann noch geschlagen und mir damit keinen Gefallen getan.

Da sehe ich den Königsweg - körperlich wehren ja, aber mit Regeln, die einzuhalten sind.

Fry_
23-07-2015, 21:03
Warum sollte es zurücktreten, wenn es zunächst als eine normale Kommunikationsform erlebt wird. Und vor allem auch als eine Kommunikationsform, die funktioniert?

Warum hören die meisten Kinder igendwann auf, zu plärren wenn sie etwas wollen ? Weil es eben ab einem gewissen Alter normalerweise mehr schadet als nutzt und obendrein die alternativen Handlungsmöglichkeiten vielfältiger geworden sind.

Gast
23-07-2015, 21:07
Kennst du das Buch "Kämpfen-lernen als Gelegenheit zur Gewaltprävention" isbn: 9783834014931
Ist sehr wissenschaftlich, aber hoch interessant. Bin da gerade dabei zu lesen.

In meinem Leben/Aufwachsen habe ich mich nie geschlagen, außer Spaßrangelein auf der Weichbodenmatte im Sport. Bei Prügeleien mit der Nachbar/Konkurrenzschule haben immer nur andere eines drauf bekommen.
Ich finde nicht das Gewalt eine nötige/nützliche Lernerfahrung ist die jeder machen muß.
In deinem Beispiel sollte ja auf den gemobbten der ganzen Klasse eingeschlagen werden. Ich bin mir nicht sicher ob das Zielführend ist, wenn man das zulässt. Was, wenn der gemopte dann auch mit physischer Gewalt den kürzeren zieht?
In der Schule müsste eigentlich die Mobberin die härte der Schule abbekommen. Sie ist es, die lernen muß, das wenn sich der gemobbte nicht wert es noch andere Instanzen gibt die sie zur Rechenschaft ziehen. Hier die Schule, im weiteren Leben der Staat mit seinen Gesetzen.
Kein Kind sollte lernen, das Gewalt in irgendeiner weise eine Lösung ist, weder der gemobbte, der sich wert, noch die mobberin.

Gast
23-07-2015, 21:13
Warum hören die meisten Kinder igendwann auf, zu plärren wenn sie etwas wollen ? Weil es eben ab einem gewissen Alter normalerweise mehr schadet als nutzt und obendrein die alternativen Handlungsmöglichkeiten vielfältiger geworden sind.

Gewalt als tolerierte Kommunikationsform zu deklarieren ist krass.
Und wie lernen die Kids/Jugendlichen dann, das die Kommunikationsform Gewalt schadet?
In dem sie vor dem Richter landen und dann zum Psychologen müssen um normale Kommunikation zu lernen.
Wäre es dann nicht sinnvoller von vornherein Gewalt als Kommunikationsform aus zu schließen?

Fry_
23-07-2015, 21:15
Ein Stück weit steckt da ein selbstregulierendes Element drin. Grade auf dem Schulhof ist eher der der stärkere, dem der Kragen platzt. Der andere wollt sich ja nur Spaß auf Kosten eines anderen machen. Für den gemobbten dagegen geht es um die Selbstachtung, dahinter steckt potentiell mehr Intensität. Das kann (für beide) eine prägende Erfahrung sein die um vieles wertvoller ist, als den Lehrer das regeln zu lassen. Falls der Lehrer das überhaupt hinbekommt.

Welche Sorte hättet Ihr denn lieber als Arbeitskollegen - den, dem in seiner Jugend mal der Kragen geplatzt ist, oder den, der zum Lehrer ging wenn es Probleme gab ?

Gast
23-07-2015, 21:19
Welche Sorte hättet Ihr denn lieber als Arbeitskollegen - den, dem in seiner Jugend mal der Kragen geplatzt ist, oder den, der zum Lehrer ging wenn es Probleme gab ?

Prinzipiell ist mir bei einem Kollegen egal, was er in der Schule gemacht hat.
Aber um es als Beispiel zu sehen, keinen von Beiden, beides Idioten. Ich hätte gerne den Kollegen, der eine Normale Kommunikation kennt und mit mir persönlich das Problem anspricht, ohne aus zu rasten und ohne Chef.

Fry_
23-07-2015, 21:24
doppelpost

Fry_
23-07-2015, 21:25
Gewalt als tolerierte Kommunikationsform zu deklarieren ist krass.
Und wie lernen die Kids/Jugendlichen dann, das die Kommunikationsform Gewalt schadet?
In dem sie vor dem Richter landen und dann zum Psychologen müssen um normale Kommunikation zu lernen.
Wäre es dann nicht sinnvoller von vornherein Gewalt als Kommunikationsform aus zu schließen?

Witzigerweise habe ich die positiven Erfahrungen mit Gewalt auf einem Kleinstadtgymnasium gemacht. Da gab es eben diesen Kodex und anderes altmodisches Zeug. Zur Oberstufe ging es auf eine progressive Gesamtschule, da gab es nur die einen die Gewalt ganz schlimm fanden und die anderen, welche die ersteren verdroschen haben. Irgendwie fand ich das Gymnasium besser und ich glaube, von den Leuten sind auch weniger vor dem Richter gelandet.

Gast
23-07-2015, 21:27
Witzigerweise habe ich die positiven Erfahrungen mit Gewalt auf einem Kleinstadtgymnasium gemacht. Da gab es eben diesen Kodex und anderes altmopdisches Zeug. Zur Oberstufe ging es auf eine progressive Gesamtschule, da gab es nur die einen die Gewalt ganz schlimm fanden und die anderen, welche die ersteren verdroschen haben. Irgendwie fand ich das Gamynasium besser und ich glaube, von den Leuten sind auch weniger vor dem Richter gelandet.

Aber an den Schulen wurde die Gewalt doch von der Lehrerschaft etc. nicht als Kommunikationsform akzeptiert.

Fry_
23-07-2015, 21:30
Aber an den Schulen wurde die Gewalt doch von der Lehrerschaft etc. nicht als Kommunikationsform akzeptiert.

Im Gymnasium kannten die Lehrer ihre Pappenheimer und hatten genug Eier in der Hose, auch mal rauszufinden ob der gehauene nicht vielleicht auch ein wenig dazu beigetragen hat was ihm passiert ist. Vielleicht geht so was heute nicht mehr wegen Überlastung, keine Ahnung.

Gürteltier
23-07-2015, 22:24
Warum sollte es zurücktreten, wenn es zunächst als eine normale Kommunikationsform erlebt wird. Und vor allem auch als eine Kommunikationsform, die funktioniert?

Ich sag mal so :
Bei Grundschulkindern ist es früh erstmal eine Form, intensive Emotion zu zeigen.
Die müssen sich und später andere im erkennen von Gefühlen ja erst mal durchsortieren.
In der 3. und 4. haben sie das zusehends drauf und testen und nutzen z.T. stark die sozialen Regeln.

Schlichtes Beispiel : Ich hatte mal einen, der dreist und viel provozierte. Da er sich die richtigen aussuchte, musste man sich viel mehr um diese Austicker kümmern, wenn man alleine war.
War in sofern gut, als dass das "echte " Opfer mehr Aufmerksamkeit bekam - von der Erzieherseite.
Der Provozierer war aber auch wichtig - auch negative Aufmerksamkeit ist eine.
Statt mir immer den Wolf zu regeln, war ich bei günstiger Gelegenheit einfach mal zu langsam.
Da hatte er plötzlich ein Negativfeedback, vor dem ihn sonst unsere Praxis schütze.

Er war halt sozial kompetent - in dem neutralen Sinne, dass er unsere Regeln erkannte und für sich nutzte.

Blöd ist es, wenn WIR Erzieher den Kindern körperliche Überlegenheit geben müssen in den Situationen.

Ich hab das Mädel mit meinem Körper blockiert, aber letztlich musste man auch sie richtig festhalten.
Da kriegst Du von der falschen Stelle frustrierendes Feedback.
Das wäre so, als hätte ICH dem Jungen im Beispiel oben eine gelangt.
Das müssen Gleichaltrige/Gleichberechtigte tun.

Das haben übrigens auch 1,2 andere unbeteiligte Jungs bei dem Mädel versucht.
Weil sie spürten, das hier jemand stur seinen Weg probieren will. Die Geschlechterherausforderung quasi ersatzweise annahmen.
Sauer wurde das Mädchen erst durch unsere Intervention.
War kein leichtes Brot.

Frühe Gewalt lehrt, wann Gefühle berührt werden und ernst zu nehmen sind.
Wenn man das später weiß, "braucht" man die Gewalt kaum noch.

Gewalt schwindet oft, wenn die Gefühle wahrgenommen und für den Moment "verstanden" werden.

Über das wegreden von Gewalt kann man aber Kinder die Gefühle anderer benutzen lassen.
Gerade wer weniger Gefühl in der Situation hat, kann sie später z.B. auch routiniert "zuende entschuldigen".
Die Spezis haben wir auch manchmal. Soziale Kompetenz halt.

Gürteltier
23-07-2015, 23:23
Kennst du das Buch "Kämpfen-lernen als Gelegenheit zur Gewaltprävention" isbn: 9783834014931
.


Kenn ich nicht. Danke für den Tip.


In deinem Beispiel sollte ja auf den gemobbten der ganzen Klasse eingeschlagen werden. Ich bin mir nicht sicher ob das Zielführend ist, wenn man das zulässt. Was, wenn der gemopte dann auch mit physischer Gewalt den kürzeren zieht?

Verlieren ist nicht so schlimm. Es nicht ernsthaft zu versuchen, für sich selbst und andere fühlbar, ist schlimmer.



In der Schule müsste eigentlich die Mobberin die härte der Schule abbekommen. Sie ist es, die lernen muß, das wenn sich der gemobbte nicht wert es noch andere Instanzen gibt die sie zur Rechenschaft ziehen. Hier die Schule, im weiteren Leben der Staat mit seinen Gesetzen.
Kein Kind sollte lernen, das Gewalt in irgendeiner weise eine Lösung ist, weder der gemobbte, der sich wert, noch die mobberin.

Ja. Aber der Gemobte muss seine Rolle auch verstehen lernen. Sehen, wo er die Dinge am laufen hält.
Wenn er z.B. immer ansatzweise spielerisch bemäntelt Stärketestrangeleinen durchführt.
Dabei aber aus Unsicherheit über eigene Grenzen zu früh ( also überhaupt!) in die freiwillige, " Lachjammernde" Unterwerfung geht.
Seine Gefühle für sich und andere verschleiert.
Die anderen dürfen routinemäßig körperliche Macht ausüben, er lernt Aussichtslosigkeit und Unterwerfungsrolle.

Kein Wunder, dass das Mädel auch ein Stück von dem Kuchen wollte.
Hätte sie aber nicht gekriegt. So oder so.

Verstandene Gewalt ist m.E. durchaus eine Lösung.

Aber die Ettiketten die Gewaltnegierer da so draufkleben, hindern das.

Noch ein Beispiel für ein Etikett von Nichtverstehern, aber Gewaltförderern :

Es gibt Männer (?) die ihren Kindern vermitteln, dass Wut das einzige erlaubte Gefühl in Gewaltsituationen ist.
Wut macht stark und ist darum gut.
Das hast Du stolze Wutbeutel (- und beutelinnen, ich sag mal nix zu subjektiv beobachteten Kulturunterschieden) die ihre Gefühle noch absichtlich ummodeln wollen.
Standardantwort : "Pech!"

Weil Papa seine Gefühle schon verstecken lernte. Gewalt nicht mehr als starker Gefühlsausdruck für echte Gefühle, sondern als
Gefühlsunsicherheit bereinigende Lösung. Mit Schummelettiket.



Googelt jetzt mal, wieviele "t"s Ettikett eigentlich hat :

Das Gürteltier

Kensei
24-07-2015, 08:10
...Statt mir immer den Wolf zu regeln, war ich bei günstiger Gelegenheit einfach mal zu langsam.
Da hatte er plötzlich ein Negativfeedback, vor dem ihn sonst unsere Praxis schütze...

Das ist der springende Punkt den ich auch meinte mit, "ich würde manchmal gerne mehr laufen lassen...".
Für Lehrer ist es halt dahingehend schwer, das Eltern natürlich ein Recht darauf haben, ihre Kinder in der Schule in einer Gewaltfreien Zone zu wissen, und ich daher als Lehrkraft nicht weggucken darf.

Natürlich darf ein Kind nicht lernen, dass es -vereinfacht ausgedrückt - durch Gewalt seine Ziele erreicht.
Die Negativerfahrungen, die es durch Sanktionierung oder eigenen Schaden bei Gewaltanwendung von der Gruppe erfährt, sind dafür umso lehrreicher und einprägsamer. Solche Erfahrungen macht man aus genannten Gründen aber eher ausserschulisch, zumindest erinnere ich das so aus meiner Kindheit.

Und noch ein Punkt zum Thema Mobbing; oftmals ist es garnicht so, dass der Mobber dem gemobbten auch körperlich überlegen ist. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wenn also nicht gerade eine ganze Gruppe dahinter steht, müsste der Gemobbte häufig einfach nur den Willen aufbringen, das ganze ein für alle mal zu bereinigen. Zur Not auch mehrmals, wenn es später nochmal Versuche psychischer Dominanz gibt. Nur, an diesem "Willen" scheitert es eben oft.

KAJIHEI
24-07-2015, 12:15
Gewalt als tolerierte Kommunikationsform zu deklarieren ist krass.
Und wie lernen die Kids/Jugendlichen dann, das die Kommunikationsform Gewalt schadet?
In dem sie vor dem Richter landen und dann zum Psychologen müssen um normale Kommunikation zu lernen.
Wäre es dann nicht sinnvoller von vornherein Gewalt als Kommunikationsform aus zu schließen?
Gewalt ist aber dummer Weise eine anerkannte Komunikationsform.
Das fängt bei primitiver körperlicher Gewalt an und endet bei schwer nachzuweisenden aber außerordentlichen verbalen Angriffen die eben solche bleibenden Schäden verursachen können.
Es wird zwar probiert Das Ganze einzudämmen,aber um es zu verhindern müßte man den Menschen neu erfinden.
Der Mensch ist der Wolf des Menschen und die Tierchen sind, wenn ausgehungert keine Kuscheltiere.
Der Mensch ist immer hungrig. Getrieben durch Gier, Neid etc....
Das Einzieg was aus meiner Sicht Sinn macht : Grenzen aufzeigen wo es einfach zu viel wird. aber eine Friede-Freude Eierkuchen Gesellschaft ohne Gewalt , Utopia ! Wir kommen.;)
D.h.Kinder im geregeltem Masstab Erfahrungen damit machen zu lassen macht schon irgendwie sin.
Geregelt heißt aber nicht in vorgezeichnete Rollen zu pressen ala Rollenspiel.
Genau das funzt in in der Realität nämlich zu oft nicht. Mitmenschen weigern sich einfach in ihrer Rolle zu bleiben.
Da ist es vollkommen unerheblich ob das in der Öffentlichkeit, im Bekanntenkreis oder sonstwo geschieht.
D.h. Kindern nicht machbare Parameter beizubringen macht wenig Sinn.

Nur mal einige Überlegungen dazu.

Kensei
24-07-2015, 12:18
Würde ich so nicht unterstreichen. Die meisten Menschen bleiben bewusst oder unbewusst sehr gerne in ihren Rollen, weil diese Rollen unser Zusammenleben und die eigene Verortung in der Gesellschaft erleichtern. Der Mensch liebt und schätzt das Vertraute und scheute eher das Neue, also die Veränderung.

Der Ausbruch ist da mMn eher die Ausnahme von der Regel...

KAJIHEI
24-07-2015, 12:37
Würde ich so nicht unterstreichen. Die meisten Menschen bleiben bewusst oder unbewusst sehr gerne in ihren Rollen, weil diese Rollen unser Zusammenleben und die eigene Verortung in der Gesellschaft erleichtern. Der Mensch liebt und schätzt das Vertraute und scheute eher das Neue, also die Veränderung.

Der Ausbruch ist da mMn eher die Ausnahme von der Regel...

Nun, Gewalt entsteht eben dadurch, daß die eigene Rolle der Situation nicht Genüge tut. Also bricht man aus.
Ich denke mir mal ein Beispiel aus.
Nehmen wir das liebe Büromädel. ihre Rolle : Nett zuvor kommend, fleißig und fähig. Reif zur Beförderung.
Sie bemerkt das eine Kollegin gegen die sie alleine keine Chance hätte eine echte Gefahr darstellt.
Ihr Chef findet halt ihre Kollegin in horizontaler Lage attraktiver...
Schon wird sie eine Mobbing Attake gen die Person anleiern. Wer traut dem braven Mädel etwas Böses zu ?
D.h.Sie benutzt ihre Maske um aus der Rolle zu fallen.

Gast
24-07-2015, 12:46
Verlieren ist nicht so schlimm. Es nicht ernsthaft zu versuchen, für sich selbst und andere fühlbar, ist schlimmer.


Das stimmt so nicht, zumindest nicht aus der Sicht des Gemobbten. Es gibt genug die sich deshalb selbst das Leben genommen haben.

Gast
24-07-2015, 12:51
Verstandene Gewalt ist m.E. durchaus eine Lösung.


Nein, Gewalt ist niemals eine Lösung, sie ist nur das aller letzte Mittel.

Klaus
24-07-2015, 13:51
Meiner Meinung nach muss man da dringend eingreifen, und eben soziales Denken unterrichten. Ein Mädchen in der 4. Klasse kann auch stärker sein als ein Junge, und das ist eine fatale Erfahrung für Verlierer wenn der Mobber auch noch gewinnt weil er stärker ist. Das darf man nicht sich selbst überlassen nach dem Motto "ach das wächst sich schon noch aus". Im schlechtesten Fall hat man dann einen heranwachsenen Mann der sich dafür rächt indem er wenn er selbst stärker ist Frauen gewaltsam dominiert, bis zum Verbrechen.

KAJIHEI
24-07-2015, 15:51
Meiner Meinung nach muss man da dringend eingreifen, und eben soziales Denken unterrichten. Ein Mädchen in der 4. Klasse kann auch stärker sein als ein Junge, und das ist eine fatale Erfahrung für Verlierer wenn der Mobber auch noch gewinnt weil er stärker ist. Das darf man nicht sich selbst überlassen nach dem Motto "ach das wächst sich schon noch aus". Im schlechtesten Fall hat man dann einen heranwachsenen Mann der sich dafür rächt indem er wenn er selbst stärker ist Frauen gewaltsam dominiert, bis zum Verbrechen.

Nur weil jemand stärker ist muß er nicht automatisch ein Mobber sein, auch wenn er einem Schwächeren mal gründlich zeigt wo der Bartel den Most hohlt.
Daraus späte Folgen abzuleiten ist schon richtig, blos die sehen eher so : Es entsteht die Erkenntnis das es zumeist immer einen gibt der einem irgendwo über ist und man nicht seine Klappe auf Grund vermeintlicher Überlegenheit, hier "Ich bin ein Junge", zuweit auf reissen sollte.
Diese Lektion ist überlebens wichtig, bei ernsthaften Auseinandersetzungen geht es eben nicht mehr nur um ein gekränktes Egolein.
Soziales Denken ist eben leider in der Breite nicht verbreitet.

Klaus
24-07-2015, 17:15
Häh ? Er hat eine Situation beschrieben in der eine Viertklässlerin nicht nur einmal sondern unentwegt um einen anderen Viertklässler rumschlich um den ständig zu treten und "zu sehen was passiert". Oder einfach so. Dem Jungen kann emotional alles mögliche passieren, entweder weil man ihm eingetrichtert hat er darf niemals nie zurückschlagen, oder weil er sowieso Angst, oder weil tatsächlich das Mädchen auch noch stärker ist. Wie kann man das allen Ernstes eskalieren lassen nach dem Motto "er soll dem Mädchen halt zeigen wo der Frosch die Locken hat" ? Da kann es ihm sogar passieren WENN er das tut dass er noch vor versammelter Mannschaft und riesengrossformatig vom Direktor öffentlich hingerichtet wird weil er es gewagt hat ein Mädchen zu hauen. Das habe ich nicht nur einmal gesehen dass es solchen Leuten völlig egal war wer im Recht war oder wer angefangen hat, das hat man sich dann halt im Zweifel irgendwie zurechtgelegt. Nach dem Motto "ich wollte ja immer schon mal", und dann hat der Junge dem ein anderer die Finger in der Tür eingeklemmt hat mit Absicht auch noch prudahl unrächt wenn er sich mit Gewalt wehrt. Da werden dann Karrieren geschaffen, zumindest was die Psyche betrifft.

KAJIHEI
24-07-2015, 17:42
Häh ? Er hat eine Situation beschrieben in der eine Viertklässlerin nicht nur einmal sondern unentwegt um einen anderen Viertklässler rumschlich um den ständig zu treten und "zu sehen was passiert". Oder einfach so. Dem Jungen kann emotional alles mögliche passieren, entweder weil man ihm eingetrichtert hat er darf niemals nie zurückschlagen, oder weil er sowieso Angst, oder weil tatsächlich das Mädchen auch noch stärker ist. Wie kann man das allen Ernstes eskalieren lassen nach dem Motto "er soll dem Mädchen halt zeigen wo der Frosch die Locken hat" ? Da kann es ihm sogar passieren WENN er das tut dass er noch vor versammelter Mannschaft und riesengrossformatig vom Direktor öffentlich hingerichtet wird weil er es gewagt hat ein Mädchen zu hauen. Das habe ich nicht nur einmal gesehen dass es solchen Leuten völlig egal war wer im Recht war oder wer angefangen hat, das hat man sich dann halt im Zweifel irgendwie zurechtgelegt. Nach dem Motto "ich wollte ja immer schon mal", und dann hat der Junge dem ein anderer die Finger in der Tür eingeklemmt hat mit Absicht auch noch prudahl unrächt wenn er sich mit Gewalt wehrt. Da werden dann Karrieren geschaffen, zumindest was die Psyche betrifft.
Glatte Nö.
ich habe nirgens was von "Ultra brutal" gesagt. Also lassen wir die Kirche erstmal im Dorf.
Desweiteren : Wenn wir hier schon wissen was dieses reizende kleine Mädchen anstellt, wissen es die Schulztuständigen auch.
D.h. Wenn der Junge sich wehrt wird genau gar nichts passieren. Sollte es trotzdem zu einer parteiischen Schuldzusprechung zu Ungunsten des Jungen kommen, dann liegt es an den Eltern mal den Zuständigen die Hammelbeine lang zu ziehen.
Wir sind hier ja nicht mehr in einem Erziehungsheim der DDR oder einem katholischen Kinderschändungsversuchanstalt.

Übrigens wer als Kind nicht lernt sich zu wehren gegen Ungerechtigkeiten kann später auch nur schwerlich für seine Kinder einstehen.

Kensei
24-07-2015, 17:56
Ist nicht immer so Kaji. Manchmal kommt man eben erst dazu, wenn die Kac** schon am dampfen ist und die Kids sich schon rumkeilen. Dann noch rauszukriegen wieso, weshalb, warum ist oft nicht einfach.

Hab' auch schon erlebt, dass ein Mobber so lange gestichelt hat, bis der Gemobbte den halt wegboxte. Da ist für Aussenstehende erstmal nicht ganz klar, wer nun Täter und Opfer ist.

Oder wie ein 9. Klässer einen 7. Klässler an die Wand drückte, und der flennte wie ein Schloßhund. Auf Intervention meinerseits kam dann raus, dass der die Supergroßklappe war und die älteren Jungs laufend dumm vollpöbelte. Dass es denen dann auch irgendwann mal reicht, und die auch 'nen Schwächeren wegklatschen, ohne dass es dabei was zu gewinnen gäbe, ist blöd, aber irgendwo verständlich. Nur, hätte ich das nicht rausbekommen über andere "Zeugen", hätte ich den 9. Klässler zur Sa* gemacht.

Hafis
24-07-2015, 18:36
... das eigentliche Problem fängt doch damit an, dass die Kinder solche Auseinandersetzungen niemals wirklich austesten dürfen/können, weil bereits im zarten Kindergartenalter die Eltern und die Gärtnerinnen darauf achten, dass gerade das nicht geschieht ...
und weil wir hier gerade bei Gewalt von Mädchen waren:
ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als 8-Jährige einen ziemlich üblen Klassenkameraden an den Haaren über den ganzen Schulflur geschleift habe, weil er mich so in Rage gebracht hatte;
wenn wir damals so pingelige Eltern und Lehrer gehabt hätten wie heute,
nicht auszudenken, was daraus geworden wäre ...

kritisch wird die Lage, wenn die Kontrahenten schon länger mit ihresgleichen zusammen waren, ohne wirklich kapiert zu haben, wie der andere tickt, weil immer alles im 'geschützten' Raum stattfand ...

gruß hafis

KAJIHEI
24-07-2015, 21:44
... das eigentliche Problem fängt doch damit an, dass die Kinder solche Auseinandersetzungen niemals wirklich austesten dürfen/können, weil bereits im zarten Kindergartenalter die Eltern und die Gärtnerinnen darauf achten, dass gerade das nicht geschieht ...
und weil wir hier gerade bei Gewalt von Mädchen waren:
ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als 8-Jährige einen ziemlich üblen Klassenkameraden an den Haaren über den ganzen Schulflur geschleift habe, weil er mich so in Rage gebracht hatte;
wenn wir damals so pingelige Eltern und Lehrer gehabt hätten wie heute,
nicht auszudenken, was daraus geworden wäre ...

kritisch wird die Lage, wenn die Kontrahenten schon länger mit ihresgleichen zusammen waren, ohne wirklich kapiert zu haben, wie der andere tickt, weil immer alles im 'geschützten' Raum stattfand ...

gruß hafis

Besser hätte ich es nicht sagen können my Lady.:)

Kensei
24-07-2015, 22:04
Was heißt denn "wie heute"? Ich schätze dich mal etwa in meinem Alter hafis, und zu unserer Schulzeit stand der Pauker auch nicht seelenruhig daneben wenn die Kinder sich gehauen haben.

Ich rieche in deinem Beitrag ein klein wenig von "früher war alles besser..." Bullshitsu. ;)

Hafis
25-07-2015, 09:35
Was heißt denn "wie heute"? Ich schätze dich mal etwa in meinem Alter hafis, und zu unserer Schulzeit stand der Pauker auch nicht seelenruhig daneben wenn die Kinder sich gehauen haben.
...

nun, zumindest haben die Pauker uns nicht ständig überwacht und unsere Freizeit war nicht so durchorganisiert wie heute. Ich zumindest hatte in meiner Kindheit sehr viele Freiräume, die ich auch nutzte.

gruß hafis

Kensei
25-07-2015, 09:40
Das mit der "durchorganisierten Freizeit" ist auch immer so eine Phrase. Ich erlebe solche und slche Kinder bzw. Elternhäuser. Ob das heute mehr ist als früher, keine Ahnung. Gibt auch Elternhäuser die sich überhauptnicht kümmern weil sie keinen Bock haben oder den ganzen Tag auf Arbeit sind. Da machen die Kids dann was sie wollen.

Ich weiß nicht ob solche Allgemeinplätze uns hier in der Diskussion weiterbringen hafis. ;)

Hafis
25-07-2015, 09:54
...
Hab' auch schon erlebt, dass ein Mobber so lange gestichelt hat, bis der Gemobbte den halt wegboxte. Da ist für Aussenstehende erstmal nicht ganz klar, wer nun Täter und Opfer ist.

Oder wie ein 9. Klässer einen 7. Klässler an die Wand drückte, und der flennte wie ein Schloßhund. Auf Intervention meinerseits kam dann raus, dass der die Supergroßklappe war und die älteren Jungs laufend dumm vollpöbelte. Dass es denen dann auch irgendwann mal reicht, und die auch 'nen Schwächeren wegklatschen, ohne dass es dabei was zu gewinnen gäbe, ist blöd, aber irgendwo verständlich. ...
Bleiben wir doch gerade mal bei diesen beiden schönen Beispielen:
Was glaubst Du wohl, warum ein 'Mobber' so lange 'stichelt' oder warum ein 7.Klässler sich traut, mehrere ältere Jungs 'dumm vollzupöbeln'?
Er hat auf Grund unserer glorreichen Erziehung gelernt, dass ihm nichts passieren wird, denn Schlagen ist ja verboten ...

gruß hafis

Kensei
25-07-2015, 10:25
Nö, die Erziehung ist in dem Alter ja noch in vollem Gange.

Und ob der "Mobber" sich zuhause bei seinen Eltern traut, die zu "mobben" oder "vollzupöbeln" ist zumindest in dem Alter mal fragwürdig.
Man lernt halt mit Gleichaltrigen anders als mit Eltern/Lehrern. Deswegen halte ich z.B. "Homeschooling" auch für Quatsch, weil da die Erlebniswelt der Mitschüler eben fehlt und bestimmte Erfahrungen gar nicht gemacht werden können.

Dass es heute mehr Elternhäuser mit liberalerem Erziehungsstil gibt als früher, da würde ich mitgehen. Nur so Allgemeinplätze Marke "alle Eltern heute..., alle Schüler heute..." mag ich nicht, weil sie meiner Erfahrungswelt und meinem Erleben widersprechen.
Und ich bleibe dabei, auch "früher" hat man die Schüler als Lehrer nicht tatenlos machenlassen wenn's auf dem Schulhof mal geknallt hat.

Hafis
25-07-2015, 12:45
Nö, die Erziehung ist in dem Alter ja noch in vollem Gange. ...
..., was ich ja auch gar nicht bezweifle,
ich meine bloß, dass ein 13-Jähriger (7. Klasse, wie Du sagtest) bereits im Kindergarten gelernt haben sollte, dass es böse Konsequenzen hat, wenn man eine ganze Gruppe stärkerer Kinder einfach nur mal so anpöbelt ...,
wenn das nicht so ist, dann erleichtert das meinen Erziehungsauftrag nicht gerade ;)

gruß hafis

Hafis
25-07-2015, 15:05
... Bemerkung am Rande:
in der 7. Klasse sollen die Schulen sich mittlerweile auch damit beschäftigen,
dass Mütze Kopfweh hat (http://www.kopfschmerz-schule.de/wp-content/uploads/Lehrermappe-M%C3%BCtze-Kopfschmerzpr%C3%A4vention.pdf), ohne dass er von Mitschülern oder Lehrern eins auf die Mütze gekriegt hätte ...
und nein, es geht auch nicht darum, dass die 'Köpfe rauchen', weil die Matheaufgabe mal wieder zu schwer war ...

gruß hafis

KAJIHEI
26-07-2015, 09:24
... Bemerkung am Rande:
in der 7. Klasse sollen die Schulen sich mittlerweile auch damit beschäftigen,
dass Mütze Kopfweh hat (http://www.kopfschmerz-schule.de/wp-content/uploads/Lehrermappe-M%C3%BCtze-Kopfschmerzpr%C3%A4vention.pdf), ohne dass er von Mitschülern oder Lehrern eins auf die Mütze gekriegt hätte ...
und nein, es geht auch nicht darum, dass die 'Köpfe rauchen', weil die Matheaufgabe mal wieder zu schwer war ...

gruß hafis

Davon bekomm ich Kopfschmerzen...Das kann ja wohl nicht wahr sein. Was kommt als Nächstes ? Pilates Stunden für die durch das Sitzen überforderten ?
Wäre logisch, körperliche Fehlhaltungen verursachen ebenfalls Kopfschmerzen...

carstenm
26-07-2015, 11:11
... Das kann ja wohl nicht wahr sein. ...Seit Ich habe mit großem Erstaunen und noch größerem Erschrecken wahrgenommen, daß seit etwa Anfang 5. Klasse (inzwische Ende Klasse 7) Kopfschmerz, teilweise bis hin zu Erbrechen, bei ausnahmlos allen weiblichen Schülerinnen (bei Jungen deutlich weniger), mit denen ich in meinem privaten Umfeld zu tun habe, mindestens einmal pro Woche auftritt, in sehr vielen Fälle aber sogar täglich.

Was ich aber wirklich bedenklich finden, ist, daß das sowohl von den Kindern als auch den Eltern als Normalzustand erlebt wird. Während es die Lehrkräfte schlicht und einfach nicht glauben.

Ich habe keine Ahnung, ob Schule Prävention im Sinne von Mütze betreiben muß.
Ich bin aber sehr wohl der Meinung, daß es nicht als Normalzustand gelten kann bzw. darf, daß Kinder ab dem 12. Lebensjahr Kopfschmerz als gegeben hinnehmen.
Schlimm genug, daß das im Berufsalltag inzwischen so ist ...

carstenm
26-07-2015, 11:13
... Pilates Stunden für die durch das Sitzen überforderten ? ...Es gibt seit vielen Jahren schulische Konzepte und Programme, die mit den durch das Sitzen verursachten Problemen umgehen. Jedenfalls kenne ich das hier aus unseren Kontexten so.

KAJIHEI
26-07-2015, 11:55
Es gibt seit vielen Jahren schulische Konzepte und Programme, die mit den durch das Sitzen verursachten Problemen umgehen. Jedenfalls kenne ich das hier aus unseren Kontexten so.

Da fallen mir zwei sich widersprechende Kommentierungen ein.
Schiene eins
Zu meiner Zeit gab es das nicht trotzdem haben wir gut und erfolgreich gelernt trotz zu kleiner Stühle und Tische.
Das war partial wirklich nicht lustig, hat einen aber irgendwie darauf vorbereitet trotz nervtötender Umstände immer noch gute Leistung zu bringen.
Das hilft einem , einmal gelernt, das restliche Leben lang.:)

Denkschiene zwei.
Ich hätte mir damals gewünscht mal aufstehen zu dürfen, denn als hochgewachsener Knabe macht es keine Spaß Stundenweise als humanes Origami da zu hocken. Da tut einem vom Rücken bis zum Kopf irgend wann Alles weh.
Besonders schlimm war es zum Schluß, wo ich das Verbrechen beging deutlich breiter und größer als der Euro-Normzwerg zu werden.
Dann auf diesen Winz-Dingern; nein es war nicht lustig.
Das hatte sie gleiche Qualität wie die alten Berliner Busse wo man nur gebückt stehen konnte....:mad:

Wie man sieht die Situation einer Waage. Aber wo ist das beste Mittel ?

Gast
26-07-2015, 12:24
Hat der nicht an anderer Stelle behauptet, er wäre auf Schmerzmittel angewiesen, um seinen Alltag zu bewältigen?

KAJIHEI
26-07-2015, 12:32
Hat der nicht an anderer Stelle behauptet, er wäre auf Schmerzmittel angewiesen, um seinen Alltag zu bewältigen?

Ja, das was ich gerade erwähne du Spezialist ohne Erinnerungsvermögen ist deutlich länger her. In mehreren Jahrzehnten die darauf folgen kann man sich auch noch üble Schäden zufügen die über ein Unwohlsein ala "Oh der Stuhl ist zu klein" hinausführen.
Insofern kein Widerspruch...:rolleyes:
Komisch, immer wenn ich deine Beiträge mal trotz "ignore "aus Jux lese, es steht immer nur Mumpf drin. Irgendwie witzig.
Also du brauchst nicht mehr zu antworten simple...

Hafis
26-07-2015, 12:40
...
Ich hätte mir damals gewünscht mal aufstehen zu dürfen, denn als hochgewachsener Knabe macht es keine Spaß Stundenweise als humanes Origami da zu hocken. Da tut einem vom Rücken bis zum Kopf irgend wann Alles weh.
Besonders schlimm war es zum Schluß, wo ich das Verbrechen beging deutlich breiter und größer als der Euro-Normzwerg zu werden.
Dann auf diesen Winz-Dingern; nein es war nicht lustig.
...

... och mit den 'ergonomischen' Schulmöbeln ist dieses Problem eigentlich zumindest in unserer Schule selbst für die 2m-Jungs ganz gut gelöst. Im Gegenteil, die Dinger sind so bequem, dass wir Schwierigkeiten haben, die Schüler in den großen Pausen auf den Schulhof zu schicken, damit sie sich ein bisschen mehr bewegen ;)
Und 'stundenlanges Stillsitzen' sieht bei uns (Klassenstufen 5-13) so aus:
90 Minuten sitzen, anschließend 20 Minuten (Pause) Bewegung nach freier Wahl in stetem Wechsel. Die Pausen gibt es aber auch nach dem Sportunterricht.
Ich glaube ja, dass viele Kinder nachmittags und abends mehr 'sitzen' als am Vormittag, aber nicht wegen der vielen Hausaufgaben ...

gruß hafis

KAJIHEI
26-07-2015, 12:42
... och mit den 'ergonomischen' Schulmöbeln ist dieses Problem eigentlich zumindest in unserer Schule selbst für die 2m-Jungs ganz gut gelöst. Im Gegenteil, die Dinger sind so bequem, dass wir Schwierigkeiten haben, die Schüler in den großen Pausen auf den Schulhof zu schicken, damit sie sich ein bisschen mehr bewegen ;)
Und 'stundenlanges Stillsitzen' sieht bei uns (Klassenstufen 5-13) so aus:
90 Minuten sitzen, anschließend 20 Minuten (Pause) Bewegung nach freier Wahl in stetem Wechsel. Die Pausen gibt es aber auch nach dem Sportunterricht.
Ich glaube ja, dass viele Kinder nachmittags und abends mehr 'sitzen' als am Vormittag, aber nicht wegen der vielen Hausaufgaben ...

gruß hafis

Dann sind die Kiddis heute in dieser Hinsicht beneidenswert.:)

Hafis
26-07-2015, 13:08
... und dann gibt es da ja auch noch den Unterricht 'draußen':
nicht nur die Biologie- und Erdkundekollegen machen so etwas,
das geht auch in allen anderen Fächern, selbst in der Mathematik ...

aber ich wehre mich dagegen, als Lehrerin auch noch Ergotherapeutin zu sein!


gruß hafis

Gast
26-07-2015, 13:24
Ja, das was ich gerade erwähne du Spezialist ohne Erinnerungsvermögen ist deutlich länger her. In mehreren Jahrzehnten die darauf folgen kann man sich auch noch üble Schäden zufügen die über ein Unwohlsein ala "Oh der Stuhl ist zu klein" hinausführen.
Insofern kein Widerspruch...:rolleyes:


Wenn man von klein auf lernt, die Bedürfnisse seines Körpers zu vernachlässigen, kann das dazu führen, dass man langfristig die Quittung präsentiert bekommt.
Daher finde ich es gut, wenn Kindern in der Schule heutzutage durch Kopfschmerzprävention, Haltungsschulungen oder entsprechende Ausgleichsmaßnahmen frühzeitig einen sinnvollen Umgang mit sich selbst lernen, oder zumindest das Angebot erhalten.
Die Inhalte haben eventuell noch Verbesserungspotential.

Hafis
26-07-2015, 13:40
...
Daher finde ich es gut, wenn Kindern in der Schule heutzutage ... frühzeitig einen sinnvollen Umgang mit ... lernen, oder zumindest das Angebot erhalten.
...

oh ja, die Schule ist eine eierlegende Wollmilchsau,
oder warum sonst zahlen wir so hohe Steuern, um sie zu finanzieren?

gruß hafis

KAJIHEI
26-07-2015, 20:06
... und dann gibt es da ja auch noch den Unterricht 'draußen':
nicht nur die Biologie- und Erdkundekollegen machen so etwas,
das geht auch in allen anderen Fächern, selbst in der Mathematik ...

aber ich wehre mich dagegen, als Lehrerin auch noch Ergotherapeutin zu sein!


gruß hafis
Mein Gott die Kiddis haben ja echt paradiesisch heute. Warum wimmern die so viel rum ?????:ups:

Klaus
27-07-2015, 11:01
Kopfschmerzen kommen ja entweder aus einer seelischen Überforderung, aus muskulären Problemen, aus Sauerstoffmangel oder schlicht Gifte im Klassenraum. Viel mehr Möglichkeiten gibt es da ja nicht, und die kann man, wer hätte es gedacht, tatsächlich alle einzeln abklären. Muskuläre Probleme durch viel Rumsitzen und ständig auf das Smaatfon glotzen und Daddeln ohne körperliche Betätigung kann ich mir gut vorstellen, dass man da Rückenprobleme bekommt und am Ende der Kopf weh tut. Die hatte ich auch wenn ich stundenlang vor dem PC gesessen und Ballerspiele gezockt hatte, da habe ich mich aber nicht "gewundert" sondern das tatsächlich einfach mal mit dem stundenlang rumsitzen und Ballerspiele zocken in Verbindung gebracht. Und keine Logoergopeutin zu Rate gezogen sondern schlicht mal das Zocken gelassen.

Schwierig wird es, wenn es um seelische Überforderung in den tollen "Klassenverbänden" geht, die mehr mit nem KZ 1939 als mit freundlichem Zusammensein zu tun haben.

Terao
27-07-2015, 11:17
Inwieweit ist eures Erachtens Gewalt eine nötige/nützliche Lernerfahrung im Aufwachsen ?Sie ist schlicht eine unumgängliche Erfahrung. Das Lernen setzt erst dann ein, wenn man sich zu fragen beginnt, wie man damit umgeht.

itto_ryu
27-07-2015, 11:31
Ein Mädchen bekam neulich von einer Klassenkameradin eine aufs Auge, weil diese sie als auch andere immer ärgert, Beschwerden hagelte es schon zu Hauf. Die Mutter des Kindes hat gut reagiert, denn sie wies zwar darauf hin, dass aufs Auge hauen auch "ins Auge gehen kann", aber sie hat ihre Tochter ebenso zurecht gewiesen, warum sie andere immer ärgern muss. Auch die Erzieherin hat in diesem Tonus sachlich darüber gesprochen mit den Kindern. Kurzfassung war: Wenn man immer ärgert, muss man sich nicht wundern, wenn man ein aufs Maul bekommt, aber man muss auch vorsichtig sein, dass man nicht unnötig verletzt. Fand ich gut. 1. Klasse.

Aggressionen ausleben gehört in Grenzen dazu, wie eben auch eine Rauferei. Es muss nur eben in Maßne bleiben.

Hafis
27-07-2015, 11:35
Sie ist schlicht eine unumgängliche Erfahrung. Das Lernen setzt erst dann ein, wenn man sich zu fragen beginnt, wie man damit umgeht.

... so ist das ...

@ Klaus: Wo steht denn geschrieben, dass der Umgang unter gleichaltrigen Kindern stets freundlich sein muss, schließlich handelt es sich bei einer Schulklasse ja nicht um einen freiwilligen Zusammenschluss.
Ansonsten halte ich Deinen 'historischen' Vergleich doch für etwas unpassend ...

gruß hafis

Klaus
27-07-2015, 11:56
Unpassend wäre wenn ich sage dass ich für eine Zeit den Plan hatte, meinen Kindern alles beizubringen was ich mal gelernt habe. Damit die irgendwelchen mobbenden Ar$chlöchern die bei manchen die heimlichen Stars sind den Hintern bis zu den Haarspitzen aufreissen können und das auch tun, jedes ver****te mal wenn die mit ihrem Mist ankommen. Die Option behalte ich mir auch vor.

Oder mal von letzter Woche aus einer Begegnung meiner Mutter mit dem modernen Aufwachsen wie sich das die Leute vorstellen. Junge A, etwas grösser bzw. älter, drangsaliert an der Bushaltestelle den kleineren Jungen B für 10 Minuten, schubst erst rum, schlägt, klaut dann das Smartphone, und reisst ihm abschliessend den Ranzen runter und schmeisst ihn auf die Strasse. Erst an dem Punkt hat es meine Mutter gewagt mal mit dem zu schimpfen, und dann fingen auch andere an der Bushaltestelle an endlich einzugreifen. Vorher sehen die sich das 10 geschlagene Minuten an, inklusive einer Straftat (Handydiebstahl). Aber ja, die müssen diese Erfahrung ja machen ...

Fry_
27-07-2015, 11:58
....Kurzfassung war: Wenn man immer ärgert, muss man sich nicht wundern, wenn man ein aufs Maul bekommt, aber man muss auch vorsichtig sein, dass man nicht unnötig verletzt. Fand ich gut. 1. Klasse.

Aggressionen ausleben gehört in Grenzen dazu, wie eben auch eine Rauferei. Es muss nur eben in Maßne bleiben.
:halbyeaha
Anders gesagt: Gewaltanwendung ist eine der frühesten Möglichkeiten, zu lernen wie man mit Verantwortung umgeht.

KAJIHEI
27-07-2015, 12:13
Auch wenn mir beigebracht wurde "Man schlägt sich nicht mit Leuten aus anderen Schichten" ,kam doch als zweite Lehre immer : Wenn dir jemand eine langt, so lange zurück.
Oder anders gesagt : Selbst die soziale Ordnung kapituliert vor der simplen Realität.
Haut dich jemand, so haue zurück.
Bei Kindern ist eine Keilerei aus mehren Gründen wichtig.
Erstmal lernen sie das alles was man tut, auch verbal, eventuell körperliche Konsequenzen haben kann.
Desweiteren lernen sie wenn sie selber mal vermöbelt werden, was es eben bedeutet Haue einzustecken. Blaue Augen und schwere Prellungen sind halt unlustig.
Wenn die Kinder etwas älter sind lernen sie auch noch andere Dinge dazu.
Erstmal : Glaube nicht das du ungestraft übertreiben darfst.
Wenn die Kinder nicht vollkommen verblödet sind, wie gesagt ich spreche von älteren Kindern, Jugendlichen ! , lernen sie auch das es eben keinen Sinn macht sich zu verprügeln.

Gürteltier
27-07-2015, 12:44
Das stimmt so nicht, zumindest nicht aus der Sicht des Gemobbten. Es gibt genug die sich deshalb selbst das Leben genommen haben.

Ich vermute, eher die, die nicht kämfen gelernt haben.
Kämpfen ist Selbstbehauptung. Es ist ein Laienklischee, dass die nur über Siegen funktionieren würde.

Terao
27-07-2015, 12:49
Kämpfen ist Selbstbehauptung. Es ist ein Laienklischee, dass die nur über Siegen funktionieren würde.Es ist ein Laienklischee, dass man Begriffe durch Überdehnung schärfen könne.

Gürteltier
27-07-2015, 12:50
Meiner Meinung nach muss man da dringend eingreifen, und eben soziales Denken unterrichten. Ein Mädchen in der 4. Klasse kann auch stärker sein als ein Junge, und das ist eine fatale Erfahrung für Verlierer wenn der Mobber auch noch gewinnt weil er stärker ist. Das darf man nicht sich selbst überlassen nach dem Motto "ach das wächst sich schon noch aus". Im schlechtesten Fall hat man dann einen heranwachsenen Mann der sich dafür rächt indem er wenn er selbst stärker ist Frauen gewaltsam dominiert, bis zum Verbrechen.

Soziales Denken... hat die ja.

Ihr immer mit eurem verlieren. Das ist doch bloss eure Phantasie, dass jemand, der die Gewohnheit entwickelt, sich voll für sich einzusetzen, über eine körperlich fühlbare Niederlage eher gebrochen wird, als über den Sickereffekt beständiger, schwerer greifbarer Psychogewalt.

Klar, mit einmal ist es nicht getan. Als gewaltmoderierender Erzieher müsste man an den Kindern dran bleiben.

Gürteltier
27-07-2015, 12:52
Es ist ein Laienklischee, dass man Begriffe durch Überdehnung schärfen könne.

Äh, und es ist rethorisch üblich, sich an Begriffen aufzuhängen.

Aber Du hast recht. Es ist auch ein KKler Klischee.
Unter denen gibt es auch so manche Laien in Punkto gewinnen und verlieren in meinen Augen.

Gürteltier
27-07-2015, 13:01
Häh ? Er hat eine Situation beschrieben in der eine Viertklässlerin nicht nur einmal sondern unentwegt um einen anderen Viertklässler rumschlich um den ständig zu treten und "zu sehen was passiert". ... Da werden dann Karrieren geschaffen, zumindest was die Psyche betrifft.

Es ist wahrscheinlich besser, wenn wir direkter unsere eigenen Erfahrungen auf den Tisch packen.
Du wirst ja Deine persönlichen Gründe aus Erfahrungen für die Interpretation der Situationsfragmente haben, die ich euch gegeben habe.

Die ist nicht um ihn rumgeschlichen. Die haben sich beide herzhaft getreten.
Er war am gewinnen.
Und sie am verlieren. Und beides sind Lerngelegenheiten.
Ist nur schwer, die Leute beide damit zu versorgen.

Das ein körperlicher Verlierer "ein Looser" ist, liegt daran, dass wir keinen Respekt vor Kämpfern an sich haben.
Beide zeigen sich, beide haben intensive Gefühle.

Die sich in einer durchgeführten, zu einem eigenen Ende kommenden Klopperei auch einigermaßen aufrauchen.

Rachsüchtig wird eher ein "schlechter" Verlierer. Der nicht für das gerade Durchlebte an sich gewürdigt und von seinen Genossen aufgenommen wird.

Ich schmeiß das hier mal so als Reibepunkte rein.

Ich bin aber sehr dankbar für euer mitdenken. Und lerne auch von euch.
Ich pack halt nur stur meine eigenen Denkgewohnheiten her, damit ich auch ne andere Sicht von denen zu hören kriege.

Grüße

Gürteltier

Gürteltier
27-07-2015, 13:25
Erst an dem Punkt hat es meine Mutter gewagt mal mit dem zu schimpfen, und dann fingen auch andere an der Bushaltestelle an endlich einzugreifen. Vorher sehen die sich das 10 geschlagene Minuten an, inklusive einer Straftat (Handydiebstahl). Aber ja, die müssen diese Erfahrung ja machen ...

Meinste nicht, wenn der Kleine positive Erlebnisse mit Zurückschlagen gehabt hätte, oder mit verlieren wagen im Vertrauen auf letztlichen Schutz durch die soziale Gruppe/ausgewachsene Artgenossen ... das die Erfahrung dann eine andere gewesen wäre ?

Gürteltier
27-07-2015, 13:34
Aber nochmal :

Ich meine, der Mobberin hätte es auch gut getan, mal richtig anzugreifen.

Es ist mehr die Frage, wie man die Erfahrungen nutzen kann.

Was hättet ihr gemacht ...

wenn ihr vorher fragt : Okay, wer von euch beiden sich jetzt mit dem anderen treten will, hebt den Finger.

Beide melden sich, es geht los.
Bis es von selbst ausläuft, oder nach ner neuen Abstimmung, oder ihr ne Grenze ziehen müsst - vor der es aber länger zur Sache ging.

Was würdet ihr den beiden sagen ? Kurze prägnante Botschaften.

Ihm: als Durchhalter... als Aufgeber ?

Ihr: als Durchhalterin ... als Aufgeberin ?

Klaus
27-07-2015, 13:42
Ich hätte mal gefragt warum die auf die Idee kommt das machen zu müssen.

P.S.: Mit Mobben in der Grundschule habe ich genau Null Erfahrung. Das war wirklich auf dem Niveau "Raufen", der übermütige kräftige X "erschreckt" irgendwelche anderen Kinder, aber nicht bösartig. Einmal habe ich X selbst ausgeknockt und war für den dann der Held, andere Male kommen dann die grossen Mädchen (da waren manche in der 4. Klasse schon 1,65 und sind dann ihr Leben lang so geblieben ;)) und schubsen die bösen Jungen von den Kleinen weg. In der 5. Klasse kamen dann die geistesgestörten reichen Kinder dazu.

Gürteltier
27-07-2015, 13:58
Ich hätte mal gefragt warum die auf die Idee kommt das machen zu müssen.


Stattdessen oder nach Kloppen ?

Fry_
27-07-2015, 14:15
...
Was würdet ihr den beiden sagen ? Kurze prägnante Botschaften.
...

Vorher würde ich als Verantwortlicher sagen, dass jetzt Ruhe im Karton ist.
Falls ich zu spät käme, käme es drauf an wie es gelaufen ist. "Sowas kommt von sowas", mehr oder weniger.

Gürteltier
27-07-2015, 14:19
Wir sind jetzt so beim mobben.

Allgemein habe ich das Gefühl, das größere und weisere Artgenossen ruhig auch mal körperlich werden dürfen.

Bevor jetzt jeder denkt, Erwachsene sollten Kinder schlagen :

Nein. Aber das muss als Verzicht wegen Unnötigkeit erlebt werden.
Nicht weil es sozial verboten ist.

Grösser und weiser sollte die Gruppe der Altersgenossen werden dürfen.

Ich persönlich biete Grundschulkindern auch öfter an, mir wehzutun, wenn es raus muss. Nicht weil es hilft, nur weil es zeigt, dass ich ihnen noch körperliche Macht zubillige.
Festhalten - das einzige pädagogische Mittel, das zum Verletzungsschutz von unserer körperlichen Übermacht gegenüber Grundschülern bleibt - ist meist nicht hilfreich.
Es verstärkt Ohnmacht.

Umarmen geht nur bei guter Beziehung, nicht beim oberflächlich bekannten Kind.
Und die Frage : "Wer kann ihn mal umarmen, bis es ihm besser geht?" an Gleichaltrige ist auch sehr Beteiligten-abhängig.

Die wissen gar nicht, wie STARK wir Erwachsenen sind.
Aber zu spüren, dass da unmachtgierige Stärke ist - das ist eine gute Erfahrung in einer körperlichen Auseinandersetzung.

Macht wollen wir alle immer.
Aber diesen Stärkemissbrauch, den lernt halt so mancher auch über Gewalt.
Darum kommt es viel drauf an, wie die soziale Gruppe auf Gewalt reagiert.

Wenn man mit Gewalterfolg per se der Böse ist, kann man den, gelernt wie er vielleicht ist, nur in einer "mir doch egal" Schiene weiterführen.
Und sich von heimlicher und unheimlicher Achtung speisen.

Respekt will man haben - und lernt, ihn mit Angst gleich zu setzen.







EDIT :

Und wenn man als Verlierer immer auch der... VERLIERER in den Augen anderer ist, es automatisch eine SCHLIMME Erfahrung im körperlichen Kampf ist... Eine unbedingt zu meidende weil falsche Erfahrung, nicht was normales, zum Leben gehörendes...

... dann haben wir selber manche direkte Erfahrungen mit Gewalt vielleicht nicht oder zu unkundig aufgearbeitet machen dürfen ?

Klaus
27-07-2015, 14:20
Stattdessen oder nach Kloppen ?

Wenn es sich anbahnt. Natürlich ist das schon mal ein längerer Weg, sich die Frustration eines Kindes anzusehen und zu lenken. Ich habe mal bei der vierjährigen Tochter eines Bekannten auch sowas gemacht, die hat ihre Frustration über das ständige Rumschnautzen ihres Vaters auch mal per Aggression gegen Andere ausgedrückt. So mit Treten und dergleichen. Da habe ich mich dann mal hingesetzt, die kam an, und hat mit einer Papprolle in meinem Gesicht rumgebohrt und mich damit gehauen. Ich habe die Augen zugemacht und die machen lassen, und nach unter ner Minute war der Spuk vorbei. Da hat die dann die Rolle weggeworfen und mich umarmt, und es war wieder gut.

Gürteltier
27-07-2015, 15:00
Wenn es sich anbahnt. Natürlich ist das schon mal ein längerer Weg, sich die Frustration eines Kindes anzusehen und zu lenken. ...

Ja. Ein Weg, der meiner Beobachtung ja auch oft verschlossen ist.

In der Situation war sie nicht zugänglich. Da hatte sich was gestaut - und ich hab den Stöpsel drauf gelassen.
Weil ich auch nicht benennen konnte, was.

Nach ner harten Auseinandersetzung mit Spannungsabbau und sich und den anderen fühlen, ist innere Einkehr - evtl. nach Wunden lecken - m.E. oft leichter und tiefer... .

KAJIHEI
27-07-2015, 16:51
d

EDIT :

Und wenn man als Verlierer immer auch der... VERLIERER in den Augen anderer ist, es automatisch eine SCHLIMME Erfahrung im körperlichen Kampf ist... Eine unbedingt zu meidende weil falsche Erfahrung, nicht was normales, zum Leben gehörendes...

... dann haben wir selber manche direkte Erfahrungen mit Gewalt vielleicht nicht oder zu unkundig aufgearbeitet machen dürfen ?

Fast jeder Mensch auf dem Planeten muß diese unschöne Erfahrung aufarbeiten. Sie gehört nämlich zum ganz normalen Leben dazu. Nicht immer in Form der körperlichen Gewalt, aber Demütigungen gehören einfach dazu.
Es ist normal auch mal öffentlich als Verlierer dazu stehen sofern man nicht als Einsiedler auf dem Gipfel des Himalaya lebt.
Kindern das Gegenteil, wie von dir gefordert, zu vermitteln bereitet sie auf einen rosa Ponyhof vor den es so eben nicht gibt, nicht geben kann aber nicht auf das reelle Leben.

Hafis
27-07-2015, 17:01
... zum Glück sind gerade Ferien, sonst dächte ich, dass ich hier womöglich auf'm Elternabend bin *g*

gruß hafis

Gürteltier
27-07-2015, 17:57
... zum Glück sind gerade Ferien, sonst dächte ich, dass ich hier womöglich auf'm Elternabend bin *g*

gruß hafis

Wer plädiert denn da bei euch immer für mehr durchgeführte Kloppereien -
die Eltern oder die LehrerInnen ?

Gürteltier
27-07-2015, 18:00
Fast jeder Mensch auf dem Planeten muß diese unschöne Erfahrung aufarbeiten. ...
Kindern das Gegenteil, wie von dir gefordert, zu vermitteln bereitet sie auf einen rosa Ponyhof vor den es so eben nicht gibt, nicht geben kann aber nicht auf das reelle Leben.

Häh ? Äh, wie bitte, Herr Kajihei ? Welche Forderung meinen sie denn meinen Äußerungen zu entnehmen ?

Glaubt sich auch gerade auf nem Elternabend :

Der Herr Gürteltier

Hafis
27-07-2015, 18:36
Wer plädiert denn da bei euch immer für mehr durchgeführte Kloppereien -
die Eltern oder die LehrerInnen ?
... das ist die falsche Fragestellung, denn die 'Klopperei' findet definitiv statt,
nur der Umgang, den manche Eltern damit pflegen, ist mir ein Graus, und da ich jetzt Ferien habe, nehme ich mir die Freiheit, ein bisken Abstand zu nehmen ...

gruß hafis

KAJIHEI
27-07-2015, 20:07
Liebes Fräulein Gürteltier...........




Ich persönlich biete Grundschulkindern auch öfter an, mir wehzutun, wenn es raus muss. Nicht weil es hilft, nur weil es zeigt, dass ich ihnen noch körperliche Macht zubillige.


Ponnyhof Nr. 1 : Im normalen Leben billigt dir kein Mensch freiwillig irgend welche Macht zu die du eben nicht hast.
Respekt will man haben - und lernt, ihn mit Angst gleich zu setzen.
Dann hat der Ausbilder versagt.

EDIT :

Und wenn man als Verlierer immer auch der... VERLIERER in den Augen anderer ist, es automatisch eine SCHLIMME Erfahrung im körperlichen Kampf ist... Eine unbedingt zu meidende weil falsche Erfahrung, nicht was normales, zum Leben gehörendes...
Das ist ja wohl Ponnyhof Nr. 2...Es ist dabei vollkommen unerheblich ob es nun körperlich oder seelisch. Das man mal zusammengefaltet wird erlebt jeder Erwachsene im Berufsleben. Damit umzugehen, mit dieser Demütigung muß man eben auch erstmal lernen..........

kanken
27-07-2015, 20:59
Hi Gürteltier,

Gewalt ist eine völlig normale Kommunikationsform für Kinder, sie lernen da auch spielerisch ihre Grenzen. Wir leben nur in einer Welt in der Gewalt keinen Platz mehr hat, daher halte ich gewisse pädagogische Amsätze durchaus für unnatürlich, jedenfalls für einen Teil der Kinder.

Ich finde den Ansatz von Thom Hartmann ganz gut (Eine andere Art, die Welt zu sehen: Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom: Amazon.de: Thom Hartmann, Friedo Pagel, Ulrike Seeberger: Bücher (http://www.amazon.de/Eine-andere-Welt-sehen-Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom/dp/3795007356)), er spiegelt in einfachen Worten wieder was wir über unterschiedliche genetische Voraussetzungen bei bestimmten neurobiologischen Transmittersystemen wissen.

Gehrin ist eben nicht Gehirn, Kind ist nicht Kind. Manche Kinder brauchen eben das rumtollen, den "körperlichen Austausch" und auch kindliche Gewalt, egal ob Mädchen oder Jungen.

Grüße

Kanken

Hafis
27-07-2015, 21:13
Hi Gürteltier,

Gewalt ist eine völlig normale Kommunikationsform für Kinder, sie lernen da auch spielerisch ihre Grenzen. Wir leben nur in einer Welt in der Gewalt keinen Platz mehr hat, daher halte ich gewisse pädagogische Amsätze durchaus für unnatürlich, jedenfalls für einen Teil der Kinder.

Ich finde den Ansatz von Thom Hartmann ganz gut (Eine andere Art, die Welt zu sehen: Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom: Amazon.de: Thom Hartmann, Friedo Pagel, Ulrike Seeberger: Bücher (http://www.amazon.de/Eine-andere-Welt-sehen-Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom/dp/3795007356)), er spiegelt in einfachen Worten wieder was wir über unterschiedliche genetische Voraussetzungen bei bestimmten neurobiologischen Transmittersystemen wissen.

Gehrin ist eben nicht Gehirn, Kind ist nicht Kind. Manche Kinder brauchen eben das rumtollen, den "körperlichen Austausch" und auch kindliche Gewalt, egal ob Mädchen oder Jungen.

Grüße

Kanken

womit Du sowohl eigentlich als auch uneigentlich Recht hast,
aber mit Verlaub, wenn das Stichwort 'Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom' in diesem Zusammenhang fällt, dann gehen bei mir alle Warnlampen an ...


gruß hafis

kanken
27-07-2015, 21:34
Wie gesagt, das Buch ist das Beste was ich persönlich zu AD(H)S kenne (und ich beschäftige mich damit beruflich jeden Tag und behandel diese Leute, zumindest wenn sie im Erwachsenenalter sind).

ADD ist keine Krankheit, es ist eine Veranlagung, die man lernen kann zu nutzen.

Ich kann nur jedem, der damit zu tun, raten das Buch von Thom Hartmann zu lesen, es beschreibt für Laien sehr einfach und gut was ADD ist und wie man es nutzen kann, denn Leute auf Amphetamine zu setzen kann nicht der Weg sein.
Wer sich ein wenig in Neurobiologie und den beteiligten Transmittersystem auskennt kann eigentlich nur den Kopf schütteln, denn man bastelt sich schon jetzt die "Generation Sucht".

Aber lass uns das Thema AD(H)S an dieser Stelle lassen, das geht zu sehr ins OT und man kann sich prima darüber streiten...

Grüße

Kanken

Hafis
27-07-2015, 22:08
...
Aber lass uns das Thema AD(H)S an dieser Stelle lassen, das geht zu sehr ins OT und man kann sich prima darüber streiten...

... oh, ich glaube nicht mal, dass wir beide uns über das Thema so uneins sind, ich mag bloß Eltern nicht, die ihrem Nachgelass aus Bequemlichkeit dieses Etikett anheften und dann auch noch mit Ritalin abfüllen ...

gruß hafis

KAJIHEI
28-07-2015, 05:47
Hi Gürteltier,

Gewalt ist eine völlig normale Kommunikationsform für Kinder, sie lernen da auch spielerisch ihre Grenzen. Wir leben nur in einer Welt in der Gewalt keinen Platz mehr hat, daher halte ich gewisse pädagogische Amsätze durchaus für unnatürlich, jedenfalls für einen Teil der Kinder.


Kanken

Für körperliche Gewalt mag das partial stimmen, für Gewalt per se stimmt es absolut nicht. Ausgrenzung, Mobbing, Demütigungen alles im Angebot der nichtkörperlichen uns alle umgeben Gewaltorgie.
Und selbst bei körperlicher Gewalt sollte man die Augen aufmachen : Es fängt bei den Armeen an die ganz normal zur Konfliktlösung sind und es hört beim Ehrenmord als Prohblemlösung im Hinterhof auf.
Ich behaupte sogar das das Einzige was viele Erwachsene daran hindert sich des Öfteren einen auf die Nase zu geben die Angst vor Strafe per Gesetz ist.

Terao
28-07-2015, 11:23
Ich behaupte sogar das das Einzige was viele Erwachsene daran hindert sich des Öfteren einen auf die Nase zu geben die Angst vor Strafe per Gesetz ist.Wäre das nicht so, bräuchten wir keine Gesetze und Strafen. Wusste schon der alte Freud: Ein Tabu ergibt überhaupt nur dann einen Sinn, wenn die Versuchung, das Tabuisierte zu tun, entsprechend groß ist.
Und der olle Nietzsche ging noch einen Schritt weiter: Die Voraussetzung dafür, dass Strafe überhaupt als Genugtuung verstanden werden kann, ist, dass das Leiden-Machen ein primärer Genuss für Menschen ist.

Gast
28-07-2015, 11:39
Wäre das nicht so, bräuchten wir keine Gesetze und Strafen. Wusste schon der alte Freud: Ein Tabu ergibt überhaupt nur dann einen Sinn, wenn die Versuchung, das Tabuisierte zu tun, entsprechend groß ist.

Das meiste was verboten ist, hat wohl mal jemand gemacht.
3.Mose 20,15-16 (http://www.bibleserver.com/text/EU/3.Mose20)

Ein Tabu wirkt IMO allerdings auch schon ohne Strafandrohung, wenn das in jungen Jahren entsprechend erlernt wurde.
Im Rahmen der Gewalt z.B.: die Schlaghemmung, die sich dann viele wieder wegtrainieren wollen.

Terao
28-07-2015, 11:44
Das meiste was verboten ist, hat wohl mal jemand gemacht.
3.Mose 20,15-16 (http://www.bibleserver.com/text/EU/3.Mose20)Auch die Totenbeschwörung? Hmmmmm...
Und offenbar haben sie sich tierisch gern auf die Scham geschaut.


Ein Tabu wirkt IMO allerdings auch schon ohne Strafandrohung, wenn das in jungen Jahren entsprechend erlernt wurde.
Im Rahmen der Gewalt z.B.: die Schlaghemmung, die sich dann viele wieder wegtrainieren wollen.
Da ist ja auch noch das Gewissen, das einen selbst geißelt. Quasi das perpetuum mobile der Strafenwelt.

Klaus
28-07-2015, 11:45
Dass Kinder gewalttätig werden ist ganz normal, aber das einfach laufen zu lassen eben nicht. Woher sollen die "Konfliktlösungen" oder Werte lernen, wenn die "Alten" es sehen und sagen "ok, Junge, bring mehr die Rechte, und mehr mit dem Körper dahinter, sonst blutet die doch gar nicht richtig aus der Nase!" ? Kinder neigen dazu sich immer mehr in was reinzusteigern, wenn keiner was sagt, oder der andere nicht "richtig" reagiert. Bei der grossen Anzahl bekloppter Eltern (keine Ahnung ob es schon die Mehrheit ist) funktioniert "lead by example" eben überhaupt nicht mehr. Mutter keift ständig rum und erfindet theatralische Vorwürfe, Vater sitzt hilflos vor dem Fernseher und sagt nix, Vater verkloppt Mutter und die entschuldigt den, oder beide psychen sich an. Hier im Haus sind 4 Familien mit Kindern, drei "Migrantenfamilien" mit etwas besserem Einkommen die total normal sind, und eine aus dem "sozialen Brennpunkt" gegenüber die aus so ner inszenierten Doku-Soap im Fernsehen stammen könnte. Aber "in echt". Wenn die Kinder der 4. Mutter in der Grundschule anfangen andere Kinder zu verkloppen weil sie es zuhause so gelernt haben, dann möchte ich nicht dass der Lehrer daneben steht und einen von "ach das gehört dazu" erzählt. Da "gewinnt" nämlich nicht immer der Richtige sondern der Stärkere. Ich möchte eigentlich nicht wirklich meinen Kindern beibringen müssen, andere Kinder im Zweifel bewusstlos oder krankenhausreif schlagen zu können. Ich habe im Kindertraining schon gesehen was passiert wenn 8jährige sich nicht richtig einschätzen können, und schön finde ich das nicht.

KAJIHEI
28-07-2015, 12:15
Wäre das nicht so, bräuchten wir keine Gesetze und Strafen. Wusste schon der alte Freud: Ein Tabu ergibt überhaupt nur dann einen Sinn, wenn die Versuchung, das Tabuisierte zu tun, entsprechend groß ist.
Und der olle Nietzsche ging noch einen Schritt weiter: Die Voraussetzung dafür, dass Strafe überhaupt als Genugtuung verstanden werden kann, ist, dass das Leiden-Machen ein primärer Genuss für Menschen ist.

Nietzsche war halt kein Depp.
Aber im Grunde genommen ist es doch einfach vom Mechanismus her.
Bis auf ganz wenige extrem in sch selbst ruhenden Individuen will jeder das alpha Huhn sein, oder zumindest beachtet werden.
Daher ist Gewalt einfach ein grundlegendes , oft auch probates Mittel um das zu erreichen.
Der Unterschied zwischen Erwachsen und Kindern besteht vermutlich großenteils darin, wie diese Gewalt ausgeübt wird.
Kinder benutzen Fäuste, Erwachsene Wort, Geld, Presse.....etc.

KAJIHEI
28-07-2015, 12:21
@ Klaus
In letzter Konsequenz gewinnt immer der Stärkere.
Das gilt für das ganze Leben.
Die Kunst besteht darin Stärken zu nutzen die der Gegner eben nicht hat.
Selbst im Kindesalter kann es der Geist sein den man besitzt.
Wenn man körperlich nicht mithalten kann, aber geistig weit voraus ist, nun warum das nicht ausnützen...
Eine kleine Intrige zu rechten Zeit schaft Freude und Zufriedenheit.
Kinder sind nicht so einfach gehäkelt.

Hafis
28-07-2015, 14:23
Dass Kinder gewalttätig werden ist ganz normal, aber das einfach laufen zu lassen eben nicht. Woher sollen die "Konfliktlösungen" oder Werte lernen, wenn die "Alten" es sehen und sagen "ok, Junge, bring mehr die Rechte, und mehr mit dem Körper dahinter, sonst blutet die doch gar nicht richtig aus der Nase!" ? Kinder neigen dazu sich immer mehr in was reinzusteigern, wenn keiner was sagt, oder der andere nicht "richtig" reagiert. ...
... keine Angst, Klaus, auch ich sehe bei sowas nicht einfach bloß zu, nur ein bisschen genauer hin.
An unserer Schule gibt es übrigens eine sehr praktische Einrichtung:
die Mediatoren, das sind ältere, 'ausgebildete' Schüler, die als Streitschlichter fungieren, (Genaueres dazu kannst Du hier (http://www.bildungsserver.de/Mediation-Streitschlichtung-2208.html) lesen).
Das funktioniert zumindest an unserer Schule recht gut ...

gruß hafis

hans-charles
28-07-2015, 22:28
Hallo KAJIHEI,

wenn ich Deine Worte lese, kommen sie mir irgendwie bekannt vor.
Ich möchte aber kein Buch vorstellen, nur woher habe ich das?



@ Klaus
In letzter Konsequenz gewinnt immer der Stärkere.
Das gilt für das ganze Leben.
Die Kunst besteht darin Stärken zu nutzen die der Gegner eben nicht hat.
Selbst im Kindesalter kann es der Geist sein den man besitzt.
Wenn man körperlich nicht mithalten kann, aber geistig weit voraus ist, nun warum das nicht ausnützen...
Eine kleine Intrige zu rechten Zeit schaft Freude und Zufriedenheit.
Kinder sind nicht so einfach gehäkelt.

Jetzt fällt es mir wieder ein, nachdem ich Deinen Text öfters durchgelesen habe. Das war eine Aufgabe in einem Kommunikationskurs sich " Helfer " zu suchen, um den Gegner in die Schranken zu weisen.

Aber so neu, war das auch nicht. Viele Kinder haben das schon im Kindergarten und auch daheim gut drauf.

Gruß hans-charles

PS: Die Ferien beginnen in Bayern erst am O1.08.

:D:D

hans-charles
29-07-2015, 08:17
Hallo Gürteltier,

da habe ich einen Fehler gemacht und nicht zuerst den Eingangstext gelesen, was ich immer vermeiden will.



=Gürteltier;3388870]1. Frage : Inwieweit ist eures Erachtens Gewalt eine nötige/nützliche Lernerfahrung im Aufwachsen ?


Diese Erfahrung, körperliche Gewalt, mentale Einschüchterung, usw. hat doch jeder in seiner Kindheit erlebt.
Die Rangstufe in der Gruppe wird ausgetestet.



Neulich als Pausenaufsicht :

Kleine Viertklässlerin gerät in selbstinszenierte Treterei mit Jungem aus der gleichen Klasse.
Sie gut in Mobbingtendenzen, er das Hauptklassenopfer im Durchspielen solcher Strukturen in der Klasse.


Welche Aufgaben hast Du als Pausenaufsicht?
Während meiner Dienstzeit bei der Bundeswehr, viele junge Männer,
gehörte es zu meiner Aufgabe, die Disziplin aufrecht zu erhalten.
Wo wir auftauchten, war schnell wieder Ruhe.



Mein Eindruck : Sie ist erbost über seine Gegenwehr, die seine Opferrolle verlässt.
Will probieren, wie weit er dominierbar ist. Eine Freundin stachelt sie an, um aus sicherer zweiter Hand das Experiment Gewaltanwendung gegen Jungen beobachten zu können.


Da bin ich etwas erstaunt. Die Schule ist kein rechtsfreier Raum.
Wenn es eine Schulordnung gibt, die muß es geben, dann sind die Lehrkräfte für die Einhaltung zuständig.



Situation: Zunächst ich, dann im Schichtwechsel eine anderen Aufsicht müssen sie körperlich blockieren, da sie immer wieder den Jungen treten will.
Konfliktösestrukturen haben wir an der Schule, sind auch eingeübt seit der Vorschule.

Sie wollte halt testen und lernen.


Das Testen und Lernen mit Konfliktsituation umzugehen solange es verbal ist, kein Problem. In Deinem Beispiel körperliche Gewalt während der Schulzeit, da hättest Du mein Verständnis als Eltern nicht bekommen.


Wäre es meine Tochter gewesen, hätte ich bei Einverständniss des fremden Jungen sie machen lassen, bis sie genug eingesteckt hätte.
In meinen oder ihren Augen.


Deine Entscheidung! Aber nicht in der Schule, da sollten doch die Regeln eingehalten werden.


Aber wir vermitteln beruflich an der Schule eine Linie, ein Regelgerüst, das Gefühl, das soziale Regeln nun mal erlernt und befolgt werden müssen.
Da muss die Individualerfahrung schon mal vor der Gruppentauglichkeit zurücktreten...


Na, da ist das Regelgerüst.


2. Frage
Wie sind eure eigenen Aufwachserfahrungen mit Gewalt in verschiedenster Form ? Was vermutet ihr, welche Erfahrungen welche Konsequenzen für eure
" Menschwerdung " hatten ?


Jeder hat seine eigenen Methoden um mit der körperlichen und mentalen Gewalt umzugehen.
Ich habe in meiner Jugendzeit einige Griffe von einem befreundeten Judo-ka gelernt, überwiegend aber daheim Krafttraining gemacht.
Bei der Militärpolizei einige Techniken der waffenlosen Selbstverteidigung und in der Freizeit viel Kraftsport.
Später verschiedene Kampfsportarten, die ich nie richtig anwenden mußte.
Wichtiger finde ich eine mentale Vorbereitung, denn damit beginnt es meistens bevor es ernst wird.

Einige gute Hinweise findest Du hier:
Willkommen in der* Selbstschutzakademie.de (http://www.selbstschutzakademie.de)
Was ist Selbstverteidigung? » Andreas Häckel (http://www.selbstverteidigung-pur-com.de)

Noch einen schönen Tag wünscht
hans-charles

KAJIHEI
29-07-2015, 08:18
Hallo KAJIHEI,

wenn ich Deine Worte lese, kommen sie mir irgendwie bekannt vor.
Ich möchte aber kein Buch vorstellen, nur woher habe ich das?




Jetzt fällt es mir wieder ein, nachdem ich Deinen Text öfters durchgelesen habe. Das war eine Aufgabe in einem Kommunikationskurs sich " Helfer " zu suchen, um den Gegner in die Schranken zu weisen.

Aber so neu, war das auch nicht. Viele Kinder haben das schon im Kindergarten und auch daheim gut drauf.

Gruß hans-charles

PS: Die Ferien beginnen in Bayern erst am O1.08.

:D:D
Ich hab die Erkenntnis aus der Beobachtung meiner geliebten Mitmenschen. Wenn man genau hinsieht merkt man auch solche Spielerein wie Intrigen bei Kindern recht schnell
Alles kein Hexenwerk.:)

Oder um es in einen Spruch zu fassen :
"Die Mitmenschen erzählen einem fast Alles, blos die meisten hören nicht zu"

hans-charles
29-07-2015, 11:28
Hallo KAJIHEI.

wieder muß ich Dir recht geben.


Ich hab die Erkenntnis aus der Beobachtung meiner geliebten Mitmenschen. Wenn man genau hinsieht merkt man auch solche Spielerein wie Intrigen bei Kindern recht schnell
Alles kein Hexenwerk.:)

Oder um es in einen Spruch zu fassen :
"Die Mitmenschen erzählen einem fast Alles, blos die meisten hören nicht zu"

Genau aus diesem Grund, fragt der Trainer unsere Schüler/Schülerinnen warum sie bei uns Kampfsport betreiben möchten.
Die Etikette im Dojang oder Dojo,
die jeder lesen sollte, hat die Aufgabe ein geregeltes Training zu ermöglichen.

Das ist dann mein Vergleich mit dem Pausenhof, der Trainer hat die Aufsicht und ist dafür verantwortlich, daß diese Regeln eingehalten werden.
Daher stimme ich der Aussage zu, der Trainer muß nicht geliebt werden, er soll den Menschen eine fernöstliche Kampfkunstart beibringen. Das wollen die Mitglieder und das bekommen sie auch.

Zu meinem Kampfsport gehören: Höflichkeit, Integrität, Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und einige Hinweise auf die Kultur des Ursprungslandes.
Möchte ich nur Fitness bin ich in einem Studio besser aufgehoben aber da gibt es auch Regeln.

Gruß
hans-charles

hans-charles
29-07-2015, 11:56
Hallo Hafis,

ich möchte wirklich nicht meckern.



... keine Angst, Klaus, auch ich sehe bei sowas nicht einfach bloß zu, nur ein bisschen genauer hin.
An unserer Schule gibt es übrigens eine sehr praktische Einrichtung:
die Mediatoren, das sind ältere, 'ausgebildete' Schüler, die als Streitschlichter fungieren, (Genaueres dazu kannst Du hier (http://www.bildungsserver.de/Mediation-Streitschlichtung-2208.html) lesen).
Das funktioniert zumindest an unserer Schule recht gut ...

gruß hafis

Das ist es was bei uns- besonders viele staatliche Stellen so unglaubwürdig macht -
gibt es Regeln oder Gesetze dann muß sich daran gehalten werden.
Das versteht jeder Mensch und kein, ach ich sehe erst einmal zu was passiert , usw.
Komisch ist nur, gilt eine Höchstgeschwindigkeit auf einer gut ausgebauten Straße, dann wird auch da die Geschwindigkeit kontrolliert und da es um Geld geht, werden die Bußgelder auch eingetrieben.

Warum nicht überall so konsequent?

Gruß
hans-charles

:soldat::soldat::soldat:

KAJIHEI
29-07-2015, 12:14
Hallo Hafis,

ich möchte wirklich nicht meckern.




Das ist es was bei uns- besonders viele staatliche Stellen so unglaubwürdig macht -
gibt es Regeln oder Gesetze dann muß sich daran gehalten werden.
Das versteht jeder Mensch und kein, ach ich sehe erst einmal zu was passiert , usw.
Komisch ist nur, gilt eine Höchstgeschwindigkeit auf einer gut ausgebauten Straße, dann wird auch da die Geschwindigkeit kontrolliert und da es um Geld geht, werden die Bußgelder auch eingetrieben.

Warum nicht überall so konsequent?

Gruß
hans-charles

:soldat::soldat::soldat:
Weil die Konsequenz willkürliches, rein finanzorientiertes Verhalten bedeuten würde.
Gesetze sollen dem Menschen dienen, das Miteinander erleichtern.
Es geht eben nicht um die Erleichterung der Brieftaschen oder der Bereicherung einzelner.
Gesetze sollten auch niemals über dem Menschen stehen, siehe dazu den Hauptman von Köpenick und seine Wanzen.
Leider sind aber die Faktoren Finanz und Recht in unserem schönem Land extrem verquickt.
Das macht die Sache unglaubwürdig !
Die absurden Resultate sieht man überall, nicht nur bei sinnlosen Blitzern.
Mehr kann ich dazu hier nicht äussern da ansonsten die Warnleuchte der Mods zu routieren beginnen wird.;)

KAJIHEI
29-07-2015, 12:20
Hallo KAJIHEI.

wieder muß ich Dir recht geben.

[/B]

Genau aus diesem Grund, fragt der Trainer unsere Schüler/Schülerinnen warum sie bei uns Kampfsport betreiben möchten.
Die Etikette im Dojang oder Dojo,
die jeder lesen sollte, hat die Aufgabe ein geregeltes Training zu ermöglichen.

Das ist dann mein Vergleich mit dem Pausenhof, der Trainer hat die Aufsicht und ist dafür verantwortlich, daß diese Regeln eingehalten werden.
Daher stimme ich der Aussage zu, der Trainer muß nicht geliebt werden, er soll den Menschen eine fernöstliche Kampfkunstart beibringen. Das wollen die Mitglieder und das bekommen sie auch.

Zu meinem Kampfsport gehören: Höflichkeit, Integrität, Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und einige Hinweise auf die Kultur des Ursprungslandes.
Möchte ich nur Fitness bin ich in einem Studio besser aufgehoben aber da gibt es auch Regeln.

Gruß
hans-charles

Ich meinte damit weniger was auf direkte Fragen oder Fragen überhaupt geantwortet wird.
Es geht einfach nur um das Zuhören . In der Bahn, Im Supermarkt. Überall wird komuniziert. Erstaunlich was man da Alles über Mitmenschen und ihre Funktion lernen kann. Genauso bei simplen belanglosen Plauderein.
Man einfach nur zuhören, das Mega-Silbertablett sozusagen.
Ich weis, ich höre mich gerade wie ein Ausserirdischer an, der Menschen als Versuchskarnikel betrachtet, aber keine Bange ; Ich esse keine Kaninchen.: Übrigens so launig nebe bei : Innere Ruhe schärft das Gehör ungemein.;)

Hafis
29-07-2015, 13:02
... Welche Aufgaben hast Du als Pausenaufsicht?
Während meiner Dienstzeit bei der Bundeswehr, viele junge Männer,
gehörte es zu meiner Aufgabe, die Disziplin aufrecht zu erhalten.
Wo wir auftauchten, war schnell wieder Ruhe.
...
... Nun ist aber ein Pausenhof kein Kasernenhof ...
Was haben die jungen Männer eigentlich gemacht, sobald ihr wieder weg wart?

gruß hafis

hans-charles
29-07-2015, 20:22
Hallo Hafis,

nur einige Worte, zu Deiner kurzen Anfrage.


... Nun ist aber ein Pausenhof kein Kasernenhof ...
Was haben die jungen Männer eigentlich gemacht, sobald ihr wieder weg wart?

gruß hafis

Können wir uns auf einige Grundsätze einigen?
Die Schule hat die Aufgabe junge Menschen eine gute Ausbildung zu ermögliche, wenn diese mitarbeiten und auf ihre Lehrkräfte hören und auch selber bereit sind zu lernen.
Leider, da es viele Eltern nicht gebacken bekommen, sollen Kinder dort auch lernen sich an Regeln zu halten.
Könntest Du diesen meinen Gedanken zustimmen?
www.ketteler-francke-schule.de/schulordnung
www.philognosie.de/denken-lernen/lernverhalten

Nun zur Bundeswehr, da ich die als Beispiel genannt habe.
In meiner Dienstzeit war das noch keine Freiwilligen-Armee, sondern bestand aus gezogenen Soldaten, freiwilligen Soldaten und Berufssoldaten.
Eine Grundausbildung habe ich als Rekrut erlebt und eine als Ausbilder, daher erzähle mir nichts - über junge Menschen.
Der Vorgesetzte ist für die Dienstaufsicht verantwortlich, er überwacht die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Befehlen.

Wenn ich erkenne, dass die Soldaten meiner Einheit das Soldatengesetz § 12 Kameradschaft:
die Würde, die Ehre und die Rechte des Kameraden zu achten verletzen,
indem sie einen Kameraden schlagen, muß ich eingreifen.
Das erwarten die untergebenen Soldaten, sehe ich weg, was sollen sie von mir halten?

Der § 17 Soldatengesetz beschäftigt sich mit dem Verhalten in und außer Dienst.
Ist eine Feldjäger-Streife zur Kontrolle im Münchner Hauptbahnhof unterwegs, dort haben Soldaten einen über den Durst getrunken und verhalten sich nicht angemessen, ( erkennbar in Uniform ) kann ich auch nicht sagen, laß es.

Da kommen wir wieder auf die Pausenaufsicht zurück. Die Schule hat bestimmte Regeln aufgestellt. Diese Regeln müssen überwacht und von den Schülern eingehalten werden.
Drückt Ihr ein Auge zu, was sollen die Schüler von Euch als Lehrkräften halten?

Wie wird sich der Schüler/in im Betrieb verhalten? Denkt er dann, diese Regeln sind wie in der Schule einfach nur leere Worte?
In unserem Verein, halten sich alle Übenden an die Regeln, wer das nicht möchte kann einfach wieder gehen.
Das ist aber in der Schule- gibt eine Schulpflicht - nicht möglich

Daher versuche es einfach mal, was ist an meinen Gedanken falsch?
Was und warum machst Du es anders?
Wie sind Deine Erfolge?

Noch einen schönen Abend wünscht Dir
hans-charles

PS: noch ein Filmchen
www.youtube.com/watch?v=m9JTPclmY3Y

Klaus
30-07-2015, 10:57
Ich bin, in Grenzen, auch ein Verfechter eines fragenden Blicks bei Kindern, wenn die irgendwas "falsch" machen. Ich würde weder schubsen verbieten, noch mobben dulden. Die Situation dass 4-8jährige Kinder bei mir nicht anfangen zu diskutieren hatte ich noch nicht.

Und dass ein schwächeres Kind von einem stärkeren drangsaliert wird, Handy geklaut, Jacke geklaut, Tornister unter den Bus geworfen, läuft bei mir auch nicht unter "Lernerfahrung". Da hätte ich auch was zu tun um es bei fragenden Blicken zu belassen, aber auch das sollte gehen.

KAJIHEI
30-07-2015, 12:19
Und dass ein schwächeres Kind von einem stärkeren drangsaliert wird, Handy geklaut, Jacke geklaut, Tornister unter den Bus geworfen, läuft bei mir auch nicht unter "Lernerfahrung". .

Du kannst doch nicht ernsthaft immer Ausnahmen als Regelfall benutzen.

Klaus
30-07-2015, 14:20
Es sind eben keine Ausnahmen. Ausnahmen sind Psychopathen die mit 10 anfangen Kaninchen anzuzünden, Kinder die anderen Kindern Sachen klauen sind extrem verbreitet. Sonst gäbe es ja nicht die "Buddy"-Programme wo ältere Kinder jüngere beschützen sollen, wenn das so unheimlich selten wäre.

Gürteltier
30-07-2015, 16:30
Liebes Fräulein Gürteltier...........

Her Kajihei, sie haben schlicht nicht verstanden, dass ich verlieren für eine elementare Lernerfahrung halte.

Die nur auch richtig begleitet werden sollte, weil sonst die üblichen Klischees von allen ... Unverständigen kommen.

Wer nicht viel kämpft - und verliert, hat halt oft verzerrte Vorstellungen von echter ( innerer) Stärke. Und wie sie erreicht und gehalten werden kann.
Aber auch schon mit wenig kämpfen und das kundig verarbeiten kann man den Leutchen die realistischere Sichtweise mitgeben/anbieten.



Hier im Thread gab es halt die Einen, die meinten, wer beim wehren körperlich scheitert, wird gebrochen.

Auch hier die Denke, Kämpfen würde nur taugen, wenn es zum Sieg führt.

Gürteltier
30-07-2015, 16:42
Hallo Gürteltier,
Diese Erfahrung, körperliche Gewalt, mentale Einschüchterung, usw. hat doch jeder in seiner Kindheit erlebt.
Die Rangstufe in der Gruppe wird ausgetestet.

Die Erfahrung an sich ist aber nicht nützlich. Wie sie zusammen mit dem Umfeld verarbeitet wird, ist das nützliche.



Welche Aufgaben hast Du als Pausenaufsicht?
Während meiner Dienstzeit bei der Bundeswehr, viele junge Männer,
gehörte es zu meiner Aufgabe, die Disziplin aufrecht zu erhalten.
Wo wir auftauchten, war schnell wieder Ruhe.


Und keinerlei inneres Lernen. Danke, dass Du den gängigen Irrtum so gut bebilderst.
Eine Pausenaufsicht ist kein Militär-polizist.
Konflikte in der Schule keine schnell zu vertuschende/abzustellende Störung.
Sondern eine 1A Gelegenheit zum sozialen Lernen.

Und das ist mit ein zentraler Auftrag an schulische Pädagogen.



Da bin ich etwas erstaunt. Die Schule ist kein rechtsfreier Raum.
Wenn es eine Schulordnung gibt, die muß es geben, dann sind die Lehrkräfte für die Einhaltung zuständig.


Naive Menschen sind schnell zu erstaunen. Denk Dir, erfahrenere Erzieher können im Rahmen der Gesetze und Regeln handeln.
Sie sollen ja gerade die Balance zwischen Befolgen von Regeln in sozialen Gruppen und dem sich in konkretem Sozialverhalten üben halten.

Gewalt in der Schule zu verbannen heißt auch, sie, wenn, NUR in unkundigeren Umfeldern und ungünstiger ( zumindest unkontrollierter) verarbeitet erleben zu lassen.



Das Testen und Lernen mit Konfliktsituation umzugehen solange es verbal ist, kein Problem. In Deinem Beispiel körperliche Gewalt während der Schulzeit, da hättest Du mein Verständnis als Eltern nicht bekommen.

Ja - Verständnissmangel.

Gürteltier
30-07-2015, 16:50
Und dass ein schwächeres Kind von einem stärkeren drangsaliert wird, Handy geklaut, Jacke geklaut, Tornister unter den Bus geworfen, läuft bei mir auch nicht unter "Lernerfahrung". Da hätte ich auch was zu tun um es bei fragenden Blicken zu belassen, aber auch das sollte gehen.

Mir geht es hier um Kämpfen als Lernerfahrung. Du kommst immer so viel mit Eigentumsdelikten.
Und schwächeren Opfern.
Was macht die so viel schwächer ?

Klaus
30-07-2015, 17:25
In dem Alter fehlende Kraft oder Grösse, und dann halt noch die Psyche. Aber das ist genau das Problem, was ist denn wenn der Kleinere sich wehrt, und der Grössere ihn dann erst Recht zusammentritt ? Rangeln bis zu einem gewissen Grad, ok, aber wenn es massiv wird dann MUSS jeder der das sieht eingreifen. Und das passiert eben oft nicht, mit lebenslangen Folgen für das Opfer.

Anderes Beispiel, von meiner Mutter hier im "Kaisers" vor ein paar Jahren. Türkischer Junge (könnte auch Marokkaner usw. gewesen sein) ca. 8-10 mit grosser Schwester im Schlepptau sieht im Supermarkt deutschen Jungen 6-8 rumstehen, und greift ihn einfach mal so an. Rumschubsen, Bedrohen, Schlagen etc. Deutsche Frau Mitte 50 sieht das und schnauzt ihn an er möge das lassen. Grosse Schwester beschimpft Frau auf das Übelste und bedroht diese sogar, nach dem Motto das ist unser Opfer such Dir gefälligst nen eigenen Sklaven. Ältere Frau hat offenbar keine Probleme mit Durchsetzungskraft und schallert der ca. 14jährigen unheimlich eine, die dann mit ihrem Bruder wüste Drohungen ausstossend das Weite sucht. Auch ne "Lernerfahrung" wenn die ältere Frau sich duckt und "lieber keinen Ärger will" ?

Klaus
30-07-2015, 18:02
Mal ne andere Frage, worüber diskutieren wir eigentlich ?

Handgreifliche Auseinandersetzungen gibt es eigentlich nur in 3 Kategorien:
- Eskalation von "Ärgern" -> Lernerfahrung solche Probleme zur Not mit Schimpfen oder anderen nicht-gewalttätigen Methoden zu lösen (was denn bitte sonst ???)
- "Rudelkämpfe" -> Sport, zur Not freiwillige "Ringkämpfe" im Sport austragen, Judo-Verein o.ä. empfehlen für Kinder denen das sonst "fehlt" (was denn bitte sonst ??? "first blood" ?)
- Bedrohung und körperliche Angriffe -> Kampfkunst/SV; ich empfehle hier die ortsübliche Kombi aus Baji, Bagua, Xingyi, Qinna und was sonst noch so geht - in der Reihenfolge Ringen/Griffe, starkes Wegschubsen, kalt Ausknocken/"Wind aus den Segeln prügeln"

Bei letzterem sehe ich ein grosses Problem mit dem Thema "Gewaltmonopol des Staates" und dem Umstand dass nicht immer der Richtige "gewinnt". Ich möchte nicht dass ein 8jähriger damit konfrontiert wird wie er sich die richtige Unterstützung organisieren kann um das Rennen um den Skrupellosesten / Stärksten mit den gewalttätigsten skrupellosesten gefährlichsten Brüdern und "Bekannten" zu gewinnen. Das mag da lustig sein wo eine "schwere Prügelei" mit nem blauen Auge endet, da wo man an die Sprösslinge gefährlicher Clans aus dem Nahen Osten gerät ist das ganz viel weniger lustig. Hier 50m die Strasse runter gab es vor wenigen Monaten ne Schiesserei darum wer die Kioske hier betreiben darf.

hans-charles
30-07-2015, 18:47
Hallo Gürteltier,

wie soll ich das deuten?


E=Gürteltier;3391190]Die Erfahrung an sich ist aber nicht nützlich. Wie sie zusammen mit dem Umfeld verarbeitet wird, ist das nützliche.


Ich verarbeite doch meine Erfahrung allein. Ich bestimme für mich, jetzt beende ich die Opferrolle.
Jetzt mache ich( als Beispiel ) Kampfsport, viel Sparring, schlage auf einen Boxsack ein, ...
Beim nächsten Mal wird es dann für meinen Angreifer wirklich ernst, denn dann schlage ich zu.


Und keinerlei inneres Lernen. Danke, dass Du den gängigen Irrtum so gut bebilderst.
Eine Pausenaufsicht ist kein Militär-polizist.
Konflikte in der Schule keine schnell zu vertuschende/abzustellende Störung.
Sondern eine 1A Gelegenheit zum sozialen Lernen.


Eine Pausenaufsicht ist wirklich keine Militär-Polizei und nach Deinen Worten auch keine große Hilfe.
Kommt mir so vor, in einem Festzelt sind einige Menschen dabei sich furchtbar zu schlagen. Jetzt kommen die Ordnungshüter, Polizei....
warten ab und geben den Menschen die Gelegenheit in aller Ruhe festzustellen, wo toll es ist sich mit den Fäusten und Füßen zu unterhalten.
Wenn alles vorbei ist, dann reden wir darüber was falsch gelaufen ist!


Und das ist mit ein zentraler Auftrag an schulische Pädagogen.


Da kannst Du wirklich froh sein, daß kein Kind von uns oder meinen Bekannten in Deiner Schule ist. Da würde die Post aber abgehen.


Naive Menschen sind schnell zu erstaunen. Denk Dir, erfahrenere Erzieher können im Rahmen der Gesetze und Regeln handeln.
Sie sollen ja gerade die Balance zwischen Befolgen von Regeln in sozialen Gruppen und dem sich in konkretem Sozialverhalten üben halten.


Du, es gibt Gesetze, die sind für alle Menschen bindend.
Ich werde nicht abwarten, bis eine Balance gibt, zwischen dem der mich angreifen will und mir.
Nach dem Gesetz, darf ich mich wehren, lies einfach mal nach.
Bin ich dann richtig gut angelaufen, kann es einiges mehr geben.


Gewalt in der Schule zu verbannen heißt auch, sie, wenn, NUR in unkundigeren Umfeldern und ungünstiger ( zumindest unkontrollierter) verarbeitet erleben zu lassen.


Sprichst Du hier von einigen Schulen in Neu-Köln?
Die haben jetzt einen Sicherheitsdienst.
Einfach weil die Lehrkräfte am Anfang keine Grenzen gesetzt haben.


Ja - Verständnissmangel.


Da gebe ich Dir aus ganzem Herzen recht. Wenn mich einer angreifen will, werde ich mich so teuer wie möglich verkaufen.
Hoffe, daß da mein Training in verschiedenen Kampfsport-Arten nicht umsonst gewesen ist.

Bevor ich es vergesse, komme mir nicht mit Erfahrung!
Da möchte ich doch sehr gerne wissen, woher hast Du Deinen Erfahrungsschatz? Vom Pausenhof?
Oder woher sonst?

Gruß hans-charles
:kaffeetri

Gürteltier
30-07-2015, 18:48
Auch ne "Lernerfahrung" wenn die ältere Frau sich duckt und "lieber keinen Ärger will" ?

Ja, ne ungünstige. Aber irgendwo hatte die ja her, das man weise Stärke ruhig benutzen darf...

Gürteltier
30-07-2015, 18:54
Mal ne andere Frage, worüber diskutieren wir eigentlich ?


- Bedrohung und körperliche Angriffe -> Kampfkunst/SV; ich empfehle hier die ortsübliche Kombi aus Baji, Bagua, Xingyi, Qinna und was sonst noch so geht - in der Reihenfolge Ringen/Griffe, starkes Wegschubsen, kalt Ausknocken/"Wind aus den Segeln prügeln"

Bei letzterem sehe ich ein grosses Problem mit dem Thema "Gewaltmonopol des Staates" und dem Umstand dass nicht immer der Richtige "gewinnt". Ich möchte nicht dass ein 8jähriger damit konfrontiert wird wie er sich die richtige Unterstützung organisieren kann um das Rennen um den Skrupellosesten / Stärksten mit den gewalttätigsten skrupellosesten gefährlichsten Brüdern und "Bekannten" zu gewinnen. Das mag da lustig sein wo eine "schwere Prügelei" mit nem blauen Auge endet, da wo man an die Sprösslinge gefährlicher Clans aus dem Nahen Osten gerät ist das ganz viel weniger lustig. Hier 50m die Strasse runter gab es vor wenigen Monaten ne Schiesserei darum wer die Kioske hier betreiben darf.

Mir geht es nicht um dieses Wettrüsten. Sondern um genügend schamlose Selbstzufriedenheit - weil man sich wehren kann und seine Grenzen kennt - um das an ne andere Instanz ( in die man in der Schule Vertrauen sammeln sollte - da gebe ich Di rganz recht) weiterzugeben.
Früh. Ohne Petzgefühl.

Wer Gewalt ein bisschen kennt, fühlt sich nicht als Versager oder handlungsunfähig. Und will da gar nicht mithalten. In meiner hoffnungsfrohen Theorie.

Ist auch nicht so, dass ich Kinder, die eh schon ein eingespieltes Gewaltverhalten haben, das auch noch ausagieren lasse.

Gürteltier
30-07-2015, 19:01
Hallo Gürteltier,

wie soll ich das deuten?



Ich verarbeite doch meine Erfahrung allein. Ich bestimme für mich, jetzt beende ich die Opferrolle.
Jetzt mache ich( als Beispiel ) Kampfsport, viel Sparring, schlage auf einen Boxsack ein, ...
Beim nächsten Mal wird es dann für meinen Angreifer wirklich ernst, denn dann schlage ich zu.



Siehste, und diese alberne Überkompensation ( wie auch meine ) möchte ich möglichst vielen Menschen ersparen.

Ich hab schon Leute zum Krüppel gemacht. Und freu mich immer noch drüber.
Da ist halt einiges suboptimal gelaufen in meiner selbstmoderierten Erfahrungsverarbeitung.

Schöner ist doch, wenn körperliche Gewalt möglichst wenig Thema ist, weil man im Aufwachsen genug ( im doppelten Sinne : auch nicht zuviel !) Erfahrung und Verarbeitung damit hatte.

Auch ein ewig Gestriger :

Das Gürteltier

Gürteltier
30-07-2015, 19:03
Eine Pausenaufsicht ist wirklich keine Militär-Polizei und nach Deinen Worten auch keine große Hilfe.
Kommt mir so vor, in einem Festzelt sind einige Menschen dabei sich furchtbar zu schlagen. Jetzt kommen die Ordnungshüter, Polizei....
warten ab und geben den Menschen die Gelegenheit in aller Ruhe festzustellen, wo toll es ist sich mit den Fäusten und Füßen zu unterhalten.
Wenn alles vorbei ist, dann reden wir darüber was falsch gelaufen ist!

Da kannst Du wirklich froh sein, daß kein Kind von uns oder meinen Bekannten in Deiner Schule ist. Da würde die Post aber abgehen.



Ich wundere mich manchmal, wie Leute es schaffen, so große Eigentore zu schießen.

Gürteltier
30-07-2015, 19:08
Hallo Gürteltier,

Bevor ich es vergesse, komme mir nicht mit Erfahrung!
Da möchte ich doch sehr gerne wissen, woher hast Du Deinen Erfahrungsschatz? Vom Pausenhof?
Oder woher sonst?

Gruß hans-charles
:kaffeetri

Aus Büchern. Du solltest auch mal lesen.

hans-charles
30-07-2015, 19:53
Hallo Gürteltier,

tolle Antworten, jetzt verstehe ich besser, was in unseren Schulen abläuft.


NUR eine Frage noch, welche Bücher sollte ich lesen?
Damit ich verstehen kann, was Du mir sagen willst?

:cool:

Gru0 hans-charles

Hafis
30-07-2015, 20:31
Hallo Gürteltier,

tolle Antworten, jetzt verstehe ich besser, was in unseren Schulen abläuft.


NUR eine Frage noch, welche Bücher sollte ich lesen?
Damit ich verstehen kann, was Du mir sagen willst?

:cool:

Gru0 hans-charles

... ach Hans-Charles, da du doch immer so gerne liest, wäre vielleicht das hier (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article6521441/Jungs-von-heute-verweichlicht-und-verweiblicht.html) genau das Richtige für Dich ...

gruß hafis

im Übrigen sind zumindest meine Schüler nur äußerst selten kleine Verbrecher, aber mit verzogenen Gören hab' ich natürlich schon öfters zu tun, dann empfiehlt es sich auch, sich die Eltern 'zur Brust zu nehmen' ...

hans-charles
31-07-2015, 07:05
Hallo liebes Gürteltier, hallo liebe hafis,

meine Antwort, die ich umgestellt habe, einfach länger darüber nachgedacht.
Da wurde das Thema: Gewalt beschnittenes natürliches Lernfeld im Aufwachsen? ... einfach in den Raum gestellt.
Das Thema ist ein sehr wichtiges, denn es geht um unsere Kinder, wie lernen sie mit Gewalt, Rangkämpfen, usw. umzugehen. Dann stellte Gürteltier ein Beispiel aus der Schule vor, das Verhalten auf dem Pausenhof.

Verzeiht mir, ich bin schon länger aus der Schule raus, kann mich aber auch noch an meine Schulzeit erinnern.
Streit und Schlägereien um bestimmte Rangordnungen , wurden in unserer Schule sofort unterbunden.

Das ist aber nicht der Grund warum ich noch einmal schreibe.
Den guten Willen der Themenerstellerin kenne ich voll an, nur hätte ich mir einen allgemein gehaltenen Einstieg in dieses Thema gewünscht.
Bevor ich ein Beispiel bringe, einfach einige Hinweise, wo der Leser - der nicht vom Fach ist - mehr erfahren kann.

Daher mein Vorschlag.

Allgemeine Hinweise zu finden, das ist heute sehr einfach. Ich habe meinen PC eingeschaltet, den Suchbegriff:
Gewalt an Schulen eingegeben und kurz gewartet.

Wollte auch ein kurzes Filmchen von youtube über das Thema vorstellen, klappte aber nicht.
Aber dafür biete ich hier einige Quellen an, bei einigen muß der Suchbegriff: Gewalt an Schulen, noch eingegeben werden.

www.deutscher-jugendschutz-verband.de

Unterrichtsmaterial, Arbeitsblätter und mehr - kostenlos, praxisorientiert, lehrplanrelevant - Lehrer-Online (http://www.lehrer-online.de)

Polizei-Beratung - Polizeiliche Kriminalprävention - Schutz vor Kriminalität (http://www.polizei-beratung.de/)


Gewalt in der Schule (http://www.unfallkasse-berlin.de/content/rubrik/275) html

das war nur ein kurzer Überblick, was ich auf die Schnelle alles gefunden habe.

Jetzt wären einige Ansichten vom Deutschen Lehrerverband, eine Möglichkeit gewesen, dieses Thema aus dem Kreis dieser Personengruppe darzustellen.
Gibt sogar einen Artikel im Internet.

Mein zweiter Punkt, lass doch die betroffenen Kinder reden.
Findet es das Schulmädchen so lustig, wenn sie von anderen Schülern gehänselt wird und die Aufsichtsperson - Lehrer, Lehrerin sieht einfach zu?
Habt Ihr Euch einmal darüber Gedanken gemacht?

Mein dritter Punkt einfach, einige Ansichten der Eltern dazu.

Denn es geht um ihre Kinder. Meine Ansichten habe ich schnell erkannt und auch dargelegt.

Zum vierten Punkt
Ist das Thema Gewalt an allen öffentlichen Schulen - in gleichem Umfang - vorhanden?
Oder sind einige Schulen, wie in Neu-Köln die Ausnahme?

mein letzter Punkt
Wie handhabe ich das als Lehrkraft, warum?
Mit welchem Erfolg, Rückmeldung durch die betroffenen Schüler.

Meinen Ausblick auf die Zukunft und der Schluß dieses Aufsatzes
Müssen wir uns mehr damit beschäftigen, dieses Problem in die Öffentlichkeit tragen und Kinder, Eltern, Schulbehörden, politisch Verantwortliche dazu bringen, darüber zu reden und auch zu handeln.
Oder ist das alles ein natürlicher Auslese?

Wünsche einen schönen Tag, obwohl mich diese Artikel sehr nachdenklich gemacht haben.
Gruß hans-charles



... ach Hans-Charles, da du doch immer so gerne liest, wäre vielleicht das hier (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article6521441/Jungs-von-heute-verweichlicht-und-verweiblicht.html) genau das Richtige für Dich ...

gruß hafis

im Übrigen sind zumindest meine Schüler nur äußerst selten kleine Verbrecher, aber mit verzogenen Gören hab' ich natürlich schon öfters zu tun, dann empfiehlt es sich auch, sich die Eltern 'zur Brust zu nehmen' ...

Liebe Hafis, ich denke, da habe ich schon genug Lesestoff gefunden. Leider!

Gast
31-07-2015, 09:25
Sie gut in Mobbingtendenzen, er das Hauptklassenopfer im Durchspielen solcher Strukturen in der Klasse.


ist Mobbing jetzt schon ein Unterrichtsfach in der Grundschule?

KAJIHEI
31-07-2015, 09:43
Her Kajihei, sie haben schlicht nicht verstanden, dass ich verlieren für eine elementare Lernerfahrung halte.

Die nur auch richtig begleitet werden sollte, weil sonst die üblichen Klischees von allen ... Unverständigen kommen.

Wer nicht viel kämpft - und verliert, hat halt oft verzerrte Vorstellungen von echter ( innerer) Stärke. Und wie sie erreicht und gehalten werden kann.
Aber auch schon mit wenig kämpfen und das kundig verarbeiten kann man den Leutchen die realistischere Sichtweise mitgeben/anbieten.



Hier im Thread gab es halt die Einen, die meinten, wer beim wehren körperlich scheitert, wird gebrochen.

Auch hier die Denke, Kämpfen würde nur taugen, wenn es zum Sieg führt.
Liebes Fräulein Gürteltier :)
Wer sich derartig verschwurbelt wie sie muß sich nicht wundern wenn andere Dinge in Texte hineingelesen werden.;)

Gut, wir sind uns einig, das Gewalt eben dazu gehört, sei es nun aus der Sicht des "Opfers" oder Täters.
Ich habe "Opfer" geschrieben weil ich den Begriff häufig für unpassend halte. Opfer wehren sich nicht, sie lassen sich so nierdermachen, egal in welcher Ebene.
Nur weil man verliert, ist man eben noch lange kein Opfer.
Wo ich überhaupt nicht ihrer Ansicht bin das man begleiten muß.
Kinder sollten früh lernen das im Allgemeinen das schöne Sprichwort gilt "Hilf dir selbst dann hilft dir Gott"
Anderes gesagt : Sie müssen möglichst schnell lernen mit Situationen egal welcher Natur alleine klar zu kommen.
Wenn es zu arg wird kann man natürlich eingreifen, aber das ist ja wohl eher die Ausnahme.
Innere Stärke gewinnt man wie fast alles im Leben durch Üben und Training. Von alleine kommt sie eben nicht zustande.
Ich finde es es übrigens auch erstaunlich das sich Leute anmassen können das es nur eine "richtige" Vorstellung von innerer Stärke gibt.
Kundig verarbeiten : Auch da kann ich eigentlich nur sagen : Aus Fehlern lernt man von ganz alleine. Wenn es in der ersten Runde nicht klappt, wenn man das zweite Mal mit der gleichen Sache eine elegante Bauchlandung hinlegt sollte man es eigentlich begriffen haben.
Wozu da irgende eine pädagogisch händchenhaltene Erläuterung gut sein soll ????
Kinder wissen meisten sehr gut warum sie eines auf den Deckel bekommen haben, man sollte sie nicht unterschätzen und schon gar nicht ihr natürliches Einsichtspotential.
Die Sache mit der Einschätzung von allen Unverständigen : Lehrerlein ick hör dir trällern !
Da fällt mir nur ein breites Grinsen zu sein, bei allem notwendigen Respekt, aber mehr habe ich für Überheblichkeit eben nicht übrig.
Ob in der Schule nun unbedingt immer eine realistische Sichtweise mitgegeben wird, ich bin mir nicht sicher. Selbstverständlich auch ausserhalb nicht immer.
Das wird wohl daran liegen das es die allgemeingültige Realität eben diesbezüglich nicht gibt.

Hafis
31-07-2015, 10:11
...
Liebe Hafis, ich denke, da habe ich schon genug Lesestoff gefunden. Leider!

... schade, na dann kriegst Du halt nur die 'Kurzfassung' diese Artikels mit der interessanten Überschrift:
'Jungs von heute- verweichlicht und verweiblicht'
Zitat:
"Kleine Männer wollen laut sein, raufen, sich beweisen... Doch dafür ist in der pädagogisch korrekten Frauenwelt von heute kaum noch Platz. Jungs werden mehr und mehr mit weiblichem Verständnis in Watte gepackt, harmonisiert und verweichlicht."

Wohlgemerkt: Es geht in diesem Aufsatz um wirklich junge Kinder (Kindergarten/Grundschule), denen man bestimmte Erfahrungen vorenthalten möchte. Und später dann, wenn einige von ihnen total ausrasten, weil sie niemals gelernt haben, ordentlich zu raufen und ihre Kenntnisse über körperliche Auseinandersetzungen nur aus Computerspielen und Videos beziehen, reiben die Erwachsenen sich verwundert die Augen ...

Übrigens, das Konzept 'Wilde Pause' (http://www.esslingen.de/site/Esslingen-Internet/get/6179827/Presseheft%20Wilde%20Pause%202014.pdf) greift diesen Gedanken recht gut auf ...

gruß hafis

Klaus
31-07-2015, 12:22
Ordentlich raufen kann man im Sport und insbesondere im Judo. Ich will meine Kinder nicht ordentlich raufen sehen gegen Schwächere, oder ordentlich gerauft werden von grösseren und stärkeren.

Im Handball wird mehr als ordentlich gerauft, da gibt es aber einen Schiedsrichter dass das nicht ausartet. Im Fussball genauso, für die die nicht so viel Getrete mögen gibt's Basketball.

"Raufen" im Sinne von andere Kinder zu Boden werfen, auf denen rumtoben und die schlagen ist für mich die Glorifizierung von archaischen Gewaltfantasien wie sie halt aus dem Rudelrangkampf kommen. Da wurde aber auch schon mal ein Tier totgebissen bei. Es ist ein wesentlicher Punkt, seine "Rauflust" auch als Kind in den Griff zu bekommen, das anderweitig auszuleben, ohne das zu unterdrücken oder schwach zu sein. Ja, es ist eine wichtige emotionale und körperliche Kompetenz, aber gerade deshalb muss man sich da wirklicjh Gedanken machen, und keine Probleme schönreden. Raufen um nen Ball ist ok, weil es mehrere Dinge verbindet. Raufen im Sinne von Unterwerfen nicht.

An dem Punkt bin ich dann möglicherweise zu sehr geschädigt. Aber bei dem Gedanken dass jemand Kinder "unterwirft" möchte ich diesen Kindern gerne beibringen den Unterwerfer zu Klump zu schlagen dass von dem nicht viel übrig bleibt.

Gürteltier
31-07-2015, 12:39
ist Mobbing jetzt schon ein Unterrichtsfach in der Grundschule?

Schon immer. Ist im inoffiziellen Lehrplan. Seit Pisa ziehen unsere Kiddis aber an.
Wohl, um international mitzuhalten.

Gürteltier
31-07-2015, 12:46
Den guten Willen der Themenerstellerin kenne ich voll an, nur hätte ich mir einen allgemein gehaltenen Einstieg in dieses Thema gewünscht.


Du, der Kajihei nennt mich bloß Fräulein, weil er ne bestimmte Art hat, über Frauen zu denken.
Die unserem großen Menschenbeobachter aber wahrscheinlich selber nicht so recht bewußt ist.

Besteht selber auch viel aus blinden Flecken :

Das Dalmatinertier

Hafis
31-07-2015, 12:49
@ Klaus:
nein, ich wollte Dich nicht verärgern,
aber wie wär's, wenn Du es genauso mit mir hieltest und meine Beiträge inklusive der Links sorgfältig beachtetest ...
(ist Konjunktiv II, in diesem Modus drückt man im allgemeinen Utopien aus ...)

gruß hafis :rolleyes:


nachtrag:
OT auch wenn die 'Rechtschreibreform' heute ihr 10-Jähriges feiert:
ich weigere mich, im privaten Bereich 'im Allgemeinen' zu schreiben ...

KAJIHEI
31-07-2015, 12:57
Du, der Kajihei nennt mich bloß Fräulein, weil er ne bestimmte Art hat, über Frauen zu denken.
Die unserem großen Menschenbeobachter aber wahrscheinlich selber nicht so recht bewußt ist.

Besteht selber auch viel aus blinden Flecken :

Das Dalmatinertier
O-Sensei sagt dazu : Wer sich outet muß sich nicht wundern wenn er erkannt wird...:p
Übrigens, ursprünglich war das als pure Blödelei gedacht...:D
Daraus jetzt Rückschlüsse über mein Frauenbild zu ziehen...Sehr erstaunliche Leistung, erneut.:rolleyes:

Gürteltier
31-07-2015, 12:58
Ordentlich raufen kann man im Sport und insbesondere im Judo. Ich will meine Kinder nicht ordentlich raufen sehen gegen Schwächere, oder ordentlich gerauft werden von grösseren und stärkeren.

Im Handball wird mehr als ordentlich gerauft, da gibt es aber einen Schiedsrichter dass das nicht ausartet. Im Fussball genauso, für die die nicht so viel Getrete mögen gibt's Basketball.

"Raufen" im Sinne von andere Kinder zu Boden werfen, auf denen rumtoben und die schlagen ist für mich die Glorifizierung von archaischen Gewaltfantasien wie sie halt aus dem Rudelrangkampf kommen. Da wurde aber auch schon mal ein Tier totgebissen bei. Es ist ein wesentlicher Punkt, seine "Rauflust" auch als Kind in den Griff zu bekommen, das anderweitig auszuleben, ohne das zu unterdrücken oder schwach zu sein. Ja, es ist eine wichtige emotionale und körperliche Kompetenz, aber gerade deshalb muss man sich da wirklicjh Gedanken machen, und keine Probleme schönreden. Raufen um nen Ball ist ok, weil es mehrere Dinge verbindet. Raufen im Sinne von Unterwerfen nicht.

An dem Punkt bin ich dann möglicherweise zu sehr geschädigt. Aber bei dem Gedanken dass jemand Kinder "unterwirft" möchte ich diesen Kindern gerne beibringen den Unterwerfer zu Klump zu schlagen dass von dem nicht viel übrig bleibt.

Im Handball und Fußball ist man immer am Rande des Regelbruchs.
Da lernt sich schön verzeihen und wieder vertragen.

Aber beim Judo lerne ich, dass der andere so ein Körper wie meiner ist.
Und viel, wie ich den anderen schütze. Gerade als Stärkerer.
Wenn ich mit Zweitklässlern Bodenrandori mache, frag ich immer : "Wieviel Kraft soll ich denn benutzen ? Die Hälfte, die Hälfte der Hälfte, Alles ?"

Beim Dominazrangeln mische ich mich selten ein.
Das ist i.m.A. ein gutes Beispiel, wie man übt andere zu dominieren, ohne ihnen weh zu tun.
Über diese " aus Spass wird Ernst " Grenze.

Kommst du über "Submitten" auf den Unterwerfungsbegriff ?
Eine gute Submisson trägt auch die Grenze und ein Einverständniss.
Körperliche Überlegenheiten/Kampfgeist im Zweikampf sind in unserer Gesellschaft einfach nicht mher die großen Bringer.
Im vordergründigen System.

Sind aber nicht nur hinter den Kulissen, sondern in uns noch da.

Du willst ja auch, dass Kinder dieses Raufen differenzieren lernen.

Wäre interessant, zu gucken, ob unsere Rudelrangkämpfe über die Kulturen vom Tötungstabu vieler Tierarten abweichen.
Ob sie so regellos sind, wie Du es oben empfindest.

Gürteltier
31-07-2015, 13:06
Gut, wir sind uns einig, das Gewalt eben dazu gehört, ...
Nur weil man verliert, ist man eben noch lange kein Opfer.

Jepp.


Wo ich überhaupt nicht ihrer Ansicht bin das man begleiten muß.
Kinder sollten früh lernen das im Allgemeinen das schöne Sprichwort gilt "Hilf dir selbst dann hilft dir Gott"
Anderes gesagt : Sie müssen möglichst schnell lernen mit Situationen egal welcher Natur alleine klar zu kommen.

Ich gucke auch immer erst, wie Kinder allein einen Konflikt angehen - selbst wenn schon ein bisschen Prügel in der Luft liegt.

Aber die sind nicht "allein". Die haben so viele offizielle und inoffizielle Erzieher.
Also ist es gut, da ein eigenes Gewaltkonzept zu haben, das man für besser hält.

Und das Kinder halbwegs da abholt, wo sie nun mal schon sind.

Fragt sich nur, wie dieses bessere Gewaltkonzept aussieht.
Ich weiß es nicht so recht. Darum dieser Thread.

Du weißt es auch nicht.
Darum hältste Dich lieber raus.
Ist vernünftig.

Ich bin durch meine Jobs an der Schule und als Kindertrainer aber nun mal schon ein automatisches Lernmodell.
Auch, wenn ich mich raushalte... .

Gürteltier
31-07-2015, 13:24
O-Sensei sagt dazu : Wer sich outet muß sich nicht wundern wenn er erkannt wird...:p
Übrigens, ursprünglich war das als pure Blödelei gedacht...:D
Daraus jetzt Rückschlüsse über mein Frauenbild zu ziehen...Sehr erstaunliche Leistung, erneut.:rolleyes:

Weißte, warum man die Dinger emoticons nennt ?

hans-charles
31-07-2015, 20:28
Hallo liebe Hafis,

nenne Dich einfach so, da Du mit Sicherheit eine Frau bist.
Bei meiner Antwort liegt extra das Buch: Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken, als Hilfestellung neben dem PC.
:ironie:


Na, eigentlich doch nicht, denn was ich einmal gelernt und als gut befunden habe, das vergesse ich nicht so leicht.


=Hafis;3391350]... schade, na dann kriegst Du halt nur die 'Kurzfassung' diese Artikels mit der interessanten Überschrift:
'Jungs von heute- verweichlicht und verweiblicht'


Dieses Argument hat auch ein Bekannter, dessen Neffe in der Grundschule Probleme mit der Lehrerin hat.
Ich dachte immer Frauen hätten auch ein besonderes Händchen für kleine Jungens, wenn diesen deutlich gemacht wird, auch in der Familie hat die Frau die gleichen Rechte wie der Mann.
Ob männliche Kinder verlangen, daß Grenzen gesetzt werden, die auch einzuhalten sind?
Da spricht aus mir einfach der Soldat, meine jungen Männer - Rekruten - die brauchten diese Regeln.

Den von Dir vorgestellten Aufsatz habe ich mir abgespeichert und werde alles gründlich lesen.
Ob kleine Kinder durch das Raufen ... da erkennt man sehr schnell, wer der Stärkere ist. Eine Grundlage fürs Leben erhalten, um mit Gewalt besser umzugehen? Ich habe aus dieser Erfahrung den Schluß gezogen, werde stärker, lerne den Gegner da zu treffen, wo es richtig weh tut. Schlage schneller und härter und am Besten bevor es der andere machen kann.

Da finde ich den Unterrichtsaufbau im Karate oder Taekwondo besser.
Zuerst bestimmt der Trainer, Sensei wo es lang geht. Dann lernen alle, Techniken um sich verteidigen und angreifen zu können. Dies ist aber die letzte Möglichkeit, Gewalt ist keine Lösung eines Problems.
Im Sparring lernen sie schnell, auch der andere Sportler kann austeilen und auch dessen Schläge und Tritte können sehr weh tun.
Aber der Trainer, der überwacht alles und wird es zu bunt, greift er ein.

Wie soll dies aber in der Schule geschehen?
Auf dem Pausenhof kann das nicht ausprobiert werden
Dann höchstens im Sportunterricht und dann wäre da ein Judo-Lehrer besser.
da er eventuell aus seiner Erfahrung mit " Judo-Kindern " einiges einbringen kann.
Aber, da ich kein Pädagoge bin, ist das nur meine persönliche Meinung.

Trotzdem bin ich überrascht, wie sich der Ton in dieser Unterhaltung wieder zum Positiven gewandelt hat.
Bleiben wir dabei und diskutieren weiter?

Noch einen schönen Abend,
hans-charles

:D

hans-charles
01-08-2015, 10:30
Hallo Gürteltier,

dann möchte ich Dich natürlich nicht mehr mit " Fräulein " bezeichnen.


Du, der Kajihei nennt mich bloß Fräulein, weil er ne bestimmte Art hat, über Frauen zu denken.
Die unserem großen Menschenbeobachter aber wahrscheinlich selber nicht so recht bewußt ist.

Besteht selber auch viel aus blinden Flecken :

Das Dalmatinertier

Aber da Du das Thema: Gewalt beschnittenes natürliches Lernfeld im Aufwachsen, hier vorgestellt hast.
Da möchte ich Dir diesen Artikel vorstellen:



Pädagogik in Südkorea; Schüleraufstand im Land der Prügelpauker
- klappt ganz einfach, den Suchbegriff in Deiner Suchmaschine eingeben.

ist auch eine Ansicht, wie Lehrer ihren Unterricht gestalten und Kinder erziehen wollen.

Gruß
hans-charles

brandenburger
01-08-2015, 10:36
Schon der Richter Roy Snyder (http://simpsonspedia.net/index.php?title=Roy_Snyder) wusste:

"Jungs sind eben Jungs."

Me1331
01-08-2015, 11:52
und Jungs sind eben Jung weil Jungs wie Jungs in einem Jungs-Umfeld erzogen werden.
(Ja ja ich weiß nicht voll ausformuliert, aber die Message sollte zu verstehen sein)

Gürteltier:
Da ich mich auch leidenschaftlich dem Thema Gewalt widme, möchte ich dir für deine Beiträge hier danken.
Kann sehr gut verstehen, was du hier ausdrücken willst und auch warum es hier von manchen gleich missinterpretatiert wird.
Es wird halt werbetechnisch oft mit Nulltoleranz gegenüber Gewalt gearbeitet, was ja im Prinzip nicht wirklich sooo falsch ist, aber eben die Realität außer Acht lässt. Erfahrungen müssen gemacht werden um etwas lernen zu können und da ist ein betreutes risikominimiertes Umfeld natürlich ein guter Platz dafür. Nur den Platz suchen wir uns eben nicht das, das machen die Kinder und Jugendlichen und da ist es mir auch lieber wenn dafür ein passendes Umfeld existiert.
Aggressionen und Gewalt kommen eben unter anderem in uns Menschen vor, die werden nicht so leicht verschwinden und wenn wir nicht lernen damit angemessen umzugehen, dann kommt es zu unschönen Erscheinungen.
Wie die Grenzen/Freiheiten dann hierbei zu setzen sind hängt von der individuellen Situation ab, dazu etwas konkretes zu schreiben ist eher schwierig. Wichtig dabei ist aber das Thema mit den beteiligten nachzubehandeln und nicht im Raum stehen zu lassen. Leider gibt es dafür oft einfach keine Ressourcen, was ich sehr schade finde, zum Glück ist das aber manchen wurscht und sie machen es auch so.(Kein e optimale Lösung aber besser wie nichts).

Ich finde es ja in diesem Zusammenhang immer wieder interessant wie finanzielle Mittel im Bereich von AGT (Anti Gewalt Training), welchem oftmals eine Weisung (Gerichtliche Auflage) zu Grunde liegt, vergeben werden. Hier wird leider meistens wirklich nur der Kernteil finanziert, welcher aber ohne individuelle Vorbereitung, sowie Nachbereitung auch nur begrenzt wirkt.

Sollte irgendetwas keinen Sinn ergeben bitte melden ^^

KAJIHEI
01-08-2015, 12:01
Weißte, warum man die Dinger emoticons nennt ?
In der Tat.
Wie gesagt : Am Anfang war das Fräulein nur als witzige Antwort auf den "Herr Kajihei" gemeint. Zurückblödeln dürfte erlaubt sein.
Gleichzeitig auch als respektvolle Anrede was eigentlich bewußt sein dürfte.
So dann haben SIe erwidert.
Was kam : Eine ziemliche lustige Antwort mit der sich sich selber erfolgreich in das mir vorgeworfene Schema gepresst haben. Nu ja , jeder sucht sich sein Korsetts selber aus. Daher das :p
Den Witz des selber auf den Armnehmens, den scheinst du nicht gesehen zu haben. Ich und O-Sensei.....
Daher war dieses :D
Da aber vorher überdenke was ich zusammenschreibe, macht dann auch das :p, :D einen Sinn. Ich spotte weil du es selber fertig bringst sich in eine lustige Position zu bringen.
Nach dem was du vorher offeriert hast blieb mir daraufhin nur der Sarkasmus übrig. :rolleyes:

Übrigens das ich die Dinger offensichtlich nicht verstehe : Dein vorherstehender Post ist schon angenehmer zum Lesen. ;):)

brandenburger
01-08-2015, 12:09
und Jungs sind eben Jung weil Jungs wie Jungs in einem Jungs-Umfeld erzogen werden.
(

und Sissis sind eben Sissis, weil Sissis wie Sissis in einem Sissi- Umfeld erzogen werden.

KAJIHEI
01-08-2015, 12:15
Jepp.



Ich gucke auch immer erst, wie Kinder allein einen Konflikt angehen - selbst wenn schon ein bisschen Prügel in der Luft liegt.

Aber die sind nicht "allein". Die haben so viele offizielle und inoffizielle Erzieher.
Also ist es gut, da ein eigenes Gewaltkonzept zu haben, das man für besser hält.

Und das Kinder halbwegs da abholt, wo sie nun mal schon sind.

Fragt sich nur, wie dieses bessere Gewaltkonzept aussieht.
Ich weiß es nicht so recht. Darum dieser Thread.

Du weißt es auch nicht.
Darum hältste Dich lieber raus.
Ist vernünftig.

Ich bin durch meine Jobs an der Schule und als Kindertrainer aber nun mal schon ein automatisches Lernmodell.
Auch, wenn ich mich raushalte... .

Nein ich halte mich eben nicht immer raus, eben weil es kein allgemein gültiges Konzept geben kann, auch wenn es die Pädagogen noch so gerne hätten.
Ich bin in einer Welt aufgewachsen wo sich auch Aussenstehende noch in die Erziehung eingemischt habe, vor allem Nachbarn und Bekannte. Die kanten halt den entsprechenden Kontext und der ist eben essentiell.
Das wird aber heute irgendwie ignoriert.
Ich habe geschrieben ich habe kein Konzept, das stimmt, aber ich probiere auch wie ihr sinnvoll einzugreifen.
Der Unterschied besteht, so glaube ich darin das ihr glaubt eines zu haben weil ihr eben die Unterschiedlichkeit der Auslöser und Kontexte massiv unterschätzt.
Die könnt ihr aber auch nicht wissen, weil euch eben die entsprechen Details fehlen. Insofern nicht euer Fehler, sondern der Fehler des dahinter stehenden Denksystems.
D.h. Ihr tut euer Bestes,aber eigentlich streng genommen auch ohne Konzept.
Und eh du wieder hochgehst : Das war ein Kompliment.:)

Me1331
01-08-2015, 12:21
Nein ich halte mich eben nicht immer raus, eben weil es kein allgemein gültiges Konzept geben kann, auch wenn es die Pädagogen noch so gerne hätten.

Was hätten die gerne? Also deine Aussage konnte ich weder in Gürteltiers noch meinen Ausführungen wieder finden, aber damit du mal so ne grobe Richtlinie hast:

Jeder Mensch ist individuell und es muss daher auf seine/ihre * Individualität in allen Aspekten eingegangen werden. Jeder Mensch ist der Experte für sein eigenes Leben. (Außnahmen hierzu sind unter anderen die akute Kindeswohlgefährdung, sowie anderes Gedöns).

Gast
01-08-2015, 12:32
und Sissis sind eben Sissis, weil Sissis wie Sissis in einem Sissi- Umfeld erzogen werden.

Sissi war gar keine Sissi

brandenburger
01-08-2015, 12:35
Sissi war gar keine Sissi

sondern drogenabhängig

Gast
01-08-2015, 12:44
Wohlgemerkt: Es geht in diesem Aufsatz um wirklich junge Kinder (Kindergarten/Grundschule), denen man bestimmte Erfahrungen vorenthalten möchte. Und später dann, wenn einige von ihnen total ausrasten, weil sie niemals gelernt haben, ordentlich zu raufen und ihre Kenntnisse über körperliche Auseinandersetzungen nur aus Computerspielen und Videos beziehen, reiben die Erwachsenen sich verwundert die Augen ...


Gibt es belastbare Untersuchungen drüber, dass Jungs, denen das Vogelhäuschenbauen und Vomhausmeisterangeschrienwerden vorenthalten wird, später überproportional "total ausrasten"?
Zumindest bei den normalen Gewalttaten sind ja Menschen, die aus einem Umfeld stammen, das gegenüber körperlicher Gewalt liberaler eingestellt ist, überrepräsentiert.

KAJIHEI
01-08-2015, 12:56
Was hätten die gerne? Also deine Aussage konnte ich weder in Gürteltiers noch meinen Ausführungen wieder finden, aber damit du mal so ne grobe Richtlinie hast:

Jeder Mensch ist individuell und es muss daher auf seine/ihre * Individualität in allen Aspekten eingegangen werden. Jeder Mensch ist der Experte für sein eigenes Leben. (Außnahmen hierzu sind unter anderen die akute Kindeswohlgefährdung, sowie anderes Gedöns).

Vollkommen richtig, blos dadurch wird eben die Konzeptbildung schwierig, auch per Studium.
Individualiesierung widerspricht halt just jener.
Je besser man Menschen kennt, um so mehr ist man halt Experte für sie.
Ebenfalls klar.
Und spätetestens da geht es schief. Einstudierte Systematiken, was haben Lehrer anderes ? können eben nicht immer greifen.
Gut diese Systematiken sind teilweise personenanalytisch geprägt, aber jetzt kommt das Aber !
Je mehr die Personenentfremdung zunimmt wie in modernen Wohnanlagen z.B wo selbst Nachbarn nicht wissen wer neben ihnen wohnt, um so weniger kann das individuelle Verhalten eingeschätzt werden womit natürlich eine generelle Gewaltprävention deutlich erschwert wird.
Oder anders formuliert : Der Lehrer schraubt an einem Menschen herum den er schlichtweg nicht kennt, wie soll er denn auch bei den Klasenfrequenzen ?
Dummerweise basiert aber jedes System auf Fakten, die hat der Lehrer aber nicht mehr zu Verfügung, bis auf den Winzausschnitt den er per unterricht und Elternabend etc zu sehen bekommt.
D.h.
Es ist unmöglich für einen Lehrer in Konflikte sinnvoll einzugreifen ohne den Hintergrund zu kennen. Kaltstellen geht natürlich immer, Drohungen ebenfalls, Verweise und was es da noch so gibt.
Das ist aber nur ein herumdoktern an Symptomen wie es inzwischen gelehrt wird.

Me1331
01-08-2015, 13:11
Ich kann jetzt nicht von Lehrern reden, aber in der Sozialen Arbeit wird man quasi darauf geprügelt nicht nur in Schubladen zu denken (Systemathiken) und sein eigenes Handeln und den dazugehörigen Umweltbezug immer zu reflektieren.
Dazu wird man angehalten nicht zu interpretieren, na klar wenn es mal schnell gehn muss tut man das eben, aber das ist ja das standard Prozedere von unserem Körper.
Also abschließend es gibt nicht das Konzept, jedes Konzeptschema muss flexibel sein, weil es die Menschen/Umstände oder was auch immer auch sind.
Das bedeutet, aber auch dass wir tatsächlich viel mit Gefühl handeln müssen und das zu erlernen ist schon richtig richtig schwierig, da man auch damit klar kommen muss wen was schief geht.
Aus diesen Gründen findet man auch in der Literatur recht wenig konkretisiertes inhaltliches weil es so etwas eben nur begrenzt gibt.
Man kann grob ganz scheiße und gut unterscheiden, beides kann in einem anderen Kontext auch wieder ganz anders sein, weswegen die Praxis eben so wichtig ist. (Dazu zähle ich mal auch die künstlichen parallel Erfahrungen)

Und zu deinem Beispiel mit den Nachbarn, glaubst du wirklich nur weil du mit ihnen redest glaubst du sie einschätzen zu können?
Die meisten Gewalterfahrungen stammen aus dem nahen Umfeld (Familie Freunde Bekannte) und da hört man dann nicht wirklich selten sachen wie, so kannte ich ihn/sie nicht, Keine ahnung was da passiert ist, eigentlich war er/sie ja ganz lieb usw.

So zum Thema primäre Prävention (Bevor ein besonderes Verhalten auftritt):
Es ist immer schwer, vor allem denken sich hierbei viele Leute, oder Institutionen ich mach jetzt so nen Kurs für meine Schüler*innen und gut ist es. (Wird zur Zeit als Maßnahme gegen Radikalisierung eingesetzt), aber ein verdammter Kurs rettet nicht die Welt. Er hat seine Vorteile, aber so gut wie er angepriesen wird ist er auch wieder nicht. Da finde ich es besser wenn man gut begleitet Erfahrungen Sammeln kann.
Des kostet aber weit mehr als so ein Kurs und ist schwer zu berechnen. 12 Kurse kosten 12*x okay das machma. Begleitende Arbeit kostet eben mehr und niemand weiß vorher wie viel wer was. (Überspitzt ausgedrückt)


Beispiele aus Österreich
Have fun

Hafis
01-08-2015, 14:05
Gibt es belastbare Untersuchungen drüber, dass Jungs, denen das Vogelhäuschenbauen und Vomhausmeisterangeschrienwerden vorenthalten wird, später überproportional "total ausrasten"?
Zumindest bei den normalen Gewalttaten sind ja Menschen, die aus einem Umfeld stammen, das gegenüber körperlicher Gewalt liberaler eingestellt ist, überrepräsentiert.
... möglich, dass es die gibt, ich kenne keine ...
meine Erfahrungen im Umgang mit Kindern habe ich an einem kleinstädtischen Gymnasium gesammelt, und für diese Schülerschaft gilt die genannte Beobachtung durchaus.
Bei der Klientel, welche Du ansprichst, ist es wohl eher so, dass die Kinder bereits in frühester Jugend erlebt haben, wie es ist, wenn Papa die Mama und die Kinder verdrischt, dass das sich nicht positiv auf das Verhalten der lieben Kleinen auswirkt, ist nachvollziehbar.

@ Brandenburger:
na warte, bis die Kollegen Kensei, Alex Aikido und Silberpfeil wieder aus dem Urlaub zurück sind, dann ist aber Schluss mit lustig :rolleyes:

gruß hafis

Me1331
01-08-2015, 14:19
@Hafis/Aruna
Ein Quickie dazu ohne alles gelesen zu haben.
Wenn ich als Konfliktlösungstool quasi nur "Aufs Maul" kenne, dann ist es nicht wirklich unwahrscheinlich, dass ich dieses Tool auch einsetze.

Und es freut mich immer wieder wenn ich etwas zu Resilienz/Schutzfaktoren posten kann, aber diesmal echt kurz und die Links dazu:
Unter den Links findet ihr was so grob alles dazu beitragen kann die eigene Resistenz gegen schwierige Situationen (Stress/Trauma usw) zu fördern.
Resilienzfaktoren (http://www.resilienz-freiburg.de/index.php/was-ist-resilienz/resilienzfaktoren)
Bissi durchklicken bissi Lesen.
Heißt aber nicht dass man ohne die Faktoren, dass nicht kann (Faktoren sind aber trotzdem immer vorzuziehen)
Tja und wenn man das alles nicht kann usw ist man zum Beispiel auch leichter anfällig für Depressionen (Das ist jetzt kein 100%er müsstets kurz selber googeln)

Je mehr Tools man hat desto wahrscheinlicher ist es dass man besser mit traumatischen Ereignissen umgehen kann.
Noch dazu spielen gewisse Stadien der Entwicklung des Kindes Psycho Kontakt Wahrnehmung usw eine wichtige Rolle, dazu bitte kurz selbst googlen Entwicklungspsychologie und Bindungstheorie, was passiert bei fehlender Bindung bzw Vernachlässigung.

So tausend Sachen sind gefallen ich muss los. Rechtschreibung passt so

brandenburger
01-08-2015, 14:54
@ Brandenburger:
na warte, bis die Kollegen Kensei, Alex Aikido und Silberpfeil wieder aus dem Urlaub zurück sind, dann ist aber Schluss mit lustig :rolleyes:

gruß hafis


Mit meinen neu entdeckten lumen naturale und meiner Fliegenklatsche nehme ich es mit jedem auf :D

Hafis
01-08-2015, 15:01
@Hafis
Ein Quickie dazu ohne alles gelesen zu haben.
...

... tja, sowas lieb ich :rolleyes:

gruß hafis

Me1331
01-08-2015, 15:06
... tja, sowas lieb ich :rolleyes:

gruß hafis

Schaumal für gschwindes Brainstorming und ein paar Ideen zum weiterdenken solltsdoch reichen.
Und es steht genau da wss es kann und was nich.
Insofern

Hafis
01-08-2015, 15:23
Schaumal für gschwindes Brainstorming und ein paar Ideen zum weiterdenken solltsdoch reichen.
Und es steht genau da wss es kann und was nich.
Insofern
... och, mir ging es gar nicht um die Kürze Deines Beitrags, das ist o.k. so ...

gruß hafis

p.s.: wir hatten da auf dem Österreicherforum mal einen User, der zwar immer viel gelesen hat, aber nie das 'Richtige', kannst Du Dich noch an den erinnern?

OliverT
01-08-2015, 15:39
Verzeiht mir, ich bin schon länger aus der Schule raus, kann mich aber auch noch an meine Schulzeit erinnern.
Streit und Schlägereien um bestimmte Rangordnungen , wurden in unserer Schule sofort unterbunden.
Wurde bei mir in der Schule auch. Interessanterweise kammen die Pausenaufsichten in der Grundschule aber auch nur hinter die Sporthalle wenn der halbe Schulhof leer war. Ansonsten konnte man da eigentlich alle Konflikte ohne Lehrer klären. In der Realschule haben wir halb sichtbar auf dem Schulhof gerangelt. Wenn ein Lehrer kam wurde gesagt das es im Einverständnis war und dann hieß es nur das wir uns nicht verletzten sollen.

Was deine BW Anekdoten angeht. Erstens kann man ungebührliches Verhalten in der Öffentlichkeit meiner Meinung nach nicht mit dem Thema hier vergleichen.
Zweitens herrscht zwar Ruhe sobald Feldjäger da sind, aber die können ja nicht überall sein.
Wenn du dich mal auf Youtube umguckst dann kannst du entdecken das Ringkämpfe auch zwischen Soldaten keine Seltenheit sind. Ich kenne zwar nur Videos von anderen Nationen aber aus eigener Erfahrung kann ich zum Beispiel berichten das es Züge gab in denen Regelstreitigkeiten beim Flunky Ball per Gruppenrangelei entscheiden wurden.

Me1331
01-08-2015, 16:31
... och, mir ging es gar nicht um die Kürze Deines Beitrags, das ist o.k. so ...

gruß hafis

p.s.: wir hatten da auf dem Österreicherforum mal einen User, der zwar immer viel gelesen hat, aber nie das 'Richtige', kannst Du Dich noch an den erinnern?

Ja mir ging es auch nicht darum. Es ging mir darum kurz auf das Gesamttopic oberflächlich einzugehen um weitere Gedankenspiele zu ermöglochen.
Eine richtige Antwort darauf war nicht die Absicht meines Postings.

Gast
01-08-2015, 17:26
meine Erfahrungen im Umgang mit Kindern habe ich an einem kleinstädtischen Gymnasium gesammelt, und für diese Schülerschaft gilt die genannte Beobachtung durchaus.

D.h. seit die Kindergarten- und Grundschulpädagogik verweiblicht wurde, haben - zeitversetzt - die Totalausraster an dem kleinstädtischen Gymnasium zugenommen?

Hafis
01-08-2015, 18:05
D.h. seit die Kindergarten- und Grundschulpädagogik verweiblicht wurde, haben - zeitversetzt - die Totalausraster an dem kleinstädtischen Gymnasium zugenommen?
... zumindest gibt es immer mehr Kinder, die im Vertrauen darauf, dass niemand sie hauen darf, andere ungehemmt beleidigen und mobben,
und es gibt auch mehr solcher Kinder, die einen Klassenkameraden, der schon am Boden liegt, heftig ohne jedwede Rücksichten treten ...
die sind aber zum Glück immer noch eine Minderheit, die anderen entwickeln andere Verhaltensstörungen ...

gruß hafis

Gast
01-08-2015, 18:35
... zumindest gibt es immer mehr Kinder, die im Vertrauen darauf, dass niemand sie hauen darf, andere ungehemmt beleidigen und mobben,


wenn es außer Schläge keine andere Möglichkeit gibt, Kinder davon abzuhalten, andere zu beleidigen und zu mobben, sollte man eventuell nochmal über das Gewaltverbot bei der Kindererziehung nachdenken.



und es gibt auch mehr solcher Kinder, die einen Klassenkameraden, der schon am Boden liegt, heftig ohne jedwede Rücksichten treten ...

dann sollte das Vertrauen, dass man nicht gehauen wird, ja irgendwann sinken

Hafis
01-08-2015, 18:45
wenn es außer Schläge keine andere Möglichkeit gibt, Kinder davon abzuhalten, andere zu beleidigen und zu mobben, sollte man eventuell nochmal über das Gewaltverbot bei der Kindererziehung nachdenken.

dann sollte das Vertrauen, dass man nicht gehauen wird, ja irgendwann sinken

... und mehr fällt Dir dazu nich ein? :rolleyes:

gruß hafis

OliverT
01-08-2015, 20:12
dann sollte das Vertrauen, dass man nicht gehauen wird, ja irgendwann sinken
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es nicht die Mobbingopfer sind die so eskalieren.

Gast
01-08-2015, 20:38
ich war grade zwei wochen in russland.
ich vermute mal, daß dort über diese diskussion hier bestenfalls geschmunzelt werden würde ...
aber das nur nebenbei.
;)



Gewalt als tolerierte Kommunikationsform zu deklarieren ist krass.
das kommt ja wohl sehr darauf an, wo (das meine ich geografisch) diese kommunikationsform "normal" ist.
in der alten DDR beispielsweise war das durchaus eine "normale" form der kommunikation.
zwischen jugendlichen, zwischen erwachsenen, zwischen erwachsenen und kindern (letzteres von seiten der erwachsenen) ...





Und wie lernen die Kids/Jugendlichen dann, das die Kommunikationsform Gewalt schadet?
durch konditionierung.
so jedenfalls war das bei uns.
strafen als konditionierung.



In dem sie vor dem Richter landen und dann zum Psychologen müssen um normale Kommunikation zu lernen.
vorm richter ... ja.
da landete man in der DDR auch ganz schnell.
zum psychologen hat einen aber niemand geschickt.
wie gesagt, gewalt in allen möglichen facetten war normal, und dort wo sie unerwünscht war, wurde sie hart bestraft, um einen konditionierungseffekt hervorzurufen.




Wäre es dann nicht sinnvoller von vornherein Gewalt als Kommunikationsform aus zu schließen?
wie denn?
hat sich mal jemand über das zunehmende mobbing wirklich gedanken gemacht? tja, wenn kindliche aggressionen nicht mehr in rangkämpfen der peergroup ausgelebt werden dürfen ...

hans-charles
01-08-2015, 20:56
Hallo liebe Haifs,

auch wenn Du auf meine Antwortschreiben nicht mehr antwortest, möchte ich es nicht versäumen, Dir trotzdem einige Zeilen zu schreiben.


=Hafis;3391610]... möglich, dass es die gibt, ich kenne keine ...
meine Erfahrungen im Umgang mit Kindern habe ich an einem kleinstädtischen Gymnasium gesammelt, und für diese Schülerschaft gilt die genannte Beobachtung durchaus.
Bei der Klientel, welche Du ansprichst, ist es wohl eher so, dass die Kinder bereits in frühester Jugend erlebt haben, wie es ist, wenn Papa die Mama und die Kinder verdrischt, dass das sich nicht positiv auf das Verhalten der lieben Kleinen auswirkt, ist nachvollziehbar.


Da stimme ich Dir völlig bei.
Dann frage ich mich aber, wozu es dann eine Schulordnung gibt?
Wenn alle auf dem Pausenhof und in der Schule machen dürfen, was sie wollen ist das überflüssiges Papier. Ist überspitzt!
:(

Jetzt noch einen Hinweis auf unsere Nachbarn, die Österreicher.
Schulordnung und Verhaltenskodex - Hauptschule Lofer (http://www.hs-lofer.salzburg.at/schulordnung.php)

Gruß hans-charles

Hafis
01-08-2015, 21:11
Hallo liebe Haifs,
auch wenn Du auf meine Antwortschreiben nicht mehr antwortest, möchte ich es nicht versäumen, Dir trotzdem einige Zeilen zu schreiben.
...
Dann frage ich mich aber, wozu es dann eine Schulordnung gibt?
Wenn alle auf dem Pausenhof und in der Schule machen dürfen, was sie wollen ist das überflüssiges Papier. Ist überspitzt!
:( ...

... nu, ich schreibe gerade unter erschwerten Bedingungen:
Berghütte, schlechte Internetverbindung ...
aber davon mal ab, die Ordnung ist für die Menschen da und nicht umgekehrt ...

gruß hafis

p.s.: nicht dass Du das jetzt falsch verstehst, selbstverständlich ist eine Schulordnung wichtig für das Funktionieren einer Schule, aber ...

OliverT
01-08-2015, 21:14
Da stimme ich Dir völlig bei.
Dann frage ich mich aber, wozu es dann eine Schulordnung gibt?
Wenn alle auf dem Pausenhof und in der Schule machen dürfen, was sie wollen ist das überflüssiges Papier. Ist überspitzt!

Regeln sind zum brechen da ;)

Und auch bei der BW ist es normal das Regeln und Vorschriften gebeugt und gebrochen werden.

Gast
01-08-2015, 21:19
@olivert:
nee ... das meinst du jetzt nicht ernst, oder?
:ups:

regeln werden ... gebrochen? einfach so?!
willst du damit etwa andeuten, daß sich der eine oder andere NICHT an festgelegte regeln (wie bspw. eine schulordnung) hält ...?
ich bin entsetzt, außer mir, schockiert, empört und auch ein wenig traurig ...
aber das sich jemand nicht an festgeschriebene regeln hält, ist doch sicher die ausnahme, oder?
bitte sag mir, daß das die ausnahme ist ...!

Me1331
01-08-2015, 21:25
rambat ganz ruhig keine Sorge das ist natürlich nur die Ausnahme und jetzt schhhhh schlaf wieder ein, das war nur ein böser Albtraum.

hans-charles
01-08-2015, 21:35
Hallo lieber rambat,

zuerst ein herzliches Willkommen daheim, habe mich schon verwundert gefragt, wo Du so lange warst.



@olivert:
nee ... das meinst du jetzt nicht ernst, oder?
:ups:

regeln werden ... gebrochen? einfach so?!
willst du damit etwa andeuten, daß sich der eine oder andere NICHT an festgelegte regeln (wie bspw. eine schulordnung) hält ...?
ich bin entsetzt, außer mir, schockiert, empört und auch ein wenig traurig ...
aber das sich jemand nicht an festgeschriebene regeln hält, ist doch sicher die ausnahme, oder?
bitte sag mir, daß das die ausnahme ist ...!


Würde ich Dir schreiben, es kommt auf den Lehrgang, die Schule, den Lehrer an, würdest Du mir glauben?
Ich stelle ein Beispiel vor:
Ich habe mir vorgenommen einen Lehrgang bei einem bekannten Judo-ka in Kapellen zu besuchen. Dann ist anzunehmen, daß ich die Grundlagen des Judo beherrsche und mir auch die Regeln des Judo bekannt sind.
Da ich lernen will, werde ich aufmerksam zuhören und versuchen alle Übungen des Lehrers nachzumachen.
Daher wird sich auch kein Störenfried finden, es möchte jeder Schüler von dem Wissen des Lehrers möglichst viel mitnehmen.

Zweites Beispiel:
Ich möchte einfach einen Lehrgang bei Hideo Ochi Sensei erleben.
Dann besuche ich diesen Lehrgang und wenn ich nur Bahnen laufe, es ist doch Hideo Ochi Sensei, den ich persönlich erleben wollte. Einfach unter den Augen eines japanischen Meisters meine Karate-Techniken machen.
Da gibt es für mich keine Probleme...

Drittes Beispiel:
Schüler bekommen in der Schule die Textgleichungen näher gebracht.
Da sollten schon die Regeln beachtet werden, der Lehrer erklärt, die Schüler hören zu, keiner unterhält sich mit seinem Nebenmann oder- frau.
Aufgabe:
Auf einer Wiese am Dorfteich tummeln sich Enten und Schweine. Sie haben zusammen 50 Köpfe und 116 Beine. Wie viele Enten und wie viele Schweine sind es?
Kann der Lehrer oder die Lehrerin diese Textgleichung gut erläutern, werden alle Schüler aufmerksam sein.
Dafür brauche ich keine " Schulordnung ".

Im Pausenhof sieht die Sache etwas anders aus.
Da treffen Schüler und Schülerinnen unterschiedlicher Klassen aufeinander. In diesem Fall könnte, um die Rangordnung festzulegen, einige klärenden Worte... oder auch mehr vorkommen.
Dies muß doch nicht auf dem Schulhof geklärt werden, besonders da es dort einen Pausenaufsicht gibt und eine Schulordnung.

Es ist mir auch bekannt, daß Regeln nicht immer eingehalten werden.
Aber diese Regeln können das Zusammenleben bedeutend erleichtern. Was machen wir nach einem Verkehrsunfall der unklar ist, wir rufen die Polizei und wollen unser Recht.

:engelteuf
Wünsche allen einen wunderschönen Sonntag.
Gruß hans-charles

hans-charles
01-08-2015, 21:43
Hallo liebe Hafis,

dann sende ich Dir natürlich liebe Grüße in Deinen Urlaubsort, hoffentlich eine Berghütte auf einem hohen Berg in Bayern.


... nu, ich schreibe gerade unter erschwerten Bedingungen:
Berghütte, schlechte Internetverbindung ...
aber davon mal ab, die Ordnung ist für die Menschen da und nicht umgekehrt ...

gruß hafis

p.s.: nicht dass Du das jetzt falsch verstehst, selbstverständlich ist eine Schulordnung wichtig für das Funktionieren einer Schule, aber ...

Nur als kleiner Hinweis, auch auf den Berghütten gibt es eine " Hüttenordnung ", damit auch dort alles geordnet abläuft.
404 | DAV Sektion Schwaben (http://www.alpenverein-schwaben.de/huetten/schwabenh)
da ich weiß, daß Du immer selbst etwas suchen willst, ...

Wie sagt Seo Yoon-Nam so trefflich:
" Was in der Kindheit zur Gewohnheit wurde, danach sehnt man sich auch noch im Alter. "

Wünsche eine wunderbare Zeit, würde den PC einfach ausschalten.
Einfach nur den Urlaub genießen, lange Bergwanderungen machen,
vergiß aber die Rangordnung nicht!
:gewicht:

Noch einen schönen Abend...
hans-charles

Gast
02-08-2015, 06:31
rambat ganz ruhig keine Sorge das ist natürlich nur die Ausnahme und jetzt schhhhh schlaf wieder ein, das war nur ein böser Albtraum.

na dann bin ich ja beruhigt ...
ich sah im traum schon, wie eine österreichische hauptschule in einem chaos aus gewalt und anarchie versank, weil sich einzelne schüler tatsächlich weigerten, die regeln der schulordnung zu befolgen.
entsetzliche vorstellung!

hans-charles
02-08-2015, 07:24
Hallo Oliver T,

was möchtest Du mir mit diesen kurzen Worten sagen?


Regeln sind zum brechen da ;)

Und auch bei der BW ist es normal das Regeln und Vorschriften gebeugt und gebrochen werden.

Da Du selbst Soldat warst, werde ich Dir nicht viel erzählen müssen.


In unserem Verein gibt es die Regeln, damit alle wissen, wie sie sich im Training verhalten und auch dem Hausmeister die Arbeit nicht unnötig schwer gemacht wird. Sonst bekommt der Trainer viel Ärger mit der Schule und wir eventuell Hallenverbot.

Ich denke, als Autofahrer wirst Du Dich auch an Regeln halten.
Spätestens nach dem Verkehrsunfall wird das wieder wichtig.

Aber ich denke, Du wolltest mich nur etwas ärgern.

Gruß hans-charles
:soldat::soldat::soldat:

Gast
02-08-2015, 08:16
... und mehr fällt Dir dazu nich ein? :rolleyes:


Ich nehme zur Kenntnis, dass pädagogisch ausgebildete Lehrkräfe bzgl. Mobbing und Beleidigungen von Kindern darauf hoffen, dass die von anderen Schülern mittels Schlägen eingenordet werden.
Mir fällt da da durchaus noch mehr ein.


Regeln sind zum brechen da ;)


Altes griechisches Sprichwort.

Hafis
02-08-2015, 08:34
Ich nehme zur Kenntnis, dass pädagogisch ausgebildete Lehrkräfe bzgl. Mobbing und Beleidigungen von Kindern darauf hoffen, dass die von anderen Schülern mittels Schlägen eingenordet werden.
Mir fällt da da durchaus noch mehr ein.
...

... nun, damit befindest Du Dich eindeutig auf dem Holzweg, hörst Du nicht, wie hohl das unter Deinen Füßen klingt?
Lies am besten noch mal alles sorgfältig durch, vielleicht merk'st ja dann was ...

gruß hafis

OliverT
02-08-2015, 09:23
Darf ich Dir die Frage stellen, warst Du überhaupt bei der Bundeswehr?
Dort ist aber auch normal, daß dann ein Disziplinarverfahren eingeleitet wird.
Für die üblichen kleineren Probleme gibt es Sonderausbildung im Gelände oder die ganze Gruppe übt auch spät am Abend das Marschieren in der Kaserne, das kommt besonders gut an.
Du hast also in deiner Dienstzeit nie Vorschriften und Bestimmungen verletzt? Wie lange hast du eigentlich gedient?



Ich denke, als Autofahrer wirst Du Dich auch an Regeln halten.
Spätestens nach dem Verkehrsunfall wird das wieder wichtig.
An die meisten, manchmal übermannt mich aber der Outlaw in mir. :bang:

Gast
02-08-2015, 09:43
... nun, damit befindest Du Dich eindeutig auf dem Holzweg, hörst Du nicht, wie hohl das unter Deinen Füßen klingt?


nein, ich höre nichts, der Hohlraum scheint also näher an Deinen Ohren sein.



Lies am besten noch mal alles sorgfältig durch, vielleicht merk'st ja dann was ...




Was glaubst Du wohl, warum ein 'Mobber' so lange 'stichelt' oder warum ein 7.Klässler sich traut, mehrere ältere Jungs 'dumm vollzupöbeln'?
Er hat auf Grund unserer glorreichen Erziehung gelernt, dass ihm nichts passieren wird, denn Schlagen ist ja verboten ...




ich meine bloß, dass ein 13-Jähriger (7. Klasse, wie Du sagtest) bereits im Kindergarten gelernt haben sollte, dass es böse Konsequenzen hat, wenn man eine ganze Gruppe stärkerer Kinder einfach nur mal so anpöbelt ...,

Gast
02-08-2015, 09:57
Du hast also in deiner Dienstzeit nie Vorschriften und Bestimmungen verletzt? Wie lange hast du eigentlich gedient?


es ging Hans Charles nicht darum, dass niemand ein bestehendes Regelwerk verletzt, sondern, dass es bei bestehendem Regelwerk Leute gibt, die auf die Einhaltung dieses Regelwerks achten und bei Zuwiderhandlungen Strafen verhängen, damit Outlaws motiviert werden, sich an die Regeln zu halten.

natürlich wurde durch Gruppenstrafen auch zur Selbstregulierung motiviert

hans-charles
02-08-2015, 11:18
Hallo Oliver T.

jetzt stelle ich fest, Du hast meine Art eine Antwort zu geben übernommen.
Nein, nicht ganz. Ich beantworte zuerst die Anfrage und komme dann mit meiner Gegenfrage.

Daher warst Du bei der Bundeswehr? Ich sage jetzt Ja! Hinweis von rambat.
Zur Antwort, ich war Zeitsoldat und die meiste Dienstzeit bei den Feldjägern.
Meine einzige Verfehlung, ich hatte meinen Wochenend-Ausgangsschein nicht korrekt ausgefüllt.
Jetzt kommst Du!


E=OliverT;3391817]Du hast also in deiner Dienstzeit nie Vorschriften und Bestimmungen verletzt? Wie lange hast du eigentlich gedient?


Sonst verweise ich auf die Antwort von Aruna, der hat das gut erläutert.
Um eine Armee zu führen, muß es vorgeschriebene Strukturen geben, für die Friedenszeit und besonders jetzt, da unsere gewählten Volksvertreter immer neue Aufgaben für die Bundeswehr haben.

An die meisten, manchmal übermannt mich aber der Outlaw in mir. :bang:[/QUOTE]

Aber bestimmt nicht im Kampfsport-Training.
Da gibt es auch eine Regel, der Trainer bestimmt wo es lang geht.
Bist du zu übermütig, einige Runden Sparring, ...
da fällt dem Sensei schon einiges ein.

Für den Outlwa beim Autofahren, hoffentlich muß dich die Feuerwehr nicht einmal aus deinem geliebten Auto herausschneiden.
Nur als Hinweis, aus einem Zeitungsbericht, da hatte der outlwa etwas Pech. War eine wenig befahrene Straße und er mußte sehr lange auf Hilfe warten. Ob der da daran gedacht hat, hätte ich mich nur an die Verkehrsregeln gehalten?

Gruß
hans-charles

:ups:

OliverT
02-08-2015, 11:53
Meine einzige Verfehlung, ich hatte meinen Wochenend-Ausgangsschein nicht korrekt ausgefüllt.
Jetzt kommst Du!Ich habe es nie bis zum Diszi geschafft.




Sonst verweise ich auf die Antwort von Aruna, der hat das gut erläutert.
Um eine Armee zu führen, muß es vorgeschriebene Strukturen geben, für die Friedenszeit und besonders jetzt, da unsere gewählten Volksvertreter immer neue Aufgaben für die Bundeswehr haben.
Deswegen gibt es da auch eine Hierarchie die sogar gesetzlich geregelt ist. Die gibt es innerhalb eines Klassenverbandes nicht.



Für den Outlwa beim Autofahren, hoffentlich muß dich die Feuerwehr nicht einmal aus deinem geliebten Auto herausschneiden.
Nur als Hinweis, aus einem Zeitungsbericht, da hatte der outlwa etwas Pech. War eine wenig befahrene Straße und er mußte sehr lange auf Hilfe warten. Ob der da daran gedacht hat, hätte ich mich nur an die Verkehrsregeln gehalten?

Ich kann auch verunfallen wenn ich mich an die Regeln halte. ;)

Hafis
02-08-2015, 13:53
@ Aruna
selektives Lesen kann in einer Auseinandersetzung manchmal zu scheinbaren Vorteilen führen, aber ich will mich mit Dir erst dann auseinandersetzen, wenn Du alles gelesen und verstanden hast ...

gruß hafis

hans-charles
02-08-2015, 16:47
Hallo liebe Hafis, liebe Bergwanderin....

ich möchte Dich nur kurz in Deinem Redefluss unterbrechen. Von Dir gibt es wirklich tolle Urlaubsfotos....



@ Aruna
selektives Lesen kann in einer Auseinandersetzung manchmal zu scheinbaren Vorteilen führen, aber ich will mich mit Dir erst dann auseinandersetzen, wenn Du alles gelesen und verstanden hast ...

gruß hafis

Nachdem ich mir einige Fotos von Deinem Urlaub angesehen habe, frage ich mich schon, da bist Du am Abend nicht müde?
Mein PC bleibt immer im Urlaub daheim. Warum?
Ich stelle auch zwei " Urlaubsbilder " vor. Pure Erholung...

Toll finde ich besonders das erste Foto, einfach ein Mädel aus dem Vogelsberg.
Wobei mir noch immer nicht klar ist, seid Ihr uns nur im Reden überlegen...
Du wirst mich bestimmt aufklären.


:ups::ups:

Gast
02-08-2015, 17:00
@h-c:
verstehendes lesen scheint nicht der schwerpunkt deiner talentlage zu sein ...


Daher warst Du bei der Bundeswehr? Ich sage Nein!
doch, war er.
ich hatte es bereits zweimal in einem anderen thread erwähnt: oliver war unteroffizier bei der bundeswehr.




@olivert:
entschuldige, daß ich jetzt an deiner stelle geantwortet habe.
:D

hans-charles
02-08-2015, 17:16
Hallo rambat,

da hast Du natürlich recht.
Ich sollte mir langsam über alle Gesprächspartner hier im KKB ein Dossier anlegen.
Aber, wenn ich etwas vergesse, dann hilfst Du mir. Danke.

:halbyeaha

[QUOTE=rambat;3392012]@h-c:
verstehendes lesen scheint nicht der schwerpunkt deiner talentlage zu sein ...
doch, war er.
ich hatte es bereits zweimal in einem anderen thread erwähnt: oliver war unteroffizier bei der bundeswehr.




Möchtest Du mir sagen, ich muß meine Unterlagen sorgfältiger führen? Habe sofort damit begonnen, ...

Schön, daß Du wieder da bist.
Habe Dich wirklich vermißt.

:soldat::soldat:

Bin ab 03.08. unterwegs, ..
Gruß hans-charles

Me1331
02-08-2015, 17:58
es ging Hans Charles nicht darum, dass niemand ein bestehendes Regelwerk verletzt, sondern, dass es bei bestehendem Regelwerk Leute gibt, die auf die Einhaltung dieses Regelwerks achten und bei Zuwiderhandlungen Strafen verhängen, damit Outlaws motiviert werden, sich an die Regeln zu halten.

natürlich wurde durch Gruppenstrafen auch zur Selbstregulierung motiviert

Und genau dieses Prinzip wird bei Jugendlichen auch nicht vor Gericht angewandt, weil man eben weiß das es nicht funktioniert bzw Gruppenstrafen sind im Schulalltag sogar verboten ;)

OliverT
02-08-2015, 18:13
weil man eben weiß das es nicht funktioniert
Gruppenstrafen funktionieren schon, aber nur wenn man danach den gruppendynamischen Prozessen ihren Lauf lässt. Sprich die Gruppe nordet danach den Verursacher ein.

Me1331
02-08-2015, 18:37
Gruppenstrafen funktionieren schon, aber nur wenn man danach den gruppendynamischen Prozessen ihren Lauf lässt. Sprich die Gruppe nordet danach den Verursacher ein.

War blöd ausgedrückt von mir, es funktionieren natürlich beide ;)
Aber sie haben eine andere Funktionsweise.

Diese Strafen wirken meistens nicht Meinungsbildend, daher man tut es danach meistens einfach nur nicht weil man mit Konsequenz x rechnen muss und nicht weil man denkt es ist keine so gute Idee dem Hansi 3 mal auf den Kopf zu springen, oder ihm nicht mehr zu mobben. Wenn es denn überhaupt funktioniert
Da fließen noch tausend andere Sachen rein, aber mal grob grob grob gesagt.

Gast
02-08-2015, 18:52
War blöd ausgedrückt von mir, es funktionieren natürlich beide ;)
Aber sie haben eine andere Funktionsweise.

Diese Strafen wirken meistens nicht Meinungsbildend, daher man tut es danach meistens einfach nur nicht weil man mit Konsequenz x rechnen muss und nicht weil man denkt es ist keine so gute Idee dem Hansi 3 mal auf den Kopf zu springen, oder ihm nicht mehr zu mobben. Wenn es denn überhaupt funktioniert
Da fließen noch tausend andere Sachen rein, aber mal grob grob grob gesagt.

konditionierung, sag ich doch!
simple konditionierung.
funktioniert oft sehr viel besser als tausend erklärungen und "hilfreiche" pädagogische "handreichungen".

bei uns damals im kinderheim in der DDR hat's jedenfalls deutlich erfolge gezeigt.
also das mit den gruppenstrafen und dem anschließenden "einnorden" des verursachers.
bei der NVA hat's auch funktioniert, sonst wäre es da ja nicht so verbreitet und beliebt gewesen ... na ja, beliebt bei denen, die den aktiven part bestreiten durften.

ich glaube, manchmal ist simples konditionieren tatsächlich die beste lösung.
wenn selbst der alpha-kevin weiß, daß es keine gute idee ist, dem bebrillten leon-corbinian von gegenüber eine zu semmeln, weil alpha-kevin dann nämlich spürbare konsequenzen zu gewärtigen hat, könnte das durchaus verhindern, daß leon-corbinian der punchingball wird ...

dazu müßte man dem alpha-kevin aber klarmachen, daß diese konsequenzen erstens schmerzhaft und zweitens so sicher wie das amen in der kirche sind.
und daran scheitert es doch immer wieder.


ich zitiere mal den großen philosophen klaus kinski, der da sagte:

„Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut.“
Interview im Stern Nr. 12 (15.03.1979) S. 106-120

Me1331
02-08-2015, 19:00
konditionierung, sag ich doch!
simple konditionierung.
funktioniert oft sehr viel besser als tausend erklärungen und "hilfreiche" pädagogische "handreichungen".

Da diese Diskussion, dann doch einiges an geschreibsel mit sich führen würde und ich dafür gerade nicht wirklich die Zeit habe:
Einigen wir uns vorerst einfach einmal darauf dass wir hier eine unterschiedliche Meinung haben.

Gast
02-08-2015, 19:04
Da diese Diskussion, dann doch einiges an geschreibsel mit sich führen würde und ich dafür gerade nicht wirklich die Zeit habe:
Einigen wir uns vorerst einfach einmal darauf dass wir hier eine unterschiedliche Meinung haben.

nich' immer alles so bierernst nehmen ...
;)

Gast
02-08-2015, 19:20
„Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut.“


wobei man bei Kinski schon über nachhaltigere Methoden (https://youtu.be/75ADI9p2wHY?t=7m10s) nachgedacht hat

Me1331
02-08-2015, 19:25
nich' immer alles so bierernst nehmen ...
;)

Check :)

Gast
03-08-2015, 09:30
Diese Strafen wirken meistens nicht Meinungsbildend, daher man tut es danach meistens einfach nur nicht weil man mit Konsequenz x rechnen muss und nicht weil man denkt es ist keine so gute Idee dem Hansi 3 mal auf den Kopf zu springen, oder ihm nicht mehr zu mobben.

wenn man durch "Hansi dreimal auf den Kopf springen" mit der stark unerwünschten Konsequenz x rechnen muss, dann führt das dazu, dass klügere Menschen zu dem Schluß kommen, dass es keine gute Idee ist, dem Hansi 3 mal auf den Kopf zu springen


Strafen beeinflussen die Entscheidung der Menschen, indem sie die Begehung der Tat aufgrund der mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auferlegten Strafe (erwarteten Zusatzkosten) unvorteilhafter erscheinen lassen.

Ökonomische Theorie der Strafen (http://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadmin/bwl/rechtderwirtschaft/institut/Materialien/OEAR/OEkonomische_Analyse__6__OEkonomische_Theorie_der_ Strafen.pdf)

Gruppenstrafen instrumentalisieren natürliche Mobbingtendenzen der Gruppe.
Bei Erfolg (Klassenkeile) kommt zu den körperlichen Schmerzen noch die Erfahrung der Ablehnung durch die Bezugsgruppe dazu.

Me1331
03-08-2015, 09:59
Njo da haben wir ja schon einmal eine Stigmatisierung enthalten, dazu einige Annahmen, die halt eben einfach nicht der Wahrheit entsprechen, zumindest nicht so ausgedrückt.
Eh ja und natürlich eine Ethik die ich einfach nicht vertreten kann.

Gast
03-08-2015, 10:04
Njo da haben wir ja schon einmal eine Stigmatisierung enthalten, dazu einige Annahmen, die halt eben einfach nicht der Wahrheit entsprechen, zumindest nicht so ausgedrückt.
Eh ja und natürlich eine Ethik die ich einfach nicht vertreten kann.

Wer wird wodurch stigmatisiert?
Welche Annahmen entsprechen nicht der Wahrheit?

Me1331
03-08-2015, 10:10
Wer wird wodurch stigmatisiert?
Welche Annahmen entsprechen nicht der Wahrheit?
Klügere Menschen und deine Interpretation von Meinungsbildung.
Ziel im Jugendstrafrecht ist nicht die Generalprävention, also die Abschreckwirkung, sondern die Meinungsbildung und dazu zähle ich nicht ich tue es nicht weil Faktor x
Dieser Faktor x wäre ein externer Faktor und kein interner.
Bei deiner Denkweise versteifst du dich viel zu sehr auf genau eine Variante und vergisst dabei das mehrere Dinge zusammenspielen.

Zum Beispiel:
http://www.neustart.at/at/de/unsere_angebote/tatausgleich.php

http://www.neustart.at/at/_files/pdf/report_vie2013.pdf

OliverT
03-08-2015, 10:30
Ziel im Jugendstrafrecht ist nicht die Generalprävention, also die Abschreckwirkung, sondern die Meinungsbildung und dazu zähle ich nicht ich tue es nicht weil Faktor x
Das ist zwar ein schönes Menschenbild was diese Meinung ermöglicht, ich glaube aber das es recht naiv ist. Ich denke das die meisten Menschen, zwar nicht bei allen aber bei vielen Dingen, nur durch die Strafe, bzw. durch die Konsequenz abgeschreckt werden. Selbst der Spruch aus der christlichen Lehre "Was du nicht willst das man dir tut ..." läuft auf darauf hinaus das man nicht klauen soll wenn man nicht selbst beklaut werden will hinaus.
Und ich glaube auch nicht das Kinder und Jugendliche da einsichtiger als die Erwachsenen sind.

Me1331
03-08-2015, 10:33
Das ist zwar ein schönes Menschenbild was diese Meinung ermöglicht, ich glaube aber das es recht naiv ist.
Weder den ersten Teil, noch den letzten kann ich irgendwie auf meine Aussagen umlegen, aber danke für den Hinweis.

Ich habe ein kleines Stückchen weiter oben 2 Links gepostet, die auch Zahlen beinhalten.

Klaus
03-08-2015, 10:49
@ Aruna
selektives Lesen kann in einer Auseinandersetzung manchmal zu scheinbaren Vorteilen führen, aber ich will mich mit Dir erst dann auseinandersetzen, wenn Du alles gelesen und verstanden hast ...

gruß hafis

Ist Dir irgendwann mal der Gedanke gekommen, dass es an Deiner Art und Deinen Inhalten liegen könnte ?


Wenn Kinder ungehemmt Mobben und später zusammentreten, liegt das nicht unbedingt daran dass die selbst nicht oft genug gemobbt und getreten worden sind. Wobei das natürlich auch helfen kann, wenn sich gewinnen und verlieren die Waage halten. Meiner Meinung nach kann man aber wenn sich das *anbahnt* als Erwachsener der nicht nur hohle Phrasen dreschen und aus kilometerlangen "Arbeiten" zitieren kann eben durch geeignete kinder-psychologisch geschickte Ansprache sowas wie Einsicht und Freude an Moral wecken. Das müsste man dann halt auch tun, und da liegt das Problem. Ich kann mich nicht an eine einzige solche Ansprache in irgendeiner Schule von irgendeinem Lehrer zu irgendeinem Kind erinnern. Ich selbst habe es mehrfach "ausprobiert", und es hat immer geklappt, weil mich die Kinder tatsächlich emotional wirklich interessieren, und ich nicht nur Recht haben will.

P.S.: Ja, die Gross-/Kleinschreibung ist nicht ganz richtig, habe aber keine Lust.

Gürteltier
03-08-2015, 11:39
wenn man durch "Hansi dreimal auf den Kopf springen" mit der stark unerwünschten Konsequenz x rechnen muss, dann führt das dazu, dass klügere Menschen zu dem Schluß kommen, dass es keine gute Idee ist, dem Hansi 3 mal auf den Kopf zu springen
...
Gruppenstrafen instrumentalisieren natürliche Mobbingtendenzen der Gruppe.
Bei Erfolg (Klassenkeile) kommt zu den körperlichen Schmerzen noch die Erfahrung der Ablehnung durch die Bezugsgruppe dazu.

Das zweitweilige Mißfallen der Bezugsgruppe tut es aber eher.
Wir hier im Thread sind immer fett beim Strafen und Regelerhalt.

Ich arbeite an einer Ganztagsgrundschule, also mit Kindern, die genau diese Regelakzeptanz in einer Phase der Existenz lernen müssen, wo ihnen abstrakteres Konsequenzendenken abgeht.

Ich bin auch der Meinung, das sie klare Orientierung und Einschränkung brauchen.
Weil sie noch so unerfahren sind. Und das nicht wissen.

Nur ist unser (laaaaanger) Schultag zugebuttert mit Regeln.
Hier im Thread werden oft nützliche soziale Gruppenregelen mit allen möglichen anderen Arten von Regeln zusammengeworfen.

Mit der Zeit kriegen das aber auch Kinder als zwei Lernfelder sortiert.
Die sind in dem Alter noch erstaunlich erreichbar.
Wir wollen alle gemocht werden. Und die sind noch bereit, die Methode wie man damit umgeht, zu ändern.

Wem es ganz schwer fällt, der kommt ne Weile halbtags in die Tagesgruppe, so an die 12 Kinder mit zwei Sozpäds.
2 Klassenlehrer + meist noch 1 Erzieher sind das Klassenteam in allen 1. und 2.. Na, fast allen. Den lebhafteren. Und 2erteams bleiben bis zur 4. erhalten.
Es gibt nen Gruppenraum mit Glastür in jeder Klasse, wo man Kinder auch in Unterricht individuell betreuen kann.
Andere Kinder kriegen ne Schulbegleitung - eine 1:1 Begleitung.

Unsere Pausen heißen u.a. Freizeit und können schon mal 2 Stunden lang sein.
Die Aufsichten kommunizieren über alle größeren Vorfälle mit den Klassenlehrern der betroffenene Kinder.

Aus meiner persönlichen Erfahrung meine ich, dass es verschiedene Lernentwicklungsziele in Punkto Gewaltverhalten gibt.
Je nach Alter.

Wir arbeiten an der Basis.
Kopf ( und Peargroup-)entscheidungen für Gewalt müssen später beackert werden.

Wir schaffen die Grunderfahrung, Gewalt nur partiell zu brauchen und kontrollieren zu WOLLEN.
Versuchen, Kindern zu zeigen, dass sie dabei meist in einem extremen, unagenehmen Gefühlszustand sind ( Ja, genau so formuliere ich das natürlich als Aufsicht im Zwigespräch...), den sie selber wieder in die Gruppenakzeptanz verlassen wollen.

Das heißt, wir wollen gerade denen, die mit Aggression als Gewohnheit experimentieren, zeigen, dass das nur ein (ungünstiger) Schutzpanzer ist.
Weil wir viel ihres Tages und viel ihres sozialen Umfeldes mit beeinflussen, ham wir da auch ganz gute Chancen.

Ich selber hab bis ins junge Erwachsenenalter bisweilen exessiv Gewalt ausgeübt.
Aber gewählt. Bei mir hat es, glaube ich, im Teenageralter mit dem da aktuellen Lernentwicklungsziel nicht hingehauen.

Bis zur 7. Klasse war alles roger.

Gürteltier
03-08-2015, 11:51
Wenn Kinder ungehemmt Mobben und später zusammentreten, liegt das nicht unbedingt daran dass die selbst nicht oft genug gemobbt und getreten worden sind. Wobei das natürlich auch helfen kann, wenn sich gewinnen und verlieren die Waage halten. Meiner Meinung nach kann man aber wenn sich das *anbahnt* als Erwachsener der nicht nur hohle Phrasen dreschen und aus kilometerlangen "Arbeiten" zitieren kann eben durch geeignete kinder-psychologisch geschickte Ansprache sowas wie Einsicht und Freude an Moral wecken.

Vorletzter Schultag : Viertklässlerinnen klauen Erstklässlerjungs den Ball.

Aufsicht: " Das ist ein gutes Gefühl, was ?"

Mädchen. " Ja, darauf haben wir vier Jahre gewartet. Das hat man mit uns auch gemacht. "

5 sec. später wird der Ball zurückgegeben.

KAJIHEI
03-08-2015, 12:23
Und zu deinem Beispiel mit den Nachbarn, glaubst du wirklich nur weil du mit ihnen redest glaubst du sie einschätzen zu können?
Die meisten Gewalterfahrungen stammen aus dem nahen Umfeld (Familie Freunde Bekannte) und da hört man dann nicht wirklich selten sachen wie, so kannte ich ihn/sie nicht, Keine ahnung was da passiert ist, eigentlich war er/sie ja ganz lieb usw.




Nun, wenn man sich näher mit ihnen beschäftigt oder sie zumeist zwangsweise mit beachten muß, ihr Verhalten untereinander auch zur Kennntiss nimmt oder nehmen muß besser gesagt, dann kann man schon in etwa einschätzen wie jemand tickt.
Kommunikation besteht eben nicht nur aus Plauderein.
Aber gut das ist vielleicht eine Sache heute die stiefmütterlich in der Lehre vernachlässigt wird : Empathie.
Das ist ein Kunst die genauso wie Zuhören Geduld und Zeit fordert, was Natürlich in der Zeit des I-Phones unmöglich ist.
Man kann das auch lernen...Steht blos in keinem Lehrplan.;)

Me1331
03-08-2015, 12:32
Nun, wenn man sich näher mit ihnen beschäftigt oder sie zumeist zwangsweise mit beachten muß, ihr Verhalten untereinander auch zur Kennntiss nimmt oder nehmen muß besser gesagt, dann kann man schon in etwa einschätzen wie jemand tickt.
Kommunikation besteht eben nicht nur aus Plauderein.
Aber gut das ist vielleicht eine Sache heute die stiefmütterlich in der Lehre vernachlässigt wird : Empathie.
Das ist ein Kunst die genauso wie Zuhören Geduld und Zeit fordert, was Natürlich in der Zeit des I-Phones unmöglich ist.
Man kann das auch lernen...Steht blos in keinem Lehrplan.;)

In der Sozialen Arbeit ist beim Arbeiten mit Menschen die Empathie, das A und O. Ich will/muss ja eine Beziehung aufbauen um etwas bewegen zu können, das funktioniert ohne etwas schwer, funktioniert aber umso besser je näher man bei den Leuten ist.
Lehrer*innen können nicht experten für alles sein, deswegen gibt es auch verschiedene Leute die da mitwerkeln wie zum Beispiel Schulsozialarbeiter*innen (weißt ja ganz grob gesagt).

KAJIHEI
03-08-2015, 12:36
[QUOTE=Gürteltier;3392205]Das zweitweilige Mißfallen der Bezugsgruppe tut es aber eher.
Wir hier im Thread sind immer fett beim Strafen und Regelerhalt.


Ich bin auch der Meinung, das sie klare Orientierung und Einschränkung brauchen.
Weil sie noch so unerfahren sind. Und das nicht wissen.

Öhm..........Sicher ? nur weil man schwachsinnige Regeln nicht einhält heißt das noch nicht das man sie nicht als solche erkennt. Unterschätz mir mal die Kidids nicht.


Mit der Zeit kriegen das aber auch Kinder als zwei Lernfelder sortiert.
Die sind in dem Alter noch erstaunlich erreichbar.
Wir wollen alle gemocht werden. Und die sind noch bereit, die Methode wie man damit umgeht, zu ändern.

Vollkommen richtig, und es gibt diverse Schüler denen die Achtung ihrer Lehrer eben egal, da nichts wert ist.

Wem es ganz schwer fällt, der kommt ne Weile halbtags in die Tagesgruppe, so an die 12 Kinder mit zwei Sozpäds.
2 Klassenlehrer + meist noch 1 Erzieher sind das Klassenteam in allen 1. und 2.. Na, fast allen. Den lebhafteren. Und 2erteams bleiben bis zur 4. erhalten.
Es gibt nen Gruppenraum mit Glastür in jeder Klasse, wo man Kinder auch in Unterricht individuell betreuen kann.
Andere Kinder kriegen ne Schulbegleitung - eine 1:1 Begleitung.
Oh, Händchenhalten bereitet also auf das Leben vor....
Mit Verlaub das ist absurd im nromalen schulalltag.
Ich gehe nach deinem Geschreibsel aber inzwischen davon aus das du an einer Schule für echte psychsische Problemfälle arbeitetest oder beser nach deinen Worten jobst.
Dieser Luxus ist aber nicht auf der Breite machbar.
Unsere Pausen heißen u.a. Freizeit und können schon mal 2 Stunden lang sein.
Die Aufsichten kommunizieren über alle größeren Vorfälle mit den Klassenlehrern der betroffenene Kinder.

Aus meiner persönlichen Erfahrung meine ich, dass es verschiedene Lernentwicklungsziele in Punkto Gewaltverhalten gibt.
Je nach Alter.

Wir arbeiten an der Basis.
Kopf ( und Peargroup-)entscheidungen für Gewalt müssen später beackert werden.

Wir schaffen die Grunderfahrung, Gewalt nur partiell zu brauchen und kontrollieren zu WOLLEN.
Versuchen, Kindern zu zeigen, dass sie dabei meist in einem extremen, unagenehmen Gefühlszustand sind ( Ja, genau so formuliere ich das natürlich als Aufsicht im Zwigespräch...), den sie selber wieder in die Gruppenakzeptanz verlassen wollen.


Ich selber hab bis ins junge Erwachsenenalter bisweilen exessiv Gewalt ausgeübt.
Aber gewählt. Bei mir hat es, glaube ich, im Teenageralter mit dem da aktuellen Lernentwicklungsziel nicht hingehauen.

Warum studieren die meisten Leute Psychologie ?
Um sich selber zu therapieren...
Da ich sowieso auf ignore stehe...:p

/QUOTE]
Dein Nick spricht übrigens Bände...

KAJIHEI
03-08-2015, 12:40
In der Sozialen Arbeit ist beim Arbeiten mit Menschen die Empathie, das A und O. Ich will/muss ja eine Beziehung aufbauen um etwas bewegen zu können, das funktioniert ohne etwas schwer, funktioniert aber umso besser je näher man bei den Leuten ist.
Lehrer*innen können nicht experten für alles sein, deswegen gibt es auch verschiedene Leute die da mitwerkeln wie zum Beispiel Schulsozialarbeiter*innen (weißt ja ganz grob gesagt).

Das sage ich ja die ganze Zeit : Lehrer können das nicht leisten. Sich aber trotzdem anzumassen darin herumzupfuschen, bemerkenswert.

Gürteltier
03-08-2015, 12:42
Man kann das auch lernen...Steht blos in keinem Lehrplan.;)

Doch, doch. Im sozialen Training z.B.. Genau daran arbeiten wir in der GS so fett.

OliverT
03-08-2015, 12:44
Das sage ich ja die ganze Zeit : Lehrer können das nicht leisten. Sich aber trotzdem anzumassen darin herumzupfuschen, bemerkenswert.

Und wie hat das vor den Schulpsychologen funktioniert?

Gürteltier
03-08-2015, 12:46
Das sage ich ja die ganze Zeit : Lehrer können das nicht leisten. Sich aber trotzdem anzumassen darin herumzupfuschen, bemerkenswert.

Ey, bei dem reineditieren kann ich Dich so schlecht quoten.

Nee, Grundschülern ist die Meinung ihrer Klassenlehrer/zentralen Schulbezugspersonen NIE egal.
Nennt sich Beziehungsarbeit, das möglichst stark zum Faktor zu machen.

Ihr müsst die kinder nach Alter differenzieren.

Alles andere fußt auf zuviel Unkenntniss...

Me1331
03-08-2015, 12:48
Das sage ich ja die ganze Zeit : Lehrer können das nicht leisten. Sich aber trotzdem anzumassen darin herumzupfuschen, bemerkenswert.
Da geht es auch viel um Softskills für die man nicht unbedingt eine Ausbildung braucht und ein bisschen was bekommens ja tatsächlich vom Fach mit.
Gibt da durchaus Leute die wirklich was auf dem Gebiet drauf haben und dann auch wieder welche die es Glauben.
Im allgemeinen ein schwieriges Thema und ich durfte selbst eine ganze Menge dieser Glaubensfälle live am eigenen Leib erleben, aber eben auch die Leute die es richtig gut konnten. Sowohl in der Sozial Arbeit, als auch bei den Lehrer*innen ^^

Gürteltier
03-08-2015, 12:50
Mit Verlaub das ist absurd im nromalen schulalltag.
Ich gehe nach deinem Geschreibsel aber inzwischen davon aus das du an einer Schule für echte psychsische Problemfälle arbeitetest oder beser nach deinen Worten jobst.
Dieser Luxus ist aber nicht auf der Breite machbar.

Weiste, es ist absurd, wenn der normale Grundschulalltag nicht so ist.

Einerseits beklagt ihr euch über Härtefälle, andererseits ist Prävention da absurd ?

Du, dass mit dem Geschreibsel tut mir leid.
Ich war gemein zu dir, weil ich bei der Arbeit immer so nett sein muss.

Ich find Deine Meinung schon interessant und wichtig.
Das hier ist halt nur kein Ponyhof, sondern ein Internetforum.

Hand drauf. Nicht hastig und ohne grinsen.

Klaus
03-08-2015, 14:06
Vorletzter Schultag : Viertklässlerinnen klauen Erstklässlerjungs den Ball.

Aufsicht: " Das ist ein gutes Gefühl, was ?"

Mädchen. " Ja, darauf haben wir vier Jahre gewartet. Das hat man mit uns auch gemacht. "

5 sec. später wird der Ball zurückgegeben.

:-§;)

Und das ist der Grund, warum ich es für ziemlich verkehrt halte, wenn man diese Art der Sozialisation gar nicht erst üben will, sondern es irgendwelchen "Starken" überlassen denen dann auf's Maul zu hauen und es denen dadurch "näher zu bringen".

Gürteltier
03-08-2015, 14:13
Das sage ich ja die ganze Zeit : Lehrer können das nicht leisten. Sich aber trotzdem anzumassen darin herumzupfuschen, bemerkenswert.

Das mit den softskills muss ich Dir wahrscheinlich noch mehr erklären.

Guckt Dir mal unsere absurde Schule an. Da ist man in vielen Klassen zu zweit.
Nicht gleichzeitig, wie Du vielleicht denkst. Sondern abwechselnd und sich erzieherisch abstimmend.
Das beide anwesend sind, ist nur ab und an und zusätzlich nach Bedarf.

Aber so ein Unifrischling, der kommt zu erfahreneren Kollegen.
Dann treffen sich noch die Jahrgangsteams regelmäßig.
Also so'ne Konferenz für alle, die die 2. Klassen beackernz.B. .

Klar gibt es skilligere Lehrer mund weniger skilligere.
Nur sehen die sich gegenseitig.
Der Neuling kann Vergleiche machen.

Der sieht Kinder 4 (oder 5, wir haben auch ne Vorschule) Jahre sich unter Erziehungseinflüssen entwickeln.
Der redet regelmäßig mit allen Eltern.
Der sammelt Erfahrung noch und nöcher im ständigen Austausch mit Kollegen.

Learning by doing. And from experienced elders.

Gut möglich, dass Grundschullehrer ein stärkeres Gefühl für einen übergreifenden Erziehungsauftrag entwickeln.
Vielleicht sollte da jeder Lehrer früh in seiner Laufbahn für ne Weile hin.

Das heißt nicht, dass wir da superschlau, perfektpädagogisch oder immer offen für jede Lernerfahrung sind.
Aber wir braten nicht nur im eigenen Saft.
Wir schaffen den Schülern ein soziales Lernfeld . Und uns eben auch. Wir sind nicht fertig. Nie.

Aber wie willst Du denn mit solchen ... Profis in punkto Erfahrungswelt mithalten ?

Gürteltier
03-08-2015, 14:23
:-§;)

Und das ist der Grund, warum ich es für ziemlich verkehrt halte, wenn man diese Art der Sozialisation gar nicht erst üben will, sondern es irgendwelchen "Starken" überlassen denen dann auf's Maul zu hauen und es denen dadurch "näher zu bringen".

Es ist mehr die Frage : " Wann was?"

Ich hätte es sogar der Gruppe überlassen können, die Situation in meinem ersten Post zu klären.
Aber die war zu groß - mehrere Klassen.
Und alle wichtigen Beteiligten Vierte.
Also nix mit nacharbeiten der Situation bei denen.

Die sind jetzt alle woanders. Schnüff.

Noch ne Schwäche unseres Schulsystems : Das wir nicht wissen, was weiter aus denen wird, dass es keine kommunikative "Übergabezeit" zwischen ihren alten und neuen Lehrern gibt...
Und kein Feedback an uns.

Hafis
03-08-2015, 15:16
Ist Dir irgendwann mal der Gedanke gekommen, dass es an Deiner Art und Deinen Inhalten liegen könnte ?
...
Wenn Kinder ungehemmt Mobben und später zusammentreten, liegt das nicht unbedingt daran dass die selbst nicht oft genug gemobbt und getreten worden sind. ...

Mein lieber Klaus, das sind genau die Worte, die Aruna versucht hat, mir zu unterstellen, indem er den Gesamtzusammenhang außer acht gelassen hat.
Und nein, ich habe jetzt keine Lust, alles noch mal von vorn zu schreiben, lies bitte selber noch mal alles, was ich dazu gesagt habe, und achte bitte auch besonders auf die Links, die ich dazu eingestellt habe ...

gruß hafis

Klaus
03-08-2015, 16:57
Check. Ich lese alles was Du je geschrieben hast nochmal, lerne es auswendig, fertige dazu eine Interpretation unter vier verschiedenen Gesichtspunkten an, und schreibe eine Dissertation warum man das nicht einfach so nehmen darf wie es einem beim Überfliegen vorkam. Versprochen!

P.S.: Kleiner Tipp: bei Missverständnissen bietet es sich an, das was man sagen wollte in wenige prägnante leicht verständliche Sätze zusammenzufassen. Statt sich über alles und jeden "lustig" zu machen und mit verschraubten Sätzen irgendwas zu unterstellen, und allen nahezulegen alle 24 Seiten nochmal zu lesen.

Hafis
03-08-2015, 17:09
...
P.S.: Kleiner Tipp: bei Missverständnissen bietet es sich an, das was man sagen wollte in wenige prägnante leicht verständliche Sätze zusammenzufassen. Statt sich über alles und jeden "lustig" zu machen und mit verschraubten Sätzen irgendwas zu unterstellen, und allen nahezulegen alle 24 Seiten nochmal zu lesen.

... aber nicht bei absichtlichen 'Missverständnissen', im übrigen habe ich keineswegs allen das nahegelegt, sondern nur Dir und Aruna, und :soviel habe ich gar nicht geschrieben ...

gruß hafis

Gast
03-08-2015, 17:30
also der klaus und der (die? das?) aruna und die hafis verüben hier gerade verbale gewalt!
ich bin entsetzt, betrübt, sehr erschrocken, verstört und bisweilen sogar traurig.
:ups:

kann da nicht endlich mal ein pädagoge eingreifen?!

Hafis
03-08-2015, 17:42
...
ich bin entsetzt, betrübt, sehr erschrocken, verstört und bisweilen sogar traurig.
:ups:
...

Armer Rambat, das wollte ich ganz bestimmt nicht ...

Gast
03-08-2015, 19:42
Klügere Menschen und deine Interpretation von Meinungsbildung.


Ich stigmatisiere also klügere Menschen dadurch, dass ich sie klügere Menschen nenne?




Ziel im Jugendstrafrecht ist nicht die Generalprävention, also die Abschreckwirkung, sondern die Meinungsbildung und dazu zähle ich nicht ich tue es nicht weil Faktor x


Nein im Jugendstrafrecht geht es offiziell nicht um Generalprävention, sondern z.B. um Erziehung.
Zur Erziehung gehört es auch Grenzen aufzuzeigen und die Folgen für das Überschreiten der Grenzen:
Vergl. z.B. § 16a JGG: (http://www.gesetze-im-internet.de/jgg/__16a.html)


(1) Wird die Verhängung oder die Vollstreckung der Jugendstrafe zur Bewährung ausgesetzt, so kann abweichend von § 13 Absatz 1 daneben Jugendarrest verhängt werden, wenn

1.dies unter Berücksichtigung der Belehrung über die Bedeutung der Aussetzung zur Bewährung und unter Berücksichtigung der Möglichkeit von Weisungen und Auflagen geboten ist, um dem Jugendlichen seine Verantwortlichkeit für das begangene Unrecht und die Folgen weiterer Straftaten zu verdeutlichen,



Dieser Faktor x wäre ein externer Faktor und kein interner.

Ja und die Angst vor x, bzw. das Bedürfnis, das unerfüllt bleibt, wenn x eintritt ist ein interner Faktor.



Zum Beispiel:
NEUSTART - Leben ohne Kriminalität. Hilfe nach der Haft, für Opfer & Prävention - Angebote in Österreich (http://www.neustart.at/at/de/unsere_angebote/tatausgleich.php)

http://www.neustart.at/at/_files/pdf/report_vie2013.pdf


Wie groß ist die Rückfallquote, wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommt?
Wieviele Täter würden sich um einen Ausgleich mit dem Opfer bemühen, wenn sie nicht wüssten, dass sonst x passiert?
Und mir scheint, die arbeiten doch tatsächlich an externen Faktoren:


Umgesetzt wurde das mit Begleitungen zum Arbeitsmarktservice, zur
Schule, durch Gespräche mit der Mutter und Freizeitgestaltung. Während des Besuchs der Externistenhauptschule und eines vom Arbeitsmarktservice finanzierten Berufsorientierungskurses zog der Klient in eine betreute Wohnge-
meinschaft von NEUSTART. Im Sommer 2011 konnte ein Antrag auf eine Gemeindewohnung gestellt werden, in der er nun wohnt.

Gast
03-08-2015, 20:55
Nee, Grundschülern ist die Meinung ihrer Klassenlehrer/zentralen Schulbezugspersonen NIE egal..

Darum war ich unsicher, wie ich das nur kurz beschriebene Verhalten in dem Eingangsthread deuten soll:
Schülerin mit Mobbingtendenzen versucht beliebtes Mobbingopfer mit Tritten zu dominieren und wird dabei von Pausenaufsicht durch körperliches Blockieren abgehalten.
Die Pausenaufsicht scheint mit sich selbst im Zwiespalt, ob er das "Experiment" der Schülerin zulassen soll, oder die Regeln der Schule durchsetzen.

Da kann man sich ja jetzt vieles vorstellen und vielleicht drauf kommen, dass man sich da lieber eine klare Positionierung der Lehrkraft, die ja als erwachsene Bezugsperson auch ein Vorbild ist, wünscht.
Also eine klare Ansage an die Dame, dass das so nicht geht und nicht in Ordnung ist.
Die Kinder kriegen ja mit, wenn Regeln nur halbherzig durchgesetzt werden und körperliches Blockieren im Schichtbetrieb hört sich eher nach so einem Spiel an, vielleicht wird dabei auch noch gelacht und die Aufsicht hat dann auch irgendwie die Funktion des gewünschten Zurückhalters und wenn die nicht dagewesen wäre, dann aber....

Gast
03-08-2015, 21:08
dazu möchte ich den von mir sehr verehrten friedrich von harten-grotzing zu reußen-hackpfüffel zitieren, der sinngemäß sagte:

ja gottsdonner, wenn die jugend heutigentags derart verweichlicht wird, dass sie sich nicht einmal mehr auf dem schulhof gegenseitig treten darf, dann braucht man sich natürlich nicht zu wundern, wenn unruhe, unordnung und gottlosigkeit um sich greifen. sehe da auch eine gewisse tendenz, dem konsum von krachmusik und hanfgift den weg zu ebnen, schockschwerenot!
:mad:

ich denke, die sorgenvollen worte des herrn von harten-grotzing sollten uns den ernst der lage noch einmal deutlich vor augen führen, sapperlot!

hans-charles
04-08-2015, 13:47
Hallo....an unsere lieben Erzieher,
die diesen Beruf auch freiwillig gewählt haben und sich meistens große Mühe geben.


Auch wenn ich nicht immer von- meiner Schulzeit - begeistert war.
Mein Lehrer, der uns meistens unterrichtete, war wirklich ein A.

Aber wir wollen doch sachlich bleiben.
Daher noch einige Hinweise:

Koreanische Schule Bochum - ?????? (http://www.koreanische-schule-bochum.de)

www.kizz.de/erziehung/regeln-und-grenzen/warum

Familien-Wegweiser - Startseite (http://www.familien-wegweiser.de) wegweiser/

Erziehungsberatung Fulda | Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Fulda (http://www.erziehungsberatung-fulda.de/)
Liebe-Grenzen-Konsequenzen., Beratungstelle für Eltern

ab und zu müßt Ihr Euch etwas bemühen, die Suchfunktionen benutzen.

Muß wieder los...
Gruß hans-charles

hans-charles
04-08-2015, 13:55
Hallo rambat,

ich finde Deinen Hinweis auf den verehrten.....gut.
Aber hättest Du nicht auch einige Gedanken von Dir vortragen können?
Du hast doch als Judo-Meister bestimmt auch schon die lieben Kleinen Judo-ka unterrichtet. Da könntest Du einmal aus dem Nähkästchen plaudern.
:)
Ist eine ernste Nachfrage, will nicht sticheln.

]
dazu möchte ich den von mir sehr verehrten friedrich von harten-grotzing zu reußen-hackpfüffel zitieren, der sinngemäß sagte:


:)
Gruß Dein Kampfkunst-Freund
hans-charles

duck und weg:soldat::soldat:

Gast
04-08-2015, 14:45
erstens bin ich KEIN "judo-meister" (was soll das bitte sein, ein "judo-meister"?), zweitens stimme ich dem von mir sehr geschätzten reichsgrafen friedrich von harten-grotzing zu reußen-hackpfüffel vollinhaltlich zu, schockschwerenot!

OliverT
04-08-2015, 14:55
Daher noch einige Hinweise:

Koreanische Schule Bochum - ?????? (http://www.koreanische-schule-bochum.de)

www.kizz.de/erziehung/regeln-und-grenzen/warum

Familien-Wegweiser - Startseite (http://www.familien-wegweiser.de) wegweiser/

Erziehungsberatung Fulda | Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Fulda (http://www.erziehungsberatung-fulda.de/)
Liebe-Grenzen-Konsequenzen., Beratungstelle für Eltern

Wie man hier (www.google.de) nachlesen kann, kann dem nur bedingt zugestimmt werden

Hafis
04-08-2015, 15:48
... ist aber alles in allem immer noch harmlos,
angesichts der Tatsache, dass es hier User gibt, die behaupten, dass es in unseren 'Klassenverbänden' so zugehe wie in einem KZ und damit die Schüler als Lagerinsassen und deren Lehrer als Lageraufseher betrachten.
So geschehen in #56:

...
Schwierig wird es, wenn es um seelische Überforderung in den tollen "Klassenverbänden" geht, die mehr mit nem KZ 1939 als mit freundlichem Zusammensein zu tun haben.

gruß hafis

p.s. man verzeihe mir meine Verärgerung, vielleicht habe ich auch überreagiert, weil ich den User sonst nicht kenne ...

hans-charles
05-08-2015, 08:28
Hallo lieber rambat,

da muß ich ganz einfach erneut Deine Worte aufgreifen.


erstens bin ich KEIN "judo-meister" (was soll das bitte sein, ein "judo-meister"?), zweitens stimme ich dem von mir sehr geschätzten reichsgrafen friedrich von harten-grotzing zu reußen-hackpfüffel vollinhaltlich zu, schockschwerenot!

Was ist ein Judomeister?
Da fand ich doch im Büchlein von Barth/Wieneke,
" Ich lerne Judo ", meyer& meyer Verlag dieses:
Seite 41 Obi - Gürtel
Meistergürtel -Dan

Natürlich auch einige Erläuterungen im Judo-Forum, das müsste Dir bekannt sein, denke habe da auch schon einige Artikel von Dir gelesen.

Dann sei es mir noch erlaubt auf Deine Worte, im KKB,
19.02.2015,10:34
zu verweisen.

Text....den man voller Respekt " Meister " nennt

Wenn ich mir dann Ausschreibung von einem Judo-Lehrgang mit Dir ansehe, dann ist Deinem Namen, der 8. Dan beigefügt.

Daher sei mir nicht böse, das Judo-Rangsystem ist doch auch Dir bekannt.
Auch wenn ich in den Ferien bin, fällt es mir trotzdem auf, Ihr wollt mich verhohnepipeln.

Mit sportlichem Gruß von meiner Liege unter dem weiß-blauen Sonnenschirm.
hans-charles

:D

hans-charles
05-08-2015, 08:48
Hallo liebe Hafis,

was könnte ich Dir empfehlen, damit Du wieder Dein inneres Gleichgewicht finden kannst?


... ist aber alles in allem immer noch harmlos,
angesichts der Tatsache, dass es hier User gibt, die behaupten, dass es in unseren 'Klassenverbänden' so zugehe wie in einem KZ und damit die Schüler als Lagerinsassen und deren Lehrer als Lageraufseher betrachten.
So geschehen in #56:

gruß hafis

p.s. man verzeihe mir meine Verärgerung, vielleicht habe ich auch überreagiert, weil ich den User sonst nicht kenne ...

Wie könntest Du Deine Verärgerung los werden?
Da Du Pädagogin bist, möchte ich Dir wirklich kein Buch zu Lesen vorschlagen.
Aber, vielleicht das:

Benediktinerinnen-Abtei Frauenwörth im Chiemsee - Frauenwörth (http://www.frauenwoerth.de)
eine kleine Auszeit, nicht in einer Berghütte, sondern ...

Bei einer Nachricht bedenke bitte, ich liege unter meinem weiß-blauen Sonnenschirm und denke seit einiger Zeit über diesen Spruch nach:
" Kämpfe nicht darum, jemand zu sein. Erkenne dass du niemand bist."
Daher bin ich sehr beschäftigt und es kann dauern....
:idea::idea:
Gruß hans-charles

Gürteltier
05-08-2015, 11:49
also der klaus und der (die? das?) aruna und die hafis verüben hier gerade verbale gewalt!
ich bin entsetzt, betrübt, sehr erschrocken, verstört und bisweilen sogar traurig.
:ups:

kann da nicht endlich mal ein pädagoge eingreifen?!

Also, ich warte, ob die Gruppe das regeln kann.

Falls das schiefgeht :

Rambat, Du bist ein gaaaaanz wertvoller Mensch ! Niemand kann Dir das wegnehmen. Außer, Du lässt ihn.

Gast
05-08-2015, 11:55
Rambat, Du bist ein gaaaaanz wertvoller Mensch ! Niemand kann Dir das wegnehmen. Außer, Du lässt ihn.
na endlich tröstet mich mal einer!
das wurde aber auch zeit!
*schnüff*

Gürteltier
05-08-2015, 12:02
Da kann man sich ja jetzt vieles vorstellen und vielleicht drauf kommen, dass man sich da lieber eine klare Positionierung der Lehrkraft, die ja als erwachsene Bezugsperson auch ein Vorbild ist, wünscht.
Also eine klare Ansage an die Dame, dass das so nicht geht und nicht in Ordnung ist.
Die Kinder kriegen ja mit, wenn Regeln nur halbherzig durchgesetzt werden und körperliches Blockieren im Schichtbetrieb hört sich eher nach so einem Spiel an, vielleicht wird dabei auch noch gelacht und die Aufsicht hat dann auch irgendwie die Funktion des gewünschten Zurückhalters und wenn die nicht dagewesen wäre, dann aber....

Ja, vorstellen kann man sich vieles.
Auch, das die Praxis mit klaren Ansagen und ausgestrahlten " Das ist so." Mindsets uns nicht ganz ungeläufig ist.

Der thread hier versandet in den üblichen kleinen Privatkriegen des KKB.
Ist okay, ist nämlich ne eigne , eingegrenzte Welt.

Aber nach ner kleinen Pause komme ich wahrscheinlich noch mal auf den ursprünglichen Ansatz meiner Frage zurück.

Die war qualitativ und nicht quantitativ angelegt.

Qualitative Forschung nennt man in der Psychologie all dieses Einzelfallgequatsche, bei dem jede statistische Basis ( quantitative Forschung ) fehlt.

Ich wollte hier nicht auf lange Sicht das übliche Schwadronieren über wie es zu sein hat oder ist.

Ich wollte, dass ihr anonym im Netz schreibt, was ihr selber
an euch mit Gewalterziehung erlebt habt und was ihr spekuliert - nicht WISST - was auf euch im Aufwachsen da WIE gewirkt hat.
Mit dem Posten eigener oder fremder Urlaubsfotos hatte ich dabei weniger gerechnet.

Da ich Kajihei so angespitzt habe, dass er wild nach persönlichen Schwachpunkten sucht - und gerade damit weitermache - sammle ich aber noch meinen eigenen Mut.

Gast
05-08-2015, 12:13
@hc:


Was ist ein Judomeister?
Da fand ich doch im Büchlein von Barth/Wieneke,
" Ich lerne Judo ", meyer& meyer Verlag dieses:
Seite 41 Obi - Gürtel
Meistergürtel -Dan
klar.
dieses büchlein ist DIE referenz ...
:rotfltota

wieneke erliegt eben auch dem trugschluß, daß DAN gleichgesetzt werden müsse mit "meister". und das ist eben quatsch.

der begriff "quellenkritik" sagt dir übrigens noch immer nichts, nehme ich an ...?


was das zitieren einer sequenz aus einem meiner beiträge angeht, so lautet die ganze passage:

klar, es ist nicht schön, wenn man von jemandem schlecht behandelt wird, den man voller respekt "meister" nannte und den man so ein bißchen für eine mischung aus mutter theresa, meister yoda und mas oyama gehalten hat.
aber daran ist man letzten endes auch ein bißchen selber schuld.
ich wiederhole mich: verstehendes lesen ist nicht so ganz der schwerpunkt deiner talentlage, oder?
ich schrieb nirgends, daß ICH jemanden "meister" nennen und ihn für eine mischung aus mutter theresa, meister yoda und mas oyama halten würde.
ich beschrieb menschen, die das tun - und erklärte, daß sie selbst die schuld daran trügen, wenn ihre unrealistischen erwartungen enttäuscht werden.
ich schrieb auch NICHT, daß ich mich selbst für eine mischung aus mutter theresa, meister yoda und mas oyama halten würde und mich daher "meister" nennen ließe ...

oh mann, hans-charles, lern doch bitte endlich mal, die inhalte der texte anderer leute zu verstehen ... zumal wenn es, wie in meinem text, ganz offenkundig ist, worum es geht und was gemeint ist.
:rolleyes:

das ist nämlich das problem in diskussionen mit dir: du liest etwas, verstehst es nicht, und zitierst es trotzdem, weil du glaubst, es sei etwas ganz anderes gemeint ...
es macht echt keinen spaß, dir immer wieder erklären zu müssen, was ich mit meinen texten gemeint habe und was nicht.
:(

außerdem wäre es wünschenswert, wenn du endlich mal lernen würdest, wie man hier im board die zitierfunktion korrekt benutzt.
das würde manches einfacher machen, sowohl für dich als auch für diejenigen, die sich durch deine beiträge quälen müssen ...



Wenn ich mir dann Ausschreibung von einem Judo-Lehrgang mit Dir ansehe, dann ist Deinem Namen, der 8. Dan beigefügt.

Daher sei mir nicht böse, das Judo-Rangsystem ist doch auch Dir bekannt.
ja und?
wo hat kano denn festgelegt, daß man ab einem bestimmten dan-grad ein "judo-MEISTER" wäre?
nirgends.
das ist die blöde interpretation der europäer und vor allem der deutschen.
mann, mann ... die ganze doofe "meister"-diskussion hatten wir doch hier im board erst neulich wieder.
und sie hängt mir zum halse raus.



Auch wenn ich in den Ferien bin, fällt es mir trotzdem auf, Ihr wollt mich verhohnepipeln.
echt?
wie kommst du denn DARAUF ...?
sowas würde uns doch NIE im leben einfallen ...!
:D

Gast
05-08-2015, 12:25
@gürteltier:


Ich wollte, dass ihr anonym im Netz schreibt, was ihr selber
an euch mit Gewalterziehung erlebt habt und was ihr spekuliert - nicht WISST - was auf euch im Aufwachsen da WIE gewirkt hat.
gut, dann mal abseits aller blödelei ...
ich schrieb hier im board schon öfter dezidiert über meine erfahrungen mit gewalt. ich schrieb dies vor allem in threads, in denen es um gewalt und gewalterfahrungen ging.
dafür bin ich ziemlich angefeindet worden.
mein eindruck verfestigte sich, daß in den besagten threads nur über gewalt theoretisiert werden sollte, und zwar vorzugsweise von leuten, die selbst keine gewalt erlebt haben und die auch nicht hören wollen, was gewalt wirklich ist ...

ich habe meine gesamte kindheit und jugend lang massivste gewalt erlebt.
zu hause, in der schule, im kinderheim.
in vielfältigster form.
stumpfe körperliche gewalt in sehr massiver form, schwere sexuelle übergriffe über jahre hinweg, subtile psychische gewalt (und DIE war am schlimmsten!) ... war alles dabei, ein bunter blumenstrauß.
das hat mich zu dem gemacht, der ich bin.
und wie immer kamen in den vergangenen jahren diverse clevershitter und wollten mir erklären, wie ich das nun alles zu werten hätte. und was das mit mir und aus mir gemacht hätte. und daß meine reaktionen, die ja zum großen teil auf diesen erfahrungen basieren (und daher nicht einfach abzustellen sind, indem man einen schalter betätigt) "nicht normal" wären.
und daß die begründung, daß ich eben massivst traumatisiert bin, nichts als eine "ausrede" wäre.
sowas erzählen einem dann bspw. leute, die gerade mal anfang 20 sind ...

niemand will hören, was überlebende wie ich zu sagen haben.
so jedenfalls stellt es sich für mich dar.
ist ja auch ok, das hier ist ja keine selbsthilfegruppe.
:D

Cillura
05-08-2015, 12:41
Hallo Rambat,

ich finde deine Beiträge durchaus interessant und lese sie gern. Sofern man in Bezug auf dieses Thema von "gern lesen" reden kann.

Ich selbst bin sehr behütet und geschützt aufgewachsen. Selbst mit Mobbing in der Schule kam ich nicht wirklich in Berührung - von den üblichen Hänseleien unter Kindern mal abgesehn - das hieß auch früher nicht Mobbing.

Ich kann mich nur sehr schwer in Menschen hineinversetzen, die solche Erlebnisse hatten wie du. Deine Beiträge helfen mir, ein realistischeres Bild von dem zu bekommen, was da draußen in der Welt teilweise abgeht. Mein Trainer, der eine zeitlang in einem Obdachlosenheim als Security-Mann gearbeitet hat, hat mir erzählt, wie sich Menschen unter bestimmten Bedingungen komplett verändern können und was dort teilweise als völlig normales Verhalten betrachtet wurde. Er hat auch beschrieben, wie sich die Security-Leute entsprechend anpassen mussten. Dort herrschen völlig andere Regeln als der Normalbürger es gewohnt ist und es geht sehr an die Substanz.

Es ist natürlich kein Vergleich zu dem, was du hier schreibst, aber es zeigt mir ganz deutlich, dass der Punkt Gewalt für den Großteil der bei uns lebenden Menschen (mich eingeschlossen) extrem entfernt und abstrakt - ja fast unbegreifbar - ist.

Diese Erzählungen zeigen mir aber auch ganz deutlich, dass es in der Selbstverteidigung keine Kompromisse gibt. Mein Fazit ist daher für mich: Ist mein Leben oder meine Gesundheit in Gefahr, dann verteidige ich mich mit aller Härte. Habe ich die Möglichkeit zur Flucht, dann bin ich weg.



Edit: Sorry für OT. Ich musste das aber mal schreiben.

Gürteltier
05-08-2015, 13:12
Ja, danke rambat. Weiß ich, hab ich gelesen.
Ich hätte jetzt keine Angst, dass Du mir eine reinhaust. Trotz Deines Hintergundes.

Aber das is wie beim WT : Du bist leider überqualifiziert. Oder ? Warum hab ich keine Angst, dass Du mir eine reinhaust ?

Cillura
05-08-2015, 13:22
... Warum hab ich keine Angst, dass Du mir eine reinhaust ?

Ich starte mal nen Versuch (korrigiert mich einfach, wenn ich falsch liege): Ich denke, dass Rambat durch seine Erfahrungen mit Gewalt gelernt hat, dass Gewalt (egal in welcher Form) absolut Scheiße ist. Ich denke er hat gelernt, dass er das was er erlebt hat niemandem antun will - eben weil es absolut scheiße ist. Und ich denke, dass er gelernt hat sich zu verteidigen und durchaus in der Lage ist, jemandem richtige Gewalt anzutun - einfach weil es notwendig war. Und gerade dieses Wissen lässt ihn einige Dinge entspannter sehen. Er weiß, wann Gewalt nötig ist, und wann nicht. Er hat es also einfach nicht nötig jemandem für dumme Worte eine rein zu hauen.

Ich muss sagen, mir juckt es gewiss schneller in der Hand als Rambat, wenn mich einer reizt. Je länger ich aber Kampfsport mache, desto entspannter werde ich, was gewisse Dinge betrifft. Denn auch ich lerne (wenn auch nur sehr langsam und oberflächlich) durch das Training, was Gewalt bedeutet (bedeuten kann). Und da sind die alltäglichen Kleinigkeiten die Aufregung einfach nicht wert.

Gürteltier
05-08-2015, 13:29
Ich war auch behütet.

Meine Eltern haben mich mit 5 zum Judo geschickt. Das war ne halbe Stunde Autofahrt.
Den örtlichen Fußballverein konnte man von unserem Küchenfenster sehen.
Die haben scheint's eher auf Konfrontation als auf Integration gesetzt.
Nee, Judo war halt schicker - und sie wußten irgendwie, dass sie mich zu wenig hauen.

Ich hab ganz gern in der Schule gerauft.
Bis der andere halt weinte. Na gut, einer von uns beiden. Meist der andere.

Bis ich in der 4. Klasse den deutlich grösseren Laus im normalen Zweikampf zum weinen gebracht habe.
Und als wir am Ende des gleichen Schultages in einer Gruppe auf dem Schulhof im Kreis spielend am Boden saßen, kam er von hinten oben, drehte sich mit beiden Händen in meine Haare und riss sie Büschelweise aus.
An Laus habe ich mich selbstbehauptungsmäßig nie wieder rangetraut.

Aber ich hab die nächsten Jahre ein Konzept für andere Läuse entwickelt.
Für mich kam die Gewalt dann so richtig von außen auf dem Gymnasialzweig einer kooperativen Gesamtschule.
Da waren wir nämlich räumlich mit denen zusammen, von denen wir sozial spürbar innerschulisch getrennt wurden. Interessantes Konzept.

Mit 19 habe ich mal da vorbei geschaut, wo Laus noch wohnte. Er war aber nicht da. Und ich ja längst weggezogen.

Gast
05-08-2015, 13:59
Warum hab ich keine Angst, dass Du mir eine reinhaust ?
weil ich ein ganz süßes und kuschliges häschen bin ...
:hammer:

außerdem mach ich ja judo.
der "sanfte weg".
und da gibt es ja bekanntlich keine schläge und tritte ...
:biglaugh:
ich kann nur sanft ...




nota bene: wenn hans-charles das liest, nimmt er es garantiert wieder für bare münze und zitiert mich später ...

Gast
05-08-2015, 14:23
ok, nochmal ernsthaft und ohne blödelei ...


Ich denke, dass Rambat durch seine Erfahrungen mit Gewalt gelernt hat, dass Gewalt (egal in welcher Form) absolut Scheiße ist.
stimmt.
hat mich allerdings nicht unbedingt zu einem friedensapostel werden lassen.
sollte man auch nicht vergessen, denke ich.
;)

das problem, soweit ich es erkannt habe, ist folgendes - menschen wie ich reagieren in sehr vielen fällen auf verschiedene dinge ganz anders als jemand, der "normal" ist.
normal steht hier für jemanden, der keine langandauernde, massive gewalt in kindheit und jugend erleben mußte.
die reationen von überlebenden wie mir sind, ich wiederhole es, für normale menschen oft nur schwer oder gar nicht nachvollziehbar. da die meisten sich einen dreck darum scheren, wieso jemand wie ich so reagiert, wie ich nun mal reagiere, sehe ich mich oft dem vorwurf ausgesetzt, entweder 'ne mimose zu sein oder "aggro" oder einfach einen "schlechten charakter" zu haben.
begründet werden diese vorwürfe übrigens, wenn man genau hinsieht, immer mit der enttäuschten erwartungshaltung meines gegenübers.
erstaunlicherweise zählt dabei meine eigene enttäuschung über das verhalten meines gegenübers irgendwie nicht ...

nöö, soll kein jammern sein, denn es gibt nix zu jammern.
es ist nur einfach nervig, wenn meine reaktionen aus meiner sicht vollkommen logisch und kosnequent sind und aus der sicht anderer eben nicht. und wenn diese anderen ihre aktionen und reaktionen für logisch und konsequent halten und ich das eben ganz anders sehe.

ich geb mir schon die allergrößte mühe, mich einigermaßen (soweit möglich) verständlich zu machen. leider ignorieren viele, daß es eben sehr gute gründe dafür gibt, daß ich so bin, wie ich bin, und versuchen ihrerseits, mich einem ganz bestimmten bild anzupassen, daß sie von mir haben.
es macht wütend, wenn andere die gründe, die mich (ohne daß ich mir das hätte aussuchen können!) zu dem gemacht haben, der ich nun mal bin, einfach nonchalant beiseitewischen und nicht gelten lassen. und zwar deshalb, weil es ihren eigenen erfahrungen widerspricht ...

und verständnislose sprüche wie: "man muß das alles doch auch mal vergessen können!" und "meine güte, das ist doch nun schon soooooo lange her, nun schau doch endlich mal nach vorn und in die zukunft!" sind jedesmal ein schlag ins gesicht.
denn sie besagen nichts anderes als: halts maul.
leider zeigt sich, daß kaum jemand weiß (oder auch nur wissen will), was massive chronische traumata oder traumafolgestörungen sind.
es paßt nicht in die heile welt, an die viele so gern glauben.

Klaus
05-08-2015, 14:23
dass es in unseren 'Klassenverbänden' so zugehe wie in einem KZ und damit die Schüler als Lagerinsassen und deren Lehrer als Lageraufseher betrachten.


Nachdem jede mögliche Formulierung eh wieder nur Öl ins Feuer wäre, empfehle ich Dir liebe Hafis diesen teilzitierten Satz nochmal selbst und für Dich alleine zu lesen. Vielleicht fällt Dir ja auf wie er gemeint sein könnte.

Kleiner Tipp: Berlin-Neukölln: Wie die Rütli-Schule doch noch erfolgreich wurde - DIE WELT (http://www.welt.de/politik/deutschland/article129779285/Wie-die-Ruetli-Schule-doch-noch-erfolgreich-wurde.html)
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt_an_Schulen

Zitat:

Vereinigte Staaten

Nach Angaben des National Center for Education Statistics (NCES) wurden im Schuljahr 2002/2003 15 Schüler getötet, es gab ferner zwei Millionen Verbrechen, darunter 150.000 schwere Verbrechen wie Vergewaltigungen oder Körperverletzungen.[21] Der Bestsellerautor Ron Suskind hat 1995 für seine akribisch recherchierte Artikelserie („feature story“) über Gewalt an Schulen den Pulitzer-Preis erhalten. Er veröffentlichte die Artikelserie später in seinem Buch A Hope in the Unseen: An American Odyssey from the Inner City to the Ivy League.

Will man den Schülern solcher Schulen in denen Vergewaltigungen, Raub und Mord passieren erzählen Raufereien gehören halt zum richtigen Aufwachsen dazu ?

Für Deutschlehrer: Klassifizieren Sie die Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Fachbegriff - "Schwierig wird es, wenn man es mit den X zu tun hat die sich durch Y auszeichnen" !

@Rambat: Das Problem dass die dummen Reaktionen wortwörtlich "asozialer" Menschen bei Leuten wie uns leider immer wieder Filmrisse auslösen kann man leider nicht ändern. Eigentlich nur dadurch dass man eben nicht mit den Leuten redet, sondern nur sporadisch mit "geeigneten" Menschen, oder gar nicht.

Gast
05-08-2015, 14:54
@klaus:


@Rambat: Das Problem dass die dummen Reaktionen wortwörtlich "asozialer" Menschen bei Leuten wie uns leider immer wieder Filmrisse auslösen kann man leider nicht ändern. Eigentlich nur dadurch dass man eben nicht mit den Leuten redet, sondern nur sporadisch mit "geeigneten" Menschen, oder gar nicht.
ich mach schon lange niemandem mehr einen vorwurf daraus, daß er (oder sie) sich nicht in meine lage hineinversetzen kann.
aber ich versuche natürlich, trigger zu vermeiden. was bedeutet, wie du schon erwähnst, daß man bestimmte menschen meidet, sobald man merkt, daß sie einem nicht gut tun.

ich finde - um zum eigentlichen thema zurückzukommen - daß heutzutage eine prinzipielle überbehütung von kindern zu beobachten ist.
ich kann verstehen, daß man ihnen unangenehme erfahrungen ersparen möchte, und ich wünsche niemandem eine kindheit, wie ich sie hatte.
andereseits geht dieses überbehüten aufgrund von überängstlichkeit so weit, daß versucht wird, auch die allerkleinste unannehmlichkeit aus dem leben der kinder zu verbannen. sie sollen sich nicht mehr durchbeißen müssen, sollen sich bittebitte nicht mehr in ihrer peer group durchsetzen, alles wird in verlogenen rosa tüll gehüllt und mit weichzeichner so lange bearbeitet, bis es einem (selbstverständlich gewaltfreien!) rosamunde-pilcher-idyll voll freundlicher elfen, feen und sprechender rosa einhörner entspricht ... und das setzt sich bis ins erwachsenenalter fort.
auch 'ne art, menschen zu verblöden.

hans-charles
05-08-2015, 15:45
Hallo rambat,

Du solltest schon entschuldigen, daß ein nicht Kenner der " Judo-Welt " sich auf ein Büchlein beruft, das von einem Olympia-Sieger und langjährigen Trainer des Deutschen Judo-Bundes geschrieben wurde.


E=rambat;3392940]@hc:
klar.
dieses büchlein ist DIE referenz ...
:rotfltota

wieneke erliegt eben auch dem trugschluß, daß DAN gleichgesetzt werden müsse mit "meister". und das ist eben quatsch.

der begriff "quellenkritik" sagt dir übrigens noch immer nichts, nehme ich an ...?


Würde ich Dir das Büchlein " Der Reibert " empfehlen, könntest Du beurteilen wird dort ein wirkliches Bild der Bundeswehr vorgestellt oder nur Werbematerial?

Jetzt noch einige Zeilen zu diesen Worten von Dir.


rambat
was das zitieren einer sequenz aus einem meiner beiträge angeht, so lautet die ganze passage:

ich wiederhole mich: verstehendes lesen ist nicht so ganz der schwerpunkt deiner talentlage, oder?
ich schrieb nirgends, daß ICH jemanden "meister" nennen und ihn für eine mischung aus mutter theresa, meister yoda und mas oyama halten würde.
ich beschrieb menschen, die das tun - und erklärte, daß sie selbst die schuld daran trügen, wenn ihre unrealistischen erwartungen enttäuscht werden.
ich schrieb auch NICHT, daß ich mich selbst für eine mischung aus mutter theresa, meister yoda und mas oyama halten würde und mich daher "meister" nennen ließe ...

Habe ich das behauptet?
Wenn ich jetzt ein Buch von Seo Yoon-Nam, 9. Dan Taekwondo, lese,
dann wird sein Buch halt so vorgestellt:
" Meister Seo und das Geheimnis des Augenblicks ".
Auch finde ich es nicht " unverschämt oder schlecht ", wenn er in seinem Buch schreibt, " warum ich zum Taekwondo-Meister wurde ".
In vielen Berufen gibt es diese Bezeichnung auch,
wobei das nur ein Name ist. Etwa: Polizeimeister, Maschinenschlosser-Meister,
....

Ob ich Deine Texte verstehe, das was Du vermitteln willst, liegt nicht allein an mir. Es kommt auch etwas darauf an, welche Vorkenntnisse ich in Deinem Fachgebiet habe und wie Du Dein Wissen unter die Leute bringst.
Halte ich Dir einen Fachvortrag aus meinem Beruf, wirst Du sicher nur Bahnhof verstehen.
:)


oh mann, hans-charles, lern doch bitte endlich mal, die inhalte der texte anderer leute zu verstehen ... zumal wenn es, wie in meinem text, ganz offenkundig ist, worum es geht und was gemeint ist.




rambat:außerdem wäre es wünschenswert, wenn du endlich mal lernen würdest, wie man hier im board die zitierfunktion korrekt benutzt.
das würde manches einfacher machen, sowohl für dich als auch für diejenigen, die sich durch deine beiträge quälen müssen ...


Wie machst Du es beim Training? Ich denke da erläuterst Du eine Technik. Dann erzähle doch einfach, wie soll die Zitierfunktion korrekt benutzt werden?
Ich warte und bedanke mich schon im Voraus.
:p

Worte von rambat:

wo hat kano denn festgelegt, daß man ab einem bestimmten dan-grad ein "judo-MEISTER" wäre?
nirgends.
das ist die blöde interpretation der europäer und vor allem der deutschen.
mann, mann ... die ganze doofe "meister"-diskussion hatten wir doch hier im board erst neulich wieder.
und sie hängt mir zum halse raus.


Wenn ich in Japan wäre, würde ich Lehrerin Hafis mit Sensei ansprechen; im Dienst habe ich auch einen Rang aber werde meistens mit meinen Vornamen angesprochen.
Welches Problem hast du damit?

Wünsche Dir einen schönen Sommertag...
noch viele Grüße hans-charles

:yeaha:

Gast
05-08-2015, 16:25
@hc:

kaji hat ja schon etwas zu deiner ... na, nennen wir es mal ... kindlich-unbefangenen sicht der dinge geschrieben.
dem ist eigentlich nix hinzuzufügen.
ich werfe es dir nicht vor, aber es ist schwierig, mit jemandem zu reden, der vieles wörtlich nimmt, der untertöne nicht hört, der ironie nur selten wahrnimmt und den kontext oftmals nicht beachtet.
;)



Du solltest schon entschuldigen, daß ein nicht Kenner der " Judo-Welt " sich auf ein Büchlein beruft, das von einem Olympia-Sieger und langjährigen Trainer des Deutschen Judo-Bundes geschrieben wurde.
genau darum geht es doch: du hast den begriff "quellenkritik" noch immer nicht verstanden, oder?
wieneke ist sicher ein toller sportjudoka, keine frage.
und was befähigt ihn nun, sich zur geschichte des judo oder zu dingen wie "dan = meister" kompetent zu äußern?
nix.
wie man in seinem büchlein nachlesen kann.
:rolleyes:

wer auf einem gebiet kompetent ist, der muß es noch lange nicht auf einem anderen sein - soweit verstanden?


und das mit dem "meister" willst du einfach nicht verstehen, oder?
es gibt im judo keine "meister", jedenfalls nicht, was diese bezeichnung als TITEL oder RANG angeht!
und "dan" bedeutet nichts weiter als "stufe", und hat mit "meister" überhaupt nichts zu tun ...
wie oft denn nun noch?



Ob ich Deine Texte verstehe, das was Du vermitteln willst, liegt nicht allein an mir. Es kommt auch etwas darauf an, welche Vorkenntnisse ich in Deinem Fachgebiet habe und wie Du Dein Wissen unter die Leute bringst.
Halte ich Dir einen Fachvortrag aus meinem Beruf, wirst Du sicher nur Bahnhof verstehen.
weißte ... bisher hat sich hier außer dir noch niemand darüber beschwert, daß er meine texte nicht verstehen würde.
und wenn es, wie du so richtig sagst, darauf ankommt, daß man vorkenntnisse besitzt, ehe man sich zu einem thema äußert, dann halt dich doch bitte einfach an diese erkenntnis.
oder noch deutlicher: du weißt vom judo nix, hast schlechte quellen und willst trotzdem etwas zum judo sagen - und dabei interpretierst du meine eigenen beiträge auch noch grundverkehrt.
dabei kann nichts sinnvolles rauskommen.

Gast
05-08-2015, 16:34
sieh mal, hc, sowas hier meine ich:



Zitat:

rambat
was das zitieren einer sequenz aus einem meiner beiträge angeht, so lautet die ganze passage:

ich wiederhole mich: verstehendes lesen ist nicht so ganz der schwerpunkt deiner talentlage, oder?
ich schrieb nirgends, daß ICH jemanden "meister" nennen und ihn für eine mischung aus mutter theresa, meister yoda und mas oyama halten würde.
ich beschrieb menschen, die das tun - und erklärte, daß sie selbst die schuld daran trügen, wenn ihre unrealistischen erwartungen enttäuscht werden.
ich schrieb auch NICHT, daß ich mich selbst für eine mischung aus mutter theresa, meister yoda und mas oyama halten würde und mich daher "meister"
nennen ließe ...
die beiden letzten worte gehören zu meinem text.
du hast sie aber in das zitat nicht eingebunden - weil du offenbar die zitierfunktion nicht richtig bedienen kannst.
folglich wird der sinn des zitierten textes entstellt, und man muß sich erst mal mühsam klarmachen, daß die beiden letzten worte nicht von DIR stammen und KEIN kommentar zum zitat sind, sondern eigentlich in das zitat reingehören.
und nun tu uns allen bitte den gefallen und editiere deinen beitrag NICHT!


und sowas hier nervt auch gewaltig:

Wenn ich in Japan wäre, würde ich Lehrerin Hafis mit Sensei ansprechen; im Dienst habe ich auch einen Rang aber werde meistens mit meinen Vornamen angesprochen.
Welches Problem hast du damit?
du verwechselst hartnäckig eine bloße höfliche ANREDE ("sensei") mit einem RANG.
sensei ist KEIN TITEL, KEIN RANG, nur eine anrede wie hierzulande "Herr ...".
wenn du jemanden so ansprichst, räumst du ihm ja auch nicht den RANG eines über dir stehenden "herren" ein, sondern befleißigst dich lediglich einer höflichkeitsform der gesellschaftliche anrede.
soweit verstanden?

siehste ...
das sind alles so dinge, die eine diskussion mit dir unergiebig und schwierig machen.
ich verstehe ja, daß du gern mitreden möchtest, aber wenn man von bestimmten dingen wenig bis nichts weiß, dann sollte man auch schweigen können, ja?
und es ist mehr als lästig, daß du die fragen, die du stellst, mit vorliebe und begeisterung selbst beantwortest, immer mit einer etwas belehrenden attitüde ... und daß du dabei dein wissen aus fragwürdigen quellen schöpfst und deine "erkenntnisse" dann auch noch verteidigst, selbst wenn dir fachleute erklärt haben, daß du falsch liegst ...
laß das doch einfach mal.
hör doch mal damit auf, leute über japan belehren zu wollen, die dort gelebt haben oder noch dort leben.
hör doch mal damit auf, dir irgendwas über japan, über japanische geschichte und japanische kampfsysteme wie judo zurechtzubasteln.
wir alle sind ja bereit, mit dir zu reden, aber überdenk doch bitte mal gründlich, ob du wirklich in der position bist, die hier anwesenden fachleute über ihr eigenes fachgebiet belehren zu können.

Gast
05-08-2015, 16:57
eins noch - wir sind hier in einem thread über gewalt.
deine beiträge, lieber hans-charles, und meine (leider notwendigen) antworten darauf haben mit dem thema dieses threads rein gar nichts zu tun, sondern sind komplett OT.

das ist übrigens auch so eine unart von dir - diskussionsfäden zu torpedieren, indem du auf ganz andere themen eingehst.
ich denke, daß du das nicht absichtlich machst, aber trotzdem ...
laß das doch einfach mal sein.

so, könnten wir nun bitte zum eigentlichen thema zurückkehren?

Gast
05-08-2015, 17:21
@klaus:

https://www.youtube.com/watch?v=ng54ZIJtxRE

konstantin wecker ...
vorsicht, der text geht heftig an die substanz.

Klaus
05-08-2015, 18:23
Ich arbeite streng nach der daoistischen Methode. Ich lasse zu was kommt, verlasse mich darauf dass mein Inneres die Dinge in der richtigen Reihenfolge bringt. Ich träume dann von irgendwas konkretem, mit starken Gefühlen, das erzeugt ein Gefühl das auch tagsüber bleibt, und dann pegelt sich was ein. Das sind dann immer Abläufe von einigen Wochen, und dann kommt der nächste Traum. Ich kann mich immer an die Träume erinnern, weiss aber meistens nicht was das exakt meint. Oder genauer, ob ich mich davon weg oder darauf hin bewege. Konkret über meinen Vater gesprochen habe ich noch nie. Ich wohne Luftlinie 20m vom Ort des Geschehens von damals und sehe direkt in unser altes Wohnzimmer. Vor ein paar Monaten bin ich mal an einen anderen Wohnort von damals gegangen, um das auf mich wirken zu lassen. Da hatte ich kurz von dem Ort geträumt.

Gast
05-08-2015, 22:00
wie es sich anfühlt, wenn man als kind massiver gewalt ausgesetzt ist, kann man in diesem video hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=F5sIXUbMgF0

den link hat mir mal jemand geschickt, den ich als freund sehr geschätzt habe, der mich dann aber doch nicht verstand ...
egal.
ich finde, das video zeigt auf erschreckende weise die welt, in der man zu leben gezwungen ist, wenn man ... na ja.
künstlerisch hervorragend gemacht. da weiß jemand, wovon er spricht.
der "schwarze mann" ... ja, verdammt, es gibt ihn, auch wenn er in der realität kaum einen dress aus schwarzem leder tragen dürfte.


edit:
ich hab ja in einigen diskussionen hier, in denen es um gewalt gehen sollte, immer sehr lange vergeblich darauf gewartet, daß tatsächlich über gewalt geredet wurde.
stattdessen kamen da sehr oft beiträge, in denen es um eher harmlose alltagsreibereien ging, die ich nun nicht unter "gewalt" eingeordnet hätte ...
bringt man dann in eine solche debatte tatsächliche gewalterfahrungen ein, sind viele irritiert oder gar verärgert.
verstehe ich nicht, ehrlich gesagt.
in dieser diskussion hier ist es leider ähnlich ...

ja, gewalt IST ein lernfeld, mit dem sich kinder irgendwann mal auseinandersetzen sollten.
in ihrer peer group tun sie das wohl ohnehin ... auch wenn viele erwachsenen ängstlich darauf bedacht sind, das zu unterbinden.
ich glaube nicht, daß man den kindern damit wirklich einen gefallen tut.
und nein - ich befürworte keineswegs "hemmungslose prügeleien".
aber rangkämpfe in kindergruppen hat es immer gegeben und wird es immer geben.
das muß man nicht als "abzulehnende gewalt" aus ideologischen gründen verteufeln, denke ich ...

Syron
05-08-2015, 23:48
edit:
ich hab ja in einigen diskussionen hier, in denen es um gewalt gehen sollte, immer sehr lange vergeblich darauf gewartet, daß tatsächlich über gewalt geredet wurde.
stattdessen kamen da sehr oft beiträge, in denen es um eher harmlose alltagsreibereien ging, die ich nun nicht unter "gewalt" eingeordnet hätte ...
Vielleicht liegt da ein wenig der Hase im Pfeffer?

Das jemand wie du, mit extremen Gewalterfahrungen, das Maß schlicht ganz anders anlegt, als der Großteil der Leute.
Was ja, meiner Ansicht nach, auch Sinn macht.

Glücklicherweise haben die meisten Leute diese Erfahrungen nicht durchstehen müssen!
Weswegen für sie das, was für dich unter "Kinkerlitzchen" fällt, einfach einen ganz eigenen Stellenwert hat.

Würde mir jetzt einfallen, als jemand der an sich keine Gewalt kennengelernt hat, wenn man von Mobberei in der Schule absieht, die selbst mir mit etwas Abstand nicht mehr zu wild vorkommen.

Ist aber viel Spekulation bei, also nicht gleich explodieren :p

Gast
06-08-2015, 06:22
@syron:

hast wohl recht ...
:)

Cillura
06-08-2015, 06:23
Diese unterschiedlichen Sichtweisen auf Gewalt sind mir auch schon in kleinem Maßstab bei uns im Kindertraining aufgefallen. Vor dem eigentlichen Training der kleinsten (4-6 Jahre) bei uns, haben die Kids für ca. 20 Minuten die Matte für freies Spiel zur Verfügung. Und natürlich wird da auch gerauft. Da alle die Regeln für Raufen bei uns kennen ist das kein Problem. Ich habe es auch schon erlebt, dass einige den Trainer herbei rufen, damit dieser als Schiri aufpasst. :D Für uns und die Kids ist in diesem Moment völlig klar, das ist keine unkontrollierte Gewalt, das ist lockeres Raufen mit Regeln um herauszufinden, wer welchen Platz in der Gruppe hat oder wie stark jemand ist. Aus meiner Sicht heraus können Sie das ruhig machen - dann sind sie auch im Training ausgeglichener und nicht so aufgedreht.

Einmal hatte ich bei so einer Rangelei ein paar Eltern vom Probetraining in der Tür stehen. Denen ist die Kinnlade runtergeklappt. "Die Prügeln sich ja! Ne, hier bringen wir unser Kind nicht hin." Und sind wieder gegangen. Ich frage mich, warum man dann sein Kind überhaupt zum Kampfsporttraining schleppt. :D:D

Hier sind also völlig verschiedene Welten und Sichtweisen auf Gewalt aufeinandergetroffen. Und dabei ist die Grenze zwischen den beiden Sichtweise hier nicht mal sooo groß. Dennoch erntet man hier bereits völliges Unverständnis. :o

Wenn ich mir so vorstelle, wie groß der Unterschied zwischen rambats Gewalterfahrung und der meinen oder der dieser Eltern ist ... puh ... :( Es ist echt kein Vergleich. Hier treffen völlig verschiedene Welten aufeinander.

Gast
06-08-2015, 07:30
Einmal hatte ich bei so einer Rangelei ein paar Eltern vom Probetraining in der Tür stehen. Denen ist die Kinnlade runtergeklappt. "Die Prügeln sich ja! Ne, hier bringen wir unser Kind nicht hin." Und sind wieder gegangen. Ich frage mich, warum man dann sein Kind überhaupt zum Kampfsporttraining schleppt.
ich bin der meinung, daß es durchaus löblich ist, das eigene kind vor gewalt schützen zu wollen.
nur werfen viele eltern alles undifferenziert in einen topf, was ihrer meinung nach "gewalt" ist oder auch nur so aussieht.

es gab eltern (als ich noch kinder trainierte), die ihr kind auf empfehlung diverser kinderärzte, therapeuten etc. zu uns schleppten, und die von vornherein wußten, daß judo ja so "pädagogisch" sei ...
die aber sonst nix über judo wußten.
die waren dann entsetzt (also die eltern, nicht die kinder), daß bei uns geworfen wurde ... und daß es laut knallt, wenn jemand auf der matte am ende eines wurfes aufschlägt ...
kommentar einer entsetzten mutter: "das ist ja brutaaaaal ...!"

ich hab keine ahnung, in welcher rosaroten ponyhof-rosamunde-pilcher-traumwelt solche leute leben, aber mich nervt ihr gehabe. und vor allem nervt mich ihr anspruch, die ganze welt habe so zu sein, wie sie es sich vorstellen ...
:rolleyes:

Gast
06-08-2015, 07:46
Wenn ich mir so vorstelle, wie groß der Unterschied zwischen rambats Gewalterfahrung und der meinen oder der dieser Eltern ist ... puh ... Es ist echt kein Vergleich. Hier treffen völlig verschiedene Welten aufeinander.
genau das ist das problem.
völlig fehlendes verständnis - weil man selbst noch nie echte erfahrungen mit völlig hemmungsloser, vollkommen rücksichtsloser gewalt gemacht hat.
und sich eine solche gewalt auch gar nicht vorstellen kann.
und weil man letzten endes sogar bezweifelt, daß es diese gewalt tatsächlich gibt.


wie traumatisierend solche gewalterfahrungen sind, vor allem wenn sie sich über viele jahre hinweg ständig wiederholen ... und wenn man ein kind ist, das dem ausgesetzt wurde ... ein kind, das keine liebe, keine sicherheit kannte, das nur unvorhersehbar ausbrechende gewalt erfahren hat ... das wollen oder können sehr viele menschen einfach nicht glauben.
und falls sie es glauben. nehmen sie es nicht ernst.
es herrscht noch immer die irrige meinung vor, kinder "kämen über sowas leichter hinweg", weil sie es ja "vergessen" würden.
außerdem, so wurde mir in den vergangenen jahren von zahlreichen nichtbetroffenen erklärt, wäre das gehirn von kindern ja noch nicht ausgereift, so daß der körperliche schmerz "ja noch gar nicht so empfunden werden könne", und da das unausgereifte kindliche gehirn ja noch gar nicht verstehe, was dem kind da angetan werde, sei auch der seelische schmerz wohl eher gering ... und könne gar keine auswirkungen auf das ganze spätere leben haben.
beweisvortrag abgeschlossen.
"hab dich nicht so!"

ich finde es immer wieder schön, wenn mir andere, nichtbetroffene erklären, was ich erlebt habe und wie ich es erlebt habe.


auch was die folgen multipler traumata betrifft, wissen nichtbetroffene laien stets mehr als jene, die es erleiden mußten ...
"kann ja alles nicht so schlimm sein ... die zeit heilt alle wunden ... da MUSS man doch irgendwann drüber wegkommen ... "
klar.
alles ganz einfach.



@klaus:

ich denke, du kennst das auch ... nichtbetroffene bestreiten gern, daß die dinge, die menschen wie uns angetan wurden, massive folgen fürs ganze leben haben.
folgen, die nicht rückgängig gemacht werden können.
reaktionsmuster, die durch das erlebte, erlittene in der frühen kindheit geprägt wurden, und die im sinne des wortes überlebensnotwendig (im sinne einer anpassung) waren, lassen sich nicht auf knopfdruck abstellen oder ändern.
aber genau das wird von uns verlangt.
ganz so, als ob es eine willentliche entscheidung wäre, auf bestimmte reize (trigger, auslöser) in einer bestimmten weise zu reagieren.
als ob überlebende wie wir nur deshalb anders als "normale" menschen reagieren würden, weil wie die "normalen" zu ärgern versuchen ...

ich habe das bei konstantin wecker hervorragend beschrieben gefunden:

Ein hartes Wort, ein scharfer Ton,
ein strenger Blick
verschließt Dein Herz, Du rennst davon
in Dich zurück.

Dann bist Du unversöhnlich, nur
mit Dir allein.
Wie kommt man denen auf die Spur,
die schweigend schrein.

es ist anstrengend, mit menschen wie uns umzugehen.
deshalb versuchen viele es erst gar nicht und deuten unsere reaktionen als ausdruck eines "schlechten charakters", zumindest aber als ausdruck von "launenhaftigkeit".
gegen diese vorverurteilung kommt man nicht an, noch nicht einmal, wenn man deutlich erklärt, warum man so ist, wie man ist.
"alles ausreden" heißt es dann unduldsam.
"wenn da nun jeder mit solchen ausreden kommen würde ...!"

was soll man zu so viel kaltherziger, engstirniger verständnislosigkeit noch sagen?
wahrscheinlich muß man das, was wir erleben, erleiden mußten, aus eigener anschauung kennen, um eben nicht in engstirnige, gereizte und oft auch überhebliche, besserwisserische ablehnung zu verfallen ...

Cillura
06-08-2015, 07:52
...
die waren dann entsetzt (also die eltern, nicht die kinder), daß bei uns geworfen wurde ... und daß es laut knallt, wenn jemand auf der matte am ende eines wurfes aufschlägt ...
kommentar einer entsetzten mutter: "das ist ja brutaaaaal ...!"
...

(Hervorhebung durch mich)

Das finde ich sehr interessant. Ich habe ähnliches beobachtet, konnte es aber nicht näher benennen, weil ich es noch nicht einordnen konnte. Kann es sein, dass Menschen in unserer Gegend / mit unseren üblichen "Manieren" alles/vieles was laut ist, perse als unschick / schlecht / böse / brutal empfinden? Kinder werden hier üblicherweise darauf "getrimmt" leise zu sein.

Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Kinder und Jugendliche total auf laute Geräusche, Show und Action stehen (also nicht alle, aber die meisten). Dinge dürfen gern übertrieben werden - so auch das manchmal total übertrieben laute Abschlagen auf der Matte bei der Fallschule. Es macht einfach Spaß auch mal was zu übertreiben. Es sieht dann nach mehr aus, als es ist und die anderen machen WOAH! :ups: Obwohl eigentlich gar nix war. Auch Übungen bei denen die Kinder laut rumschreien dürfen (Kampfschrei und dergleichen) kommen sehr gut an und fördern eine gute Gruppendynamik.

Auch bei erwachsen Kampfsportlern habe ich das beobachtet. Vielleicht nicht ganz so ausgeprägt, aber es ist da. Etwas Show muss sein und macht total Spaß. :D

Menschen, die damit aber überhaupt nichts zutun haben und ständig ruhig und leise leben, empfinden das als befremdlich oder sogar als gefährlich und brutal. Obwohl es das aber überhaupt nicht ist. (Gleiches gilt für die "böse" Rockmusik, mit der die rebellische Jugend die Alten in den Wahnsinn treibt - "Die nehmen bestimmt Drogen und sind krimminell" ;) )

Bsp dafür aus meinem letzten Erste-Hilfe-Kurs. 90% der Teilnehmer waren Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen. Dann waren noch paar Herren aus der Industrie da und ich aus der Informatik. Im Laufe des Kurses wurde ein Freiwilliger als "Opfer" / "Verletzter" gesucht. Da mir sowas fetzt, hab ich mich gemeldet. Ich hab also schön Fallschule gemacht und dabei laut auf dem Boden abgeschlagen und mir direkt im Anschluss den Arm scheinbar voller Schmerz an den Körper gezogen und laut geschrien, danach leise gewimmert. (Gott, ich war so gut!! :D) Alle!! haben total geschockt reagiert und waren wie steif vor Schreck und saßen starr auf ihren Stühlen. Der Kursleiter hat mich dann erstmal vorsichtig gefragt ob alles in Ordnung sei, bevor wir mit dem Kurs weiter machen konnten. :D

Gast
06-08-2015, 08:05
@cillura:

da ist was dran ...
:)

ich bin allerdings immer wieder aufs neue irritiert davon, daß ausgerechnet jene menschen, die "gewalt" oft vehement verurteilen und ihre moralische entrüstung wie eine monstranz vor sich hertragen, bei anderen gelegenheiten ganz selbstverständlich als rücksichtslose egoisten agieren.
im straßenverkehr, wenn sie einem bewußt oder durch unaufmerksamkeit die vorfahrt nehmen, so daß es beinahe knallt, reagieren sie mit selbstgerechter empörung, wenn man sie höflich (!) darauf hinweist, daß sie gerade eben einen fehler gemacht haben, der schlimme folgen hätte haben können.

da kreischen dann die gewalt-abholden, moralisch hochstehenden muttis gern mal, man solle sich doch zur hölle scheren und die fresse halten ...
einsicht ...?
nicht die spur.

gibt auch noch jede menge andere beispiele ... wie den etwa 120jährigen kordhut-träger, der sich in der kassenschlange ungeschickt und rabiat vorzudrängeln versucht, und der auf die bemerkung hin, man würde ihn gern vorlassen, er müsse doch nur mal ein wort sagen, sofort aggressiv wird und die morschen fäustchen schüttelt und einem allen ernstes schläge anbietet ...

Cillura
06-08-2015, 08:06
[...]

Danke für den Einblick. Ich finde das sehr interessant.


[...]

Ja, das ist auch so ein Beispiel.



Mal so eine Frage. Wie kann man am besten mit Menschen umgehen, die derartiges wie du erlebt haben? "Normaler" Umgang unter Menschen sind ja auch solche Ausraster wie von dir beschrieben (leider). Auch wenn ich das eher als dumm und krank empfinde. Aber so sind die Menschen nun mal. Hilft es, sachlich und höflich zu bleiben - Interessiert zu fragen/reden, ohne zu kritisieren und werten?
Ich weiß, das sollte eigentlich der normale Umgang sein, ist er aber (leider) nicht.

Ganz ehrlich, ich bin auch nicht immer höflich - spätestens wenn es um meine eigenen Belange geht, kann ich auch sehr ekelhaft und verletzend werden. Mittlerweile merke ich es aber, wenn ich auf dem Weg dahin bin und kann es - mit etwas Abstand und Ruhe - gut unterdrücken und teilweise sogar ganz ins Gegenteil umkehren und höflich bleiben.

KAJIHEI
06-08-2015, 08:24
Ich kann da leider nur zupflichten.
Im Kendo hatten wir den selbern Zirkus : Es wird rumgebrüllt, auf die Bogu gedroschen und am Ende komt man glücklich und blau verbeult raus.
Jedenfalls am Anfang.
ISt halt so, das ist ja schließlich Kendo und keine zärtliche Massage.
Ergebniss : Einige Eltern packten ihr Kind zurück in den Wattekokon und sprachen : Das ist ja brutal ! Wir gehen. :ups:
Da stellt sich mir die Frage was die sich denn Vorstellen wenn sie ihr Kind in eine Kampfkunstschule schicken.
Kampf-Halma mit Q-Tip-Stäbchen damit sich keine verletzt ?
Was mich selber an der Angelegenheit wahnsinnig ärgert :Die Kiddis waren doch begeistert dabei, aber diese, wie sagen die Pädgogen immer, Helicoptereltern gönnen ihnen den Spaß nicht.
Es passt halt nicht in ihre rosa Traumwelt wo alles friedlich und nett ist. Ausser im Beruf, da darf man halt metzeln, oder im Straßenverkehr pöbeln..etc. Aber das sind ja alles nur Ausnahmen--
Aber was solls, die Eltern sind halt die Verziehungsberechtigten.