Grenzen des Körpers [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Grenzen des Körpers



Sorbus Aucuparia
29-07-2015, 20:34
Wo der 50mal Triathlonläufer hier vor kurzem gepostet wurde fällt mir eine coole Dokuserie ein die vor Ewigkeiten mal auf Arte lief.

Wie weit kann der menschliche Körper gehen? Ziemlich weit.

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Mein Favorit ist das erste

Klaus
30-07-2015, 11:11
Die Frage ist, ob es so toll ist das willentlich und völlig ohne Not herbeizuführen, oder ob es nicht besser ist einfach so an seinen Körper zu glauben und sich über ihn zu freuen.

Terao
30-07-2015, 11:15
Die Frage ist, ob es so toll ist das willentlich und völlig ohne Not herbeizuführen, oder ob es nicht besser ist einfach so an seinen Körper zu glauben und sich über ihn zu freuen.
Die Frage ist, woher wir überhaupt wüssten, was alles geht, wenns nicht mal jemand ausprobiert hätte.

Dietrich von Bern
30-07-2015, 12:22
Meinen Respekt...
Es aber gibt extrem viele total bescheuerte "Tests".
Z. B. wo ausprobiert wurde, aus welcher Höhe man ohne Hilfsmittel herunterspringen kann.
Kinder machen dann so was nach...

Sven K.
30-07-2015, 18:06
Ist aber auch immer ein individuelle Geschichte und hängt von vielen Faktoren ab. "Der Mensch" kann da nicht mal eben nachmachen. Einige, Wenige schon.
Gibt schon recht beeindruckende Sachen. Da wundert man sich nicht so sehr, dass es uns schon "so lange" gibt.:p

AlexAikido
30-07-2015, 18:39
Ich erinner mich da auch an eine Frau, die kurz hinter Madadaskar über Bord eines Schiffes gegangen ist. Es war das lausigste Wetter seid Jahren dort und sie hat, wenn mich nicht alles täuscht, über 72 Stunden ausgehalten im Wasser bis man sie wieder gefunden hat.

Davon abgesehen:
Es gibt ja auch in der experimentellen Archäologie so schöne Sachen wie:
Wie viel konnte so ein Steinzeit/Bronzezeit/Römer etc schaffen? Wieviel konnte er heben, wieviel tragen und wie weit kann man eigentlich laufen.

Aktuelle Bewegungen, vor allem in den Fern- und Pilgergrüppchen zeigen, dass selbst mit einfachsten Mittel mehrere tausend Kilometer am Stück kein Problem sind. Gesetz den Fall man hat die Zeit. Längste was mir mal untergekommen ist, bzw. was ich getroffen habe:
Ein Brasilianer, der mit 15 Kilo Gepäck über 15000 Kilometer in etwas über einem Jahr zurück gelegt hat, zu Fuß versteht sich.

Sorbus: Danke für die tollen Videos :)

welllle
30-07-2015, 21:52
Die Frage ist, ob es so toll ist das willentlich und völlig ohne Not herbeizuführen, oder ob es nicht besser ist einfach so an seinen Körper zu glauben und sich über ihn zu freuen.

Sehr schön gesagt. Und in heutigen Zeiten Gold wert.

Ansonsten ist letztlich ist die Energiereserve des Menschen sein natürliches Limit. Da wir während Belastung nicht so viel Energie aufnehmen können, wie wir verbrauchen, zehren wir irgendwann zwangsläufig von unsern Reserven, und die sind-genau nach Brennwerten von Fett/Kohlenhydraten etc.- bestimmbar und endlich, d.h. selbst der stärkste Willen erlischt irgendwann wie eine Flamme ohne Sauerstoff. Die Leistungen, die z.t. überliefert sind, sind schon aus diesem Grund rechnerisch nicht möglich (50 Tage durchlaufen etc.) Was der menschliche Körper aber außerhalb der physikalischen Grenzen noch alles bewerkstelligt, läßt sich bisher noch nicht erfassen, fasziniert mich aber, seit ich denken kann !

AlexAikido
30-07-2015, 23:31
Man kann aber bequem 3 Tage durchlaufen wenn man genug Energiereserven zu sich nimmt. Wie es danach mit den eigenen Wohlbefinden bestellt ist..naja :)

Habe mal an einer zwangsweise notwendig gewesenen 30h Dauerwanderung teilgenommen in der Mongolei. Wir drei die das durchgehalten haben waren danach 7 Tage so fertig, dass wir einfach nur noch minimal Bewegung, vor allem gehend, praktiziert haben...oder anders gesagt: vor uns rum gelegen haben und uns aufpäppeln haben lassen.

Terao
31-07-2015, 08:37
Ich erinner mich da auch an eine Frau, die kurz hinter Madadaskar über Bord eines Schiffes gegangen ist. Es war das lausigste Wetter seid Jahren dort und sie hat, wenn mich nicht alles täuscht, über 72 Stunden ausgehalten im Wasser bis man sie wieder gefunden hat. Wenn das der Fall ist, von dem ich auch gehört habe, hat die nach Ansicht von Medizinern nur überlebt, weil sie nicht gebaut war wie`n Steinzeitmensch oder Supersportler. Sondern ne ordentliche isolierende Fettschicht hatte.
Was zeigt, dass es den leistungsfähigen Körper nicht gibt, wenns ums Überleben geht. :)

Den faszinierendsten Fall fand ich den von einem Bergsteiger, der von nem Wettersturz überrascht wurde. Da sind sogar Leute aus seiner Gruppe bis zu ihm vorgedrungen, haben ihn aber liegenlassen, weil sie abolut sicher waren, dass der bereits erfroren ist, und sie haben den Weg zurück nur mit Müh und Not geschafft. Und nachdem er Stunden da wie ein Toter im Schneesturm gelegen hatte, zündet sein Körper irgendein Notstromaggregat, und er steht auf und läuft auf eigenen Füßen die gesamte Strecke bis zum Lager zurück. Die Kameraden dachten, sie würden einen Geist sehen. Man musste ihm später zwar mehrere Gliedmaßen amputieren, aber er hat überlebt.
Gehört wohl eher zu den Sachen, die man nicht freiwillig ausprobiert.



Gibt schon recht beeindruckende Sachen. Da wundert man sich nicht so sehr, dass es uns schon "so lange" gibt.Ja, wenn Menschen nicht extrem anpassungsfähige und vielseitige Überlebensmaschinen wären, hätten sie wohl kaum ganze Kontinente bewandert und buchstäblich jeden Lebensraum erobert. Noch bevor sie die ganze Technologie hatten.

Aber lange geben tut`s uns noch nicht. Steht noch in den Sternen, ob wir ein Erfolgsmodell sind.
Wir haben schon ein paar eklatante Designschwächen. Aber andererseits, das hat den Hai auch nie großartig gestört. :)

Sorbus Aucuparia
31-07-2015, 08:43
Man kann aber bequem 3 Tage durchlaufen wenn man genug Energiereserven zu sich nimmt. Wie es danach mit den eigenen Wohlbefinden bestellt ist..naja :)

Habe mal an einer zwangsweise notwendig gewesenen 30h Dauerwanderung teilgenommen in der Mongolei. Wir drei die das durchgehalten haben waren danach 7 Tage so fertig, dass wir einfach nur noch minimal Bewegung, vor allem gehend, praktiziert haben...oder anders gesagt: vor uns rum gelegen haben und uns aufpäppeln haben lassen.

Wie kommts? Erzähl mehr?

ommo
31-07-2015, 10:22
"Das Geheimnis des Seehund-Mannes

Der Nordatlantik ist schon vielen zum Verhängnis geworden. Vor 30 Jahren überlebte ein Isländer sechs Stunden im eiskalten Meer - nicht nur eine Eigentümlichkeit seiner Haut rettete ihn. ..."

Naturphänomen: Das Geheimnis des Seehund-Mannes - Mensch & Gene - FAZ (http://www.faz.net/aktuell/wissen/mensch-gene/naturphaenomen-das-geheimnis-des-seehund-mannes-12815996.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2)

Gruß o

Terao
31-07-2015, 11:42
Subkutanes Fett und Humor. Yup.

marasmusmeisterin
31-07-2015, 20:57
ist ja nun auch nicht in allen Regionen der Welt das gleiche Modell. Da erinnere ich mich dunkel an einen Artikel in einer Fachzeitschrift, der belegte, daß z.B. die andinen Völker, die gewohnheitsmäßig in größeren Berghöhen leben, eine andere Blutzusammensetzung haben als der gemeine Mitteleuropäer. Daher können sie in der dünnen Luft besser Leistung erbringen.

Nachvollziehbar wurde das ganze durch eine Dokumentation auf ARTE. Eine Gruppe Sportwissenschaftler, ich glaube von der Uni Hamburg, wollte die laufenden Boten der Inka nachspielen. Die Theorie dahinter war, der Körper bildet evtl. bei Anstrengung in größeren Höhen Stoffe, die auf der Dopingliste stehen. Vier durchtrainierte, erfahrene Bergläufer wollten sich die Strecke teilen, so weit wie möglich an den damals üblichen Stellen Rast machen etc. Das ganze begleitet von einem Team aus Kamera, Arzt etc.
So gegen Ende der Strecke war Morgenbesprechung und Läufer X kam nicht aus dem Zelt. Arzt zu Läufer Y: und X will heute nicht zur Besprechung kommen? Y antwortet sinngemäß: ich glaube der will schon, aber der kann nicht.

Und, wie haben die Inka das nun durchgehalten? Man weiß es nicht. Die Theorie mit den selbstgebildeten Dopingstoffen erwies sich jedenfalls eindeutig als nicht haltbar.

F3NR1R
31-07-2015, 21:04
ist ja nun auch nicht in allen Regionen der Welt das gleiche Modell. Da erinnere ich mich dunkel an einen Artikel in einer Fachzeitschrift, der belegte, daß z.B. die andinen Völker, die gewohnheitsmäßig in größeren Berghöhen leben, eine andere Blutzusammensetzung haben als der gemeine Mitteleuropäer. Daher können sie in der dünnen Luft besser Leistung erbringen.

Nachvollziehbar wurde das ganze durch eine Dokumentation auf ARTE. Eine Gruppe Sportwissenschaftler, ich glaube von der Uni Hamburg, wollte die laufenden Boten der Inka nachspielen. Die Theorie dahinter war, der Körper bildet evtl. bei Anstrengung in größeren Höhen Stoffe, die auf der Dopingliste stehen. Vier durchtrainierte, erfahrene Bergläufer wollten sich die Strecke teilen, so weit wie möglich an den damals üblichen Stellen Rast machen etc. Das ganze begleitet von einem Team aus Kamera, Arzt etc.
So gegen Ende der Strecke war Morgenbesprechung und Läufer X kam nicht aus dem Zelt. Arzt zu Läufer Y: und X will heute nicht zur Besprechung kommen? Y antwortet sinngemäß: ich glaube der will schon, aber der kann nicht.

Und, wie haben die Inka das nun durchgehalten? Man weiß es nicht. Die Theorie mit den selbstgebildeten Dopingstoffen erwies sich jedenfalls eindeutig als nicht haltbar.

Senf


Für das Eigenblutdoping wird dem Sportler einige Wochen vor dem Wettkampf ca. 1 Liter Blut abgenommen. Der Sportler hat die Zahl der in seinem Blut enthaltenen Erythrozyten bereits zuvor durch Absolvieren eines Höhentrainings oder Anwendung von EPO erhöht . In einer Zentrifuge trennt man die roten Blutkörperchen von den restlichen Blutbestandteilen, die dem Spender umgehend wieder in den Blutkreislauf zurückgeführt werden. Die gewonnene Blutkonserve konzentrierter roter Blutkörperchen wird mit einem Gerinnungshemmer/Stabilisator versetzt und gekühlt gelagert. Kurz vor dem Wettkampf (da sich dann der Blutkreislauf wieder normalisiert hat) führt man dem Sportler die Blutkonserve per Transfusion zu. Durch die vielen roten Blutkörperchen wird mehr Sauerstoff transportiert, sodass der Sportler eine höhere Leistung im Bereich der Ausdauer vollbringen kann. Beim Fremdblutdoping benötigt man einen Spender mit identischer Blutgruppe und identischem Rhesusfaktor, welcher auch Nichtsportler sein kann, was den „Vorteil“ hat, dass dieser keinen Kontrollen unterliegt.

marasmusmeisterin
31-07-2015, 21:19
es ging hier nicht um Eigenblutdoping.
Es ging darum, ob ein Körper unter Belastung in großer Höhe Stoffe generiert, die auf der Dopingliste stehen. Die Auswertung dieses Experimentes ergab ein klares Nein.

Und wie kommen da jetzt bei dir die Inka mit ins Spiel? Die waren in dem Experiment nur sozusagen die Formgeber.

F3NR1R
31-07-2015, 21:39
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hentraining


Als Höhentraining bezeichnet man in der Trainingslehre im weitesten Sinne den Versuch, durch natürliche oder simulierte Seehöhe einen Trainingseffekt zu erzielen. Da die Akklimatisation an den Sauerstoffmangel (Hypoxie) aufgrund des in großer Höhe abnehmenden Luftdrucks der wichtigste Faktor bei dieser Trainingsform ist, spricht man häufig auch von Hypoxietraining. Eine Sonderform des Höhentrainings ist das Höhenanpassungstraining, das eine Leistungssteigerung in großer Höhe zum Ziel hat. Während die Wirksamkeit des Höhenanpassungstrainings insbesondere für Ausdauersportarten gut belegt ist, gilt die Sinnhaftigkeit von Höhentraining als Vorbereitung auf Leistungen im Flachland durchaus als umstritten.

OliverT
01-08-2015, 00:56
ist ja nun auch nicht in allen Regionen der Welt das gleiche Modell. Da erinnere ich mich dunkel an einen Artikel in einer Fachzeitschrift, der belegte, daß z.B. die andinen Völker, die gewohnheitsmäßig in größeren Berghöhen leben, eine andere Blutzusammensetzung haben als der gemeine Mitteleuropäer. Daher können sie in der dünnen Luft besser Leistung erbringen.

Tibeter haben Gen-Schutz gegen Sauerstoffmangel - ORF ON Science (http://sciencev1.orf.at/science/news/105378)

Gast
01-08-2015, 03:00
Und wie kommen da jetzt bei dir die Inka mit ins Spiel? Die waren in dem Experiment nur sozusagen die Formgeber.

Völker die über Generationen in größeren Höhen leben sind genetisch an den niedrigeren Luftdruck adaptiert z.B. durch einen höheren Hämoglobingehalt.
Letzter gilt bei Durchschnittspersonen als indirekter Marker für Doping.



Gängige Praxis war es bisher, das Vorhandensein leistungssteigernder Mittel direkt im Körper des Sportlers nachzuweisen. Doch seit der Einführung des Blutpasses im Radsport wird diese Methode durch indirekte Nachweisverfahren ergänzt. Statt nach dem Stoff selbst zu suchen, misst man die physiologischen Parameter, die er verändert.

Doping: Im Hämoglobin steckt die Wahrheit - Mensch & Gene - FAZ (http://www.faz.net/aktuell/wissen/mensch-gene/doping-im-haemoglobin-steckt-die-wahrheit-1827056.html)

Bei den Andenvölkern waren auch Coca-Blätter zur Leistungssteigerung beliebt.


Das Kauen von Coca-Blättern ist in den Anden sowie im Tiefland des Gran Chaco seit Jahrhunderten verbreitet. Die Blätter werden als Genussmittel, als Nahrungsergänzungsmittel, für kultische und medizinische Zwecke genutzt. Sie helfen Hunger, Müdigkeit und Kälte zu verdrängen und sind sehr wirksam gegen die Höhenkrankheit, da sie die Sauerstoffaufnahme verbessern.
[...]
Der Eroberer Gonzalo de Zárate, der im Auftrag von Karl III. von Spanien die koloniale Macht in Argentinien festigte, lobte den Effekt des Kokablatts: „Die Indios in den Minen können 36 Stunden unter Tag bleiben, ohne zu schlafen und zu essen“. Die Kokasteuer wurde in der Folge zu einem wichtigen Pfeiler der kolonialen Herrschaft. Bis weit hinein ins 20. Jahrhundert blieb Koka ein unabdingbarer Lohnbestandteil der Indios und Mestizen in den Anden.

AlexAikido
01-08-2015, 09:19
Wie kommts? Erzähl mehr?

Situation:
Klein Alex hat sich zum 18. eine Reise zu Freunden in die Mongolei gewünscht und seinem Wunsch wurde durch die Götter (aka Eltern) erfüllt. Einer meiner Sandkastenfreunde war da (Ulan Bator) vor 15 Jahren mit seinen Eltern hingezogen, weil diese meinten, das wäre sehr viel schöner als in Deutschland.
Jedenfalls bin ich mit dem besagten Freund und zwei weiteren Personen aus seinem mongolischen Freundeskreis nach einigen Tagen Gewöhnungsphase für eine Woche Wandern zu Pferde gegangen. Nach vier Tagen kams dann dicke:

Einer der mongolischen Begleiter fiel beim Aufsitzen vom Pferd und brach sich das Fußgelenk. Sein Pferd hatte gescheut und ist in gestrecktem Galopp davon. Ich bin dann geistesgegenwärtig von meinem Gaul gehoppt und hab das Tier erstmal festgemacht und Erste Hilfe geleistet. Die beiden anderen haben vor schreck Ersteres vergessen und die doofen Viecher haben sich dann auch verdrückt. Da natürlich keiner nen Handy bei hatte (ich hatte meins in Deutschland gelassen) standen wir doof da. Haben dann seinen Fuß notdürfitig geschient und beraten was wir jetzt machen. Da ich den Fressvorat am Pferdchen hatte haben wir uns dazu entschieden schnellstmöglich auf dem Weg auf dem wir gekommen sind zurück zu gehen zur nächsten Stadt mit Krankenhaus.
Wir sind dann durchgelaufen, weil die Situation von unsrem Verletzten sich nicht gebessert hat und er Schmerzen hatte.
Ca. 190 Kilometer und 30h später haben wir dann das Ziel erreicht. Nur mit dem Problem das wir alle nen Onkel Doc brauchten der sich unsere Füße anschauen musste. Ich hatte z.B. eine Blase auf einer (offenen) Blase und insgesamt auch einen blutigen und aufgeribenen Fuß der bei jedem Schritt höllisch gebrannt hat.

Die beiden Mongolen haben zu Hause dann soweit ich weiß eine Menge Ärger bekommen, weil sie 3 Pferdchen laufen lassen haben. 2 von denen sind aber wohl nach ein paar Tagen von alleine wieder zur Herde zurück gekommen XD


Habe mal an einer zwangsweise notwendig gewesenen 30h Dauerwanderung teilgenommen in der Mongolei. Wir drei die das durchgehalten haben waren danach 7 Tage so fertig, dass wir einfach nur noch minimal Bewegung, vor allem gehend, praktiziert haben...oder anders gesagt: vor uns rum gelegen haben und uns aufpäppeln haben lassen.

devzero
01-08-2015, 11:30
Da gabs sonst halt keine Alternative, wie es sich liest.

Dengman
01-08-2015, 11:50
Ist aber auch immer ein individuelle Geschichte und hängt von vielen Faktoren ab. "Der Mensch" kann da nicht mal eben nachmachen. Einige, Wenige schon.
Gibt schon recht beeindruckende Sachen. Da wundert man sich nicht so sehr, dass es uns schon "so lange" gibt.[emoji14]
Wenn man bedenkt, dass die Erde in etwa 4,6 Mrd. Jahre alt ist, sind wir gerade mal Fingernageldreck in ihrer Zeitgeschichte (von lange kann also nicht die Rede sein) 😁 Ansonsten stimme ich dir zu :) 😇

KAJIHEI
01-08-2015, 12:20
Die Frage ist, woher wir überhaupt wüssten, was alles geht, wenns nicht mal jemand ausprobiert hätte.

Oder es an ihm ausprobiert wurde nicht zu vergessen.

KAJIHEI
01-08-2015, 12:40
Situation:
Klein Alex hat sich zum 18. eine Reise zu Freunden in die Mongolei gewünscht und seinem Wunsch wurde durch die Götter (aka Eltern) erfüllt. Einer meiner Sandkastenfreunde war da (Ulan Bator) vor 15 Jahren mit seinen Eltern hingezogen, weil diese meinten, das wäre sehr viel schöner als in Deutschland.
Jedenfalls bin ich mit dem besagten Freund und zwei weiteren Personen aus seinem mongolischen Freundeskreis nach einigen Tagen Gewöhnungsphase für eine Woche Wandern zu Pferde gegangen. Nach vier Tagen kams dann dicke:

Einer der mongolischen Begleiter fiel beim Aufsitzen vom Pferd und brach sich das Fußgelenk. Sein Pferd hatte gescheut und ist in gestrecktem Galopp davon. Ich bin dann geistesgegenwärtig von meinem Gaul gehoppt und hab das Tier erstmal festgemacht und Erste Hilfe geleistet. Die beiden anderen haben vor schreck Ersteres vergessen und die doofen Viecher haben sich dann auch verdrückt. Da natürlich keiner nen Handy bei hatte (ich hatte meins in Deutschland gelassen) standen wir doof da. Haben dann seinen Fuß notdürfitig geschient und beraten was wir jetzt machen. Da ich den Fressvorat am Pferdchen hatte haben wir uns dazu entschieden schnellstmöglich auf dem Weg auf dem wir gekommen sind zurück zu gehen zur nächsten Stadt mit Krankenhaus.
Wir sind dann durchgelaufen, weil die Situation von unsrem Verletzten sich nicht gebessert hat und er Schmerzen hatte.
Ca. 190 Kilometer und 30h später haben wir dann das Ziel erreicht. Nur mit dem Problem das wir alle nen Onkel Doc brauchten der sich unsere Füße anschauen musste. Ich hatte z.B. eine Blase auf einer (offenen) Blase und insgesamt auch einen blutigen und aufgeribenen Fuß der bei jedem Schritt höllisch gebrannt hat.

Die beiden Mongolen haben zu Hause dann soweit ich weiß eine Menge Ärger bekommen, weil sie 3 Pferdchen laufen lassen haben. 2 von denen sind aber wohl nach ein paar Tagen von alleine wieder zur Herde zurück gekommen XD


Habe mal an einer zwangsweise notwendig gewesenen 30h Dauerwanderung teilgenommen in der Mongolei. Wir drei die das durchgehalten haben waren danach 7 Tage so fertig, dass wir einfach nur noch minimal Bewegung, vor allem gehend, praktiziert haben...oder anders gesagt: vor uns rum gelegen haben und uns aufpäppeln haben lassen.

Nun für solche Stories muß man nicht gleich in die Mongolei. Es reicht auch schon die schöne Gegend names Groß-Glockner..
Man erinnert sich diesen lustige kleine Berg.
Wo ich noch fitter war bin ich auch sehr gerne im Gebirge umher gestiegen.
Auf der Tour ging auf dem Hinweg ja alles gut, aber beim beschleunigtem Rückweg, es war halt ein Wetter im Anzug , nach kurzer Strecke : Das war es dann wohl, der Fuß---Angebrochen.
Mit einer sehr unerfreulichen Übernachtung auf dem Berg sind wir wieder runtergekommen. Wie genau ?
Ich befürchte heute würde ich schlapp machen.:o
Eine leichten Fußschaden von der Aktion hab ich bis heute als Andenken

AlexAikido
01-08-2015, 13:22
Kahji: Das stimmt wohl, aus den Bergen kenn ich auch einige Stories :)
Unfreiwilliges Campieren in ihnen kenn ich auch aus eigener Erfahrung, glücklicherweise noch keinen gebrochenen Fuß oder so.

Das blöde in der Mongolei war nur, dass unsere "Guides" bzw die drei "Einheimischen" (ich zähl dazu auch meinen Freund, der zu dem Zeitpunkt fast 5 Jahre dort gelebt hatte) ziemlich unvorbereitet waren. Hätte ich damals mein Erste Hilfe Set nich bei gehabt hätten wir nicht mal was zum Schiene anbringen gehabt.

Seit dem wird mir immer mulmig wenn ich darauf vertrauen muss, dass andere für mich die Reiseplanung übernehmen. :mad:

Sorbus Aucuparia
01-08-2015, 14:47
Harte Story Alex

Mir ist etwas ähnliches passiert. Allerdings in einem Urwaldtal wo ich zwei verloren gegangene Touristen heraushauen musste.

Mit Kälte und Hitze bzw. Wassermangel habe ich auch schon extreme Erfahrungen gemacht. Aber ich würde die Hitze immer der Kälte vorziehen.

AlexAikido
01-08-2015, 15:02
Ich zieh die Hitze auch vor. Gegen Kälte kann man nicht allzu viel machen.

Sorbus bei Zeiten würd ich gern mal Privat mit dir über die Erfahrung mit den Touris schnacken :)

Aber zunächst noch ne andere Story die mri jetzt dank dem Stichwort Urwald eingefallen ist.

Mein alter Geodozent von der Uni gab die zum Besten:

Er war mit seinem Sohn und dessen Verlobten in Ecuador unterwegs. Sie haben dann beschlossen mal über die grüne Grenze nach Kolumbien zu wandern und hatten Verpflegung für 3 Tage dabei. am Ende des dritten Tages standen sie dann auf einem Berg, wo es nicht mehr weiter ging. Der Sohn und die Schwiegertochter waren entkräftet und konnten den Weg zurück nicht mehr ohne Weiteres alleine antreten. Verpflegung hatten Sie auch nur noch 2 Wasserbotteln. Also entschied mein Dozent "Ihr bleibt hier, ich hol Verpflegung". Gesprochen und umgesetzt, er machte sich auf den Rückweg, war innerhalb 1 1/2 Tage entkräftet am Ausgangspunkt der Reise (irgend so ein kleines Nest) und hatt Leute organisiert, die seinen Zurückgebliebenen Verpflegung gebracht haben. Am Ende mussten sie dann sogar recht zügig aus der Gegend abhauen, da es da ein paar neugierige Nachfrager gab warum sie denn über die grüne Grenze nach Kolumbien wollten.

Sein Resumee war: Sowas bescheuertes macht man nicht noch einmal.
Kurz darauf bin ich dann mit ihm und einem Studienfreund auf einen Gipfel im Yosemite Nationalpark hochgeklettert nur um oben festzustellen, dass wir ja auf den gleichen Weg wieder zurück mussten und nach 700 Metern Kraxeln auch noch 15kilometer bis zu unserem Zeltplatz laufen mussten :D

Das ist jetzt 3 Jahre her. Der gute Mann, fit wie ein Turnschuh damals mit seinen 64 gewesen, hat jetzt Krebs im Endstadium und wird vermutlich nicht mehr lange leben. Der beste Dozent in Physischer Geo den ich hatte°°

Klaus
01-08-2015, 18:27
Jetzt weisst Du, warum ich paranoid und kein Freund von "wird schon schiefgehen, yololol" bin. ;)

AlexAikido
01-08-2015, 19:24
Ich bin da normalerweise auch penetrant, deswegen hasse ich Reisebüro-Reisen so. Lieber alles selber planen, da weiß man dann wenigstens wer Schuld am Misslingen oder Problemen ist :D

KAJIHEI
01-08-2015, 20:03
Das ist jetzt 3 Jahre her. Der gute Mann, fit wie ein Turnschuh damals mit seinen 64 gewesen, hat jetzt Krebs im Endstadium und wird vermutlich nicht mehr lange leben. Der beste Dozent in Physischer Geo den ich hatte°°

Wenn es geht, gib ihm ein ordentliches Geleit. Gute Lehrer zu verlieren ist nicht schön.
Es gibt leider kein icon für das ernste Verbeugen.

KAJIHEI
01-08-2015, 20:07
Kahji: Das stimmt wohl, aus den Bergen kenn ich auch einige Stories :)
Unfreiwilliges Campieren in ihnen kenn ich auch aus eigener Erfahrung, glücklicherweise noch keinen gebrochenen Fuß oder so.
:
Na ja Tragen war nicht, also zu Fuß selber irgendwie weiter...
Ich kann mich dran erinnern. Danke, bitte nicht nochmal.:mad:
Ergebnisss : Als die Sache ausgeheilt war, juchhe Dolomiten...Ich lerne halt nichts dazu.:o

AlexAikido
01-08-2015, 23:44
Kahji, sollte er hopps gehen und ich von seiner Beerdigung erfahren: ICh werde dabei sein! Einen Mann wie ihn kann man nur betrauern.

Was mich (in Anbetracht der vielen Drinks die ich heute hatte) auch sentimental werden lässt. Wenn man sich einfach dazu aufraffen könnte auf das liebe Geld zu sche**** und sich aufmachen würde zu Fuß durch die Welt. Mir fehlt noch der Mut und ich geb mich mit wenigen kurzen Sommerferienurlauben zu Fuß zufrieden.

Mich dünkt, ich muss ein Sabbatjahr einfügen wenn ich genug verdient habe um 1 Jahr einfach dahin wandern zu können wohin ich will. Großer Traum: von Berlin entlang Richtung Seidenstraße bis nach China. Eines Tages....sprach der Prophet und starb davor :(

Sorbus Aucuparia
02-08-2015, 08:16
Kahji, sollte er hopps gehen und ich von seiner Beerdigung erfahren: ICh werde dabei sein! Einen Mann wie ihn kann man nur betrauern.

Was mich (in Anbetracht der vielen Drinks die ich heute hatte) auch sentimental werden lässt. Wenn man sich einfach dazu aufraffen könnte auf das liebe Geld zu sche**** und sich aufmachen würde zu Fuß durch die Welt. Mir fehlt noch der Mut und ich geb mich mit wenigen kurzen Sommerferienurlauben zu Fuß zufrieden.

Mich dünkt, ich muss ein Sabbatjahr einfügen wenn ich genug verdient habe um 1 Jahr einfach dahin wandern zu können wohin ich will. Großer Traum: von Berlin entlang Richtung Seidenstraße bis nach China. Eines Tages....sprach der Prophet und starb davor :(

Kannst ja mit mir nach Afrika kommen. Mit Kamelen durch die Sahara?

AlexAikido
02-08-2015, 11:17
Einige Fragen vorab:

Wann startest du?
Wohin von Wo gehts?
Und Sahara war ich noch nie :P

Terao
02-08-2015, 11:24
Dyatlov-Pass könnteste mit mir rechnen. Aber warm muss nicht sein. :)

KAJIHEI
02-08-2015, 12:14
Kahji, sollte er hopps gehen und ich von seiner Beerdigung erfahren: ICh werde dabei sein! Einen Mann wie ihn kann man nur betrauern.

Was mich (in Anbetracht der vielen Drinks die ich heute hatte) auch sentimental werden lässt. Wenn man sich einfach dazu aufraffen könnte auf das liebe Geld zu sche**** und sich aufmachen würde zu Fuß durch die Welt. Mir fehlt noch der Mut und ich geb mich mit wenigen kurzen Sommerferienurlauben zu Fuß zufrieden.

Mich dünkt, ich muss ein Sabbatjahr einfügen wenn ich genug verdient habe um 1 Jahr einfach dahin wandern zu können wohin ich will. Großer Traum: von Berlin entlang Richtung Seidenstraße bis nach China. Eines Tages....sprach der Prophet und starb davor :(

Ich sage es mal sehr deutlich : Wenn ich nochmal in deinem Alter wäre und die damaligen Umstände nicht gewesen wären..Ich hätte es vermutlich gemacht.
Bis heute träum ich davon mal loszuradeln.
Blöderweise bin ich jetzt ein fetter alter Knacker mit mechanischen Schäden. Game over diesbezüglich.
Also überleg dir was wirklich wichtig für dich ist.
Rest bei Bedarf per PN.

Sorbus Aucuparia
02-08-2015, 14:28
Einige Fragen vorab:

Wann startest du?
Wohin von Wo gehts?
Und Sahara war ich noch nie :P

Ich hab dir in der PN geantwortet.

AlexAikido
02-08-2015, 20:26
Ich sage es mal sehr deutlich : Wenn ich nochmal in deinem Alter wäre und die damaligen Umstände nicht gewesen wären..Ich hätte es vermutlich gemacht.
Bis heute träum ich davon mal loszuradeln.
Blöderweise bin ich jetzt ein fetter alter Knacker mit mechanischen Schäden. Game over diesbezüglich.
Also überleg dir was wirklich wichtig für dich ist.
Rest bei Bedarf per PN.

Kahji, sobald ich das Geld für hab mir nen Jahr Auszeit zu nehmen mach ich das. Dafür spar ich momentan sehr eisern. Die Planung ist schon seit Jahren im Kopf udn auf Papier voran geschritten. Nun brauch ich noch das gute Ausrüstungsmaterial was ich mir stück fr stück dazu kaufe und das Geld, mindestens ein Jahr Autark sein zu können. :)

Klaus
02-08-2015, 21:03
Man muss sich bei dieser Sache aber im Klaren sein, dass Romantikvorstellungen jedweder Art gerne mit der gesunden Vorsicht kollidieren, sich vielleicht lieber nicht in den Einflussbereich gewisser Extremisten zu begeben. Die Vernunft verliert meistens. Da dürfte die russische, chinesische oder mongolische Tundra im Vergleich ein Hort grösstmöglicher Sicherheit und grossen Friedens sein, und schlechter sieht's da auch nicht aus.

Sven K.
03-08-2015, 15:24
Emin DaSilva aus Bremen wollte an 67 Tagen 67 Marathon laufen, von Bremen bis nach Istanbul. Leider ist er nur 60 Marathon weit gekommen. Die Türkei hat ihn nicht über die Grenze gelassen, obwohl er Türke ist. Sehr schade. :rolleyes:
Aber auch ne gute Leistung.

AlexAikido
03-08-2015, 23:10
Ich bin vor ein paar Jahren von Berlin über Prag und Budapest sowie Istanbul in die Türkei gewandert. Mein Ziel war eigentlich Jerusalem, habs dann aber aufgrund der sicherheitsbedenken meinerseits mit nem lokalen Fährbetrieb nach Zypern und von dort Tel Aviv geschafft, die letzten Kilometer in Israel bin ich dann wieder gewandert.

Was die Seidenstraße angeht:
Kasachstan und co sind sehr sehr schön :D

Klaus
04-08-2015, 09:46
Richtig, das war sicher eine schöne Reise. Ich finde es halt sinnvoller sich mit solchen Reisen zu beschäftigen wo man auch ankommt, und nicht mit wildromantischen Wanderungen durch den Irak, Syrien, das Kobane-Umland, Nordkorea, Iran, und andere schöne Orte wo man sich nicht vermiesen lassen will da auch mal gewandert zu sein. Auf dem Mond wird man auch nie wandern, obwohl es da abends schön sein soll.

Sorbus Aucuparia
04-08-2015, 09:52
Ein sehr guter Film ist auch "Walking the Amazon"

Ed Stafford hat als erster Mensch den Amazonas von seiner Quelle in den Anden bis zur Mündung zu Fuß durchquert. 2 1/2 Jahre war er dafür unterwegs.

Leider findet man frei im Netz nur diese Version in schlechter Qualität.

https://www.youtube.com/watch?v=Te7MS4VQOzg

Glückskind
04-08-2015, 10:27
Mich dünkt, ich muss ein Sabbatjahr einfügen wenn ich genug verdient habe um 1 Jahr einfach dahin wandern zu können wohin ich will. Großer Traum: von Berlin entlang Richtung Seidenstraße bis nach China. Eines Tages....sprach der Prophet und starb davor :(

Momentan bin ich in sowas wie einem Sabbatjahr light (Teilzeitarbeit
im geringem Umfang) und minimalisiere meinen Kram & Kosten mini-
schrittchenweise um dann etwas Derartiges anzugehen. Seiden-
straße hört sich klasse an, danke für die Idee! (Für den Einstieg
dachte ich aber eher an was harmloses wie z.B. den Jakobsweg o.ä.)

Ich drücke allen die sowas anpacken sämtliche Daumen! :)

Was die faszinierenden Grenzen des Körpers angeht finde ich es jedoch
spannender, auszuloten was man alles auf gesundheitsschonende Weise
erreichen kann. Den eigenen Körper absichtlich schädigen ist genau das
Gegenteil von dem was ich als bekennendes Weichei möchte. Die eigene
Gesundheit so gut wie möglich zu fördern erhöht ja auch die Leistungs-
fähigkeit und die Möglichkeiten. :)