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Vollständige Version anzeigen : Wechsel des WT - Systems / Anerkennung



bewegungstherapie
31-07-2015, 08:23
Ich möchte eine bestimmte Frage stellen, die mich schon seit einiger Zeit begleitet. Wenn ich heute die Absicht habe, den Verband oder wirklich besser ausgedrückt, das Unternehmen eines bestimmten WT-Stiles zu verlassen, sind dann die Graduierungen, Titel etc. auch in einem anderen WT - System anerkannt oder muss ich von vorne beginnen ? Oder ist es die Entscheidung des Geschäftsführers oder SiFu´s des neu gewählten Unternehmens ? Bitte wirklich nur ernst gemeinte und konstruktive Antworten... Danke

Terao
31-07-2015, 09:13
Da die meisten der Ansicht sind, was völlig Anderes zu machen, wäre es doch sinnlos, die Graduierungen mitzunehmen, oder?

hand-werker
31-07-2015, 09:18
entscheidung des geschäftsführers. aber im endeffekt musst du einfach nur verstehen, dass das, was du gelernt hast, bleibt. welche farbe dein t-shirt (gürtel, abzeichen) hat, spielt keine rolle.

Little Green Dragon
31-07-2015, 09:21
Das kann Dir nur der Verband / die Schule sagen zu der Du wechseln willst. Andere WC Stile haben bspw. ja auch gar keine Graduierungen - was soll da anerkannt werden?

DirkGently
31-07-2015, 11:04
Wollt ich auch grad sagen. Wechsel wenn dann doch lieber gleich irgendwo hin, wo die Leute keine Uniformen und Abzeichen tragen....

Labels are for cans, not for people ;)

fang_an
31-07-2015, 11:16
wenn man von WT zu WT wechselt ist es abhängig von deiner wirtschaftlichkeit und verhandluchgskunst wie die einstufung von dir und unter umstände auch deiner schüler läuft.

1789
31-07-2015, 11:31
p0

Terao
31-07-2015, 11:36
wieso hängt ihr immer wie die kletten an euren graduierungen ???In ner KK, in der es vielerorts von der Graduierung abhängt, was man gezeigt bekommt/üben soll und was nicht, kann ich das schon verstehen.

1789
31-07-2015, 11:42
0

Nansheng
31-07-2015, 12:12
dann muss er halt z.b. nen umweg über ne andere kk machen um die wahrheit zu finden.
(im endeffekt laufen doch die meisten systeme auf das gleiche hinaus. ;) )

gibt doch auch ausserhalb der grossen verbände auch in seiner stilrichtung leute die ihm ALLES erklären würden. ;);)
aber manche brauchen halt urkunden /gürtel und sonstige sachen die das selbstwertgefühl heben.
ich persönlich finde das sehr sehr schade.

gruss1789 :)

Ich kann das durchaus nachvollziehen.

Ich will als fortgeschrittener Schüler meine Zeit nicht bei den Leuten verbringen denen man zeigen muss wie man eine Faust macht.

Sicherlich ist das Graduierungssystem nur eine grobe Richtschnur aber gewisse Infos kann man doch daraus ziehen.

Bei Trainingsinhalten muss man dann halt kommunizieren und ggf. nachliefern.
Wenn beispielsweise der eine Stil bis zur Meisterebene komplett auf Waffen verzichtet und der andere die Anwendung (oder bessere Verwendung) schon in mittleren Schülergraden prüft.
Wenn der neue Trainer/Sifu eine Anerkennung kategorisch ablehnt wäre das auf jeden Fall ein Grund zu gehen.

Salaad
31-07-2015, 17:14
Ich möchte eine bestimmte Frage stellen, die mich schon seit einiger Zeit begleitet. Wenn ich heute die Absicht habe, den Verband oder wirklich besser ausgedrückt, das Unternehmen eines bestimmten WT-Stiles zu verlassen, sind dann die Graduierungen, Titel etc. auch in einem anderen WT - System anerkannt oder muss ich von vorne beginnen ? Oder ist es die Entscheidung des Geschäftsführers oder SiFu´s des neu gewählten Unternehmens ? Bitte wirklich nur ernst gemeinte und konstruktive Antworten... Danke

Hallo,

mein letzter Wing Chun (Wing Tsun) Lehrer (Jens Leuring) aus der Leung Ting/Tam Hun Fan Linie, hat kostenlose Einstufungen angeboten.
Um zu sehen wo man in seinem leicht veränderten Graduierungssystem hinpasst.
Er hatte auch 12 SG und 10 Lehrergrade. Zum z.B. 1.Grad (Lehrer) waren die 3 Formen und Chi Sau (Chum Kiu und Biu Tze Level) Lehrstoff. Dazu kam noch eine "gewisse Qualität" im freien Chi Sau.
Der Lehrstoff wurde nicht einzeln bezahlt. Alles im Monatsbeitrag enthalten.
Einen Verband gab es nicht. Firma natürlich. Jede private Kampfsportschule muss eine kleine Firma sein. So gesehen war er auch Geschäftsführer. Da es nur ein Nebenverdienst war, war er mehr Lehrer als Geschäftsmann.

Zu dem was fang_an geschrieben hat.
Nicht jeder Lehrer ist "teuer". Jens Leuring (Anrede für Erwachsene Jens/für Kinder Herr Leuring) hat 35 € für 2x die Woche/90 Minuten genommen.
Geprüft wurdest du kostenlos auf Wunsch an einem der vielen Prüfungstermine die er rechtzeitig bekannt gegeben hat. Wenn er Samstags einen Schwerpunkt-Seminar (Lehrgang) abgehalten hat kostete das 40 € von 10:00 bis 18:00 Uhr (1 Stunde Mittag, evtl. noch mal eine Teepause). Schulfremde zahlten 80 €.

Wenn ich heute nochmal als Schüler in die Wing Tsun Szene wechseln wollte, würde ich die Finger von den großen Namen der WT-Szene lassen. Oder ganz genaue Erkundigungen über die Preise einholen.
Jetzt komme ich vom Thema ab.....
Suche ich, wieso auch immer, ein Dach für meine eigene Schule (ich habe keine) dann sind die ganz großen Player die bessere Wahl. (Meine Meinung!) Ich weiß bloß nicht wozu ich für eine private Kampfkunstschule eine Dachorganisation brauche? Einen gemeinsamen Interessenverband kann ich verstehen, aber meine Schule in die Struktur eines Franchiseunternehmens einbinden? Kann ich mir nicht vorstellen. Mega-Franchisesystem/Netzwerke (McD, BK, Kamps, Backwerk) mochte ich noch nie. Liegt das Risiko zu 100% beim Franchise/Lizenznehmer ist das richtig kacke. Das können Systemleistungen niemals aufwiegen.
Stehe ich auf sowas - siehe oben.

Gruß

Salaad

Alephthau
31-07-2015, 18:54
musst du einfach nur verstehen, dass das, was du gelernt hast, bleibt.

http://www.allmystery.de/i/tsJmApk_neuralizer6ia.gif?bc

Gruß

Alef

WingChun77
01-08-2015, 07:58
Ich möchte eine bestimmte Frage stellen, die mich schon seit einiger Zeit begleitet. Wenn ich heute die Absicht habe, den Verband oder wirklich besser ausgedrückt, das Unternehmen eines bestimmten WT-Stiles zu verlassen, sind dann die Graduierungen, Titel etc. auch in einem anderen WT - System anerkannt oder muss ich von vorne beginnen ? Oder ist es die Entscheidung des Geschäftsführers oder SiFu´s des neu gewählten Unternehmens ? Bitte wirklich nur ernst gemeinte und konstruktive Antworten... Danke

Als ich damals vom Kernspecht´schen Verband zum Dingeldein´schen Verband gewechselt habe, da wurde meine Graduierungen nach eingehender haptischer Tests seitens Klaus von eben diesem problemlos anerkannt.

Zusatz:
Mittlerweile ist Dingeldein in seinem Verband bei 14 Schülergraden (! ! !) angekommen...

bewegungstherapie
05-08-2015, 14:12
Und wie ist es dann mit all den "bezahlten Titeln" ( Sifu etc. ), müsste ich das dann auch in einem neuen Verband / Unternehmen wieder bezahlen bzw. Umschlag überreichen ?

Sam V
05-08-2015, 14:30
Und wie ist es dann mit all den "bezahlten Titeln" ( Sifu etc. ), müsste ich das dann auch in einem neuen Verband / Unternehmen wieder bezahlen bzw. Umschlag überreichen ?

Bezahlte Titel :gruebel::cussing::narf:

Gibts die auch bei ebay? Und was kostet so n Großmeistertitel eigentlich?

Salaad
05-08-2015, 14:39
Und wie ist es dann mit all den "bezahlten Titeln" ( Sifu etc. ), müsste ich das dann auch in einem neuen Verband / Unternehmen wieder bezahlen bzw. Umschlag überreichen ?

Hallo,

kommt genau wie bei den Graduierungen auf den Verband an.

Gruß

Salaad

mst78
05-08-2015, 23:01
Wenn es Dir um Titel und Grade geht, nur zu, verhandle den besten Preis oder kauf neu.
Geht es Dir um das Erlernen von Yong Chun - such Dir ne gescheite Schule in der der Lehrer am Können der Schüler interessiert ist und nicht an deren Kohle!

WT-Herb
06-08-2015, 00:04
,,, in der der Lehrer am Können der Schüler interessiert ist und nicht an deren Kohle!Das Eine muss ja nicht das Andere ausschließen. Wenn der Lehrer eine arme Wurst ist, dann nützt das dem Schüler auch nix. Wenn der Lehrer Geld verdient, um sein eigenes Fortkommen zu regeln, um Zeit für seine Schüler zu haben, um eine angenehme Schule zu unterhalten, in der auch das Licht bezahlt wird und die Versicherungen, dann profitiert der Schüler auch vom Gutgehen des Lehrer. Ein Lehrer, der seine Schüler hingegen nur ausnimmt und schlecht unterrichtet, wird wenige Schüler haben, wenn überhaupt.


Gruß, WT-Herb

Salaad
06-08-2015, 05:26
Das Eine muss ja nicht das Andere ausschließen. Wenn der Lehrer eine arme Wurst ist, dann nützt das dem Schüler auch nix. Wenn der Lehrer Geld verdient, um sein eigenes Fortkommen zu regeln, um Zeit für seine Schüler zu haben, um eine angenehme Schule zu unterhalten, in der auch das Licht bezahlt wird und die Versicherungen, dann profitiert der Schüler auch vom Gutgehen des Lehrer.
...


Hallo,

ist alles richtig was du schreibst.
Das geht aber auch ohne dass der Lehrer ein Profil-Vollzeit-Lehrer ist.
Nur mit regelmäßigem Schulbeitrag und freiwillig dazu genommenen Lehrgängen. Und natürlich auch Prüfungsgebühren falls es ein Graduierungssystem gibt.
Allerdings ohne dass man für die gleiche Leistung "Prüfung" doppelt bezahlt.
Wer nicht so arbeitet (z.B. eine Schule der EWTO) muss sich auch die Kritik gefallen lassen, dass man vorrangig am Geld interessiert ist.

Gruß

Salaad
Prüfung doppelt bezahlt bedeutet in diesem Fall:
Ich besuche einen kostenpflichtigen Lehrgang zum Zwecke der Prüfung (Prüfungslehrgang) und entrichte zusätzlich eine Prüfungsgebühr.
Dabei geht es eindeutig um Verdienst, da die Aufwendung des Prüfers (Anwesenheit/Arbeitszeit) doppelt bezahlt wird.
Gibt es dann auch noch sog. "Laufzettel", die in der Hauptsache Zahlungsnachweise sind ............

WT-Herb
06-08-2015, 06:01
...
[I]Prüfung doppelt bezahlt bedeutet in diesem Fall:
Ich besuche einen kostenpflichtigen Lehrgang zum Zwecke der Prüfung (Prüfungslehrgang) und entrichte zusätzlich eine Prüfungsgebühr.Nicht unbedingt. Prüfungslehrgänge können auch der Vorbereitung dienen, also gar nicht die Prüfung selbst sein. Da kommen dann auch Leute, die erst später ihre Prüfung machen wollen. Die Prüfung ist immer eine andere Leistung, als einen Lehrgang abzuhalten. Die Kosten können durchaus getrennt betrachtet werden, ohne dass man rein monetäre Interessen unterstellen muss. Prüfungslehrgänge sind i.a.R. Intensivkurse mit der Thematik der jeweiligen Graduierung. Prüfungen sind das checken des Schülers in jeweiligen Schwerpunkten. Prüfungen können auch über einen größeren Zeitraum stattfinden, als über die Dauer des Lehrgangs. Mitunter ist der ÜBergang fließend, das ist richtig, aber ein Prüfungslehrgang ist nicht gleichzusetzten mit der Prüfung. Meistens wird auf einem Prüfungslehrgang mehr unterrichtet, als zur Prüfung selbst an Themen anstehen würde.



Gibt es dann auch noch sog. "Laufzettel", die in der Hauptsache Zahlungsnachweise sind Laufzettel sind eher eine Art Checkheft, auf dem gelistet ist, was der Schüler intensiv trainiert hat und bei wem. Dies stellt sicher, dass nichts ausgelassen wird und macht den Schüler auch ein wenig unabhängig von der eigenen Schule, da er so auch auf Lehrgängen sich seine Themen "sammeln" kann, die er zu trainieren hat und über dieses CHeckheft buch führt.


Gruß, WT-Herb

BUJUN
06-08-2015, 07:08
Ich kenne es ( noch ) so:

Lehrgang.

Sonst nix.

ODER:

Prüfung auf dem Lehrgang ablegen - dann guckt der Prüfer genauer hin.

Es wurde in der EWTO damit geworben dass die Prüfungen recht streßfrei
sind da ( auf Wunsch ) im normalen Lehrgangsbetrieb abgelegt.

Kenne auch noch die Probleme einiger Leute ihr Können vorführen zu
müssen wenn sie alleine auf der Matte standen und alle anderen zugeguckt
haben.

Seltsam - kann ich mein Zeug kanns's jeder sehen - und schön mit
Schmackes vortragen !!

"Kämpfer" ..... PHA!

Grüße

BUJUN

Thema ist ja "Wechsel" ... keine Ahnung mehr wie viele Graduierungen weg sind .. EGAL !

Wenn ich was kann - bleibt dem "neuen" Verband wenig übrig das nicht zu merken
und schlimmstenfalls geht's im Blitz-Durchmarsch wieder hoch .. WOZU ... keine Ahnung.

DirkGently
06-08-2015, 10:30
Ein Lehrer, der seine Schüler hingegen nur ausnimmt und schlecht unterrichtet, wird wenige Schüler haben, wenn überhaupt.

ausser er macht das so geschickt, dass die leute das selbst nicht bemerken

Armin
06-08-2015, 10:40
ausser er macht das so geschickt, dass die leute das selbst nicht bemerken

... oder sie gehören zu den 90 % die ihr Können/Wissen gar nicht austesten wollen. ;)

Salaad
06-08-2015, 10:47
Nicht unbedingt. Prüfungslehrgänge können auch der Vorbereitung dienen, also gar nicht die Prüfung selbst sein. Da kommen dann auch Leute, die erst später ihre Prüfung machen wollen. Die Prüfung ist immer eine andere Leistung, als einen Lehrgang abzuhalten.
...

Hallo,

in der Regel ist es so gestaltet, dass ein Lehrgang abgehalten wird (Teilnahme kostenpflichtig) und auf diesem Lehrgang sind Prüfungen möglich. Möchte ich eine Prüfung ablegen, muss ich das extra bezahlen. (Beispiel für eine Schülergradprüfung.)
Der Lehrer ist gleichzeitig der Prüfer. sein Aufwand (Anwesenheit/Arbeitszeit) wird somit mehrfach vergütet.
Sieht ein System Graduierungen vor, die durch eine Prüfung erlangt werden müssen (wie z.B. in der EWTO), sollten die Prüfungsgebühren den Aufwand des Prüfers abdecken.

Ganz speziell zur EWTO gefragt.
Wofür zahle ich die Prüfungsgebühr? Welcher Aufwand wird dadurch vergütet?



...
Laufzettel sind eher eine Art Checkheft, auf dem gelistet ist, was der Schüler intensiv trainiert hat und bei wem. Dies stellt sicher, dass nichts ausgelassen wird und macht den Schüler auch ein wenig unabhängig von der eigenen Schule, da er so auch auf Lehrgängen sich seine Themen "sammeln" kann, die er zu trainieren hat und über dieses CHeckheft buch führt.
..

Das sollte ein Laufzettel sein. In der Praxis (z.B. EWTO) kostet ein "Laufzettel" zum 1.HG derzeit 500 € .
Wofür bezahle ich 500 €? Welcher Aufwand wird dadurch vergütet?

Es wäre schön wenn eine Antwort auf diese Fragen auf einer offiziellen EWTO oder EWTO-Schul-Website (oder bei Organisationen/Schulen die genauso arbeiten) ersichtlich wäre.
Kann man beliebig fortsetzen.
Wofür zahle ich z.B. einen Mitgliedsbeitrag an eine Dachorganisation wenn ich gleichzeitig Mitglied in einer Schule dieser Dachorganisation bin?


Ein Frage von mir zum Thema.
Ist es problemlos möglich seinen z.B. 1.HG in der EEWTO oder der IWTA NAS als 1.Techniker anerkennen zu lassen?

Gruß

Salaad

Dindsda
19-08-2015, 17:33
Dass ich eine Jahresgebühr an den Dachverband zahle, wenn ich in einer entsprechend organisierten Schule bin, finde ich ok.
Immerhin muss die Infrastruktur des Verbandes finanziert werden.
Das ist in den meisten Sportarten auch so: Ich bin Mitglied beim örtlichen Fußballverein und gleichzeitig beim DFB.

Dass ich eine Prüfung nur auf einem Lehrgang ablegen kann, ist meinetwegen auch ok.
Allerdings gehe ich davon aus, dass der/die Lehrgangsleiter ohnehin mit mir trainieren, bzw. mich korrigieren. In diesem Rahmen lässt sich doch sicher feststellen, ob ich meine Programminhalte kann.
Habe noch nie erlebt, dass ein Prüfling (zumindest im Schülerbereich) auf Lehrgängen anders behandelt wurden als Nicht-Prüflinge.
Wozu dann die Mehrkosten?

Ganz übel finde ich, wenn der eigene Lehrer prüft (wohlmöglich noch einen Lehrgang dafür abhält) und von dem Schüler, den er jede Woche in den Fingern hat eine Prüfungsgebühr verlangt.


Zum eigentlichen Thema:
Eigentlich ist es Logisch dass, je weiter ein System vom Ursprünglichen (erst gelernten) entfernt ist, desto unwahrscheinlicher die Anerkennung der Graduierungen ist.
Wenn natürlich ein Schulleiter mit einer Vielzahl an Schülern im Gepäck wechselt, könnte das möglicherweise anders aussehen :rolleyes:

Kyra
19-08-2015, 21:01
Ganz übel finde ich, wenn der eigene Lehrer prüft (wohlmöglich noch einen Lehrgang dafür abhält) und von dem Schüler, den er jede Woche in den Fingern hat eine Prüfungsgebühr verlangt.
Na das kann Lehrer doch ganz leicht umgehen:
Er nimmt halt seine Schüler nicht jede Woche an die Hand, sondern läßt das seine Ausbilder erledigen. So bleibt der Prüfungslehrgang etwas Besonderes ;)

Außerdem erhält die Prüfungsgebühr oft der Dachverband...- deshalb ist die zusätzliche Lehrgangsgebühr berechtigt, denn der Lehrgangsausrichter muss ja auch leben... :rolleyes:



Zum eigentlichen Thema:
Eigentlich ist es Logisch dass, je weiter ein System vom Ursprünglichen (erst gelernten) entfernt ist, desto unwahrscheinlicher die Anerkennung der Graduierungen ist.

Prinzipiell ja.
Es wird schwierig, wenn das Ziel der Schule Programmbeherrschung heißt und nicht Beherrschung des Kampfkunstsystemes (oder gar Steigerung der Selbstverteidigungsfähigkeit).
Richtig kompliziert wird es, wenn die Programme nur wenig zur Beherrschung des Kampfkunstsystemes beitragen.

Ma Shao-De
24-08-2015, 17:42
Ab und an kommt es vor, dass jemand von einer anderen Schule bei uns anfängt. Da handhabe ich das so, dass er mir mal Zeigt bis wohin er bereits gelernt hat. Da setze ich dann an und arbeite mit ihm die Grundlagen wie sie bei uns sind durch.
Jemand der mal bei einer xy Yong Chun Schule bis und mit 2ter Form gelernt hat wird unseren Schulstoff innert kürze intus haben. Er muss dann nicht nochmals durch alle Prüfungen durch sondern er setzt dann auf dem Level der angehende 3. Form an. Bei uns sind es eh sehr wenig Prüfungen und daher nicht sehr schwierig zum adaptieren.

...

Jadetiger
25-08-2015, 13:49
Wie man an meinem Profil sieht, bin ich kein *ing*ung-Lehrer, aber wenn ich mir die Situation aus der Lehrersicht vorstelle, fänd ich folgende Vorgehensweise im ehesten sinnvoll:

Der Wechselnde beginnt auf dem untersten Level. Wenn er sich gut anstelt, weil er schon viele Vorkenntnisse hat, kann er schneller die Prüfungen machen als echte Anfänger.

Zwischen den verschiedenen *ing*ung-Richtungen gibt es heute ja wesentliche Unterschiede in Ausführung und Verständnis der Bewegungen. Wer wechselt sollte sich im Klaren darüber sein, dass es keine universelle Interpretation der Techniken gibt, und dass er sich an den neuen Stil anpassen muss.
Aus meiner Erfahrung ist die Umerziehung von Schüler schwieriger und aufwändiger, als Neulingen die Techniken korrekt beizubringen.

DirkGently
25-08-2015, 14:37
also bei uns sind kaum zwei leute mit demselben stilhintergrund, geschweige denn derselben wing chun schule. aber abgesehen davon dass wir keine graduierungen vergeben, müssen wir da auch niemanden umerziehen. denn entweder man kann etwas oder man kann es noch nicht. wenn man es schon kann is gut. wenn man es noch nicht kann, wird es beigebracht.

wirklich schlecht oder falsch antrainierte sachen legen die leute sehr schnell von selbst ab. sowas bemerkt man ja schnell wenn man erst mal frei trainieren darf. wenn ich leuten etwas mühsam eintrainieren muss, und dies sogar noch schlechter geht, als bei einem anfänger, muss ich mir überlegen, ob das so gut sein kann, was ich dem schüler da reinwürge. weil wenn es nicht leicht geht, nicht einmal in der trainingssituation, dann ist es im kampf wahrscheinlich sowieso nutzlos.

ich weiß schon, viele werkeln an irgendwelchen details rum. der bong muss so, der winkel muss anders, der druck muss sich anders anfühlen, die haltung, der winkel im knie.....

mit dem ganzen detaildreck könnt ihr einpacken. entweder ihr wisst wie eine technik funktioniert, dann habt ihr es nicht nötig sie an irgendwelchen details aufzuhängen, sondern könnt sie mit einem satz und einem beispiel so weit erklären, dass der schüler es selbst optimieren kann. oder ihr betet nur irgendwelche detailanweisungen nach, die zu 99% sowieso nicht allgemeingültig sind.

mir ist nicht klar, wie ich selbst so viele jahre auf den sch.... reinfallen konnte. klar sind die details wichtig, aber nur die wichtigen details. und nützlich sind diese nur im zusammenhang.

wenn das ziel des lehrers ein ehrliches ist, nämlich den schüler so schnell wie möglich auf das eigene niveau zu bringen und vielleicht weiter, dann braucht der keine graduierungen für seine schüler, dann braucht er allerdings auch keine schüler, die das für graduierungen machen. und dann wird er einen wechselnden schüler nicht nochmal mit einer komplett neuen schicht kopfgeburten eindecken müssen, um sicherzustellen dass er sich jetzt dem neuen wfbwfing tchszxchzung entsprechend konform bewegt, sondern er wird dem schüler im freien training (chi sau wie auch sparring) seine schwächen identifizieren und mit ihm gemeinsam an diesen arbeiten.

und weil sicher jemand damit kommen wird: welche version einer form die schüler machen ist bei uns relativ egal, denn die leute sind in dem stadium wo sie zu uns kommen meist schon auf einem niveau, wo man nicht nochmal von vorne mit den basic formen beginnt.

die oft übermäßig betonten unterschiede zwischen den wing chun stilen sind oft den individuellen attributen und vorlieben der jeweiligen frontrunner geschuldet. in wirklichkeit muss jeder einige details des wing chun für sich selbst anpassen. auch das gehört den schülern gezeigt. dann brauch ich auch keine "umerziehungslager" einrichten....

Also wir passen nicht die Leute dem Stil an, sondern umgekehrt. Alles andere wäre meiner Meinung nach ganz schön ineffizient. remember: labels are for cans, not for people!