Mit 22 (Student) in Kamfkunst einsteigen? Möglichkeiten? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Mit 22 (Student) in Kamfkunst einsteigen? Möglichkeiten?



Tista
06-08-2015, 14:42
Hallo liebe Community,

ich habe mich in meinem Leben noch nie gekloppt und bin dem ganzen immer mit Worten aus dem Weg gehen können. Leider wurde ich dennoch letztes Wochenende nach dem Feiern zusammengeschlagen von bis jetzt nicht identifizierten .. Individuen. Mir gehts soweit gut , ich habe auch keine Batmanmäßigen Rachegedanken - mir wurde nur klar, wie hilflos ich in der Situation war - und das würde ich gerne in der Zukunft vermeiden.

Zu mir: 22. Student. Als Kerl mit 1.68 ziemlich klein und eher normal gebaut. Soweit untrainiert und könnte wirklich wesentlich fitter sein :D Aber nicht großartig übergewichtig o.ä.

Entsprechend suche ich jetzt eine Kampfkunst, die sich für die realistische Selbstverteidigung eignet und keine großartigen körperlichen Grundvoraussetzungen hat (Aber man kann sich ja natürlich langsam steigern :))... und es sollte bezahlbar sein.


- Wo wohnst du (Heimatort / bevorzugter Trainingsort) und welche KK/KS werden in deiner Gegend angeboten / kannst du für ein regelmäßiges Training sinnvoll erreichen?


58706 Menden. Ich hab 2 Km in von meiner Wohnung aus 2 Wing Tsun Schulen (eine liegt in der Innenstadt, die andere genau 2KM in die andere Richtung).

Ebenfalls in der Nähe, aber etwas weiter entfernt sind:
-Kyeok Too Ki
- Kick Tai Boxing
- Teakwondo
- Ju Jutsu
- Judi
- (Kendo - was ja aber allerdings denke ich mal rausfällt :D)
- Boxen
Eventuell noch ein paar Andere, aber das sind die, die ich bis jetzt gefunden habe.

- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
Hauptziel


- Wie wichtig ist dir Wettkampf?
Das ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Kann, muss aber nicht - zumal ich mit meinem Alter und der fehlenden Erfahrung da denke ich sowieso deplaziert wäre.

- Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
Schon wichtig. Ne permanent aggressive Stimmung beim Training wäre nichts für mich.

- Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
Egal, Hauptsache effektiv

- Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
Kann - muss nicht

- Scheust du dich vor Körperkontakt?
Solange alle gewaschen sind - nein :D

- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
Ich bin wie gesagt nicht sonderlich fit, habe aber, außer nen etwas schwachen Kreislauf, keine relevanten, gesundheitlichen Einschränkungen

- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Blaue Flecken stören mich nicht großartig.

Ich bin für jede Art von Tipps sehr dankbar :)

Gast
06-08-2015, 15:26
zumal ich mit meinem Alter und der fehlenden Erfahrung da denke ich sowieso deplaziert wäre.

Habe erst mi 25 mit WKen gestartet. 22 ist also kein Alter das abzuschreiben.

Sonst würde ich was empfehlen wo eher VK und sehr körperlich trainiert wird wenn es um SV geht. Mit viel Sparring.
Boxen und Thaiboxen können da eine sehr gute Adresse.
Soll der Stil vielschichtiger sein vl. was anderes. Man sollte aber immer den Realitätsbezug im Training abchecken.

Hille
06-08-2015, 16:27
Wulffstraße 15, 58706 Menden
Philipp Bayer hat dort seine VT-Schule
Probetraining würde ich dort auf jeden Fall mal machen.

Ippo!
06-08-2015, 17:49
Thai Boxen

Tista
06-08-2015, 18:07
Wulffstraße 15, 58706 Menden
Philipp Bayer hat dort seine VT-Schule
Probetraining würde ich dort auf jeden Fall mal machen.

Da hab ich schonmal ne Mail hingeschickt und in der nächsten Zeit auch mal zum Probetraining gehen. Bin nur noch etwas Misstrauisch, weil man im Netz ja immer liest, wie überteuert das ganze sein soll...

chi abuser
06-08-2015, 18:31
Sonst würde ich was empfehlen wo eher VK und sehr körperlich trainiert wird wenn es um SV geht. Mit viel Sparring.
Boxen und Thaiboxen können da eine sehr gute Adresse.

+1

Vollkontakt + großer Sparringsanteil sind imo die zwei Faktoren wenn du lernen willst dich wirklich zu verteidigen. Die Probleme mit der Geldbörse kenne ich als Langzeitstudent auch ^^ Boxclubs laufen oft als eingetragene Vereine, daher ist die Mitgliedschaft dort am erschwinglichsten. Und ordentliches Boxen ist auch das erste was ich lernen würde um mich zu verteidigen.

Chondropython
06-08-2015, 20:54
Aus deiner Liste würde ich zu
- Kick Tai Boxing
- Ju Jutsu
- Judo
- Boxen
raten!

Was dir letzten Endes davon liegt musst du selbst herausfinden! Ich würde wohl das Thaiboxen mit Judo kombinieren! Da bist du für alles gewappnet!

Ich kenne Weltklasse Wettkämpfer die mit 30 eingestiegen sind! (BJJ)
Also dafür bist du definitiv nicht zu alt! Aber eins nach dem anderen!

Eistee
06-08-2015, 22:26
Leider wurde ich dennoch letztes Wochenende nach dem Feiern zusammengeschlagen von bis jetzt nicht identifizierten .. Individuen. Mir gehts soweit gut , ich habe auch keine Batmanmäßigen Rachegedanken - mir wurde nur klar, wie hilflos ich in der Situation war - und das würde ich gerne in der Zukunft vermeiden.
Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Motivation ist, eine KK zu lernen. Die würde Dir vielleicht eine nur trügerische Sicherheit geben, so daß Du Dich dann in einer SV-Situation anders verhalten würdest, was aber nicht von Vorteil sein muß. Gegen mehrere Angreifer hat man auch mit einer KK nicht unbedingt eine Chance.
Ich würde zuerst zu "Weglaufen" und "Mit dem Handy die Polizei (110) rufen" raten. Zusätzlich kann man Pfefferspray und Trillerpfeife bei sich führen.
Eine KK lernen, muß man dafür also nicht unbedingt. Ein kurzer SV-Kurs würde vielleicht auch genügen.

Zu mir: 22. Student. Als Kerl mit 1.68 ziemlich klein und eher normal gebaut. Soweit untrainiert und könnte wirklich wesentlich fitter sein :D Aber nicht großartig übergewichtig o.ä.
Judo vielleicht, weil man bei größeren Gegnern deren Kraft gegen sie einsetzt.
Oder was mit Treten: Kung-Fu, Karate, Kickboxen, Taekwondo; alles möglich.
Aber wie gesagt am besten nicht aus dieser Motivation heraus, dafür wäre das auch ein zu langer Weg.

FoXoo
07-08-2015, 09:15
Anfangen kannst du mit allem, dein Alter, vollkommen egal, selbst wenn du 30 Jahre älter wärst könntest du mit Kampfsport beginnen.

Ganz Wichtig zu wissen, zu Anfang waren alle schlecht, man entwickelt sich.
Außerdem wichtig, es dauert, bis man die Techniken absolut beherrscht, entwickelt aber sehr flott ein gesundes Selbstbewusstsein!

Ich hoffe, dass du schnell einen schönen und spaßigen Kampfsport für dich findest.

Ich selber kann Karate sehr empfehlen, auch wenn auf meinem Stil gern etwas rumgehackt wird, aber nützlich ist letztlich jede Art und da denn auch jeder Stil ;)

VIel Spaß beim Ausprobieren

Ben345
07-08-2015, 10:26
Mit deinem Alter anzufangen ist natürlich kein Problem.

Du solltest dir nur wirklich überlegen, ob du auch wirklich "Lust" dazu hast, eine/n Kampfkunst/sport regelmäßig zu trainieren. Was du erlebt hast sollte wie gesagt nicht der einzige Grund sein, damit anzufangen.

Am Besten wäre meiner Meinung nach etwas mit Vollkontakt, also Boxen, Muay Thai, evtl. Kickboxen, Kyokushin etc.

Das sind alles Sachen, wo du eine gewisse Grundfitness und Härte entwickelst. Nur ist das nicht für jeden etwas. Es gibt Leute, für die Vollkontakt einfach nichts ist, das müsstest du erstmal bei Probetrainings herausfinden.

Außerdem solltest du dir bewusst sein, dass du auch mit Kamfsporterfahrung Probleme haben wirst, dich gegen gewaltbereite Menschen in Gruppen durchzusetzen. Besonders wenn man dann auch noch kleiner ist.

Tista
07-08-2015, 10:30
Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Motivation ist, eine KK zu lernen. Die würde Dir vielleicht eine nur trügerische Sicherheit geben, so daß Du Dich dann in einer SV-Situation anders verhalten würdest, was aber nicht von Vorteil sein muß. Gegen mehrere Angreifer hat man auch mit einer KK nicht unbedingt eine Chance.
Ich würde zuerst zu "Weglaufen" und "Mit dem Handy die Polizei (110) rufen" raten. Zusätzlich kann man Pfefferspray und Trillerpfeife bei sich führen.
Eine KK lernen, muß man dafür also nicht unbedingt. Ein kurzer SV-Kurs würde vielleicht auch genügen.

Judo vielleicht, weil man bei größeren Gegnern deren Kraft gegen sie einsetzt.
Oder was mit Treten: Kung-Fu, Karate, Kickboxen, Taekwondo; alles möglich.
Aber wie gesagt am besten nicht aus dieser Motivation heraus, dafür wäre das auch ein zu langer Weg.


Ich danke dir für deine Antwort und verstehe deine Sicht vollkommen.
Natürlich zeige ich auch so Interesse an der Sache und meine Motivation ist wie gesagt nicht, jemand eine reinzuhauen. Wenn es mir möglich ist, eine Situation zu deeskalieren, in dem ich wegrenne/denen gebe was sie wollen (Portmanee...) dann tu ich das auch. Aber es gibt halt leider auch mal Momente, wo das nicht geht. Hätte ich mich letztens aus dem Würgegriff zu befreien gewusst, hätte ich wegrennen können :D Das ist der Punkt. Kämpfen lernen ums nicht zu müssen.

Desweiteren fasziniert mich die ganze Thematik schon ne Weile. Ich hab früher mit 12 ein wenig Judo und mit 15 ein wenig Karate ausprobiert - aber musste da aus gesundheitlichen Gründen wegen kaputter Knie abbrechen.

Ich hatte eh dringend vor, mal wieder etwas Sport zu machen. Und da trifft sich das ganze doch :)

Tista
07-08-2015, 10:34
Ich mach jetzt mal für die nächste Woche Ving - Tsun Probetraining klar. Auch wenns hier ja nen grauenhaften Ruf hat, find ich das ganze ziemlich interessant. Außerdem hab ich rausgefunden, dass nen alter Kollege von mir beim Thai Boxen ist. Den quatsch ich was das angeht auch mal hin :D

Ich denke, ich werde einfach mal versuchen, alles mitzunehmen, also möglichst überall einfach mal nen Probetraining zu machen. Vielleicht ergibt sich ja was :)

Filzstift
07-08-2015, 17:36
muss nochmal thaiboxen und boxen unterschreiben. boxen ist oft schön billig (in deutschland, anderswo haben das die boxclubs wohl nicht mitbekommen ;) ), vergleichsweise übersichtlich was das gesamtkonzept angeht und fitter wird man da auch. wenns mit treten sein soll thaiboxen.

Eistee
08-08-2015, 00:38
Ich mach jetzt mal für die nächste Woche Ving - Tsun Probetraining klar.
Halte ich für 'ne gute Wahl: Es ist in Deiner Nähe, taugt im Prinzip für Selbstverteidigung, und hat zwar Tritte, aber nicht so hohe, und auch insgesamt ist die Belastung für die Knie usw. (soweit ich weiß) nicht so hoch wie bei Kung-Fu, Karate, usw.. Kann sein, daß Du da richtig bist.

marasmusmeisterin
08-08-2015, 10:24
Wenns dir ernsthaft um schnelle Erfolge geht, rate ich zum Boxen.

(off topic: was man da manchmal so im Ring sieht, gerade im Amateurbereich, hätte zwar auf der Straße wohl kaum Chancen, aber kräftig zuhauen lernt man ja auch dabei).

Gast
08-08-2015, 13:13
(off topic: was man da manchmal so im Ring sieht, gerade im Amateurbereich, hätte zwar auf der Straße wohl kaum Chancen, aber kräftig zuhauen lernt man ja auch dabei).
Warum?? Sind die Jungs auf der Straße immer alle so gut ausgebildet?

amasbaal
08-08-2015, 15:18
Judo vielleicht, weil man bei größeren Gegnern deren Kraft gegen sie einsetzt.

aus welcher antiken mottenkiste hast du denn das ausgekramt? :ups:
denk mal nach: kann es wirklich sein, dass man im sport-judo gewichtsklassen hat, weil es unfair wäre, einen schwereren gegen einen leichteren antreten zu lassen, da der leichtere im vorteil wäre? :rolleyes:

du nutzt nicht die kraft des anderen, sondern dessen bewegungsrichtung & positionierung. und was, wenn der schwerere stabil steht? da nutzt du, was DU zu bieten hast, um den gleichgewichtsbruch zu erzeugen, halt ohne dessen mithilfe.
immer wieder lustig und als mythos auch in aussagen über viele andere kks vorhanden: größere kraft und mehr gewicht des anderen, als dessen nachteil darzustellen. mann, mann, mann....
edit: die einzigen, die eher weniger probleme mit einem schwereren gegner haben, sind wohl wir aus den fma... (solange es um die bewaffneten bereiche der stile geht und der gegner kraftbedingt nicht auch entsprechend schwerere und größere klingen- oder schlagwaffen führt).
bist du klein und leicht, nutze eine (improvisierte) waffe, die du anzuwenden gelernt hast... (und wenn es ein pfefferspray ist. danach dann umboxen oder so).
ganz ohne gewähr, weil es MEINE wahl wäre, würde ich aus der liste des te empfehlen:
muay thai & judo
boxen & judo
vt

ein fma verein wird ohnehin nicht in der nähe sein. sv-hybride sind da wohl auch nicht zu finden.
sonst hätte ich mich für
fma & boxen
oder
sv-hybrid (zb. krav maga oder eben ähnliches) & muay thai
oder
sv-hybrid & fma
entschieden.

amasbaal
08-08-2015, 15:20
Warum?? Sind die Jungs auf der Straße immer alle so gut ausgebildet?

nee, die sind als erfahrene straßenjungs, die wissen, dass muckis und masse in vielen bereichen, die auf "der straße" relevant sind, entscheidende respektfaktoren sind, wohl besser gebaut, als die dürren amateurhansel :)

Syron
08-08-2015, 15:30
aus welcher antiken mottenkiste hast du denn das ausgekramt? :ups:
denk mal nach: kann es wirklich sein, dass man im sport-judo gewichtsklassen hat, weil es unfair wäre, einen schwereren gegen einen leichteren antreten zu lassen, da der leichtere im vorteil wäre? :rolleyes:
Ich muss dabei immer an ein Randori denken, das ich mit einem 2m Menschen gehabt hatte: Als ich am Boden an seinen Arm wollte, hatte er mich am Hosenbein und am Kragen gepackt und eben woanders abgelegt ;)

Standrandori mit dem macht auch Spaß. Man fühlt sich wie Superman. Du weißt schon - als könnte man fliegen.

:D

(Dazu sei noch angemerkt, daß ich da aber auch noch ein Anfänger bin und mich so ziemlich jeder unterbuttern kann ^^
Und ja, ich trainiere wirklich gerne mit dem, weil es Spaß macht. Denn ich darf immer wieder etwas spielen und rumprobieren).

amasbaal
08-08-2015, 15:41
ich hab mal einen mma-kämpfer mit 2,10m und gefühlten 150kg im training gehabt.
wollte beim fußfegen sein gewicht gegen ihn nutzen (;)). dumm war nur, dass es eine "statische" situation war und auf dem fuß sein gewicht lastete und er einfach nicht genug zu "positionieren" war, um sein gleichgewicht und die gewichtsverteilung zu manipulieren. der bewegte sich keinen zentimeter. da reichte bei ihm wohl die normale körperspannung und die masse... fand ich erst gar nicht lustig, da ich ja der trainer war. er hat drüber gelacht und es mir nicht angekreidet. sein kommentar: "was hast du denn anderes erwartet?".
war ja vorauszusehen. ihm vorher kräftig in die klöten zu treten ging ja nicht im training... :)
mal davon abgesehen, dass er hackfleisch aus mir gemacht hätte, wenn ich sowas probiert hätte.
100+X kg gegen 70kg und beide trainiert (was werfen und werfen-verhindern angeht zudem in seinem fall 10000 x besser trainiert als ich)... da hilft keine kk-mythologie. übrigens auch nicht der "dann muss man treten" mythos. in dem fall kassiert der vielleicht einen tritt, der ihn nur äußerst unwahrscheinlich ausknockt (auch ne massefrage), schließt die distanz und ... wenn treten dann einfach und sehr tief. dafür braucht man aber keine spezielle "tretende" kk.
kampfkunst und kampfsport helfen in der sv und erhöhen die CHANCEN, sind aber keine zaubermittel.
das haben viele scheinbar noch nicht realisiert.

Eistee
09-08-2015, 16:03
aus welcher antiken mottenkiste hast du denn das ausgekramt? :ups:
denk mal nach: kann es wirklich sein, dass man im sport-judo gewichtsklassen hat, weil es unfair wäre, einen schwereren gegen einen leichteren antreten zu lassen, da der leichtere im vorteil wäre? :rolleyes:

du nutzt nicht die kraft des anderen, sondern dessen bewegungsrichtung & positionierung.
Also, meine Judo-Erfahrungen sind schon "antik", nämlich '80er-Jahre.
Aber ob man nun sagt, man nutze die Kraft des anderen oder ob man sagt, man nutze die Bewegungsrichtung und Positionierung des anderen, das macht ja nun keinen großen Unterschied. Man nutzt den Impuls, den der andere durch den Einsatz seiner Kraft hat.
Ich hab' das damals auch mal erlebt, als ich mal ein Randori mit der Vereinsbesten hatte. Ich war wesentlich größer und schwerer, aber sie eben eine viel bessere Judo-Kämpferin. Man kann dann auch richtig spüren, wie die eigene Kraft plötzlich eine eigenartige Richtungsänderung erfährt und sich gegen einen richtet. Das fühlt sich auch "sanft" an, ist aber sehr wirksam, das ist dann ein Moment, indem man spürt, warum Judo der "sanfte Weg" heißt.
Ein-/zweimal konnte ich das damals auch bei Rangeleien mit Freunden schaffen, die immer sagten, Judo tauge doch nichts. Das waren kurze Momente, wo ich sie auch mal beeindrucken konnte.
Ob Gewichtsklassen im Sport-Judo ein Gegenargument sein können, wage ich auch zu bezweifeln. Jede Kampfkunst wird in ein Korsett gepresst, wenn sportliche Wettkämpfe veranstaltet werden sollen, für die sie ursprünglich gar nicht gedacht war. Vielleicht wären die Ergebnisse auch ganz interessant und unerwartet, wenn man die Gewichtsklassen mal weglassen würde.

Ich muss dabei immer an ein Randori denken, das ich mit einem 2m Menschen gehabt hatte: Als ich am Boden an seinen Arm wollte, hatte er mich am Hosenbein und am Kragen gepackt und eben woanders abgelegt

Standrandori mit dem macht auch Spaß. Man fühlt sich wie Superman. Du weißt schon - als könnte man fliegen.
Tja, weißt Du, da muß ich Dir sagen, das liegt daran, daß Du noch nicht gut genug Judo kannst. Ein Judo-Meister kann auch mit Leuten mit solcher Statur umgehen, im Gegenteil, ihre Größe und Kraft werden zu seinem Vorteil. Ungefähr so (http://www.youtube.com/watch?v=9izkSVCXbjU#t=79). :p

Syron
09-08-2015, 16:46
Tja, weißt Du, da muß ich Dir sagen, das liegt daran, daß Du noch nicht gut genug Judo kannst. Ein Judo-Meister kann auch mit Leuten mit solcher Statur umgehen, im Gegenteil, ihre Größe und Kraft werden zu seinem Vorteil. Ungefähr so (http://www.youtube.com/watch?v=9izkSVCXbjU#t=79). :p
Der Vergleich hinkt aber.
Der Größenunterschied mag hinkommen, aber weder er noch ich sind so gut "gepolstert" :p ;)

Ben345
09-08-2015, 19:11
@eistee

Leider sieht es in der Realität wirklich so aus, dass Masse einem einen enormen Vorteil verschafft (natürlich nicht, wenn es nur Fett ist, manchmal aber auch dann).

Da hilft dann auch die Budoromantik nichts, Kampfkunst macht aus einem Zahnstocher leider keinen Killer. Was meinst du, warum alle Kampfsportler (auch Judoka) Kraftraining betreiben? Und warum dann überhaupt Männer und Frauen trennen, dann können die Frauen ja bei den Männern mitmachen.

Kleine Gewichtsunterschiede kann man mit Technik ausgleichen, alles andere ist unrealistisch.

Tista
09-08-2015, 20:13
... und schon hab ich unbewusst nen Glaubenskrieg ausgelöst :biglaugh:

Ich möchte ja auch kein "Killer" werden. Da ich Student bin und jeden Tag pendel wird die Teilnahme an 2 verschiedenen KK/KSs wohl sowohl aus finanzieller als auch aus zeitlicher Sicht nicht hinhauen. Bin da leider stark von den Zeiten abhängig.
Da würde TA Wing Tsun bei mir in der Innenstadt sehr gut hinhauen, da das Training da 2x die Woche von 20 - ~22 Uhr ist... und ist dazu 10 Minuten von meiner Wohnung entfernt.

Preislich tut sich generell irgendwie recht wenig. Abgesehen vom Judo und regulärem Boxen kostet alles um die ~35€ monatlich. Ist grade so die Schmerzgrenze, die ich hab. Ich versuche nebenbei noch irgendwie in der Freizeit etwas Krafttraining zu machen - ist nur die Frage, wie man das ohne Fitnessstudio gebühren extra oben drauf zu bezahlen realisieren kann :D
Geht von Zuhause aus glaube ich schlecht. Naja. Erstmal steht Donnerstag das Probetraining an :)

Lars´n Roll
09-08-2015, 21:12
Da würde TA Wing Tsun bei mir in der Innenstadt sehr gut hinhauen, da das Training da 2x die Woche von 20 - ~22 Uhr ist... und ist dazu 10 Minuten von meiner Wohnung entfernt.

Würde ich von abraten. Bequemlichkeit hin oder her. Rausgeworfenes Geld, gerade für Leute die etwas schmächtiger und nicht gerade eh schon ein wenig "Schlägertyp" sind, meiner Ansicht nach.



Preislich tut sich generell irgendwie recht wenig. Abgesehen vom Judo und regulärem Boxen kostet alles um die ~35€ monatlich.

Die zwei günstigsten KK sind aber auch mit die empfehlenswertesten. Geh zum Boxen. Das wäre mein Rat. Falls Du Spaß an KK findest und es Dir auf die Dauer zu langweilig werden sollte, "nur" mit den Fäusten zu kämpfen, kriegst Du da auch schon mal ne Basis, die man in alle brauchbaren KK einbringen kann.


Ich versuche nebenbei noch irgendwie in der Freizeit etwas Krafttraining zu machen - ist nur die Frage, wie man das ohne Fitnessstudio gebühren extra oben drauf zu bezahlen realisieren kann :D

Beim Boxen wird man auch schon gut fit. Ansonsten machen auch Körpergewichtsübungen schon mal gut was aus. Grad wenn Du bisher nicht so viel Sport machst, wird Dich das ne ganze Weile gut auslasten.

Tiju
14-08-2015, 07:17
Hallo Tista, was amasbaal gesagt hat, kann ich nur voll und ganz unterschreiben. Als eher schwächerer Mensch ist man bei körperlichen Auseinandersetzungen nun mal im Nachteil. Ich bin z.B. ein Spargeltyp im Fastrentenalter, der gegen einen jungen Muskelmenschen wenig Licht sehen würde. Es besteht außerdem die Gefahr, dass Straßenschläger bereits über eine gewisse Kampferfahrung (damit meine ich kein Sparring) verfügen. Sie haben außerdem den Schalter für Gewalt im Kopf schon umgelegt. Man hat als schwächlicher, theoretisierender und evtl. sogar noch friedliebender Kopfmensch also einige gravierende Probleme zu meistern.

Wie kam es denn zu der Schlägerei? Wäre sie im Vorfeld nicht doch zu verhindern gewesen, durch Deeskalation oder sonstwie? Es lohnt sich, der Konfliktvermeidung erhebliche Energie zu widmen. Ich würde mir eine defensive Grundhaltung zulegen und meine Antennen für Situationen und Orte, in und an denen Gewalt leicht entstehen kann, schärfen. Aufmerksamkeit ist das wichtigste. Nimmt man das ernst, erscheint man "normalen" Menschen allerdings oft als paranoider Trottel. ;)

Kommt es zur Gewalt, halte ich die geistige Einstellung für wichtig. Wie stehst du zur Gewalt? Wie siehst du den Kampf und deinen Gegner? Hier kann man nur teilweise etwas trainieren, oft sind das generelle Grundeinstellungen. Ich habe da z.B. so eine Art "Defensivideologie". Ich versuche in meinem Leben keinem zu schaden und allen irgendwie gerecht zu werden. Ich würde niemals jemanden aktiv angehen. Wenn ich merke, dass das jemand anders sieht und mich angreifen will, werde ich ziemlich wütend.

Zum Schluß, Folgendes habe ich mal auf einem Gerät eingraviert gelesen:
Don't be afraid of any man whatever is his size
When danger threatens, count on me and I will equalize.
Such dir was, was die Chancen bei der Abwehr etwas verbessert.