Vollständige Version anzeigen : Studie zu Tritten gegen den Kopf
concrete jungle
11-08-2015, 09:49
Interessanter Artikel:
Härteres Vorgehen gegen Kopftritte - Nachrichtenticker Wissenschaft - Mittelbayerische (http://www.mittelbayerische.de/wissen/nachrichtenticker/haerteres-vorgehen-gegen-kopftritte-21982-art947188.html)
Habe auch den Eindruck, das die Heftigkeit der Gewalttaten zunimmt, die Hemmungen abnehmen...
Meint Ihr, ein generelles Vorgehen wegen eines Tötungsdelikts schreckt da generalpräventiv ab?
amasbaal
11-08-2015, 10:33
ne, schreckt leider nicht ab.
gedanken macht man sich eher hinterher, wenn es zu spät ist. kennt man doch selber (auf der "guten" seite stehend natürlich).
außerdem: schreckt die todesstrafe mörder ab, zu morden? eher nicht - siehe usa, wo derzeit ein enormer anstieg der ohnehin zahlreichen morde mit schusswaffen zu verzeichnen ist. keiner der "experten" dort versteht, wieso das so ist. solche "entwicklungen" sind doch meist unabhängig von rechtlichen rahmenbedingungen.
Willi von der Heide
11-08-2015, 10:46
außerdem: schreckt die todesstrafe mörder ab, zu morden? eher nicht - siehe usa, wo derzeit ein enormer anstieg der ohnehin zahlreichen morde mit schusswaffen zu verzeichnen ist. keiner der "experten" dort versteht, wieso das so ist. solche "entwicklungen" sind doch meist unabhängig von rechtlichen rahmenbedingungen.
Genauso sieht es aus ! Die Todesstrafe schreckt keinen Täter ab. Gemordet wird trotzdem weiterhin.
Zum " Kopftreten ":
Da hatte ich mal ein Thema eröffnet:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/medizinische-folgen-angriffen-159891/
Ich finde das einfach nur widerlich und menschenverachtend. Dieses Phänomen ist ja noch relativ jung und existiert erst seit ein paar Jahren. Die Verrohung in Teilen der Gesellschaft - oben wie unten - schreitet wohl zügig voran ... :(
brandenburger
11-08-2015, 10:47
die verrohung in teilen der gesellschaft - oben wie unten - schreitet wohl zügig voran ... :(
kein zweifel
AlphaFight
11-08-2015, 11:20
Gilt das nur für Soccer- und Stampf-Kicks gegen einen am Boden Liegenden? Oder würden Highkicks in einer 1-gegen-1-Situation ebenso geahndet werden?
Abstauber
11-08-2015, 11:26
Dazu kann ich nur wiederholen, Grappling gehört nicht auf der Straße, sondern in den Ring. Vom Boden so schnell wie möglich aufstehen, sonst riskiert man genau das, dass man von Dritten getreten wird.
schreckt die todesstrafe mörder ab, zu morden?
die Rückfallquote liegt bei 0%
Halte ich für einen guten Weg. Außerdem geht mir dieses ganze "härtere Strafe bringt nix"-Blabla auf die Nerven. Natürlich gibt es Fälle, wo es nichts bringt, weil jemand z.B. total austickt. Andererseits gibt es ja auch immer noch die, die erst mutig sind, wenn einer am Boden liegt und die dann nochmal richtig mit dem Kopf Fußball spielen wollen...In solchen Fällen z.B. wird eine härtere Strafe bzw. das härtere Vorgehen schon was bringen, wenn (!) diese den Typen bekannt ist, also eine entsprechende Publicity muss schon vorhanden sein...sollte aber dank unserer MEdienwelt kein Problem sein. Somit glaube ich schon, dass eine generalpräventive Wirkung erzielt wird.
Außerdem bringt es auch dem Opfer bzw. seinen Angehörigen zumindest die Genugtuung, dass der Täter nicht nur seine 20 Sozialstunden abarbeitet. Das ist zwar nicht präventiv, aber Prävention ist auch nicht alles im Strafrecht.
Und für alle die, die gleich wieder mit dem Beispiel "Todesstrafe bringt auch nix" (= hat keine abschreckende Wirkung) ankommen: Hier geht es nicht um die Todesstrafe + Keine Studie dazu konnte mich jemals von der Richtigkeit dieser Aussage überzeugen, da sie leider alle viel zu stark vereinfachen bzw. andere methodischen Fehler begehen. (Moralisch halte ich sie für problematisch, aber die Abschreckungsfunktino ist halt ein anderes Thema)
Solche Taten sind "Affekthandlungen" und somit nicht verhinderbar. Solche Leute überlegen ja nicht "Ok. Ich trat noch zwei mal drauf und dann ist genug", die agieren einfach. DAS sie überhaupt treten, hat eigentlich damit zu tun, dass es wieder und wieder durch die Medien (Achtung Wortwitz!) GETRETEN wird. Das gab es schon in "Uhrwerk Orange". Das macht es natürlich nicht besser, kann aber als Erklärung herhalten. Außerdem "lernen" die Kids der Straße, dass man "ein harter Hund" ist, wenn man solch fiese Sachen macht. Daher findet es Einzug in die Handlungsabfolge. :rolleyes:
Leider zu einfach:
die sehen es in den Medien - und äffen es nach
bevor der Mist überall zu sehen war - kannte es fast keiner und fast
keiner hat es somit gemacht
Wie auch die "Cowboy-Schwinger" uns Doofies zeigt was passiert weil
ohne das Ausholen ja keiner den Schlag sehen würde :D
( und alle holen weit weit aus :D )
Dazu kann ich nur wiederholen, Grappling gehört nicht auf der Straße, sondern in den Ring. Vom Boden so schnell wie möglich aufstehen, sonst riskiert man genau das, dass man von Dritten getreten wird.
Zum tausendsten Mal: Grappling ist nicht nur Bodenkampf sondern auch Clinchen und Werfen. MMn ist es erheblich einfacher jemanden per Osotogari in den Asphalt zu hämmern, während man selbst stehen bleibt, anstatt denjenigen KO zu schlagen.
amasbaal
11-08-2015, 13:50
die Rückfallquote liegt bei 0%
und? was hat das mit der ausgangsaussage zu tun?
ein potentieller (!) mörder, lässt sich nicht vom mord abschrecken. die aussage hat gar nichts mit deiner zu tun. tote können keine mörder sein/werden - logisch. hier geht es aber darum, dass die aussicht auf den juristisch verordneten tod nicht davor abschreckt, erst zum mörder zu WERDEN. :rolleyes:
edit: dass auch auf liegende eingedroschen und eingetreten wird, ist doch keine neumodische erfindung. ich habe nur das gefühl, dass man heute enthemmter zutritt und nicht, aus einem "natürlichen" reflex heraus, zum kopf eher "gebremster" tritt - wenn überhaupt. außerdem scheint mir früher bei regungslosigkeit eher schluss gewesen zu sein, als heute.
aber das sind alles spekulationen, da ich kein notorischer headkicker bin und mit solchen nichts zu tun habe (so weit ich weiß) und da ich keine vergleichbaren statistiken habe.
Schnueffler
11-08-2015, 14:05
Dazu kann ich nur wiederholen, Grappling gehört nicht auf der Straße, sondern in den Ring. Vom Boden so schnell wie möglich aufstehen, sonst riskiert man genau das, dass man von Dritten getreten wird.
Und vergiß nicht die ganzen Scherben, HIV Nadeln, Kot usw.
Und vergiß nicht die ganzen Scherben, HIV Nadeln, Kot usw.
Lava?
Noch mal generell zum Thema, das "früher alles besser war" bzw. das Jugendgewalt immer schlimmer wird ist wohl eher ein subjektives Gefühl.
An realen Zahlen lässt es sich zumindest nicht festmachen, keine seriöse Erhebung/Auswertung kommt zu so einem Schluss.
Was aber zugenommen hat sind die Anzeigebereitschaft sowie die schiere mediale Präsenz. Hinzu kommen auch noch die Bilder der diversens Überwachungskameras die es in dieser Menge/Qualität früher eben auch nicht gab.
brandenburger
11-08-2015, 14:17
Grappling gehört nicht auf der Straße.
Hallo Abstauber, bitte nächstes mal sportlich orientierter Bodenkampf schreiben, dann ist es aus meiner Sicht i. O.
brandenburger
11-08-2015, 14:41
keiner der "experten" dort versteht, wieso das so ist. solche "entwicklungen" sind doch meist unabhängig von rechtlichen rahmenbedingungen.
Also in diesem Zusammenhang "enormer anstieg morde" munkelt man in internet, dass es eine Hashtag #100Days100Nights Ansage (http://www.lessentiel.lu/de/news/panorama/story/24637160) gibt.
Hier mal mainstream: http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/7071228/kuendigen-gangs-hier-einen-massenmord-an-.html
Schon krank
Solche Taten sind "Affekthandlungen" und somit nicht verhinderbar. Solche Leute überlegen ja nicht "Ok. Ich trat noch zwei mal drauf und dann ist genug", die agieren einfach...
Das ist falsch, manche SChlägereien sind zwar auch Affekthandlungen, aber es gibt eben auch viele, bei denen nicht im Affekt gehandelt wird, sondern z.B. sich planmäßig einer rausgesucht wird, den man dann zusammenfallen lässt. Und der "Affekt" wird leider auch zu oft einfach als Ausrede verwendet..."Ich wusste nicht, was ich tat...blablabla"
Das ist falsch, manche SChlägereien sind zwar auch Affekthandlungen, aber es gibt eben auch viele, bei denen nicht im Affekt gehandelt wird, sondern z.B. sich planmäßig einer rausgesucht wird, den man dann zusammenfallen lässt. Und der "Affekt" wird leider auch zu oft einfach als Ausrede verwendet..."Ich wusste nicht, was ich tat...blablabla"
Das soll auf keinen Fall eine Entschuldigung für solche taten sein.
Aggressionen wirken sich auf die psychischen emotionalen und physiologischen Vorgänge im menschlichen Körper aus und führen dann eben zu ungünstigen Situationen.
Dieses Problem wird auch in der Arbeit mit aggressiven Menschen aufgegriffen, wobei diese hierbei diese Vorgänge verstehen, sowie erkennen sollen um sie Vermeiden zu können.
Natürlich gibt es hier auch geplante bzw teilweise geplante Handlungen, aber ganz sooo durchgeplant sind die meisten nicht.
Willi von der Heide
11-08-2015, 17:22
Solche Taten sind "Affekthandlungen" und somit nicht verhinderbar. Solche Leute überlegen ja nicht "Ok. Ich trat noch zwei mal drauf und dann ist genug", die agieren einfach. DAS sie überhaupt treten, hat eigentlich damit zu tun, dass es wieder und wieder durch die Medien (Achtung Wortwitz!) GETRETEN wird. Das gab es schon in "Uhrwerk Orange". Das macht es natürlich nicht besser, kann aber als Erklärung herhalten. Außerdem "lernen" die Kids der Straße, dass man "ein harter Hund" ist, wenn man solch fiese Sachen macht. Daher findet es Einzug in die Handlungsabfolge. :rolleyes:
Viel beunruhigender finde ich dann die Tatsache der Gruppendynamik die noch häufig dazu kommt.
Einer aus der Gruppe wird dann " abgestellt " um die Szenerie zu filmen und dann kommt - nicht immer - noch das erniedrigende Ritual des Urinierens auf das Opfer.
In den letzten Jahren gab es auch einige Fälle, wo selbst das nicht gereicht hat. Nachträglich hat man dann noch versucht dem Opfer die Kehle aufzuschneiden. Wo soll das bloß enden ?
Viel beunruhigender finde ich dann die Tatsache der Gruppendynamik die noch häufig dazu kommt.
Gruppendynamik ist ein Hund.
Willi von der Heide
11-08-2015, 17:30
Gruppendynamik ist ein Hund.
Und nicht selten wird aus dem Schwächsten der Gruppe ein Angstbeißer ... der zieht dann sein Taschenmesser und sticht dem Opfer noch ins Bein.
" Weil es da ja nicht so gefährlich ist ! " heißt es dann im Gerichtssaal.
Wenn der Richter dann von versuchtem oder sogar vollendeten Totschlag redet, gibt es jedesmal lange Gesichter.
Mr.Fister
11-08-2015, 17:42
Meint Ihr, ein generelles Vorgehen wegen eines Tötungsdelikts schreckt da generalpräventiv ab?
als interessanten blick über den tellerrand empfehle ich in diesem zusammenhang mal eine google suche zur sog. one punch problematik in diversen australischen bundesstaaten und wie dort damit umgegangen wird...
kleiner überblick für suchfaule, es gibt ggf. aber deutlich mehr zu finden:
Mash up - 'One Punch' Laws in Australia - Rule of Law Institute of Australia (http://www.ruleoflaw.org.au/mash-one-punch-laws-australia/)
concrete jungle
12-08-2015, 09:01
Sehr interessant,
die knallen den Tätern da teilweise für eine KV mit Todesfolge 8 Jahre Mininmum - Strafe ohne die Möglichkeit vorgezogener Bewährung rein,
Strafmaß min 8-25 Jahre, fast schon wie in den Südstaaten der USA !
Das ist wohl eine Reaktion auf Happy Slapping und ähnlichen Mist (so taucht der Begriff
,,Cowards Punch " auf, für mich sehr passend!)
http://www.abc.net.au/news/2014-01-21/one-punch-laws-to-tackle-sydney-alcohol-fuelled-violence/5210740
Wenn die so auf diese gesellschaftliche Veränderung reagieren (übrigens auch mit massiven Aufklärungskampagnen, was ein einziger Schlag so anrichten kann):
http://www.nsw.gov.au/onepunch
http://opck.qhvsg.org.au/resources/
finde ich das besser als den Kopf in den Sand zu stecken und weiter Bewährungsstrafen zu verteilen... bei uns geht nur die bayrische Justiz so ab!
finde ich das besser als den Kopf in den Sand zu stecken und weiter Bewährungsstrafen zu verteilen... bei uns geht nur die bayrische Justiz so ab!
Ich weiß ja nicht was du unter Kopf in den Sand stecken verstehst, denke aber nicht, dass das aktiv betrieben wird ;)
Justizbericht: Strenge Strafe bringt raschen Rückfall - KURIER.at (http://kurier.at/chronik/oesterreich/justizbericht-strenge-strafe-bringt-raschen-rueckfall/85.550.729)
Strengere Strafen bringen generalpräventiv meist relativ wenig. Das war jedenfalls die herrschende Meinung in der Kriminologie, als ich den Krams studiert habe. Vielleicht hat sich die Lage ja geändert seit damals.
Ansonsten muß man das je nach Delikt und Art und Maß der Verschärfung genauer betrachten. Wenn Steuerbetrug oder Trunkenheitsfahrten mit dem Tode bestraft würden, wäre wahrscheinlich schon eine Auswirkung auf die Fallzahlen zu beobachten. Bei dem Eintreten auf den Kopf hilfloser Opfer glaube ich aber an keine Wirkung härterer Strafen.
Mit der Abschreckung ist das so eine Sache. Kriminelle planen oft die Zukunft nur rudimentär. Es gab Zeiten, wo die IRA als eine Art Schattenpolizei kleinere Drogendelikte in Nordirland "bestraft" hat. Beim ersten Mal ein Schuß ins Knie war eine Strafe. Und so weiter. Besonders abschreckend hat das angeblich nicht gewirkt, obwohl die Folgen für die Täter schon recht krass waren.
Was die USA angeht, kann man eine abschreckende Wirkung harter Strafen oder der Todesstrafe kaum feststellen. Dafür sitzt dort ein sehr großer Teil der Bevölkerung im Knast. Etwas mehr soziales Engagement des Staates wäre vielleicht hilfreicher zur Kriminalitätsbekämpfung. Man kann natürlich jede Studie wegen methodischer Fehler anfechten, aber es gibt doch reichlich Untersuchungen, die die geringe Wirkung der Todesstrafe zeigen. Was wirkt und was zum Rückgang bestimmter Gewaltdelikte geführt hat, ist die großzügige Vergabe von Waffentragscheinen seit den 1990ern.
Als Beispiel in Deutschland kann man mal die Gefährliche Körperverletzung nehmen, § 224 StGB. Bis glaub ich 1998 war der normale Strafrahmen 3 Monate bis 5 Jahre (damals noch § 223a StGB), danach dann 6 Monate bis 10 Jahre. An der (steigenden) Kurve dieses Delikts kann ich keinen Schlenker nach unten wegen der härteren Straffolgen feststellen. Man kann natürlich immer sagen, ohne Strafverschärfung wäre der Anstieg noch gravierender ausgefallen. :)
Das ist falsch, manche SChlägereien sind zwar auch Affekthandlungen, aber es gibt eben auch viele, bei denen nicht im Affekt gehandelt wird, sondern z.B. sich planmäßig einer rausgesucht wird, den man dann zusammenfallen lässt. Und der "Affekt" wird leider auch zu oft einfach als Ausrede verwendet..."Ich wusste nicht, was ich tat...blablabla"
Ah,ok. Wusste ich nicht. Dann haben die ganzen Psychologen in ihren Büchern, Artikeln, Studien nur Mist geschrieben haben. Schade, für das rausgeworfene Geld. :mad:
Naja. Man lernt nie aus.
Ich bin gerne Dumm bitte schenk sie mir :)
Quickkick
12-08-2015, 21:49
Justizbericht: Strenge Strafe bringt raschen Rückfall - KURIER.at (http://kurier.at/chronik/oesterreich/justizbericht-strenge-strafe-bringt-raschen-rueckfall/85.550.729)
Ich kenne die Studie nicht, und es kann sein, dass ich den Machern jetzt Unrecht tute oder etwas unterstelle, was nicht zutrifft. Insofern sind das jetzt nur Gedanken, ohne die Konzeption der Untersuchung exakt zu kennen.
ABER:
Mit Statistiken ist das bekanntlich so eine Sache...
Wenn bspw. lediglich eine mathematische Korrelation zwischen Höhe/ Dauer der Haftstrafe und Rückfallwahrscheinlichkeit gemessen wird, dann kann man hier mMn keinen inhaltlichen/ kausalen Zusammenhang unterstellen oder herauslesen.
DAS wäre zu einfach gedacht!
Jemand der zu einer höheren/ hohen Haftstrafe verurteilt wurde, hat ja evtl. auch ne schwerere, verwerflichere Straftat i.S.v. Heimtücke, Brutalität, Beweggründen,... begangen als jemand, der zu einer weniger strengen Haftstrafe verurteilt wurde. Er hat also schon vorher weniger Hemmungen und mehr kriminelle Energie bewiesen.
Und dann ist es eben sehr fragwürdig, ob die Haftstrafe an dieser grundsätzlichen Persönlichkeitsdisposition etwas ändert.
Dann ist aber auch nicht sicher, ob ein milderes, oder - wie in dem Artikel vorgeschlagen - ein kombiniertes Urteil oder ein außergerichtlicher Tatausgleich o.ä. wirklich die Rückfallwahrscheinlichkeit verringert hätte.
Gleich rechts daneben:
Justizbericht 2014: In Wien wird drei Mal eher eingesperrt als in Innsbruck - KURIER.at (http://kurier.at/chronik/oesterreich/justizbericht-2014-in-wien-wird-drei-mal-eher-eingesperrt-als-in-innsbruck/141.462.961)
brandenburger
12-08-2015, 21:57
Aus dem Bauch heraus, glaube ich für mich, das solchen Dinge oft, "Verbrechen aus Hass (https://de.wikipedia.org/wiki/Hate_crime)" sind.
+++
Hier kommt ja oft das Medienargument.
+++
In welchen Film gibt es solche "Kopftreterszenen"? Ernsthaft
american history x
Mr.Fister
12-08-2015, 22:20
In welchen Film gibt es solche "Kopftretterszenen"? Ernsthaft
american history x
sofern du die berühmte "beiss in den bordstein"-szene meinen solltest: das war kein konventionelles kopftreten dort, dafür gibt es sogar einen eigenen fachbegriff, nennt sich curbing.
brandenburger
12-08-2015, 22:27
sofern du die berühmte "beiss in den bordstein"-szene meinen solltest: das war kein konventionelles kopftreten dort, dafür gibt es sogar einen eigenen fachbegriff, nennt sich curbing.
ok ^^
Dann frag ich mal nach Filmen, mit "kopftreterszenen" im erweiterten sinne ;)
concrete jungle
13-08-2015, 09:33
Paar Szenen:
,,Drive" - im Fahrstuhl
,,Goodfellas"- an der Bar mit Robert de Niro und Joe Pesci
...und aus Wikipedia:
Randsteinbeißen
Randsteinbeißen (englisch Curb stomping, Curbjob), ugs. Bordsteinfressen, Bordsteinkick oder auch Bordsteinbreaker, beschreibt eine Gewalttat, bei der das Opfer mit seinem Mund bzw. seinen Zähnen an einer festen Stelle – meist einem Bordstein – fixiert und in den Nacken getreten wird. Die Folge ist oft ein Genickbruch und damit der Tod des Opfers.
Am 12. Juli 2002 wurde der 16-jährige Marinus Schöberl von jugendlichen Neonazis in einem Schweinestall im brandenburgischen Potzlow durch einen solchen Tritt – in diesem Fall an einem Schweinetrog – schwer verletzt und anschließend ermordet. Die Täter gaben später an, den Film American History X zu kennen, und die zuständige Richterin vermutete, dass sie durch die Darstellung dieser Gewalttat in diesem Film zu ihrem Verbrechen motiviert wurden.[1] Die drei Täter erhielten Strafen von 15 Jahren Haft für den Erwachsenen, acht Jahre und sechs Monate für einen der Minderjährigen und zwei Jahre Jugendhaft auf Bewährung für den dritten Täter, wobei diese Strafe 2004 jedoch rückwirkend in eine dreijährige Gefängnisstrafe umgewandelt wurde.
Darstellung in Film und Fernsehen:
Eine solche Tat wurde 1998 in American History X erstmals in einem Film gezeigt. Die explizite Darstellung der Tat führte nach Veröffentlichung des Films zu einer kontroversen Diskussion über diese Gewaltdarstellung.
Die Ermordung von Marinus Schöberl wurde 2006 unter der Regie von Andres Veiel in Der Kick filmisch verarbeitet.
Auch weitere Filme und Serien stellen das Randsteinbeißen in Schlüsselszenen filmisch dar.
American History X (1998)
Oi!Warning (2000)
Kombat Sechzehn (2005)
Der Kick (2006)
tempestas
13-08-2015, 09:46
Lava?
Noch mal generell zum Thema, das "früher alles besser war" bzw. das Jugendgewalt immer schlimmer wird ist wohl eher ein subjektives Gefühl.
An realen Zahlen lässt es sich zumindest nicht festmachen, keine seriöse Erhebung/Auswertung kommt zu so einem Schluss.
Was aber zugenommen hat sind die Anzeigebereitschaft sowie die schiere mediale Präsenz. Hinzu kommen auch noch die Bilder der diversens Überwachungskameras die es in dieser Menge/Qualität früher eben auch nicht gab.
Als Zwischeneinwurf:
Als "Koryphäe" gilt hierzulande m.E. Prof. Pfeiffer; dieser ist es auch, der uns regelmäßig wissen lässt, dass ja alles nicht so schlimm sei. Zu dessen Studien, deren Vorgehensweise und Analysegegenstand sowie den daraus sich wahrscheinlich ergebenden Verzerrungen zum Positiven gibt es zumindest ein paar interessante (und m.W. nie öffentlich diskutierte) Anmerkungen in Kirsten Heisigs Buch "Das Ende der Geduld".
Wenn man etwas hinterfragen muss, dann sind es Auswertungen der Polizei, denn gerade dort wird m.W. doch durchaus massiv politisch Einfluss genommen darauf, was wie erfasst werden kann und darf. Bereits hier beginnt ja schon die massive Verzerrung der Ergebnisse.
Am 12. Juli 2002 wurde der 16-jährige Marinus Schöberl von jugendlichen Neonazis in einem Schweinestall im brandenburgischen Potzlow durch einen solchen Tritt – in diesem Fall an einem Schweinetrog – schwer verletzt und anschließend ermordet.
Der Haupttäter erhielt 8 Jahre und 6 Monate Jugendstrafe. Sein erwachsener Bruder, bei dem die Reststrafe aus einem früheren Überfall auf einen Afrikaner hinzugezogen wurde, erhielt 15 Jahre Freiheitsstrafe wegen versuchten Mordes. Für beide Verurteilten wirkten sich ihre Alkoholisierung und ein niedriger Intelligenzquotient von etwa 55 strafmildernd aus.
IQ von 55 und besoffen
Die kommen wahrscheinlich auch durch Tom und Jerry auf blöde Ideen
Als "Koryphäe" gilt hierzulande m.E. Prof. Pfeiffer; dieser ist es auch, der uns regelmäßig wissen lässt, dass ja alles nicht so schlimm sei. Zu dessen Studien, deren Vorgehensweise und Analysegegenstand sowie den daraus sich wahrscheinlich ergebenden Verzerrungen zum Positiven gibt es zumindest ein paar interessante (und m.W. nie öffentlich diskutierte) Anmerkungen in Kirsten Heisigs Buch "Das Ende der Geduld".
.
Danke für den Tipp
brandenburger
13-08-2015, 11:51
Paar Szenen:
,,Drive" - im Fahrstuhl
,,Goodfellas"- an der Bar mit Robert de Niro und Joe Pesci
American History X (1998)
Oi!Warning (2000)
Kombat Sechzehn (2005)
Der Kick (2006)
************
Vorab. Bedankt.
Fühle mich in meiner Meinung bestärkt. Verbrechen aus Hass.
Oi!Warning (2000)
Kombat Sechzehn (2005)
Der Kick (2006)
sind mir jetzt nicht bekannt. Was ja erstmal nichts heißt.
brandenburger
13-08-2015, 11:56
Wenn man etwas hinterfragen muss, dann sind es Auswertungen der Polizei, denn gerade dort wird m.W. doch durchaus massiv politisch Einfluss genommen darauf, was wie erfasst werden kann und darf. Bereits hier beginnt ja schon die massive Verzerrung der Ergebnisse.
Zum Thema Verzerrung aktuell aus 2015 in Brandenburg
google: brandenburg kriminalstatistik manipulier (http://www.rbb-online.de/klartext/archiv/20150415_2215/brandenburger_kriminalitaetsstatistik.html)t
Der user KM Münster schrieb, ich meine im die Welt wird friedlicher Faden,
dass so um die 2005 Jahre eine neue Zählweise bei der Erfassung von Straftaten durch die Polizei eingeführt wurde.
Als "Koryphäe" gilt hierzulande m.E. Prof. Pfeiffer; Der der auch auf die Gefahr durch die bösen Killerspielspieler aufmerksam gemacht hat?
tempestas
13-08-2015, 12:10
Jup.
:rolleyes::o
"Zitat von amasbaal
- siehe usa, wo derzeit ein enormer anstieg der ohnehin zahlreichen morde mit schusswaffen zu verzeichnen ist. keiner der "experten" dort versteht, wieso das so ist. solche "entwicklungen" sind doch meist unabhängig von rechtlichen rahmenbedingungen. Zitat Ende"
das is satire ? ja ?
das muss satire sein....... :ups:
man hört nämlich wirklich in letzter zeit in allen medien von diesen "besonderen" fällen in den usa.....
gruss1789 ;)
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, worüber ihr redet. Es gib keinen Anstieg von Tötungsdelikten durch Schußwaffen in den USA in den letzten Jahren. Hier mal die Zahlen von 2009 bis 2013 nach verwendeten Waffen: https://www.fbi.gov/about-us/cjis/ucr/crime-in-the-u.s/2013/crime-in-the-u.s.-2013/offenses-known-to-law-enforcement/expanded-homicide/expanded_homicide_data_table_8_murder_victims_by_w eapon_2009-2013.xls
Es gab einen starken Anstieg der Kriminalität ab Mitte der 1960er Jahre bis in die 1990er, ab dann eine annähernd gleichbleibende bis leicht sinkende Zahl.
Was unsere Medien über US-Polizeigewalt berichten, kann man sämtlichst in die Tonne treten. Außer dümmlichen Vorurteilen wird da nichts bedient. Wenn man z.B. den Tod von M. Brown in Ferguson anschaut, der den Fokus auf "Weißer Polizist erschießt unbewaffneten schwarzen Jugendlichen" lenkte, sieht man nichts anderes als einen gerechtfertigten Schußwaffengebrauch eines Polizisten gegen einen Angreifer. Jedes Jahr werden ca. 5 Polizisten in den USA von (vorher) unbewaffneten Leuten erschossen, die ihnen die Waffe abgenommen haben. Es besteht hohe Wahrscheinlichkeit, dass Brown das auch wollte, aber Pech dabei hatte.
Der zuständigen Jury war das schnell klar, dem politischen und journalistischen Bereich aber nicht. Paßt nicht in die Ideologie gewisser Kräfte. Man wirft dann gerne gerechtfertigten Schußwaffengebrauch mit unberechtigtem, den es ja dokumentiert auch gibt, zusammen.
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