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Vollständige Version anzeigen : Chinareise 2015 Erfahrungsbericht



AkushonWasi
12-08-2015, 16:59
Moin alle zusammen!
Dieses Jahr ist es also so weit! Ich fliege für gut 3 Wochen nach China um mit einer Trainingsgruppe aus Deutschland und dem chinesischem Meister Cheng Lijun an den Wurzeln zu trainieren (neben Sightseeing ;) ). Die Reise begann am 4.8. und wird am 25.8. zu Ende gehen. In diesem Thread möchte ich für mich und andere Interessenten meine Erfahrungen und Gedanken niederschreiben.
Falls das hier unangebracht ist, gerne sagen!

1. Die Tage in Beijing
Unsere erste Station war die Hauptstadt Beijing. Hier kamen wir leicht übermüdet am Mittag des 4.8. im Hotel an. An diesem Tag holten wir uns nur noch kurz erste Eindrücke der Stadt, aber das war's auch schon. Für den nächsten Tag brauchten wir etwas mehr Kraft, denn es ging zur Chinesischen Mauer. Trotz dem wir recht früh losgefahren sind, war es überfüllt und sehr heiß. Das Klima schlaucht doch ganz schön! Nach 2-3 h auf der Mauer waren wir "aufgewärmt" um eine spontane Vorführung in einer Pagode für interessierte Chinesen zu geben. Am späten Nachmittag gab es noch eine Trainingseinheit im Park des Himmelstempels. Wir übten ein wenig Tuishou, Ringen und Jibengong für eine moderne Form, da ein Schüler Interesse gezeigt hat. Die haben wir bisher, aber glücklicherweise (noch) nicht gelernt, da Cheng selber kein großer Freund vom modernen Wushu ist.
Da wir den nächsten Tag in der verbotenen Stadt und einem Park dahinter gut 9 h unterwegs waren gab es leider kein Training. Schade! Den Tag darauf kamen dann noch 2 seiner sehr guten Taiji-Schüler aus Deutschland an. Besonders einer hat mich mit seinem Können beeindruckt, und das obwohl er erst gut 3 Jahre dabei ist. Leider auch heute kein Training, dafür aber den nächsten Morgen um 6. In einem kleinem "Park" in der Nähe des Hotels trainierten wir ZZ und Formen.

2. Wuzhi (erster Teil)
Den selben Tag ging es für uns auch noch mit dem Schnellzug nach Wuzhi, der Heimat Meister Chengs. Wir wurden von seiner Familie groß mit einem Essen empfangen. Zu dieser gehörten auch einige Könner des Kung Fu. U.a. :Sein Bruder, ein Polizist und Leiter einer Kampfkunstschule und sein Cousin und Kungfu-Bruder gar der Präsident des Verbands für traditionelles Chen-Taiji (ein Schüler von CXW). Den nächsten Morgen verbrachten wir wieder mit Training im Park. Dieses Mal ein paar Basics vom Taiji. Gleichzeitig lernten wir einen Meister der 4. Generation vom Wu-Taiji kennen (der einzige Wuzhis). Sehr freundlicher Mensch, mit sehr guten Skills, die er uns in einer Demonstration bewiesen hat. Das führte dazu, dass immer mehr der anwesenden ihr Können demonstrierten. Besonders ein Polizist hat eine äußerst interessante Form vorgeführt, die mir als Bagua vorgestellt wurde, ich aber das Gefühl habe mich verhört zu haben, da es vollkommen ohne Kreislaufen auskam (bin aber alles andere als ein Experte im Bagua). Es wirkte äußerst kraftvoll, explosiv und effektiv! Leider ist er kurz darauf schon gegangen. Wir durften natürlich auch kurz unser Können demonstrieren. Die Atmosphäre scheint geholfen zu haben, mein Bruder und ich konnten die Form so gut wie lange nicht mehr laufen!
Am selben Tag ging es auch noch nach Shaolin, was nicht weit weg von Wuzhi ist. Ich empfand es als überraschend unspektakulär, da man alles irgendwoher schon kannte. Die ein oder andere interessante Anekdote konnten wir Cheng dennoch entziehen, da er ja 5 Jahre im Kloster lebte. Eine Show haben wir uns natürlich auch angesehen. Es war eine typische akrobatisch geprägte Massenabfertigung. Ich sollte dann nochmal kurz auf die Bühne, um gegen 2 Kontrahenten eine Art Formenwettbewerb machen. Heißt: 3 freiwillige aus dem Publikum lassen sich von den "Meistern" einen kurzen Teil der Form vorlaufen und müssen ihn imitieren. Per Publikumsentscheid wird dann der Gewinner ausgelost. Meine Kontrahenten hatten keine Vorbildung, so hatte ich leichtes Spiel mich gegen sie durchzusetzen, auch wenn der Formenläufer, als er merkte, dass ich mitkomme, ein wenig angezogen hat. Gewinn: eine DVD. Juhu! Anschließend ging es für uns noch nach Dengfeng. Hier wollten wir erstmal Waffen shoppen gehen, essen gehen und eine Schule eines befreundeten Meisters besuchen. Bei der Gelegenheit wurde mir auch plötzlich spontan von einem Gymnasialdirektor, der von mir und meiner Person angetan war, ein qualitativ sehr hochwertiger Säbel geschenkt (jetzt kann ich mich endlich von meinem Wellblechteil verabschieden :D ). Merkwürdig und ich wusste auch gar nicht richtig wie mir geschieht, aber so läuft das wohl in China. Eigentlich sollten wir noch einen Shaolinmönch und Freund von Meister Cheng besuchen und eine Lektion von ihm erhalten (ich glaube sein Name war SH Yilu oder so, er betreibt die größte Schule in Dengfeng), doch leider war er nicht in der Stadt. Das Internat haben wir trotzdem besichtigt. Nach der ein oder anderen Berichterstattung stehe ich diesen Schulen ja etwas kritisch gegenüber, aber es war schon eindrucksvoll. Zu guter letzt besuchten wir noch eine 2. Show, die um einiges genialer war, als die erste. Hier wurden mithilfe von traditioneller, sphärischer Zenmusik ein hochwertiges Schauspiel choreographiert. Wirklich empfehlenswert!
Den nächsten Tag haben wir die Schule von Meister Chengs Bruder besucht. Da er wohl Polizist ist, geht er lediglich der leitenden Funktion nach und nicht der des Unterrichtens. Dafür waren Trainer im Alter von höchstens Anfang 20 eingesetzt, die drillartig Choreographien und modernes Wushu unterrichten. Wir durften auch ein wenig beim Training mitmachen. Spätestens jetzt bin ich mir hundert prozentig sicher, dass modernes Wushu nichts für mich ist. Ich teile da die Meinung mit Cheng, der meint, dass das moderne zu verschnörkelt ist und lediglich den optischen Ansprüchen gerecht wird. Nach einer Massage am Nachmittag wurden wir plötzlich überrascht, dass wir abends eine Show geben sollen. Ein wenig überraschend und hektisch organisiert, da wir alle eher unvorbereitet waren. Am Abend fanden wir uns plötzlich in einem recht schäbigen Hof mit Bühne und Drillständen an den Seiten wieder. Es sollte eine Neueröffnung gefeiert werden und wir bekämen ein Essen spendiert, wenn wir die Show halten. Letztendlich stellte sich heraus, dass das von einem der größten Mafiosis der Stadt organisiert wurde und wir vor dutzenden Mafiosis unser Können zeigen sollten. Komisches Gefühl, aber unsere Show kam sehr gut an! Bis Cheng auf Drängen des Chefs doch auch mal ein wenig was zeigen sollte, da er seine Fähigkeiten kannte (normalerweise, meinte er im Nachhinein, tut er dies nicht in Wuzhi). Er lies sich darauf ein unvorbereitet und auf einer schlechten Bühne das typische Taiji-Drücken gegen mehrere zu machen. Es fanden sich schnell mehrere rauflustige, angetrunkene Mafiosis, die kein freundschaftliches miteinander wollten, sondern Meister Cheng bloßstellen und von der Bühne werfen/drücken. Im Endeffekt waren sie es, die von der Bühne flogen und Cheng lediglich ein zerrissenes Shirt als Andenken erhielt. Um weiteren Auseinandersetzungen zu entgehen wollte er, dass wir schnellstmöglich die Veranstaltung verlassen.

3. Xi'an
Den darauf folgenden Tag fuhren wir mit dem Zug nach Xi'an. Eigentlich Ziel war nur die Terrakotaarmee, doch wollten wir auch so die Stadt etwas kennenlernen. Heute waren wir nun die Armee besichtigen. Am Morgen noch gingen wir in den Park, wo ich das erste Mal mich intensiver mit Taiji auseinandergesetzt habe. Ich glaube, ich werde es mir auch weiterhin noch etwas genauer anschauen, da es sich gut anfühlt und sicherlich vereinbar ist.

So und morgen geht es dann auch schon wieder weiter ins Wudanggebirge, wo wir ausschließlich trainieren wollen. Mal schauen, wie es wird :)

Kensei
12-08-2015, 17:03
Viel Spass!

War auch 10 Tage in China dieses Jahr, u.a. Beijing und Xi'an. War echt 'ne Erfahrung! :)

karate_Fan
12-08-2015, 17:05
Danke, das du deine Eindrücke mit uns teilst. Wünsche dir für die restlichen Tage noch viel Spaß beim Training und Sightseeing.

ps: China steht auch ganz oben auf meiner To Go Liste aber nur als Tourist. Traniere ja keine CMA und kann daher ja schlecht eine Trainingsreise machen.

Klaus
12-08-2015, 19:02
Prima, danke für den Bericht, und immer her damit. :)

AkushonWasi
13-08-2015, 02:35
Viel Spass!

War auch 10 Tage in China dieses Jahr, u.a. Beijing und Xi'an. War echt 'ne Erfahrung! :)

Das ist es garantiert! Muss man mal gesehen haben :)

AkushonWasi
13-08-2015, 02:38
Danke, das du deine Eindrücke mit uns teilst. Wünsche dir für die restlichen Tage noch viel Spaß beim Training und Sightseeing.

ps: China steht auch ganz oben auf meiner To Go Liste aber nur als Tourist. Traniere ja keine CMA und kann daher ja schlecht eine Trainingsreise machen.

Vielen dank!
Immer machen! Ist zwar nicht unbedingt billig, aber die Erfahrung ist es immer wert. Ordentliches Training ohne Kontakte wird sicherlich schwierig zu finden sein, aber man weiß ja nie ;)

AkushonWasi
13-08-2015, 02:39
Prima, danke für den Bericht, und immer her damit. :)

Ich gebe mein bestes :cool::D

Kensei
13-08-2015, 07:17
Das ist es garantiert! Muss man mal gesehen haben :)

Sieh' dich auf jedenfall im Straßenverkehr vor, solltest du motorisiert oder mit dem Rad unterwegs sein. Echt Wahnsinn was auf chinesischen Straßen so abgeht... :ups:
Die haben aber andererseits ein effektives System der Unfallprävention, es zahlen immer alle am Unfall Beteiligten schonmal eine Pauschalstrafe, egal wer Schuld hat. ;)

Klaus
13-08-2015, 09:49
Wenn Du wieder zuhause bist, leg' mal den Säbel auf ne Küchenwaage, und bestimme den Balance-Punkt. Das wird vom Griffende aus gemessen, bevor das Parierelement anfängt, also vom Ende des Rings aus der meist vor diesem Element auf dem Griffholz steckt. Nicht auf der Klingenseite.

Wenn das bei einem schweren Säbel (>900g) zwischen 11 (absolute Untergrenze) und 15cm sind ist alles paletti, wenn das mehr als 16 sind wurde das Design mehr auf die Möglichkeit gelegt, dass auch Bratpfannen damit Schnittübungen hinbekommen. Damit tut man sich keinen Gefallen, ausser man hätte aussergewöhnlich starke Hände. Ich hatte mal einen schönen in China gekauft, der lag bei 1200g und 17cm, das konnte man über längere Zeit nicht mehr bewältigen. Nach dem Runterschleifen waren es 14,5 und 900g, also in dem Bereich in dem Originale gelegen haben, und er war prima. Den hat jetzt PapaTom (gibt's Dich noch ?).

karate_Fan
13-08-2015, 10:00
Vielen dank!
Immer machen! Ist zwar nicht unbedingt billig, aber die Erfahrung ist es immer wert. Ordentliches Training ohne Kontakte wird sicherlich schwierig zu finden sein, aber man weiß ja nie ;)

Ja das es die Erfahrung Wert ist kann ich mir gut vorstellen.

Was das Training betrifft, da denke ich, das ohne Connections überhaupt nichts geht. Ist vielleicht möglich eine Touristenschule zu finden, aber das man jemanden findet der einen kurzfristig in richtige authentische CMA einweist, ist so gut wie unmöglich, oder zumindest sehr sehr sehr schwer..

Könnte mich aber auch irren, habe mich mit dem Thema nicht wirklich beschäftigt, nur hin und wieder was darüber lesen.

Habe nie wirklich ernsthaft darüber nachgedacht. Wollte und will natürlich immer nur als reiner Tourist in das Reich der Mitte reisen. .

VerloreneSeeleWushu1
14-08-2015, 22:37
Da hier schon mal jemand in Beijing war habe ich eine Frage.
Ich habe zwar schon mal gefragt aber gibt keine antwort im anderen Thread,
Kennt einer ne Schule in Peking wo ich Traditionelles lernen kann.
Ich habe nur die Milun School gefunden. Nächtes Jahre will ich für ca.3 wochen nach Peking. Im Hotel wohnen und dann morgens zum Training evt auch Nachmittags. Was mich Interessiert: Tanglang stile egal welcher. Chuojiao.
Choujiaofantzi(hab ich gefunden in der Milunschool). Xingyi.
Gibts hier ein Paar China Freaks?

marasmusmeisterin
15-08-2015, 10:15
Zen-Musik?

Klaus
15-08-2015, 13:06
Peking ist ne Hauptstadt mit explodierender Wirtschaft und gigantischem Smog-Problem, die aktiv gewachsene Strukturen (Hutongs) zerstört. Da "traditionelle Lehrer" zu finden wird schwierig.

Wenn Dich Chuojiao interessiert, würde ich versuchen Kontakt mit den Typen in dem Dorf zu bekommen, und da für die 3 Wochen hinreisen. Die sind absolut authentisch, das würde sich lohnen, in jeder Beziehung.

Der Typ hier hat das Doku-Video dazu verlinkt und reist seit Jahren durch China, den solltest Du mal anschreiben (englisch) ob er Dir helfen kann Kontakt zu bekommen. Ansonsten kann er Dir in jedem Fall Ratschläge geben wie Du da vernünftig hinkommst, und Kontakte machen, weil er das seit 2007 macht: Monkey Steals Peach - a resource site for Chinese kung fu (http://www.monkeystealspeach.co.uk)

AkushonWasi
15-08-2015, 15:13
So, jetzt nach turbulenten Tagen habe ich endlich wieder mal die Zeit und ordentliches Internet um mich dem Forum zu widmen :)

Aber davor, nochmal zu den Fragen und Antworten


Sieh' dich auf jedenfall im Straßenverkehr vor, solltest du motorisiert oder mit dem Rad unterwegs sein. Echt Wahnsinn was auf chinesischen Straßen so abgeht... :ups:
Die haben aber andererseits ein effektives System der Unfallprävention, es zahlen immer alle am Unfall Beteiligten schonmal eine Pauschalstrafe, egal wer Schuld hat. ;)

Oh ja, wir haben schon den ein oder anderen Herzinfarkt bekommen, so wie die hier fahren :D Besonders bei dem Straßenzustand und in den Bergen.

[QUOTE]Was das Training betrifft, da denke ich, das ohne Connections überhaupt nichts geht. Ist vielleicht möglich eine Touristenschule zu finden, aber das man jemanden findet der einen kurzfristig in richtige authentische CMA einweist, ist so gut wie unmöglich, oder zumindest sehr sehr sehr schwer../QUOTE]

Besonders, wo auch viele der Könner einfach nur als Funktionäre oder offizielle Leiter der Schule dienen. Einfach schade.

[QUOTE]Wenn Du wieder zuhause bist, leg' mal den Säbel auf ne Küchenwaage, und bestimme den Balance-Punkt. Das wird vom Griffende aus gemessen, bevor das Parierelement anfängt, also vom Ende des Rings aus der meist vor diesem Element auf dem Griffholz steckt. Nicht auf der Klingenseite./QUOTE]

Alles klar, wird gemacht. Danke für den Tipp :) Ist auf jeden Fall um einiges schwerer, als mein bisheriger Säbel.

[QUOTE]Kennt einer ne Schule in Peking wo ich Traditionelles lernen kann.
Ich habe nur die Milun School gefunden. Nächtes Jahre will ich für ca.3 wochen nach Peking. Im Hotel wohnen und dann morgens zum Training evt auch Nachmittags. Was mich Interessiert: Tanglang stile egal welcher. Chuojiao.
Choujiaofantzi(hab ich gefunden in der Milunschool). Xingyi.
Gibts hier ein Paar China Freaks?/QUOTE]


So richtige Schulen wird denke ich schwierig. Die gibt es eher massenweise in Wudang/Dengfeng und Umgebung. Aber dort wirst du kaum authentisches, traditionelles finden. Warum sollten die auch irgendeinem Ausländer einfach so für 3 Wochen darin einweisen. Such dir ein paar Deutsche mit Kontakten in China und versuche über diese was zu finden. Anders wirst du kaum etwas finden können.

[QUOTE]Zen-Musik?/QUOTE]

Ich sage mal diese meditative, ostinate eher rhythmisch geprägte Musik. Bei der Show natürlich noch epochaler mit Chor, Natureffekten und anderen Instrumenten.


So. Nun zum eigentlichen Teil. Mal sehen was ich alles zusammen bekomme.

4. Wudang
Am Tag der Abfahrt aus Xian gab es erstmal noch ein morgendliches Training im Park. Schwerpunkt freies Schlagen mit entsprechendem Mindset, wo wir kontinuierlich eine gute halbe Stunde durchgängig in die Luft gehauen haben (mal langsam, mal schnell. Mal locker, mal kraftvoll). Lustigerweise waren die Taijiler ziemlich verkrampft. Anschließend noch ein wenig Taiji-form. Dann ging es erstmal zum Zug. In einem ziemlich versifften Bahnhof ging es in einen Zug mit normalen Tempo und möglichen Stehplätzen. Sehr eng und laut. Und das ganze über 5h. Ziemlich anstrengend. So gegen 19 Uhr kamen wir dann in Wu Dang Shan an. Eine schäbig wirkende Stadt, die überall mit Wudang Kung Fu wirbt, aber das Hotel war bisher das beste.
Den Tag darauf nahmen wir den Bus ins Gebirge. Wem beim Autofahren schlecht wird kann ich diese Fahrt nicht empfehlen! Extrem enge Kurven und die Busfahrer nehmen sie trotzdem gerne mal bei hoher Geschwindigkeit. Den Tag wollten wir uns eigentlich eine Kung Fu Show ansehen, aber es hat geregnet. Dennoch hat ein 88 jähriger Wudang-Meister uns einen Teil demonstriert und Fotos mit uns gemacht, da er Cheng kannte. Für die 88 bewegte er sich unglaublich! Sehr gelenkig und geschmeidige Bewegungen. Das kriegt so manch 20 jähriger nicht hin! Ansonsten sind wir ein wenig in der Natur spazieren gegangen, die einfach wunderschön ist. Es gefällt mir hier richtig gut, da hier auch mal ein wenig Ruhe eintritt und ich mich wohl fühle. In den anderen Städten machte sich manchmal bei mir schlechte Laune breit, hier gar nicht. Naja fast. Das Hotel war grauenvoll. Unsauber, stinkend und ungepflegt. Glücklicherweise durften/sollten wir am nächsten Tag das Hotel wechseln. Am Abend lernten wir noch 2 Chinesen kennen, die ihre Ferien in einem Tai Chi Hotel verbrachten. Nette Jungs, aber die Verständigung lief anstrengend.
Der nächste Tag begann um 6 mit Meditation vor der malerischen Kulisse und dem folgendem Training. Nichts besonderes. Weiteres einschleifen, aber man merkt, dass man sich langsam daran gewöhnt. Danach konnten wir uns endlich die Show ansehen, denn das Wetter war fantastisch! Das erste mal seit der Mauer, dass es wieder so schön war. Die Show gefiel mir um einiges besser als die Shaolin Show. Es war zwar auch auf Unterhaltung ausgelegt und es überschnitt sich das ein oder andere, aber insgesamt kam es mir vor, als hätte es auch das ein oder andere handfeste Wushu (ich würde sagen Shaolin-Show: mehr Akrobatik, weniger Form. Wudang-Show: mehr Form, weniger Akrobatik.). Beim Essen diskutierten wir noch über das Wesen von Wushu, wobei Cheng auf seine theoretische Prüfung zur Prüfung des 6. Duans eingegangen ist. Den Rest des Tages haben wir mit wandern verbracht. Es ging zur Spitze des höchsten Bergs und zu Fuß zurück zum (diesmal besseren) Hotel. Das war dann auch schon der heutige Tag. Morgen nehmen wir abends den Nachtzug zurück nach Wuzhi, wo wir die letzte Woche verbringen werden. Also der nächste Bericht wieder etwas später.

Bis dahin!

VerloreneSeeleWushu1
15-08-2015, 17:21
@AkushonWasi

Ich war 2007 in Dengfeng. 1 Jahr. Noch mal habe ich keine lust in so eine Schule. wir durften nur samstag und Sonntags raus.
Ich möchte ja raus nach dem Training durch die Stadt usw. Deswegen Peking wäre Super. Morgens Training. Hotel wohnen usw. Irgend was muss es geben.
Shichahai Uni gibts es Modern Wushu aber auch Traditionelle Stile oder standartisierte Trad stile. Besser ne kleine Schule. Wo man hin geht und wieder ins Hotel. Bis jetzt habe ich wie gesagt nur die Milun School gefunden. Da ist Morgens Training 1 1/2 bis 2 Stunden. Ich glaube nachmittags kann man auch Buchen. Das ist die Schule http://www.kungfuinchina.com/

Huangshan
15-08-2015, 18:07
Viele gute Erlebnisse und positive Erfahrungen wünsche ich dir.


Es ist immer gut zur Quelle zu reisen.

Reisen bildet.

Gruss
Huangshan

karate_Fan
15-08-2015, 19:07
Was das Training betrifft, da denke ich, das ohne Connections überhaupt nichts geht. Ist vielleicht möglich eine Touristenschule zu finden, aber das man jemanden findet der einen kurzfristig in richtige authentische CMA einweist, ist so gut wie unmöglich, oder zumindest sehr sehr sehr schwer../QUOTE]

Besonders, wo auch viele der Könner einfach nur als Funktionäre oder offizielle Leiter der Schule dienen. Einfach schade.



Danke für deine Antwort. Ja das schon irgendwie Schade auf der einen Seite, aber auf der anderen wiederum nicht. Allein zum Sightseeing ist China immer eine Reise wert,

und ist ja nicht so das, es nicht auch in Europa ein paar gute Leute gibt, mit denen man Kontakt aufnehmen könnte.

Am Ursprung der chinesischen KK zu trainieren, wäre sicher eine sehr gute Sache, aber das müsste gut vorbereitet werden. Ohne Vorbereitung geht da wohl gar nichts. Daher wollte ich ja immer nur als Touri dort hin.

Einen guten Lehrer der CMA würde ich mir sofern es meine Zeit und Finanzen erlauben erst mal in Europa suchen.


Danke für deinen zweiten Bericht übrigens. Freue mich schon auf die Fortsetzung.

AkushonWasi
16-08-2015, 02:15
@AkushonWasi

Ich war 2007 in Dengfeng. 1 Jahr. Noch mal habe ich keine lust in so eine Schule. wir durften nur samstag und Sonntags raus.
Ich möchte ja raus nach dem Training durch die Stadt usw. Deswegen Peking wäre Super. Morgens Training. Hotel wohnen usw. Irgend was muss es geben.
Shichahai Uni gibts es Modern Wushu aber auch Traditionelle Stile oder standartisierte Trad stile. Besser ne kleine Schule. Wo man hin geht und wieder ins Hotel. Bis jetzt habe ich wie gesagt nur die Milun School gefunden. Da ist Morgens Training 1 1/2 bis 2 Stunden. Ich glaube nachmittags kann man auch Buchen. Das ist die Schule Milun Kungfu School (http://www.kungfuinchina.com/)

Ich verstehe sehr gut, dass du dir so etwas nicht nochmal antun möchtest. Würde ich auch nicht. Ob die schule was taugt kann ich dir nicht sagen, aber ich habe in wudang neulich ja das sogenannte taichi hotel gesehen. Die bieten das so an, wie du dir das vorstellst, aber vermutlich nicht die Stile die du willst. Und wie die Qualität ist kann ich auch nicht sagen.
Vielleicht schau dich doch auch mal in Hongkong um. Da scheint es ja noch mehr dieser kleinen Schulen zu geben.

Klaus
16-08-2015, 11:03
Sprich doch den Typen dessen Webseite ich verlinkt habe an, was für Kontakte er hätte. Darauf warten dass einer hier den alten Mann auf dem Berg kennt wäre ein bischen arg Glück. Vielleicht kannst Du auch den User taokriegerin anschreiben, die ist oder war länger in China bei Ismet Himmet und dessen Lehrer.

AkushonWasi
17-08-2015, 04:25
Danke für deine Antwort. Ja das schon irgendwie Schade auf der einen Seite, aber auf der anderen wiederum nicht. Allein zum Sightseeing ist China immer eine Reise wert,

und ist ja nicht so das, es nicht auch in Europa ein paar gute Leute gibt, mit denen man Kontakt aufnehmen könne.

Am Ursprung der chinesischen KK zu trainieren, wäre sicher eine sehr gute Sache, aber das müsste gut vorbereitet werden. Ohne Vorbereitung geht da wohl gar nichts. Daher wollte ich ja immer nur als Touri dort hin.

Einen guten Lehrer der CMA würde ich mir sofern es meine Zeit und Finanzen erlauben erst mal in Europa suchen.


Danke für deinen zweiten Bericht übrigens. Freue mich schon auf die Fortsetzung.

Wenn man gute Leute in Europa hat, würde ich auch immer diese Alternative bevorzugen denke ich. Das liegt gar nicht am Training an sich, sondern viel mehr da China auch einige Eigenheiten entwickelt hat, die man nicht unbedingt mögen muss. Lediglich die Intensität wird man in Europa wahrscheinlich schwer erreichen.
Und schön, dass es dir gefällt. :)

AkushonWasi
17-08-2015, 04:27
Viele gute Erlebnisse und positive Erfahrungen wünsche ich dir.


Es ist immer gut zur Quelle zu reisen.

Reisen bildet.

Gruss
Huangshan

Vielen Dank! Bisher ist es tatsächlich die Reise, die mich am meisten bildet und fordert. Aber dazu mehr in meinem Fazit nach der Reise.

AkushonWasi
17-08-2015, 04:30
Sprich doch den Typen dessen Webseite ich verlinkt habe an, was für Kontakte er hätte. Darauf warten dass einer hier den alten Mann auf dem Berg kennt wäre ein bischen arg Glück.


:halbyeaha

karate_Fan
17-08-2015, 08:43
Wenn man gute Leute in Europa hat, würde ich auch immer diese Alternative bevorzugen denke ich. Das liegt gar nicht am Training an sich, sondern viel mehr da China auch einige Eigenheiten entwickelt hat, die man nicht unbedingt mögen muss. Lediglich die Intensität wird man in Europa wahrscheinlich schwer erreichen.
Und schön, dass es dir gefällt. :)


Solche Reiseberichte finde ich immer hochspannend, da kann ich dir gar nicht genug danken das du dir Mühe machst diese zu schreiben.

Und das mit dein Eigenheiten ist klar. Ich vermute mal, das China bereits für sich eine völlig eigenständige Welt ist. Und die Welt der KK ist dann nochmal eine eigenständige Welt für sich.

Da durchzublicken dürfte für einen außenstehenden schwer werden.

Wünsche dir übrigens noch eine schöne restliche Zeit in China.

Meine größten Bedenken für ein Auslandstraining ohne Vorbereitung wären ja, dass es Neuling ja, dass man die Spreu nicht vom Weizen trennen kann, wie man so schön sagt.

Man könnte an einen geschäftstüchtigen KK Unternehmer geraten, der einen irgendwas zeigt, und es als " tradtionell" verkauft, was es am Ende gar nicht ist. Man hätte ohne KK Erfahrung keine Chance das zu überprüfen.

Habe auch Verständnis dafür, das es für einen Fremden der ohne Referenz nur kurze Zeit im Land ist, nicht leicht ist fachkundige Unterweisung zu kriegen..


Daher überlasse ich solche Abenteuer lieber den Leuten mit den Connections.

AkushonWasi
18-08-2015, 15:39
So jetzt habe ich mal wieder eine ruhige Minute um mich meinen Gedanken zu widmen :) (Es freut mich übrigens sehr, dass das bisher geschriebene gut ankommt)

5. Wuzhi 2. Teil:

Wie schon erwähnt sollten wir ja den Nachtzug nach Wuzhi bzw. besser gesagt erst Zhengzhou und dann nach Wuzhi nehmen. Aus diesem Grund haben wir auch erstmal das morgendliche Training ausfallen lassen und in den Vormittag hineingeschlafen. Tat auch mal wieder gut. Besonders bei der bevorstehenden Reise.
Erstmal ging es runter vom Gebirge, was ja wie erwähnt nur mit dem Bus geht (vorausgesetzt man möchte nicht laufen). Das hat ein bisschen länger gedauert als erwartet, was aber kein Problem war, da wir ja eh die Zeit bis 20:30 totschlagen mussten. In dem von Shops übersehten Zwischenteil vor der Bushaltestelle haben wir gegessen und uns überteuerte Wushu-Waffen angesehen. Besonders Schwerter gibt es in tausend Varianten. Ob in guten mal dahin gestellt. 2 aus der Gruppe haben sich auch so eine Pferde*******-pinsel-peitsche (definitiv der echte Name) für knapp 20€ besorgt. Zwar teuer, aber immer noch günstiger als in Deutschland. Mich persönlich hat die Waffe nicht so gereizt, auch wenn wir den Umgang damit hätten lernen können.
Das Wu Dang Shan eine heruntergekommene Stadt ist habe ich ja bereits erwähnt, wie schlimm es wirklich ist, haben wir an diesem Tag kennengelernt. Alles in grauenhafter Qualität , stinkend und man hat das Gefühl, dass es im nächsten Moment auseinander fällt. Beispielsweise dafür sollte ein kleiner Laden neben dem "Bahnhof" stehen, der eigentlich eine Wohnung einer älteren Dame ist, jedoch als Teeladen (einfach Wasserkocher mit Tee gefüllt) und Massagesalon angeboten wird. Vielleicht sogar noch mehr...
Im Warteraum haben wir ein wenig Form geübt um die Zeit herumzubekommen. 20:30 Uhr kam dann endlich der Zug an. Erschreckenderweise war es eine Massenkabine mit jeweils 3-stöckigen Betten. Wie überall in China auch hier extrem laut. Das Bett war zu klein und unter uns hat einer gefühlt den halben Wudangwald gesägt. Aber man hat es überlebt und eine Erfahrung war es wert (ganz zu schweigen davon, dass man nur 120 Yuan für eine 1000km Reise bezahlt hat). In Wuzhi wieder angekommen haben wir uns lediglich eine Massage gegönnt und sind den Tag ausklingen lassen.
Den nächsten Tag (heute) verließ uns die Hälfte unserer Gruppe, da diese nur 2 Wochen gebucht haben. Eigentlich wollten wir den ganzen Tag trainieren, jedoch blieb es bei 1h morgens im Park und etwas über eine Stunde am Vormittag (wobei man bei dem Klima auch nicht sehr viel länger vormittags/nachmittags trainieren konnte). Dann mussten wir zu einem "meetingsessen" mit einer Geschäftsführerin, die nach Deutschland expandieren möchte. Taiji-Bekleidung. Wer weiß. vielleicht wird es die nächste große Nummer und wir haben als erstes von gehört ;)
Abends beim Familienfest wurde nochmal traditionelle chinesische Musik inkl. Gesang vorgetragen. Für mich als Musiker äußerst interessant, wenn es auch manchmal anstrengend sein kann :D
Morgen heißt es dann aber hoffentlich wirklich den ganzen Tag Training!

Bis dahin.

Kensei
18-08-2015, 17:47
"Nachtzug" in China, oh ja... Da werden Erinnerungen wach. :D

Huangshan
18-08-2015, 18:13
AkushonWasi:

Je weiter man sich von den Küstenprovinzen,Grossstädten entfernt desto heruntergekommen sind einige Orte.

In China bin ich mit allen möglichen Verkehrsmitteln rumgereist und habe hinter die Kulissen ausserhalb der Touristenorte geschaut.

Es gibt moderne Schnellzüge und güstige verdreckte Züge.

China ist immer noch in der Entwicklung.

Viel Spass bei der Reise.

Huangshan

AkushonWasi
19-08-2015, 01:40
@huangshan

Ja, das habe ich schon längst so mitbekommen. An sich gefällt es mir in den weniger urbanen Gegenden auch besser, abgesehen vom Zustand der Städte /Dörfer. Aber man lernt, es ist ertragbar und man freut sich gleich ein kleines bisschen mehr auf zu hause :D

Soju
19-08-2015, 03:13
Sieh' dich auf jedenfall im Straßenverkehr vor, solltest du motorisiert oder mit dem Rad unterwegs sein. Echt Wahnsinn was auf chinesischen Straßen so abgeht... :ups:

Da gewoehnt man sich recht schnell dran. Der gelegentliche Anfall von road rage gehoert aber dazu.



Die haben aber andererseits ein effektives System der Unfallprävention, es zahlen immer alle am Unfall Beteiligten schonmal eine Pauschalstrafe, egal wer Schuld hat. ;)

Das ist das erste mal dass ich das hoere. Kann aber gut sein, dass das in unterschiedlichen Gegenden unterschiedlich gehandhabt wird.

Was relativ haeufig vorkommt ist dass man als Schuldiger direkt einen Betrag an den anderen Abdruecken kann und dann ist das Thema durch. Ansonsten nehmen die Bullen gerne mal das Auto mit zu genaueren Untersuchung. Ob man direkt zahlt haengt davon ab was passiert ist und man sollte es nicht immer machen. Oft ist es besser die Versicherung sofort hinzuzuziehen und das so zu regeln. Und wenn man als Autofahrer in einen Unfall mit einem Radfahrer verwickelt ist hat man immer schuld, meistens die ganze, selten nur einen teil.

Huangshan
19-08-2015, 10:17
soju:

Ja so ist es.

Bin mit dem E-Roller und einem Auto in Ost-China rumgefahren und habe einiges erlebt.(besitze einen chin. Führerschein)

Was mich erstaunt hat, dass bei Unfällen viele Leute um den Verletzten rumstanden,gafften ohne erste Hilfe zu leisten.(in chin. Grossstädten brauchen Krankenwagen oft sehr lange um an den Unfallort zu gelangen).

Was auch gefährlich ist, dass Eltern ihre kleinen Kinder,Babys ungesichert,ohne Helm auf dem E-Roller,Motorad mitnehmen.

Angurten im Auto ist für Viele ein Fremdverhalten.


Das rücksichtlose Verhalten im Strassenverkehr führt Jährlich zu vielen Todesfällen,Schwerverlätzten........

karate_Fan
19-08-2015, 10:35
Huangshan Das ist ja interessant, das zwischen den Küstenprovinzen und dem inneren des Landes solche Unterschiede gibt.

Das werde ich mir in Hinterkopf behalten für meine hoffentlich realisierbare geplante China Reise in den nächsten 5 bis 6 Jahren.

Denke aber nicht, dass in solche Randgebiete kommen werde. Wenn ich fliegen sollte, dann nur mit einer Reisegruppe. Ohne Sprachkenntnisse und Reiseführer wäre mir allein reisen zu riskant.

Und denke diese Gruppen werden nur die üblichen Hotspots für Touris abklappen, was für das erste Mal auch sehr spannend ist.

Wäre auch spannend, mal was vom Land sehen, was von der Kultur her vielleicht noch ursprünglicher ist, als die Zentren, aber wie gesagt, ohne Sprachkenntnisse und Kontakte ist das ein No go.


@TE Danke für den nächsten Abschnitt deines Berichts.

Huangshan
19-08-2015, 11:28
karate fan:

Nun die üblichen Touristenorte sind z.B. im Norden Bejing(Peking)Verbotenestadt,Mauer Xian: Kaisergräber,Terrakotta Armee

Shanghai,Suzhou,Hangzhou,Hong Kong,Macao.....

Kampfkust: Shaolin Tempel,Wudang Berge


Das ist nur ein Ausschnitt von den vieeeelen Sehenswürdigkeiten die es in China gibt.
Vorsicht einige angeblich uralte Sehenwürdigkeiten sind künstlich geschaffene Touristenorte a la Disneyland.


hier ein Überblick über einige sehenswerte Orte.

China - UNESCO World Heritage Centre (http://whc.unesco.org/en/statesparties/cn)

karate_Fan
19-08-2015, 11:34
Huangshan Danke für die Hinweise und die Warnung bezüglich der Touristenfallen.:)

Soju
20-08-2015, 06:57
Was mich erstaunt hat, dass bei Unfällen viele Leute um den Verletzten rumstanden,gafften ohne erste Hilfe zu leisten.(in chin. Grossstädten brauchen Krankenwagen oft sehr lange um an den Unfallort zu gelangen).

Das liegt under anderem dran:

China's Pengci Problem: Woman Throws Herself Under Car in Dangerous Scam | eChinacities.com (http://www.echinacities.com/china-media/Chinas-Pengci-Problem-Woman-Throws-Herself-Under-Car-in-Dangerous-Scam)

Das fuehrt in China dazu, dass immer mehr Leute sagen "not my business", einfach weil sie nicht riskieren wollen auf einmal vor Gericht zu stehen. Mein Kollege und seine Frau haben in deren Autos kleine Kameras angebracht, die das gebiet vor dem Auto filmen um im Fall der Faelle Beweise zu haben falls jemand meint von denen ungerechtfertigt geld haben zu wollen.


Was auch gefährlich ist, dass Eltern ihre kleinen Kinder,Babys ungesichert,ohne Helm auf dem E-Roller,Motorad mitnehmen.

und selber auch ohne Helm fahren. Durfte das vor ein paar Wochen beobachten als uns einer auf dem E-bike seitlich ins auto geknallt ist und mit dem Gesicht auf dem Asphalt gebremst hat.



Das rücksichtlose Verhalten im Strassenverkehr führt Jährlich zu vielen Todesfällen,Schwerverlätzten........

Das ruecksichtslose verhalten zieht sich durch alle bereiche im chinesischen Leben.

Soju
20-08-2015, 07:07
Huangshan Das ist ja interessant, das zwischen den Küstenprovinzen und dem inneren des Landes solche Unterschiede gibt.


Landesinnere und Ostkueste sind wie zwei verschiedene Planeten. Man sollte nicht vergessen, dass china mit 9,6 mio km2 nur unwesentlich kleiner ist als Europa mit 10,2 mio km2 und aus 34 Gebieten (also Provinzen, autonomen Gebieten, usw) besteht (inkl. Taiwan).



Denke aber nicht, dass in solche Randgebiete kommen werde. Wenn ich fliegen sollte, dann nur mit einer Reisegruppe. Ohne Sprachkenntnisse und Reiseführer wäre mir allein reisen zu riskant.

Und denke diese Gruppen werden nur die üblichen Hotspots für Touris abklappen, was für das erste Mal auch sehr spannend ist.


Klar sind die Touri Hotspots interessant, darum sind sie ja so populaer bei Touristen. es gibt auch ausserhalb sehr schoene Gegenden, aber die sind eben ehwe schwierig zu erreichen. Mich nervt es manchmal, wenn mir Leute von ihren "abenteuerlichen" trips erzaehlen und wie viel "authentischer" es doch ist was sie gesehen haben. Ich bin mittlerweile zu alt fuer "abenteuretrips", bestehend aus verdreckten Zuegen, beschissenen Hotels und Busse mit mitreseindem Gefluegel.

karate_Fan
20-08-2015, 07:33
Soju Sehr interessant. Vielen Dank für die Hintergrundinfos.

Und wie gesagt für mich wäre so ein Abenteuertrip etwas zu viel Arbenteuer, ohne Sprachkenntnisse und einem ortskundigen Reiseführer.

Da bevorzuge ich 1000 mal lieber eine gut durchorganisierte Touristenreise. Das ist für das erste Mal in China sicher das Beste, das man auch was von der Reise hat.

Huangshan
20-08-2015, 07:50
Soju:

Ja mir wurde es auch so erklärt, dass viele Probleme,Geldforderungen,Anklagen....fürchten.( Traurige Entwicklung)


Das ruecksichtslose verhalten zieht sich durch alle bereiche im chinesischen Leben.


Vieles läuft anders im Reich der Mitte.
Viele wollen um jeden Preis,schnell Reich,Erfolgreich werden, da ist Moral,Rücksicht,Mitgefühl..... fehl am Platz.

Man kann Romane schreiben was in dieser Gesellschaft noch falsch läuft.




Da bevorzuge ich 1000 mal lieber eine gut durchorganisierte Touristenreise. Das ist für das erste Mal in China sicher das Beste, das man auch was von der Reise hat.
Wir wollen keinen das Reisen verderben.

Als Tourist in China reisen oder dort leben sind verschiedene Dimesionen.

Wenn man mit einer Reisegesellschaft reist ist man meist gut betreut.

Soju
20-08-2015, 07:54
Ja, China ist in vielen Bereichen ein geniales Land. Und als Touristenziel absolut zu empfehlen.
Man muss eben damit leben dass man alles andere als alleine ist.

Zum Leben ist es auch gut, aber irgendwann reicht es :D

MagetaDerLöwe
20-08-2015, 08:19
Unter anderem ist es auch eine Diktatur, sollte man vielleicht nebenbei mal erwähnen :D

karate_Fan
20-08-2015, 08:40
Huangshan Ich denke nicht das ihr jemanden das Reisen verdirbt. Mir zumindest nicht. Mir ist klar das Menschen wie du und Soju die ja ihn China leben einen ganz anderen Blick auf die Dinge haben und auch Sachen mitkriegen die man als Tourist gar nicht wahr nimmt.

Hört man ja immer wieder, dass einen großen Unterschied macht ob man nur als Tourist in einem asiatischen Land ist oder dort leben möchte.

Abgesehen davon sind solche Interna alles andere als unspannend.

Silberförster
20-08-2015, 10:23
Man sollte nicht vergessen, dass china mit 9,6 mio km2 nur unwesentlich kleiner ist als Europa mit 10,2 mio km2 und aus 34 Gebieten (also Provinzen, autonomen Gebieten, usw) besteht (inkl. Taiwan).

Na, Taiwan sollte man aus der Berechnung doch lieber raus lassen... Aber um Politik geht's ja nicht, also alles gut. :)

AkushonWasi
21-08-2015, 05:16
(besitze einen chin. Führerschein)



Angurten im Auto ist für Viele ein Fremdverhalten.




Das mit dem Führerschein interessiert mich mal, inwiefern er vom Schwierigkeitsgrad her mit einem europäischem zu vergleichen ist? Cheng meinte mal zu uns, das viele einfach nur gekauft sind.

Ein Chinese, mit dem wir letztens Auto gefahren sind war auch extrem angetan davon, dass wir uns alle sofort angeschnallt haben. Bei manchen Autos ist es aber ja auch fast nicht möglich (wegen der tollen Gummibezüge und/oder anderen Gründen)

AkushonWasi
21-08-2015, 05:19
. Mein Kollege und seine Frau haben in deren Autos kleine Kameras angebracht, die das gebiet vor dem Auto filmen um im Fall der Faelle Beweise zu haben falls jemand meint von denen ungerechtfertigt geld haben zu wollen.


Haben wir im erstem Auto erlebt. Habe mich schon gewundert, warum da eine Kamera ist. Hat sich dann erledigt, als wir die Straßen "betreten" haben.


Das ruecksichtslose verhalten zieht sich durch alle bereiche im chinesischen Leben.

Trifft meine Beobachtungen ziemlich genau!

AkushonWasi
21-08-2015, 05:51
6. der Wettkampf in Jiaozuo

Wir nähern uns langsam dem Ende meiner Reise.
Den Mittwoch (ich musste erstmal kurz überlegen, das Zeitgefühl ist etwas beschädigt :D ) haben wir dann tatsächlich fast ausschließlich mit Training verbracht. Erste Trainingseinheit halb 7- Etwas Baduanjin neben dem normalen Aufwärmübungen bis Cheng ankam und dann ging es für meinen Bruder und mich daran an unseren Waffenformen zu arbeiten. Der Rest der Gruppe musste für die jeweiligen Disziplinen des Wettkampfs üben. Nach dem Frühstück eine kurze Pause und es ging mit Waffen-, sowie Handformen weiter. Zum Schluss hatte ich erstmals Berührungen mit Bagua und Xingyi. Jeweils nur Grundübungen, also Kreislaufen mit Richtungswechsel bzw. für Xingyi im Santishi (hoffentlich wird es so geschrieben) ein paar Grundschläge. Gefällt mir persönlich sehr gut, werde ich in Deutschland mir auch mal das ein oder andere mal mehr anschauen.
Nach dem Mittagessen in einem Straßenrestaurant (leckere Nudelsuppe) durften wir uns kurz ausruhen. Da Cheng absprachen in Jiaozuo hatte, sollten wir selbstständig trainieren. Haben uns dann mit chinesischem Hackisack "aufgewärmt" und ich habe dann neben ein wenig Stockgrundform vor allem den Basketballkorb umrundet :D
Ziemlich fertig dann nochmal zum Abendbrot auf der Straße. Nebenan ein Antiquariat was kurioser Weise von einem Mao-philen betrieben wurde. Überall Büsten und Bilder aus allen Zeiten Maos. Sogar 2 Brillen Maos befanden sich in seinem Besitz! Ich habe mir versucht das selbe in Deutschland mit Merkel vorzustellen, undenkbar :D
Den nächsten Morgen ging es um 8 mit dem Auto nach Jiaozuo. Sind in einem großen Hotel, was fast ausschließlich für die Athleten ist. Später am Tag besuchten wir die Expo, die im riesigem Taiji Sports Center neben der Wettkampfhalle ist. Überall Anzüge, Schuhe, Waffen, Lehrvideos, Kalligrafie und alles Mögliche, was irgendwie Bezug zum Taiji oder Wushu im Allgemeinen hat.
Die Tatsache, dass wir als teilweise junge, blonde Europäer immer wieder auffallen und zu Fotosessions gebeten werden, haben wir hier zur Werbung für bestimmte Produkte missbraucht. Eins der Produkte kostenlos für ein zufriedenes Foto mit Produkt:cool: Es gab auch noch eine kleine moderne Wushushow, die ich allerdings ziemlich schlecht fand. Dagegen war die Shaolinshow, obwohl ähnlich, um einiges spektakulärer und besser. Am Abend sind wir vor der Eröffnungsshow noch einmal in das Hotel der Großmeister/Meister/organisatoren gefahren. Seinen Cousin kannten wir ja schon, dafür aber noch nicht Chen Xiaowang (und den Großmeister des Wu-Taiji)! Ein sehr ruhiger, für sein Alter jung aussehender Mann, der Erhabenheit ausstrahlt und sehr freundlich ist, auch wenn ihm der Trubel etwas viel scheint. Wir haben ein paar Fotos gemacht und mussten dann leider auch schon weiter. Eigentlich wollte er uns noch zum Essen einladen, hat aber zeitlich nicht geklappt. Ich bezweifle mal, dass es an einem anderen Tag passieren wird. Dann ging es zur Eröffnungsshow und das sogar mit Polizeischutz! Fühlt sich etwas fehl am Platz, aber okay. Die Show bestand aus zu viel Eröffnungsreden, die nicht übersetzt wurden und natürlich einem theatralischen Taiji und Kulturteil, der allerdings zu kurz ausfiel. Die jeweiligen Meister der Schulen durften in Gruppen auch einen Teil ihres Könnens demonstrieren.
Der nächste Tag (heute) ist der Eröffnungstag des 8. internationalen Taiji Treffens in Jiaozuo. Insgesamt sind über 40 Länder vertreten, aber obwohl die Halle groß ist, in der die Formen gelaufen werden , sind sie nicht sonderlich gefüllt.
Dadurch das ich nicht teilnehme, hätte ich mir diese letzte Woche an sich auch sparen können, aber dennoch ist es interessant, die verschiedenen Schulen zu sehen. Lustigerweise scheinen auch einige selbstkreierte Formen dabei zu sein. Ob das nun hochwertig ist sei mal dahingestellt. Aber naja. Wenn unsere Teilnehmer alles absolviert haben wollen wir uns mal den Tuishou Teil ansehen.

Huangshan
21-08-2015, 10:09
AkushonWasi:

Interessanter Bericht.



Führerschein:
Mein Deutscher Führerschein wurde von der Behörde anerkannt.

Musste, eine theoretische Prüfung am Pc in einem Raum mit Anderen nachmachen.
Meine Frau war als Übersetzerin dabei und ich musste einige Fragen nach dem multiple choice Verfahren am Pc anklicken.

Habe mit 98 % bestanden und nach paar Tagen gegen eine Gebühr Führerschein und Autokennzeichen bekommen.
Da ich bereits den Autoverkehr in Polen,Italien.... erlebt habe, war ich von den chinesischen rücksichtslosen Fahrstil nicht überrascht. :rolleyes:

Ja,einige haben sich ihre Führerscheine gekauft.(Korruption).

Seit ein paar Jahren herrscht eine Antikorruptionspolitik in China, seitdem sind Beamte usw. vorsichtiger geworden.


PS: Habe immer bestanden, dass sich die Leute in meinem Auto(Citroen C-Quatre) anschnallen, was von Einigen mit Unverständnis ausgeführt wurde.

http://www.blogcdn.com/es.autoblog.com/media/2009/04/c-quatresedan09.jpg

karate_Fan
21-08-2015, 10:21
AkushonWasi Und ein erneutes Danke für deinen interessanten Bericht. Du schreibst diese Berichte wirklich gut. Respekt.:)

Echt cool das du deine Reiseindrücke mit uns hier im Board teilst.

AkushonWasi
21-08-2015, 14:17
AkushonWasi Und ein erneutes Danke für deinen interessanten Bericht. Du schreibst diese Berichte wirklich gut. Respekt.:)

Echt cool das du deine Reiseindrücke mit uns hier im Board teilst.

Vielen Dank für die Blumen :blume: Ich gebe mein Bestes. Haben sich die Deutschaufsätze doch irgendwie gelohnt :D
Mach ich gerne :)

AkushonWasi
21-08-2015, 14:30
AkushonWasi:

Interessanter Bericht.



Führerschein:
Mein Deutscher Führerschein wurde von der Behörde anerkannt.

Musste, eine theoretische Prüfung am Pc in einem Raum mit Anderen nachmachen.
Meine Frau war als Übersetzerin dabei und ich musste einige Fragen nach dem multiple choice Verfahren am Pc anklicken.

Habe mit 98 % bestanden und nach paar Tagen gegen eine Gebühr Führerschein und Autokennzeichen bekommen.
Da ich bereits den Autoverkehr in Polen,Italien.... erlebt habe, war ich von den chinesischen rücksichtslosen Fahrstil nicht überrascht. :rolleyes:

Ja,einige haben sich ihre Führerscheine gekauft.(Korruption).

Seit ein paar Jahren herrscht eine Antikorruptionspolitik in China, seitdem sind Beamte usw. vorsichtiger geworden.


PS: Habe immer bestanden, dass sich die Leute in meinem Auto(Citroen C-Quatre) anschnallen, was von Einigen mit Unverständnis ausgeführt wurde.



Naja das hört sich doch echt machbar an. Gut, dass du immerhin schon vorbereitet warst. Wir sind mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen worden :ups:

Die Antikorruptionspolitik zieht sich ja bis hoch in die oberste Regierung, wie ich das mitbekommen habe. Mal schauen, wie sich das die Jahre auswirkt. Was ich so in Wuzhi mitbekommen habe...

Klaus
21-08-2015, 15:21
Am Abend sind wir vor der Eröffnungsshow noch einmal in das Hotel der Großmeister/Meister/organisatoren gefahren. Seinen Cousin kannten wir ja schon, dafür aber noch nicht Chen Xiaowang (und den Großmeister des Wu-Taiji)! Ein sehr ruhiger, für sein Alter jung aussehender Mann, der Erhabenheit ausstrahlt und sehr freundlich ist, auch wenn ihm der Trubel etwas viel scheint.

Ma Heilong ? Oder der andere Wu-Stil ?

AkushonWasi
22-08-2015, 05:41
Ich bin mit Namen echt schlecht, aber das könnte stimmen. Ein recht stämmiger Mann mit komplett weißem Haar

Soju
22-08-2015, 08:13
Das mit dem Fuehrerschein funktioniert so, dass man (sofern man einen Fuehrerschein im heimatland mehr als 5 (?) Jahre hat nur eine Theoriepruefung machen muss. Man muss 100 fragen am Computer beantworten und muss 90% richtig haben. Als ich meine 2009 gemacht habe war das noch recht einfach. Inzwischen ist das sehr viel schwerer geworden und viele fallen die ersten male durch. Nach dem Test kriegt man sofort den Fuehrerschein. Der ist dann erstmal 6 jahre gueltig (zumindest damals), danach kann man den verlaengern. Wenn man die Frist zum verlaengern verpennt muss man wieder zum Test. Ich hab meinen gerade verlaengert und der ist jetzt 10 jahre gueltig.

Das Fahren hier lernt man dann wenn man den Lappen hat. :D

Ja, viele Chinesen bestechen die Pruefer bei der praktischen Pruefung mit Geld oder Kippen und kriegen den dann so. das ist immer noch so, vor allem auf dem land und wird sich auch erstmal nicht aendern meiner Meinung nach. Die Antikorruptionskampagne der Regierung, welche dringend noetig ist, zielt nicht auf diesen Kleinkram, sondern auf die Korruption von Vertretern der lokalen und nationalen Regierung(en). Das ist ein anfang, aber es ist noch ein sehr sehr weiter weg zurueckzulegen.

Huangshan
22-08-2015, 08:55
soju:

Ja, so ist es.
Z.B. in Shanghai,Bejing ist es jedoch schwer auf legalen Weg ein Autokennzeichen zu bekommen da sie ausgelost werden.
Die Umweltverschmutzung,Staus... in einigen Orten veranlasst die Regierung zu drastischen Mitteln.

In China ist nicht alles einheitlich, von Provinz zu Provinz, von Ort zu Ort ist es oft unterschiedlich.
Kommt drauf an welche rote Fürsten das Gebiet regieren. ;)

Luxusgüter aus dem Westen werden nicht so offen gezeigt,eingekauft,verschänkt.... seit dem die Antikorruptions Beschlüsse greifen.
Viele Parteibonzen haben Häuser,Vermögen ..... im Ausland und haben seitdem schlaflose Nächte.

Korruption gehört seit Jahrtausenden zur chin. Gesellschaft.

Gückskeksweisheit 1: Geld regiert die Welt!



AkushonWasi: Gib es keine Vid von dem Wu-Taji Lehrer damit man sich ein Bild machen kann?

AkushonWasi
22-08-2015, 12:14
Hier welche zu finden wird schwer. Eventuell ist er auf einem der Videos drauf, was ich von der Eröffnungsshow gemacht habe. Garantieren kann ich aber für nichts und es würde frühestens Mittwoch verfügbar sein.

Klaus
22-08-2015, 13:47
Ma Hailong (nicht Heilong :)):
http://cdn2-b.examiner.com/sites/default/files/styles/image_content_width/hash/02/d1/02d1dd0ab41b883e8757b628ef96fba2.jpg?itok=Aai_u749

Ma Jiangbao (sein Bruder):
http://www.wu-taichi.de/cms/wu-taichi.com/media/img/fotos/small/majiangbao2.jpg

AkushonWasi
22-08-2015, 14:20
Kein Wunder, dass ich unter heilong nichts gefunden habe :D
War tatsächlich hailong :) auch wenn man ihn in seiner Kleidung eher als Angler identifiziert hätte :D

Huangshan
22-08-2015, 14:40
AkushonWasi,Klaus:

jetzt kann man sich ein genaures Bild machen wenn man weiss wer konkret gemeint ist.

Weiter viel Spass und lehrreiche Erlebnisse in China.

karate_Fan
22-08-2015, 17:04
Vielen Dank für die Blumen :blume: Ich gebe mein Bestes. Haben sich die Deutschaufsätze doch irgendwie gelohnt :D
Mach ich gerne :)

Bitte nichts zu Danken. Das Lob hast du ernsthaft verdient. Du schreibst sehr gut. Und echt cool, das du trotz der sicher anstregenden Reise die Zeit findest so ausführlich zu berichten.



Wünsche dir noch weiterhin viel Spaß.

AkushonWasi
23-08-2015, 15:47
7. Abschluss Wettkampf
Wir befinden uns jetzt beim Samstag, dem 2. Wettkampftag. Nachdem unsere Athleten bereits am Vortag gut abgestaubt haben ging es für sie heute an die jeweiligen Zweitwaffen.
Hier zeigte sich recht deutlich, dass Bewertungen nicht zwingend nach Leistung vergeben werden müssen. Ältere Menschen werden gerne aus Höflichkeit besser bewertet (ein Japaner hat mit einer wohl eher schlechteren Hellebardeform, ich kann das mit Verlaub nicht einschätzen, eine 9,05 erhalten und damit eine Goldmedaille errungen) oder das noch schlimmere Beispiel war eine (wortwörtlich) Barbiepuppe aus dem Libanon. Pink am Anzug, wo man es nur haben konnte und geschminkt bis zum geht nicht mehr. Aber den Richtern scheint es gefallen zu haben, denn die Form sah nicht besonders aus.
Neben den Wettkämpfen laufen nebenbei auch immer wieder Vorträge der Lehrer/Meister der jeweiligen Stilrichtungen. Wir haben uns einen Vortrag über den Sun-Stil angehört, was sich letztendlich als Fehler herausgestellt hat, da es einer Märchenstunde glich. Es wurde viel theoretisches erzählt und obwohl 41 Länder vertreten waren, hat man sich nicht mal die Mühe gemacht zu übersetzen. Schade, da mich der Sun-Stil aufgrund der Synthese mit Bagua und Xingyi eigentlich ziemlich interessiert hat. Es wurde noch ein wenig Form vorgeführt, Tuishou und Chin Na angedeutet, dann mussten wir schon "leider" zum Bus :D
Der Rest des Tages verlief unspektakulär. Es war für unsere Leute der letzte Wettkampftag und abschließend kann ich für mich halt wiederholend sagen, dass, obwohl ich Taiji unglaublich interessant finde und auch gerne intensiver trainieren möchte, ich die Wettkampftage als eher langweilig empfand. Wenn man ehrlich ist muss man sagen, dass das Stundenlange zuschauen schon ermüdend sein kann ;) (Lediglich Chengs demonstrieren vom freiem Tuishou hat etwas Abwechslung für uns gebracht) Am späten Abend kam dann noch die Nachricht, dass wir den nächsten Morgen recht pünktlich bereit sein sollen, da er ein Privatmeeting mit CXW organisiert habe. Dies stellte sich am nächsten Morgen als Show in einem Hinterhof heraus. Der Leiter muss viel Geld dafür bezahlt haben CXW als Werbegesicht zu engagieren und er wurde auch demenstsprechend behandelt. Er kam im dicken Auto vorgefahren und wurde wie ein Präsident empfangen. Die Show an sich war eher Mittelmaß. An mancher Stelle hätte ich mich ja geschämt das einem Lehrer mit der Qualität eines CXW zu präsentieren. Unsere Taiji-Leute sind zusammen mit Cheng auch als Letzte vor CXW den ersten Teil der yilu gelaufen. Danach kam dann noch der schon oft erwähnte Cousin, der eine unglaublich gute Form lief. Nicht nur grazil und schön anzusehen, sondern auch mit unglaublicher Energie. Zuletzt präsentierte uns CXW noch das Taiji-Schwert. Auch super! Danach mussten, wie ihn China üblich, tausendfach Fotos gemacht werden. Das versprochene Essen bekamen wir auch, wenn auch in Form eines Separees ohne die entsprechenden Taiji-Meister, was auch vermutlich zu voll geworden wäre. Nach dem Essen ging es dann ziemlich erschöpft zurück nach Wuzhi.

AkushonWasi
27-08-2015, 16:55
So, ich bin jetzt nun seit Dienstag Abend endlich wieder in Deutschland und nachdem ich den Jetlag einigermaßen gut überstanden habe wollte ich für mich ein Fazit finden.

Vorneweg: es war für mich die beste Auslandsreise, auch wenn ich viel zu bemängeln habe. Ich habe viel gesehen, viel gelernt und alle möglichen Eindrücke gesammelt. China ist definitiv eine Reise wert und wenn man das nötige Kleingeld hat, sollte man es sich einfach mal für kurze oder lange Zeit anschauen. Die 3 Wochen haben für mich völlig gereicht. Am Ende war ich ziemlich fertig und der China-Blues hat sich etwas breit gemacht, was aber eher daran lag, dass das Programm sehr stressig und voll war. Persönlich hätte ich mir gewünscht mehr Rast zu machen und stattdessen mehr zu trainieren. Das ging leider etwas unter, obwohl uns vorher groß angekündigt wurde, dass wir 3-4 h täglich trainieren würden. Kann aber auch daran gelegen haben, dass bei der Organisation einiges drunter und drüber gegangen ist, oder in China einfach nicht immer alles glatt läuft. Wer weiß. Das führte manchmal auch zu etwas Enttäuschung, da wie gesagt vorher einiges versprochen wurde.
Was mich gestört hat, war :
-der Stress
-der Lärm
-der Dreck
-die Masse
(-zum Ende hin auch etwas das Essen. Jeden Tag das selbe kann einen auf den Geist gehen :p:D)
Das einiges hygienisch nicht perfekt war lag auch daran, dass wir nicht nur die perfekten Touristenorte besichtigt haben, sondern auch eher mal mit der Bevölkerung (z.b. der Familie) in Kontakt getreten sind. Das hat mir sehr gut gefallen, da sie einen auch sehr freundlich empfangen haben. An Ausländern sind sie sehr interessiert (manchmal auch sehr aufdringlich, wenn es um Fotos geht). Ob sie aber generell so sind kann ich nicht sagen. Ein Chinese den wir getroffen haben hat Recht entgeistert geschaut, als ich gesagt habe, dass ich die Chinesen nett finde.
Ob ich nochmal nach China reisen würde? Bestimmt, aber nicht all zu bald. In China würde mich jetzt auch persönlich auch eher Hongkong reizen, oder Taiwan, wenn es nicht unbedingt kommunistisch sein muss.

Ich möchte mich auch nochmal für die Leser und das Lob bedanken :) Falls noch Fragen existieren, können die natürlich weiterhin gestellt werden.

Klaus
27-08-2015, 19:22
Schon den Säbel ausgewogen und gemessen ? :)

P.S.: Ab der Linie wird die Balance gemessen.

AkushonWasi
27-08-2015, 21:32
Bekomme ihn erst morgen beim Training wieder, da wir ihn zusammen mit den anderen Schwertern transportiert haben :)

Soju
28-08-2015, 01:24
-der Lärm

Ja, der kann einen stoeren, aber irgendwann gewoehnt man sich mehr oder weniger dran.


-der Dreck

Daran werd ich mich wohl nie gewoehnen. Es aendert sich aber langsam, sehr sehr langsam. Die juengere Generation schmeisst zumindest in den Staedten and er Ostkueste nicht mehr alles einfach da hin wo man es nicht mehr rbaucht.



-die Masse

Das ist ganz witizg. Uns Auslaender aus dem Westen stoert die Masse und es stresst uns auch (mich immer noch manchmal, und ich bin schon eine Weile hier). Umgekehrt stresst es Chinesen haeufig, dass es in Deutschland so leer ist. Es macht viele Chinesen nervoes. Das ist mit einer der Gruende, warum Gruppenreisen nach Europa so beliebt isnd (Preis und einfachere Organisaiotn sind andere Gruende). Da hat man wenigstens noch "die Masse der Gruppe".





(-zum Ende hin auch etwas das Essen. Jeden Tag das selbe kann einen auf den Geist gehen :p:D)

Dann haben die euch meiner Meinung nach verarscht. So wie ich deine Berichte gelesen habe wart ihr in unterschiedlichen Gegenden Chinas, und die regionalen Unterschiede beim Essen sind enorm. Moeglicherweise haben die dafuer gesorgt, dass ihr immer was kriegt was die Mehrzahl der Westler anstandslos runterkriegt.



Das einiges hygienisch nicht perfekt war lag auch daran, dass wir nicht nur die perfekten Touristenorte besichtigt haben, sondern auch eher mal mit der Bevölkerung (z.b. der Familie) in Kontakt getreten sind.

Nein, das lag ganz einfach daran, dass es China ist. Aus einem Grund der sich mir immer noch nicht erschliesst scheint es haeufig unmoeglich zu sein Dinge ein wenig sauber zu halten. Wir kaempfen bei uns in der Produktion damit, ich habe in Krankenhaeusern schon richtig ueble toiletten gesehen und Kuechen sind selbst in guten restaurants oftmals zum gruseln.




Das hat mir sehr gut gefallen, da sie einen auch sehr freundlich empfangen haben. An Ausländern sind sie sehr interessiert (manchmal auch sehr aufdringlich, wenn es um Fotos geht). Ob sie aber generell so sind kann ich nicht sagen.

Das kommt SEHR auf die Gegend an. In Gegenden wo wenig Auslaender sind koennen die Leute sehr aufdringlich und neugierig sein. Das ist aber meiner Erfahrung nach so gut wie immer einfach interessierte Neugier. Generell sind viele Chinesen / Suedostasiaten aus unserer Sicht unangemessen neugierig (Fragen nach Ehestatus, Anzahl / Alter / Geschlecht der Kinder, Geschwister, Alter, Gehalt, wo man arbeitet usw sind auch bei ganz kurzer Bekanntschaft nicht unueblich). Das hat damit zu tun, dass diese Infos benoetigt werden um den Status des Auslaenders gegenueber dem eigenen Status einordnen zu koennen. Ist aber auch wieder sehr unterschiedlich, je nachdem wo man ist.

AkushonWasi
28-08-2015, 20:10
Vieles lässt sich auch damit begründen, dass ich als gebürtiger Kleinstädter ein anderes Pensum gewohnt bin :o


Dann haben die euch meiner Meinung nach verarscht. So wie ich deine Berichte gelesen habe wart ihr in unterschiedlichen Gegenden Chinas, und die regionalen Unterschiede beim Essen sind enorm. Moeglicherweise haben die dafuer gesorgt, dass ihr immer was kriegt was die Mehrzahl der Westler anstandslos runterkrieg

Vermutlich. Unser Trainer und Reiseleiter mag auch vieles nicht. Kann sein, dass er uns immer nur seine Best Of gezeigt hat. (Funfact: Unser Lieblingssatz "Das ist gut für's Nierenqi" deutete meist daraufhin, dass es sagen wir mal merkwürdig schmeckt :D )


Nein, das lag ganz einfach daran, dass es China ist. Aus einem Grund der sich mir immer noch nicht erschliesst scheint es haeufig unmoeglich zu sein Dinge ein wenig sauber zu halten. Wir kaempfen bei uns in der Produktion damit, ich habe in Krankenhaeusern schon richtig ueble toiletten gesehen und Kuechen sind selbst in guten restaurants oftmals zum gruseln.


Okay. Hab einfach mal gemutmaßt. China ist ja bekanntlich groß


Das kommt SEHR auf die Gegend an. In Gegenden wo wenig Auslaender sind koennen die Leute sehr aufdringlich und neugierig sein. Das ist aber meiner Erfahrung nach so gut wie immer einfach interessierte Neugier. Generell sind viele Chinesen / Suedostasiaten aus unserer Sicht unangemessen neugierig (Fragen nach Ehestatus, Anzahl / Alter / Geschlecht der Kinder, Geschwister, Alter, Gehalt, wo man arbeitet usw sind auch bei ganz kurzer Bekanntschaft nicht unueblich). Das hat damit zu tun, dass diese Infos benoetigt werden um den Status des Auslaenders gegenueber dem eigenen Status einordnen zu koennen. Ist aber auch wieder sehr unterschiedlich, je nachdem wo man ist.

Bei uns blieb es nur bei Fotos (und davon besonders in Jiazuo beim Wettbewerb zu viel). Lediglich einmal in Beijing wollten meinen Bruder und mich 2 ältere Damen uns zum Tee "einladen" ,nachdem wir komplett durchnässt nach einem Regenschauer in der Mall standen. Sie waren ziemlich aufdringlich und haben einen ausgehorcht. Den Tee haben wir höflich abgelehnt (nachdem sie uns natürlich mit Schirm zum Hotel gebracht haben :cool:) , da wir vorgewarnt wurden, dass so etwas gerne teuer enden kann.

Klaus
29-08-2015, 01:03
Inwiefern ? Prostitution, Raub, oder Klagen wegen irgendwelcher angeblichen Übergriffe ?

Huangshan
29-08-2015, 12:14
Soju: Bin deiner Meinung

Ergänzend:
Nun z.B. in Shanghai gibt es Gruppen die Laowai auf der Straße belabern und sie in eine angebliche Kunsthandlung bringen wo ihnen überteuerte Computerausdrucke als chin. Bild -Kunstwerke angedreht werden.


Bordelle dürfen offiziell nicht betrieben werden.
Sind als Frisör oder Massagesalons getarnt.

Klaus
30-08-2015, 00:20
Ok, aber dann entscheiden die guĭlăo ja selbst, ob die die "Kunstwerke" auch kaufen. Ich dachte, es wäre eine Sache aus der man fast nicht mehr rauskommt ohne Beziehungen. Also sowas wie "zahl' oder Knast".

Den chinesischen Friseur mit besonderen Dienstleistungen soll es auch z.B. in Düsseldorf geben.

Magni
30-08-2015, 00:36
Soju: Bin deiner Meinung

Ergänzend:
Nun z.B. in Shanghai gibt es Gruppen die Laowai auf der Straße belabern und sie in eine angebliche Kunsthandlung bringen wo ihnen überteuerte Computerausdrucke als chin. Bild -Kunstwerke angedreht werden.


Bordelle dürfen offiziell nicht betrieben werden.
Sind als Frisör oder Massagesalons getarnt.



Frisur mit Happy End?!:ups:

Und wir müssen uns mit einem Getränk zufrieden geben!:D

Huangshan
30-08-2015, 09:42
Ja das Reich der Mitte mit seinem pseudo- Sozialismus ist ein Land der Gengensätze.


Als Tourist bekommt man davon wenig mit, man muss schon einige Jahre dort leben,arbeiten.......

Schnitzelsekt
30-08-2015, 15:20
Mit den richtigen Leuten unterwegs bekommt man (leider) mehr mit als einem manchmal lieb ist...

Danke für den Bericht, AkushonWasi.
Dass das Essen einseitig gewesen ist finde ich seltsam, sieht so aus als ob die euch mit "Gweilo-Food" abgefertigt haben, keine besonders nette Geste, aber halt typisch bei Leuten, bei denen die denken dass die ja eh keine Ahnung haben.
Dann halt 24/7 süss sauel Peking Ente fressen.

Dabei sind die Unterschiede innerhalb der chin.Küche riesig, von Region zu Region. Da gibts echt einfach alles.

karate_Fan
30-08-2015, 17:39
AkushonWasi Herzlichen Glückwunsch zu deiner Rückkehr.

Und nochmal vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.

AkushonWasi
30-08-2015, 19:16
Dass das Essen einseitig gewesen ist finde ich seltsam, sieht so aus als ob die euch mit "Gweilo-Food" abgefertigt haben, keine besonders nette Geste, aber halt typisch bei Leuten, bei denen die denken dass die ja eh keine Ahnung haben.
Dann halt 24/7 süss sauel Peking Ente fressen.

Dabei sind die Unterschiede innerhalb der chin.Küche riesig, von Region zu Region. Da gibts echt einfach alles.


Ja, leider. War halt im Endeffekt ein Pool aus dem geschöpft wurde, aber nach 21 Tagen wiederholt sich auch der. Ich wollte am Ende auch einfach mal auf die Straße und mir eine Kleinigkeit am Rand holen. Haben wir, auf eigene Faust, glücklicherweise noch mal gemacht. War goldrichtig!

Soju
31-08-2015, 06:00
Inwiefern ? Prostitution, Raub, oder Klagen wegen irgendwelcher angeblichen Übergriffe ?

Der "tea scam" funktioniert ueblicherweise so (zumindest in Shanghai), dass man von jungen chinesen angesprochen wird ob man eine Teezeremonie sehen will, wahlweise wollen die auch einfach nur Englisch ueben und das in einem Teehaus.

Wenn man nichtsahnend mitgeht und den Tee trinkt endet das mit einer Rechnung ueber mehrere 1000 RMB und auf einmal tauchen sehr finstere Gestalten auf und wollen das Geld haben. Sagt man dass man keins hat begleiten die einen zum Geldautomaten.

Die einzigen beiden Wege da raus ist sich den Weg freizuboxen oder zu zahlen. Die Situaiton ist sehr unangenehm.

Um zu testen ob es tatsaechlich ein scam sit kann man ein anderes Teehaus vorschlagen (zumindest wenn man eins kennt). Wenn die Sache sauber ist kommen die Anstandslos mit.

Eine andere Variante ist dass man junge "Kuenstler" in deren Ausstellung begleitet und man genoetigt wird etwas zu kaufen. das kann man unter Beschimpfungen ablehnen, wenn man dann beschuldigt wird ein "Kunstwerk" beschaedigt zu haben wird es wieder schwer da raus zu kommen.

Das sind keine Kleinkriminellen, sondern Organisationen mit Verbindungen und die auch den Ruf haben extrem skrupellos zu sein.

Huangshan
31-08-2015, 10:42
Das sind keine Kleinkriminellen, sondern Organisationen mit Verbindungen und die auch den Ruf haben extrem skrupellos zu sein.


Soju , ja du hast recht, es gibt noch üblere kriminelle Maschen die ich jedoch weil es nicht Jugendfrei ist nicht erwähnen will.

Deshalb Holzauge sei wachsam.


Der Irrglaube ist, dass in einer sozialistischen Diktatur das kriminelle Bandenwesen nicht existiert.


Deshalb ist man als Tourist in einer Reisegruppe mit Übersetzter sicherer als ein Individualreisender der die Gesellschaftsstrukturen nicht kennt.

Klaus
31-08-2015, 16:39
Wenn einen ne Prostituierte auf offener Strasse anspricht, sollte man damit rechnen dass es sich um eine Prostituierte handelt die möglichst viel Geld möchte, und die zu irgendeiner Organisation gehört. In anderen Gegenden Asiens wacht man dann ja auch öfter ohne Geld, Kleidung, Wertgegenstände und Erinnerung auf.

Der Scam mit Gewaltverbrechern die einen beschuldigen "Kunst" oder Personen beschädigt zu haben ist natürlich übel, siehe letztens die Frau die sich an der Ampel unter das Auto gelegt hat damit sie überfahren wird. Ich weiss nicht ob ich diesen Teil Chinas wirklich kennenlernen möchte, insbesondere als Einzelreisender.

Schon gewogen ? :)

AkushonWasi
31-08-2015, 17:57
Ja :)
Gut 1200g mit einem Balancepunkt bei ca 13cm

Klaus
31-08-2015, 19:44
Typischer Niuweidao, also ein guter Fang. Bischen schwer, aber das ist für Trainingszwecke ja ok solange der nicht kopflastig ist.

AkushonWasi
31-08-2015, 19:59
Man muss sich wirklich dran gewöhnen. Nach dem Training ist der Arm schon ein bisschen schwer, aber das ist ja prinzipiell nichts schlechtes. Bin 100% zufrieden damit, ein wahrer Glücksfang :)

Soju
01-09-2015, 07:01
Wenn einen ne Prostituierte auf offener Strasse anspricht, sollte man damit rechnen dass es sich um eine Prostituierte handelt die möglichst viel Geld möchte, und die zu irgendeiner Organisation gehört.

Stimmt, aber das gibt es zumindest so weit ich gesehen habe eher weniger (Strassennutten), soll in Guangzhou verbreiteter sein. Meistens passiert das in bestimmten Laeden, wo dann die Fluchtmoeglichkeiten eingeschraenkter sind. Man sollte dran denken, dass die Jungs die so was machen darin Uebung haben, waehrend die wenigsten touristen Erfahrung darin haben aus solchen Nummern rauszukommen oder auch nur Erfahrung damit haben sich rumzuboxen.



Der Scam mit Gewaltverbrechern die einen beschuldigen "Kunst" oder Personen beschädigt zu haben ist natürlich übel, siehe letztens die Frau die sich an der Ampel unter das Auto gelegt hat damit sie überfahren wird. Ich weiss nicht ob ich diesen Teil Chinas wirklich kennenlernen möchte, insbesondere als Einzelreisender.

Willst du nicht, glaub mir. Ich habe es so heftig nicht erlebt, aber gruendlich genug um auf die Steigerung verzichten zu koennen.

Diese Dinger sind meistens nicht von Organisationen betrieben, sondern das sind Privatleute die eine Verstuemmelung in Kauf nehmen um Kohle zu kassieren.

Klaus
01-09-2015, 12:58
Wie gross ist denn die Gefahr dass die Polizei mit denen unter einer Decke steckt, gesetzt den Fall man könnte sich "rausboxen" ? Wobei ich fürchte dass die sehr skrupellos agieren, und man dann auch sehr herbe agieren muss (Messer o.ä.).

Soju
02-09-2015, 03:47
Inwiefern die mit der Polizei unter einer Decke stecken kann ich nicht beurteilen, aber ich kann mir nicht vorstellen dass das nicht der Fall ist. Viele von den Etablissements sind davon Abhaengig dass dort Kunden / Opfer nichtsahnend rein und raus gehen, betrogen werden, moeglicherweise bedroht und verpruegelt. Die Bullen hier sind ja auch nicht duemmer als im Rest der Welt, von daher kann ich es mir schwer vorstellen, dass die nicht eingebunden sind, entweder ueber BEstechnung oder Bedrohung. Im Sueden (Guangzhou) ist das noch mal deutlich heftiger als in Shanghai oder Beijing.

Ich bin 2006 in Shanghai mal in so eine Situation geraten, durch Unwissenheit und Naivitaet. War mit einem Kumpel unterwegs und wollten in einen Club. Da die Schlange ewig lang war haben wir uns nach was anderem umgesehen, als ein Junger Kerl meinte er kennt eine gute Bar. Er wirkte freundlich und wir sind mit ihm in eine Seitenstrasse in die Bar. Da setzten sich dann ein paar Maedels zu uns und fragten ob sie was zu trinken haben koennten (hier nicht ungewoehnlich, koennen Nutten sein oder auch nicht). Ich guckte mir die karte an und fand die preise normal, haben das also gemacht. Als ich anfing mich unwohl zu fuehlen meinte ich zu meinem Kumpel dass wir gehen sollten und haben um die Rechnung gebeten, die lautete dann auf 4.500 RMB (damals etwa 450 EUR). Wir wollten das nicht bezahlen und auf einmal war der Manager und der Tuersteher da und wurden SEHR aufdringlich und drohend. Wir sassen in Sofas mit einem grossen flachen Tisch dazwischen und als ich aufgestanden bin um die Bullen zu rufen sprang der Tuersteher auf den Tisch und auf mich zu und von da an war Feuer frei. Mein Kumpel ist absolut ungeeignet um sich zu hauen und ich hab da auch nur sehr wenig Erfahrung mit und hatte einfach nur schiss. Alles was im Dojo so toll klappte war weg, so dass nur noch sehr einfache Dinge gingen.

Es endete damit, dass ich es geschafft habe den Tuersteher kurzzeitig in sein Sofa zu kloppen, dem Manager eine zu ballern und aus der Ecke zu kommen. Inzwischen kamen 3 -5 (ich weiss nicht mehr genau wie viele) andere Jungs von der Bar. Ich hab Panikartig versucht was zu finden um mich zu wehren (oder bin einfach panisch rumgerannt, ich weiss es nicht mehr) und endete in einem kleinen Raum, keine Ahnung warum, als ich raus wollte haben die mich zurueckgeschubst und eingeschlossen. In dem Raum waren aus irgendeinem Grund Kurzhanteln und die Tuerhatte in der Mitte eine grosse Glasscheibe. Die hab ich mit der Hantel eingeschlagen, hab mich rausgelassen und meinem Kumpel zugebruellt er soll laufen. Aus Wut, Angst und zur Ablenkung hab ich die Hantel in die Flaschen hinter der Bar geworfen und wir sind gelaufen.

Also waren es nichts mit Messern, ich weiss aber auch nicht wie uebel es ausgegangen waere wenn die uns gekriegt haetten. Wuetend genug waren die. Und zwei Auslaender im Fluss haetten nur schwer zurueckverfolgt werden koennen.

Ich war in den 1-2 Stunden danach ein Wrack (will hier bloss nicht den Eindruck erwecken ich sei ein Held gewesen, das bin ich nicht), inklusive zittern und heulen.

Ein anderes mal hier in Ningbo hab ich aus versehen einen E-bike fahrer mit dem Auto getroffen. das war extrem unangenehm als meine Frau mir geholfen hat mit dem Uebersetzen. Da standen 20-30 Leute drumrum und waren natuerlich der Ueberzeugung dass ichs chuld sei und was sie fuer eine Hure war einen Auslaender zu utnerstuetzen. Da kam es nicht zur Gewalt, aber die ganze Stimmung war sehr bedrohlich. Die Polizei war aber richtig gut, keine Diskussionen, einfahc nur das Ding regeln und gehen.

Klaus
02-09-2015, 12:18
Das scheint für die "ganz normal" zu sein, dass man jede Chance nutzt ein bischen Geld mitzunehmen, und sei es mit Betrug oder Erpressung. Anders kommen die einfachen Leute wohl auch nicht zu ein bischen Erspartem.

Huangshan
02-09-2015, 15:53
Nun wie überall auf der Welt gibt es Typen die kriminell sind.

Von Ort zu Ort ist die Kriminalität in der VR China presenter.

Wurde in China paar mal angemacht,beleidigt konnte mich immer beherrschen.(kein Bock im chinesischen Knast zu landen,abgeschoben zu werden...)

Habe einigemale Schlägereien miterlebt, Waffen waren zum Glück nicht im Einsatz.

Waffen die manchmal im Spiel sind, Beile,Messer,Hackmesser,Macheten,Stäbe.

PS: bin in einem Multikulturellen Viertel in D aufgewachsen, deshalb war ich nicht sonderlich überrascht