Schutzausrüstung [Archiv] - Kampfkunst-Board

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brandenburger
22-08-2015, 11:57
Kennt hier jemand Hersteller für Jacken, die stich- und schnitthemmend sind?

Besonders wichtig wäre mir, dass der Bereich des Halses gut geschützt ist.

Hat da jemand schon Erfahrung machen müssen, dienstlich?

Gibt es auch Produkte die einem modischen Anspruch genügen.

Gerne PN.

Danke

Terao
22-08-2015, 12:28
Kettenhemd.
Das meine ich ganz im Ernst. Man wird für das Geld (inzwischen sind die sehr erschwinglich) nichts bekommen, was auch nur annähernd vergleichbar schnitt- und stichhemmend ist, und sich gleichzeitig so problemlos unter der Kleidung tragen lässt. Die Polizei nutzt die ja nicht ohne Grund, wenns um Messer geht.
Problem: Bei Schusswaffen hat man auch noch die Metallfragmente vom Hemd in der Wunde...

Klaus
23-08-2015, 01:13
Wenn es nichts teures sein soll, ist das glaube ich die beste Lösung, selbst herstellen aus einem Linothorax mit einer oder mehreren Schichten Kevlar dazwischen:
Archäologie-Experiment: Antiker Leinenpanzer schützt so gut wie Kevlar - SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/archaeologie-experiment-antiker-leinenpanzer-schuetzt-so-gut-wie-kevlar-a-675814.html)
Kevlar Aramid Nomex Meterware - extremtextil (http://www.extremtextil.de/catalog/Stoffe/Kevlar/Nomex/Aramid:::21_55.html)

Das kann man dann exakt so zuschneiden wie man das möchte (mit Abdeckung von Hals und Unterleib), und es kostet sehr wenig.

brandenburger
23-08-2015, 20:56
Wenn es nichts teures sein soll, ist das glaube ich die beste Lösung, selbst herstellen aus einem Linothorax mit einer oder mehreren Schichten Kevlar dazwischen:
Archäologie-Experiment: Antiker Leinenpanzer schützt so gut wie Kevlar - SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/archaeologie-experiment-antiker-leinenpanzer-schuetzt-so-gut-wie-kevlar-a-675814.html)
Kevlar Aramid Nomex Meterware - extremtextil (http://www.extremtextil.de/catalog/Stoffe/Kevlar/Nomex/Aramid:::21_55.html)

Das kann man dann exakt so zuschneiden wie man das möchte (mit Abdeckung von Hals und Unterleib), und es kostet sehr wenig.

Super Tipp Klaus thx

Mit diesen Info´s geh ich mal zu meinem Schneider.

Willi von der Heide
23-08-2015, 21:08
Mit der Stichhemmung wird es nicht so doll sein, aber aber schau dir die mal an:

Schnitt- und Warnschutzjacke Warnorange - Erhöhter Schnittschutz und Reflexstreifen (http://www.stihl.de/STIHL-Produkte/Pers%C3%B6nliche-Schutzausstattung/Arbeitskleidung/Warnschutzkleidung/2792-1775/Schnitt-und-Warnschutzjacke-Warnorange.aspx)

Und für den Hals dann ein entsprechender Schutz aus dem Fechtsport.

P.S.:

Gerade Arbeitskleidung aus dem Forstbereich, hat so ein Futter unter der eigentlichen Jacke. Damit die Kettensäge sich drin verfängt und abgewürgt wird. Könnte auch bei Schnitttechniken funktionieren.

P.P.S.:

Da drunter kann man dann ja noch eine stichhemmende Weste anziehen ;). Man sieht dann zwar aus wie das Michelin Männchen und der Realismus bleibt auch auf der Strecke - aber immerhin !

Willi von der Heide
23-08-2015, 21:18
Ein ähnliches Problem hatten wir auch mal. Wir haben mit Metallmessern gearbeitet im Training und haben Eishockey-Handschuhe benutzt.
Davon haben wir uns aber recht schnell wieder distanziert.

brandenburger
24-08-2015, 09:41
Hallo Willi,

das soll so ne art leichte Rüstungen werden. Nur für den Privatgebrauch.

Hab den Gedanken noch mal weiter gesponnen.

Da geht noch was.

Balthus
24-08-2015, 11:04
oder schau' dich mal bei den Jungs um:

TurtleSkin | The Leader in High Performance Personal Protective Equipment (http://www.turtleskin.com/)

brandenburger
24-08-2015, 11:39
oder schau' dich mal bei den Jungs um:

TurtleSkin | The Leader in High Performance Personal Protective Equipment (http://www.turtleskin.com/)

Mach ich, danke

Tiju
24-08-2015, 11:42
Vielleicht eine Lederjacke? Kein richtig guter Schutz, aber gegen Schnitte doch schon etwas hilfreich. Wenn du Zeit und Geld über hast und sehr motiviert bist, kann man das Futter auftrennen und noch etwas reinnähen. Wo Taschen sind, ist auch Stichfestigkeit erreichbar. Für den Hals vertrauten schon die römischen Legionäre auf ein umgewickeltes Tuch, hilft gegen kalte Luft und begrenzt gegen Klingen. Man kann solche Tüchlein auch mit Füllungen versehen. :idea:

Ach ja, und wenn's heiß ist, bleibt nur das Hoffen auf die Schnittfestigkeit der nackten Haut. :)

Terao
24-08-2015, 12:13
Ach ja, und wenn's heiß ist, bleibt nur das Hoffen auf die Schnittfestigkeit der nackten HautDie ungefähr so hoch ist wie die von Leder. Also sehr gering.
Ein scharfes Messer geht durch ne Lederjacke wie durch Butter.

Klaus
24-08-2015, 12:28
Mal als Nebeninfo: nimm mal ein normales Messer was nicht unbedingt aus 1.2842 und ultrascharf ist, und stich damit auf einen dieser luftgepolsterten, dick wattierten Herdhandschuhe ein, auf einem Tisch. Ergebins, das geht nicht durch, macht nicht mal ein Loch, es dürfte allerdings weh tun. Wenn man so einen Stoff mit was kombiniert was den Druck aufnimmt, tut es auch nicht mehr weh, aber selbst so ne wattierte Jacke alleine schützt schon vor dem Einstich oder Schnitten. Ohne Kevlar und Ultrabodyarmor für 1000 Euro.

Durch nen Pappkarton komme ich mit einem Messer wie durch nasses Klopapier, durch so ne Wattierung wie bei nem Gambeson nicht.

brandenburger
24-08-2015, 15:44
Hallo Klaus,

schau mal bitte. So als Basis, meinst funktioniert soetwas schon?

Gambeson Ready for Battle - Mythos-Aera Yvonne & Nico Remmersmann GbR (http://www.mythos-aera.de//modules.php?warp=artikel&id=4906&setLangId=1&color=13&gclid=CJunqJP6wccCFYPDcgodaeAN3w)

Little Green Dragon
24-08-2015, 15:53
Hallo Klaus,

schau mal bitte. So als Basis, meinst funktioniert soetwas schon?

Gambeson Ready for Battle - Mythos-Aera Yvonne & Nico Remmersmann GbR (http://www.mythos-aera.de//modules.php?warp=artikel&id=4906&setLangId=1&color=13&gclid=CJunqJP6wccCFYPDcgodaeAN3w)

Da lass mal lieber die Finger von - außer Du willst auf ner Larp-Veranstaltung auflaufen... ;)

Wenn Du in dieser Richtung schaust solltest Du eher was nehmen was auch explizit für Schaukämpfe verwendet werden soll. Da liegt man dann aber eher schon so bei 130,- € + und die Dinger sind explizit nicht(!) für die Verwendung von scharfen Waffen oder Stichen geeignet.

Klaus
25-08-2015, 12:58
Das Problem bei den Gambesons ist, dass der Hersteller natürlich nicht garantieren kann dass die nicht penetrierbar sind. Wenn da ein 130-Kilo-Ochse auf den anderen 130-Kilo-Ochsen einrennt und beide in der Vorwärtsbewegung auf ne scharfe Schwertspitze aus Leistungsstahl treffen, dann ist die Gefahr gross dass alles mögliche dabei reisst. Auch explizite schwere Fechtschutzwesten.

Das heisst aber nicht, dass jemand mit nem normalen Haushaltsmesser da durch kommt. Wie gesagt, ich habe es *probiert*, und ich bin sicher nicht zu schwach. Durch schweren Karton komme ich durch wie nix, aber durch diese Hitzeschutzhandschuhe nicht, auch nicht bei mehrfachem harten draufkloppen im Eispickelgriff mit ner Tischplatte darunter. Ging nicht. Mit nem Militärdolch mit hochgradig scharf geschliffener Klinge hätte es vielleicht geklappt.

Daher ist die Frage, wogegen will man sich schützen. Als Kontrolleur in der U-Bahn gegen den Idioten der sich ner Kontrolle entziehen möchte wird ein Gambeson von entsprechender Qualität und dickem Stoff reichen, weil man ja auch reagiert. Dafür reicht aber nicht der Name "Gambeson", sondern der Stoff muss halt entsprechend gut gemacht sein, mit genug Luft drin, und dicht genug gewebt. Das Messer wird von der Luft einfach so stark gebremst dass man kein Tempo mehr hat. Das muss man aber schlicht ausprobieren, dann merkt man es ja.

Zur Not, und wenn die Gefährdungslage vielleicht so stark ist, kann man das noch mit Kettengewebe für Fleischerhandwerk oder besagtem Qualitätskevlar verstärken, das reicht aber dann drei mal. Und man kann den Schnitt bestimmen, und hat keine riesigen Flächen oberhalb und unterhalb der Weste ungeschützt.

Nicht unterschätzen wie warm es darunter wird. Die Fleischer tragen Kettenschutz ja auch deshalb, weil da viel mehr Luft durchgeht als durch Schutzstoff. Sonst wird denen einfach zu heiss wenn die damit 8 Stunden arbeiten müssen.

Robb
25-08-2015, 15:54
ein einfacher Parker und wenn es denn Anschein hat das es unangenehm werden kann. Einfach den Kragen hoch krempeln. So sind die hälfte der Ohren abgedeckt. Und gegenwertige kollegen sehen den hoch gekrempelten Kragen.
dat ist nur eine Idee. Sich ständig schnittsicher gegen Messerangriffen zu schützen ist gar nicht so notwendig. clever währe eventuell ein größeres Messer mit sich zu führen.:D so nach dem Motto von Crocodil dundi "das ist doch kein Messer,(schwup)= daß ist ein Messer.

brandenburger
25-08-2015, 16:22
ein einfacher Parker mit Hilfe meines Schneiders und des KKB´s ein wenig sv mäßig aufgewertet.;)

sworduser
25-08-2015, 22:18
Mittelalter - SCHLACHTHAUSFREUND - Fleischereibedarf und Metzgereibedarf (http://www.schlachthausfreund.com/fleischereibedarf_metzgereibedarf/stechschutz/mittelalter.html)

brandenburger
26-08-2015, 09:13
Mittelalter - SCHLACHTHAUSFREUND - Fleischereibedarf und Metzgereibedarf (http://www.schlachthausfreund.com/fleischereibedarf_metzgereibedarf/stechschutz/mittelalter.html)

thx

Terao
26-08-2015, 12:33
Ist halt schwer, das Zeug. Aber andererseits, das sind andere Materialien auch, wenn sie Stichschutz bieten sollen. Und es ist immerhin nicht steif, sondern schmiegt sich perfekt an.
Gibt solche Dinger auch gegen Haie, in noch feiner: http://neptunic.com/products/sharksuits
Allerdings dann auch arg teuer. Preis hängt letztlich immer von Ringgröße, Stahlqualität und Art der Verschweißung ab.

brandenburger
26-08-2015, 12:35
Ist halt schwer, das Zeug. Aber andererseits, das sind andere Materialien auch, wenn sie Stichschutz bieten sollen. Und es ist immerhin nicht steif, sondern schmiegt sich perfekt an.

10 kg bestimmt, oder?

Aber vielleicht könnte man sich daraus nur den Halsschutz bauen. hab ich mir überlegt.

Terao
26-08-2015, 12:41
10 kg bestimmt, oder?Mindestens. Ich hab mir in meiner wilden Jugend mal`n kurzärmeliges Hemd geknibbelt, mit relativ großen Ringen. Und schon das wiegt seine guten 5 kg. So ne komplette Sharksuit, so dicht, wie die ist, würde ich eher auf 20-30 kg schätzen. Gut, im Wasser ist das ja egal.


Aber vielleicht könnte man sich daraus nur den Halsschutz bauen. hab ich mir überlegtAuch ne Idee. Einfach breite Streifen Kettengeflecht von innen da aufnähen, wo Du sie willst. Das spart ne Menge Gewicht (aber halt auch Schutz, denn was vom Stahl abgleitet, gleitet ja direkt in die ungeschützten Stellen...).

Tiju
26-08-2015, 12:53
Ich habe das Gefühl, die Wirkung von Messern in realen Anwendungssituationen wird hier teilweise etwas überschätzt. Macht aber nichts. :)

Statistisch gesehen sterben Leute durch Messer am meisten untechnisch gesprochen infolge von Stichen ins Herz. Schnitte sind eher weniger gefährlich, außer am Hals. Besonders wenn beide Carotiden durchtrennt werden, sieht es übel aus.

Das wären die Stellen, die ich am ehesten schützen würde. Wenn man Angst um die Arme hat, z.B. beim Parieren, empfehlen sich evtl. eher Unterarmschützer als das Tragen einer dicken Jacke. Gekoppelt mit einem schnittabweisenden Handschuh ist das schon was, was dem Messermann erhebliche Kopfschmerzen bereiten kann. Die Frage ist halt nach dem Schutz-Komfort-Risiko-Verhältnis, braucht man das wirklich?

brandenburger
26-08-2015, 12:56
Ich habe das Gefühl, die Wirkung von Messern in realen Anwendungssituationen wird hier teilweise etwas überschätzt. Macht aber nichts. :)

Erzähl mal

Terao
26-08-2015, 12:57
Ich habe das Gefühl, die Wirkung von Messern in realen Anwendungssituationen wird hier teilweise etwas überschätzt. Macht aber nichts. :)
Ich hab die Theorie, dass das davon abhängt, was man selber für Messer besitzt. Seit ich ein paar richtig scharfe habe (und auch selber schleife), hat sich meine Vorstellung davon, was mit Messerschnitten geht, grundlegend verändert. :o

Stiche sind aber auch mit dem billigsten Küchenmesser `n Problem. Und gerade da versagen die meisten Schutzmaßnahmen, die nicht aus Metall sind.

Tiju
26-08-2015, 13:42
Ich meine damit nur, dass es in Kämpfen häufiger nicht zu den idealen Schnitten und Stichen mit vollem Krafteinsatz und im Fall der Schnitte ausgerichteter Schneide kommt. Das Potential des Messers, was bei Tests offenbar wird, realisiert sich oft nicht. Kommt natürlich auf die Situation an. Wenn der Messerstecher eine Art Attentat vorhat und unbehindert zusticht, ist das etwas anderes, als wenn er selbst von einem sich bewegenden Opfer mit Schlägen eingedeckt wird.

Man sollte daher auch Schutzvorkehrungen, die nicht perfekt helfen und kein amtliches Zertifikat kriegen würden, nicht einfach abtun. Das ist so ähnlich wie schussabweisende Westen und Messer. Es ist ein Allgemeinplatz, dass normale Kugelschutzwesten nicht gegen Stiche schützen, da die schmale Spitze durch die Aramidlagen rutscht. Faktisch gibt es aber zahlreiche Träger von Kugelschutzwesten, die durch die Weste gegen Messerstiche geschützt wurden. Auch wenn die Weste das eigentlich nicht kann. :)

brandenburger
26-08-2015, 13:56
Faktisch gibt es aber zahlreiche Träger von Kugelschutzwesten, die durch die Weste gegen Messerstiche geschützt wurden. Auch wenn die Weste das eigentlich nicht kann. :)

Das bestärkt mich in meinem Vorhaben danke

Terao
26-08-2015, 14:09
Ich meine damit nur, dass es in Kämpfen häufiger nicht zu den idealen Schnitten und Stichen mit vollem Krafteinsatz und im Fall der Schnitte ausgerichteter Schneide kommt. Das Potential des Messers, was bei Tests offenbar wird, realisiert sich oft nicht. Kommt natürlich auf die Situation an. Wenn der Messerstecher eine Art Attentat vorhat und unbehindert zusticht, ist das etwas anderes, als wenn er selbst von einem sich bewegenden Opfer mit Schlägen eingedeckt wird.
Ohne Frage. Aber wenn man sich schon als Zivilist mit ner Schutzkleidung belastet, will man doch wenigstens, wenn das Ding tatsächlich ne "gerüstete" Stelle trifft, ziemlich sicher sein vor dem Schlimmsten. Sonst würd ichs ganz lassen.
Ist aber, zugegeben, ne Abwägungssache.
Auch nicht schlecht: Ein Kettenhandschuh. Damit kann man tatsächlich die Klinge packen. Da wär ich als Messerstecher ziemlich von den Socken.

Eigentlich wunderts mich, dass der naheliegende Gedanke Schutzkleidung hier so selten auftaucht. Doch für SV eigentlich viel logischer als irgendwelche exotischen Waffenteile, mit denen dann doch kein Mensch vernünftig umgehen kann (im doppelten Wortsinn).

Balthus
26-08-2015, 14:33
Turtleskin hatte ich ja schon verlinkt ;)

schnittfester ? schnitthemmender Armschutz (http://police-shop.com/shop/de/Bekleidung/Koerper-schutz/schnitthemmender-Armschutz)

(was auch immer man von dem Shop halten mag wenn man sich mal die "nicht verbotenen Gegenstände anschaut)

Könnte evtl auch was haben das nicht zusehr aufträgt, Arm/Halsschutz habe ich da schon gefunden.

Grade Handschuhe, Unterarmschutz und Stichhemmendes T-Shirt machen denke ich doch (und grade in der SV) Sinn... (abgesehen davon, dass ich noch nen schlanken unterzieh-Platecarrier suche) bin ich auch noch auf der Suche nach alltagstauglichem Schnitt-/Stichschutz, Schnittschutz gibts recht viel, Stichschutz wird komplizierter...

Klaus
26-08-2015, 22:00
Die Frage ist, wofür das eigentlich dienen soll. Als grundsätzliche Kleidung z.B. beim Begleitschutz für Bahnpersonal, also den ganzen Tag getragen. Oder als Spezialausrüstung z.B. für einen Zugriff wenn in einem Laden Alarm angesagt wird. Da kann man dann auch mal was Schweres überwerfen, wie diesen Kettenschutz.

Man soll sich übrigens nicht vertun, auch steife Alltagsmaterialien wie glasfaserverstärkte dichtgewebte Kunstfasergewebe können einen nahezu 100% Stichschutz abgeben. Im Gegensatz zu militärisch interessanten ballistischen Westen machen sich die Hersteller da scheinbar nur keine allzu grossen Gedanken. Auch Kunststoff-Ketten dürften für sehr viele Messer unpenetrierbar sein, versucht mal so einen dämlichen Plastik-Kochlöffel durchzuschneiden.

Wenn es Ganztagskleidung sein soll, würde ich mal mit diesen Leinen-Linothoraxen experimentieren, bei welcher Materialstärke man da schon nicht richtig durchkommt. Besonders wenn da noch ein anderes Material drunter ist.

zeitvertreibi
26-08-2015, 22:40
@Balthus
Für Stichschutz schau nach Westen aus Dyneema :)

brandenburger
26-08-2015, 23:00
KEVLAR FIELD-JACKETS (http://shop.ridejohndoe.com/kevlar-motorradbekleidung/kevlar-field-jackets.html)


"Kevlar® Aramidfasern sind robust und reißen beim Aufprallen nicht. Kein Wunder, dass das Material in schusssicheren Westen und industrieller Schutzkleidung eingesetzt wird! Bei John Doe nutzen wir die Eigenschaften von Kevlar®, um unseren lässigen Field Jackets besondere Widerstandsfähigkeit zu verleihen."

Was sagt Ihr?

sworduser
26-08-2015, 23:56
Oder als Spezialausrüstung z.B. für einen Zugriff wenn in einem Laden Alarm angesagt wird. Da kann man dann auch mal was Schweres überwerfen, wie diesen Kettenschutz.Soo schwer ist der Kettenschutz gar nicht. Die Weste von Turtle Skin (http://www.turtleskin.com/PDFs/Level%20IIIA-2012-Web.pdf) kommt auf 6,1kg pro m², das Kettengeflecht von Schlachthausfreund (http://www.schlachthausfreund.com/fleischereibedarf_metzgereibedarf/stechschutz/mittelalter.html) kommt je nach Stärke auf 3,15kg je m² oder 5,15kg je m². Wenn man mit dem Kettengeflecht seinen Oberkörper schützen will, also schätzungsweise die Hälfte seiner 2m² Haut, sind das in der leichten Variante nur 3 Kilogramm. Ich glaube, mein Wintermantel wiegt eine Ecke mehr als das.

Balthus
27-08-2015, 06:25
Das "wofür" ist bei mir etwas anders gelagert...

ich bin Beruflich aktuell in der Türkei unterwegs, ab und an in Nigeria bzw. ab nächstem Jahr in Ägypten (alles an Orten die nicht grade sooo ruhig sind) entsprechend suche ich was als Schnitt/Stichschutz für Oberschenkel/Oberkörper und eben Schrappnellschutz für Torso/Lebenswichtige Organe im Optimalfall so dass man sie in der Hitze tragen kann ohne dass sie zusehr auftragen....
Also im Prinzip nen paar Schnitthemende 3/4 Tights als Unterhose, Leichter Platecarrier und nen Langarm-Schnittschutz-Shirt darüber nen Camelback/kleiner Rucksack um die Shiuette des PC's an den Schultern zu brechen...

Aktuell habe ich so ne Kugelscihere Weste im Aktentaschenformat die ich drüberwerfen kann wenns rundgeht, grade für Ägypten wäre mir aber eine Lösung die ich Tagsüber dauerhaft tragen kann angenehmer.

Nein ich arbeite nicht im Sicherheitsgewerbe und Ja die meisten "Bedrohungen" kann man durch "Hirn einschalten" eliminieren, aber grade nach den Schüssen in Istanbul z.B. wäre mir eine zusätzliche "Last-Line" lieber.

Tiju
27-08-2015, 12:28
...

Eigentlich wunderts mich, dass der naheliegende Gedanke Schutzkleidung hier so selten auftaucht. Doch für SV eigentlich viel logischer als irgendwelche exotischen Waffenteile, mit denen dann doch kein Mensch vernünftig umgehen kann (im doppelten Wortsinn).

Der Krams ist eben oft reichlich unbequem und lästig. Bist du schon mal einen Tag mit Schutzweste rumgelaufen? Das ist nicht so angenehm. Ich beneide die Polizisten nicht, die so ein Ding ständig tragen müssen. Das schlimmste ist dabei weder Gewicht noch das Auftragen (beides zu vernachlässigen), sondern die Luftundurchlässigkeit.

Da hat es ein Kettenhemdträger "leichter". Allerdings wäre das für Balthus sinnlos. Ich finde in den von ihm beschriebenen Situationen ein Nachdenken über Schutz sinnvoll. Man kann dadurch notfalls einen kleinen Vorteil haben. Schlecht ist, dass es sich um heiße Gebiete handelt. Heiß und Schutzausrüstung ist das schlimmste, was ich mir vorstellen kann. :(

Ich habe selbst nur zweimal Schutzausrüstung praktisch "erprobt", einmal beim Militär und einmal beim Fahrradfahren, ohne da jeweils einen Helm gehabt zu haben, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr hier. ;)

Klaus
27-08-2015, 13:20
KEVLAR FIELD-JACKETS (http://shop.ridejohndoe.com/kevlar-motorradbekleidung/kevlar-field-jackets.html)

Was sagt Ihr?

Das kann schon reichen, hängt aber von der Webtechnik ab. Bei Motorradkleidung soll das ja vor dem Rutschen schützen, nicht vor einem Durchstich. Müsste man halt mal ausprobieren, und sonst haste halt ne nette Outdoorjacke. ;)

Balthus
28-08-2015, 00:02
ich habe für mich jetzt eine Lösung gefunden:

- S&S Plateframe mit Weichbalistik (SK1) bestückt.
- Schnittschutzkleidung (weit, welche muss ich noch schauen), Hemd+Hose, Zumindest Hemd+Oberschenkel
- Laptoprucksack einer verbreiten Marke (Dicota) mit SK4 Platte im Laptopfach


Ich denke damit bin ich Mobil genug um wenns Knallt auch mal meine Laufskills zu beweisen, habe "Echte" Sk4 vor den Lebenswichtigen Organen und komme noch halbwegs unauffällig davon, die Schulterriemen des Rucksacks sollten die Shiuette des Plate-Frames halbwegs verbergen, evtl. noch passende Handschuhe.

Wichtigstes Tool ist und bleibt jedoch der Kopf:
"Don't be there when the shit hits the fan" ....

Klaus
28-08-2015, 00:14
Ja, das dürfte für den Fall der Fälle ein bischen passive Sicherheit gewährleisten, insbesondere wenn man es kommen sieht und sich wegdrehen und in Deckung gehen kann. Wie sieht es denn in Krisenregionen mit der aktiven Sicherheit aus, habt ihr bewaffnete Wächter dabei die zuverlässig sind ? Ich hätte im Fall der Fälle auch gerne selbst was in der Hand.

Balthus
28-08-2015, 06:25
also "selbst was in der Hand" kannst du vergessen, dafür ist bei uns offiziell niemand von den Ingenieuren ausgebildet, trainiert und erfahren genung als das unsre Sicherheitsabteilung denen zutraut im Fall der Fälle ruhig genug zu sein mit einer Waffe zuverlässig um zu gehen das wird dir von meiner Firma niemand erlauben egal in welcher Region (was vor Ort inoffiziell passiert sei mal dahingestellt)

Je nach dem was die Sicherheitsanalyse unserer Sicherheitsabteilung ergibt reicht die Aktive Sicherheit von "nicht existent" (wie z.B. im Oman oder Frankreich) über "nicht selbst fahren sondern nur zugelassene Fahrer nehmen" (einige Teile Indiens z.B.) oder "nur in Konvoi mit lokalen Sicherheitskräften"(was dann auch heisst, dass man wenn man Einkaufen oder mal Abends weggehen will immer 4-10 Guards dabei hat) bis hin zu "Nur mit eigenem Werksschutz und nie länger als 30 auf der Straße am Tag von safe-house zu safe-house" (was recht nerfig ist wenn man 420km zum Flughafen hat und heimfliegen will)

Also kann man nicht pauschal sagen

Tiju
28-08-2015, 10:25
Jedes Jahr verteidigen sich tausende Leute ohne oder mit wenig Ausbildung erfolgreich mit Schußwaffen, aber die Haltung der Firma ist typisch und versicherungstechnisch verständlich. Ein großer Teil der Terroranschläge der letzten Jahre hätte durch bewaffnete Gegenwehr sicher verhindert oder die Folgen vermindert werden können. Na ja, da wird man nichts machen können.

Ganz interessant: in den USA werden ca. 50% der Amokläufe in deren Verlauf von Dritten gestoppt, fast nie allerdings von eintreffender Polizei, sondern entweder von vor Ort zufällig anwesenden Sicherheitskräften (50%) oder von Zivilisten (50%). In 50% der letzteren Fälle waren die Zivilisten bewaffnet, was das Risiko für sie natürlich erheblich abgemindert hat. D.h. immerhin 12,5% aller Amokläufe werden von unbewaffneten Zivilisten gestoppt.


@ Balthus: wieso benutzt du einen Plattenträger mit SK1-Einlagen? Ich gehe davon aus, dass die Schutzeinlagen sich an der Seite zumindest treffen? Wäre eine Unterziehweste nicht unauffälliger? Bei mir hat mein Rucksack auch den Zweck, z.B. als Schild gegen Messer zu dienen. SK4 im Rucksack wäre mir zu schwer. Du willst wohl eher einen Schutz gegen Gewehrmunition beim Weglaufen?

Terao
28-08-2015, 10:30
Ganz interessant: in den USA werden ca. 50% der Amokläufe in deren Verlauf von Dritten gestoppt, fast nie allerdings von eintreffender Polizei, sondern entweder von vor Ort zufällig anwesenden Sicherheitskräften (50%) oder von Zivilisten (50%). In 50% der letzteren Fälle waren die Zivilisten bewaffnet, was das Risiko für sie natürlich erheblich abgemindert hat. D.h. immerhin 12,5% aller Amokläufe werden von unbewaffneten Zivilisten gestoppt.Und annähernd 100% werden von bewaffneten Zivilisten durchgeführt.

Tiju
28-08-2015, 10:42
Beliebt als Waffen sind Schußwaffen, Autos, Messer u.ä. und Sprengstoffe. Je nach Verfügbarkeit. Wenn du glaubst, die Nichtverfügbarkeit von Schußwaffen verhinderte Amokläufe, gratuliere ich zum einfachen Weltbild. Schußwaffen können allerdings die Opferzahl erhöhen, denn damit fällt es dem Amokläufer leichter, Menschen zu töten.

Andererseits dämpft die allgemeine Verfügbarkeit von Schußwaffen möglicherweise auch die Opferzahl. Interessanterweise fanden so gut wie alle Amokläufe (meist "Active Shooter Events" genannt, neuerdings auch "Active Killer Events", da viele Amokläufe auch ohne Schußwaffen geschehen) in den USA in den zahlreichen Waffenverbotszonen statt. Amokläufer lieben unbewaffnete Opfer.

Gerechnet auf die Opfer pro Bevölkerung liegen die USA übrigens nicht an der Spitze der "Amoklaufländer", nach Ereigniszahlen dagegen deutlich.

Balthus
28-08-2015, 10:43
[...]

@ Balthus: wieso benutzt du einen Plattenträger mit SK1-Einlagen? Ich gehe davon aus, dass die Schutzeinlagen sich an der Seite zumindest treffen? Wäre eine Unterziehweste nicht unauffälliger? Bei mir hat mein Rucksack auch den Zweck, z.B. als Schild gegen Messer zu dienen. SK4 im Rucksack wäre mir zu schwer. Du willst wohl eher einen Schutz gegen Gewehrmunition beim Weglaufen?

Die Idee mit den SK1 im S&S Plateframe (als "Unterziehweste") ist die, dass ich keine 16h am Tag auf der Baustelle mit nem Rundum SK4 bei 45°C rumrennen will, und auch kerkömmliche Unterziehwesten da an ihre grenzen kommen (also wirklich hier auf "Luftigkeit" getrimmt mit erreichen eines mehr oder weniger akzeptablen Schrapnellschutzes.
Die SK4 Platte im Rucksack kann man eben auch nach vorne nehmen (aber ich habe nicht vor Frontal auf einen AKschützen zu zu rennen) sondern tatsächlich einfach einen Zusatzschutz. die neuen SK4 Platten sind auch nicht viel schwerer als der Laptop der sonst da drinne wäre.

Was bringt mir der Schutz wenn ich vor Hitzstau aus den Latschen kippe. Daher eben diese Konfiguration die z.B. auch von unserern Campsecurities (also leichte Unterziehweste + Schnittschutz) getragen wurde.

Die Diskussion ob wir uns Bewaffnen oder nicht ist hinfällig, da wir es nicht dürfen. Punkt. Siehe zum Beispiel im Irak wo sich die Ingenieure in den Containern verschanzt haben bis sie von einer Transall rausgeflogen wurden ... und ganz ehrlich ich will nicht das neben mir im Auto jemand mit ner Knifte im Hosenbund sitzt den sich beim aufstehen selbt in die Oberschenkelarterie schießt weil er nicht weiss wie sie gesichert wird....


*edit* geht aber am ursprünglichen Thema vorbei ;)

Robb
28-08-2015, 15:56
Wichtigstes Tool ist und bleibt jedoch der Kopf:


Kopf hört sich so Materiell an. Der Verstand währe treffender.

marq
28-08-2015, 16:26
@ baltus warum brauchst du schnitthemmendes zeug ? rechnest du auch mit messerangriffen?

brandenburger
28-08-2015, 17:04
Für Stichschutz schau nach Westen aus Dyneema :)


Tatsächlich hier ein Lieferant, der meint sein Material wäre auch für den Stichtschutz geeignet:

Die Produktpalette erstreckt sich von persönlicher Schutzausrüstung, Stich- und Schnittschutzlösungen, elektrische Isolationsgewebe, Beschichtungsträger, Membrangewebe, Faltenbalg und Maschinenschutz, Filtrationsgewebe, Automobilgewebe bis hin zu Gewebe für den industriellen Bereich. (http://www.tfritsche.de/produkte)

Balthus
28-08-2015, 18:40
@ baltus warum brauchst du schnitthemmendes zeug ? rechnest du auch mit messerangriffen?

Speziell vor dem Hintergrund, dass Amokläufe, Terroranschäge aktuell recht häufig auch auf Messerattacken basieren... JA - siehe auch die letzten Meldungen aus dem Zug in Belgien, und wird nach Meinung führender Experten auch eher noch schlimmer, da solche Akte schlicht unvorhersehbar sind.

Tiju
31-08-2015, 11:47
Das mit dem Hitzeproblem verstehe ich. Eine Sauna ist nichts im Vergleich zu einer eng anliegenden Weste bei Hitze.



Tatsächlich hier ein Lieferant, der meint sein Material wäre auch für den Stichtschutz geeignet:

Die Produktpalette erstreckt sich von persönlicher Schutzausrüstung, Stich- und Schnittschutzlösungen, elektrische Isolationsgewebe, Beschichtungsträger, Membrangewebe, Faltenbalg und Maschinenschutz, Filtrationsgewebe, Automobilgewebe bis hin zu Gewebe für den industriellen Bereich. (http://www.tfritsche.de/produkte)

Die Homepage ist aber recht nichtssagend, oder? Kann man da auch konkrete Produkte sehen? Stichschutz ist ja grundsätzlich leicht erreichbar, nur wie bequem und alltagstauglich das dann ist, sieht man erst am fertigen Produkt.



Speziell vor dem Hintergrund, dass Amokläufe, Terroranschäge aktuell recht häufig auch auf Messerattacken basieren... JA - siehe auch die letzten Meldungen aus dem Zug in Belgien, und wird nach Meinung führender Experten auch eher noch schlimmer, da solche Akte schlicht unvorhersehbar sind.

Messerattacken sind sicherlich nicht unwahrscheinlich. Ich frage mich nur, ob eine Schnittschutzhose den Aufwand wert ist. Theoretisch ist die Gefährdung hoch, weil innen am Oberschenkel natürlich eine wichtige Arterie verläuft, aber wie oft wird die bei realen Angriffen attackiert? Im Chaos geht es doch meist gegen Hals und Brust, außerdem sind die Arme betroffen. Ich müsste mal nach Zahlen zur Verletzungshäufigkeit suchen.

Terao
31-08-2015, 12:10
Hände sind mein ich am häufigsten betroffen, weil jeder sich damit instinktiv zu schützen versucht.

Balthus
31-08-2015, 13:07
Handschuhe und Hemd oder zumindest Ärmel (wir müssen eh Langarm und Handschuhe aus Arbeitsschutzgründen tragen) stehen ja auch mit drauf.
Hose / Tightunterhose für den Oberschenkel ... ich weiss nicht ich habe jetzt schon 2* Messerschnitte an den Oberschenkeln abbekommen (einmal selbst, einmal ist mein Nachbar in der Schule beim Schnitzen abgerutscht), wenns nur für's Gefühl ist ...

Klaus
31-08-2015, 16:57
Die Schnittschutzhose gegen Angriffe (nicht Arbeitsunfälle) muss nur bis zum Knie reichen. Wenn man in der Regel von Bewaffneten geschützt wird, und man in extrem heissen Gegenden unterwegs ist wo das Tragen von Schutzkleidung eine Strapaze ist, würde ich vielleicht eher nur den Rucksack mit Platte nehmen gegen Beschuss aus der Ferne wenn man sich kurz decken muss. Schutzkleidung ist eher was für Leute die in Zügen oder überfüllten Strassen alleine unterwegs sind, wo Messerattacken Teil von Raubüberfällen und Diebstählen sind, die relativ häufig vorkommen.

Auch wenn es sich nicht schön anhört, gegen einen gut organisierten Coup gibt es fast keinen Schutz. Man kann ihn nur erschweren oder verlangsamen. Die beste Lösung dagegen ist, nicht da zu sein wo er stattfindet, und das nicht zu leicht machen. Also nicht mit Bekannten (auch Leute die man lange kennt) irgendwelche Touren ins wildromantische Bergland mitmachen, und dergleichen, und nie aus irgendwelchen Gründen auf kompetenten bewaffneten Schutz verzichten. Wenn man mit 5 Wächtern von 20 Leuten mit AK angegriffen wird, nützt einem die Weste nichts, entweder die 5 Mann halten die 20 noch auf oder nicht (und man verkriecht sich hinter seiner Platte). Ne schwere Schutzweste ist was für Gegenden, wo Scharfschützen auf erkennbare Journalisten und Co. Attentate aus der Entfernung verüben. Gegen die Druckwelle einer Bombe schützt die Weste nicht, nur gegen Splitter, und solche Attentate auf fremdes Technikpersonal sind ziemlich selten. Man muss da abwägen ob man mit den Strapazen der Hitze klarkommt. Ich bin paranoid, und ich würde lieber eine adäquate Schusswaffe mit geeigneter Munition mit mir führen, als eine Bomb-Squad-Ausrüstung.

Tiju
01-09-2015, 07:47
Sehe ich auch so, aber eine Bewaffnung, die über ein Messer oder eine Schlagwaffe hinausgeht, dürfte eben nicht drin sein. Damit kann man gegen ernsthafte Angriffe nun mal leider nichts machen. Wenn man z.B. den Überfall auf das Kaufhaus in Nairobi, Kenia anschaut, da haben bewaffnete Zivilisten (einer war allerdings Mitglied einer europäischen Spezialeinheit und privat vor Ort) und ein paar einfache Polizisten einen großen Teil von Leuten gerettet, während die Sondereinsatzkräfte draußen rum gestanden haben. Aber ohne Schußwaffe ist eben Essig.

So eine Schutzweste ist trotzdem nicht zu verachten. Bei der Operation Anaconda 2002 in Afghanistan wurde z.B. ein Soldat von einer an einem Felsen abgeprallten RPG in den Rücken getroffen, die Granate explodierte dann in der Nähe und blies ihm die Rückenplatte aus der Weste. Außer Splittern in Armen, Beinen und Restrumpf blieb er aber weitgehend unverletzt. Eine durchschnittliche Attentäter-Bombe hat meistens erheblich größere Sprengkraft, aber außerhalb von im Schnitt 15 Metern Radius hat man "nur" Probleme mit den Splittern und da ist bereits ein SK1-Schutz Gold wert.

Was bei der Schutzsache meines Erachtens am problematischsten ist, ist, dass das wichtigste Körperteil sträflich vernachlässig wird. Ich kriege lieber drei Kugeln in den Bauch als eine in den Kopf (äh, na ja...). Leider kann man kaum unauffällig mit einem SK1 Helm rumlaufen. Obwohl der auch bei Autounfällen eine tolle Hilfe wäre. Meines Erachtens muss der Rucksack vor allem auch den Kopfschutz übernehmen.

Tiju
16-09-2015, 13:58
Hier noch mal ein Link mit einigen unerfreulichen und ermutigenden Wahrheiten zu Schutzausrüstung, hab ich gerade gesehen und fasst das Thema ganz gut zusammen: Seven Things You Don’t Know About Body Armor | Active Response Training (http://www.activeresponsetraining.net/seven-things-you-dont-know-about-body-armor)

Terao
28-09-2015, 09:13
Hier noch mal ein Link mit einigen unerfreulichen und ermutigenden Wahrheiten zu Schutzausrüstung, hab ich gerade gesehen und fasst das Thema ganz gut zusammen: Seven Things You Don’t Know About Body Armor | Active Response Training (http://www.activeresponsetraining.net/seven-things-you-dont-know-about-body-armor)
Und wieder ein neues Wort gelernt: https://de.wikipedia.org/wiki/Prepper :cool:

Tiju
29-09-2015, 08:00
Ich mag ja die USA, aber da gibt es doch einige Spinner, die da rumlaufen. :)

Terao
29-09-2015, 10:21
Ich mag ja die USA, aber da gibt es doch einige Spinner, die da rumlaufen. :)
Frag mich ja, ob das einfach nur daran liegt, dass es halt ein großes Land ist, in dem sich auch die Spinner frei äußern können. Oder ob die tatsächlich eine spezifische Art der Spinnerei pflegen, die uns halt besonders aufstößt.

Klaus
29-09-2015, 16:07
Die Gewaltbereitschaft ist da (noch) auf einem anderen Level als hier oder überall in Nordeuropa. So derartig viele Serien-/Psychomörder und Typen die ne ganze Familie platt machen bei nem simplen Einbruch gibt es hier nicht. Wenn man mal längere Zeit diese Dokus mit realen Fällen verfolgt, dann wundert man sich nicht wieso jeder ne Waffe besitzen dürfen will.

Terao
29-09-2015, 16:21
...wobei ich mir allerdings nicht zutrauen würde, in puncto Gewaltbereitschaft, Dokus mit realen Fällen, Waffenbesitz und dem Bedürfnis nach großen und noch größeren Kalibern zwischen Henne und Ei zu unterscheiden. :o

Barbecue
20-01-2021, 12:32
Ich grätsche mal hier rein:)

Zu Schutzausrüstung gehören auch Schutzschilde.
Häufig getragen von Polizeieinheiten, aber auch bei größeren Umbrüchen von Demonstranten.

Gibt es eine Herleitung für die unterschiedliche Form? Also z. b. die kleine runde Form oder das große Rechteck.

Und der aktuelle Anlass: Aus welchem Material? Bei diesem video von RT zu einer Demonstrationsauflösung durch die niederländische Polizei glaube ich Schilder aus gebundenem Stroh oder Ratan zu erkennen?'!? Kann das sein? Wenn ja wo gibt es sowas noch und welchen Grund gibt es für die Benutzung ?

Gleich am Anfang die Schilder von hinten:
https://www.youtube.com/watch?v=rE26Ig342Uk