Vollständige Version anzeigen : HiTech-Rüstung mit Treffer-Sensoren
Salvator
26-08-2015, 13:28
Es gibt ein Crowd-Funding-Projekt für Ganzkörper-Schutzausrüstung mit Detektoren für Treffer, die sogar die Schlagstärke messen:
xtUTDqXDes8
Meiner Meinung nach lassen sich nur so realistische Vergleichskämpfe durchführen (sofern man nicht auf Leben und Tod kämpfen will oder einen unfehlbaren Ringrichter hat).
Lohnt sich bestimmt, sowas zu unterstützen. Man hat dann auch (je nach Betrag) Anspruch auf Rüstungsteile oder Ähnliches:
https://www.indiegogo.com/projects/unified-weapons-master
Hab meine starken Zweifel, ob das was wird. Der finanzielle Aufwand, sowas mit hinreichender Lebensdauer, Passform, Messgenauigkeit und Robustheit zu fertigen (Schläge, Schweiß etc., das ist Maximalbelastung für jedes Material, erst recht für feine Elektronik) dürfte in keinem Verhältnis zu dem stehen, was der durchschnittliche Waffenkünstler für sein Hobby aufzuwenden bereit ist.
Im Ernst, ich seh doch ständig, wieviele sich schwertun, sich ne Kendorüstung zu kaufen. So ein Ding kostet im Idealfall das mindestens Zwanzigfache, bei den erwartbar geringen Stückzahlen eher noch viel mehr. Plus Einstellung, Reparatur und Wartung, das kann man ja alles nicht selbst machen.
Salvator
26-08-2015, 14:35
Für den persönlichen Trainingsgebrauch wird es vielleicht für einige zu teuer.
Ich sehe das auch eher als Wettkampfs-Equipment für Veranstalter und mittelgroße Vereine. So kann man wirklich realistische Vergleichskämpfe veranstalten, bei denen keine Sicherheits-Regelwerke mehr nötig sein werden, die momentan die meisten Wettkämpfe unrealistisch machen.
Bei großen Veranstaltungen fließ mehr als genug Geld.
...was dann wiederum heißt, dass die Dinger jedem Teilnehmer passen müssen, und einigermaßen schnell an- und ausziehbar sind. Und die Verkaufszahlen sinken noch mehr, d.h. der Anteil an den Entwicklungskosten wird pro Kauf größer.
Achja, und man muss natürlich nach jedem Gefecht die Sensoren checken. Und kann trotzdem, wenn ich das Video richtig beurteile, nur mit Gummipömpfen und Rattan draufknüppeln.
Sorry, ich will das ja nicht kleinreden, ist ja ne tolle Idee. Aber realistisch betrachtet scheint mir das ein totes Gleis.
Ich bezweifel ja, ohne das ich das technische Experten Knowhow besitze, das eine Rüstung dieser Art ohne deutlich spürbare bewegungseinschränkung und dadurch ein verfälschtes Kampfverhalten, realisieren läßt.
Sicherlich wäre es schon interessant weil man mal richtig druffsemmeln kann, aber ob das jetzt besonders realstisch ist? Ich weiss ja nicht...
Salvator
26-08-2015, 14:42
Sagen wir mal, eine Komplett-Ausrüstung kostet 5.000€.
Ist es nicht vorstellbar, dass ein Veranstalter einmalig 30.000€ ausgibt für ein Paar in drei verschiedenen Größen?
Ich halte das schon für realistisch. Nur, was son Ding kosten wird ist sehr schwer zu sagen ...
Sagen wir mal, eine Komplett-Ausrüstung kostet 5.000€.Nie im Leben. Ich geh da eher von 15.000-30.000 Euro aus. 5.000 kostet ne halbwegs bewegliche Rüstung ohne alle Elektronik und Sensoren.
Zum Vergleich: So`n klobiger Redman (http://www.redmangear.com/redman-xp-instructor.aspx) kostet 1.600 $. Und das sind einfach nur`n paar Polster. Nix Elektronik, gegen Waffen nur sehr eingeschränkt nutzbar.
Also wenn ich mir anschaue was günstigere, einfacherere Sensorsysteme kosten (SimGun z.B.) oder Vollschutzanzüge die was taugen.... rechne ich eher mit nem Stückpreis um die 15-20.000 (*edit* wollte 15-30.000 tippen .... aber das war doch ne zu große range ^^)
Salvator
26-08-2015, 14:46
Ich bezweifel ja, ohne das ich das technische Experten Knowhow besitze, das eine Rüstung dieser Art ohne deutlich spürbare bewegungseinschränkung und dadurch ein verfälschtes Kampfverhalten, realisieren läßt.
Sicherlich wäre es schon interessant weil man mal richtig druffsemmeln kann, aber ob das jetzt besonders realstisch ist? Ich weiss ja nicht...
Im Video sehen sie sehr beweglich aus. Natürlich hat man IMMER Einschränkungen, einen Tod muss man sterben. Es sieht aber um einiges bequemer aus als die meisten Rüstungen, die ich bisher gesehn oder getestet habe. Leder ist z.B. nicht schlecht, schützt aber nur bedingt ... moderne Erkenntnisse sollte man doch langsam mal nutzen.
Salvator
26-08-2015, 14:48
Nie im Leben. Ich geh da eher von 15.000-30.000 Euro aus. 5.000 kostet ne halbwegs bewegliche Rüstung ohne alle Elektronik und Sensoren.
Mag ja sein, dann kommt man halt auf 180.000 für drei Paar. Da sollten sich schon Sponsoren finden, wenn es um die ersten wirklich realistischen Vergleichskämpfe geht ... die Teile kann man ja z.B. auch bedrucken :)
Salvator
26-08-2015, 14:52
Es ist ja auch vorstellbar, die Teile ohne Sensorik einfach als gut schützende Ganzkörper-Rüstung zu verkaufen. Dann käme man vielleicht auf 5000€ ... Die teure Elektronik dient ja nur der genauen Messung bei offiziellen Wettkämpfen. Im Training weiß ja jeder, ob er getroffen wurde.
Mag ja sein, dann kommt man halt auf 180.000 für drei Paar. Da sollten sich schon Sponsoren finden, wenn es um die ersten wirklich realistischen Vergleichskämpfe geht ... die Teile kann man ja z.B. auch bedrucken :)
Und diese tragbaren Einfamilienhäuschen legt man dann Hansfranz aus irgendner kleinen Spartensportart an, damit die einem die Sensorik zerkloppen?
Not going to happen.
Wenn überhaupt, dann wird das mal so ne Showveranstaltung a la Samurai gegen Ritter. Und auf so nen Mist kann ich komplett verzichten. Lebendige Wettkampfkultur geht anders, die wächst von unten.
Im Training weiß ja jeder, ob er getroffen wurde.Das weiß auch im Wettkampf jeder. Mir ists schon ein paarmal passiert, dass der Gegner (oder ich) hinterher sagte: "Also, dieses eine Kote in der ersten Minute... ehrlich, ich hätts Dir gegeben".
So machen Wettkämpfe Spaß. :)
Komischerweise scheinen nur die, die nie an welchen teilnehmen, die so wahnsinnig ernst zu nehmen.
wirklich realistischen Vergleichskämpfe geht
Wo genau ist der Realismus, wenn die Rüstung alle Schläge stark abdämpft, Verletzungen von vornherein so gut wie ausgeschlossen sind und das Ding sogar eine integrierte Kühlung hat?
Salvator
26-08-2015, 15:05
Wirklich realistisch ist natürlich nur der erste Treffer. Geht der zum Hals oder sonstigen kritischen Stellen wäre ein echter Kampf natürlich vorbei. Verletzungen wie imobility-cuts oder dergleichen simuliert das natürlich nicht ... vielleicht wird das ja irgendwann erweitert, man könnte dann z.B. die Gelenke versteifen oder mit Elektroshocks arbeiten ... alles jetzt nur Brainstorming ...
Die Formulierung "wirklich realistisch" sollte ich vielleicht in "momentan am realistischsten" ändern ... ist halt schwerer auszusprechen.
Wirklich realistisch ist natürlich nur der erste Treffer. Geht der zum Hals oder sonstigen kritischen Stellen wäre ein echter Kampf natürlich vorbei. Verletzungen wie imobility-cuts oder dergleichen simuliert das natürlich nicht ... vielleicht wird das ja irgendwann erweitert, man könnte dann z.B. die Gelenke versteifen oder mit Elektroshocks arbeiten ... alles jetzt nur Brainstorming ...
Die Formulierung "wirklich realistisch" sollte ich vielleicht in "momentan am realistischsten" ändern ... ist halt schwerer auszusprechen.Na, aber jetzt mal bitte. Da kann man doch auch einfach`n paar Leute mit nem guten Auge für Bewegungen danebenstellen, und die heben ne Fahne, sowie sie den ersten Wirkungstreffer sehen. Das machen wir seit 1750 so. :)
Salvator
26-08-2015, 15:23
Daher auch meine Bemerkung im ersten Post:
"(sofern man nicht auf Leben und Tod kämpfen will oder einen unfehlbaren Ringrichter hat)"
Und, ich weiß, daß Technik auch nicht unfehlbar ist ...
Daher auch meine Bemerkung im ersten Post:
"(sofern man nicht auf Leben und Tod kämpfen will oder einen unfehlbaren Ringrichter hat)"
Und, ich weiß, daß Technik auch nicht unfehlbar ist ...Warum muss der unfehlbar sein? Der Fehler verteilt sich, wenn sichs nicht um einen gezielten Bias handelt, über alle gleichermaßen zufällig. Und nein, es hat noch kein Laie zufällig ein Turnier gewonnen. Alles weitere weiß und merkt man eh selbst. Und darum gehts doch am Ende des Tages.
Salvator
26-08-2015, 15:34
Mal abgesehen von der Sensorik und wirklich aufwändigen, teuren und meist unbeweglichen Ritterrüstungen: Kannst Du mir vernünftiges Ganzkörper-Schutz-Equipment nennen, das wirklich den ganzen Körper (incl. Hals, Genitalien, etc.) auch vor harten Schlägen schützt und trotzdem annehmbar beweglich ist?
Mal abgesehen von der Sensorik und wirklich aufwändigen, teuren und meist unbeweglichen Ritterrüstungen: Kannst Du mir vernünftiges Ganzkörper-Schutz-Equipment nennen, das wirklich den ganzen Körper (incl. Hals, Genitalien, etc.) auch vor harten Schlägen schützt und trotzdem annehmbar beweglich ist?Nein. Es ist einfach ein physikalisches Problem. Um eine bewegte Masse abzubremsen, brauchts eine Knautschzone. Um die Auftreffwucht eines schmalen Gegenstandes zu verteilen, braucht es etwas Steifes. Beides beißt sich mit Beweglichkeit. Da beißt die Maus trotz aller modernen Materialien keinen Faden ab. Was meinst Du, warum wir immer noch in den alten Dingern rumspringen (zugegeben, sie sehen auch cool aus:cool:)?
Man kann sich mechanisch annähern, indem man sich raffinierte Geschübe für die Gelenke ausdenkt. Aber m.E.n. wurden diese Möglichkeiten mit den späten Ritterrüstungen bereits voll ausgereizt. Da geht nicht viel mehr, ohne wieder auf Schutz gerade der Gelenke zu verzichten. Ne Ritterrüstung aus modernen Materialien wäre leichter, hätte ihrem Vorbild aber wohl sonst wenig voraus.
Auch ein Punkt: Will man ideale Beweglichkeit bei nem Ganzkörperschutz, kommt man um ne Maßanfertigung nicht umhin. Und dann wird es stets richtig teuer. Auch, bzw. gerade daran hat sich im Zeitalter der Massenfertigung nichts geändert. Die meisten Sachen sind doch heutzutage nur deswegen so relativ erschwinglich für jedermann, weil man sie in ein paar Standardgrößen in Massen rausrotzen kann. Muss man für jedes einzelne Teil alle Maschinen neu justieren, steigen die Preise exponenziell.
Salvator
26-08-2015, 15:47
Ist richtig, man wird niemals die 100% Beweglichkeit erreichen.
Es liegt doch aber auf der Hand für die von Dir genannten Kriterien modernste Technik wie z.B. Materielien zu verwenden. In der Industrie hat GFK beispielsweise an vielen Stellen bisherigen Federstahl ersetzt, weil es ähnliche Eigenschaften hat, aber wesentlich leichter ist.
Die teure Sensorik seh ich eher als nebensächlich.
Salvator
26-08-2015, 15:51
Aber gerade das Gewicht ist ein entscheidender Vorteil bzw. DER Nachteil von Vollplattenrüstungen. Die schützen zwar super, man ist aber sau langsam, kann nicht mal mehr allein auf's Pferd steigen und ertrinkt im Fluß, wenn man umfällt.
Aber gerade das Gewicht ist ein entscheidender Vorteil bzw. DER Nachteil von Vollplattenrüstungen. Die schützen zwar super, man ist aber sau langsam, kann nicht mal mehr allein auf's Pferd steigen und ertrinkt im Fluß, wenn man umfällt.Nein, das ist ein Irrtum. Das Gewicht ist ganz gut verteilt, und eher ne Trainingsfrage. Die Klobigkeit ist das Problem, das man nicht in den Griff bekommt. Am ehesten noch, siehe oben, durch Maßanfertigung.
Sehen und Hören bei gleichzeitigem Gesichtsschutz war historisch auch ein Riesenproblem. Da könnten moderne Materialien tatsächlich Entscheidendes bewirken.
Ja, und natürlich der Hitzestau. :o
Aber gerade das Gewicht ist ein entscheidender Vorteil bzw. DER Nachteil von Vollplattenrüstungen. Die schützen zwar super, man ist aber sau langsam, kann nicht mal mehr allein auf's Pferd steigen und ertrinkt im Fluß, wenn man umfällt.
Falsch.
youtu.be/U3Rm94QRREI
Hm ... hier der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=U3Rm94QRREI
Salvator
26-08-2015, 15:57
Auch verstellbare Größen sind eine meisterbare Herausforderung.
Salvator
26-08-2015, 16:01
Diese Rüstung hat aber einige Schwachstellen. Die komplette untere Rückseite, Genitalien und vieles ist ungeschützt. Deswegen schrieb ich ja "Vollplattenrüstung".
Das Metall ist bestimmt auch nicht das Stabilste, es sei denn es ist eine moderne Legierung, was ja bereits ein Schritt in die Richtung "moderne Materialien" wäre.
Auch verstellbare Größen sind eine meisterbare Herausforderung.Ich weiß nicht, vielleicht hast Du falsche Vorstellungen, wenn wir von Maßanfertigung sprechen. Historische High-End-Rüstungen sind so gefertigt, dass man etwa an den Beinschienen die Besonderheiten des Wadenmuskels ihres Trägers erkennen kann. Die passten wirklich nur genau einem Menschen auf der Welt. Das haben die nicht aus Jux und Dollerei gemacht. Mit`n paar Verstellgurten ist es nicht getan, die einzelnen Platten (und Platten müssen es sein, siehe oben), und erst recht die Gelenke, müssen alle exakt zugeschnitten werden. Sonst muss man entweder beim Vollschutz oder bei der Beweglichkeit Abstriche machen (historisch machte man zu der Zeit Abstriche beim Vollschutz).
Die komplette untere Rückseite, Genitalien und vieles ist ungeschütztDas war bei Reiterharnischen so. Logisch, die mussten ja sitzen können. Und diese Teile waren durchs Sattelhorn ja eh geschützt. Bei Rüstungen für Fußkämpfer haben sie mit Tonnenrock oder Gliedschirm das Problem gelöst.
EDIT: Eben erst das Video gesehen. Ja, da haben sie an ein paar Stellen geschummelt. Macht nix, hat man historisch auch. :)
Und trotzdem hat das Teil laut Kommentaren 15.000 Euronen gekostet... für ein Ding, das man nach bestehenden Bauplänen einfach nur nachdengelt.
Das gibt einem so ne ungefähre Vorstellung, was sowas als komplette Neuentwicklung mit modernsten Materialien am Ende kosten würde. Von der Sensorik reden wir ja schon gar nicht mehr.
Sagen wir`s ganz plump: Gäbe es die ideale Lösung (bezahlbar, beweglich, gut schützend), dann gäbe es längst nicht mehr die vielen, vielen verschiedenen suboptimalen Lösungen.
Salvator
26-08-2015, 20:05
Das Interessanteste wird ja erstmal, dass die Entwickler selbst große Wettkämpfe planen, die wie es scheint sogar der Grund für die Entwicklung sind.
"To crown the world`s first UnifiedWeaponsMaster" ist das Ziel.
Dort kann man dann erstmals realistische BEWAFFNETE Vergleichskämpfe zwischen den verschiedenen Kampfkünsten sehen. Für unbewaffneten Kampf gibt es ja schon lange Ansätze wie K1, MMA, etc., wobei hier immernoch Regelwerke nötig sind, um die schlimmsten Verletzungen oder Tode zu vermeiden. Wahrscheinlich wird man lange noch nicht völlig ohne Regeln auskommen, aber das hier sieht wirklich vielversprechend aus, und ich bin sehr auf die ersten Kämpfe gespannt!
Das Interessanteste wird ja erstmal, dass die Entwickler selbst große Wettkämpfe planen, die wie es scheint sogar der Grund für die Entwicklung sind.
"To crown the world`s first UnifiedWeaponsMaster" ist das Ziel.
Dort kann man dann erstmals realistische BEWAFFNETE Vergleichskämpfe zwischen den verschiedenen Kampfkünsten sehen. Für unbewaffneten Kampf gibt es ja schon lange Ansätze wie K1, MMA, etc., wobei hier immernoch Regelwerke nötig sind, um die schlimmsten Verletzungen oder Tode zu vermeiden. Wahrscheinlich wird man lange noch nicht völlig ohne Regeln auskommen, aber das hier sieht wirklich vielversprechend aus, und ich bin sehr auf die ersten Kämpfe gespannt!
Also viel realistischer als bei den Dog Brothers wird's wohl nicht. Da werden mittlerweile ja allerlei Waffen eingesetzt ...
Mal ehrlich, das macht doch keinen Sinn. Nehmen wir ein System, das darauf ausgelegt ist in Rüstung zu kämpfen - gerade da lernt man doch in die Schwachstellen der Rüstung zu knüppeln. Klar, die Trefferwirkung wird durch die Elektronik angezeigt, bringt nur nichts, weil der Gegner nicht durch den Treffer beeinträchtigt wird. Am Ende zählt dann einfach nur, wer die meisten Treffer gesetzt hat ... Ergebnis: Beide stehen sich gegenüber und kloppen Abanicos raus, was das Zeug hält. Eine Minute lang, oder zwei. Aussagekraft gleich Null.
itto_ryu
27-08-2015, 08:37
Wird ja in der Waffenkampfszene schon etwas länger drüber diskutiert. Vom technischen Knowhow her ist das beeindruckend und interessant. Aber für den Waffenkampfsport eine unnötige Entwicklung, welche sich - wie schon erwähnt - aufgrund von Kosten etc. kaum durchsetzen wird. Schutzausrüstung, Kampfintensität und Realismus sind solche Dinge, welche z.B. im Historischen Fechten eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen, Sparringsmodi und Trainingswaffen sich hat entwickeln lassen. Auch Kendo und andere Waffenkünste haben doch schon lange ihr zuverlässiges und erprobtes Equipment.
Geeignete Stahl-, Alu- oder Nylon-Waffen, zusätzlich gepolsterte Fechtmasken, Fechtjacken und ein paar weitere Protektoren, sowie aufmerksame Kampfrichter und ehrliche Fechter, mit etwas Schmerz, Schweiß und dem richtigen Sinn für den Kampf mit "scharfer" Klinge haben sich doch genug realistische Anäherungen an den Freikampf entwickelt.
Insbesondere finde ich bemerkenswert, dass die Entwickler den Shcutz der Hände so vernachlässigen, denn Waffenkämpfer wissen, dass diese immer die verwundbarste Stelle sind, trotz Übungswaffen und Protektoren. In dem Video sieht es aus, als benutzten sie teils offene MMA-Faustschützer, welche für den Waffenkampf nur unzureichend schützen. Außerdem sieht man in dem Vieo deutlich, dass ihre mentale Einstellung aufgrund der guten Protektoren sie viele Dinge machen lässt, die sie sich so im Enrstkampf ohne Rüstung doch nie trauen würden.
Inushishi
27-08-2015, 08:53
In meinen Augen geht es bei den Projekt bzw der Kampagne ja nicht um die Entwicklung oder Weiterentwicklung der Lorica, sondern eher um das Starterkapital zusammen zu bekommen damit sie die UWM Competition aufn Weg bringen können.
Man schaue sich den Perk "Sponsor a Fighter" an.
Die wollen halt ne UFC mit Waffen gründen(und daran dann verdienen).
sceptical
27-08-2015, 12:24
Also erstmal, als jemand der sich mit Stöcken prügelt, freue ich mich ja über jede Publicity für bewaffneten Kampfsport. Ich bin aber skeptisch ob die Kämpfe für die meisten Leute interessanter sind als Fechten oder WEKAF. Dadurch das man nur zwei Anzüge sieht, die sich höchstens in der Bemalung unterscheiden, fehlt sogar die Identifizierung mit den Kämpfern.
"Realistisch" sind die Kämpfe bestimmt nicht. In einen tatsächlichen bewaffneten Kampf ist man ziemlich motiviert überhaupt nicht getroffen zu werden. Bei UMW muss man aber nur mehr Punkte als der Gegner machen und das ändert das Verhalten von jemanden der den Kampf, innerhalb des Regelwerkes, gewinnen will erheblich. Taktiken bei denen man Doppeltreffer riskiert oder die Treffer an der Hand gegen Treffer am Kopf tauscht, werden sehr attraktiv. Wenn es nicht verboten ist, ist es vermutlich ziemlich gut gleich zu versuchen die gegnerische Waffe zu packen.
Die sehr wenig geschützten Finger sind mir auch aufgefallen, das spricht irgendwie für wenig Sparring Erfahrung.
Ich fände es interessant zu erfahren wie sie Stiche erkennen wollen, die haben ja nur eine sehr klein und lokalen Impact bevor die Waffe von der Rüstung abgelenkt wird.
Was den Preis angeht, es gibt wesentlich teurere Sportarten aber die Frage ist eben ob die genug Hype erschaffen können um das zu finanzieren.
Salvator
28-08-2015, 00:40
Bei UMW muss man aber nur mehr Punkte als der Gegner machen
Wer sagt denn, dass es so sein soll?
Gerade das ist ja einer der größten Vorteile von elektronischer Messung: Man kann jedes Bewertungs-System verwenden. Vorstellbar wäre z.B., dass Treffer an kritischen Stellen den Kampf sofort entscheiden. Auch einen Countdown starten, um blutende Wunden zu simulieren oder Ähnliches ist leicht vorstellbar.
Eine
Lorica ist das natürlich nicht, stimmt.
Dass die Fingerkuppen wirklich ungeschützt sind ist natürlich ein grober Fehler, der auch schwer, aber nicht unmöglich zu beheben wäre, freie Handflächen wären vielleicht noch verkraftbar.
Stiche könnte man ganz einfach durch Sensoren an den Waffen erkennen, was natürlich auch Arbeit bedeutet, aber bei entsprechender Intensität z.B. auch einen Kampf beenden könnte.
sceptical
28-08-2015, 07:22
Wer sagt denn, dass es so sein soll?
Gerade das ist ja einer der größten Vorteile von elektronischer Messung: Man kann jedes Bewertungs-System verwenden. Vorstellbar wäre z.B., dass Treffer an kritischen Stellen den Kampf sofort entscheiden. Auch einen Countdown starten, um blutende Wunden zu simulieren oder Ähnliches ist leicht vorstellbar.
Jedes Bewertungssystem, besonders wenn es komplex ist, hat den Effekt das man nur darum kämpft nach den Bewertungssystem zu gewinnen. Gerade wenn es Treffer gibt die den Kampf sofort beenden macht es ja Sinn dafür seine linke Hand oder so zu opfern.
Wie soll ein Bewertungssystem aussehen wo die Taktik "Verteidigung vernachlässigen und immer gleichzeit auf höherwertige Stellen angreifen" keine gute Option ist?
Die Idee mit dem Countdown für verbluten finde ich aber witzig.
Salvator
28-08-2015, 08:11
Jedes Bewertungssystem, besonders wenn es komplex ist, hat den Effekt das man nur darum kämpft nach den Bewertungssystem zu gewinnen.
Ist richtig, genau das macht ja die fast alle Wettkämpfe so unrealistisch: Beim Boxen sind Beine & Griffe tabu, beim TKD Faust zum Kopf, Griffe und Lowkicks, so gut wie überall sind Tiefschläge verboten & das alles lediglich aus Sicherheitsgründen. Mal vorausgesetzt so eine Ausrüstung schützt wirklich gut und überall, dann könnte man all das weglassen.
Wie schlimm es ist, nur nach dem Bewertungssystem zu kämpfen hängt voll und ganz davon ab, wie realistisch dieses ist.
Gerade wenn es Treffer gibt die den Kampf sofort beenden macht es ja Sinn dafür seine linke Hand oder so zu opfern.
Auch das kann man ja in die Bewertung einbauen.
Wie soll ein Bewertungssystem aussehen wo die Taktik "Verteidigung vernachlässigen und immer gleichzeit auf höherwertige Stellen angreifen" keine gute Option ist?
Man kann z.B. einen Kampf durch opfern seiner Hand gewinnen, bekommt dann aber eine schlechtere Bewertung als sonst bzw. völlig unversehrt. (Vgl. "Perfekt" bei Spielen)
Es kann einfach verschiedene Arten von Siegen geben, wie bisher nach Punkten, KO, techn. KO ...
Ich will hier nicht die Super-Lösung für alles vorstellen, mache hier auch nur Brainstorming. Aber genau das gehört eben öffentlich diskutiert, bis sich irgendwann allgemein anerkannte Bewertungssysteme herauskristallisieren, die vielleicht verschiedene Taktiken bevorzugen.
Ich will hier nicht die Super-Lösung für alles vorstellen, mache hier auch nur Brainstorming. Aber genau das gehört eben öffentlich diskutiert, bis sich irgendwann allgemein anerkannte Bewertungssysteme herauskristallisieren, die vielleicht verschiedene Taktiken bevorzugen.
Dein Einsatz ist ja löblich, aber wird nicht zum Erfolg führen. Schau Dir doch einfach mal die Diskussionen am Board hier an, wenn es schon um Schutzausrüstung für Sparring geht. Selbst bei so etwas einfachem gibt es keinen Konsens und wird es nie einen geben. Und dann einen Konsens finden bei etwas, das noch "wichtiger" ist?
Salvator
28-08-2015, 09:59
Schau Dir doch einfach mal die Diskussionen am Board hier an, ... Selbst bei so etwas einfachem gibt es keinen Konsens und wird es nie einen geben.
Hast absolut recht, Armin.
Aber das Schöne ist ja, dass man nicht den EINEN Konsens finden muss. Was spricht denn gegen verschiedene Systeme mit unterschiedlicher Ausstattung (z.B. auch ohne Sensoren mit Ringrichter), aus denen sich jeder sein persönliches Super-Ultima-Regelwerk aussuchen kann, weil alle Anderen sowieso sinnloser Bullshit sind.
Wichtig finde ich nur, DASS langsam mal solche Projekte auftauchen, um die Wettkämpfe der Zukunft ein wenig näher zu bringen.
sceptical
28-08-2015, 23:09
Man kann z.B. einen Kampf durch opfern seiner Hand gewinnen, bekommt dann aber eine schlechtere Bewertung als sonst bzw. völlig unversehrt. (Vgl. "Perfekt" bei Spielen)
Es kann einfach verschiedene Arten von Siegen geben, wie bisher nach Punkten, KO, techn. KO ...
Ich denke, das hat jetzt nichts mehr speziell mit den UMW zu tun sondern ist ein Problem von jedem Regelsystem für Bewaffnete Kämpfe ohne Wirkungstreffer.
Ich wüsste eben nicht, was für Regeln eine Opfertaktik innerhalb eines Kampfes verhindern können. Ich denke aber, eine Möglichkeit ist tatsächlich das in einem Turnier seine Lebensenergie/Punkte von Kampf zu Kampf mit nimmt oder dass das Preisgeld von der verbleibenden Lebensenergie abhängt.
Also erstmal, als jemand der sich mit Stöcken prügelt, freue ich mich ja über jede Publicity für bewaffneten Kampfsport. Ich bin aber skeptisch ob die Kämpfe für die meisten Leute interessanter sind als Fechten oder WEKAF. Dadurch das man nur zwei Anzüge sieht, die sich höchstens in der Bemalung unterscheiden, fehlt sogar die Identifizierung mit den Kämpfern.
"Realistisch" sind die Kämpfe bestimmt nicht. In einen tatsächlichen bewaffneten Kampf ist man ziemlich motiviert überhaupt nicht getroffen zu werden. Bei UMW muss man aber nur mehr Punkte als der Gegner machen und das ändert das Verhalten von jemanden der den Kampf, innerhalb des Regelwerkes, gewinnen will erheblich. Taktiken bei denen man Doppeltreffer riskiert oder die Treffer an der Hand gegen Treffer am Kopf tauscht, werden sehr attraktiv. Wenn es nicht verboten ist, ist es vermutlich ziemlich gut gleich zu versuchen die gegnerische Waffe zu packen.
Die sehr wenig geschützten Finger sind mir auch aufgefallen, das spricht irgendwie für wenig Sparring Erfahrung.
Ich fände es interessant zu erfahren wie sie Stiche erkennen wollen, die haben ja nur eine sehr klein und lokalen Impact bevor die Waffe von der Rüstung abgelenkt wird.
Was den Preis angeht, es gibt wesentlich teurere Sportarten aber die Frage ist eben ob die genug Hype erschaffen können um das zu finanzieren.
guter post
@Rüstungs-Diskussion:
Guckt mal hier:
nicht newtonsches Fluid (https://www.youtube.com/watch?v=bLiNHqwgWaQ)
Textile World - Protection On Demand (http://www.textileworld.com/Issues/2006/July-August/Quality_Fabric_Of_The_Month/Protection_On_Demand)
@Diskussion:
Ich komme mir vor als würdet ihr über Tekken diskutieren... :D
edit:/ Es sollte natürlich Rüstung heissen.
sceptical
29-08-2015, 11:48
guter post
Danke
@Diskussion:
Ich komme mir vor als würdet ihr über Tekken diskutieren... :D
Die Analogie zu Computerspielen wird ja von den UWM Leuten selber gemacht.
na dann odch lieber so wie hier :P
https://de.wikipedia.org/wiki/Arena_%282011%29
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